2019 14 Gesundheit - Bundesamt für Statistik

Die Seite wird erstellt Linus Prinz
 
WEITER LESEN
2019

                                 14
                           Gesundheit

                        Neuchâtel 2020

Gesundheit
Taschenstatistik 2019
Herausgeber :     Bundesamt für Statistik (BFS)
Auskunft :        gesundheit@bfs.admin.ch, Tel. 058 463 67 00
Redaktion :       Jean-François Marquis, BFS ; Tania Andreani, BFS
Reihe :           Statistik der Schweiz
Themenbereich :   14 Gesundheit
Originaltext :    Französisch
Übersetzung :     Sprachdienste BFS
Layout :          Sektion DIAM, Prepress / Print
Grafiken :        Sektion DIAM, Prepress / Print
Karte :           Sektion DIAM, ThemaKart
Online :          www.statistik.ch
Print :	
        w ww.statistik.ch
        Bundesamt für Statistik, CH-2010 Neuchâtel,
        order@bfs.admin.ch, Tel. 058 463 60 60
        Druck in der Schweiz
Copyright :       BFS, Neuchâtel 2020
                  Wiedergabe unter Angabe der Quelle
                  für nichtkommerzielle Nutzung gestattet
BFS-Nummer :      1540-1900
Inhaltsverzeichnis

1     Einleitung4

2     Gesundheitsdeterminanten5

2.1 Soziale Situation und Arbeit                       5
2.2 Gesundheitsverhalten                               8

3     Gesundheitszustand der Bevölkerung12

3.1   Allgemeiner Gesundheitszustand und Mortalität   12
3.2   Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes        16
3.3   Krebs                                           18
3.4   Erkrankungen des Bewegungsapparates             20
3.5   Infektionskrankheiten                           21
3.6   Psychische Gesundheit                           22
3.7   Behinderungen                                   24
3.8   Unfälle                                         25
3.9   Geburten und Gesundheit der Neugeborenen        26

4     Gesundheitswesen28

4.1   Spitäler                                        28
4.2   Alters- und Pflegeheime                         32
4.3   Hilfe und Pflege zu Hause (Spitex)              34
4.4   Ärzte- und Zahnärzteschaft                      36

5     Kosten und Finanzierung38

Glossar41
1

1         Einleitung

Die vorliegende Taschenstatistik gibt einen zusammenfassenden
Überblick über die verfügbaren Statistikdaten im Gesundheitsbereich.
Sie erscheint in vier Sprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch und
Englisch).
     Die Struktur der Publikation basiert auf dem unten abgebildeten
Schema, das die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen
Bereichen der Gesundheitsstatistik aufzeigt. Sie umfasst folgende
vier Hauptbereiche :
–	die Gesundheitsdeterminanten, insbesondere die sozialen Verhält-
     nisse und das gesundheitsrelevante Verhalten
–	die verschiedenen Dimensionen des Gesundheitszustands der
     Bevölkerung
–	das Gesundheitswesen sowie die Inanspruchnahme der diversen
     angebotenen Versorgungsleistungen
–	die Kosten und die Finanzierung des gesamten Gesundheits­
     wesens
Dieser Aufbau entspricht jenem der Referenzpublikation des Bun-
desamtes für Statistik (BFS) zum Thema Gesundheit, der Gesund-
heitsstatistik, die alle fünf Jahre publiziert wird und letztmals 2019
erschienen ist.
     Bei den hier veröffentlichten Zahlen handelt es sich um die im
­November 2019 aktuellsten verfügbaren Zahlen. Alle Daten, die für
 die Erstellung der Grafiken verwendet wurden, stehen auf der Internet-
 seite des BFS als Dossier zur Verfügung (www.health-stat.admin.ch).

Strukturschema der Gesundheitsstatistik                                                     G1

Determinanten            Gesundheits-           Inanspruch-              Gesundheits-
der Gesundheit           zustand                nahme                    wesen

Genetische               Krankheiten,           Art der Leistung         Ressourcen
Veranlagung              Sterblichkeit                                   Stationäre
                                                                         Versorger
                                                Behandlungs-
Umwelt und               Gesundheit/            verlauf                  Ambulante
Technologien             Wohlbefinden                                    Versorger
                                                                         Personal
                                                Qualität
Soziale                  Gesundheit             der Leistungen           Informelle Hilfe
Determinanten/           spezieller
Verhaltensweisen         Bevölkerungs-
Soziales Umfeld/         gruppen                Zugang
Arbeitsumfeld                                   zu Leistungen
Wohnverhältnisse/                                                        Kosten
Wohnumfeld               Soziale                Früherkennung
Lifestyle                Ungleichheit
                         bezüglich
                         Gesundheit
 Prävention                                                              Finanzierung

    Rahmenbedingungen
    Sozialdemografie, Wirtschaft, Politik, Kultur, Versicherungen usw.

                                                                                   © BFS 2020

4
2

2         Gesundheitsdeterminanten
2.1       Soziale Situation und Arbeit

                                                                    Männer     Frauen

    guter bis sehr guter selbst wahrgenommener
    ­Gesundheitszustand nach Bildungsniveau1 (2017)
      obligatorische Schule                                          69,9%      64,4%
      Tertiärstufe                                                   90,5%      91,0%

    Entbehrungen von wirklich nötigen Pflegeleistungen
    aus finanziellen Gründen 2 (2017)                                 3,1%       3,5%

    bei der Arbeit (2017)
                  3

      mindestens drei physische Risiken                              48,3%      42,2%
      Empfinden von Stress (meistens, immer)                         20,9%      21,7%
      Angst um den Arbeitsplatz                                      15,8%      15,9%

1
    Bevölkerung ab 25 Jahren in Privathaushalten
2
    Bevölkerung ab 16 Jahren in Privathaushalten
3
    Erwerbstätige von 15 bis 64 Jahren

Quellen: BFS – SGB, SILC                                                    © BFS 2020

Im Gesundheitsbereich gibt es einen sozialen Gradienten: Je ungüns-
tiger die soziale Ausgangslage (z. B. gemessen am Bildungsniveau),
desto schlechter der Gesundheitszustand. 30-jährige Männer mit
einem tiefen Bildungsniveau weisen eine um 4,0 Jahre tiefere Lebens-
erwartung auf als Männer gleichen Alters mit einem Universitätsab-
schluss. 3% der Bevölkerung können aus finanziellen Gründen wirk-
lich nötige medizinische Versorgung, hauptsächlich zahnärztliche
Pflege, nicht in Anspruch nehmen. Bei armutsgefährdeten Personen
beläuft sich dieser Anteil auf 6%.

Guter bis sehr guter selbst wahrgenommener
Gesundheitszustand nach Bildungsniveau, 2017
Bevölkerung ab 25 Jahren in Privathaushalten                                          G2
100%
                                                                       obligatorische
    80%                                                                Schule
                                                                       Sekundarstufe II
    60%
                                                                       Tertiärstufe
                       94,8
    40%    82,2 90,6                 80,9 89,2          74,1 81,9
                              63,2               58,3
    20%

    0%
           25–44 Jahre        45–64 Jahre         65+ Jahre

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                      © BFS 2020

                                                                                          5
2

Differenz bei der Lebenserwartung
zwischen Bildungsniveaus nach Alter, 2011–2014
In Jahren zwischen dem höchsten (Tertiärstufe) und dem tiefsten
Bildungsniveau (obligatorische Schule oder weniger)                                        G3

                                                                                     4,0
30 Jahre
                                          1,3

                                                                           3,3
65 Jahre
                                    1,0

           0,0         0,5     1,0        1,5       2,0       2,5   3,0    3,5     4,0     4,5

        Männer                       Frauen

Quelle: Swiss National Cohort (SNC)                                                © BFS 2020

Physische Risiken bei der Arbeit
Erwerbstätige von 15 bis 64 Jahren                                                         G4

                              Männer                            Frauen
                                             stets gleiche
                                             Bewegungen
                                            schmerzhafte
                                           Körperhaltungen
                                           Tragen schwerer
                                                Lasten
                                                  Stehen
                                               hohe
                                            Temperaturen
                                            starker Lärm
                                              niedrige
                                            Temperaturen
                                                Vibrationen
                                           schädliche oder
                                           giftige Produkte
                                               physische
                                              Risiken (≥ 3)
70%              40%         20%      0%                       0%    20%     40%           70%

        2007                       2012                2017

ein Viertel der Arbeitszeit oder mehr (Stehen: 3/4)

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                            © BFS 2020

6
2

Psychosoziale Risiken bei der Arbeit
Erwerbstätige von 15 bis 64 Jahren                                               G5

                         Männer                             Frauen
                                        hohe Arbeits-
                                       anforderungen1
                                      hoher Zeitdruck1
                                    geringer Gestaltungs-
                                         spielraum1
                                      Wertekonflikte1
                                         emotionale
                                      Beanspruchung1
                                       geringe soziale
                                      Unterstützung1
                                      Stress erleben 2
                                      Diskriminierung,
                                          Gewalt 3
                                       Angst um den
                                       Arbeitsplatz 4
                                       psychosoziale
                                     Risiken (≥ 3 Typen)
70%           40%      20%      0%                         0%   20%   40%        70%

         2012                 2017
1
    meistens oder immer, mindestens ein Risiko
2
    meistens oder immer
3   mindestens ein Risiko in den letzten zwölf Monaten
4   ziemlich oder sehr stark

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                     © BFS 2020

    Schlechte Arbeitsbedingungen stellen ein Gesundheitsrisiko dar.
45% der erwerbstätigen Personen sind bei der Arbeit mindestens drei
physischen Risiken, wie dem Tragen schwerer Lasten, starkem Lärm
oder giftigen Substanzen, ausgesetzt. Dieser Anteil ist seit 2012
stabil, jedoch gegenüber 2007 gestiegen. Männer sind häufiger be-
troffen als Frauen. Die psychosozialen Risiken stehen im Zusammen-
hang mit der Arbeitsorganisation. 21% der erwerbstätigen Personen
sind meistens oder immer gestresst und 16% haben Angst um ihren
Arbeitsplatz. Diese Anteile sind gegenüber 2007 gestiegen. Frauen
sehen sich häufiger mit einem Mangel an Gestaltungsspielraum
konfrontiert als Männer.

