2021/22 Leitfaden für das Berufspraktikum am BKE - Berufskolleg ...

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2021/22 Leitfaden für das Berufspraktikum am BKE - Berufskolleg ...
Berufskolleg Ehrenfeld – Sekundarstufe II
                 Weinsbergstr. 72
                 50823 Köln
                 Telefon: 0221-951493-0, Fax: 0221-951493-13, E-Mail: info@bke-koeln.de

Leitfaden für das Berufspraktikum am BKE
                                                          2021/22
2021/22 Leitfaden für das Berufspraktikum am BKE - Berufskolleg ...
Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

Leitfaden von:

Praxislehrkraft:                                                                                  Klassenbezeichnung:

Inhalt
1.      Anschreiben ............................................................................................................................... 2
2.      Unterrichtsstruktur und Termine im Berufspraktikum 2021/22.................................................. 3
3       Aufgaben im Berufspraktikum ................................................................................................... 4
3.1     Arbeitsschwerpunkte und schriftliche Aufgaben ....................................................................... 4
3.      Der individuelle Ausbildungsplan .............................................................................................. 6
4.      Situationsanalyse ...................................................................................................................... 7
4.1     Hilfe zur Bearbeitung der Situationsanalyse für die Kita ........................................................... 7
4.2     Erwartungshorizont für die Sozialraum- und Institutionsanalyse .............................................. 8
4.3     Erwartungshorizont für die Analyse der Gruppensituation für die Kita .................................... 9
4.4     Hilfe zur Erstellung der Situationsanalyse für die Jugendhilfe ................................................ 9
4.5     Erwartungshorizont für die Situationsanalyse für die Jugendhilfe .......................................... 11
5       Dokumentvorlagen für die Beobachtung nach Leu ................................................................. 12
5.1     Beobachtungsbogen „Bildungs- und Lerngeschichten“ .......................................................... 12
5.2     Analyse dieser Beobachtung nach Lerndispositionen ............................................................ 13
5.3     Bogen zum kollegialen Austausch .......................................................................................... 14
6       Die Zone der nächsten Entwicklung ........................................................................................ 15
7       Beispiele zur Themenformulierung .......................................................................................... 15
8       Planung eines pädagogischen Lernarrangements.................................................................. 17
9       Kompetenzorientierte Lernzielformulierung im sozialpädagogischen Handlungsfeld ........... 18
10      Dokumentationsordner ............................................................................................................ 22
11      Praxisbesuche im Berufspraktikum ......................................................................................... 23
12      Das Gutachten ......................................................................................................................... 24
13      Informationen zum Kolloquium ................................................................................................ 24
15.1 Themenwahl, Anforderungsprofil und Beurteilungskriterien ................................................... 24
15.2 Fachpraktische Prüfung (Kolloquium) ..................................................................................... 25
15.3 Rechtlicher Rahmen ................................................................................................................ 26
15.4 Form und Verfahren ................................................................................................................ 27
16      Umgang mit Fachliteratur ........................................................................................................ 27
17      Quellenangaben und zugrunde liegende Fachliteratur ........................................................... 28

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Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

1. Anschreiben
Liebe Berufspraktikantinnen und Berufspraktikanten,
Sie haben den überwiegend fachtheoretischen Teil Ihrer Ausbildung erfolgreich absolviert und
starten nun in den letzten Ausbildungsabschnitt, in dem Sie längerfristig in einer Einrichtung und
einem Team arbeiten werden. Im Mittelpunkt des Berufspraktikums steht der Rollenwechsel hin
zur Mitarbeiterin/zum Mitarbeiter einer sozialpädagogischen Einrichtung. Hierzu gehört es,
verantwortlich und initiativ zu handeln, die Qualität der Arbeit zu evaluieren und weiterzuent-
wickeln. Sie werden sich erproben und zunehmend selbst mitgestalten können. Am Ende des
kommenden Jahres sollen Sie in der Lage sein, selbstständig und eigenverantwortlich in einem
sozialpädagogischen Arbeitsfeld tätig zu sein. Auf dem Weg dorthin möchten wir Sie in den
nächsten Monaten gemeinsam mit Ihren Praxisanleiter*innen begleiten. Dieser Leitfaden soll
Ihnen einen Überblick geben über die organisatorische und zeitliche Planung, über Ziele,
Aufgaben und inhaltliche Schwerpunkte sowie Sie über rechtliche Rahmensetzungen
informieren. Zudem finden Sie auf dem Padlet für den Bildungsgang noch differenziertere
Hinweise und Erwartungshorizonte zu den einzelnen Aufgabenstellungen. Bitte informieren Sie
sich prozessorientiert mit Hilfe dieser Unterlagen:
https://bke.padlet.org/SonjaAufenanger/72kglxc1lv7rpife

Bitte denken Sie daran, die Genehmigung der Stelle zur Ableistung Berufspraktikums über die
Abteilungsleitung rechtzeitig zu beantragen und suchen Sie im Vorfeld aktiv die Beratung durch
Ihre Praxislehrkraft. Das Dokument finden Sie auf unserer Homepage.
Wir wünschen Ihnen ein konstruktives und erfahrungsreiches Jahr!

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen der Kinder - und
Jugendarbeit,
wir danken Ihnen für die Bereitschaft, mit den Berufspraktikant*innen sowie den Lehrkräften der
Fachschule für Sozialpädagogik bzw. des Beruflichen Gymnasiums zusammenzuarbeiten. Mit
dem vorliegenden Leitfaden möchten wir schon frühzeitig verdeutlichen, welche Aufgaben und
Anforderungen im Berufspraktikum auf die Praktikant*innen zukommen werden. Die enge
Kooperation zwischen Schule und Praktikumsstelle ist uns ein wichtiges Anliegen. Auf diese
Zusammenarbeit freuen wir uns und hoffen, dass wir den letzten Ausbildungsabschnitt
gemeinsam im Sinne einer förderlichen Entwicklungsbegleitung und konstruktiven Kooperation
gestalten können!

Bitte beachten Sie bei der Erstellung der Dienstpläne Folgendes:
    - Die Ausbildungsordnung für die Fachschule für Sozialpädagogik sieht für das
        Berufspraktikum einen Zeitrahmen von mindestens 160 Unterrichtsstunden vor, die vom
        Lernort Schule organisiert und begleitet werden. Dieser Unterricht kann an der Schule
        oder an einem anderen Lernort stattfinden. Die Teilnahme der Berufspraktikant*innen
        an diesen Unterrichtsstunden und den mit dem Unterricht verbundenen Fortbildungen
        ist verpflichtend.
    - Auch ein zusätzlicher Hospitationstag in einer anderen Einrichtung ist diesem
        schulischen Teil der Ausbildung zuzuordnen. Er dient der Professionalisierung und soll
        den intensiven Austausch am Lernort Praxis ermöglichen.

Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit!

