Befreit! - Evangelisch Altreformierte Kirchengemeinde Uelsen
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Nr. 6, 131. Jahrgang Sonntag, 27. Juni 2021 4036. Folge Befreit! Unsere Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Netz des Vogelfängers; das Netz ist zerrissen, und wir sind frei. Psalm 124, 7 Im Sommer freuen wir uns über süße Kirschen und saftige Jo- hannisbeeren. Diese Liebe teilen wir allerdings mit vielen Vo- gelarten. So werden zum Schutz der Früchte Netze gespannt. Wenn sich ein Vogel in einem solchen Netz verfängt, hat er kaum eine Chance, alleine wieder herauszukommen und zap- pelt um sein Leben. Je mehr er aber zappelt, desto mehr ver- fängt er sich mit seinem Schnabel, den Füßen und den Flügeln in den feinen Maschen des Netzes. Der Psalmschreiber vergleicht die damalige Situation des Volkes Israel mit der eines im Vogelnetz gefangenen Vogels. Die Israeliten durften Befreiung erfahren und haben diese Befrei- ung als von Gott geschenkt erlebt. „Wenn du, Herr, nicht gewe- sen wärst, dann hätten uns die Wasser ersäuft“, so heißt es im Psalm. Gottes Weg ist eben nicht am Ende, selbst da nicht, wo wir nur Sackgassen sehen. Vielleicht fühlen wir uns auch manchmal wie ein Vogel im Auch heute noch gibt es Menschen, die mit einem derart Vogelnetz. Gerade die letzten Monate haben uns gezeigt, wie strengen Gottesbild aufgewachsen sind, dass es ihnen fast un- ein kleiner Virus zu einem solchen Netz werden kann, aus dem möglich ist, sich wie ein Vogel frei in die Luft zu erheben und eine Befreiung kaum möglich scheint. Auch viele andere Dinge einfach das Leben in Gottes Gegenwart zu genießen. können zu Netzen werden. Menschen sind vielleicht im Netz Genau dazu aber sind wir eingeladen. Jesus formuliert diese der Finanznot gefangen. Andere leiden unter Abhängigkei- Einladung so: „Ich bin gekommen, damit du das Leben hast und ten: Spielsucht, Alkoholsucht, Mediensucht. Manchen schnürt es in Fülle hast!“ (Johannes 10, 10) Diese Zusage galt nicht nur ein Netz aus Sorgen, Krankheiten, Katastrophen regelrecht die den Menschen zur Zeit Jesu. Sie gilt auch uns heute. Wir sind Luft ab. frei! Jesus hat uns alle aus unseren Netzen aus Schuld, Angst Wenn jemand aus solch einem Netz bleibende Befreiung er- und Zwang befreit und lässt uns fliegen! fahren darf oder wenn die Inzidenzzahlen nachhaltig sinken Lothar Zenetti hat das einmal mit einem Gedicht so ausge- und die Einschränkungen zurückgefahren werden können, drückt: lässt sich das mit der Befreiung eines vorher im Netz gefange- „In einer Predigt hörte ich sagen: nen Vogels vergleichen. Jesus war ein Freund der Sünder, Der Psalm aber spricht von einer noch viel größeren Be- der Armen, der Gescheiterten. freiung. Wie hier das Vogelnetz zerreißt, so zerriss kurz nach Er heilte die Kranken, dem Sterben Jesu der große Vorhang im jüdischen Tempel – er war das Licht der Welt … von oben nach unten. Der zerrissene Vorhang zeigt, dass eine Er war, er war, er war – persönliche Beziehung zu Gott für jeden ohne Umwege, ohne Ist er es denn nicht mehr? Hindernisse und ohne Fürsprecher möglich ist. Uns ist diese So in der Vergangenheit von ihm zu reden, Geschichte mittlerweile