                                                                                      7
2

2.2 Gesundheitsverhalten

    20171                                                          Männer          Frauen

    körperlich aktiv                                                    77,8%        73,6%

    achtet auf die Ernährung                                            62,8%        73,4%

    übergewichtig oder adipös                                           51,0%       33,0%

    Raucher/in                                                          31,0%       23,3%

    täglicher Alkoholkonsum                                             14,9%         7,1%

1
     Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                          © BFS 2020

76% der Bevölkerung waren 2017 körperlich aktiv ; das sind 14 Pro-
zentpunkte mehr als 2002. Personen ohne nachobligatorischen
Schulabschluss sind weniger häufig körperlich aktiv als jene mit
einem Tertiärabschluss (61% gegenüber 79%).
   63% der Männer und 73% der Frauen geben an, auf ihre Ernäh-
rung zu achten. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung ist seit 1992
stabil geblieben. Der Anteil der Frauen, die täglich mindestens fünf
Portionen Früchte und/oder Gemüse essen, ist doppelt so hoch wie
bei den Männern (28% gegenüber 15%).

Körperliche Aktivität
Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten                                            G6

Männer                                                Frauen
100%
                                 8,7      7,2                              12,8       9,1
              15,2     13,1                                      16,8
                                                          21,4
                                15,4      15,0
    80%                                                                               17,4
              17,5     17,8                                                18,1
                                                                 19,6
                                                          20,9
    60%
                                43,3      42,8
              36,3     34,0                                                           46,7
                                                                 34,1      45,3
    40%                                                   34,0

    20%                35,1               35,0
              31,0              32,6                             29,5                 26,8
                                                          23,7             23,8

     0%
             2002      2007    2012       2017          2002     2007      2012      2017

            inaktiv           teilaktiv             ausreichend aktiv               trainiert

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                           © BFS 2020

8
2

Obst- und Gemüsekonsum, 2017
Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten                                         G7

                    Männer                                     Frauen

                                                              6,1%
              14,2%         14,6%
                                                                         28,3%
                                                   28,5%

                                   29,9%
          41,3%

                                                                     37,1%

        5 Portionen und mehr pro Tag*                     0 bis 2 Portion(en) pro Tag*
        3 bis 4 Portionen pro Tag*                        weniger als 5 Tage pro Woche

* an mindestens 5 Tagen pro Woche

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                        © BFS 2020

   Im Jahr 2017 waren 11% der Bevölkerung adipös. Dieser Anteil ist
doppelt so hoch wie 1992. Der Anteil der übergewichtigen Personen
steigt mit zunehmendem Alter (bis 74 Jahre) an. Bei Männern mit
einem tiefen Bildungsniveau ist der Anteil adipöser Personen doppelt
so hoch wie bei bildungsstarken Männern (20% gegenüber 10%) ; bei
den Frauen ist dieser Unterschied noch ausgeprägter (21% gegen-
über 6%).

Übergewicht und Adipositas
Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten                                         G8

Männer                                             Frauen
60%

50%

40%

30%                                 39,3 38,7
                 37,7 38,1
       33,2 35,6                                                               22,6 22,8
20%
                                                            21,2 21,9 20,9
                                                    17,2
10%
                      7,9    8,6    11,2 12,3                7,0   7,4   7,8   9,4   10,2
        6,1   6,7                                   4,7
 0%
       1992 1997 2002 2007 2012 2017               1992 1997 2002 2007 2012 2017

       Übergewicht                    Adipositas

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                        © BFS 2020

                                                                                             9
2

Raucher/innen nach Anzahl Zigaretten pro Tag
Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten                                                 G9

Männer                                                Frauen
50%

40%

          9,5     13,6
30%                      13,0
                                13,8 14,4 14,6
          9,8     9,6                                             11,3
20%                                                        8,1           10,4
                         9,2                                                    11,3 12,5 12,8
                                8,5    9,0                        7,6
                                             8,2           8,2           7,7
10%       17,4 15,9                                                              7,2   7,6
                    13,5                                                                     7,0
                                9,7    9,0   7,9           7,7    9,0    7,3     5,0   4,3   3,5
 0%
          1992 1997 2002 2007 2012 2017                1992 1997 2002 2007 2012 2017

          ≤ 9 Zigaretten                 10 bis 19 Zigaretten                    ≥ 20 Zigaretten

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                                © BFS 2020

     Zwischen 1992 und 2017 ist der Anteil der rauchenden Personen
bei den Männern von 37% auf 31% zurückgegangen, während er bei
den Frauen stabil blieb (23%). Am häufigsten rauchen Männer
­zwischen 25 und 34 Jahren (42%) und Frauen zwischen 15 und
 34 Jahren (30%). 61% der Raucherinnen und Raucher möchten mit
 dem Rauchen aufhören. Der Anteil der Nichtraucherinnen und Nicht-
 raucher, die mindestens eine Stunde pro Tag dem Rauch anderer
 ausgesetzt sind, ging zwischen 2007 und 2017 von 16% auf 6%
 ­zurück.

Passivrauchen
Anteil der Nichtrauchenden, die mindestens eine Stunde pro Tag dem Rauch
anderer ausgesetzt sind                                                                      G10
 40%

 30%

 20%
           35,5

                             19,7

 10%
                16,5
                15,9

                                      15,0

                                                   13,9

                                                    4,8
                                      4,7

                                                    4,4
                                      4,2

                                                              4,0
                                                             11,4

                                                                                        3,6
                                                              3,7
                         10,4

                                                                             3,2

                                                                                        2,3
                                                                             2,3
                         8,4

                                                                                       1,3
                                                                           6,1

     0%
            15–24         25–34        35–44       45–54         55–64         65–74      75+
            Jahre         Jahre        Jahre       Jahre         Jahre         Jahre     Jahre

          2007                  2012                2017

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                                © BFS 2020

10
2

Alkoholkonsum
Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten                                                                      G11

Männer                                                         Frauen
100%
          9,3      11,2 14,2 11,1 11,4 12,8
                                                                22,2 25,7 30,4 22,6 21,9 23,3
 80%     17,2 18,7
                   16,9 18,9 20,2 18,8

 60%     28,8                                                   34,1 33,5      32,8 31,9 27,4
                   30,8 32,8 37,5 35,7 34,7                               27,0
 40%     14,6
              14,6 13,9                                         25,6 24,3 26,5 29,4 29,1 31,6
                        12,9 15,3 18,8
 20%
         30,1 24,7 22,2                                          6,6 6,4 6,1                    6,2      8,3      10,6
                        19,6 17,4 14,9                          11,5 10,1 10,0                  9,0      8,8       7,1
  0%
         1992 1997 2002 2007 2012 2017                          1992 1997 2002 2007 2012 2017

        abstinent                                                      an 3 bis 6 Tagen pro Woche
        weniger als an 1 Tag pro Woche                                 täglich
        an 1 bis 2 Tagen pro Woche

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                                                  © BFS 2020

      Seit 1992 hat sich der Anteil der Personen, die täglich Alkohol
 k­ onsumieren, bei den Männern von 30% auf 15% und bei den Frauen
  von 11% auf 7% verringert. Mit steigendem Alter nimmt die Häufigkeit
  des Alkoholkonsums zu. 2017 wiesen 5% der Bevölkerung einen
  chronischen Risikokonsum auf, und 16% betranken sich mindestens
  einmal pro Monat. Junge Männer sind vom Rauschtrinken am
­stärksten ­betroffen.

Risikoreicher Alkoholkonsum, 2017
Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten                                                                      G12

Männer                                                         Frauen
40%

30%

20%

10%

 0%
                                                         75+
        15–24

                25–34

                        35–44

                                 45–54

                                         55–64

                                                 65–74

                                                               15–24

                                                                       25–34

                                                                               35–44

                                                                                        45–54

                                                                                                 55–64

                                                                                                          65–74

                                                                                                                  75+

                                Jahre                                                  Jahre

        Rauschtrinken mindestens einmal pro Monat*
        Rauschtrinken mindestens einmal pro Woche *
        chronisch riskanter Konsum **

* Rauschtrinken: pro Trinkgelegenheit in Standardgläsern: M: ≥ 5, F: ≥ 4
** chronisch riskanter Konsum, pro Tag in Standardgläsern: M: ≥ 4, F: ≥ 2

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                                                  © BFS 2020

                                                                                                                    11
3

3          Gesundheitszustand der Bevölkerung

3.1        Allgemeiner Gesundheitszustand und Mortalität

                                                                     Männer        Frauen

    Lebenserwartung bei Geburt, in Jahren (2018)                         81,7           85,4
    Lebenserwartung in guter Gesundheit bei Geburt,
    in Jahren (2017)                                                     69,8           70,8
     (sehr) guter selbst wahrgenommener
    ­Gesundheitszustand 1 (2017)                                       85,9%           83,5%
    dauerhaftes Gesundheitsproblem1 (2017)                             30,5%           34,7%
    Todesfälle, Total (2017)                                          32 405       34 566
      Herz-Kreislauf-Erkrankungen                                      9 589       11 453
      Krebs                                                            9 523           7 772
      Demenz                                                           2 079           4 509
      Unfälle                                                          1 324           1 210

1
     Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten

Quellen: BFS – SGB, BEVNAT, STATPOP, CoD                                        © BFS 2020

Seit 1990 ist die Lebenserwartung bei Geburt bei den Männern um
7,7 Jahre und bei den Frauen um 4,6 Jahre angestiegen. Sie ist eine
der höchsten der Welt. Die Lebenserwartung in guter Gesundheit
beträgt rund 70 Jahre. Sie bezieht sich auf den selbst wahr­
genommenen Gesundheitszustand und ist bei Männern und Frauen
­praktisch gleich hoch.