Das Team der Lehrkräfte im Berufspraktikum am Berufskolleg Ehrenfeld

                                                                               2
Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

2. Unterrichtsstruktur und Termine im Berufspraktikum 2021/22
  Block-Nr.             Donnerstag             Unterrichtsschwerpunkt           Veranstaltungen und
                                                                                Termine
                                               Praxis                Arbeits-
  Block 1               02.09.2021 (WU)                              feld
  Block 2               16.09.2021 (WU)        Modul I                          Wahl Modul I in der P-Aula
                                               Praxis                Arbeits-   Praxisanleitungstreffen
                                                                     feld
  Block 3               30.09.2021 (WU)                                         9.00-11.30 Uhr in den
                                                                                Praxisgruppen
  Block 4               28.10.2021 (WU)        Modul I
                                               Praxis                Arbeits-   Präsentation der
  Block 5               11.11.2021 (WU)                              feld       Gruppensituation
  Block 6               25.11.2021 (WU)        Modul I
                                               Praxis                Arbeits-   Präsentation der
  Block 7               09.12.2021 (WU)                              feld       Gruppensituation
  Block 8               23.12.2021 (WU)        Modul I
                                               Praxis                Arbeits-
  Block 9               20.01.2022 (WU)                              feld
  Block 10              03.02.2022 (WU)        Modul II                         Wahl Modul II in der P-Aula
                                               Praxis                Arbeits-
  Block 11              17.02.2022 (WU)                              feld
  Block 12              03.03.2022 (WU)        Modul II
                                               Praxis                Arbeits-
  Block 13              17.03.2022 (WU)                              feld
  Block 14              31.03.2022 (WU)        Modul II
                                                                                Abgabe       des     Berichtes
                                                                                Projekt/Lernwerkstatt
                                                                                bis zum 7.4.2022
                                               Praxis                Arbeits-
  Block 15              28.04.2022 (WU)                              feld
  Block 16              12.05.2022 (WU)        Modul II
                                               Praxis                Arbeits-
  Block 17              09.06.2022 (WU)                              feld
  Block 18              14.06.2022             Kolloquium                       Erster Prüfungsblock
  Block 19              15.06.2022             Kolloquium                       Erster Prüfungsblock

 Der reguläre Unterrichtstag ist DONNERSTAG, Woche ungerade (WU)
  Praxis                                       Arbeitsfeld                      2 x Wahl
                                               homogene Gruppen                 eines Moduls/Schuljahr
  1. – 6. Stunde                               7./8. Stunde                     1. – 8. Stunde
  mit der begleitenden Praxislehrkraft         Im Rahmen eines                  Arbeit im Modul zu
  - Kollegiale Fallberatung                    durch Lehrkräfte begleiteten     berufsspezifischen
                                               Selbstorganisierten Lernens      Themenschwerpunkten für
  - Organisation der Praxisbesuche
                                               finden sich die                  jeweils ein Halbjahr
  - Individuelle Ausbildungsbegleitung         Berufspraktikant*innen
  - Vor- und Nachbereitung der                 entsprechend der Arbeitsfelder   Modul I / II
    Situationsanalyse, Planung, Methode        zusammen und arbeiten zu         (je 4 Termine)
    Projektarbeit                              zentralen arbeitsfeld-
                                               spezifischen Themen.

An mindestens einem Tag soll eine Hospitation beim Praxisbesuch eines anderen
Berufspraktikanten/einer anderen Berufspraktikantin stattfinden.
Das Kolloquium findet in der Regel in den letzten Wochen der jeweiligen
Praktikantenverträge statt.

Termin der 1. Zulassungskonferenz: Donnerstag, 9. Juni 2022, 13:30 Uhr in Raum P 106.
1. Kolloquium-Termin: Dienstag, 14. Juni und Mittwoch, 15. Juni 2022
       Dieser Termin ist für alle Berufspraktikantinnen und Berufspraktikanten, die ihr
       Berufspraktikum am 01.07.2021 oder am 01.08.2021 begonnen haben.
       (Abgabefrist - Thema für das Kolloquium zum 28.4. und für das Gutachten bis zum 31.05.2022)

                                                                                         3
Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

Termin der 2. Zulassungskonferenz: Donnerstag, 11.08.2022
2. Kolloquium-Termin: Donnerstag, 18.8.2022
       Dieser Termin ist für alle Berufspraktikantinnen und Berufspraktikanten, die ihr
       Berufspraktikum am 01.09.2021 oder am 01.10.2021 begonnen haben.
        (Abgabefrist - Thema für das Kolloquium und Gutachten bis zum 09.08.2022)

3       Aufgaben im Berufspraktikum

Im Verlauf des Berufspraktikums sind Aufgaben zu erfüllen, die der Selbstqualifizierung dienen.
Sie sollen sichern, dass die schulische Begleitung vor dem Hintergrund der
Entwicklungsaufgaben und dem objektiven Anspruch der praktischen Ausbildung gelingen
kann.

3.1     Arbeitsschwerpunkte und schriftliche Aufgaben

Phase I
In der Orientierungsphase stellt die Situation Sie vor konkrete Aufgaben. Sie sind „neu in einer
Gruppe“, auch Kinder und Jugendliche sind je nach Arbeitsfeld neu in der Gruppe. Es wird zu
Beginn Ihres Berufspraktikums daher darum gehen, gegenseitige Erwartungen und Fragen zu
klären, aktiv Kontakt aufzunehmen und erste Aufgaben für den Lernort Praxis und den Lernort
Schule zu bearbeiten. Hierzu gehört

    •   Kontaktaufnahme mit Kindern und Jugendlichen im pädagogischen Alltag
    •   Klären der gegenseitigen Erwartungen mit der Leitung, der Praxisanleitung (z.B. Klären
        von Vorbereitungszeiten und Terminen für Reflexionsgespräche mit der Anleitung) und
        dem Team
    •   Erstellen eines ersten Arbeitsplanes vor dem Hintergrund von Absprachen (dabei kann
        es gehen um: Aktivitäten, in denen Sie ihre Stärken einbringen können und Aktivitäten,
        in denen Sie sich Herausforderungen stellen können – selbstverständlich immer unter
        pädagogischen Zielsetzungen)
    •   Auseinandersetzung mit dem Sozialraum und der Institution für die Situationsanalyse
    •   Schriftliche Beobachtungen und die Analyse nach Leu als kontinuierliche Aufgabe in
        angemessenem Umfang
    •   Planung und Umsetzung von Impulsen im pädagogischen Alltag

Beachten Sie in Ihrer Gestaltung und Reflexion der Arbeit, dass Sie selbst in einer neuen Rolle
als Berufspraktikant*in und Mitarbeiter*in einem neuen Team, neuen Kindern und Eltern
gegenüberstehen, dass zudem neue Kinder und Jugendliche sich in einen neuen
Lebensbereich einfinden müssen, dass Sie als Berufspraktikant*in diese neue Situation aktiv
gestalten.

Phase II
In der Erprobungsphase steht auf der Basis Ihrer Situationsanalyse ein Projekt – oder
projektähnliches, prozessorientiertes Arbeiten – im Mittelpunkt Ihres pädagogischen
Nachdenkens und Handelns. Die Ideen für „nächste Schritte“ leiten sich erkennbar aus der
fortlaufenden Beobachtung und Analyse ab und berücksichtigen die Partizipation der

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Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

Lerngruppe entsprechend ihres Entwicklungsstandes. Dabei orientieren Sie sich an den
Merkmalen des „Forschenden Lernens“ und an den „Zonen der nächsten Entwicklung“.
Phase III
In der Vertiefungsphase Ihres Berufspraktikums sollten Sie in besonderer Weise die
Schlüsselqualifikation „sich weiterentwickeln“ unter Beweis stellen.
Dazu stellen Sie sich den eigenen „Zonen der nächsten Entwicklung“, setzen sich gezielt mit
Fachliteratur und der eigenen beruflichen Handlungskompetenz auseinander. Die Perspektive
auf die Gesamtgruppe tritt zunehmen in den Vordergrund, Kontakte mit Eltern, Entwicklungs-
oder Hilfeplangespräche, neue und komplexere Aufgaben in der Einrichtung kommen
sukzessive hinzu.

Phase IV
In der Abschlussphase bereiten Sie sich auf das Kolloquium vor und übernehmen gleichzeitig
deutlich komplexere Aufgaben im Team und im Praxisalltag.

