Auslandssemester - Erfahrungsbericht

Die Seite wird erstellt Hendrik Schuler
 
WEITER LESEN
Auslandssemester - Erfahrungsbericht
Auslandssemester – Erfahrungsbericht

                       WS 2017/2018
                Universidad de Almería
     Ctrl. Sacramento La Cañada de San Urbano
                    04120 Almería

Hiermit erkläre ich mein Einverständnis über die Weitergabe meines
Namens, meiner E-Mail-Adresse und meines Erfahrungsberichts an
                      potentielle Interessenten.
Auslandssemester - Erfahrungsbericht
1. Tipps zu Vorbereitungen

1.1 Anreise
Von München nach Almería kommt man am besten mit dem Flugzeug. Da der Flughafen von
Almería allerdings sehr klein ist, gibt es keine Direktflüge, weshalb man meistens über
Madrid oder Barcelona fliegt. Dies dauert mindestens in etwa 6 Stunden, da man relativ
lange Aufenthalte an den Zwischenstopps hat. Am besten bucht man direkt auf
www.iberia.com, da man hier die besten Preise angeboten bekommt. Vom Flughafen in die
Stadt kommt man dann am billigsten mit dem Bus (1,05 €) und dauert ca. eine halbe Stunde.
Da ich jedoch an meinem ersten Tag viel Gepäck dabei hatte und damit nicht durch die
halbe Stadt auf der Suche nach meinem Hostel laufen wollte, habe ich mir eins der Taxis
genommen, die direkt am Flughafenausgang warten. Das dauert ca. 15 Minuten, kostet
allerdings zwischen 15 und 18€.
Viele meiner Freunde sind jedoch direkt nach Málaga geflogen und haben von dort den Bus
nach Almería genommen, der 18€ kostet. Das ist vor allem zu empfehlen, wenn man z.B.
von Hamburg (oder jedem Flughafen, von wo aus man mit Ryanair fliegen kann) fliegt, da es
hier teilweise sehr günstige Direktflüge (sogar ab 14€) gibt.

1.2 Gepäck
Ich bin mit einem Koffer und einem großen Rucksack als Handgepäck geflogen, was
meistens beides in den Flugangeboten von Iberia enthalten ist. Bei unserer Rückreise haben
wir allerdings alle einen zusätzlichen Koffer gebraucht, da sich hier über 6 Monate so einiges
ansammelt. Manche haben sich diesen in Almería gekauft oder gleich aus Deutschland nach
den Weihnachtsferien mitgenommen.

1.3 Sprachkurs
Die Universität in Almería bietet jedem Erasmusstudenten einen Sprachkurs in seinem
Niveau an, den man innerhalb der ersten Wochen vor Ort buchen kann. Dieser bringt ECTS-
Punkte, kostet jedoch 200€ für ein Semester. Ich habe ihn nicht gemacht, da ich mich mit
meinem Spanisch schon sicher gefühlt habe und eher durch Kurse und Kommunikation mein
Spanisch verbessern wollte.

1.4 BAföG
Da ich kein BAföG bekomme, kann ich hierzu leider keine genauen Informationen geben.
Allerdings erhält man von Erasmus+ eine Förderung von insgesamt um die 1200€, für den
gesamten Aufenthalt.
Auslandssemester - Erfahrungsbericht
1.5 Versicherung
Ich habe zusätzlich keine Versicherung abgeschlossen, da ich noch immer mit meinen Eltern
versichert bin und bei deren Versicherung eine Auslandsversicherung enthalten ist.
Zudem ist bei meiner Kreditkarte der Sparkasse eine Auslandsversicherung für 90 Tage
enthalten, die die vollen Kosten übernimmt.

