Arbeitsmarkt-trends 2018 - Steiermark und steirische Bezirke - IBI Weiz
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Arbeitsmarkt- trends 2018 Steiermark und steirische Bezirke
Arbeitsmarkttrends 2018 in der Steiermark und in den steirischen Bezirken Entwicklungen des steirischen Arbeitsmarktes basierend auf demografischen Veränderungen. Analysiert werden Trends in den Alterskategorien, Entwicklungen bei den Erwerbsanteilen und Veränderungen der Beschäftigung nach Wirtschaftsklassen. Impressum: Medieninhaber und Herausgeber: Arbeitsmarktservice Steiermark Babenbergerstraße 33, A-8020 Graz Tel. +43 316/7081 www.ams.at/stmk Redaktion: Mag. Marcos de Brito e Cunha Druck: Medienfabrik Graz Layout: CMM Werbe- und Positionierungsagentur
Inhalt Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Kernaussagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Veränderung der steirischen Bevölkerung . . . . . . . . . . . . 9 Veränderung der Wohnbevölkerung in der Steiermark . . . . . 9 Wohnbevölkerung nach Altersgruppen . . . . . . . . . . . . . . . 10 Demografische Veränderungen in den Bezirken . . . . . . . . . 11 Bevölkerung nach Altersgruppen in den Bezirken . . . . . . . . 12 Veränderung der weiblichen Wohnbevölkerung . . . . . . . . . 13 Entwicklung der Erwerbsbevölkerung . . . . . . . . . . . . . . . 14 Gesamtentwicklung der Erwerbsbevölkerung . . . . . . . . . . . 14 Anteil Erwerbsbevölkerung nach Altersgruppen . . . . . . . . . 15 Erwerbspersonen in den steirischen Bezirken . . . . . . . . . . 16 Erwerbspersonen nach Altersgruppen in den steirischen Bezirken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Entwicklung weiblicher Erwerbspersonen . . . . . . . . . . . . . 18 Erwerbsbevölkerung nach Ausbildung . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Beschäftigung nach Wirtschaftsbranchen . . . . . . . . . . . . 20 Gesamtentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Beschäftigtenentwicklung nach Alterskategorien . . . . . . . . 21 Beschäftigtenentwicklung - Frauenanteile . . . . . . . . . . . . . 24 Anhänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Datengrundlage und Methodik, Quellenhinweise . . . . . . . . 25 Bevölkerungsveränderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Erwerbspersonen Veränderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Arbeitsmarkttrends 2018 in der Steiermark und in den steirischen Bezirken 4
Einleitung Die demografische Entwicklung der steirischen Wohnbe- völkerung bildet die Basis für diesen Bericht. Ausgehend von diesen Prognosen werden im vorliegenden Bericht anhand von statistischen Modellen und Zeitreihenana- lysen die wichtigsten arbeitsmarktrelevanten Trends (z. Bsp. die mittelfristigen Entwicklungen der Beschäftig- tenzahlen) dargestellt. Die grundlegende Datenbasis stammt von der Statistik Austria (Bevölkerungsdaten und die daraus abgeleiteten demografischen Prognosen, Ausbildungsdaten aus der abgestimmten Erwerbsstatistik) und vom Arbeitsmarkt- service (Erwerbskarrierenmonitoring). Diese Basisdaten werden vom Joanneum Research im Auftrag des AMS Steiermark in einer Datenbank zusammengefasst und daraus Trends und Zeitreihen berechnet. Wir erheben mit diesem Bericht nicht den Anspruch, genaue Voraussagen („Prognosen“) zukünftiger Entwick- lungen treffen zu können, sondern wir stellen anhand von bestehenden Zeitreihen grundlegende Entwicklungen dar. Mit diesem Dokument stellen wir eine Informationsquelle zur Verfügung, die Fragen zur zukünftigen Entwicklung des steirischen Arbeitsmarktes mit seriösen Daten beantwortet. In bisherigen Arbeitsmarktprognosen auf Bundesland- und Regionalebene wurden grundlegende demografische Veränderungen nicht ausreichend berück- sichtigt. Wir hoffen, dass an Arbeitsmarktentwicklungen interes- sierte Personen diese Unterlage gut verwenden können. Sollte jemand Diagramme oder Grafiken für Präsentatio- nen oder Druckwerke brauchen, erreichen Sie mich unter der E-Mail marcos.brito@ams.at. Mag. Marcos de Brito e Cunha AMS Steiermark Abteilung GLA 5
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Kernaussagen Bevölkerung Die Bevölkerung der Steiermark betrug im Jahr 2017 Sollte die aktive Beteiligung am Erwerbsleben nicht in knapp 1.238.000 Personen, das ist ein Anstieg gegenüber dem Ausmaß steigen, wie es unsere Trendreihen prog- dem Jahr 2001 von 4,4%. Bis zum Jahr 2030 wird nostizieren, so ist aus heutiger Sicht ein beträchtlicher die Bevölkerung um weitere 3,2% auf fast 1.277.000 Mangel an Arbeitskräften zu erwarten. ansteigen. Für die Struktur des Arbeitsmarktes in der Steiermark Die altersbedingte demografische Verschiebung ist die ist der stetige Rückgang der Personen mit einer Lehr- bedeutsamste Veränderung in der Bevölkerungsstruktur. ausbildung besonders relevant: Hatte im Jahr 2011 Der Anteil der Über-50-Jährigen steigt von 42% im Jahr noch 41% der Erwerbsbevölkerung einen Lehrabschluss, 2017 auf 45% im Jahr 2030. Der Anteil der Unter-25- so sinkt dieser Wert auf 33% im Jahr 2030. Jährigen bleibt hingegen mit 24% stabil. Für Branchen, die schon jetzt Schwierigkeiten bei Die Bevölkerung der Über-65-Jährigen steigt von 2017 der Rekrutierung von Arbeitskräften mit Lehrabschluss bis 2030 um mehr als 30%. haben, wird die Personalsuche in den nächsten Jahren Auf regionaler Ebene zeigen sich deutliche Unterschiede nicht leichter werden. in der Bevölkerungsentwicklung. In vier Arbeitsmarkt- bezirken wird die Bevölkerung von 2017 bis 2030 steigen Wirtschaftsklassen (Graz +14,5%, Gleisdorf +10,1%, Leibnitz +5,0% und Alle Branchen in der Steiermark sind von den Weiz +0,4%), in allen anderen wird sie zurückgehen, am Auswirkungen der demografischen Veränderungen stärksten in Murau mit -14,5%, gefolgt von Mürzzuschlag durch älter werdende Belegschaften betroffen. mit -9,2% und Judenburg mit -9,1%. Besonders auffällig ist der massive Rückgang der 15- In allen Bezirken steigt der Anteil der Alterskategorie der bis 25-Jährigen in bestimmten Branchen: Zum Beispiel Über-50-Jährigen an, am stärksten in den Bezirken Murau ist in der Gastronomie der Anteil der Beschäftigten und Feldbach. unter 25 Jahren von 26,7% im Jahr 2008 auf 19,7% im Jahr 2017 und zurückgegangen wird bis 2030 weiter Erwerbsbevölkerung auf 12,6% sinken. Der Anteil der Erwerbsbevölkerung (15 bis 65 Jahre) Betriebe werden sich in Zukunft stärker als bisher mit steigt von 72,7% im Jahr 2018 auf 79,2% im Jahr 2030. den Herausforderungen infolge der Veränderung der Der Frauenerwerbsanteil steigt von 66,1% auf 74,3%. Altersstruktur ihrer Beschäftigten befassen müssen. In den Alterskategorien der 15- bis 25-Jährigen und der Sollte es nicht gelingen, Ältere bis zum Pensionsalter in 25- bis 50-Jährigen verändern sich die Erwerbsanteile Beschäftigung zu halten, so werden Betriebe beträcht- nur geringfügig. liche Rekrutierungsprobleme haben, da es in manchen Bei den 50- bis 65-Jährigen steigt der Erwerbsanteil Berufssparten kaum Nachwuchs geben wird. von 66,6% im Jahr 2018 auf 84% im Jahr 2030. In Branchen mit einem hohen Anteil an Beschäftigten Die sogenannte „Babyboomer“-Generation (Jahrgang mit Lehrabschluss werden die Überalterung und der 1956 bis 1969) geht in den kommenden Jahren in Pen- nicht zur Verfügung stehende Nachwuchs zu einem ver- sion, dadurch geht dem Arbeitsmarkt eine hohe Anzahl stärkten „Fachkräftemangel“ führen. an Personen verloren. Die Anzahl der nicht erwerbs- aktiven Personen über 65 Jahre steigt beträchtlich an, von 250.500 im Jahr 2018 auf 322.500 im Jahr 2030. 7