Die schriftlichen Aufgaben
1.   Notizen zur Institutionsanalyse als Vorbereitung für den mündlichen Vortrag mit
     konzipierter Führung durch die Einrichtung im Rahmen des 1. Praxisbesuches
     (einschließlich der Besonderheiten des Konzeptes und dessen Umsetzung sowie der
     aktuellen Datenschutzbestimmungen)
2.   Situationsanalyse
     (Präsentation im Rahmen der Praxisunterrichtes)
3.   Planung, Durchführungsbericht mit Reflexion eines Projekts oder einer
     projektähnlichen, prozessorientierten Arbeit (z.B. Lernwerkstatt)
     (Adressat*in: Praxislehrkraft, Abgabe im April)

Die Aufgaben greifen prozesshaft ineinander: z.B. ist die begonnene Situationsanalyse für
schriftlichen Planungen fortzuschreiben vor dem Hintergrund der Erarbeitung differenzierter
werdender Analysekriterien. Beachten Sie, dass es sich bei der Situationsanalyse neben
beschreibenden Anteilen insbesondere um eine Analyse handelt und somit um eine Auswertung
im Hinblick auf Konsequenzen für die pädagogische Arbeit.
Weitere Aufgaben, auch schriftlicher Art, z.B. zu Praxisbesuchen, werden in individueller
Absprache festgelegt. Die gegenseitigen Erwartungen bei Praxisbesuchen sind mit den
Praxislehrkräften, den Praxisanleitungen und ggf. mit den Modul-Lehrkräften jeweils
abzuklären.
Grundlegend ist nachzuweisen, dass der Prozess der vollständigen Handlungsplanung
ausgehend von der Beobachtung berücksichtigt wird. Die Beobachtung im Sinne der Bildungs-
und Lerngeschichten nach Leu ist demnach als fortlaufende Aufgabe unmittelbar ab Beginn der
Ausbildung zu werten.

Für das Beobachtungsprotokoll, die Analyse nach Lerndispositionen, den Kollegialen Austausch
und die Überlegungen zu nächsten Schritten sind die entsprechenden Vorlagen zu verwenden,
im Dokumentationsordner abzuheften und zum Praxisbesuch (in für den Ausbildungsstand
angemessener Anzahl) vorzulegen.

Die angegebenen Termine zur Abgabe der Ausarbeitungen sind verbindlich einzuhalten. Die
Verantwortung hierfür liegt bei der Berufspraktikantin bzw. dem Berufspraktikanten. Bitte klären
Sie daher rechtzeitig, wie viel Zeit Ihre Praxisanleitung für die Durchsicht der Ausarbeitungen
benötigt, da alle Unterlagen nur mit Sichtungsvermerk die Einrichtung verlassen und in der
Schule abgegeben werden dürfen.

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Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

Später eingereichte (Teil-) Arbeiten werden nicht mehr entgegengenommen und mit der Note
ungenügend bewertet.
3. Der individuelle Ausbildungsplan
Die Ausbildungsstellen im Anerkennungsjahr sind durch die Richtlinien gehalten, einen
Ausbildungsplan für die Berufspraktikant*innen zu erstellen. Viele Träger haben hierzu eigene
Vorlagen entwickelt. Zur Orientierung haben wir im Folgenden einige Anregungen zur
Gestaltung des Ausbildungsplanes zusammengestellt.
Der Ausbildungsplan legt inhaltliche und zeitliche Perspektiven fest, die die "Vertragspartner"
verpflichten, Absprachen zu treffen, um das gemeinsame Ziel erreichen zu können.

Allgemeiner Teil:
Im allgemeinen Teil geht es um grundsätzliche Fragen des Arbeitseinsatzes und der
Teamarbeit. Hier können z.B. folgende Punkte Beachtung finden:
    • Absprachen zur Rolle als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter im Gruppenalltag
    • Klein-Teamgespräche zur Planungsarbeit (möglichst wöchentlich, wann genau?)
    • Teilnahme am Großteam
    • Reflexion des beruflichen Handelns mit der Praxisanleitung (wie oft, wann, wie lange?...)
    • Reflexionsgespräche zu den Aktivitäten (möglichst alle 2 Wochen)
    • Vorbereitungszeit (ca. 10 % der Arbeitszeit)

Ausbildungsphasen:
Zeitlich sollte der Ausbildungsplan nach Phasen strukturiert, im Ausbildungsprozess überprüft,
gegebenenfalls korrigiert, ergänzt und erweitert werden werden:
    • In der Orientierungsphase geht es darum, die Kinder oder Jugendlichen, die
        Kolleg*innen und die Einrichtung insgesamt kennenzulernen. Als schulische Aufgabe
        fällt in diese Phase die Erstellung der Situationsanalyse. In der täglichen Arbeit sollen
        hier aber auch schon Teilgruppen selbstständig übernommen werden (mindestens
        zweimal in der Woche).
    • Zur Erprobungsphase gehört die Übernahme selbstständiger Gruppenleitung (ab
        Januar regelmäßig) und die Einführung und Einarbeitung in die Kooperation mit Eltern
        (Elterngespräche).
    • In der Vertiefungsphase ist die Durchführung eines ca. vierwöchigen Projektes (mit
        Praxisbesuch) im Verständnis des Leitfadens zur Projektarbeit von Petra Stamer-Brandt
        vorgesehen.
        Zudem ist in diesem Zeitraum die Kompetenz "Gruppenleitung im Freispiel" während
        eines Praxisbesuches nachzuweisen. Diese Phase wird den größten Zeitraum im
        Anerkennungsjahr in Anspruch nehmen.
    • In der Abschlussphase erfolgen das Kolloquium und die Vorbereitung des Abschiedes.

In allen Phasen sollen Schwerpunkte festgelegt werden, an denen der/die Berufspraktikant*in
arbeiten möchte, um sich in methodischer Hinsicht, in Bezug auf die eigenen Stärken und
Herausforderungen im Erzieher*innenverhalten und den individuellen und reflektorischen
Kompetenzen weiter zu entwickeln.

                                                                               6
Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

4. Situationsanalyse

4.1    Hilfe zur Bearbeitung der Situationsanalyse für die Kita

                                                              1. Sozialraum
                                                                     und
                                                          Institution Institution

                                                                   2. Gruppensituation,
                                                                      einzelne Kinder und
                                                                      Lerngemeinschaften

Kriterien für die Situationsanalyse
Die Situationsanalyse wird unter zwei übergeordneten Gesichtspunkten formuliert:

1. Kriterien für die Analyse der Bedingungen im Sozialraum und in der Institution
   • Ort und soziales Umfeld der Einrichtung im Stadtteil
   • Einrichtung: Träger, Gruppenanzahl, Gruppengröße
   • personelle Situation (Anzahl und Ausbildung der Mitarbeiter, Arbeitsschwerpunkte)
   • Konzeptionelle Schwerpunkte der Einrichtung
   • Formen der Zusammenarbeit mit Eltern
   • Besonderheiten von Lage, Bau und Ausstattung des Gruppenraumes sowie der Nebenräume
   • Zusammenarbeit mit anderen Institutionen (z.B. mit Grundschulen, Museen, Bibliotheken o.ä.)
    Bedeutung für die pädagogische Arbeit
   Die Analyse des Sozialraums und der Institution stellen Sie beim ersten Praxisbesuch im
   Rahmen einer geplanten Führung durch die Einrichtung mündlich mithilfe zuvor angefertigter
   Notizen vor.

2. Kriterien für die Analyse der Gruppensituation, einzelner Kinder und Lerngemeinschaften
   Kriterien für die Analyse der Gruppe
   • Gruppenform laut KiBiz
   • Visualisierung der Lerngemeinschaften (Kontakte innerhalb der Gruppe mit Legende mit
        aktuellen Themen und Interessen)
    Welche Konsequenzen ziehen Sie (in der Einrichtung) daraus für die pädagogische Arbeit

   Kriterien für die Analyse der Situation einzelner Kinder und deren Lerngemeinschaften
   gezielte Beobachtungen einzelner Kinder und ihrer Lerngemeinschaft in aussagekräftigen
   Situationen (angemessene Anzahl an Belegbeobachtungen mithilfe des Protokollbogens)
   • Analyse der Beobachtungen nach den 5 Lerndispositionen mit Fokussierung
   • Kollegialer Austausch mit differenziertem Bezug zu den Beobachtungsanalysen und weiteren
       Alltagsbeobachtungen der am Gespräch Beteiligten vor dem Hintergrund der
       Entwicklungsbereiche.
    Nächste Schritte: In welcher Entwicklungsstufe befindet sich das Kind, welche Anregungen
        ermöglichen dem einzelnen Kind und der Lerngemeinschaft in Alltagssituationen, im Freispiel,
        im Projekt, in der Lernwerkstatt usw. seine Interessen und Kompetenzen als „Zone der
        nächsten Entwicklung“ weiter auszudifferenzieren?
   Die Situationsanalyse der Gruppe präsentieren Sie im Rahmen Unterrichts ab dem November-
   Block in Ihrer Praxisgruppe. Die Rahmensetzungen (Dauer, Reihenfolge, Form und Kriterien)
   für diese Präsentation klären Sie mit Ihrer zuständigen Praxislehrkraft.