Lebenserwartung und Lebenserwartung
in guter Gesundheit, bei Geburt
In Jahren                                                                               G13
100

    80

    60

    40

    20

     0
      1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010                  2018

          Männer            Männer, in guter Gesundheit
          Frauen            Frauen, in guter Gesundheit

Die Daten 2012 zur Lebenserwartung in guter Gesundheit sind nicht direkt mit jenen
der vorangehenden Jahre vergleichbar, da die Antwortmodalitäten der Frage zum selbst
wahrgenommenen Gesundheitszustand verändert wurden.

Quellen: BFS – BEVNAT, ESPOP, STATPOP, SGB                                       © BFS 2020

12
3

Selbst wahrgenommener Gesundheitszustand
und dauerhaftes Gesundheitsproblem, 2017
Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten                                                           G14
100%

 80%

 60%
         94,9          93,3           90,1
 40%                                                 84,8           77,0          77,1
                                                                                                 67,0
                                                                           43,6          45,3           50,3
 20%                                                        33,5
                              22,5           25,2
                16,7
  0%
          15–24        25–34           35–44         45–54          55–64          65–74           75+
          Jahre        Jahre           Jahre         Jahre          Jahre          Jahre          Jahre

        (sehr) guter selbst wahrgenommener Gesundheitszustand
        dauerhaftes Gesundheitsproblem

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                                         © BFS 2020

   86% der Männer und 84% der Frauen schätzen ihren Gesundheits-
zustand als gut oder sehr gut ein. Der Anteil der Personen mit chro-
nischen Gesundheitsproblemen steigt von der jüngsten zur ältesten
Altersgruppe um das Dreifache an.
   Rücken- oder Kreuzschmerzen sowie eine allgemeine Schwäche
sind die häufigsten körperlichen Beschwerden : Zwei von fünf Perso-
nen leiden daran.

Körperliche Beschwerden, 2017
Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten, innerhalb von vier Wochen                                G15
60%

50%

40%

30%           39,0                   40,7                   34,9
                                                                                  31,0                  29,5
20%    31,8
                          28,6                      26,8                   22,6
                                                                                                21,1
10%
        6,2     9,6                  8,8            5,4     9,9            5,3    9,4                    7,9
 0%                           4,7                                                                3,3
     Rücken- oder         allgemeine             Schmerzen Einschlaf- oder                        Kopf-
   Kreuzschmerzen         Schwäche              in Schultern, Durchschlaf-                      schmerzen
                                               Nacken, Armen   störungen

Männer                                                     Frauen
        ein bisschen                        stark                   ein bisschen                       stark

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                                         © BFS 2020

                                                                                                          13
3

Häufigste Todesursachen
nach Altersklassen, 2017                                                           G16

Männer

0–24       25–44           45–64                   65–84                   85 Jahre
Jahre      Jahre           Jahre                   Jahre                   und älter

Frauen

0–24       25–44           45–64                   65–84                   85 Jahre
Jahre      Jahre           Jahre                   Jahre                   und älter

         Herz-Kreislauf-Erkrankungen                     Unfälle und Gewalteinwirkungen
         Krebserkrankungen                               Demenz
         Atemwegserkrankungen                            übrige

Die Flächen sind proportional zur absoluten Zahl der Todesfälle.

Quelle: BFS – Todesursachenstatistik (CoD)                                     © BFS 2020

     Die Grafik zeigt die relative Bedeutung der Todesursachen je nach
Altersgruppen. Im Detail : In den ersten beiden Lebensjahren über­
wiegen die angeborenen Krankheiten als Todesursache. Im Alter
­zwischen 2 und 15 Jahren verteilen sich die sehr seltenen Todesfälle
 auf eine Vielzahl von Todesursachen. Bei den Jugendlichen und
 ­jungen Erwachsenen ab 16 Jahren überwiegen Unfälle und Suizid.
  Bei Frauen über 30 Jahren sowie bei Männern über 40 Jahren ist
  Krebs die häufigste Todesursache. Dieser wird ab etwa dem
  80. Alters­jahr durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen abgelöst.
     Krebs ist die Hauptursache für vorzeitige Sterblichkeit (vor
  70 Jahren) : Bei den Männern gehen 28% und bei den Frauen 47%
  der verlorenen potenziellen Lebensjahre (VPL) auf das Konto dieser
  Krankheit. Unfälle und andere Gewalteinwirkungen sind die zweit-
  häufigste Ursache für vorzeitige Sterblichkeit. Seit 1970 hat sich die
  standardisierte Sterberate mehr als halbiert. Bei den Herz-Kreis­­lauf-
  Erkrankungen sank sie um nahezu drei Viertel und bei den Krebs­
  erkrankungen um knapp zwei Fünftel.

14
3

Verlorene potenzielle Lebensjahre
nach häufigsten Todesursachen, 2017                                                                                                       G17

                 Männer (N=103 633)                                                             Frauen (N=56 481)

                                                                                                                      9,1%
                                        15,6%
           26,0%                                                                          23,8%

                                                                                   0,4%
    0,3%

                                                     28,5%
                                                                                                                                    46,6%
                                                                                       16,6%

             26,6%
                                                                                                 3,5%
                                      3,0%

            Herz-Kreislauf-Erkrankungen                                                Unfälle und Gewalteinwirkungen
            Krebserkrankungen                                                          Demenz
            Atemwegserkrankungen                                                       andere

Quelle: BFS – Todesursachenstatistik (CoD)                                                                                        © BFS 2020

Standardisierte Sterberate
Pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner                                                                                                  G18

Männer                                                                            Frauen
1 400

1 200

1 000

    800

    600

    400

    200

     0
                                                           2005
                                                                  2010

                                                                                                                                 2005
                                                                                                                                        2010
                                                    2000

                                                                                                                          2000
          1970

                        1980

                                      1990

                                                                         2017

                                                                                1970

                                                                                              1980

                                                                                                            1990

                                                                                                                                               2017
                 1975

                               1985

                                             1995

                                                                                       1975

                                                                                                     1985

                                                                                                                   1995

            Demenz 1                                                                          Atemwegserkrankungen
            übrige                                                                            Herz-Kreislauf-Erkrankungen
            Unfälle und Gewalteinwirkungen                                                    Krebserkrankungen
1   seit 1995 erhoben

Quelle: BFS – Todesursachenstatistik (CoD)                                                                                        © BFS 2020

                                                                                                                                               15
3

3.2 Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes

                                                                    Männer        Frauen

    wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen hospitalisierte
    Personen (2017)                                                 64 030         48 562
    Todesfälle infolge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (2017)         9 589        11 453
    akuter Myokardinfarkt (Anzahl Fälle 2017)                         9 686         5 078
    Schlaganfall (Anzahl Fälle 2017)                                 8 060          7 318
    Bluthochdruck (2017)
                    1
                                                                     19,2%         16,0%
    zu hoher Cholesterinspiegel1 (2017)                              14,3%         10,8%
    Diabetes1 (2017)                                                   5,4%          3,5%

1
     Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten

Quellen: BFS – MS, CoD, SGB                                                     © BFS 2020

Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen die dritthäufigste Hospitalisie-
rungsursache und die häufigste Todesursache dar. Seit 2002 ist die
Zahl der Spitaleinweisungen infolge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
um 17% angestiegen. Diese Entwicklung ist in erster Linie auf die
Bevölkerungszunahme und -alterung zurückzuführen. Die Todesfälle
infolge dieser Erkrankungen gingen im gleichen Zeitraum hingegen
um 11% zurück. 2017 erlitten 14 764 Personen, zwei Drittel davon
Männer, einen akuten Myokardinfarkt und 2261 starben an dessen
Folgen. 15 378 Personen (davon etwas mehr als die Hälfte Männer)
wurden Opfer eines Schlaganfalls ; 2816 starben daran.

