25 Jahre Mauerfall am 9. November 1989 - 2014 - Ein unvergessliches Ereignis der deutschen - Glocken-Palast
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1989 - 2014 25 Jahre Mauerfall am 9. November Ein unvergessliches Ereignis der deutschen und europäischen Geschichte
1933 – 1938 Am 30. Januar 1933 ernennt Reichpräsident Hindenburg den Führer der NSDAP, Adolf Hitler, zum Reichskanzler. Die „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten hat die Auflösung des Reichstages durch Reichspräsident Hindenburg und Neuwahlen für den 5. März zur Folge. Nach dem Reichstagsbrand in der Nacht zum 28. Februar 1933 folgt die „Verordnung zum Schutze des deutschen Volkes und Staates“. Durch diese so genannte „Reichtagsbrandverordnung“ werden die wesentlichen Grundrechte der Weimarer Verfassung außer Kraft gesetzt. Die Verordnung ist ein eine entscheidende Etappe in der Errichtung der nationalsozialistischen Diktatur. Die erste Demokratie in Deutschland, die Weimarer Republik, gehört der Vergangenheit an. Am 20. März 1933 wird durch Heinrich Himmler die Errichtung von Konzentrationslagern (KZ) bekannt gegeben. Zwei Tage später werden in Dachau die ersten 150 Gefangenen inhaftiert. In den Folgejahren entstehen viele weitere KZ als Haft- und später Vernichtungslager u. a. für politische Gefangene, Regimegegner und Juden. Kurz nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten im März 1933 kam es im Zuge einer „Aktion wider den undeutschen Geist“ zu einer organisierten und systematisch vorbereiteten Verfolgung jüdischer, marxistischer und pazifistischer Schriftsteller. Höhepunkt waren die am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz und in 21 anderen deutschen Städten groß inszenierten öffentlichen Bücherverbrennungen. Mit der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 beginnt die systematische und öffentliche Verfolgung der in Deutschland lebenden jüdischen Menschen. Durch SA- und SS-Angehörige werden landesweit Geschäfte zerstört und Synagogen in Brand gesetzt. Am 10. November werden mehr als 30.000 männliche Juden in KZ verschleppt.
1939 – 1945 Am 23. August 1939 schließen das Deutsche Reich und die Sowjetunion den „Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspakt“, der als Hitler-Stalin-Pakt bezeichnet wird. In einem geheimen Zusatzabkommen verabreden Hitler und Stalin u. a. die Aufteilung Polens. Sieben Tage später, am 1. September 1939, beginnt mit dem deutschen Überfall auf Polen der Zweite Weltkrieg. Am 17. September fallen die Sowjets von Osten in das nun beidseitig angegriffene Polen ein. Die polnische Regierung kapituliert am 27. September 1939 aus ihrem britischen Exil. Der Zweite Weltkrieg breitet sich in den Folgejahren auf ganz Europa aus.
1939 – 1941 Der Überfall auf Polen am frühen Morgen des 1. September 1939 löste den Zweiten Weltkrieg aus. Offiziell wird er als „Gegenangriff“ gegen angebliche polnische Provokationen begründet. Innerhalb von vier Wochen wird Polen von den deutschen Truppen überrollt und neu aufgeteilt. Die „Luftschlacht um England“ 1940/41 hatte zum Ziel, die britische Royal Air Force entscheidend zu schwächen und Großbritannien zur Kapitulation zwingen zu können, ohne eine Invasion durchzuführen. Die Stärke der britischen Luftwaffe führt zu einem militärischen Patt. Bei den deutschen Bombardements von London, Coventry und anderen englischen Städten wurden über 32.000 Zivilisten getötet. Am 10. Mai 1940 marschierten deutsche Truppen in Belgien, Luxemburg und in den Niederlanden ein. Die niederländischen Truppen halten die Verteidigung mehrere Tage aufrecht. Nach einem schweren deutschen Luftangriff auf Rotterdam folgt am 15. Mai die niederländische Kapitulation, am 28. Mai folgt die Kapitulation Belgiens. Nach der Kapitulation Belgiens wendet sich die deutsche Kriegsmaschinerie gegen das französische Hinterland. Französische Divisionen können der deutschen Offensive an der Somme keinen Widerstand leisten. Am 3. Juni 1940 folgen deutsche Luftangriffe auf Paris, am 14. Juni 1940 wird die französische Hauptstadt durch deutsche Truppen besetzt. Der Zweite Weltkrieg entwickelt sich zu einem Flächenbrand und versetzt ganz Europa in Angst und Schrecken.