1.6 Wohnungssuche
Ich bin bereits eine Woche vor Anfang der Einführungswoche nach Almería und habe mir für
die ersten 5 Nächte ein Zimmer im Hostel „Albergue Inturjoven Almería“ gebucht, damit ich
genügend Zeit für die Wohnungssuche habe. Fünf Nächte hätte ich allerdings nicht
gebraucht, da man hier meistens sehr schnell eine Wohnung bzw. ein Zimmer findet. Vor
allem im Wintersemester, da die Spanier sehr lange Sommerferien haben und dann die
meisten Erasmusstudenten des Sommersemesters schon wieder zuhause sind und
demnach viele Wohnungen zur Verfügung stehen. Wenn man das Sommersemester in
Almería verbringt, würde ich empfehlen, sich schon eher mit den momentanen
Erasmusstudenten in Verbindung zu setzen (z.B. über die Erasmus-Facebook-Gruppe; bei
mir: „ESN ERASMUS ALMERIA 2017-2018), da man deren Zimmer vielleicht direkt
übernehmen kann.
Ein paar Tage vor Abreise nach Spanien kann man bereits auch nach Wohnungen auf der
Internetseite www.idealista.com suchen und gleich ein paar Besichtigungstermine
vereinbaren.
Falls man keine Wohnung finden sollte, kann man sich auch an ESN wenden (das sind
freiwillige Studenten, die sich immer um alle Erasmusstudenten kümmern, ihnen helfen und
viele Trips und Veranstaltungen organisieren).
Die Mieten liegen pro Monat zwischen 140 und 230€ zuzüglich Nebenkosten, die bei mir
jedoch nie über 20€ pro Monat gingen.
Zu empfehlen ist es, sich seine Wohnung im Stadtteil Zapillo zu suchen, das ist das Viertel
direkt am Strand zwischen Zentrum und Universität, wo die meisten Erasmusstudenten
wohnen. Allerdings gibt es im Zentrum auch schöne Wohnungen, wo man etwas näher an
Geschäften, Diskotheken und Sehenswürdigkeiten ist.
Studentenwohnheime gibt es auch, die aber im Vergleich sehr teuer sind und zudem weiter
in der Stadt, von wo aus man länger zum Strand und den meisten Bars/Meeting-Points
braucht. Eins nennt sich Civitas, das sehr modern ist und viele Angebote für Studenten hat.
Dort kann man z.B. auch eine Nacht umsonst verbringen, während man noch auf
Wohnungssuche ist.
Auslandssemester - Erfahrungsbericht
1.7 Dokumente
Dokumente die man auf jeden Fall dabei haben sollte sind: Personalausweis,
Krankenversicherungskarte, Kredit- und/oder Bankkarte, Führerschein, falls man mal eine
Reise mit einem Mietauto machen möchte und Reisepass, falls man nach Marokko,
entweder mit ESN oder selbstständig reisen möchte. Passfotos sollte man ebenso
mitnehmen, da man diese beispielsweise für die ESN Mitgliedskarte und den Busausweis
benötigt. Falls man jedoch keine hat, kann man vor Ort im ESN Büro (auf dem Uni Campus)
kostengünstig welche machen lassen.
Jegliche Dokumente für die Uni braucht man nicht ausgedruckt mitzunehmen, da in Almería
alles online geregelt wird.

   2. Information zur Stadt/zum Land

2.1 Allgemeine Daten
Almería ist eine kleine Hafenstadt in Andalusien im Süden von Spanien mit ca. 200.000
Einwohnern, die von allen Seiten mit Gebirge umgeben ist (der Sierra de Gádor, Sierra de
Alhamilla und der Sierra Nevada). Das Stadtzentrum ist nordafrikanisch geprägt mit engen
Gassen, alten, weißen Häusern, Parks und Palmenalleen. Der Name der Stadt leitet sich
vom Arabischen ab und bedeutet übersetzt „Spiegel des Meeres“.

