Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2021-64 - Das Thema Insider: Deutsche Bank entgeht Archegos-Verlust durch Blitzverkauf - Bundesverband ...

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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2021-64

 Das Thema

 Insider: Deutsche Bank entgeht Archegos-
 Verlust durch Blitzverkauf
 Die Deutsche Bank soll durch den Verkauf von Wertpapieren im Wert von 4
 Milliarden US-Dollar (3,4 Milliarden Euro) am Freitag vergangener Woche
 Verluste aus der Geschäftsbeziehung zum Hedgefonds Archegos Capital
 Management verhindert haben. Das wurde heute unter Berufung auf Insider
 von mehreren Medien berichtet. Der Verkauf erfolgte, nachdem das Family
 Office von Archegos-Gründer Bill Hwang Nachschussforderungen nicht
 nachkam. Der Vier-Milliarden-Dollar-Deal der Deutschen Bank bringe das
 Volumen der bekannten Investments, die im Zuge des Archegos-Kollapses
 liquidiert wurden, auf fast 30 Milliarden Dollar (25,6 Milliarden Euro), hieß es.
 Neben der Deutschen Bank ist es wohl auch den US-Großbanken Goldman
 Sachs, Morgan Stanley und Wells Fargo gelungen, Verluste durch Archegos
 Capital zu verhindern. Das japanische Geldhaus Nomura hatte bereits mitge‐
 teilt, dass es mit Einbußen von bis zu 2 Milliarden Dollar (1,7 Milliarden Euro)
 rechnet. Analysten von JPMorgan Chase erwarten, dass der Zusammenbruch
 des Hedgefonds den Banken Gesamtverluste von bis zu 10 Milliarden Dollar
 (8,5 Milliarden Euro) einbringen könnte. Insider vermuten, dass auch die
 Schweizer Großbank Credit Suisse mehrere Milliarden abschreiben muss. Die
 US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hatte gestern
 mitgeteilt, eine vorläufige Untersuchung von Hwangs Trades eingeleitet zu
 haben. Er hatte sich 2012 wegen Insiderhandels schuldig bekannt und eine
 Millionenstrafe gezahlt.

 [bloomberg.com]
 [de.investing.com]
 [faz.net]
 [institutional-money.com]
 [handelsblatt.com]

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 Meldungen

 Bericht: Whistleblower informierten BaFin über
 Greensill
 Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist im vergan‐
 genen Jahr mehrfach von Informanten über möglichen Betrug bei der Bremer
 Greensill Bank unterrichtet worden. Das geht aus einem internen Regierungs‐
 dokument hervor, über das heute berichtet wurde. Erste Warnungen soll es
 demnach im Frühjahr 2020 gegeben haben. Die Whistleblower hätten ihre
 Besorgnis über die finanzielle Situation der Greensill-Gruppe ausgedrückt
 sowie unterschiedliche Betrugsvorwürfe erhoben. Die BaFin hatte im März
 mitgeteilt, sie könne der Öffentlichkeit aufgrund einer Vertraulichkeitsver‐
 fügung nichts über eine Sonderprüfung oder Aufsichtsmaßnahmen sagen.

 [de.marketscreener.com]

 Credit Suisse will weitere Greensill-Gelder ausschütten
 Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat heute angekündigt, weitere
 Barmittel an Anleger auszuzahlen, die in die mit Greensill Capital betriebenen
 Fonds investiert waren. Am 29. März hätten sich die Barmittel in den Fonds auf
 insgesamt 1,5 Milliarden US-Dollar (1,3 Milliarden Euro) belaufen, hieß es in
 einer Mitteilung des Geldhauses. Von Anfang bis Mitte April wolle Credit Suisse
 weitere Ausschüttungen vornehmen. Über die Zeit gehe das Institut davon
 aus, die Mehrheit der angelegten Gelder wiederzuerlangen.

 [finews.ch]

 London und Frankfurt holen bei Aktienhandel auf
 Nachdem Amsterdam im Januar London vom Thron des wichtigsten Aktien‐
 handelsplatzes in Europa gestoßen hatte, konnte die britische Hauptstadt im
 März wieder aufholen. Wie heute berichtet wurde, liegt Amsterdam mit durch‐
 schnittlich 10,68 Milliarden Euro täglich zwar noch vor der Themsestadt mit
 10,62 Milliarden Euro. Die Lücke konnte aber durch die Wiederaufnahme des
 Geschäfts mit Schweizer Aktien durch London nahezu geschlossen werden.
 Frankfurt verdrängte Paris im März mit 6,4 Milliarden Euro von Platz drei.

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 [reuters.com]

 Weltbank revidiert Klimapolitik
 Die Weltbank will bis Juli 2023 ihre Finanzierungen an den Zielen des Pariser
 Klimaabkommens ausrichten. Das geht aus einer Präsentation hervor, über
 die heute berichtet wurde. Nicholas Stern, ein früherer Chefökonom der
 Weltbank und jetzt Professor an der London School of Economics, sagte, der
 Plan sei "ziemlich ehrgeizig" und markiere einen Wendepunkt. "Die Weltbank
 bewegt sich in eine gute Richtung, und es ist ein großer Schritt in die richtige
 Richtung", sagte Stern, der mit den Plänen der Bank vertraut ist.

 [faz.net]

 Eurozone: Einkaufsmanagerindex auf Rekordhoch
 Die Stimmung der Industrie in der Eurozone ist trotz Corona-Pandemie so gut
 wie nie zuvor. Der Einkaufsmanagerindex des Forschungsunternehmens IHS
 Markit stieg im März um 4,6 Punkte auf 62,5 Zähler, wie das Unternehmen
 heute in London mitteilte. Das ist der höchste jemals gemessene Wert seit
 Umfragebeginn vor knapp 24 Jahren. Die Industrie der Eurozone boome, sagte
 IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson. Für Deutschland wurden sogar 66,6
 Zähler ermittelt.