Todesfälle und Hospitalisierungen aufgrund
von Herz-Kreislauf-Erkrankungen                                                      G19

70 000
60 000
50 000
40 000
30 000
20 000
10 000
        0
         2002       2004      2006       2008       2010     2012    2014             2017

          Männer: Todesfälle                  Männer: hospitalisierte Personen
          Frauen: Todesfälle                  Frauen: hospitalisierte Personen

Quellen: BFS – Todesursachenstatistik (CoD)                                      © BFS 2020
         und Medizinische Statistik der Krankenhäuser (MS)

16
3

Personen mit Bluthochdruck
Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten                                                 G 20

                                  Männer                        Frauen

                                     4,1         15–24 Jahre        2,8
                                      2,3                          0,6
                                    5,3      25–34 Jahre            3,0
                                     3,3                           1,5
                                  8,7        35–44 Jahre             4,4
                                   6,3                              2,8
                           14,8              45–54 Jahre                 11,7
                          15,3                                          9,3
                      23,0                   55–64 Jahre                        22,7
               31,6                                                             22,5
              33,3                               65–74 Jahre                           36,8
      43,3                                                                             36,0
               31,3                               75+ Jahre                               42,4
     55,8                                                                                   57,2
60% 50% 40% 30% 20% 10% 0%                                     0% 10% 20% 30% 40% 50% 60%

       1992                       2017

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                                  © BFS 2020

    Der Anteil der Personen mit Bluthochdruck ist zwischen 1992 und
2017 von 14% auf 18% angestiegen. Ebenso erhöhte sich der Anteil
der Personen mit einem zu hohen Cholesterinspiegel von 9% im Jahr
2002 auf 13% im Jahr 2017.
    2017 litten 5% der Männer an Diabetes (2007: 4%). Bei den Frauen
ist dieser Anteil in diesem Zeitraum stabil geblieben (3%). Bildungs-
schwache Personen haben ein doppelt so hohes Risiko, an Diabetes
zu erkranken, wie Personen mit einem Tertiärabschluss (8% gegen-
über 4%).

Personen mit Diabetes
Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten                                                 G 21

                                  Männer                       Frauen

                                       0,2   15–24 Jahre        0,8
                                      0,6                        0,9
                                      0,4    25–34 Jahre        0,3
                                      1,1                       0,8
                                     1,3     35–44 Jahre        0,7
                                     1,3                         1,0
                                  3,3        45–54 Jahre          1,7
                                4,4                               1,9
                          8,0                55–64 Jahre                4,4
                        9,2                                               5,6
                       9,9                   65–74 Jahre                     8,2
                12,7                                                        7,3
                12,4                             75+ Jahre                   8,0
             14,9                                                               10,3
25% 20% 15%             10%       5%        0%                0%      5%    10% 15%      20% 25%

       2007                       2017

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                                  © BFS 2020

                                                                                                   17
3

3.3 Krebs

    2012–20161                                         Männer              Frauen

                                                         neue    Todes-       neue      Todes-
                                                         Fälle     fälle      Fälle       fälle

    alle Krebsarten                                    22 400     9 293 19 290           7 586
    Lunge, Bronchien, Luftröhre                         2 678     1 986    1 750         1 204
    Brust                                                                  6 163         1 373
    Prostata                                            6 098     1 316
    Dickdarm                                            2 478       915    1 938           753
    Hautmelanom                                         1 465       197    1 301           131
    Krebserkrankungen bei Kindern2 (alle Arten)           119        13         96          10

1
     Jahresdurchschnitt in diesem Zeitraum
2
     0 bis 14-Jährige

Quelle: BFS, NICER, KKR, SKKR – Nationale Krebsstatistik                             © BFS 2020

Jedes Jahr werden mehr als 40 000 neue Krebsdiagnosen gestellt.
Mehr als jede fünfte Person erkrankt vor dem 70. Altersjahr an Krebs.
Die Neuerkrankungsrate bei den Frauen nimmt nur langsam zu. Bei
den Männern ist sie zunächst gestiegen und seit dem vorletzten
Beobachtungszeitraum wieder gesunken. Bei Männern ist Prostata-
krebs die häufigste Krebserkrankung, bei Frauen ist es Brustkrebs.
   Jedes Jahr erkranken ungefähr 215 Kinder zwischen 0 und 14 Jah-
ren an Krebs und ungefähr 23 sterben daran. Leukämien (32%) und
Tumore des zentralen Nervensystems (22%) sind die zwei häufigsten
Krebsarten bei Kindern.

Krebs (Total)
Rate pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner, Europastandard                            G 22
500
400
300
200
100
     0
         1987–1991 1992–1996 1997–2001 2002–2006 2007–2011 2012–2016

            Männer – Inzidenz1                       Frauen – Inzidenz1
            Männer – Sterblichkeit                   Frauen – Sterblichkeit
1    neue Fälle geschätzt aufgrund der Daten der Krebsregister

Quelle: BFS, NICER, KKR – Nationale Krebsstatistik                                    © BFS 2020

18
3

Krebs nach Lokalisation, 2012–2016
Durchschnittliche Anzahl pro Jahr                                                        G 23

Männer
                  Prostata                                                               6 098
Lunge, Bronchien, Luftröhre
                 Dickdarm
            Hautmelanom
                Harnblase
  Non-Hodgkin-Lymphom
   Mundhöhle und Rachen
       Bauchspeicheldrüse
                      Niere
                 Leukämie
                     Leber
                    Magen
                    andere
                                      0        1 000       2 000    3 000       4 000

Frauen
                      Brust                                                              6 163
                 Dickdarm
Lunge, Bronchien, Luftröhre
            Hautmelanom
        Gebärmutterkörper
       Bauchspeicheldrüse
  Non-Hodgkin-Lymphom
                  Eierstock
               Schilddrüse
                 Leukämie
   Mundhöhle und Rachen
                    Magen
                    andere
                                      0        1 000       2 000    3 000       4 000

               neue Fälle1                Todesfälle
1
        neue Fälle geschätzt aufgrund der Daten der Krebsregister

Quelle: BFS, NICER, KKR – Nationale Krebsstatistik                                 © BFS 2020

Krebs bei Kindern, 1987–2016
Rate pro 100 000 Kinder                                                                 G24

Knaben                                                  Mädchen
30

20

10

    0
3

3.4 Erkrankungen des Bewegungsapparates

 2018                                                                Männer    Frauen

  wegen Erkrankungen des Bewegungsapparates
 ­hospitalisierte Personen                                           67 726     82 379
     Hüftgelenkprothese                                              11 072    14 007
     Kniegelenkprothese                                               8 305     11 912

Quelle: BFS – Medizinische Statistik der Krankenhäuser (MS)                  © BFS 2020

Die Erkrankungen des Bewegungsapparates sind nach den Verlet-
zungen der zweithäufigste Hospitalisierungsgrund. Von diesen
­Spitaleinweisungen sind 54% auf Gelenkerkrankungen der Glied­
 massen (Arthrosen, Arthritis) und 23% auf Rückenleiden zurück­
 zuführen. Manchmal muss eine Prothese eingesetzt werden. 2018
 wurden 25 079 Personen für die Implantation einer Hüftgelenk­
 prothese hospitalisiert. Das sind 64% mehr als im Jahr 2002. Knie-
 gelenkprothesen werden weniger häufig eingesetzt (20 217).

Wegen Hüftgelenkprothesenimplantationen
hospitalisierte Personen
Rate pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner                                    G 25

                            Männer                       Frauen

                                        0–14 Jahre
                                        15–24 Jahre
                                        25–34 Jahre
                                        35–44 Jahre
                                        45–54 Jahre
                                        55–64 Jahre
                                        65–74 Jahre
                                        75–84 Jahre
                                         85+ Jahre

1 600 1 200       800     400       0                   0      400   800   1 200 1 600

        2002–2004                   2016–2018

Quelle: BFS – Medizinische Statistik der Krankenhäuser (MS)                   © BFS 2020

20
3

3.5 Infektionskrankheiten

                                                                                     2018

 neue HIV-Diagnosen                                                                    425

 neue HIV-Diagnosen /100 000 Einwohner                                                 5,0

 neue Tuberkulosefälle                                                                 513

 neue Tuberkulosefälle/100 000 Einwohner                                               6,0

Quelle: BAG – Meldesystem der meldepflichtigen Infektionskrankheiten             © BFS 2020

Die Zahl der neu diagnostizierten Fälle des humanen Immundefi-
zienz-Virus (HIV) ist seit 2009 im Sinken begriffen. Bereits in den
1990er-Jahren wurde ein starker Rückgang beobachtet. Im Jahr 2018
betrafen 42% der neuen Diagnosen Männer, die Sex mit Männern
hatten.
   Die Zahl der neuen Tuberkulosefälle hat seit den 1980er-Jahren
um das Zweieinhalbfache abgenommen. Seit 2005 ist sie jedoch
nicht mehr rückläufig. Seither wurden pro Jahr 500 bis 600 Fälle
registriert. Zwei Drittel der Tuberkulosefälle treten bei Personen aus-
ländischer Herkunft auf.

HIV-Diagnosen
Labormeldungen                                                                        G 26
3 500

3 000

2 500

2 000

1 500

1 000

  500

    0
     1985         1990        1995        2000         2005        2010           2015 2018

        Geschlecht unbekannt                    Frauen                   Männer

Stand: Oktober 2019

Quelle: BAG – Meldesystem der meldepflichtigen Infektionskrankheiten              © BFS 2020

                                                                                         21
3

   3.6 Psychische Gesundheit

                                                                                                          Männer       Frauen

            mittlere oder hohe psychische Belastung (2017)             1
                                                                                                            11,7%       18,3%

            Major Depression1 (2017)                                                                        7,8%          9,5%

            Behandlung infolge psychischer Probleme1 (2017)                                                 4,4%          7,7%

            Suizid, ohne assistierten Suizid (2017)                                                          773          270

   1
                     Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten

   Quellen: BFS – SGB, CoD                                                                                           © BFS 2020

   Die grosse Mehrheit der Bevölkerung empfindet sehr viel häufiger
   positive als negative Gefühle. 15% der Bevölkerung weisen jedoch
   Symptome einer mittleren (11%) oder hohen (4%) psychischen Belas-
   tung auf. Die Depression ist die häufigste psychische Krankheit. 8%
   der Männer und 10% der Frauen litten 2017 an einer mittleren bis
   schweren Depression (Major Depression). Der Anteil der betroffenen
   Personen nimmt mit zunehmendem Alter tendenziell ab.