1941 – 1943 Im am 6. April 1941 begonnenen Balkanfeldzug griff das Deutsche Reich Jugoslawien und Griechenland an. Dabei wurde es von italienischen und ungarischen Armeen unterstützt. Am 17. April kapitulierte die jugoslawische Armee und am 21. April eine griechische Armee. Nur die Kämpfe auf Kreta, wo britische Truppen gelandet waren, zogen sich bis Anfang Juni hin. Der Krieg weitete sich somit nach Osteuropa aus. Mit dem Angriff auf die Sowjetunion („Unternehmen Barbarossa“) am 22. Juni 1941, der ohne Kriegserklärung erfolgte, begann der „Marsch nach Osten“ in verstärktem Maße. Die völlig überraschte sowjetische Führung unter Josef Stalin konnte gegen die einmarschierenden deutschen Truppen keinen relevanten militärischen Widerstand aufbauen. Am 30. Juni wurde ein Oberster Verteidigungsrat der UdSSR gebildet, am 3. Juli erklärte Stalin, Russland müsse nach dem Prinzip der „verbrannten Erde“ verteidigt werden. Am 5. September bombardierte die deutsche Luftwaffe Leningrad, das von Hitler als eigentliche Hauptstadt Russlands betrachtet wurde. Die Schlacht um Moskau dauerte vom 2. Oktober 1941 bis Anfang Februar 1942. Sie gilt als wichtige Entscheidungsschlacht, die den Ausgang des Krieges mitbestimmte. Das Deutsche Reich verlor die Schlacht um Moskau Ende Januar / Anfang Februar 1942.
1942 – 1944 Die deutsche Sommeroffensive hat nicht die erwartete Niederlage der Roten Armee gebracht. Die Fronten kommen zum Stehen. Obwohl der deutsche Vorstoß zunächst gelingt, lassen sich die Russen nicht vom Westufer der Wolga vertreiben. Vom 19. November 1942 an beginnt die ausführlich vorbereitete sowjetische Gegenoffensive, in der rund 250 000 deutsche Soldaten eingekesselt werden. Im Winter 1942 / 1943 verschlechtert sich durch Kälte und Hunger die Lage für die deutschen Truppen dramatisch, Nachschubgüter erreichen die Soldaten kaum noch. Anfang Februar 1943 folgt die Kapitulation der deutschen Truppen im Kessel von Stalingrad, rund 90 000 deutsche Soldaten gehen in russische Gefangenschaft. Am 20. Januar 1942 wird in der „Wannsee-Konferenz“ die so genannte „Endlösung der Judenfrage“ organisiert und anschließend systematisch umgesetzt. Hierzu werden die Vernichtungslager ausgebaut und erweitert. Auschwitz steht symbolisch für die systematische Vernichtung jüdischer Menschen in großer Zahl. Am 19. April 1943 beginnt der Aufstand im Warschauer Ghetto. SS-Einheiten mit Panzerwagen treiben 60 000 Juden zusammen, die jüdischen Menschen leisten dabei erheblichen Widerstand. Am 16. Mai ist der Kampf beendet. Über 56 000 Juden wurden durch die SS-Truppen getötet. Am 6. Juni 1944 („D-Day“) beginnt die Operation „Overlord“. Alliierte Truppe landen in der Normandie und bilden eine neue Front. Sie drängen die deutschen Truppen aus Nordfrankreich zurück und erreichen am 25. Juni Paris. Die Alliierten rücken zunehmend von allen Seiten auf Deutschland vor. Große Flüchtlingstrecks sind die Folge von Vertreibungen aus den östlichen deutschen Gebieten nach Westen. Die bisherigen Bewohner der künftigen polnischen Nord- und Westgebiete sollen ausgesiedelt werden. Zu den großen Dramen gehört die Versenkung der „Wilhelm Gustloff“ mit 6000 Menschen durch russische U-Boot-Torpedos.