2.2 Kultur
In Almería gibt es noch nicht sehr viele Touristen, weshalb man schnell das Leben der
Spanier kennenlernen und sich selbst angewöhnen kann. Die Einwohner sind sehr nett und
offen, die meisten von ihnen sprechen allerdings nur Spanisch und sehr wenige Englisch.
Der andalusische Dialekt ist anfangs gewöhnungsbedürftig, weil viele Wörter und vor allem
der Buchstabe S verschluckt werden und schnell gesprochen wird (etwas zu vergleichen mit
dem bayerischen Dialekt in Deutschland), woran man sich aber durch regelmäßigen Kontakt
mit den Einwohnern und etwas Übung schneller als man denkt gewöhnen kann.
Wie man oft schon über Spanier hört, darf man auch hier nicht mit deutscher Pünktlichkeit
rechnen.
Eine große Umstellung für mich war der Tagesablauf: in Spanien steht man etwas später auf
als in Deutschland und isst dementsprechend zu anderen Zeiten. Mittag gegessen wird um
15 Uhr und das Abendessen kann sich schon mal von 21 bis 23 Uhr ziehen. Wobei man
dann auch erst zwischen 1 und 2 Uhr nachts schlafen geht. Die Siesta wird hier
großgeschrieben und auch von fast allen Restaurants, Bars und Cafés eingehalten, die
meistens zwischen 16 und 20 Uhr geschlossen sind.
Was ich persönlich sehr vermissen werde, sind die typischen Tapas: in Almería bekommt
Auslandssemester - Erfahrungsbericht
man überall zu seinem Getränk ein kleines Gericht dazu, das man sich von einer extra
Tapaskarte aussuchen kann.
Da man direkt am Meer ist, bietet es sich an, Meeresfrüchte und Fisch frisch aus dem Meer
zu essen. Typisch dafür ist auch die Paella.

2.3 Tourimus
Wie bereits gesagt, gibt es in Almería selbst noch nicht viele Touristen, zumindest während
des Wintersemesters. Da hat man meist den ganzen Strand für sich, was ich als sehr
angenehm gefunden habe. Allerdings gibt es um Almería herum viele für den Tourismus
ausgelegte Orte, wie zum Beispiel Roquetas de Mar oder den Nationalpark Cabo de Gata.

2.4 Wetter
Das Wetter ist fast immer sonnig und warm (Almería ist ja auch die Stadt mit den meisten
Sonnenstunden im Jahr) und die Temperaturen sinken das ganze Jahr über nie unter 5
Grad. Nichtsdestotrotz darf man den Winter nicht unterschätzen.
Als ich im September angekommen bin, war es noch richtig warm, sodass man jeden Tag
am Strand verbringen konnte, sogar bis Mitte/Ende November. Danach hat es vor allem
nachts immer mehr abgekühlt, aber auch am Tag durch den kalten Wind, sodass man einen
Schal und am besten eine dickere Jacke gebrauchen konnte. Allerdings gibt es immer mal
wieder (sogar im Januar) sehr warme Tage mit wenig Wind, wo man sich durchaus am
Strand aufhalten und sich bräunen kann. Es empfiehlt sich, warme Kleidung mitzubringen
und eine dicke Decke zum Schlafen zu kaufen (falls nicht vorhanden), da es in den
Wohnungen keine Heizungen gibt.
In den Sommermonaten wird es sehr heiß, wo die Temperaturen täglich über 30 Grad
steigen.