                                                                                    7
Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

4.2 Erwartungshorizont für die Sozialraum- und Institutionsanalyse
    als Teil der Situationsanalyse im Berufspraktikum zum
    ersten Besuch in der Praxis
Führung durch die Einrichtung Kompetenzbeschreibung
Vorbereitung des Besuches                Die Absprachen zum Besuch erfolgen verbindlich und eigeninitiativ.
(z.B. Leitung und Kolleg*innen sind
informiert, ein Raum für das
anschließende Gespräch ist reserviert)
Empfang der Lehrkraft im                 Die Lehrkraft wird in Empfang genommen, die Besuchssituation
Eingangsbereich der Einrichtung          wird aktiv gestaltet.
Erläuterungen zum Sozialraum             Die besonderen Bedingungen des Ortes und des Umfeldes der
                                         Einrichtung im Stadtteil werden dargestellt und in ihrer Relevanz
                                         für die pädagogische Arbeit beleuchtet. Aus
                                         Einzelne Aussagen werden mit Beispielen veranschaulicht.
Führung durch die Institution            Der/die Berufspraktikant*in ist in der Lage, einen differenzierten
                                         Blick auf die Einrichtung zu versprachlichen und zeigt dies, indem
                                         die Reihenfolge der Begehung bewusst gestaltet wird und
                                         bei der Führung eine begründete Auswahl für pädagogisch
                                         relevante Orte stattfindet, die z.B. Besonderheiten der räumlichen
                                         Bedingungen und der Ausstattung aufzeigt.
                                         Diese Merkmale werden in ihrer Bedeutung für die eigene
                                         pädagogische Arbeit erläutert.
Ausgewählte Aussagen aus der             Die Konzeption ist erkennbar bekannt und liegt den Ausführungen
Konzeption werden mit der                zugrunde. Die ausgewählten Aussagen sind relevant.

Situation vor Ort begründet in           Die Bezüge zur Situation in der Institution sind begründet,
Beziehung gesetzt                        aussagekräftig und nachvollziehbar und auf das Wesentliche
                                         reduziert.

                                         Eigenes Erfahrungswissen wird konkret und anschaulich dargestellt
                                         mit Beispielen für die Aussagen.

                                         Nebensächliches wird ausgespart.

                                         Die Führung ist insgesamt erkennbar engagiert konzipiert,
                                         gedanklich durchdrungen und strukturiert (z.B. gestützt durch
                                         Karteikarten).

Anschließendes Gespräch                  Kompetenzbeschreibung
Gemeinsam mit der Anleitung für ca. 30- Es wird deutlich, dass die bisherige Ausbildungszeit
45 Minuten                              für die aktive Einarbeitung genutzt wurde, indem z.B. bereits eine
                                        (dem Besuchszeitpunkt) angemessene Zahl an Beobachtungen
                                        einschließlich Analyse, Kollegialer Austausch, nächste Schritte –
                                        nach Leu – vorliegt.

                                      Die Haltung im Gespräch ist aktiv und konstruktiv.
Jahres-Terminplanung                  Für das Gespräch hat der/die Berufspraktikant*in eine
                                      Jahresübersicht erstellt, in der feste Termine der Einrichtung und
                                      Abgabetermine der Schule, Urlaube, etc. eingetragen sind.
                                      Auch bisherige Vereinbarungen der „individuellen Ausbildungs-
                                      planung“ sind hier notiert.
Individuelle Ausbildungsplanung       Die individuelle Ausbildungsplanung wird vorgestellt, Fragen
                                      werden im Gespräch geklärt.
Vereinbarung von „nächsten Schritten“ Der/die Berufspraktikant*in ist in der Lage, nächste Schritte für die
als „Zonen der nächsten Entwicklung“  eigene Weiterentwicklung zu benennen und berufliche Zonen der
                                      nächsten Entwicklung aufzuzeigen, die in der nächsten Zeit
                                      anstehen. Erste Ideen für die Umsetzung sind benennbar.

                                                                                           8
Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

4.3       Erwartungshorizont für die Analyse der Gruppensituation in der Kita
Einrichtung Ermöglichen Sie uns einen Eindruck von Ihrer Einrichtung und vom Sozialraum zu gewinnen, indem
Sie z.B. ein Foto der Einrichtung und einen Stadtplan präsentieren.

Analyse                            Kriterien                                                                 +     Aspekt
                                                                                                             +/-
der Gruppensituation                                                                                         -
                                                                                                                   fehlt
Gruppenform laut KiBiz             Vorstellung der Gruppenform nach KiBiz einschließlich möglicher
                                   Besonderheiten       (z.B.     Überbelegung,       Eingewöhnungen,
                                   Personalsituation …)
Visualisierung der                 Bei der Visualisierung der Lerngemeinschaften wird eine
Lerngemeinschaften                 anschauliche Darstellung der Beziehungsgefüge umgesetzt.
    •     Kontakte innerhalb der   Verwendete Farben, Symbole und Zeichen werden in einer Legende
          Gruppe                   erläutert.
    •     Auswertung               Aktuelle Themen und Interessen werden den Lerngemeinschaften
                                   zugeordnet.
                                   Die Auswertung erfolgt differenziert und im Hinblick auf die Relevanz
                                   für die pädagogische Arbeit aussagekräftig.
Fazit: Bedeutung für die           Zusammenfassend soll ein Resümee der bisher erarbeiteten
pädagogische Arbeit                Teilaussagen erfolgen mit einer Perspektive auf mögliche
                                   Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit (z.B. Querschnitts-
                                   aufgaben,          Entwicklungsbereiche,             Gruppengefüge,
                                   Raumgestaltung). Diese Darstellung ist das Kernstück der
                                   pädagogischen        Arbeit,      es      sollten      verschiedene
                                   Handlungsstrategien und Möglichkeiten erörtert werden.

Analyse                             Kriterien                                                                +     Aspekt
                                                                                                             +/-
der Situation einzelner                                                                                      -
                                                                                                                   fehlt
Kinder und Lerngruppen
3 gezielte Beobachtungen           Qualität der Beobachtung im Sinne der im Unterricht erarbeiteten
in möglichst aussagekräftigen      Anforderungen (Ausgangssituation, differenzierte und sachliche
Situationen werden vorgelegt       Beschreibung des Prozesses ohne Bewertung mit Anteilen wörtlicher
und exemplarisch durch             Rede).
Markierungen akzentuiert
Analyse der Beobachtungen          Qualität der Analyse im Sinne der im Unterricht erarbeiteten
nach den 5 Lerndispositionen       Anforderungen (Anwendung der Lerndispositionen mit möglichst
wird erläutert                     differenzierten Auswertungsanteilen, die die Vielfalt der Kriterien der
                                   einzelnen Lerndispositionen widerspiegelt)
Kollegialer Austausch              Verschiedene Eindrücke des Kindes in unterschiedlichen Situationen
in der Einrichtung                 kommen zum Ausdruck, besonders Bemerkenswertes wird
                                   herausgestellt. Interessen aus verschiedenen Situationen werden
                                   übergeordneten Entwicklungsthemen zugeordnet. Diese sind
                                   kompetenz-orientiert ausgewählt.
Nächste Schritte                   Welche Anregungen ermöglichen dem einzelnen Kind und der
werden dargestellt                 Kleingruppe in Alltagssituationen, im Freispiel, in Projekten, der
                                   Lernwerkstatt usw. seine Interessen und Kompetenzen weiter
                                   auszudifferenzieren.
                                   Hier werden Überlegungen angestellt, die bereits auf das Projekt
                                   verweisen. Sie greifen verschiedene Entwicklungsthemen und
                                   Alternativen auf und sind anschaulich visualisiert (z.B. Mindmap,
                                   Schaubild).
                                   Der rote Faden zwischen Beobachtungsanalyse und Ideen für
                                   nächste Schritte ist deutlich erkennbar.
         Erweiternder             Ideen und Anregungen durch Kursmitglieder werden aktiv eingeholt
          Kollegialer              und in die bisherigen Überlegungen integriert.
          Austausch im Kurs