Veränderung der steirischen Bevölkerung Demografische Prognosen werden in Österreich von mark die Prognosedaten der Statistik Austria überarbeitet der Statistik Austria gerechnet1 und zur Verfügung und vor allem die bezirksspezifischen Daten von Grund gestellt. Da fast alle relevanten Bevölkerungsdaten für auf neu berechnet. Auswertungen und Berechnungen zur Verfügung stehen, sind demografische Prognosen, im Gegensatz zu anderen Veränderung der Wohnbevölkerung in sozioökonomischen Prognosen, relativ stabil und zuver- der Steiermark lässig. Aus den verschiedenen Registerdaten (Anzahl Im Jahr 2017 betrug die durchschnittliche Wohnbevölke- der Sterbefälle, Anzahl der Geburten, Meldedaten rung in der Steiermark knapp 1,238.000 Personen, der Bevölkerung, Wanderungsbewegungen, etc.) ein Wachstum von +5,7% gegenüber dem Jahr 1990. können aus den vergangenen Zeitreihen relativ stabile Bis zum Jahr 2030 wird die Bevölkerung um weitere Bevölkerungstrends berechnet werden. +3,2% (+39.000 Personen) auf fast 1.277.000 Ein- Die größten Unsicherheiten für die Prognosen sind wohner anwachsen (siehe Diagramm 1). Hauptursache Migrationsbewegungen und die durchschnittliche Lebens- für den Anstieg sind Migrationsbewegungen, vor allem erwartung der Bevölkerung. Je weiter sich der Prognose- aus dem Ausland. Bis 2050 steigt die Bevölkerung weiter horizont vom Ausgangspunkt der Trendberechnungen, an – auf knapp 1,300.000 – und wird dann voraussicht- in diesem Bericht sind das die Bevölkerungszahlen des lich wieder abfallen. Jahres 2017, entfernt, desto größer sind die möglichen Der Frauenanteil lag 1990 bei 52,1%, im Jahr 2017 Abweichungen. Die Statistik Austria berechnet für bei 50,7% und im Jahr 2030 wird er bei 50,5% liegen. diese Abweichungen verschiedene Prognoseszenarien, Ursachen für den Rückgang des Frauenanteils sind wir verwenden für diesen Bericht die Zeitreihen des hauptsächlich Wanderungsbewegungen4, vor allem durch „Hauptszenarios“2. Eine Besonderheit dieses Berichtes höhere Einwanderung von Männern aus dem Ausland, ist die verwendete Datenbank des AMS Steiermark3. und die steigende Lebenserwartung von Männern5. Das Joanneum Research hat im Auftrag des AMS Steier- Diagramm 1 Veränderung der Wohnbevölkerung in der Steiermark 1990 bis 2017, Prognose 2018 bis 2030 1.300.000 1.276.671 1.200.000 1.237.573 1.170.631 1.100.000 1.000.000 900.000 800.000 1990 2000 2010 2020 2030 1 http://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/bevoelkerung/demographische_prognosen/ 2 Die anderen Szenarien berücksichtigen verschiedene Entwicklungen der durchschnittlichen Lebenserwartung 3 Genaue Beschreibung findet sich im Kapitel „Datengrundlage und Methodik“ im Anhang 4 Quelle: http://www.landesentwicklung.steiermark.at/cms/beitrag/12651290/141979459/ 5 Quelle: http://www.landesentwicklung.steiermark.at/cms/dokumente/12651292_141979459/fe3a1746/Lebenserwartung.pdf 8
Wohnbevölkerung nach Altersgruppen In Diagramm 2 stellen wir die Bevölkerungsveränder- Die demografische Veränderung mit dem höchsten ungen nach Alterskategorien dar. Wir unterscheiden – Einfluss auf den Arbeitsmarkt ist die „Veralterung“ der auch hinsichtlich der nächsten Kapitel – fünf für den Bevölkerung. Dem starken Bevölkerungswachstum der Arbeitsmarkt relevante Altersgruppen: 50er- und 60er-Jahre folgte ein drastischer Geburten- rückgang seit Anfang der 70er-Jahre. Die Auswirkungen unter 15 Jahre: Personen unter 15 Jahren dieser Veränderung in der Wohnbevölkerung sieht man dürfen laut Gesetz nicht deutlich im Diagramm 2: Die Bevölkerungsanteile von erwerbsaktiv sein Kindern unter 15 Jahren fielen von 26% im Jahr 1971 auf 13% im Jahr 2017. Im gleichen Zeitraum stieg der 15 bis unter 25 Jahre: Personen, die entweder noch Anteil der Personen über 65 Jahre von 13% auf 20%. in der Ausbildung sind, oder Für den Arbeitsmarkt stehen in Zukunft immer weniger kurz vor dem Erwerbseinstieg Arbeitskräfte im Alter des Erwerbseinstiegs und im Haupterwerbsalter zur Verfügung. In der Altersstufe der 25 bis unter 50 Jahre: Personen in der Alters- 25- bis 50-Jährigen ist mit einem Anteilsrückgang von kategorie mit den höchsten derzeit 34% im Jahr 2017 auf 31% im Jahr 2030 zu Erwerbsanteilen rechnen. Dabei ist nicht zu vergessen, dass es sich hier um eine 50 bis unter 65 Jahre: Personen, die sich am Ende Betrachtung der Wohnbevölkerung handelt, die relativ der Erwerbskarriere befinden genau vorausgesagt werden kann und dass die Alters- oder bereits in Pension sind verschiebung nicht durch externe Faktoren beeinflussbar ist, zumindest nicht ohne massive Zuwanderungen von über 65 Jahre: Personen, die zum großen Personen in den dementsprechenden Altersgruppen. Teil aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind Diagramm 2 Entwicklung der Bevölkerung nach Alterskategorien in der Steiermark, Prognose 2018 bis 2030 über 65 Jahre 13% 17% 20% 25% 50 bis 65 Jahre 16% 17% 22% 20% 25 bis 49 Jahre 31% 38% 34% 31% 15 bis 24 Jahre 15% 12% 11% 10% unter 15 Jahre 26% 16% 13% 14% 1971 1981 1991 2001 2005 2010 2017 2020 2025 2030 9