so vertraut, dass sie keinen mehr vom wenn auch rühmend – Stuhl reißt. Aber bis dahin war der Zugang zum Allerheiligsten heißt, ihn für tot zu erklären, nur dem obersten Priester erlaubt. heißt, leugnen, dass er auferstand Die Vorstellung also, sicher in Gottes Hand aufgehoben zu und dass er lebt und dass er ist sein, getröstet, schuldfrei zu sein, Gott Vater nennen zu dürfen, das Licht der Welt. Und mehr: ihm ganz nahe zu sein, war völlig abwegig und abhängig vom Er, der war und ist, er wird auch sein – eigenen Lebensstil, vom Verhalten Gott gegenüber, vom Ein- ich hoffe, darauf hoffe ich nicht allein!“ halten aller Gebote. Der tröstliche Gedanke, bei Gott geborgen Ich lade euch ein, mit dem Blick auf Jesus immer wieder neu zu sein, der wollte sich niemals sicher einstellen. Die Menschen die Freiheit zu buchstabieren, die uns alle fliegen lässt. waren wie ein Vogel im Vogelnetz gefangen und nie richtig frei. Annegret Lambers, Osterwald
Im Strom der Zeit Ost-Sumba und Timor nach dem Zyklon Anfang April wurde der Osten Indonesiens von einem verheerenden Zyklon getroffen, der zahlreiche Menschenleben gekostet, aber auch viele Menschen obdachlos gemacht und von der Außenwelt abgeschnitten hat. Auf die Bitte um Nothilfe wurden auch in vielen altreformierten Gemeinden Sonderkollekten gehalten, die inzwischen eine Summe von 21 308,80 Euro (Stand Anfang Juni) erbracht hat. Sie wird über Kerk in Actie an Sumba weitergeleitet. Herzlichen Dank für diese wertvolle Hilfe! Burret Olde von der Arbeitsgruppe Sumba-Niederlande hat über direkte Kontakte nä- here Informationen erhalten und gibt einen kleinen Einblick. (HT) In der Woche nach dem Zyklon, der vom 3. bis 6. April auf und Unterkunft. Die enormen Regenfälle zerstörten Brücken Ost-Sumba, Timor und mehreren anderen Inseln wütete, und Straßen. Einige Dörfer waren unzugänglich. Nothilfe schickte Kerk in Actie 12 000 Euro an Peruati Sumba und wurde schnell benötigt. Mit all ihrem Einsatz und ihrer Mit- 10 000 Euro an die Kirche auf Timor (GMIT) als Soforthilfe. arbeit haben Freiwillige aus Kirchen und der Regierung Hilfe Inzwischen sind 100 000 Euro an die GMIT überwiesen wor- organisiert. Die Fotos zeigen etwas davon. Es ist herzerwär- den. Damit können GMIT und die GKS/Peruati auf Sumba ihre mend, wie sich die Bewohner von Sumba und insbesondere Hilfsaktionen finanzieren und verstärken. die Mitglieder der GKS-Gemeinden gegenseitig geholfen Schon sehr bald, nachdem die Arbeitsgruppe Sumba- haben. Auch die Nothilfe auf Timor verlief den Umständen Niederlande Berichte über die Katastrophe verbreitet hatte, entsprechend gut. Timors Kommunikation darüber war pro- erfuhr sie in der zweiten Aprilwoche, dass Privatpersonen fessionell. und Kirchen Spenden über das Konto von Kerk in Actie hin- Von Pastorin Aprissa, Mitglied der Frauenorganisation Pe- terlegt hatten. Herzerwärmend. Vielen Dank dafür! ruati, erhielt ich folgende Nachricht über Kerk in Actie: „Gott sei Dank sind wir in guter Verfassung, obwohl die Freunde, Pn. Aprissa, Pn. Herlina und das Team in Sumba sehr da- mit beschäftigt sind, Waren zu verteilen, um den Opfern von Überschwemmungen und dem Hurrikan zu helfen Die Spende von Kerk in Actie wurde verwendet, um Hilfsgüter für Überlebende der Naturkatastrophe in Sumba zu kaufen. Einige der Waren wurden in Jakarta von unserer Schwester Yeni gekauft und einige in den Läden in Sumba. Gestern kam die Ware in Waingapu an und unsere Kollegen und ihre Part- ner, wie „Partners for Women and Children in East Sumba“ und STT GKS, begannen mit dem Verpacken und anschlie- ßenden Verteilen in verschiedenen Katastrophengebieten.