Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2020-172 - Das Thema Steuereinnahmen sinken um weitere rund 20 Milliarden Euro - Bundesverband deutscher ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2020-172

 Das Thema

 Steuereinnahmen sinken um weitere rund 20
 Milliarden Euro
 Die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise kommt zögerlicher als
 gedacht. Bund, Länder und Kommunen müssen daher im kommenden Jahr
 wohl noch einmal mit 19,6 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen
 auskommen, als im Mai erwartet wurde. Das ergab die aktuelle Steuer‐
 schätzung. Die Experten rechnen damit, dass erst 2023 das Vorkrisen-Niveau
 bei den Steuereinnahmen wieder erreicht ist, wie das Finanzministerium in
 Berlin heute bekannt gab. Die Steuerschätzung ist eine wichtige Grundlage
 für den Bundeshaushalt für das kommende Jahr, den Finanzminister Olaf
 Scholz am 23. September dem Kabinett vorlegen will. Scholz geht davon aus,
 dass auch 2021 noch einmal neue Schulden nötig sind. Dass die Corona-Krise
 mit milliardenschweren Hilfspaketen in diesem Jahr riesige Löcher in die
 Staatskassen reißen würde, war bereits klar. Im ersten Halbjahr gaben Bund,
 Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen vorläufigen Daten des Statisti‐
 schen Bundesamtes zufolge 51,6 Milliarden Euro mehr aus, als sie
 einnahmen. Zugleich sinken erstmals seit der Finanzkrise 2009 die Steuerein‐
 nahmen. Inzwischen gehen die Schätzer davon aus, dass 2020 rund 81,6 Milli‐
 arden Euro weniger Steuern reinkommen werden als im vergangenen Jahr –
 ein Minus von mehr als 10 Prozent. Damit bestätigen sie in etwa ihre Prognose
 vom Mai, als sie mit einem Minus von 81,5 Milliarden rechneten. Zur Finan‐
 zierung der Hilfspakete – etwa Mehrwertsteuersenkung, Familienbonus und
 Unterstützung für stark getroffene Unternehmen – will der Bund in diesem Jahr
 bis zu 217,8 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen.

 [faz.net]
 [sueddeutsche.de]
 [br.de]
 [welt.de]
 [reuters.com]

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 Meldungen

 EZB hält unverändert Kurs
 Trotz historisch niedriger Inflation und des beispiellosen Konjunktureinbruchs
 in der Corona-Krise halten Europas Währungshüter unverändert ihren geldpo‐
 litischen Kurs. Die Europäische Zentralbank (EZB) investiert im Rahmen ihres
 Anleihekaufprogramms unverändert 1,35 Billionen Euro in Staats- und Unter‐
 nehmensanleihen bis mindestens Ende Juni 2021, wie die Notenbank heute in
 Frankfurt mitteilte. Den Leitzins im Euroraum beließ der EZB-Rat auf dem
 Rekordtief von null Prozent. Christine Lagarde sagte mit Blick auf den starken
 Euro, der EZB-Rat werde die hereinkommenden Informationen mit Blick auf
 den Wechselkurs sorgfältig bewerten. Dies gelte insbesondere mit Blick auf
 die Auswirkungen für die mittelfristigen Inflationsaussichten. Die Notenbank
 rechnet inzwischen mit einem Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im
 Euroraum von 8 Prozent, bislang hatte sie 8,7 Prozent erwartet.

 [finanzen.net]
 [de.investing.com]
 [fxstreet.com]

 EU erwägt Klage gegen Großbritannien
 Wenn das britische Parlament das gestern vorgestellte Gesetz zum Binnen‐
 markt beschließt, könnte die Europäische Union (EU) Großbritannien wegen
 des Bruchs des Brexit-Vertrags verklagen. Zu diesem Schluss kommt ein heute
 bekannt gewordenes EU-Rechtsgutachten. Darin heißt es, die britischen Pläne
 seien "ein klarer Bruch wesentlicher Bestimmungen" des zum Austrittsvertrag
 gehörenden Nordirland-Protokolls. Möglich sei eine Klage der EU vor dem
 Europäischen Gerichtshof (EuGH), der Strafzahlungen gegen Großbritannien
 verhängen könnte.