Demografische Veränderungen in den Bezirken Analog der Darstellung auf Bundeslandebene wurden Den höchsten Rückgang verzeichnet Murau mit -14,5%, auch Daten für die steirischen (Arbeitsmarkt-) gefolgt von den Bezirken Judenburg und Mürzzuschlag. Bezirke auf Basis der Statistik Austria Daten berechnet6. Der höchste Anstieg wird für den Bezirk Graz prognosti- Diagramm 3 zeigt die Veränderung der Wohnbevölkerung ziert (+14,5%), gefolgt von Gleisdorf und Leibnitz. Insge- in den steirischen Bezirken (Jahr 2030 zu 2017). samt steigt die Bevölkerung in der Steiermark um +3,2%. Diagramm 3 Veränderung der Wohnbevölkerung in den steirischen Bezirken – 2030 zu 2017 Legende in % < -12,5 -12,5- -10,0 -10,0- -7,5 -7,5- -5,0 -5,0- 0,0 0,0- 5,0 5,0- 10,0 10,0- 15,0 15,0- 20,0 > 20,0 Relevant für die Betrachtung nach Regionen ist auch die einem Anteil von 39,0% im Jahr 2030 (siehe Diagramm relative Verteilung der Bevölkerung, also welche Region 4). Die Rückgänge der Bevölkerung (Diagramm 3) hat den höchsten, welche den niedrigsten Anteil an der zeigen sich auch in den Veränderungen der Anteile: steirischen Gesamtbevölkerung. Die Region mit dem So schrumpft der Anteil Muraus von 2,3% im Jahr 2017 höchsten Anteil in der Steiermark ist der Arbeitsmarktbe- auf 1,9% im Jahr 2030. zirk Graz mit einem Anteil von 35,1% im Jahr 2017 und Diagramm 4 Veränderung der Anteile der Wohnbevölkerung in den steirischen Bezirken Anteile im Jahr 2017 Anteile im Jahr 2030 Legende in % 15 6 Die Daten der Bevölkerung wurden mit Stand 2014 (Gemeindestrukturreform) für die Jahre vor 2014 angepasst, d.h. die Veränderungen in die Vergangenheit berücksichtigen den Gebietsstand von 2014 10
Bevölkerung nach Altersgruppen in den Bezirken Kombiniert man die Veränderung der Gesamtbevölkerung Steiermark ein Rückgang zu beobachten, wobei hier mit den Veränderungen innerhalb der Altersgruppen der Bezirk Graz mit -3,4%-Punkten den geringsten (Unter-25-Jährige, 25- bis 50-Jährige und Über-50- Rückgang verzeichnen wird, dicht gefolgt von Leoben Jährige), so entsteht auf Bezirksebene ein klareres Bild, mit -3,9%-Punkten. Der höchste Rückgang wird für inwieweit sich innerhalb der Steiermark die Bevölkerungs- Murau und Hartberg prognostiziert. strukturen ändern. In Diagramm 5 bilden wir die Anteile Bei der Altersgruppe der Über-50-Jährigen wiederum ist der jeweiligen Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung überall ein Anstieg zu erwarten, den geringsten in Leoben innerhalb der Bezirke (für das Jahr 2001 und 2030), und Graz, den höchsten in Murau, Hartberg und Feldbach. sowie die Veränderung der Anteile in Prozentpunkten, ab. Die Gründe sind, neben der schon erwähnten „Veralterung“ Der Anteil der bis 25-Jährigen sinkt bis 2030 in allen der Gesellschaft, auch die Binnenwanderungen von Bezirken. Der Rückgang ist im Bezirk Murau mit einem jungen Personen innerhalb der Steiermark, die von den Minus von 9,6%-Punkten am höchsten, in Graz ist der ruralen Gebieten in Städte, vor allem in den Großraum Rückgang mit nur 0,7%-Punkten am niedrigsten. Graz abwandern. Auch bei den 25- bis 50-Jährigen ist in der ganzen Diagramm 5 Bevölkerungsanteile nach Altersgruppen in den steirischen Bezirken – langfristiger Vergleich 2030 zu 2001 im Jahr 2001 im Jahr 2030 Veränderung der Anteile 2030 zu 2001 in %-Punkten Anteile der unter 25-Jährigen (Wohnbevölkerung) Anteile der 25- bis 50-Jährigen (Wohnbevölkerung) Anteile der über 50-Jährigen (Wohnbevölkerung) Legende in % Legende in % < 25 25-30 30-35 35-40 40-45 45-50 > 50 < -12,5 -12,5- -10,0 -10,0- -7,5 -7,5- -5,0 -5,0- 0,0 0,0- 5,0 5,0- 10,0 10,0- 15,0 15,0- 20,0 > 20,0 11
Veränderung der weiblichen Wohnbevölkerung Bei einer Betrachtung der demografischen Veränderung in Mürzzuschlag bei -11,7% (insgesamt -9,2%) liegen; von Frauen fällt in den meisten Bezirken auf, dass Bezirke mit einem höheren Bevölkerungsanstieg von sich die prognostizierten Veränderungen zu denen der Frauen sind Weiz mit einem Plus von +1,2% (insgesamt Gesamtbevölkerung in den Regionen teilweise stark +0,4%) und Gleisdorf mit +10,8% (insgesamt +10,1%). unterscheiden. In Diagramm 6 sind die Veränderungen Die Gesamtbevölkerung in der Steiermark steigt von nach AMS-Bezirken abgebildet. Vergleicht man dies mit 2017 bis 2030 um +3,2%, bei den Frauen um nur dem Diagramm 3, so fallen einige Bezirke auf, wo der +2,8%. Gründe dafür sind in erster Linie die höhere Rückgang der weiblichen Bevölkerung höher ist als die Zuwanderung von Männern und die schneller steigende Gesamtveränderung: So wird der Rückgang bei den Lebenserwartung von Männern. Frauen in Murau bei -15,3% (insgesamt -14,5%), Diagramm 6 Veränderung der weiblichen Wohnbevölkerung in den steirischen Bezirken – 2030 zu 2017 Legende in % < -12,5 -12,5- -10,0 -10,0- -7,5 -7,5- -5,0 -5,0- 0,0 0,0- 5,0 5,0- 10,0 10,0- 15,0 15,0- 20,0 > 20,0 Eine besondere Herausforderung ist der Rückgang Regionen, so wandern mit ihnen auch die möglichen junger Frauen unter 25 Jahren in allen Bezirken (bis auf zukünftigen Generationen aus. Graz): Verlassen viele Frauen in diesem Alter bestimmte Diagramm 7 Veränderung der weiblichen Wohnbevölkerung – unter 25 Jahre – in den steirischen Bezirken – 2030 zu 2017 Legende in % < -12,5 -12,5- -10,0 -10,0- -7,5 -7,5- -5,0 -5,0- 0,0 0,0- 5,0 5,0- 10,0 10,0- 15,0 15,0- 20,0 > 20,0 12
Entwicklung der Erwerbsbevölkerung Neben den Veränderungen der Gesamtbevölkerung ist vor Datendarstellung und die daraus berechnete Prognose ist allem die Entwicklung der am Arbeitsmarkt aktiv teilneh- das Erwerbskarrienmonitoring des AMS Österreich (dazu menden Bevölkerung für den Arbeitsmarkt relevant. Unter siehe Anhang, Kapitel „Datengrundlage und Methodik“). Erwerbsbevölkerung fassen wir in diesem Bericht alle Personen zusammen, die entweder einer Beschäftigung Gesamtentwicklung nachgehen oder beim Arbeitsmarktservice registriert sind. der Erwerbsbevölkerung Beschäftigte sind alle unselbstständig und selbstständig Die Erwerbsbevölkerung steigt seit 2008 stetig an Beschäftigten. AMS-Vorgemerkte sind die arbeitslos Vorge- (+7,0% von 2008 bis 2017 und +3,5% von 2017 bis merkten, die SchulungsteilnehmerInnen und die Lehrstel- 2030), während die Nicht-Erwerbsbevölkerung („Out of lensuchenden. Außerdem betrachten wir in diesem Kapitel Labour Force“) stetig sinkt (-10,4% von 2008 bis 2017 „nur“ Personen zwischen 15 und 65 Jahren. Basis für die und -27,6% von 2017 bis 2030) (siehe Diagramm 8). Diagramm 8 Veränderung der Erwerbsbevölkerung („Workforce“) und der erwerbsfernen Bevölkerung („Out of Labour Force“) in der Steiermark (15 bis 65 Jahre) – 2008 bis 2017, Prognose 2018 bis 2030 700.000 Erwerbsbevölkerung 600.000 618.681 597.498 500.000 558.644 400.000 300.000 Out of Labour Force 200.000 250.814 224.697 100.000 162.628 0 2008 2018 2020 2025 2030 Betrachtet man die Veränderung der Erwerbsanteile (An- von 60,9% im Jahr 2008, 66,1% im Jahr 2018 wird sie teil Erwerbsbevölkerung an der Gesamtbevölkerung), ist auf 74,3% im Jahr 2030 ansteigen (siehe Diagramm 9). der starke Zuwachs der Frauen auffällig: von einem Anteil Diagramm 9 Anteile der Erwerbsbevölkerung an der Gesamtbevölkerung nach Geschlecht in der Steiermark – 2008 bis 2017, Prognose 2018 bis 2030 90,0% 83,9% Männer 79,0% 80,0% 76,9% 70,0% 74,3% Frauen 66,1% 60,0% 60,9% 50,0% 40,0% 2008 2018 2020 2025 2030 13