“ Und „Lob Gott. Viele Mitglieder unserer Kirche treffen sich zu Hause in kleinen Kreisen. Die Covid-Pandemie wütet immer Nothilfe wird verpackt durch Mitarbeitende von Peruati und GKS noch. Wir verpacken immer noch Waren aus Jakarta und be- reiten sie für den Transport zu einer Reihe von durch die Ka- Nach einer Katastrophe wie dieser auf Sumba und Timor tastrophe getroffenen Orten vor.“ Die Fotos zeigen Aktionen kann Kerk in Actie schnell Geld aus dem verfügbaren Nothil- von GKS-Mitgliedern und Mitgliedern der Frauenorganisati- febudget überweisen. Die eingegangenen Spenden werden on Peruati. Bitte, denken Sie in Ihren Gebeten an sie! zur Ergänzung dieses Budgets verwendet. Dafür wird jeder Im Namen der Arbeitsgruppe Sumba-Niederlande Euro verwendet, der für Sumba und Timor eingeht. Burret Olde, Ende Mai 2021 Die Arbeitsgruppe Sumba-Niederlande erfuhr auch, dass Kirchen aus Indonesien die GMIT und GKS unterstützt haben. Genauso wie die methodistische Kirche aus den USA und Kir- chen aus Australien. Das ist sehr schön. Auf diese Weise kön- nen wir Schwestern und Brüder in Christus sein. Timor und einige kleine Inseln sind besonders betroffen. Dort starben zwischen 150 und 200 Opfer. Weil am Nachmit- tag der Hurrikan auf Sumba wütete, konnten die Bewohner von Ost-Sumba gewarnt werden und fliehen. Auf Sumba gab es, soweit bekannt, keine Todesopfer. Allerdings wurden viele Häuser, Straßen und die Infrastruktur von Ost Sumba zerstört. In der Woche nach Ostern blieben die Bewohner der Dörfer in Ost-Sumba, von Melolo/Mangili bis Kambaniru (u.a. Waingapu) und dem Gebiet dazwischen, ohne Nahrung Der Transport kann starten
Juden und Christen 51 Juden und Christen: Unaufgebbar verbunden! Judenfeindschaft, Feindschaft gegenüber notities over Kerk en Israel“ („Unaufgeb- die schmerzhafte Trennung – sich beide Jüdinnen und Juden, gegenüber dem Ju- bar verbunden – Gesprächsnotizen zu Kir- Glaubensweisen auseinandergelebt haben, dentum. Doch nicht bei uns! Oder? Ich che und Israel“), Utrecht 2021, 18 Seiten. verbunden mit einer großen Schuldenlast (Jahrgang 1948) blicke zurück: – besonders angesichts der Shoah, des Dialog macht Spaß Als Schüler bekam ich auf die Frage, Holocaust. Die Kirche möchte nie mehr weshalb eigentlich jüdische Menschen so den Webfehlern früheren Umgangs mit viel leiden mussten, die Antwort: Sie ha- der Bibel und früherem Sprachgebrauch ben unseren Christus ermordet und seit- erliegen; sie scheut dabei auch nicht vor dem leben sie unter der Strafe Gottes. grundlegenden Korrekturen des eigenen In der Kinderbibel (von Anne de Vries) Denkens zurück. Ihr ist dabei wichtig, das sah ich sie, die Juden als Pharisäer und Gespräch mit Juden zu suchen. Schriftgelehrte, offensichtlich