 [afp.com]

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 Geldautomatensprengungen: Diebe immer
 rücksichtsloser
 In Nordrhein-Westfalen (NRW) wurden in diesem Jahr im Schnitt jede Woche
 vier Geldautomaten gesprengt. Ende August lag die Gesamtzahl um 130
 Prozent über dem Vorjahreswert, wie heute berichtet wurde. Dabei gehen die
 Kriminellen immer rücksichtsloser vor. So wurden 2019 laut Bundeskrimi‐
 nalamt (BKA) bundesweit gerade einmal 18 Geräte nicht durch ein Gasge‐
 misch zerstört, im ersten Halbjahr dieses Jahres waren es alleine in NRW
 bereits 50, bei denen sogar Festsprengstoff eingesetzt wurde. Die Folgen:
 erheblich größere Zerstörungen. Ein nichtgenannter Sicherheitsexperte eines
 deutschen Geldhauses beschrieb das Dilemma der Automatenaufsteller: "Je
 mehr wir für die Sicherheit tun, desto größere Sprengungen provozieren
 wir." Ein anderes Institut teilte mit: "Ein Viertel unserer als riskant eingestuften
 Geldautomaten führt nachts gar kein Geld mehr."

 [finanz-szene.de]

 Wirecard: Untersuchungsausschuss soll
 Behördenversäumnisse klären
 Die Fraktionen von FDP, Linke und Grünen im Bundestag haben heute ihren
 Antrag auf Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses
 vorgestellt. Er wird vor allem Versäumnisse der Bundesregierung und ihrer
 Behörden im Bilanzskandal des ehemaligen Dax-Konzerns Wirecard
 aufklären. Dafür solle der Zeitraum seit Anfang 2014 untersucht werden, hieß
 es.

 [finanzen.net]

 Goldman Sachs: Frauen sind in der Krise die besseren
 Fonds-Manager
 Die Höhe der Verluste von Aktienfonds hat sich je nach Geschlecht des Fonds‐
 managements während der Corona-Krise sehr unterschiedlich entwickelt. Laut
 eines Medienberichts von heute verbuchten Fonds, bei denen Frauen zu
 mindestens ein Drittel das Portfolio-Management stellten, im Vergleich zur
 jeweiligen Benchmark einen Verlust von 57 Basispunkten. Reine Männer-
 Teams schnitten mit einem Durchschnittsverlust von von 164 Basispunkten
 deutlich schlechter ab. Die US-Großbank Goldman Sachs hatte die Perfor‐

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 mance von 496 US-Fonds mit einem Anlagevermögen von insgesamt 2,3
 Billionen Dollar (1,95 Billionen Euro) ausgewertet.

 [cash.ch]

 Standard Chartered verschärft Sparanstrengungen
 Das britische Geldhaus Standard Chartered vereinfacht seine Organisationss‐
 truktur und entlässt einige seiner Top-Manager. Wie die Bank heute mitteilte,
 werden das Geschäft mit Firmen- und Privatkunden sowie die Vermögensver‐
 waltung künftig unter einem Dach von Südostasien-Chefin Judy Hsu verwaltet.
 Zudem werden zwei Sparten der Bank in China zusammengelegt. Firmenchef
 Bill Winters wolle so die Zahl der Managementposten reduzieren und Kosten
 sparen.

 [uk.reuters.com]

 Gewinn der UBS-Europabank weiter geschrumpft
 Der Gewinn der von Frankfurt aus agierenden Europabank des Schweizer
 Geldhauses UBS ist auch im vergangenen Jahr erneut gesunken. Nach einem
 Bilanzgewinn von 138,3 Millionen Euro im Jahr 2017 sank er 2018 auf 68,1
 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 46,7 Millionen Euro,
 wie heute berichtet wurde.

 [finews.ch]

 Credit Suisse startet Smartphone-Bank
 Die Schweizer Großbank Credit Suisse baut ihr digitales Angebot für Kunden
 deutlich aus. Von Ende Oktober an wird die neue, eigene Smartphone-Bank
 CSX in der Schweiz verfügbar sein. Laut eines Medienberichts von
 heute können zunächst ein Franken-Konto und eine onlinefähige Debit-
 Mastercard einschließlich kostenloser Auslandstransaktionen genutzt werden.
 Später folgen weitere Services im Anlage-, Vorsorge- und Hypothekarbereich.
 Wer alle Bankgeschäfte online abwickelt, müsse keine Kontoentgelte zahlen,
 hieß es.