2.5 Sehenswürdigkeiten
   -   Alcazaba: eine wunderschöne, alte Burgruine direkt in der Stadt
   -   Kathedrale von Almería
   -   Refugios de Guerra: Tunnel, die sich unter der ganzen Stadt ziehen
   -   Puerta Purchena
   -   Stierkampfarena
   -   Mini-Hollywood in Tabernas: eine nachgestellte Westernstadt, wo zahlreiche Filme
       gedreht wurden
   -   und zahlreiche Museen
Auslandssemester - Erfahrungsbericht
2.6 Ausflugsziele
Es empfiehlt sich, viele Reisen und Events, die von ESN organisiert werden, mitzumachen,
da ESN viele Rabatte bekommt, viel für den Preis enthalten ist und das Team sich besser
auskennt als man selbst. Vor allem das Integration Weekend sollte man nicht verpassen, an
dem man viele andere Studenten kennenlernen und schon erste Eindrücke der Region
sammeln kann. Für uns ging es damals nach Cabo de Gata, wo es sich auf jeden Fall lohnt
nochmal hinzufahren, sei es um zu schnorcheln, sich die Gegend anzuschauen oder den
Tag am Strand zu verbringen. ESN organisiert auch Reisen mit längeren Strecken, wie z.B.
nach Gibraltar, Madrid, Sevilla, Lissabon oder Marokko.
Wie vorher schonmal erwähnt, kann man sich ebenso ein Auto mieten und selbst etwas
reisen. Wir z.B. waren sogar in Bilbao (im Norden Spaniens) oder zum Skifahren in der
Sierra Nevada.

   3. Vor Ort

3.1 Wohnungssuche/Unterkunft
Wie bereits beschrieben, lohnt es sich, erst vor Ort wirklich nach Wohnungen zu suchen.

3.2 Telefon/Internet
Da nun die Roaming-Gebühren innerhalb der EU aufgehoben wurden, braucht man sich
hierfür keine Gedanken mehr zu machen und nicht extra einen spanischen Handyvertrag zu
machen.
Bezüglich des WLANs ist es sehr empfehlenswert, eine Wohnung zu suchen, wo es bereits
vorhanden ist. Falls nicht, am besten den Vermieter darauf ansprechen, damit er sich darum
kümmert, ansonsten muss man nämlich ein Bankkonto eröffnen, wofür man die sogenannte
NIE (Número de Identidad de Extranje) benötigt, die etwas kompliziert zu bekommen ist.
An der Uni gibt es auf dem ganzen Campus WLAN.

3.3 Anmeldungen/Registrierungen
Holt euch auf jeden Fall anfangs gleich die ESN-Mitgliedskarte, die 10€ kostet, damit habt ihr
aber das ganze Jahr über freie Eintritte in bestimmte Diskos, Rabatte bei vielen
Unternehmen, wie Ryanair und ALSA und viele weitere Vorteile.
Wenn ihr vorhabt, viel mit dem Bus zu fahren empfehle ich euch, eine Buskarte für den
Surbus zu kaufen (darüber gibt es genauere Infos im ESN Büro).
Was noch wichtig ist, ist sich bei einem sogenannten „Centro de Salud“ (verschiedene
Adressen werden euch am Anfang von ESN gegeben) zu registrieren. Dafür braucht man
seinen Personalausweis und die europäische Krankenversicherungskarte. Wenn man einmal
angemeldet ist, kann man in Krankheitsfällen ganz einfach einen Termin vereinbaren.
Anders als bei privaten Ärzten muss man hierfür nichts bezahlen.
Wenn man oft zum DIA Supermarkt geht, lohnt es sich eine DIA-Karte kostenlos zu machen,
wo man von vielen Rabatten profitieren kann.

3.4 Sport-/Freizeitmöglichkeiten
Neben sämtlichen Reisen organisiert ESN auch viele Events, wie die Beach-Games, die
jeden Sonntag stattfinden, oder Barbecues, wo es sich lohnt einige mitzumachen.
An der Uni gibt es außerdem ein großes Sportangebot, was ein Fitnessstudio (geöffnet von
8:30 bis 21 Uhr), Tennis- und Fußballplätze und ein Schwimmbad inkludiert. Angeboten
werden auch viele Freizeitaktivitäten, wie z.B. Kayak. Um alles nutzen zu können, muss man
sich eine Sportkarte direkt dort an der Information holen, die 60€ für ein ganzes Jahr kostet
(alternativ 5€, da sind jedoch das Schwimmbad und sämtliche Rabatte nicht dabei).
Außerhalb der Uni kann man natürlich ebenso vieles unternehmen, wie z.B. einen Bachata-
und Salsatanzkurs.