Feinde Je- • BIBEL und BUND – Die Rede von Al- su: mit Hakennase, stechendem Blick, tem und Neuem Testament führt zuwei- schiefem Mund und drohenden Händen, len zu dem Missverständnis, das Alte sei fanatischen Gesichtern. Einige Skizzen veraltet, das Neue aber das eigentlich Ent- Auf dem Gymnasium wollte uns der zu den behandelten Themen: scheidende. Dagegen sagt die Broschüre: Religionslehrer nahebringen, dass die • VOLK – „Die Verbundenheit der Kir- Wir haben es nicht mit einem ganz und Kirche in der NS-Zeit versagt habe – mit che mit dem Volk Israel ist einzigartig, gar neuen Bund zu tun, sondern mit ei- einer merkwürdigen Dialektik: „Die Kir- weil ihr Fundament, Christus Jesus, nicht nem „erneuerten“. Immerhin ist die He- che hätte sagen müssen, dass Jesus Jude zu verstehen ist ohne Gottes Bundesge- bräische Bibel die Bibel Jesu gewesen. war – auch wenn das eine Ketzerei ist ...“ schichte mit Israel und mit der jüdischen Vieles aus dem NT wird nur verständlich, Als junger Lehrer war ich dabei, den Traditionslinie.“ (S. 5) wenn es aus einem jüdischen Kontext ver- Schülerinnen und Schülern die Struktur • LAND – ein besonders umstrittener standen wird. Jesus selbst war Jude; alle des Gleichnisses vom verlorenen Sohn Punkt; denn die Frage des Landes ist Autoren des NT waren Juden. darzustellen: Bis der Sohn letztlich am zugleich eine politische Frage. Für das • ANTISEMITISMUS – Leider ist das Schweinetrog sitzt und über sein Elend jüdische Selbstverständnis ist deutlich: Thema Judenfeindlichkeit immer noch – klagt, so sagte ich, sei dies eine jüdische Die Verheißung des Landes gilt bleibend. und wachsend – aktuell. Allerdings ver- Geschichte. Mit der Rückkehr zum lie- Und Paulus sagt eindeutig: Gott kön- ändert sich die äußere Gestalt immer wie- benden Vater wird es zu einer christli- nen seine Verheißungen nicht gereuen. der; zurzeit scheint die israelbezogene chen Geschichte: Unabhängig vom ei- Kirchen, insbesondere der reformierten Feindschaft zu allem Jüdischen die Ober- genen Tun fallen wir in die vergebende Prägung, haben anerkannt, dass Juden hand zu haben. Zutreffend formuliert die Gnade Gottes. Ein zweifach geteiltes im Land sicher wohnen sollen – und dass PKN-Kirchenordnung als Aufgabe der Kir- Tafelbild zeigte: Jüdischer Teil = Gesetz, dazu die Existenz eines jüdischen Staates che, „Kenntnis und Bekämpfung des An- Sünde, Elend – Christlicher Teil = Gnade, Israel unabdingbar ist. In diesem poli- tisemitismus zu fördern“ (KO Ord. 1, 2.2). Erlösung, Freudenfest. tischen Prozess müssten aber auch die • VON SONNTAG ZU SONNTAG – Nein: als altreformiert erzogener Interessen des palästinensischen Volkes „Unaufgebbare Verbundenheit“ von Kir- Mensch wurde ich wie selbstverständ- berücksichtigt werden. che und Israel ist jederzeit zu gestalten. lich eingewiesen (auch) in das Reich des • MESSIAS – „Christus“, das ist ja kein Es geht hier nicht um ein Spezialthema Antijüdischen. Da gab es viel Stoff zum Eigenname, sondern ein Titel. „Wer als von einzelnen Gedenktagen oder von be- Ver-Lernen, Um-Lernen und Neu-Ler- Nicht-Jude Jesus bekennt als den Messi- stimmten Fachleuten. Das gesamte Leben nen. Ohne Mühe und ohne Konflikte mit as, wird – so ein Bildwort des Paulus – als einer christlichen Gemeinde findet hier sich und anderen war das nicht zu schaf- Kind Abrahams adoptiert. Auf diese Wei- seine Grundlegung. fen. Aber: das neue Nachdenken nach se wird man als Nicht-Jude verbunden Insgesamt eine Arbeitshilfe, leicht zu dem Holocaust hatte aufgezeigt: Juden mit ‚Mose und den Propheten‘.