   Gemütszustand, 2017
   Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten, innerhalb von vier Wochen                                               G 27

   Positive Lebensgefühle                                           Negative Lebensgefühle

                                    4,1                                                           3,2
                                                                           entmutigt und
                                                                geschlagen deprimiert

                                                                                           Frauen 12,0        84,8
                         Frauen    11,2        84,7
                                                                                                   2,4
glücklich

                                                                                           Männer 6,6         91,0
                                   3,8
                                                                                                    2,7
                        Männer 9,9             86,3
                                                                                           Frauen 9,2         88,1
                                                                  nieder-

                                    7,1                                                            2,3
ruhig und gelassen

                                                                                           Männer 6,0         91,7
                         Frauen     14,0        78,9
                                                                                                    6,2
                                                                sehr nervös

                                    5,8                                                    Frauen    22,6       71,2
                                                                                                  4,0
                        Männer      9,9        84,3
                                                                                           Männer 16,5         79,5

                                0% 20% 40% 60% 80% 100%                                          0% 20% 40% 60% 80% 100%

                          selten/nie                                                        immer/meistens
                          manchmal                                                          manchmal
                          immer/meistens                                                    selten/nie

   Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                                                            © BFS 2020

   22
3

Major Depression, 2017
Personen mit einer mittleren bis schweren Depression;
Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten                                                                                                                                                                                                     G 28
15%
                          13,9
          12,3
12%                                                             11,1                                                                   10,9
                                                                                                       10,3
                                                                                                                                                          9,5
                                                   8,8
 9%                                                                                      8,1                                                                             7,8
                                                                                                                                 6,3                                                                                                                    6,7
 6%
                                                                                                                                                                                               3,3 3,2                                   3,8
 3%

 0%
               15–24                                25–34                                 35–44                                  45–54                     55–64                                 65–74                                    75+
               Jahre                                Jahre                                 Jahre                                  Jahre                     Jahre                                 Jahre                                   Jahre

           Männer                                                                   Frauen

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                                                                                                                                                                           © BFS 2020

    Im Jahr 2017 starben 1043 Personen (davon 74% Männer) durch
Suizid, die Fälle von assistiertem Suizid nicht mitgerechnet. Die
alters­standardisierte Sterbeziffer für Suizid ist seit 1995 um mehr als
zwei Fünftel zurückgegangen. Bei den Männern steigt die Suizidrate
mit dem Alter stark an. Wird bei der Suizidmeldung eine Begleitkrank-
heit angegeben, so ist es in sechs von zehn Fällen eine Depression.

Suizid nach Alter und Geschlecht
(ohne assistierten Suizid)
Pro 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner                                                                                                                                                                                                        G 29

Männer                                                                                                                                  Frauen
120
100
 80
 60
 40
 20
  0
                   15–24 Jahre
                                 25–34 Jahre
                                               35–44 Jahre
                                                             45–54 Jahre
                                                                           55–64 Jahre
                                                                                         65–74 Jahre
                                                                                                       75–84 Jahre

                                                                                                                                                     15–24 Jahre
                                                                                                                                                                   25–34 Jahre
                                                                                                                                                                                 35–44 Jahre
                                                                                                                                                                                               45–54 Jahre
                                                                                                                                                                                                             55–64 Jahre
                                                                                                                                                                                                                           65–74 Jahre
                                                                                                                                                                                                                                          75–84 Jahre
                                                                                                                     85+ Jahre

                                                                                                                                                                                                                                                        85+ Jahre
      0–14 Jahre

                                                                                                                                        0–14 Jahre

          1995–1999                                                                             2013–2017

Quelle: BFS – Todesursachenstatistik (CoD)                                                                                                                                                                                      © BFS 2020

                                                                                                                                                                                                                                                            23
3

3.7       Behinderungen

                                                                                        %       Personen

    Sehvermögen : starke oder vollständige Einschränkung (2017)            1
                                                                                       1,1         77 000

    Hörvermögen : starke oder vollständige Einschränkung1 (2017)                       1,1         78 000

    Gehvermögen : kann nicht gehen oder nur einige Schritte                     1

    (2017)                                                                             1,0         67 000

    Sprechvermögen : starke oder vollständige ­Einschränkung1
    (2017)                                                                             0,4         28 000

    Menschen mit Behinderungen (2017)   1
                                                                                      18,0      1 264 000
      stark eingeschränkt                                                              4,1       285 000

    IV-Rentenempfänger/innen (31.12.2018)                                                         217 900

1
    Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten

Quellen: BFS – SGB; BSV – IV-Statistik                                                          © BFS 2020

Funktionelle Einschränkungen nehmen mit steigendem Alter stark
zu. Einschränkungen des Sehvermögens betreffen etwa 77 000 Per-
sonen, wovon 35 000 Personen 65 Jahre alt oder älter sind. Rund
1 300 000 Personen gelten nach der Definition des Behinderten-
gleichstellungsgesetzes als behindert. 300 000 von ihnen sind bei
gewöhnlichen Aktivitäten stark eingeschränkt.

Funktionelle Einschränkungen, 2017
Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten                                                             G 30

Sehvermögen                     Hörvermögen                  Gehvermögen               Sprechvermögen
14%
12%
10%
    8%                                              10,8
                          8,5
    6%
                  7,1                                                           4,4
    4%
                                 0,5        4,3               0,3 0,5                   0,3      0,4
    2%   2,7                     2,2                                            3,0                       2,6
                          2,4                       2,2         0,2 1,4                 1,1      1,3
    0%   0,4      1,1                       1,1                                                           0,6
         15–39

                  40–64

                          65+

                                15–39

                                            40–64

                                                    65+

                                                               15–39

                                                                        40–64

                                                                                65+

                                                                                        15–39

                                                                                                 40–64

                                                                                                          65+

                 Jahre                  Jahre                          Jahre                    Jahre

         leichte Einschränkung                             starke oder vollständige Einschränkung

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                                          © BFS 2020

24
3

3.8 Unfälle

                                                                         Männer     Frauen

    Unfälle im Haus, im Garten, beim Sport oder beim Spiel           1

    (2017)                                                                19,0%         14,5%
    Arbeitsunfälle2 (2017)                                                 7,2%         3,8%
    Strassenverkehrsunfälle1 (2017)                                        2,2%          1,5%
    bei Strassenverkehrsunfällen verstorbene Personen
    (2018)                                                                  172           61

1
    Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten
2
    Erwerbstätige ab 15 Jahren

Quellen: BFS – SGB, SVU                                                          © BFS 2020

Unfälle zählen zu den Hauptursachen vorzeitiger Sterblichkeit und
sind die häufigste Hospitalisierungsursache. Am häufigsten verun-
fallen Personen im Haus, im Garten, beim Sport oder beim Spiel.
Oftmals handelt es sich bei den Unfällen um Stürze. Erwerbstätige
Männer erleiden fast doppelt so häufig Arbeitsunfälle wie Frauen
(7% gegenüber 4%). Knapp 2% der Bevölkerung werden Opfer eines
Verkehrsunfalls. Im Jahr 2018 starben 233 Personen bei Strassen-
­verkehrsunfällen, nahezu drei Viertel waren Männer.

Verunfallte nach Unfall- und Behandlungsart, 2017
Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten                                             G 31

                             Männer                           Frauen

                                              Sport, Spiel,
           9,2               9,8                                   8,2      6,4
                                              Haus, Garten
                           2,1     5,1           Arbeit   1
                                                               3,0 0,8
                                                               1,0
                                 0,8 1,4        Verkehr          0,5

20%       15%     10%        5%          0%                   0%    5%    10%     15%     20%

         medizinisch behandelt                        selbst behandelt
1
    nur Erwerbstätige

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                            © BFS 2020

                                                                                            25
3

3.9 Geburten und Gesundheit der Neugeborenen

                                                                             2018

 Lebendgeburten                                                             87 851
 Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt                                 32,0
 Kaiserschnittrate                                                           32,1%
 Frühgeburten (< vollendete 37. Schwangerschaftswoche)                        7,0%
 Neugeborene mit niedrigem Gewicht (< 2500g)                                  6,5%
 Totgeburten                                                                 4,3‰
 Säuglingssterblichkeit                                                      3,3‰

Quellen: BFS – BEVNAT, MS, CoD                                           © BFS 2020

Das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt steigt seit 1970
kontinuierlich an. 2018 entfielen weniger als 30% der Geburten auf
Frauen unter 30 Jahren, 1970 waren es noch knapp 70%. Wenn
Frauen ihre Kinder später bekommen, hat das unter anderem eine
Abnahme der Fruchtbarkeit sowie eine Zunahme bestimmter Risiken
wie ­spontane Zwillingsschwangerschaften oder Chromoso­me­na­
nomalien zur Folge.
    96% der Geburten erfolgen im Spital, ein Drittel davon per Kaiser-
schnitt. Die Kaiserschnittrate ist in bestimmten Regionen doppelt so
hoch wie in anderen.
    2018 sind 287 Säuglinge und Kleinkinder im ersten Lebensjahr
gestorben, was einer Sterberate von 3,3 auf 1000 Lebendgeburten
entspricht. Etwas weniger als die Hälfte dieser Todesfälle ereignete
sich innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt. Betroffen sind vor
allem Kinder mit sehr tiefem Geburtsgewicht und deutlich zu früh
Geborene. Im gleichen Jahr wurden 381 Totgeburten verzeichnet.