1944 – 1945 Mit den Bombardierungen deutscher Städte durch die Alliierten setzte die unabwendbare Kehrtwende im Kriegsverlauf ein. Berlin, Hamburg und Dresden stehen stellvertretend für die vielen kleinen und großen Städte, die durch Bombardements in Schutt und Asche gelegt wurden. In Dresden, das zu dieser Zeit mit Flüchtlingen überfüllt war, starben bei dem großen Angriff am 13. und 14. Februar 1945, der in mehreren Abschnitten nachts und tags erfolgte, nach aktuellen Erkenntnissen rund 25.000 Menschen. Die historische Innenstadt wurde vollkommen zerstört. Amerikanische Soldaten befreien Ende April 1945 die Konzentrationslager Dachau und Ravensbrück. Am 4. Mai 1945 hissen sowjetische Soldaten auf dem zerstörten Reichstagsgebäude in Berlin die „rote Fahne“, der Zweite Weltkrieg ist mit der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches am 7. und 8. Mai 1945 beendet. Die alliierten Kräfte haben die Hauptstadt Berlin und das gesamte Land erobert, die Kampfhandlungen werden offiziell am 8. Mai 1945 um 23.01 Uhr eingestellt. Im Rahmen der „Potsdamer Konferenz“, die am 17. Juli 1945 beginnt, entscheiden die Siegermächte über die Zukunft Deutschlands. Gebiete östlich von Oder und Neiße kommen unter polnische Verwaltung, Teile Ostpreußens werden von der Sowjetunion verwaltet und das übrige Land in vier Besatzungszonen aufgeteilt, aus denen später (1949) die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik gegründet werden.
1946 - 1989 Nach dem Zweiten Weltkrieg waren in Deutschland über 4 Millionen Wohnungen und zahlreiche Fabriken zerstört. Schätzungen zufolge gab es in Deutschland zu dieser Zeit über 400 Millionen Kubikmeter Schutt. Um die Innenstädte wieder beleben zu können, wurden durch die Alliierten Besatzungsmächte Befehle herausgegeben, nach denen sich Frauen im Alter zwischen 15 und 50 Jahren zu Arbeitsdiensten melden mussten. Ihre Aufgabe war es, die Trümmer in den Städten zu beseitigen, um einen Wiederaufbau zu ermöglichen. Sie gingen unter der Bezeichnung „Trümmerfrauen“ in die Geschichte ein. Mit der so genannten „Berliner Blockade“ versuchte die Sowjetunion beginnend im Juni 1948, den gesamten Verkehr nach West-Berlin (mit Ausnahme der Luftverbindungen) zu unterbrechen. Die von den Westmächten verwalteten Stadtgebiete sind von der Außenwelt abgeschnitten. Am 26. Juni beginnen die USA und Großbritannien die Versorgung der westlichen Sektoren Berlins über eine Luftbrücke. Bis Mai 1949 wird West-Berlin mit allen Versorgungsgütern für den privaten Gebrauch sowie Maschinen und Rohstoffen für die Industrie durch die so genannten „Rosinenbomber“ am Leben gehalten. Der Flughafen Tempelhof wird zur Drehscheibe für die Luftbrücke. Am 17. Juni 1953 kommt es zum großen Arbeiteraufstand in der DDR. Proteste, Demonstrationen und Streiks in Ost-Berlin gegen die von der Regierung unter Walter Ulbricht angekündigten Normerhöhungen („Mehr Arbeit für gleichen Lohn“) zum „planmäßigen Aufbau des Sozialismus“ werden mit militärischen Kräften niedergeschlagen, der sowjetische Stadtkommandant verhängt den Ausnahmezustand über Ost-Berlin. Die Unruhen greifen auf das gesamte Gebiet der DDR über. Am 19. Juni ist der Aufstand im ganzen Land niedergeschlagen. Nach aktuellen Erkenntnissen gab es 55 Todesopfer, mehrere hundert Verletzte und mehrere tausend Verhaftungen. Im September 1955 kehren die letzten deutschen Kriegsgefangenen aus sowjetischer Haft zurück und werden im Lager Friedland in Empfang genommen. Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte die Freilassung in seinen Verhandlungen mit der sowjetischen Führung erreicht. Am 13. August 1961 beginnen der Bau der Berliner Mauer und die Befestigung der Grenzen zwischen DDR und Bundesrepublik. Im Laufe der Jahre wird die Grenzbefestigung durch die DDR-Führung immer massiver ausgebaut. Bei Fluchtversuchen in den Westen kommen nach aktuellen Erkenntnissen bis 1989 zwischen 600 und 800 Menschen ums Leben. Am 26. Juni 1963 besichtigt US-Präsident John F. Kennedy die Berliner Mauer und spricht den Berlinern Mut zu. Seine Rede endet mit dem berühmten deutsch gesprochenen Satz: „Ich bin ein Berliner.“ 1989 beginnen in der DDR Massendemonstrationen. Sie haben ihren Ursprung in den Friedensgebeten in der Leipziger Nikolaikirche und weiten sich später als „Montagsdemonstrationen“ auf andere Städte aus. Symbolisch steht der Ausruf „Wir sind das Volk!“ für den zunehmenden Wunsch nach Veränderung in der DDR.
1989 – 2007 Mit seiner Politik von Glasnost und Perestroika leitete Michail Gorbatschow ab 1985 eine politische Wende in der Sowjetunion und den Ostblock-Staaten ein. Die Entspannungspolitik von Gorbatschow und die Annäherung an den Westen trugen dazu bei, dass Ungarn am 18. April 1989 damit begann, die Grenzanlagen zu Österreich abzubauen. Am 27. Juni 1989 durchschnitt der damalige ungarische Außenminister Gyula Horn zusammen mit seinem österreichischen Amtskollegen Alois Mock symbolisch den Stacheldraht im Grenzbereich. Im Verlaufe des Sommers flüchteten DDR-Bürger in Folge dieser Grenzöffnung in großer Zahl über Ungarn in den Westen. Diese über Monaten andauernde Massenflucht war einer der Auslöser für die weiteren politischen Entwicklungen des Herbstes 1989. Am 9. November 1989 fällt in Berlin die Mauer. Nach 28 Jahren können Menschen wieder ungehindert vom östlichen in den westlichen Stadtteil gelangen und umgekehrt. Auch die übrigen Grenzanlagen zwischen DDR und Bundesrepublik werden in den folgenden Tagen geöffnet. Die nach der Grenzöffnung zügig aufgenommenen Verhandlungen über die weitere Entwicklung der beiden deutschen Staaten münden zunächst in die so genannte Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion am 1. Juli 1990 und anschließend in den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland mit Wirkung vom 3. Oktober 1990. In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober feiert Deutschland seine in Frieden und Freiheit wiedererlangte Einheit und volle Souveränität. Im November 1995 reist Patriarch Aleksij II. 50 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu einem Versöhnungsbesuch nach Deutschland. In diesem Rahmen besucht und weiht er die russisch-orthodoxe Holzkirche des Hl. Nikolaus am Internationalen Mühlenmuseum in Gifhorn und bezeichnet sie als „Wunder auf deutschem Boden“. Am 19. September 1996 legt Michail Gorbatschow zusammen mit seiner Frau Raissa den Grundstein für das „Europäische Kunsthandwerker-Institut“, für das er auch die Schirmherrschaft übernommen hatte. Das Gebäude soll zu einem Ort der Begegnungen zwischen Menschen aus Ost und West werden. Vor der russisch-orthodoxen Holzkirche läutet er feierlich eigenhändig die Glocken. Am 9. November 2007, dem Jahrestag des Mauerfalls, wird das Denkmal „Europäische Freiheitsglocke“ eingeweiht, das an den friedlichen Fall der Grenzen und die wiedererlange Einheit Deutschlands und Europas erinnert.
Am 9. November 2014 wird in feierlichem Rahmen mit einer öffentlichen Veranstaltung das große Jubiläum 25 Jahre Mauerfall am Einheitsdenkmal „Europäische Freiheitsglocke“ gefeiert.
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