“ (S. 8) Da- lesen, sehr ausgewogen in den Stellung- sind für Christen nicht Feinde, sie sind mit wird deutlich: Wir sind als Christen nahmen, für die Arbeit in Gemeinden unsere unabdingbare Wurzel. auf unsere jüdischen Wurzeln verwiesen, und Gruppen hilfreich. Um diesen Lernprozess zu begleiten und während für Juden das Verhältnis zum Zu beziehen über: Dienstenorganisatie dabei den Stand des Gesprächs zwischen Christentum eher freibleibend ist. Mis- PKN Utrecht – info@protestantsekerk.nl jüdischen und christlichen Menschen sionierung von Juden ist jedenfalls ganz – herunterzuladen unter: https://www.pro zu beschreiben, hat die Protestantische und gar nicht angesagt. testantsekerk.nl/download24433/Onop Kirche in den Niederlanden (PKN) eine • SCHULD und HOFFNUNG – Im Ver- geefbaar%20verbonden.pdf Broschüre herausgegeben, die als Ar- lauf der Kirchengeschichte ist aus der Eine deutsche Übersetzung ist für den beitsmaterial für die Arbeit in Gemein- Keimzelle der jüdischen jesuanischen persönlichen Gebrauch kostenfrei zu er- den, in Kreisen und Gruppen dienen soll: Gemeinden eine weltweite Kirche gewor- halten bei: gerhardnaber2@gmail.com „Onopgeefbaar verbonden – Gespreks- den, wobei – wohl auch bedingt durch Gerhard Naber, Nordhorn
52 Biblische Gedanken „Ein Gerechter kümmert sich um das Wohl seiner Tiere.“ (Sprüche 12, 10) Was sagt die Bibel über unseren Umgang mit den Mitgeschöpfen? Teil 2 Der Problem-Wolf Kontakt zur Natur. Landschaftlich war der Mosebücher wieder. Die Gebote der „Wolf läuft durch Nordhorn“, so titelte Israel in Kulturland, Steppe und Wüste Bibel zeigen ein ökologisches Bewusst- „Land&Forst“ am 23. Dezember 2020. aufgeteilt. Die jeweilige Gegend bestimm- sein, wie es erst wieder in unserer Zeit zu Plötzlich kommen wilde Tiere uns wie- te das Leben der Menschen. Aber selbst finden ist. der (gefährlich) nahe. Und das macht die Bewohner Jerusalems hatten, wie uns Angst. Noch bis ins Mittelalter wa- neueste archäologische Funde zeigen, im Realistischer Blick ren Tiere eben nicht nur als Gefährten, Umland ihre Äcker. Der Regen entschied auf die Tierwelt sondern auch als Feinde der Menschen über Erfolg oder Misserfolg bei Acker- Tiere werden im alten Israel weder als allgegenwärtig. Raubtiere weckten die bau und Viehzucht. Daneben gab es, „Schoßhund“ vermenschlicht noch als Fantasie der Menschen. In den Märchen oft in Konkurrenz zu den Städtern und „Produktionsfaktor“ verdinglicht, wie spielt besonders der Wolf eine wichtige Dörflern, die Halbnomaden. Mit ihren es in unserer Wohlstandsgesellschaft ge- Rolle. Dass ein Tier auch ein gefährliches Herden zogen sie durch die Steppen. In schieht. Auch das Wort „Tierliebe“ kennt Gegenüber ist, war für den Menschen der Trockenzeiten aber trieben sie ihre Tie- die Bibel nicht. Tiere gelten in der