Lebendgeburten nach Alter der Mutter                                          G32
           2,7      1,4     1,5       2,9
100%                                          5,8       6,7
           8,6      7,7     10,0                                        ≥40 Jahre
                                     17,6
 80%      19,8                                23,3     26,3             35–39 Jahre
                   26,1
                            31,1
                                     38,4                               30–34 Jahre
 60%
          35,8                                36,9                      25–29 Jahre
                   39,8                                38,7
 40%                        40,8
3

Kaiserschnittrate, 2014–2018                                                  G 33
Raumgliederung: MS-Regionen

0       25 km

Anzahl Kaiserschnitte pro 100 Entbindungen

< 28,0           28,0 –30,9        31,0 –33,9     34,0 –36,9      ≥ 37,0    CH: 32,9

Quelle: BFS – Medizinische Krankenhausstatistik (MS)                       © BFS 2020

Totgeburten und Säuglingssterblichkeit
Rate pro 1000 Lebendgeburten*                                                 G 34

18

15

12

    9

    6

    3

    0
     1969 1973 1977 1981 1985 1989 1993 1997 2001 2005 2009 2013 2018

          Säuglingssterblichkeit                Totgeburten
* Totgeburten: pro 1000 Geburten

Quelle: BFS – Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung (BEVNAT)      © BFS 2020

                                                                                  27
4

4        Gesundheitswesen
4.1      Spitäler

                                                                            2018

 Spitäler                                                                    281
 Betten                                                                    37 956
 Beschäftigte (in Vollzeitäquivalenten)                                167 873
 in Spitälern behandelte stationäre Fälle                             1 468 275
 Hospitalisierungsrate (pro 1000 Einwohner)                                 117,8
 durchschnittliche Aufenthaltsdauer in der Akutpflege (Tage)                  5,3
 Durchschnittskosten pro Tag in der Akutpflege (Franken)                    2 245

Quellen: BFS – KS, MS                                                © BFS 2020

2018 erbrachten 281 Spitäler Dienstleistungen an 580 Standorten.
Seit 2002 hat die Zahl der Spitäler für allgemeine Pflege um 41%
abgenommen, während jene der Spezialkliniken nahezu unverändert
geblieben ist (– 6%). Im gleichen Zeitraum verzeichneten hingegen
die Spezialkliniken den grössten Rückgang bei der Bettenzahl (–15%).
In den Spitälern für allgemeine Pflege war eine kleinere Abnahme zu
beobachten (–10%).

Spitalunternehmen für allgemeine Pflege
und Spezialkliniken
Anzahl Spitäler                                                             G 35
250

200

150

100

 50

     0
      2002    2004       2006      2008      2010     2012   2014   2016     2018

         allgemeine Pflege                 Spezialkliniken

Zeitreihenbruch ab 2010: Revision der Erhebung

Quelle: BFS – Krankenhausstatistik (KS)                                © BFS 2020

28
4

Verfügbare Spitalbetten nach Betriebstyp
Anzahl Betten                                                                       G 36
45 000
40 000
35 000
30 000
25 000
20 000
15 000
10 000
 5 000
      0
       2002       2004      2006     2008        2010     2012    2014       2016     2018

         andere Spezialkliniken                  psychiatrische Kliniken
         geriatrische Kliniken                   allgemeine Pflege, Grundversorgung
         Rehabilitationskliniken                 allgemeine Pflege, Zentrumsversorgung

Zeitreihenbruch ab 2010: Revision der Erhebung

Quelle: BFS – Krankenhausstatistik (KS)                                          © BFS 2020

     2018 beschäftigten die Spitäler Personen im Umfang von
167 873 Vollzeitäquivalenten (VZÄ). Dies sind 40% mehr als im Jahr
2002. Acht von zehn Beschäftigten in VZÄ sind in Spitälern für
­allgemeine Pflege tätig. 71% der Beschäftigten in VZÄ sind Frauen;
 in der Ärzteschaft sind sie aber weiterhin in der Minderzahl (48%).
 42% der Vollzeitäquivalenten entfallen auf das Pflegepersonal und
 die Sozialdienste, 14% auf die Ärztinnen und Ärzte.

Beschäftigte in Spitälern nach Funktion
und Geschlecht, 2018
In Vollzeitäquivalenten                                                             G 37

             Allgemeine Pflege                             Spezialkliniken

                   10 438                   Ärzte           2 002
                    9 769                                   1 923
                     8 647            Pflegepersonal         3 569
      46 134                        inkl. Sozialdienste          11 985
                       4 761         andere medizini-       1 614
                  12 099            sche Fachbereiche         4 817
               13 669               Verwaltung, Haus-         4 194
          24 798                    und techn. Dienste          7 453

50 000      30 000       10 000 0                         0 10 000      30 000      50 000

         Männer                  Frauen

Quelle: BFS – Krankenhausstatistik (KS)                                          © BFS 2020

                                                                                        29
4

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Spitälern
In Tagen                                                                       G 38
60

50

40

30

20

10

 0
  2002        2004     2006       2008       2010       2012     2014   2016    2018

         Psychiatrie                Rehabilitation/Geriatrie            Akutpflege

Zeitreihenbruch ab 2015: neue Definition und neue Datenquelle

Quellen: BFS – Krankenhausstatistik (KS),                                  © BFS 2020
Quellen: Medizinische Statistik der Krankenhäuser (MS) ab 2015

   2018 betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in der
­ kutpflege 5,3 Tage. In der Psychiatrie dauerten die Aufenthalte im
A
Durchschnitt sechsmal länger (32,1 Tage). Seit 2002 hat die durch-
schnittliche Aufenthaltsdauer kontinuierlich abgenommen.
   Die Durchschnittskosten für einen Tag im Spital sind im gleichen
Zeitraum angestiegen. Die Zunahme in der Akutpflege beträgt 83%.
Dort kostete 2018 ein Spitaltag durchschnittlich 2245 Franken.

Durchschnittskosten in Spitälern
Franken pro Tag und Patientin bzw. Patient                                     G 39
2 500

2 000

1 500

1 000

  500

      0
       2002     2004      2006      2008         2010    2012    2014   2016    2018

         Akutpflege                Rehabilitation/Geriatrie             Psychiatrie

Zeitreihenbruch ab 2010: Revision der Erhebung

Quelle: BFS – Krankenhausstatistik (KS)                                    © BFS 2020

30
4

Stationäre Krankenhausfälle nach Alter, 2018
Anzahl Fälle in Tausend                                            G 40
70
       Spitalaufenthalte wegen Schwangerschaft,
60     Geburt und Wochenbett

50

40

30

20

10
     Frauen
 0
     *N 0–4     10–14 20–24 30–34 40–44 50–54 60–64 70–74 80–84 90–94 95+
10
     Männer
20

30

40

50

60

70
*N Neugeborene

Quelle: BFS – Medizinische Statistik der Krankenhäuser (MS)     © BFS 2020

    2018 belief sich die Zahl der Hospitalisierungen bei den Männern
auf 688 528 und bei den Frauen auf 779 747. Ohne die Spitalaufent-
halte wegen Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett wurden die
Frauen und Männer insgesamt fast gleich oft hospitalisiert. Bis zum
Alter von 75 Jahren werden in der Regel mehr Spitalaufenthalte von
Männern verzeichnet, danach ist es umgekehrt.

                                                                       31
4

4.2 Alters- und Pflegeheime

                                                                                   2018

 Alters- und Pflegeheime                                                           1 566

 Beschäftigte, in Vollzeitäquivalenten                                           96 453

 Bewohner/innen am 31.12.                                                        92 309
     Männer                                                                      26 925
     Frauen                                                                      65 384

 Anteil Personen, die am 31.12. in Alters- und Pflegeheimen wohnen,
 an der Bevölkerung ab 80 Jahren                                                  15,3%

 durchschnittliche Aufenthaltsdauer (Tage)                                          890

 durchschnittliche Kosten pro Tag (Franken)                                         305

Quelle: BFS – Statistik der sozialmedizinischen Institutionen (SOMED)         © BFS 2020

In den 1566 Alters- und Pflegeheimen waren im Jahr 2018 Personen
im Umfang von 96 453 Vollzeitäquivalenten (VZÄ) beschäftigt. Das
Personal für Pflege und Alltagsgestaltung macht 67% der Beschäf-
tigten in VZÄ aus. Acht von zehn VZÄ sind von Frauen besetzt. Drei
Viertel der Personen, die 2018 in einem Altersheim oder in einem
Pflegeheim lebten, sind ­mindestens 80 Jahre alt. Rund 76% davon
sind Frauen.