 [handelszeitung.ch]

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 Finexity sammelt weitere Million ein
 Das Hamburger Fintech-Unternehmen Finexity hat in einer dritten Finanzie‐
 rungsrunde 1,25 Millionen Euro von Investoren erhalten. Laut eines heutigen
 Presseberichts hat das Start-up bislang insgesamt rund 3 Millionen Euro einge‐
 sammelt. Das Unternehmen ermöglicht seinen Kunden die Geldanlage in
 Immobilien, Kunstwerke und Oldtimer auf Blockchain-Basis.

 [financefwd.com]

 Weniger Firmeninsolvenzen in Deutschland
 In den ersten sechs Monaten dieses Jahres haben mit 9.006 Unternehmen 6,2
 Prozent weniger Betriebe Insolvenz angemeldet als im Vorjahreszeitraum. Das
 gab das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden bekannt. Diese
 Entwicklung sei vor allem auf die vorübergehende Aussetzung der Insolvenz‐
 antragspflicht zurückzuführen. Allerdings stiegen die voraussichtlichen Forde‐
 rungen der Gläubiger um knapp 64 Prozent auf 16,7 Milliarden Euro. Das
 deute darauf hin, "dass im ersten Halbjahr 2020 mehr wirtschaftlich bedeu‐
 tende Unternehmen Insolvenz beantragt hatten", betonten die Statistiker.

 [faz.net]

 DIW: BIP geht um sechs Prozent zurück
 Die Corona-Krise trifft die deutsche Wirtschaft nicht so stark wie zunächst
 angenommen. Davon geht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung
 (DIW) in Berlin aus. "Die deutsche Wirtschaft ist bislang besser durch die Krise
 gekommen als befürchtet. Dem historischen Einbruch des Bruttoinlandspro‐
 dukts (BIP) im Frühjahr wird ein äußerst kräftiges drittes Quartal folgen, sodass
 wir insgesamt optimistischer sein können als noch im Sommer", sagte heute
 Claus Michelsen, Leiter der DIW-Konjunkturabteilung. In diesem Jahr werde die
 Wirtschaftsleistung zwar um 6 Prozent einbrechen. Im Juni war das Institut
 aber noch davon ausgegangen, dass das BIP um 9,4 Prozent geringer
 ausfallen werde als im vergangenen Jahr.

 [finanzen.net]

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 Wie Sie bargeldlos Rechnungen bezahlen können

       Jeden Monat muss die Miete bezahlt werden, ein Handwerker fordert
 seinen verdienten Lohn und in einem Notfall sollte Geld das eigene Kind im
 Studium möglichst binnen Sekunden erreichen. Für jeden der genannten Fälle
 gibt es die passende bargeldlose Transaktionsart. Wie sich ein Dauerauftrag
 für die Miete, die Überweisung an den Handwerker und die Echtzeitüber‐
 weisung an den Studenten unterscheiden, lesen Sie hier in einem aktuellen
 Blog-Beitrag des Bankenverbandes:

 [bankenverband.de]

 Die Köpfe

 Fraser wird Chefin der Citigroup
 Jane Fraser wird im Februar kommenden Jahres neue Vorstandschefin der US-
 Großbank Citi. Das gab das Geldhaus heute bekannt. Fraser folgt auf Michael
 Corbat, der das Unternehmen nach 37 Jahren verlassen wird. Fraser ist seit 16
 Jahren bei der Citigroup. Sie leitete in den vergangen Jahren unter anderem
 das Geschäft in Lateinamerika sowie die Privat- und Geschäftskundensparte.

 [de.reuters.com]

 Schweitzer gegen Steuererhöhungen
 Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags
 (DIHK), hat sich gegen höhere Steuern wegen der wirtschaftlichen Folgen der
 Corona-Krise ausgesprochen. "Die Steuereinnahmen werden nur dann wieder
 spürbar ansteigen, wenn auch die wirtschaftliche Erholung an Fahrt gewinnt",
 sagte er in einem heute veröffentlichten Interview. Steigende Abgaben
 würden Liquidität und Investitionsfähigkeit der Unternehmen weiter
 schwächen. Schweitzers Warnung kam nur wenige Stunden vor der
 Bekanntgabe der aktuellen Steuerschätzung am Nachmittag.