Qualität der Präsentation
Anschaulichkeit - ansprechende Methodenauswahl zur Visualisierung
Fokus – der Zusammenhang zwischen Beobachtungsanalyse und folgenden Überlegungen wird durchgehend deutlich und
kompakt (ohne überflüssige Zusatzerläuterungen und Wiederholungen) dargestellt.
Wenn Sie zum vereinbarten Tag der Präsentation aus gesundheitlichen Gründen fehlen, reichen
Sie diesen Teil der Situationsanalyse unmittelbar nach Genesung schriftlich bei der begleitenden
Praxislehrkraft ein.

                                                                                                        9
Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

4.4     Hilfe zur Erstellung der Situationsanalyse
        für die Jugendhilfe

                                                                1. Sozialraumanalyse

                                                                        Institutionsanalyse

                                                                       2. Gruppensituation und
                                                                       einzelne Jugendliche

1. Kriterien für die Analyse der Bedingungen im Sozialraum und in der Institution
    •   Darstellung der Jugendhilfeeinrichtung als Hilfe zur Erziehung (§27, §34-37 KJHG)
    •   typischer Tagesablauf eines Jugendlichen
    •   Protokoll der eigenen Tätigkeiten während eines typischen Arbeitstages
    •   Ressourcen, die für die Arbeit mit den Jugendlichen zur Verfügung stehen (Kooperationspartner,
        finanzielle-, materielle-, räumliche, personelle Ressourcen)
    Die Analyse des Sozialraums und der Institution stellen Sie beim ersten Praxisbesuch im
    Rahmen einer geplanten Führung durch die Einrichtung mündlich mithilfe zuvor angefertigter
    Notizen vor.

2. Kriterien für die Analyse der Gruppensituation und der Situation einzelner Jugendlicher
     Für gruppenbezogene Hilfeformen
     • Gruppenzusammensetzung als Tabelle oder Visualisierung der Beziehungsgefüge und Analyse
        (Gruppenphase, Gruppenrollen, Binnengruppen, Interessen, Bedürfnisse, Kompetenzen,
        Themen)
     • Auswertung im Hinblick auf Konsequenzen für die pädagogische Arbeit.
     oder – für „intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung" (§35 KJHG)
     • Erläuterung der besonderen „intensivpädagogischen Konzepte“ und Bezugnahme auf die/den
        Jugendliche*n (einschließlich konkreter Anwendungsbeispiele)
     • Auswertung im Hinblick auf Konsequenzen für die pädagogische Arbeit.
     Kriterien für die Analyse der Situation einzelner Jugendlicher
     • Anamnese
        (Vorgeschichte / bei Gruppenbetreuung für ein Kind/eine*n Jugendliche*n)
     • Hilfeplan und Hilfeplanung
        (Hilfeplanantrag, Protokoll Hilfeplangespräch, Hilfeplanfortschreibung)
     • Bedeutung für die pädagogische Arbeit und Ideen für nächste Schritte
    Quellenangaben, Anlage(n)
    • z.B. Beobachtungen, Kollegialer Austausch, Skizzen, Gesprächsprotokolle

Aufgrund der vielfältigen und heterogenen Rahmensetzungen der Einrichtungen sind die oben
aufgeführten Punkte als Vorschläge zur Gliederung der Situationsanalyse zu verstehen. Bitte prüfen Sie
als Berufspraktikant*in gemeinsam mit Ihrer Praxisanleitung, inwiefern Sie eine Modifikation dieser
Gliederung für Ihre konkreten Bedingungen vor Ort für sinnvoll halten und stimmen Sie diese mit Ihrer
begleitenden Praxislehrkraft ab.

   Die Situationsanalyse der Gruppe präsentieren Sie im Rahmen des 4. Blocks in Ihrer
   Praxisgruppe. Die Rahmensetzungen (Dauer, Reihenfolge, Form und Vorgaben) für diese
   Präsentation klären Sie mit Ihrer zuständigen Praxislehrkraft.

                                                                                    10
Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

4.5       Erwartungshorizont für die Analyse der Gruppensituation in der
          Jugendhilfe
Einrichtung Ermöglichen Sie uns einen Eindruck von Ihrer Einrichtung und vom Sozialraum zu gewinnen, indem
Sie z.B. ein Foto der Einrichtung und einen Stadtplan präsentieren.

Analyse                             Kriterien                                                             +     Aspekt
der Gruppensituation                                                                                      +/-   fehlt
                                                                                                          -
Verortung der Gruppenform           Vorstellung der Erziehungshilfe laut SGB VIII einschließlich der
laut SGBVIII –                      Besonderheiten (z.B. Finanzierung, Personalsituation …)
Heimerziehung, sonstige
betreute Wohnform
Visualisierung der Kontakte         Das Beziehungsgefüge innerhalb der Gruppe wird dargestellt (mit
innerhalb der Gruppe                Angabe von Geschlecht, Alter, Qualität der Kontaktaufnahme oder
     •    Ggf. Visualisierung der   bestehender Konflikte). Die Auswertung erfolgt differenziert und im
          Lerngemeinschaften        Hinblick auf die Relevanz für die pädagogische Arbeit.
     •    Gruppenphase(n)           Besonderheiten der Gruppenphase(n) werden ebenso aufgezeigt
     •    Gruppenrollen             wie besondere Gruppenrollen. Die Auswertung ist aussagekräftig im
     •    Auswertung                Hinblick auf Konsequenzen für das eigene pädagogische Handeln.
Fazit: Bedeutung für die            Zusammenfassend sollte ein Resümee der bisher erarbeiteten
pädagogische Arbeit                 Teilaussagen erfolgen mit einer Perspektive auf mögliche
                                    Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit und erste Schritte. Diese
                                    Ausarbeitung ist das Kernstück der pädagogischen Arbeit und sollte
                                    auf verschiedene Schwerpunkte und Perspektiven verweisen.

Analyse                              Kriterien
der Situation einzelner                                                                                   +     Aspekt
Kinder und Jugendlicher                                                                                   +/-   fehlt
                                                                                                          -
▪    Dokumentationsverfahren        Die Beobachtung der Jugendlichen erfolgt auf der Grundlage in der
     der Einrichtung                Einrichtung verwendeter Dokumentationsverfahren, ergänzt um die
Unter Bezugnahme zur                Analyse nach Lerndispositionen zur Ermittlung von Bildungs-, Lern-
Beobachtung und Analyse             und Entwicklungsprozessen.
nach den 5 Lerndispositionen
Kollegialer Austausch               Verschiedene Eindrücke des Jugendlichen in unterschiedlichen
in der Einrichtung                  Situationen kommen zum Ausdruck, besonders Bemerkenswertes
                                    wird herausgestellt und übergeordneten Entwicklungsthemen
                                    begründet zugeordnet.
Nächste Schritte                    Hier werden auf der Grundlage bisheriger Ausführungen
werden dargestellt                  Überlegungen angestellt, die bereits auf das Projekt oder die
                                    Lernwerkstatt       verweisen.      Sie   greifen verschiedene
                                    Entwicklungsthemen und Alternativen auf und sind anschaulich
                                    visualisiert (z.B. Mindmap, Schaubild).
                                    Der rote Faden zwischen Beobachtungsanalyse und Ideen für
                                    nächste Schritte ist deutlich erkennbar.
         Erweiternder              Ideen und Anregungen durch Kursmitglieder werden aktiv eingeholt
          Kollegialer               und in die bisherigen Überlegungen integriert.
          Austausch im Kurs

Qualität der Präsentation
Prinzip der Anschaulichkeit (ansprechende Methodenauswahl zur Visualisierung)
Fokus – der Zusammenhang zwischen Beobachtungsanalyse und folgenden Überlegungen wird durchgehend deutlich und
kompakt (ohne überflüssige Zusatzerläuterungen und Wiederholungen) dargestellt.
Wenn Sie zum vereinbarten Tag der Präsentation aus gesundheitlichen Gründen fehlen, reichen
Sie diesen Teil der Situationsanalyse unmittelbar nach Genesung schriftlich bei der begleitenden
Praxislehrkraft ein.