3.5 Verkehrsanbindung
Da Almería nicht sehr groß ist, kommt man gut zu Fuß von A nach B. Außerdem gibt es gute
und günstige Busverbindungen (Surbus: 1,05€ für egal wie viele Haltestellen), die im 10-15
Minutentakt zur Uni fahren. Aber auch zu anderen Orten/Städten kommt man meist bequem
mit dem Bus (ALSA) oder auch mit der Bahn.
Das beste Verkehrsmittel für mich war das Fahrrad. Ich habe mir gleich in den ersten Tagen
eins in der „Galeria de la Bicicleta“ in Zapillo gekauft und habe es jeden Tag genutzt. Von
Zapillo aus braucht man ca. 15 Minuten zur Uni und nur 5 bis ins Zentrum.

3.6 Einkaufsmöglichkeiten
Um Lebensmittel zu kaufen gibt es überall Supermärkte, wie den DIA, Consum, Mercadona
oder sogar Lidl, die abends bis 21:30Uhr geöffnet haben und keine Siesta machen. Falls
man nachts oder sonntags etwas brauchen sollte, gibt es gefühlt an jeder Ecke einen 24h-
Shop, der das Wichtigste verkauft.
Einige Geschäfte gibt es am Paseo de Almería im Zentrum, aber auch viele Einkaufszentren,
wie das „Centro Comercial Mediterráneo“, in dem man Shoppen, Essen und sogar ins Kino
gehen kann.

3.7 Informationen zur Uni
Semesterzeiten
Das Wintersemester begann bei mir am 18.09.2017, allerdings gibt es eine
Einführungswoche bereits eine Woche vorher (diese würde ich auf jeden Fall mitmachen, da
euch hier alles in Bezug auf die Uni und den Campus genau erklärt wird und man Zeit hat
sich etwas einzuleben bevor die Kurse starten) und endete am 06.02.2018 (mit der letzten
Prüfung). Hier haben die Studenten im Anschluss keine Ferien, denn das Sommersemester
beginnt noch in dieser Woche und geht bis Mitte Juni.

Bewerbungsprozedere
Die Bewerbung ist nicht wirklich kompliziert, man muss zuerst alle Unterlagen, die von
unserem International Office gefordert werden, bis zu einer bestimmten Deadline abgeben.
Dann wartet man auf eine E-Mail von der Partneruniversität (ich musste darauf etwas länger
warten, als meine Kommilitonen, die das Auslandssemester an einer anderen Uni absolviert
haben; also keine Sorge, es kommt auf jeden Fall), in der man seinen Zugang zu Umove,
deren Onlineportal für Erasmusstudenten und alle möglichen Infos erhält. Hier erhält man
dann den „Letter of Acceptance“ und kurz darauf kommt es zur Kurswahl (Learning
Agreement), die aber vor Ort wieder geändert werden kann, falls sich Kurse überschneiden
oder man einen Kurs doch nicht belegen will. Alle weiteren Schritte werden einem dann per
E-Mail bzw. über Umove mitgeteilt.
Zusätzlich muss man für Erasmus+ vor und nach dem Semester den OLS-Sprachtest online
durchführen und ihnen am Ende auch ein Feedback geben, worüber man aber immer
rechtzeitig E-Mails erhält.

Campus
Das Schöne an der Uni ist, dass sie direkt am Strand und etwas außerhalb von Almería liegt
(15 Minuten mit dem Fahrrad von Zapillo) und der komplette Campus an einem Ort ist. Es
gibt viele verschiedene Cafés/Restaurants, eine Mensa, einen kleinen Supermarkt, eine
Bank, eine große Bibliothek (Mo.-Fr. von 9 bis 21 Uhr geöffnet und am Wochenende kann
man in den 24h Raum gehen, der sich direkt an der Bibliothek befindet) und das
Sportzentrum. In fast jedem Gebäude hat man die Möglichkeit, günstig Skripte auszudrucken
oder Dokumente zu kopieren/scannen.