Anteil Erwerbsbevölkerung nach Altersgruppen Das Diagramm 10 stellt die Anteile der Erwerbsbevölke- Die zweite für den Arbeitsmarkt relevante Gruppe sind rung nach Altersstufen dar. Wir können damit darstellen, Personen über 50 Jahre, die noch Zeit bis zur ihrer dass nicht nur die Verschiebungen der einzelnen Alters- Pensionierung haben, aber bereits mit gesundheitlichen kategorien auf Grund der demografischen Veränderungen Problemen oder mit wirtschaftsstrukturellen Änderungen (siehe dazu Diagramm 2) am Arbeitsmarkt Probleme zu kämpfen haben und unflexibler geworden sind. bereiten werden, sondern auch die Erwerbsanteile inner- Diese sogenannte „Babyboomer“-Generation ist kurz halb der Alterskategorien, da ja nicht alle Personen aktiv davor, in Pension zu gehen, was sich in der Alterskategorie am Erwerbsleben teilnehmen. Eine für den Arbeitsmarkt der Über-65-Jährigen bemerkbar machen wird. besonders interessante Altersgruppe sind Personen unter Die Erwerbsbeteiligung steigt seit 2008 an (vorwiegend 25 Jahren, die in das Arbeitsleben neu einsteigen. Der durch den massiven Anstieg beschäftigter Frauen und Erwerbsanteil dieser Gruppe bewegt sich seit Jahren um wegen der geänderten Regeln für eine vorzeitige Pensio- die 50%-Marke und wird bis 2030 auf unter 48% fallen. nierung seit 2014): von 52,8% im Jahr 2008 auf 66,6% Gründe dafür sind hauptsächlich der spätere Erwerbsein- im Jahr 2017. Um den derzeitigen Trend der Erwerbs- stieg von Jugendlichen, z. Bsp. auf Grund längerer Ausbil- beteiligung zu halten, muss die Erwerbsbeteiligung auf dungszeiten, und der stetige Rückgang von Lehrlingen, die 84% im Jahr 2030 steigen, sonst wird es zu massiven ja in Österreich als beschäftigte Personen gezählt werden. Problemen durch fehlende Arbeitskräfte kommen. Diagramm 10 OLF Erwerbs- Erwerbsbevölkerung nach Altersgruppen - Vergleich Er- personen Erwerbs- werbspersonen OLF zu Out of Labour Force (OLF) personen 1.250.000 über 65 Jahre über 65 Jahre 1.000.000 50 bis 65 Jahre 52,8% 50 bis 65 Jahre 52,8% 66,6% 84,0% 750.000 25 bis 50 Jahre 82,7% 25 bis 50 Jahre 82,7% 500.000 84,2% 86,2% 15 bis 25 Jahre 51,8% 15 bis 25 Jahre 250.000 51,8% 47,9% 49,7% unter 15 Jahre unter 15 Jahre 2029 2008 2030 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 14
Erwerbspersonen in den steirischen Bezirken Die demografischen Veränderungen der Wohnbevölkerung in Graz steigt die Wohnbevölkerung um +14,5%, die Er- auf Bezirksebene (siehe Diagramm 3) haben naturgemäß werbsbevölkerung um +19,4%. In anderen Bezirken, wie auch einen Einfluss auf die Erwerbsbevölkerung in den z. Bsp. in Liezen, sinkt die Wohnbevölkerung stärker als Bezirken. Auffallend ist, dass sich in einigen Bezirken die die Erwerbsbevölkerung (-4,6% beziehungsweise -3,0%) Veränderung der Erwerbsbevölkerung deutlich von der Gründe dafür sind die bestehenden unterschiedlichen der Wohnbevölkerung unterscheidet. So sinkt z. Bsp. Altersstrukturen und die unterschiedlichen Erwerbsbetei- im Bezirk Murau die Wohnbevölkerung – von 2017 bis ligungen. Diagramm 11 zeigt die Veränderung der 15- bis 2030 – um -14,5%, die Erwerbsbevölkerung um -20,1%; 65-jährigen Erwerbsbevölkerung zwischen 2017 und 2030. Diagramm 11 Veränderung der Erwerbs- bevölkerung in den steirischen Bezirken – 2030 zu 2017 Legende in % < -12,5 -12,5- -10,0 -10,0- -7,5 -7,5- -5,0 -5,0- 0,0 0,0- 5,0 5,0- 10,0 10,0- 15,0 15,0- 20,0 > 20,0 Die Auswirkung der demografischen Veränderung und auf 2030 jeweils fast +10%-Punkte. Diese Trends werden die der Erwerbsbevölkerung sieht man am deutlichsten aus den bisherigen Entwicklungen fortgeschrieben. anhand der Entwicklung der sich daraus berechneten Sollte sich die aktive Beteiligung am Erwerbsleben nicht Erwerbsanteile. In allen Bezirken wächst der Anteil der in diesem Ausmaß ändern, so wird aus heutiger Sicht ein Erwerbsbevölkerung stark an. In den Bezirken Liezen, beträchtlicher Mangel an Arbeitskräften herrschen. Judenburg und Murau beträgt das Wachstum von 2017 Diagramm 12 Anteil der Erwerbsbevölkerung an der Gesamtbevölkerung in den steirischen Bezirken Anteile im Jahr 2017 Anteile im Jahr 2030 Legende in % < 50 50-60 60-70 70-75 75-80 80-85 > 85 15
Erwerbspersonen nach Altersgruppen in den steirischen Bezirken Veränderungen erwarten wir für die Bezirke Liezen, Analog dem Diagramm 5 bilden wir hier die Veränderung Murau und Mürzzuschlag. der Erwerbsanteile nach Altersgruppen für die steirischen Am deutlichsten werden sich die Erwerbsanteile bei den Bezirke ab. Wir vergleichen eine langfristige Veränderung 50- bis 65-Jährigen ändern. Im Jahr 2008 bewegen sich der Anteile, nämlich 2030 zu 2008. hier die Erwerbsanteile in den meisten Bezirken noch um Bei den 15- bis 25-Jährigen steigen die Anteile in vier die 50%-Marke, für das Jahr 2030 erwarten wir einen Bezirken: Liezen, Murau, Knittelfeld und Weiz. In allen massiven Anstieg von teilweise über 30%-Punkten. anderen Bezirken gehen die Anteile zurück, am stärksten Damit steigen die Erwerbsanteile in dieser Altersgruppe in Leibnitz: Hier sinkt der Erwerbsanteil von 59,6% im teilweise auf über 85%, vor allem in Graz (89,3%), Jahr 2008 auf 49,8% im Jahr 2030. Graz bleibt relativ Judenburg (86,1%) und Liezen (85,6%). stabil, hier sinkt der Anteil auf 42,0% im Jahr 2030. Diese Veränderungen treten, wie schon im vorherigen In der Haupterwerbsgruppe, 25 bis 50-Jahre, bewegen Kapitel erwähnt, nur dann ein, wenn es der Gesellschaft sich die Erwerbsanteile im Jahr 2008 um die 80%-Marke. gelingt, diese Personengruppen in den Arbeitsmarkt zu Im Jahr 2030 werden alle Anteile, bis auf Graz und integrieren bzw. in Beschäftigung zu halten. Sollte das Leoben, auf über 85% steigen, in den meisten Bezirken nicht möglich sein, so sagen diese Trends damit einen sogar bis knapp unter der 90%-Marke. Die höchsten eklatanten Arbeitskräftemangel in vielen Bezirken voraus. Diagramm 13 Anteile der Erwerbsbevölkerung an der Gesamtbevölkerung nach Altersgruppen in den steirischen Bezirken – langfristiger Vergleich 2030 zu 2008 im Jahr 2008 im Jahr 2030 Veränderung der Anteile 2030 zu 2008 in %-Punkten Anteile der 15 bis Unter-25-Jährigen Erwerbsbevölkerung an der Wohnbevölkerung Anteile der 25 bis Unter-50-Jährigen Erwerbsbevölkerung an der Wohnbevölkerung Anteile der 50 bis Unter-65-Jährigen Erwerbsbevölkerung an der Wohnbevölkerung Legende in % Legende in % < 50 50-60 60-70 70-75 75-80 80-85 > 85 < -10,0 -10,0- -7,5 -7,5- -5,0 -5,0- -2,5 -2,5- 0,0 0,0- 5,0 5,0- 10,0 10,0- 20,0 20,0- 30,0 > 30,0 16