Beschäftigte in Alters- und Pflegeheimen
nach Berufsgruppen und Geschlecht, 2018
In Vollzeitäquivalenten                                                             G 41
80 000
                                                                Hausdienste, Technische
                                   18 205                       Dienste, Übrige
60 000                                                          Verwaltungspersonal
                                    3 442
                                                                Pflegepersonal
                                                                und Alltagsgestaltung
40 000                                                          Ärztinnen/Ärzte und andere
                                                                Akademiker/innen
                                   55 455
20 000
                8 672
                1 455
                9 099     64                  62
      0
               Männer              Frauen

Quelle: BFS – Statistik der sozialmedizinischen Institutionen (SOMED)           © BFS 2020

32
4

Personen in Alters- und Pflegeheimen, 2018                                                                                                                                                      G 42

                                                                                                           Anteil an der Gesamtbevölkerung,
Anzahl, für das ganze Jahr                                                                                 am 31.12
30 000                                                                                                     80%

25 000

                                                                                                                                                                                                        55,0
                                                                                                           60%
                                                                   22934
20 000

                                                                   22121
                                                                  13590

                                                                                                                                                                                           37,4
                                                                                                                                                                                           36,7
                                                               10 926
15 000                                                                                                     40%
                                                             8747

                                                                                                                         21,9
              6933

                                                                                                                        19,5
              6838

                                                           6576

10 000
            4597

                                                                                                                     11,3
                                                                                                           20%
           3645
           3132

                                                        2595

                                                                                                                    8,4
          1840
          1842

 5 000

                                                                                                                   5,1
                                                                                                                  3,3
                                                                                                                  2,4
                                                                                                                 1,4
                                                                                                                 1,3
                                                                                                                 0,7
                                                                                                                 0,7
      0                                                                                                     0%
           65–69 Jahre

                         70–74 Jahre

                                       75–79 Jahre

                                                     80–84 Jahre

                                                                   85–89 Jahre

                                                                                 90–94 Jahre

                                                                                               95+ Jahre

                                                                                                                 65–69 Jahre

                                                                                                                               70–74 Jahre

                                                                                                                                             75–79 Jahre

                                                                                                                                                           80–84 Jahre

                                                                                                                                                                         85–89 Jahre

                                                                                                                                                                                        90–94 Jahre

                                                                                                                                                                                                      95+ Jahre
          Männer                                                   Frauen

Quellen: BFS – Statistik der sozialmedizinischen Institutionen (SOMED),                                                                                                            © BFS 2020
         Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP)

   Bei 48% der Personen in Alters- und Pflegeheimen dauert der
Aufenthalt weniger als ein Jahr. 16% der beherbergten Personen
wohnen fünf Jahre oder länger dort. Die durchschnittliche Aufent-
haltsdauer beträgt rund zweieinhalb Jahre (890 Tage). Ein Tag im
Altersheim oder Pflegeheim kostet im Durchschnitt 305 Franken.

Dauer der Aufenthalte in Alters-
und Pflegeheimen, 2018
Heimaustritte 2018                                                                                                                                                                               G 43

     Männer (N=13196)                                                                                                                    Frauen ( N=23 505)

                                                                                                      < 1 Jahr
           7,4%
        2,9%                                                                                          1–
4

4.3 Hilfe und Pflege zu Hause (Spitex)

                                                                                     2018

 Beschäftigte (in Vollzeitäquivalenten)                                           23 554
 Klient/innen                                                                   367 378
     Männer                                                                     146 819
     Frauen                                                                     220 559
 Anteil Personen, die Pflege zu Hause in Anspruch nehmen,
 an der Bevölkerung ab 80 Jahren                                                     28,9%
 durchschnittliche Kosten pro Jahr und Klient/in (Franken)                           6 882

Quelle: BFS – Statistik der Hilfe und Pflege zu Hause (SPITEX)                © BFS 2020

2018 waren 78% der in der Spitex Beschäftigten (in Vollzeitäquiva-
lenten) bei gemeinnützigen oder öffentlich-rechtlichen Unternehmen
angestellt. Ihre Zahl hat seit 2002 um 129% zugenommen.
     Rund die Hälfte (44%) der Personen, die Spitex in Anspruch
­nehmen, ist 80 Jahre alt oder älter. Aufgrund ihrer höheren Lebens-
 erwartung sind Frauen in der ältesten Bevölkerungsgruppe überver-
 treten. Zudem pflegen sie in einer Paarbeziehung häufiger ihren
 Partner als umgekehrt. Diese beiden Faktoren erklären, warum mehr
 Frauen Spitex in Anspruch nehmen als Männer.

Beschäftigte der Spitex-Dienste
In Vollzeitäquivalenten                                                              G 44
25 000

20 000

15 000

10 000

 5 000

      0
       2002       2004      2006       2008      2010      2012   2014     2016       2018

         selbstständige Pflegefachpersonen
         erwerbswirtschaftliche Unternehmen
         gemeinnützige und öffentlich-rechtliche Unternehmen

Anpassung der Erhebung 2010, neu inklusive der erwerbswirtschaftlichen Unternehmen
und der selbstständigen Pflegefachpersonen

Quelle: BFS – Statistik der Hilfe und Pflege zu Hause (SPITEX)                 © BFS 2020

34
4

Von Spitex-Diensten betreute Fälle, 2018
Anzahl nach Art der Leistung und Alter                                                                                         G 45
100 000

 80 000

 60 000

                                                                  83 132

                                                                                                            24 359
                                                                                        20 178
 40 000

                                                                                                                     16 702
                                                47 873
                     47 574
                              46 570

                                                                                                                              45 257
                                                         44 912
                                       42 268

                                                                                                    9 477
                                                                             6 465
 20 000

        0
                      0–64             65–79               80+                    0–64               65–79                80+
                      Jahre            Jahre              Jahre                   Jahre              Jahre               Jahre
                                 Pflegeleistungen                           hauswirtschaftliche Leistungen

        Männer                                  Frauen

Quelle: BFS – Statistik der Hilfe und Pflege zu Hause (SPITEX)                                                           © BFS 2020

   Informelle Hilfe aus dem sozialen Umfeld in Form von Pflege oder
bei der Verrichtung alltäglicher Tätigkeiten ist weiter verbreitet als die
Inanspruchnahme von Spitex-Dienstleistungen. Zudem erhalten 59%
der Personen, die von der Spitex unterstützt werden, auch Hilfe von
Angehörigen oder Bekannten.

Inanspruchnahme von informeller Hilfe
und der Spitex, 2017
Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten, innerhalb eines Jahres                                                            G 46

Männer                                                                     Frauen
50%
                                                                                                                              37,6

40%
                                                                                                                                     28,2

30%
                                                         20,3
                                                         20,1

                                                                                                                  19,1
                                                                                             15,0
                                                                           13,9

20%
                                                                                                              12,3
                                          10,3
         9,9

                         9,8

                                        6,0

10%
                                                                                                    4,5
                                2,7

                                                                                  2,0
               1,0

 0%
       unter 65 65–74 75–84                               85+              unter 65 65–74 75–84                                85+
        Jahre   Jahre Jahre                              Jahre              Jahre   Jahre Jahre                               Jahre

        informelle Hilfe                                  Spitex

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                                                                  © BFS 2020

                                                                                                                                       35
4

4.4 Ärzte- und Zahnärzteschaft

    Ärztinnen/Ärzte in Arztpraxen und ambulanten Zentren1,
    in Voll­zeitäquivalenten (2017)                                                      15 527

    Ärztinnen/Ärzte im ambulanten Sektor pro 100 000 Einw. (2018)                             226

    ärztliche Konsultation, mindestens eine (2017)2
                                                                                          81,2%

    Zahnärztinnen/Zahnärzte (2018)                                                        4 370

    Zahnärztinnen/Zahnärzte pro 100 000 Einwohner (2018)                                       51

    zahnärztliche Konsultation, mindestens eine (2017) 2
                                                                                          59,6%

1
    mit Jahresumsatz > 30 000 Franken und eigener Infrastruktur
2
    Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten

Quellen: BFS – MAS, SGB; FMH, SSO                                                    © BFS 2020

2017 waren 40% der Ärztinnen und Ärzte in Arztpraxen oder
­ambulanten Zentren in der Grundversorgung tätig (Allgemeine Innere
 Medizin, Pädiatrie ; praktische Ärztin/praktischer Arzt). Die Zahl der
 ambulant praktizierenden Ärztinnen und Ärzte pro 100 000 Einwoh-
 nerinnen und Einwohner ist von 205 im Jahr 2010 auf 226 im Jahr
 2018 (+ 11%) angestiegen. Im gleichen Zeitraum blieb die Zahl der
 Zahnärztinnen und Zahnärzte pro 100 000 Einwohnerinnen und
 Einwohner stabil.

Tätigkeitsgebiet der Ärztinnen und Ärzte
in den Arztpraxen1, 2017
In Vollzeitäquivalenten                                                                       G 47

                  (N =15 527)

                                                              Grundversorgung 2
                11,7%                                         Psychiatrie
                                                              Gynäkologie und Geburtshilfe
        5,5%
                                                              Fachmedizin ohne
                                    40,1%                     chirurgische Tätigkeit
    12,2%                                                     Fachmedizin mit
                                                              chirurgischer Tätigkeit
                                                              anderes Fachgebiet
        9,5%
                                                              anderes Tätigkeitsgebiet 3
               6,2%
                        14,8%

1   Arztpraxen und ambulante Zentren mit eigener Infrastruktur und einem Jahresumsatz
    von über 30 000 Franken
2   Facharzttitel: allgemeine Innere Medizin, Pädiatrie; praktische Ärztin/praktischer Arzt
3   Haupttätigkeit, die keinem Weiterbildungstitel des Arztes/der Ärztin entspricht

Quelle: BFS – Strukturdaten Arztpraxen und ambulante Zentren (MAS)                     © BFS 2020

36
4

Ärztinnen/Ärzte und Zahnärztinnen/Zahnärzte
Index der Anzahl Ärztinnen/Ärzte und Zahnärztinnen/Zahnärzte
auf 100 000 Einwohner/innen, 1990=100                                                                                                 G 48
150

140

130

120

110

100

    90
                                                           2000

                                                                   2002

                                                                            2004

                                                                                    2006

                                                                                           2008

                                                                                                       2010
         1990

                                                                                                                2012

                                                                                                                         2014

                                                                                                                                   2016

                                                                                                                                           2018
                  1992

                            1994

                                     1996

                                                  1998

                Ärztinnen/Ärzte                                           Ärztinnen/Ärzte                              Zahnärztinnen/
                (ambulanter Sektor)1                                      (Total)                                      Zahnärzte
1   bis 2007 Ärztinnen/Ärzte mit Privatpraxis

Quellen: FMH, SSO                                                                                                                © BFS 2020

    81% der Bevölkerung suchen innerhalb von 12 Monaten mindestens
einmal eine Ärztin oder einen Arzt auf (Generalist/in und/oder Spe­
zialist/in). Am wenigsten häufig gehen die 25- bis 44-jährigen Männer
zum Arzt (65%). 60% der Bevölkerung suchen mindestens einmal
­innerhalb von 12 Monaten eine Zahnärztin oder einen Zahnarzt auf.