International Office
Das International Office (PITA-Gebäude) befindet sich etwas versteckt ganz hinten links im
Campus, wo man sich in den ersten Tagen der Ankunft melden muss, um das „Certificate of
Arrival“ zu bekommen (hierzu erhält man vorab ebenso eine E-Mail, um sich einen Termin zu
vereinbaren). Am Ende des Semesters muss man sich hier nochmal melden, damit man das
„Certificate of Stay“ erhält.

ESN-Büro (Erasmusbüro)
Bei allen möglichen Fragen kann man sich immer im ESN-Büro (fragt nach dem Weg einfach
im International Office oder andere Studenten) melden, das ist jeden Tag vormittags und
meist auch nachmittags von Studenten besetzt. Geht in den ersten Tagen auf jeden Fall
schon mal hin, da ihr hier eine Mappe mit wichtigen Infos und bevorstehenden Trips und
Partys bekommt und euch gleich die ESN-Karte machen könnt.

Kurse
Ich habe 4 spanische Kurse belegt (wenn man sich mit der Sprache noch nicht so sicher ist,
kann man auch verschiedene englische Kurse belegen). Anfangs wollte ich 5 machen, hab
dann aber schnell gemerkt, dass ziemlich viel Arbeit dahintersteckt, da man pro Woche/pro
Kurs 2 Theoriestunden und alle zwei Wochen je 2 Praxisstunden hat, auf die man sich
meistens vorbereiten musste.
Ich habe folgende Kurse belegt:
    -   Economía Mundial (6. Semester; Grado de Administración y Dirección de
        Empresas): Das war der schwerste Kurs den ich belegt habe, aber durchaus
        machbar. Die Anwesenheit in der Theorie ist nicht Pflicht; die Praxisstunden (Grupos
        de Trabajo) sind mit ein paar Hausaufgaben verbunden. Hier muss man eine
        Hausarbeit auf Spanisch in einer Gruppe von 4-5 Leuten schreiben und am Ende
        eine Prüfung mit 4 offenen Fragen, die auf jeden Fall machbar war. Das Skript wird
        wie in allen anderen Kursen in Aula Virtual hochgeladen, das bei uns mit Moodle zu
        vergleichen ist.
    -   Geografía General del Turismo (1. Semester; Grado de Turismo): Der Kurs war für
        mich sehr interessant und auch nicht besonders schwer, da man vor allem die
        Grundlagen des Tourismus kennenlernt. Zudem sprechen die beiden Professoren ein
        klares Spanisch und auch nicht zu schnell. Wir mussten über das Semester in
        unserer Vierergruppe zwei Videos machen, in denen wir einmal unsere Vorstellungen
        von unserem nächsten Urlaub vorstellen und im zweiten ein Tourismus-Angebot,
        angepasst an die Wünsche einer anderen Gruppe, zusammenstellen. Darüber
        mussten wir eine kurze Zusammenfassung unserer Gruppenarbeit und am Ende eine
        Prüfung mit offenen Fragen schreiben. In diesem Kurs ist es sehr wichtig immer
        anwesend zu sein, da die Anwesenheit in die Benotung mit reinzählt.
    -   Habilidades de Dirección y Gestión (3. Semester; Grado de Administración y
        Dirección de Empresas; wird auch auf Englisch angeboten): Den Kurs fand ich auch
sehr interessant. Hierfür sollte man sich das Buch kaufen, das genau der Vorlesung
       entspricht. Auch hier sollte man in der Theorie sowie in der Praxis anwesend sein, da
       man ansonsten sogar durchfallen kann. Am Ende schreibt man eine 45-minütige MC-
       Prüfung mit 25 Fragen.
   -   Historia Económica del Turismo (1. Semester; Grado de Turismo): Hier lernt man
       über die Wirtschaftsgeschichte und ihre Auswirkungen auf den Tourismus. Fand ich
       interessant, war aber mit viel Arbeit verbunden, da man alle zwei Wochen mindestens
       ein Referat halten und lange Texte lesen, zusammenfassen und interpretieren
       musste. Die Grupos de Trabajo waren leider immer etwas chaotisch, was vor allem
       an der Kommunikation zwischen Professor und Studenten lag, da nie jemand wusste,
       was man genau machen musste. Die Prüfung wurde auf Wunsch der Studenten in
       zwei geteilt, sodass wir die erste Prüfung über die ersten drei Themen Anfang
       Dezember geschrieben haben und die zweite über die anderen drei Themen Ende
       Januar/Anfang Februar mit allen anderen Prüfungen. Das waren dann insgesamt 5
       Fragen, die, finde ich, sehr leicht und fair gestellt wurden.