                                                                                                     11
Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

5 Dokumentvorlagen für die Beobachtung nach Leu
5.1 Beobachtungsbogen „Bildungs- und Lerngeschichten“

Name des Kindes: ........................................                  evtl. Skizze

Alter: .............................................................

Uhrzeit (von – bis): .......................................
Beobachter/in: ..............................................
Beobachtung Nr. ……/Datum……….........……

Beschreibung der Ausgangslage:

Beschreibung des Handlungsverlaufs:

                                                                               12
Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

5.2     Analyse dieser Beobachtung nach Lerndispositionen
Nr.: ..………Name:.………………..
 Interessiert sein         Was ist das Interesse des Kindes in dieser Beobachtung? Woran
                           erkenne ich es?

 Engagiert sein            Woran erkenne ich das Engagement des Kindes?

 Standhalten bei     Woran erkenne ich das Standhalten des Kindes?
 Herausforderungen
 und Schwierigkeiten

 Sich ausdrücken           Wie drückt sich das Kind aus und wie teilt es sich mit?
 und mitteilen

 An einer                  Woran erkenne ich, dass das Kind an einer Lerngemeinschaft mitwirkt
 Lerngemeinschaft          und Verantwortung übernimmt?
 mitwirken und
 Verantwortung
 übernehmen

Fokussierung dieser Beobachtung
 Um welches Lernen geht es hier?

 Welche Entwicklungs- und/oder Bildungsbereiche werden berührt?

 im Vordergrund steht hier:

 Trägt diese Situation ausreichend dazu bei, dass das Kind seinen Interessen nachgehen
 kann?
 JA                           Nein, weil:

Quelle: Leu, Hans Rudolf u.a.: Bildungs- und Lerngeschichten. Weimar, Verlag das Netz, 2007, S. 189 ff.
(„Fokussierung“ leicht verändert)

                                                                                            13
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5.3      Bogen zum kollegialen Austausch über das Lernen des
         Kindes und Ideen für nächste Schritte

Name des Kindes: ………………………………… Datum: ……………………………...

Anwesende: ………………………………………………………………………………

Verschiedene Beobachtungen und Eindrücke

  Zeigt sich ein roter Faden über mehrere Beobachtungen? Welche Beobachtungen gibt es
  darüber hinaus? Was finden wir bemerkenswert?

Ideen für nächste Schritte

  Worauf habe ich/haben wir bereits reagiert?

  Wo liegen die Zonen der nächsten Entwicklung?
  (Orientierung an den Fachkenntnissen zur Progression)

  Was könnte ich/könnten wir anregen und ausprobieren?

  Gibt es Anknüpfungspunkte zu Interessen anderer Kinder?

Leu, Hans Rudolf u.a.: Bildungs- und Lerngeschichten. Weimar, 2007, S. 189 ff.
(„Ideen für nächste Schritte“ leicht verändert)

                                                                                 14
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6 Die Zone der nächsten Entwicklung
Ausgehend von der Beobachtungsanalyse mit Kollegialem Austausch haben Sie ermittelt, in
welchen Entwicklungs- und/oder Bildungsbereichen das Kind/der Jugendliche sich interessiert
und engagiert erprobt. Mit diesen Entwicklungsbereichen setzen Sie sich unter Zuhilfenahme
von Fachliteratur differenziert auseinander, um sich bezüglich der Progression kundig zu
machen.

Die Auseinandersetzung mit den konkreten Entwicklungsbereichen wird Ihnen ermöglichen,
noch differenzierter zu beobachten, eine qualifiziertere Analyse vorzunehmen, im folgenden
Kollegialen Austausch vor dem Hintergrund Ihres Wissens zur Progression begründete und
differenziertere Ideen für nächste Schritte zu entwickeln. Sie sind in der Lage, Materialien und
Medien daraufhin zu überprüfen, ob sie echte Herausforderungen und Zumutungen im
pädagogisch lernwirksamen Sinn darstellen.

           Katrin/ Evanschitzky, Petra/ Bauer, Agnes: Das Kind – Die Entwicklung zwischen drei und sechs Jahren,
Quelle: Hille,
Bern 2013, S. 182-183 (verändert und erweitert).

In der Zone der nächsten Entwicklung liegt die optimale Herausforderung und somit der
Handlungsrahmen, den Sie für das Beobachtungskind und seine Lerngemeinschaft planen und
gestalten. Daraus resultierend werden Sie sich im Laufe des Berufspraktikums kontinuierlich mit
der Progression in unterschiedlichen Entwicklungs- und Bildungsbereichen und mit daraus
resultierenden Themen auseinandersetzen.

7 Beispiele zur Themenformulierung
Die Auseinandersetzung mit der Themenformulierung ermöglicht Ihnen eine Klärung, mit
welchem Entwicklungs- und Bildungsbereich Sie sich genauer mit Hilfe von Fachliteratur
auseinandersetzen sollten, ob das Thema für die ausgewählte Zielgruppe vor dem Hintergrund
der Beobachtungsanalyse angemessen ist, welche Methode(n) (noch) möglich und sinnvoll
wären und inwiefern auch die Zielgruppe selbst einen Aufforderungscharakter aus dem Material
und der Aktivität ableiten kann (Motto). Mögliche Themen finden Sie in folgenden Beispielen.

                                                                                          15
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(Motto)                   „Am ganzen Körper patschenass!“

Methode                   Impuls mit Wasser und Gefäßen im Waschraum

Bildungs-/                zum Bildungsbereich „Körper, Gesundheit und Ernährung“
Entwicklungsbereich       im Entwicklungsbereich Körpererfahrung(en)

Zielgruppe:               für Miriam und ihre Lerngemeinschaft
Beobachtungskind und      (im Alter von zwei bis 3 Jahren)
seine Lerngemeinschaft

Arbeitsfeld               in einer Kindertageseinrichtung (Gruppenform 2)

(Motto)                   „Hoch hinaus!“

Methode                   Impuls mit Kapplasteinen zur Konstruktion in die Höhe

Bildungs-/                im Bildungsbereich Musisch-ästhetische Bildung mit Fokus auf
Entwicklungsbereich       die Entwicklung des Bauspiels (Stadium 2: Reihen und Türme)

Zielgruppe:               für Anton und seine Lerngemeinschaft
Beobachtungskind und      (im Alter von vier bis fünf Jahren)
seine Lerngemeinschaft

Arbeitsfeld               in einer Kindertageseinrichtung (Gruppenform 1)

(Motto)                   „Kneten, rollen, formen, kaputt machen!“

Methode                   Impuls mit Knete

Bildungs-/                im Bildungsbereich Musisch-ästhetische Bildung und
Entwicklungsbereich       soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung

Zielgruppe:               für Max und seine Lerngemeinschaft
Beobachtungskind und      (im Alter von drei bis vier Jahren)
seine Lerngemeinschaft

Arbeitsfeld               in einer Kindertageseinrichtung (Gruppenform 1)