Konsultationen bei Ärztinnen und Ärzten, 2017
Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten                                                                                          G 49

                                                                                   Durchschnittliche Anzahl
Mindestens eine Konsultation                                                       Konsultationen pro Jahr
innerhalb von 12 Monaten                                                           und Einwohner/in
100%                                                                               6

    80%                                                                            5
                                                                                   4
    60%
                                                                   93,3
                                                           88,8

                                                                                   3
                                                                                                                                          5,3
                                                   82,5
                79,4

                                          79,1
                         77,8

                                 75,1

                                                                                                                         4,7

                                                                                                                                  4,6

    40%
                                                                                               4,3

                                                                                                                 4,2
                                                                                                        4,0
                                                                                       3,6

                                                                                   2
    20%                                                                            1
    0%                                                                             0
                15–24

                         25–34

                                 35–44

                                          45–54

                                                   55–64

                                                           65–74

                                                                   75+

                                                                                       15–24

                                                                                               25–34

                                                                                                        35–44

                                                                                                                 45–54

                                                                                                                         55–64

                                                                                                                                  65–74

                                                                                                                                          75+

                                         Jahre                                                                  Jahre

Quelle: BFS – Schweizerische Gesundheitsbefragung (SGB)                                                                          © BFS 2020

                                                                                                                                           37
5

5       Kosten und Finanzierung
                                                                                      2017

 Gesundheitskosten (in Millionen Franken)                                         82 774
 davon für
     ambulante Kurativbehandlung                                                  22 133
     Langzeitpflege                                                               15 943
     stationäre Kurativbehandlung                                                 15 718
     Gesundheitsgüter                                                             13 662

 Gesundheitskosten im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt (BIP)                    12,4%

Quelle: BFS – Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens (COU)             © BFS 2020

Die ambulante Kurativbehandlung, einschliesslich Behandlung in
Krankenhäusern, repräsentiert mehr als ein Viertel der Gesundheits-
ausgaben. Die Langzeitpflege enthält die Versorgung von älteren
Personen in sozialmedizinischen Einrichtungen ebenso wie die häus-
liche Langzeitpflege (Spitex u. a.). Sie generiert nahezu ein Fünftel
der Gesundheitsausgaben und damit ebenso viel wie die stationäre
Kurativbehandlung.

Gesundheitsausgaben pro Einwohner/in, 2017
Franken pro Monat                                                                     G50
                     Fr. 31.–        Fr. 19.–
                     3,8%            2,4%                  Total: 816 Franken
          Fr. 36.–
          4,4%                                                       ambulante
                                                                     Kurativbehandlung
                Fr. 65.–                                             Langzeitpflege
                                         Fr. 218.–
                7,9%                                                 stationäre
                                         26,7%
                                                                     Kurativbehandlung
             Fr. 135.–                                               Gesundheitsgüter
             16,5%                                                   unterstützende
                                                                     Dienstleistungen
                                           Fr. 157.–
                                           19,3%                     Rehabilitation
                         Fr. 155.–
                                                                     Verwaltung
                         19,0%
                                                                     Prävention

Quelle: BFS – Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens (COU)              © BFS 2020

38
5

Verhältnis der Gesundheitsausgaben zum BIP                                           G51
14%
                                                                                  12,4%
12%                                 10,9%
       9,2%                                    10,0%
10%
 8%
 6%
 4%
 2%
 0%
   1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017

Quelle: BFS – Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens (COU)                © BFS 2020

   Das Verhältnis der Gesundheitsausgaben zum Bruttoinland­
produkt (BIP) ist seit 1995 um 3,2 Prozentpunkte angestiegen und
lag 2017 bei 12,4%. Damit weist die Schweiz einen der höchsten
Werte in Europa auf.

Gesundheitsausgaben in OECD-Ländern, 2017
Verhältnis der Gesundheitsausgaben zum Bruttoinlandprodukt                           G52

    Vereinigte Staaten                                                           17,1
              Schweiz                                               12,4
            Frankreich                                           11,3
          Deutschland                                            11,2
            Schweden                                            11,0
               Kanada                                          10,7
            Norwegen                                          10,4
            Österreich                                        10,4
               Belgien                                        10,3
          Niederlande                                        10,1
Vereinigtes Königreich                                      9,6
              Finnland                                     9,2
              Spanien                                    8,9
                 Italien                                 8,8
                 Island                                 8,3
                  Irland                          7,2
                           0%           5%               10%               15%          20%

Quellen: BFS – Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens (COU);              © BFS 2020
Quellen: OECD, Health Statistics 2019

                                                                                          39
5

Finanzierung der Gesundheitsausgaben
nach Finanzierungsquellen
Millionen Franken                                                            G53
90 000
80 000
70 000
60 000
50 000
40 000
30 000
20 000
10 000
      0
          2000
          2001
          2002
          2003
          2004
          2005
          2006
          2007
          2008
          2009
          2010
          2011
          2012
          2013
          2014
          2015
          2016
          2017
          1995
          1996
          1997
          1998
          1999

          private Haushalte, sonstige Finanzierung
          private Haushalte, Kostenbeteiligung KVG, VVG und Out-of-Pocket
          private Haushalte, Aufwand VVG-Versicherungsprämien
          private Haushalte, Aufwand KVG-Versicherungsprämien
          Unternehmungen, Beiträge soziale Sicherheit
          Staat, Zahlungen für soziale Sicherheit
          (inklusive Prämienverbilligung, bedarfsabhängige Sozialleistungen ab 2008)
          Staat, Zahlungen für Leistungen

Retropolation 1995–2007

Quelle: BFS – Kosten und Finanzierung des Gesundheitswesens (COU)         © BFS 2020

    Im Jahr 2017 finanzierten die Haushalte 65% der Gesundheitsaus-
gaben. Allein die obligatorischen Krankenversicherungsprämien der
Haushalte deckten 30% der Gesundheitsausgaben. Der vom Staat
finanzierte Anteil der Gesundheitskosten belief sich auf 29%. Bei
mehr als sechs von zehn Franken der öffentlichen Finanzierung
­handelt es sich um Subventionen der Kantone und der Gemeinden
 an die Spitäler, die Alters- und Pflegeheime und an die Spitex.

40
Glossar

Alkohol
Chronisch riskanter Konsum: ≥ 4 Standardgläser eines alkoholischen
Getränks (z. B. eine Stange Bier) pro Tag bei Männern, ≥ 2 Gläser bei
Frauen; Rauschtrinken: ≥ 5 Gläser bei einer Gelegenheit bei Männern;
≥ 4 Gläser bei einer Gelegenheit bei Frauen.

Altersstandardisierte Rate oder standardisierte Rate
Ein zusammenfassendes Mass der Rate, die in einer Bevölkerung ver-
zeichnet würde, wenn diese eine Standardstruktur hätte. Die Standar-
disierung ist nötig, um die Mortalität von Bevölkerungen miteinander
vergleichen oder deren Entwicklung über einen längeren Zeitraum
hinweg verfolgen zu können, indem die mit der Altersstruktur der
Bevölkerung verbundenen Auswirkungen (z. B. die demografische
Alterung) ausgeschaltet werden.

Armutsgefährdung
Als armutsgefährdet gelten Personen in Haushalten mit einem
Einkommen (ohne Vermögen), das deutlich unter dem üblichen Ein-
kommensniveau im betreffenden Land liegt (< 60% des verfügbaren
medianen Äquivalenzeinkommens).

Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten
Die Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten resultiert aus der Um-
rechnung des Arbeitsvolumens in Vollzeitbeschäftigte. Für ihre
Berechnung wird das Total der geleisteten Arbeitsstunden durch
das Jahresmittel der Arbeitsstunden, die durch Vollzeitbeschäftigte
erbracht werden, dividiert.

Bildungsniveau
Obligatorische Schule: Primarstufe und Sekundarstufe I; Sekundar-
stufe II: berufsorientierte Ausbildungsgänge, die mit einem Diplom
oder eidgenössischen Fähigkeitszeugnis abgeschlossen werden, all-
gemeinbildende Ausbildungsgänge : gymnasiale Maturität, Fachmit-
telschule ; Tertiärstufe: universitäre Hochschulen, Fachhochschulen,
höhere Berufsbildung.

Entbehrungen von Pflegeleistungen aus finanziellen Gründen
Personen, die in den zwölf Monaten vor der Umfrage aus finanziellen
Gründen eine Zahnkontrolle oder -behandlung nicht in Anspruch neh-
men konnten oder die Ärztin bzw. den Arzt nicht aufgesucht haben
oder eine Behandlung nicht gemacht haben, obwohl sie dies wirklich
nötig gehabt hätten.

                                                                  41
Sie können auch lesen