3.8 Integration und Kontakt mit Einheimischen und anderen Erasmusstudenten
Wenn ihr die Möglichkeit habt, geht auf jeden Fall in eine Wohnung mit Almeriensern oder
zumindest Spanisch-Sprachigen. Dann werdet ihr die Sprache viel schneller und besser
lernen, als wenn ihr mit anderen Erasmusstudenten zusammenwohnt und lernt zudem mehr
über das spanische Leben.
In der Uni sind die Studenten offen, wenn man sie selbst anspricht; von ihnen kommt meist
nicht die Initiative. Die meisten können auch nur schlecht Englisch sprechen bzw. trauen sich
nicht wirklich. Also mein Rat: gleich im ersten Kurs einfach neben Einheimische setzen und
ein Gespräch anfangen (am besten schon auf Spanisch), dann hat man schon mal einen
Kontakt, an den man sich bei Fragen wenden kann.
Andere Erasmusstudenten lernt man schneller kennen als man denkt. Nehmt am Anfang am
besten alle Veranstaltungen von ESN mit, die es gibt (meist in der Facebook- und/oder
Whatsapp-Gruppe veröffentlicht). Bei mir gab es ca. 400 Erasmus-Studenten, wovon
ungefähr 100 aus Italien und 60 aus Deutschland kamen. Auch viele Franzosen und Süd-
/Mittelamerikaner waren dort. In meinem Freundeskreis waren vorwiegend Deutsche, aber
auch Holländer und Belgier, weshalb man eigentlich immer Englisch sprach (was finde ich
auch nicht schlecht war, da ich Zuhause und in der Uni nur Spanisch gesprochen habe).

3.9 Allgemeines Fazit
Für mich war das halbe Jahr eine Wahnsinns Erfahrung und würde es immer wieder
machen! Zum einen habe ich mein Spanisch sehr verbessert, mein Wissen erweitert und
viele Orte in Spanien gesehen und zum anderen viele neue Leute und andere Kulturen
kennengelernt. Wenn ihr die Möglichkeit habt ein Auslandssemester zu machen, würde ich
es euch auf jeden Fall empfehlen. Gerade in einer kleinen Stadt wie Almería! Man fühlt sich
hier schnell zuhause, da man innerhalb kurzer Zeit alles gesehen hat, schnell
Freundschaften schließt und es nicht allzu viele Touristen gibt. Es ist nie zu ruhig, da sehr
viel geboten wird und man am Strand oder auch im Zentrum immer jemandem Bekannten
über den Weg läuft. Außerdem kommt man von Almería schnell in die umliegenden,
größeren Städte, die man sich über ein Wochenende gut anschauen kann.
Wer Strand und Sonne liebt, ist hier auf jeden Fall richtig! Für mich war Almería die perfekte
Wahl

   4. Bilder

Der Weg zur Uni                                  Paseo in Zapillo

Kathedrale in Almería                            Cabo de Gata
Cabo de Gata   Tapas
Sie können auch lesen