Entwicklung weiblicher Erwerbspersonen Einer der wichtigsten Treiber für das stetige Wachstum in manchen Bezirken beträchtliche Rückgänge der am der Erwerbsbevölkerung in der Steiermark ist der starke Arbeitsmarkt aktiven Frauen: in Murau sinkt die weibliche Anstieg der Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen. Wie in Erwerbsbevölkerung um -16,8% (Jahr 2030 zu 2017), Diagramm 9 gezeigt, steigt deren Erwerbsanteil in der in den Bezirken Bruck/Mur, Mürzzuschlag, Hartberg Steiermark von 60,9% im Jahr 2008 auf 74,3% im Jahr und Feldbach zwischen -5,2% und -6,4%. Einen hohen 2030. Anstieg wird Graz mit einem Plus von +22,2% verzeich- Nach Bezirken betrachtet ergeben sich aber teils deutliche nen, gefolgt von Gleisdorf mit +10,8% und Leibnitz mit Unterschiede. Die Veränderungen der Wohnbevölkerung +5,6% (siehe Diagramm 14). zeigen trotz starker Anstiege der Erwerbsbeteiligung Diagramm 14 Veränderung der Erwerbsbevölkerung von Frauen in den steirischen Bezirken – 2030 zu 2017 Legende in % < -10,0 -10,0- -7,5 -7,5- -5,0 -5,0- -2,5 -2,5- 0,0 0,0- 5,0 5,0- 10,0 10,0- 20,0 20,0- 30,0 > 30,0 Die Auswirkungen dieses Erwerbsanstieges sieht man im Anteile noch überall unter der 70%-Marke, so steigen in Diagramm 15: Hier vergleichen wir die Veränderung der allen Bezirken die Anteile auf über 70%, in Liezen sogar Erwerbsanteile von Frauen in den steirischen Bezirken auf über 80%. in den Jahren 2017 und 2030. Sind im Jahr 2017 diese Diagramm 15 Anteil der Erwerbsbevölkerung von Frauen an der Gesamtbevölkerung in den steirischen Bezirken Anteile im Jahr 2017 Anteile im Jahr 2030 Legende in % < 50 50-60 60-70 70-75 75-80 80-85 > 85 17
Erwerbsbevölkerung nach Ausbildung Neben den demografischen Veränderungen und dem verwendet, um die bestehenden Registerdaten mit den Anstieg der Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung gibt es Ausbildungsdaten zu erweitern. noch einen dritten maßgeblichen Einflussfaktor auf die Unter Ausbildung verstehen wir die höchste zertifizierte Entwicklung des Arbeitsmarktes: die strukturelle Verän- und abgeschlossene Ausbildung. Diese wiederum unter- derung der Ausbildung innerhalb der Bevölkerung. teilen wir in sechs der wichtigsten Kategorien: Pflicht- Seit den 70er Jahren steigt der Anteil höher ausgebildeter schule (abgeschlossen oder nicht abgeschlossen), Lehr- Personen stetig an, während der Anteil von Personen, ausbildung (inkl. Meisterausbildung), die berufsbildende die nicht über einen Pflichtschulabschluss kommt, stetig mittlere Schule ohne Matura, die allgemeinbildende sinkt. Diese Veränderungen lassen sich, zumindest für die höhere Schule, die berufsbildende höhere Schule mit Jahre 2011 bis 2017 und den daraus errechneten Trends Matura (HAK, HTL) und akademische Ausbildungen bis 2030, im Diagramm 16 ablesen, dort werden die (Universität, Fachhochschule und Akademien). Erwerbsanteile der 15- bis 65-Jährigen nach Ausbildung Der in den 70er Jahren beginnende Trend zur höheren abgebildet). Ausbildung schlägt sich in den 2000er Jahren nieder. Die demografische Datenbank des AMS Steiermark be- Im Diagramm sieht man die deutlichen Anstiege der rechnet sich aus Daten des Erwerbskarrierenmonitorings, Ausbildungen mit mindestens Maturaniveau (AHS, BHS das wiederum ein Zusammenschluss der Registerdaten und UNI): Im Jahr 2011 betrug dieser Anteil 28% und des AMS und der Sozialversicherungsdaten ist. In den wird bis 2030 auf 40% steigen. Für die derzeitige Arbeits- Beschäftigtendaten der Sozialversicherung werden keine marktstruktur in der Steiermark ist vor allem der stetige Ausbildungsdaten erhoben. Das Joanneum Research hat Rückgang der Personen mit einer Lehrausbildung relevant: deshalb Verteilungsdaten der Statistik Austria (siehe Waren das im Jahr 2011 noch 41% der Erwerbsbe- Anhang, Kapitel „Datengrundlagen und Methodik“) völkerung, so sinkt dieser Wert auf 33% im Jahr 2030. Diagramm 16 Entwicklung der Erwerbsbevölkerung (15 bis 65 Jahre) nach Ausbildungskategorien, Prognose ab 2017 UNI, FH, Akad. 13% 16% 21% BHS 10% 11% AHS 5% 13% 6% BMS 15% 6% 14% 12% Lehre 41% 38% 33% maximal 16% 15% 14% Pflichtschule 2011 2017 2020 2025 2030 18
Beschäftigung nach Wirtschaftsbranchen Von Joanneum Research werden Zeitreihen für die Wirt- Für eine Interpretation sollte man folgendermaßen vor- schaftsbranchen in der Steiermark erstellt und daraus gehen: Unter der Annahme, dass sich die Struktur der Trends abgeleitet, die erstens die Veränderung der Branchen in den nächsten 13 Jahren nicht gravierend Beschäftigtenanzahl in den einzelnen Branchen darstellen ändert, entwickelt sich die Beschäftigung bis zum Jahr und zweitens die Altersverteilungen innerhalb der 2030 wie in Diagramm 17 abgebildet ist. Branchen wiedergeben. Zu den beschäftigten Personen zählen die unselbstständig und selbstständig beschäftig- Gesamtentwicklung ten Personen. In Diagramm 17 sind die Veränderungen der Summe Für eine Trendrechnung ist zu berücksichtigen, dass aller beschäftigten Personen in der Steiermark in den langfristige Veränderungen immer mit Vorsicht zu be- Jahren 2008, 2017 und die Prognose für 2030, sowie trachten sind, da es einerseits immer wieder zu rein die Veränderung von 2017 zu 2008 und die langfristige administrativen Veränderungen der Betriebszuordnungen Veränderung von 2008 zu 2030 dargestellt (zur besseren nach Wirtschaftsklassen kommt und andererseits sektorale Übersicht haben wir in diesem Diagramm einige Branchen Entwicklungen, wie z. Bsp. die Veränderungen innerhalb zusammengefasst). der Sachgütererzeugung, nicht wirklich vorhergesagt wer- Den höchsten Anstieg verzeichnen die Dienstleistungs- den können. Diese Trends, die wir hier präsentieren, sind branchen, vor allem die Branchen Information/ Fortschreibungen der bisherigen Entwicklungen innerhalb Kommunikation, Erziehung/Unterricht und das Gesund- der Branchen. Wirtschaftliche Veränderungen, die vielleicht heits- und Sozialwesen. Rückgänge werden für den in zehn Jahren zum Tragen kommen, können bei dieser Bereich Verkehr/Lagerei, Finanz- und Versicherungs- Analyse nicht berücksichtigt werden (das wäre unseriös). leistungen und im öffentlichen Dienst prognostiziert. Diagramm 17 Beschäftigte nach Wirtschaftsklassen in der Steiermark 2008, 2017 und 2030, Veränderungen 2017 zu 2008 und 2030 zu 2017 Veränderung in % Bestand Bestand