(Motto)                   „Manege frei, hier komme ich!“

Methode                   Bewegungsbaustelle im Rahmen eines Zirkusprojektes

Bildungs-/                zum Bildungsbereich Bewegung
Entwicklungsbereich

Zielgruppe:               für Nora und ihre Lerngemeinschaft
Beobachtungskind und      (im Alter von 6-8 Jahren)
seine Lerngemeinschaft

Arbeitsfeld               in einer OGS

                                                                               16
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8 Planung eines pädagogischen Lernarrangements
          (Impuls, pädagogische Aktivität, Einheit eines Projekts/einer Lernwerkstatt)

    1     Situationsanalyse
    1.1   Zusammenfassende Auswertung der Interessen / Bedürfnisse / Themen / Fähigkeiten2
    1.2   Ableitung möglicher nächster Schritte und Herausforderungen im kollegialen Austausch 2

    2     Entwicklung von zwei bis drei kompetenzorientierten Lernzielen3
          (für die Lerngemeinschaft, für einzelne Kinder / Jugendliche)

    3     Handlungsorientierte Themenformulierung
          Formulierung aus der Sicht des Adressaten (Motto) und einer fachlichen Perspektive
          (Fachthema)

    4     Begründungszusammenhang des pädagogischen Lernarrangements
    4.1   Themenschwerpunkt und Kompetenzerweiterung
          Begründen Sie auf der Grundlage Ihrer Situationsanalyse die Auswahl des Fachthemas.
          Stellen Sie dar, inwiefern das ausgewählte Fachthema zur Kompetenzerweiterung beiträgt.
    4.2   Methodenwahl auf Basis der didaktischen Prinzipien
          Erläutern Sie die Herausforderungen und Möglichkeiten der ausgewählten Methoden für
          die einzelnen Kinder / Jugendlichen und die Lerngemeinschaft.
    4.3   Medien- und Materialnutzung auf Basis der didaktischen Prinzipien
          Erklären Sie auf der Grundlage der Situationsanalyse und Kompetenzerweiterung Ihre
          Auswahl der Medien und Materialien.

    5     Verlaufsplanung
    5.1   Vorbereitung (Raumkonzept; Regeln; Absprachen; Dokumentation)
    5.2   Antizipierter Ablauf (in Tabellenform)

    Phasen /                Inhalte / Konkrete Handlungsschritte                      Material /   Didaktischer
    Zeitrahmen                                                                        Medien       Kommentar
    Überleitung             Blick auf das aktuelle Geschehen:
                            Gestaltung der Überleitung in das geplante
                            Lernarrangement
    Einstieg / Anleitung    Gestaltung des Einstiegs:
                            Kontaktaufnahme, Einstimmung, Motivation,
                            Fragestellung, Orientierung, Raumanordnung
    Durchführung        /   Gestaltung des konkreten Vorgehens:
    Hauptteil               Teilschritte, Informationen, Interaktion,
                            Handlungsalternativen
    Abschluss           /   Gestaltung des Abschlusses:
    Ausstieg                Wertschätzung, Würdigung, Reflexion, Auswertung,
                            Aufräumen, weitere Absprachen, Ausblick
    Überleitung             Gestaltung der Überleitung in das Gruppen-geschehen
                            und Rückzug in das Reflexionsgespräch:
                            Übergabe, Absprache

    6     Quellenangaben
1
    Hilfe zur Erstellung einer Situationsanalyse
2
    Belegbeobachtungen nach Leu und weitere Beobachtungssituationen; Verfahren der Bildungs- und Lerngeschichten
3
    Kompetenzorientierte Lernzielformulierung im sozialpädagogischen Handlungsfeld

                                                                                           17
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9      Kompetenzorientierte Lernzielformulierung
       im sozialpädagogischen Handlungsfeld

                                                                                              Bildungsbereiche

                                                                                                    Basiskompetenzen

                                                                                                    übergeordnetes
                                                                                                    Leitziel

Quelle: Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW: Grundsätze zur Bildungsförderung für Kinder von 0 bis 10
Jahren in Kindertageseinrichtungen und Schulen im Primarbereich in Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, o.J. S.51.

 Bildungsbereich        Beispiele für                     Allgemein mögliche                 tatsächliche
                        Inhaltskomponenten                Handlungskomponenten               (geplante)
                        (und Basiskompetenzen)            als operationalisierte             Handlungen der
                                                          Kompetenzen                        Kinder/Jugendlichen
                                                                                             im Rahmen der
                                                                                             Aktivität
 Soziale,               Wünsche und                       eigene Gefühlslagen durch
 kulturelle und         Bedürfnisse äußern,               Mimik und Gestik zeigen
 interkulturelle        Emotionen zulassen,               und beschreiben können,
 Bildung                zeigen und steuern                ansprechbar sein, der
                        können                            Situation entsprechend
                                                          angemessen reagieren,
                                                          über Handlungsstrategien
                        (Selbstkompetenz)                 zur Frustrationsbewältigung
                                                          verfügen
                        eigene Erfahrungen                Erfahrungen (mit
                        einbringen                        Hilfestellung) schildern,
                                                          Erfahrungen anderer
                        (Selbst- und                      aufgreifen und ergänzen
                        Sozialkompetenz)
                        Kontakte aktiv                    am Prozess teilhaben
                        gestalten                         lassen andere ansprechen,
                                                          auffordern, sich in
                                                          Spielprozesse integrieren

                                                                                                  18
Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

                   (Selbst- und
                   Sozialkompetenz)
                   auf Dominanz               Ideen anderer Kinder oder
                   verzichten                 nachvollziehen, aufgreifen
                                              und umsetzen,
                                              Kompromisse eingehen,
                   (Selbst- und               zuhören, nachgeben,
                   Sozialkompetenz)           flexibel reagieren
                   Verantwortung für das      Interesse zeigen und
                   eigene Handeln             halten, eigene Ideen
                   übernehmen                 umsetzen, vertreten und
                                              begründen, Konsequenzen
                                              des eigenen Handelns
                   (Selbst- und               wahrnehmen und benennen
                   Sozialkompetenz)           können
                   Regeln gemeinsam           Ideen hörend erfassen,
                   erarbeiten                 eigene Ideen überprüfen,
                                              anpassen und in die
                                              Diskussion einbringen,
                                              Argumente sachlich prüfen,
                                              Gesprächs- und
                   (Selbst-,Sozialkompetenz   Abstimmungsregeln kennen
                   und Sachkompetenz)         und einhalten
                   eigene Rechte kennen       Rechte kennen und
                   (UN-Kinderrechts-          einfordern können,
                   konventionen)              demokratische Verfahren
                   (Selbst-,Sozialkompetenz   nutzen können
                   und Sachkompetenz)

 Bildungsbereich     Beispiele für            mögliche                       tatsächliche
                     Inhaltskomponenten       Handlungskomponenten           (geplante)
                     (und                     als operationalisierte         Handlungen der
                     Basiskompetenzen)        Kompetenzen                    Kinder/Jugendlichen
                                                                             im Rahmen der
                                                                             Aktivität
 Sprache und   sich in Gesprächen             Gefühle, Meinungen,
 Kommunikation mitteilen                      Gedanken, Erlebnisse etc.
                                              äußern im Gespräch mit
                     (Selbst-,                Einzelnen und in der
                     Sozialkompetenz)         Gruppe
                     Ausdrucksformen          aktiv zuhören,
                     nutzen                   Körpersprache, Mimik und
                     (Selbst-,                Gestik gezielt einsetzen und
                     Sozialkompetenz)         ausbauen.
                     Gesprächsregeln          anderen zuhören, dabei
                     kennen und einhalten     Blickkontakt halten, andere
                     (Selbst-,                aussprechen lassen, etwas
                     Sozialkompetenz)         zum Thema beitragen
                     Bücher nutzen            sich mit Büchern
                                              auseinandersetzen durch
                                              betrachten, erzählen,
                     (Selbst- und             aufgreifen von Geschichten,
                     Sachkompetenz)           Verknüpfung mit eigenen