 [rnd.de]

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 Bitwala holt Walcker-Mayer und Lüttich
 Das Berliner Fintech-Unternehmen Bitwala hat heute zwei Neuzugänge
 vermeldet. Kristina Walcker-Mayer kommt von N26 und wird Chief Product
 Officer bei dem Start-up. Torsten Lüttich wurde zum Chief Adviser Banking &
 Risk ernannt. Er war zuvor Vorstand bei der KT Bank. Bitwala bietet neben
 Bankkonten und Krypto-Wallets auch Trading-Konten.

 [it-finanzmagazin.de]

 Bawag verkleinert Vorstand
 Das österreichische Geldhaus Bawag reduziert die Zahl seiner Vorstände von
 sechs auf fünf. Laut einer Mitteilung von heute werden die beiden
 Vorstandsressorts für das nationale und internationale Privatkunden-Geschäft
 zusammengefasst, das künftig von Sat Shah geleitet wird. David O'Leary sei
 zum Risikochef ernannt worden und löse damit Stefan Barth ab, der die Bank
 im kommenden Jahr verlässt. Zudem habe der Aufsichtsrat beschlossen, die
 Mandate der fünf Vorstände für fünf Jahre bis Ende März 2026 zu verlängern.

 [boerse-express.com]

 Der Tweet des Tages

 "Noch in diesem Jahr bringt die EZB lackierte 20-Euro-Scheine in den Umlauf."
 Bislang sind nur die 5- und 10-Euro-Banknoten lackiert. Nun kommt auch der
 20-Euro-Schein hinzu. Die Ziele: bessere Falschgeldprävention und Betrug
 erschweren. #EZB #Falschgeld

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Wie Chefs müde Mitarbeiter wieder munter machen
 Die Corona-Krise belastet zunehmend die Arbeitnehmer in Deutschland. Etwa
 60 Prozent von ihnen fällt es schwer, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Das

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 ergab eine Umfrage der Organisations- und Personalberatung Korn Ferry
 unter 1.064 Teilnehmern. Rund ein Drittel fühlt sich überfordert. Um die
 Motivation hochzuhalten, empfehlen die Berater, dass Chefs engen Kontakt zu
 ihren Mitarbeitern halten sollten. Einzelgespräche seien ebenso wichtig wie
 Gesprächsrunden in Gruppen. Zwischendurch wirke auch eine aufmunternde
 SMS vom Chef manchmal große Wunder. Warum Vorgesetzte eher Video- statt
 Telefonkonferenzen nutzen sollten, lesen Sie hier:

 [karriere.de]

 Was morgen wichtig wird

 Am zweiten und letzten Tag der virtuellen Herbstkonferenz "Banking and
 Payments in the Digital World" des Bundesbank-Forschungszentrums
 sprechen unter anderem Bundesbank-Präsident Jens Weidmann und François
 Villeroy de Galhau, Gouverneur der französischen Notenbank. – Das Statis‐
 tische Bundesamt gibt Details zur Inflationsrate im August bekannt. – In Berlin
 beginnt der zweitägige Informelle Tagung der EU-Wirtschafts- und Finanzmi‐
 nister sowie das Treffen der Eurogruppe.

 Der Nachschlag

 Welche Soft Skills entscheidend sind
 Dass Sie fachlich bei Ihrer Bewerbung auf eine neue Stelle überzeugen
 können, ist klar. Doch welche Soft Skills sollten Sie herausstellen? Der Bundes‐
 arbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) hat im April dieses Jahres
 mehr als 713.000 Stellenausschreibungen ausgewertet. Belastbarkeit und
 Flexibilität werden darin oft genannt. Auf Platz drei kommt die Fähigkeit zum
 selbstständigen Arbeiten, auf Platz zwei Verantwortungsbewusstsein. Welche
 Eigenschaft am häufigsten gefragt war, lesen Sie hier:

 [capital.de]

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