Prognose 2017 zu 2008 2030 zu 2008 2008 2017 2030 Summe Beschäftigung 497.432 530.897 555.700 6,7% 11,7% A-U Gesamtbeschäftigung 497.432 530.897 555.700 6,7% 11,7% A/B Land-/forstwirtschaft, Bergbau 4.649 4.939 4.750 6,3% 2,2% C Herstellung von Waren 101.362 100.081 95.571 -1,3% -5,7% D/E Energie/Wasserversorgung 6.200 6.303 5.954 1,7% -4,0% F Bauwesen 36.467 36.576 34.785 0,3% -4,6% G Handel, Reparatur 68.735 69.786 69.337 1,5% 0,9% H Verkehr und Lagerei 24.231 22.497 19.490 -7,2% -19,6% I Beherbergung und Gastronomie 21.871 23.004 24.050 5,2% 10,0% J Information/Kommunikation 7.170 9.537 13.398 33,0% 86,9% K Finanz-/Versicherungsdienstleistungen 13.859 11.830 7.886 -14,6% -43,1% L-N wirtschaftsnahe Dienstleistungen 79.151 98.018 124.689 23,8% 57,5% O öffentlicher Dienst 78.792 79.047 65.236 0,3% -17,2% P Erziehung/Untericht 9.759 13.499 19.861 38,3% 103,5% Q Gesundheit/Sozialwesen 30.544 40.203 53.614 31,6% 75,5% R-U sonstige DL, Haushalte 14.643 15.576 17.079 6,4% 16,6% 19
Beschäftigtenentwicklung nach Alterskategorien Da wirtschaftliche Veränderungen nicht wirklich 2017 und 2030 – innerhalb der Wirtschaftsklassen ab. vorhersehbar sind, ist es schwierig, den Einfluss der Dadurch lassen sich annähernd die Herausforderungen, demografischen Entwicklung auf Branchenebene die auf Betriebe in den nächsten Jahren rein auf Grund darzustellen. Auf Grund der uns zur Verfügung stehenden der Altersverteilung zukommen werden, darstellen. Daten können wir zumindest auf Entwicklungen der In Diagramm 18 sieht man die Entwicklung der 15 Altersstrukturen innerhalb der Branchen hinweisen. bis 25-Jährigen abgebildet: Bleibt der Trend bestehen, In den Diagrammen 18, 19 und 20 bilden wir die Ver- so fällt in fast allen Branchen dieser Anteil, teilweise änderung der Altersverteilungen – für die Jahre 2008, wie z. Bsp. in der Gastronomie, beträchtlich. Diagramm 18 Veränderung der Beschäftigtenanteile der 15- bis 25-Jährigen nach Branchen in der Steiermark: Vergleich Jahr 2008, 2017 und 2030 Anteile im Jahr 2008 Jugendliche unter 25 Jahre Anteile im Jahr 2017 Anteile im Jahr 2030 0% 20% 40% 60% 80% 100% 13,4% A/B - Land-/Forstwirtschaft, Bergbau 13,4% 14,0% 15,0% C - Herstellung von Waren 12,7% 10,9% 9,5% D/E - Energie/Wasserversorgung 9,4% 10,0% 22,1% F - Bau 19,3% 16,3% 18,9% G - Handel 16,3% 13,3% 7,0% H - Verkehr und Lagerei 8,8% 11,2% 26,7% I - Beherbergung und Gastronomie 19,7% 12,6% 16,5% J - Information/Kommunikation 10,1% 5,7% 9,6% K - Finanz- und Versicherungs-DL 7,2% 5,6% 9,9% L-N - Wirtschaftsnahe DL 7,2% 4,9% 6,1% O - öffentlicher Dienst 6,9% 8,7% 14,4% P - Erziehung/Unterricht 11,2% 7,6% 11,9% Q - Gesundheits- und Sozialwesen 10,0% 8,0% 19,6% R-U - sonstige DL, Haushalte 13,8% 9,1% 13,7% Gesamtbeschäftigung 11,5% 9,4% 20
Bis zum Jahr 2030 werden auch die Beschäftigtenanteile So sinkt der Anteil der 25- bis 50-Jährigen im Bereich von der Personen im Alter zwischen 25 und 50 Jahren in allen Verkehr/Lagerei von knapp 72% im Jahr 2008 auf knapp Branchen fallen. Einzige Ausnahme ist die schnell wach- 34% im Jahr 2030. sende und noch relativ „junge“ Branche der Information Betriebe, die bereits jetzt Rekrutierungsprobleme haben, und Kommunikation. zum Beispiel in den beschäftigungsstärksten Branchen Branchen, die bis 2030 voraussichtlich schrumpfen, (Warenherstellung, wirtschaftsnahe Dienstleistungen und siehe dazu Diagramm 17, werden auch hinsichtlich ihrer Handel), werden in Zukunft mit der Herausforderung Altersstruktur starken Veränderungen unterworfen sein. alternder Belegschaften umgehen müssen. Diagramm 19 Veränderung der Beschäftigtenanteile der 25 bis 50-Jährigen nach Branchen in der Steiermark: Vergleich Jahr 2008, 2017 und 2030 Anteile im Jahr 2008 25 bis unter 50 Jahre Anteile im Jahr 2017 Anteile im Jahr 2030 0% 20% 40% 60% 80% 100% 66,7% A/B - Land-/Forstwirtschaft, Bergbau 61,3% 60,9% 67,1% C - Herstellung von Waren 61,6% 58,4% 65,1% D/E - Energie/Wasserversorgung 56,7% 52,2% 62,2% F - Bau 57,1% 54,7% 65,9% G - Handel 60,0% 55,3% 71,9% H - Verkehr und Lagerei 55,4% 34,1% 60,7% I - Beherbergung und Gastronomie 59,7% 60,3% 74,6% J - Information/Kommunikation 75,0% 75,6% 66,9% K - Finanz- und Versicherungs-DL 58,1% 51,8% 69,6% L-N - Wirtschaftsnahe DL 62,5% 58,7% 61,5% O - öffentlicher Dienst 51,7% 46,1% 74,4% P - Erziehung/Unterricht 68,7% 65,3% 69,6% Q - Gesundheits- und Sozialwesen 61,2% 54,7% 62,7% R-U - sonstige DL, Haushalte 59,0% 56,5% 66,3% Gesamtbeschäftigung 59,6% 55,7% 21
Die Verschiebung der Alterskohorten auf Branchenebene werden Betriebe beträchtliche Rekrutierungsprobleme lässt sich besonders drastisch bei der Veränderung der haben, da es in manchen Berufssparten kaum Nachwuchs Erwerbsanteile der 50- bis 65-Jährigen beobachten. In geben wird. der Gesamtbeschäftigung der Steiermark steigt der Anteil Bei schrumpfenden Branchen, wie etwa Verkehr und dieser Altersgruppe von 20% im Jahr 2008 auf fast 35% Lagerei, dem Finanz-/Versicherungswesen und dem im Jahr 2030 an. Diese Entwicklung auf Branchenebene öffentlichen Dienst wird dies nicht zu beträchtlichen geht davon aus, dass sich die derzeitigen Beschäftigungs- Problemen führen. In Branchen mit einem hohen Anteil trends der Über-50-Jährigen in tatsächlicher Beschäftigung an Beschäftigten mit Lehrabschluss können die Über- niederschlagen werden. Sollte es nicht gelingen, Ältere alterung und der nicht zur Verfügung stehende bis zum Pensionsalter in Beschäftigung zu halten, so Nachwuchs zu einem „Fachkräftemangel“ führen. Diagramm 20 Veränderung der Beschäftigtenanteile der 50- bis 65-Jährigen nach Branchen in der Steiermark: Vergleich Jahr 2008, 2017 und 2030 Anteile im Jahr 2008 50 bis unter65 Jahre Anteile im Jahr 2017 Anteile im Jahr 2030 0% 20% 40% 60% 80% 100% 19,8% A/B - Land-/Forstwirtschaft, Bergbau 25,2% 25,1% 17,9% C - Herstellung von Waren 25,7% 30,7% 25,4% D/E - Energie/Wasserversorgung 33,9% 37,8% 15,8% F - Bau 23,6% 29,0% 15,2% G - Handel 23,8% 31,4% 21,1% H - Verkehr und Lagerei 35,8% 54,7% 12,5% I - Beherbergung und Gastronomie 20,6% 27,1% 8,9% J - Information/Kommunikation 14,9% 18,7% 23,4% K - Finanz- und Versicherungs-DL 34,7% 42,6% 20,5% L-N - Wirtschaftsnahe DL 30,2% 36,4% 32,4% O - öffentlicher Dienst 41,4% 45,1% 11,2% P - Erziehung/Unterricht 20,1% 27,1% 18,5% Q - Gesundheits- und Sozialwesen 28,8% 37,2% 17,6% R-U - sonstige DL, Haushalte 27,2% 34,5% 20,0% Gesamtbeschäftigung 28,9% 34,9% 22