                                                                                19
Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

                                              Erfahrungen, mit Büchern
                                              sachgerecht umgehen
                     Schrift als              Schriftzeichen als solche
                     Informationssystem       erkennen und zuordnen
                     und Kommunikations-      können (z.B. auch
                     system kennen            Hausnummern,
                                              Hinweisschilder, Symbole),
                                              Bedeutungen erläutern,
                     (Sachkompetenz)          vergleichen
                     Wortschatz aktiv         neue Begriffe einschließlich
                     nutzen und ausbauen      Fachbegriffen erfragen,
                                              aufgreifen, richtig
                     (Selbst- und             verwenden, erklären und
                     Sachkompetenz)           umschreiben können
                     die eigene
                     Herkunftssprache
                     pflegen
                     (Selbst- und
                     Sachkompetenz)

 Bildungsbereich    Beispiele für              mögliche                       tatsächliche
                    Inhaltskomponenten         Handlungskomponenten           (geplante)
                    (und Basiskompetenzen)     als operationalisierte         Handlungen der
                                               Kompetenzen                    Kinder/Jugendlichen
                                                                              im Rahmen der
                                                                              Aktivität
 Mathematische      geometrische               einfache Muster ent-
 Bildung            Grundformen und ihre       decken, erkennen und
                    Eigenschaften              beschreiben,
                    unterscheiden und sie      Regelmäßigkeiten
                    in der Umwelt              (Ornamente, Bodenfliesen,
                    wiedererkennen             gelegte Plättchenreihen
                                               etc.) aufgreifen, fortsetzen
                    (Selbst- und               oder selbst herstellen
                    Sachkompetenz)
                    Ordnungssysteme            Ordnungssysteme (z.B.
                    kennen                     Regal, Uhr, Kalender)
                    (Selbst- und               beschreiben und nutzen
                    Sachkompetenz)             können
                    Zahlenverständnis          z.B. Zahl als Anzahl und
                    entwickeln                 Ordnungszahl verwenden
                    (Selbst- und
                    Sachkompetenz)
                    Größenvergleiche           durch Tätigkeiten wie
                    vornehmen und              Messen, vergleichen,
                    Gegenstände nach           wiegen und sortieren
                    Merkmalen                  Merkmale unterscheiden
                    unterscheiden              und beschreiben können
                    (Selbst- und
                    Sachkompetenz)
                    Raum-Lage-Beziehung        Handelnd erfahrene Raum-
                    erfassen                   Lage-Beziehungen
                                               beschreiben und dabei
                                               Begriffe wie oben, unten,

                                                                                 20
Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

                      (Selbst- und             rechts und links verwenden
                      Sachkompetenz)           können
                      Wortschatz erweitern     angemessene Verwendung
                      (Selbst-, Sozial- und    von Begriffen im Rahmen
                      Sachkompetenz)           eines sich erkennbar
                                               erweiternden Wortschatzes

 Bildungsbereich      Beispiele für            mögliche                        tatsächliche
                      Inhaltskomponenten       Handlungskomponenten            (geplante)
                      (und Basiskompetenzen)   als operationalisierte          Handlungen der
                                               Kompetenzen                     Kinder/Jugendlichen
                                                                               im Rahmen der
                                                                               Aktivität
 Bewegung             eigene körperliche       erkennbar zunehmende
                      Grenzen kennen und       Bewegungsgenauigkeit,
                      grundlegende              -ökonomie, -fluss und -
                      Bewegungsqualitäten      elastizität, zunehmende
                      erweitern                Spannungsregulation und -
                      (Selbstkompetenz)        anpassung
                      Sensomotorische          Wahrnehmungen
                      Fähigkeiten und          differenzieren und in das
                      Fertigkeiten erweitern   eigene Handeln erkennbar
                      (Selbstkompetenz)        integrieren
                      Psychomotorische         Motorisch koordinative
                      Fähigkeiten und          Grundfähigkeiten als
                      Fertigkeiten erweitern   Grundlage der
                                               Handlungsplanung und
                      (Selbst- und             Handlungssteuerung
                      Sachkompetenz)           erweitern
                      unterschiedliche         Rutschauto, Laufrad, Drei-
                      Fortbewegungsmittel      rad, Roller,Fahrrad, Inliner,
                      kennen und nutzen        Skateboard etc. handelnd
                                               erproben und sachgerecht
                                               nutzen, zunehmende
                      (Selbst- und             Handlungssicherheit im
                      Sachkompetenz)           Umgang mit den Fortbe-
                                               wegungsmitteln zeigen
weitere Bildungsbereiche…

Kompetenzorientierte Lernzielformulierung für geplante Aktivitäten:

Das Kind/der Jugendliche kann/ ist in der Lage        …

und zeigt dies, indem es                                                       …

Für eine geplante Aktivität werden 3-4 kompetenzorientierte Lernziele insgesamt
für die Gruppe und exemplarisch für einzelne Kinder/Jugendliche formuliert.

                                                                                   21
Berufspraktikum - Fachschule für Sozialpädagogik / Berufliches Gymnasium 2021/22

10 Dokumentationsordner

Nach der fachtheoretischen Ausbildungsphase beginnen Sie mit dem Berufspraktikum einen
nächsten Schritt der Professionalisierung. Im Mittelpunkt steht in dieser Ausbildungsphase die
Schlüsselqualifikation „sich weiterentwickeln“.
In diesem Zusammenhang dient Ihnen der Dokumentationsordner als ein Instrument, Ihren
persönlichen und beruflichen Entwicklungsprozess während des Berufspraktikums darzustellen
und zu strukturieren.

Der Dokumentationsordner sollte zum Praktikumsbesuch jeweils vorgelegt werden und kann
ggf. zur Dokumentation der Gesprächsinhalte dienen.

               Praktikant*innen-Vertrag
  1                                                              Rahmenbedingungen
               Informationen zur Einrichtung
               Individueller Ausbildungsplan
               Kontinuierliche Darstellung der Absprachen und   Individueller Ausbildungsplan
  2
                Vereinbarungen mit der Praxisanleitung/Leitung
               Berufliche Weiterbildung
               Beobachtungsprotokolle                           Beobachtungs- und
               Beobachtungsanalysen                             Dokumentationsverfahren
               Fokussierung der Beobachtung
               Kollegialer Austausch                            nach Leu
  3
               Ideen für nächste Schritte
               Lerngeschichte(n)                                „Bildungs- und
               Visualisierung der Lerngemeinschaft(en)          Lerngeschichten“
             Für die Planung relevante Auszüge aus den
                                                                 Bildungs- und
              Bildungsgrundsätzen
             Fachtexte zu Entwicklungsbereichen                 Entwicklungsbereiche
  4
             Entwicklungsstand – Zone der nächsten
              Entwicklung                                        Dokumente vom Padlet
             Unterlagen und Dokumente vom Padlet
             Unterlagen über die Recherche zur Institution
              und zum Sozialraum
  5          Informationen zur Konzeption der Einrichtung       Situationsanalyse
             Kooperationspartner
             Notizen zur Vorbereitung des ersten Besuches
              durch die Praxislehrkraft
             Freispielbegleitung und -leitung
             Teamarbeit                                         Neue pädagogische
  6          Kooperation mit Eltern
             Netzwerkarbeit innerhalb der Kinder- und
                                                                 Handlungsfelder
              Jugendhilfe
             Planungshilfe
             Unterlagen aus dem Unterricht
  7          Ideensammlungen für nächste Schritte               Planungen und Reflexionen
             Projektskizze bzw. Lernwerkstatt
             Vereinbarungen aus den Reflexionsgesprächen
             Themensammlung
             Ausarbeitung zum gewählten Thema
  8          Literaturangaben und Fachtexte                     Vorbereitung Kolloquium
             Formular zur Themeneinreichung
             Rechercheergebnisse und Notizen

                                                                               22
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