 [boersen-zeitung.de]
 [finanzen.net]

 BOJ-Umfrage: Wirtschaft von Optimismus geprägt
 Die Stimmung in den Manager-Etagen der japanischen Großindustrie hat sich
 nach den schweren Einbrüchen wegen der Corona-Pandemie überraschend
 deutlich aufgehellt. Wie aus der heute veröffentlichten sogenannten Tankan-
 Quartalsumfrage der Bank of Japan (BOJ) unter rund 10.000 Unternehmen des
 Landes hervorgeht, stieg der darin ermittelte Stimmungsindex für die großen
 Produktionsunternehmen zum März von minus 10 auf plus 5. Damit sind die
 Optimisten in der Industrie erstmals seit sechs Quartalen in der Mehrheit.

 [marketscreener.com]

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 Die Köpfe

 Weidmann: EZB könnte BIP-Prognose revidieren
 Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hält es für möglich, dass die Europä‐
 ische Zentralbank (EZB) ihre Konjunkturprognose korrigiert. "Aufgrund der
 aktuell stark steigenden Infektionszahlen könnte es bis zur Lockerung der
 Schutzmaßnahmen länger dauern als in der März-Prognose angenommen.
 Entsprechend würde sich auch die Erholung der Wirtschaft verzögern", sagte
 Weidmann beim Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten,
 über den heute berichtet wurde. "Womöglich wäre in diesem Fall die Prognose
 der BIP-Wachstumsrate für den Euroraum im Jahr 2021 nicht mehr zu halten."
 Die EZB hatte für dieses Jahr einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP)
 im Euroraum von 4 Prozent vorhergesagt.

 [boersen-zeitung.de]

 US- Finanzministerin Yellen startet Expertengruppe
 neu
 US-Finanzministerin Janet Yellen setzt eine vom ehemaligen US-Präsidenten
 Donald Trump auf Eis gelegte Gruppe von Experten wieder ein. Sie soll
 mögliche Risiken für das Finanzsystem durch Hedgefonds untersuchen.
 Hintergrund ist die jüngste Schieflage von Archegos Capital, wie heute
 berichtet wurde.

 [handelszeitung.ch]

 Lane: Aussichten für Inflation bleiben verhalten
 EZB-Chefvolkswirt Philip Lane erwartet keinen grundsätzlichen Anstieg der
 Teuerungsrate trotz der jüngsten Zunahme. Eine nachhaltige Wende in der
 Inflationsdynamik sei derzeit nicht feststellbar, schrieb Lane in einem heute
 veröffentlichten Blog-Beitrag. "Der mittelfristige Ausblick für die Inflation
 bleibt verhalten." Denn die Nachfrage sei weiterhin schwach, auch auf dem
 Arbeitsmarkt und auf den Produktmärkten gebe es Aufholbedarf.

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 [reuters.com]

 HCOB-Vorstand Blanchard geht
 Nicolas Blanchard, bei der Hamburg Commercial Bank (HCOB) für das
 Kundengeschäft zuständig, verlässt das Geldhaus zum Jahresende auf
 eigenen Wunsch. Das gab die frühere HSH Nordbank heute bekannt. Vorstand
 Christopher Brody übernehme Blanchards Bereich, hieß es. Zudem teilte die
 HCOB mit, dass sie mit einem Nachsteuergewinn von rund 40 Millionen Euro
 im ersten Quartal dieses Jahres rechne. Dies liege über Plan.

 [msn.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Warum eine Firma den Sechs-Stunden-Tag eingeführt
 hat
 Homeoffice während der Pandemie bedeutet deutlich mehr Produktivität der
 Mitarbeiter. Diese Erfahrung hat Tim Mois, Chef des cloud-basierten Telefon‐
 anbieters Sipgate, gemacht. Eine Schlussfolgerung: Das kann nur durch mehr
 Druck entstanden sein; und das wäre nicht nachhaltig. Das Ergebnis: Alle
 arbeiten bei Sipgate nur noch 6 Stunden pro Tag. Nach mehreren Wochen
 Testphase gab es ein eindeutiges Urteil der Mitarbeiter und des Chefs. Und
 das lesen Sie hier:

 [capital.de]

 Was die nächsten Tage wichtig wird

 Aufgrund der Osterfeiertage erscheint der nächste Bankenbrief am Dienstag,
 6. April. Das Bankenbrief-Team wünscht allen Lesern entspannte freie Tage. –
 Das jährliche Frühjahrstreffen (bis 11. April) von Weltbank und Internatio‐
 nalem Währungsfonds (IWF) findet wegen der Pandemie zum zweiten Mal vor
 allem online statt. – Am Dienstag stellt der IWF eine neue Prognose zur
 weiteren Entwicklung der globalen Konjunktur vor.

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 Der Nachschlag

 Wie entlastend eine automatische E-Mail-Antwort sein
 kann
 Microsoft-Managerin Magdalena Rogl ist mutig. Wer ihr eine E-Mail schreibt,
 bekommt automatisch folgende Antwort: "Ich arbeite von zu Hause." Das
 bedeute in ihrem Fall "ein Haus voller pubertierender Kinder", die, abwech‐
 selnd mit ihren Eltern, mit "Lebenskrisen" konfrontiert seien. Sie bitte daher
 um Geduld, bis eine wirkliche Antwort von ihr komme. Karrierecoach Bernd
 Slaghuis hält so eine Botschaft allerdings für zu persönlich. Wie die
 Empfänger von Rogls E-Mail reagieren und warum eine automatische Antwort
 entlastend sein kann, lesen Sie hier:

 [handelsblatt.com]

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