Beschäftigtenentwicklung - Frauenanteile Die wachsende Erwerbsbeteiligung von Frauen in den ist das eine Ausweitung von +22.000 beschäftigten letzten Jahrzehnten setzt sich bis zum Jahr 2030 fort. So Frauen bis 2030. stieg der Anteil der Frauen an der Gesamtbeschäftigung Die Anteile in den Branchen bleiben meist relativ stabil. von 43% im Jahr 2008 auf 44,5% im Jahr 2017 und wird Rückgänge erwarten wir vor allem in der Gastronomie, auf 46,5% im Jahr 2030 ansteigen. In absoluten Zahlen Anstiege vor allem im öffentlichen Dienst. Diagramm 21 Veränderung der Beschäftigtenanteile von Frauen nach Branchen in der Steiermark: Vergleich Jahr 2008, 2017 und 2030 Anteile im Jahr 2008 Frauenenateile Anteile im Jahr 2017 Anteile im Jahr 2030 0% 20% 40% 60% 80% 100% 29,9% A/B - Land-/Forstwirtschaft, Bergbau 30,6% 27,6% 23,0% C - Herstellung von Waren 22,7% 22,1% 19,2% D/E - Energie/Wasserversorgung 20,7% 20,8% 11,8% F - Bau 12,5% 12,9% 57,6% G - Handel 57,4% 57,9% 22,7% H - Verkehr und Lagerei 20,9% 15,1% 67,5% I - Beherbergung und Gastronomie 62,8% 56,6% 33,0% J - Information/Kommunikation 31,9% 30,8% 48,0% K - Finanz- und Versicherungs-DL 49,1% 49,2% 38,3% L-N - Wirtschaftsnahe DL 42,6% 47,4% 59,1% O - öffentlicher Dienst 61,3% 67,0% 57,6% P - Erziehung/Unterricht 58,9% 59,8% 74,3% Q - Gesundheits- und Sozialwesen 74,5% 75,0% 67,7% R-U - sonstige DL, Haushalte 65,0% 62,9% 43,0% Gesamtbeschäftigung 44,5% 46,5% 23
Anhänge Datengrundlage und Methodik7 Die in diesem Bericht verwendete Datenbank (demografi- neu entstandene Verteilung schon vorhandenes Wissen sche Datenbank des AMS Steiermark) wurde vom Joan- über die Werte von einer oder mehreren Zufallsvariablen neum Research POLICIES im Auftrag des AMS Steiermark berücksichtigt. Im Gegensatz zu unabhängigen Progno- erstellt. Ziel dieser Datenbank ist die Darstellung von sen ist dadurch die Additivität der Daten gewährleistet. Trend- und Prognosereihen arbeitsmarktrelevanter Kenn- Diese können aus der abgestimmten Erwerbsstatistik der daten bis zum Jahr 2030. Die Daten beruhen einerseits Statistik Austria abgeleitet werden, da Informationen in auf demografischen Prognosen und Berechnungen der hohem Detailierungsgrad verfügbar sind. So können bei- Statistik Austria, auf Daten des Erwerbskarrierenmo- spielsweise die Merkmale Geschlecht, Alter, Ausbildung nitorings (EWKM) des Bundesministeriums für Arbeit, und Erwerbsstatuts innerhalb der Bezirke miteinander Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASGK) verbunden werden. und des Arbeitsmarktservice (AMS) und auf Daten der Die bedingten Wahrscheinlichkeiten werden dabei durch abgestimmten Erwerbsstatistik der Statistik Austria. Trendschätzungen, basierend auf der vergangen Zeit- Sie stehen auf regionaler (AMS-Bezirke) und auf Steier- reihe, fortgeschrieben. Hier wurde auf weiterführende mark-Ebene zur Verfügung. Prognosemaßnahmen verzichtet, da eine Einschätzung Treibende Kraft für alle Prognosen stellte die demografi- der Veränderung dieser Wahrscheinlichkeiten sehr spe- sche Entwicklung dar, d.h. einerseits die regionale Bevöl- kulativ wäre, zudem stellen diese nicht den dynamischen kerungsentwicklung selbst, aber auch die Bevölkerungs- Charakter der Schätzung dar. Die Wachstumsdynamik struktur in den jeweiligen Bezirken (bezogen auf Alter wird schließlich vom Bevölkerungswachstum getrieben und Geschlecht). Die gewählten Indikatoren zielen auf welcher in Verbindung mit den bedingten Verteilungen die generelle demografische Entwicklung und deren Aus- die demografische Entwicklung in den Bezirken abbildet. wirkung auf unterschiedliche Aspekte des Arbeitsmarktes Treibende Kraft für alle Prognosen stellte die demo- ab. Die Datenbasis stellt eine umfassende Sammlung von grafische Entwicklung dar, d.h. einerseits die regionale aktuellen arbeitsmarktrelevanten Merkmalen zur Ver- Bevölkerungsentwicklung selbst, aber auch die Bevölke- fügung. So wurde die Wohnbevölkerung laut EWKM auf rungsstruktur in den jeweiligen Bezirken (bezogen auf Ebene der AMS-Bezirke nach den folgenden Indikatoren Alter und Geschlecht). eingeteilt: Alter, Geschlecht und Arbeitsmarktpositionen. Für die Bundeslandrandsumme wurde die aktuellste Zusätzlich werden die Personen in der Kategorie Beschäf- Bevölkerungsprognose der STATISTIK AUSTRIA tigung auch noch in Wirtschaftsbereiche untergliedert. (Hauptvariante nach Bundesländern) herangezogen. Die methodische Herausforderung des Projektes kann in Auf regionaler Ebene wurden von JR-POLICIES zwei Gruppen geteilt werden. Einerseits gilt die Berück- Prognosen auf Basis der Informationen natürlicher sichtigung aller Steiermarkrandwerte über alle Verkreu- Bevölkerungsveränderungen: Geburten und Sterbefälle, zungen (Additivität der Ergebnisse) und andererseits ist sowie Außen- und Binnenwanderungen erstellt. für plausible kleinräumige Prognosen der demografische Die einzelnen Arbeitsmarktpositionen werden auf Basis Wandel bei den Beschäftigungs- und Arbeitslosenpro- der Verteilung zu den anderen Arbeitsmarktpositionen, gnosen zu berücksichtigen. Zum Einsatz kamen Zeit- innerhalb einer Gruppe mit gleichen Merkmalsausprägun- reihen- und Strukturmodelle, Fortschreibungen sowie gen (Region, Alter, Geschlecht), prognostiziert. Und im Literaturanalyse (bezüglich nationaler und internationaler nächsten Schritt mit den von JR-POLICIES prognostizier- Entwicklungen). ten kleinräumigen Bevölkerungsprognosen verknüpft. Die angewandte Methodik um die demografische Ent- Daher konnten ausgehend von den prognostizierten, wicklung der steirischen Bezirke zu prognostizieren kleinräumigen Bevölkerungsdaten, mit Hilfe von beruht auf dem Prinzip der bedingten Verteilungen. bedingten Wahrscheinlichkeiten (z.B.: dass ein Mann Die bedingte Verteilung von Zufallsvariablen ist in der im Bezirk Graz im Alter von 50 Jahren und einer Stochastik eine Möglichkeit, eine multivariate Verteilung Pflichtschulausbildung Arbeitslos ist) die Auswirkungen mithilfe der Randverteilungen so abzuändern, dass die auf den Arbeitsmarkt abgebildet werden. 7 Texte sind aus der Projektdokumentation des Joanneum Research entnommen und etwas überarbeitet worden. 24
Bevölkerungsveränderungen Eine detailliertere Darstellung der wichtigsten Bevölkerungsdaten Diagramm 3a Veränderung der Wohnbevölkerung in den steirischen Bezirken – 2030 zu 2017 Wohnbevölkerung Veränderung 2030 gegenüber 2017 2001 2017 2030 Bruck/Mur 64.991 61.372 57.292 Deutschlandsberg 61.498 60.829 59.453 Feldbach 88.195 86.073 83.332 Gleisdorf 35.333 41.195 45.345 Graz 357.740 434.840 497.968 Hartberg 91.415 90.564 87.918 Judenburg 48.218 43.758 39.794 Knittelfeld 29.661 29.137 28.075 Leibnitz 77.558 81.752 85.856 Leoben 66.748 60.994 57.746 Liezen 83.254 80.064 76.415 Murau 31.472 28.183 24.110 Mürzzuschlag 42.943 38.557 35.002 Voitsberg 53.588 51.674 49.602 Legende in % Weiz 50.689 48.580 48.765 < -12,5 -12,5- -10,0 -10,0- -7,5 -7,5- -5,0 -5,0- 0,0 Steiermark 1.183.303 1.237.573 1.276.671 0,0- 5,0 5,0- 10,0 10,0- 15,0 15,0- 20,0 > 20,0 Diagramm 4a Veränderung der Anteile der Wohnbevölkerung in den steirischen Bezirken Anteile der Wohnbevölkerung Anteile der Wohnbevölkerung im Jahr 2030 2001 2017 2030 Bruck/Mur 5,5% 5,0% 4,5% Deutschlandsberg 5,2% 4,9% 4,7% Feldbach 7,5% 7,0% 6,5% Gleisdorf 3,0% 3,3% 3,6% Graz 30,2% 35,1% 39,0% Hartberg 7,7% 7,3% 6,9% Judenburg 4,1% 3,5% 3,1% Knittelfeld 2,5% 2,4% 2,2% Leibnitz 6,6% 6,6% 6,7% Leoben 5,6% 4,9% 4,5% Liezen 7,0% 6,5% 6,0% Murau 2,7% 2,3% 1,9% Mürzzuschlag 3,6% 3,1% 2,7% Voitsberg 4,5% 4,2% 3,9% Weiz 4,3% 3,9% 3,8% Legende in % Steiermark 100% 100% 100% 15 25
Diagramm 5a Bevölkerungsanteile nach Altersgruppen in den steirischen Bezirken – langfristiger Vergleich 2030 zu 2001 Anteil unter 25-Jähriger in der Bevölkerung Veränderung in Prozentpunkten 2001 2017 2030 2017 zu 2001 2030 zu 2001 Bruck/Mur 25,8% 22,2% 22,5% -3,6% -3,3% Deuts chl a nds berg 29,5% 23,7% 20,9% -5,8% -8,6% Fel dba ch 30,5% 23,7% 21,4% -6,8% -9,1% Gl ei s dorf 31,5% 26,1% 26,0% -5,4% -5,5% Gra z 26,7% 26,3% 26,0% -0,5% -0,7% Ha rtberg 31,7% 24,4% 22,6% -7,3% -9,1% Judenburg 27,9% 22,3% 19,9% -5,6% -7,9% Kni ttel fel d 28,6% 24,2% 23,0% -4,4% -5,6% Lei bni tz 30,3% 24,3% 22,0% -5,9% -8,3% Leoben 24,3% 22,0% 21,8% -2,4% -2,6% Li ezen 29,5% 23,7% 21,5% -5,8% -8,0% Mura u 31,5% 23,8% 21,9% -7,6% -9,6% Mürzzus chl a g 26,4% 21,4% 21,0% -5,0% -5,4% Voi ts berg 27,2% 22,2% 20,4% -5,0% -6,8% Wei z 31,5% 25,1% 24,2% -6,4% -7,3% Steiermark 28,4% 24,5% 23,6% -3,8% -4,8% Anteil der 25- bis 50-Jährigen in der Bevölkerung Veränderung in Prozentpunkten 2001 2017 2030 2017 zu 2001 2030 zu 2001 Bruck/Mur 36,1% 30,6% 26,8% -5,5% -9,3% Deuts chl a nds berg 38,3% 32,2% 27,5% -6,1% -10,8% Fel dba ch 37,5% 32,3% 26,7% -5,2% -10,8% Gl ei s dorf 38,6% 35,1% 31,4% -3,5% -7,2% Gra z 39,2% 36,8% 35,8% -2,4% -3,4% Ha rtberg 37,7% 33,1% 27,4% -4,6% -10,4% Judenburg 36,1% 30,1% 26,5% -5,9% -9,6% Kni ttel fel d 37,3% 31,7% 28,2% -5,6% -9,1% Lei bni tz 38,9% 34,1% 30,1% -4,7% -8,8% Leoben 35,3% 30,4% 31,4% -4,9% -3,9% Li ezen 36,1% 31,2% 27,8% -4,9% -8,3% Mura u 36,6% 30,8% 23,5% -5,9% -13,1% Mürzzus chl a g 34,9% 29,5% 25,6% -5,4% -9,3% Voi ts berg 37,5% 31,9% 27,9% -5,6% -9,6% Wei z 37,5% 32,3% 26,8% -5,2% -10,7% Steiermark 37,7% 33,7% 31,0% -4,0% -6,7% Anteil über 50-Jähriger in der Bevölkerung Veränderung in Prozentpunkten 2001 2017 2030 2017 zu 2001 2030 zu 2001 Bruck/Mur 38,1% 47,2% 50,6% 9,1% 12,6% Deuts chl a nds berg 32,3% 44,1% 51,6% 11,8% 19,3% Fel dba ch 32,0% 43,9% 51,9% 12,0% 19,9% Gl ei s dorf 29,9% 38,8% 42,5% 8,9% 12,6% Gra z 34,1% 37,0% 38,2% 2,9% 4,1% Ha rtberg 30,6% 42,5% 50,1% 11,9% 19,5% Judenburg 36,1% 47,6% 53,6% 11,5% 17,5% Kni ttel fel d 34,2% 44,1% 48,8% 10,0% 14,6% Lei bni tz 30,8% 41,5% 47,9% 10,7% 17,1% Leoben 40,3% 47,6% 46,8% 7,3% 6,5% Li ezen 34,4% 45,1% 50,7% 10,7% 16,3% Mura u 31,9% 45,4% 54,6% 13,5% 22,7% Mürzzus chl a g 38,7% 49,0% 53,4% 10,4% 14,8% Voi ts berg 35,3% 45,9% 51,7% 10,6% 16,4% Wei z 31,0% 42,6% 49,0% 11,6% 18,0% Steiermark 33,9% 41,8% 45,4% 7,9% 11,5% 26
Diagramm 6a Veränderung der weiblichen Wohnbevölkerung in den steirischen Bezirken – 2030 zu 2017 Wohnbevölkerung: Frauen Veränderung 2030 gegenüber 2017 2001 2017 2030 Bruck/Mur 33.475 31.414 29.219 Deutschlandsberg 31.242 30.700 30.007 Feldbach 44.861 43.374 41.472 Gleisdorf 17.901 20.731 22.974 Graz 187.045 220.835 252.332 Hartberg 46.531 45.533 44.151 Judenburg 24.640 22.233 20.247 Knittelfeld 15.084 14.732 14.213 Leibnitz 39.367 41.171 42.873 Leoben 34.643 30.911 28.830 Liezen 42.960 40.860 39.006 Murau 15.974 14.264 12.082 Mürzzuschlag 22.136 19.573 17.287 Voitsberg 27.470 26.391 25.319 Legende in % Weiz 25.542 24.338 24.627 < -12,5 -12,5- -10,0 -10,0- -7,5 -7,5- -5,0 -5,0- 0,0 Steiermark 608.871 627.060 644.639 0,0- 5,0 5,0- 10,0 10,0- 15,0 15,0- 20,0 > 20,0 Diagramm 7a Veränderung der weiblichen Wohnbevölkerung – unter 25 Jahre – in den steirischen Bezirken – 2030 zu 2017 Wohnbevölkerung: Frauen unter 25 Jahre Veränderung 2030 gegenüber 2017 2001 2017 2030 Bruck/Mur 8.146 9.095 7.454 Deutschlandsberg 8.766 9.589 8.033 Feldbach 13.098 13.636 11.000 Gleisdorf 5.415 7.142 7.060 Graz 46.780 78.195 87.021 Hartberg 14.188 14.589 11.420 Judenburg 6.557 6.365 5.062 Knittelfeld 4.019 4.518 3.916 Leibnitz 11.519 13.868 12.503 Leoben 7.927 8.914 8.403 Liezen 12.034 12.409 10.351 Murau 4.808 4.218 2.784 Mürzzuschlag 5.544 5.564 4.336 Voitsberg 7.070 8.135 6.769 Legende in % Weiz 7.682 7.625 6.397 < -12,5 -12,5- -10,0 -10,0- -7,5 -7,5- -5,0 -5,0- 0,0 Steiermark 163.553 203.861 192.508 0,0- 5,0 5,0- 10,0 10,0- 15,0 15,0- 20,0 > 20,0 27
Erwerbspersonen Veränderungen Eine detailliertere Darstellung der wichtigsten der Veränderung der Erwerbspersonen Diagramm 11a Veränderung der Erwerbsbevölkerung in den steirischen Bezirken – 2030 zu 2017 Erwerbspersonen (15-65 Jahre) Veränderung 2030 gegenüber 2017 2008 2017 2030 Bruck/Mur 28.161 27.747 25.306 Deutschlandsberg 29.092 29.495 28.235 Feldbach 42.022 41.877 38.188 Gleisdorf 18.595 20.837 22.378 Graz 181.501 212.558 253.802 Hartberg 44.192 44.795 41.076 Judenburg 20.180 20.272 18.487 Knittelfeld 13.033 13.404 12.718 Leibnitz 38.368 40.577 41.865 Leoben 27.266 27.325 26.997 Liezen 37.055 38.107 36.949 Murau 13.711 13.334 10.657 Mürzzuschlag 17.680 17.169 15.854 Voitsberg 24.366 24.489 23.351 Legende in % Weiz 23.423 23.927 22.818 < -12,5 -12,5- -10,0 -10,0- -7,5 -7,5- -5,0 -5,0- 0,0 Steiermark 558.644 595.912 618.681 0,0- 5,0 5,0- 10,0 10,0- 15,0 15,0- 20,0 > 20,0 Diagramm 12a Anteil der Erwerbsbevölkerung an der Gesamtbevölkerung in den steirischen Bezirken Anteile der Erwerbspersonen (15-65 Jahre) Anteile an der Wohnbevölkerung im Jahr 2030 2008 2017 2030 Bruck/Mur 68,1% 71,1% 77,8% Deutschlandsberg 70,6% 73,3% 80,9% Feldbach 72,1% 73,6% 79,6% Gleisdorf 72,1% 75,0% 81,9% Graz 67,2% 70,9% 77,8% Hartberg 72,1% 74,2% 79,8% Judenburg 67,8% 72,6% 82,3% Knittelfeld 67,4% 70,8% 78,5% Leibnitz 71,0% 73,4% 79,4% Leoben 66,8% 70,1% 76,6% Liezen 69,5% 74,2% 84,1% Murau 69,1% 73,3% 82,5% Mürzzuschlag 67,3% 71,3% 80,0% Voitsberg 69,0% 72,6% 80,2% Weiz 72,1% 74,7% 80,5% Legende in % Steiermark 69,0% 72,3% 79,2% < 72 72-74 74-76 76-78 78-80 80-82 > 82 28
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