Bibel Bibel selbstverständlich. Wir müssen es re auch durch die Äcker der Sesshaften. als Mitgeschöpfe, die auch unabhängig wieder mühsam lernen. Bodenschätze sind in Israel rar und der vom Menschen Bedürfnisse und Lebens- Auf fast allen der rund 1000 Seiten des buchtenlose Küstenverlauf war für das rechte besitzen. ersten Testaments werden Tiere erwähnt. Anlegen von Häfen ungeeignet. Das Is- Tierrechte in der Bibel Ihr Verhältnis zu den Menschen, aber rael des Alten Testaments war somit eine Das erste Tierrechtsgebot der Menschheit auch das Gott-Tier-Verhältnis wird im- stark agrarisch geprägte Gesellschaft. findet sich in den Zehn Geboten. Danach mer wieder bedacht. Warum dies so ist, Ökologische Sensibilität hat nicht nur der Mensch, sondern auch macht ein Blick in die damalige Lebens- das Vieh geregelte Arbeitszeiten. Auch welt deutlich. in der Bibel Haustiere haben einen Tag in der Woche Darum war eine hohe Sensibilität im Die agrarisch geprägte Welt als gesetzlich garantierten Ruhetag. Umgang mit Tieren, Pflanzen und Böden „Du sollst dem Ochsen, der da drischt, Israels notwendig. Auch künftige Generationen nicht das Maul verbinden.“ (5. Mose 25, 4) Mehr noch als in den Hochkulturen benötigten fruchtbare Böden und saube- Auch wenn Paulus sich nicht mehr vor- Ägyptens und des Zwei-Strom-Landes res Wasser. Die Sorge um den Erhalt der stellen kann, dass Gott sich um den Och- lebten Menschen in Israel in direktem Schöpfung findet sich in den Gesetzen sen sorgt. Das Alte Testament kennt eine Fürsorgepflicht des Menschen gegenüber Wie gehen wir mit den Tieren um? den Haustieren. Tierquälerei ist kein Ka- valiersdelikt. Denn der Umgang des Men- schen mit seinem Vieh sagt viel darüber aus, welche Ehrfurcht er Gott gegenüber kennt. Darum heißt es im Buch der Sprü- che: „Der Gerechte kennt die Bedürfnisse seines Viehs, aber das Herz der Frevler ist unbarmherzig“, (Sprüche 12, 10). Der Gerechte ist im Gegensatz zum Frevler in der Bibel der Mensch, der nach Gott fragt und – muss man jetzt ergänzen – auch nach dem Wohlergehen seines Viehs im Stall. Ausblick Aber wie weit geht Gottes Interesse an den Tieren? Ist Jesus auch für die Tiere am Kreuz gestorben? Zu dieser ungewöhnli- chen, vielleicht sogar blasphemisch klin- genden Frage, mehr beim nächsten Mal. Dieter Bouws, Uelsen
Diakonie 53 Diakonie – wie geht das? Kornmühle in Bad Bentheim Warum diese Fragestellung? Wir kennen schaft usw.) in den Blick genommen wer- und nehmen traditionell die Diakonie als den. Das sind nur einige, wenige Beispiele. Hilfeeinrichtung für Kranke, für Alte, für Was bewegt mich zu diesen Gedanken Jugendliche und Erwachsene mit Behin- und Ausführungen? Eine kleine Initiative, derungen, für Hungerleidende und von die Strukturen und Gedanken verändert Katastrophen Heimgesuchte wahr. Das hat! In Bad Bentheim blickt diese kleine waren und sind bis heute anerkannte und Initiative – die „Ökumenische Initiative allgemein akzeptierte Hilfs- und Einsatz- Ökologie e.V.“ – auf 40 Jahre ehrenamt- gebiete der Diakonie. liche „diakonische Arbeit“ zurück. Auch So wertvoll und notwendig diese Hilfen wenn dies nicht die „klassische Diakonie“ sind, so scheint darin auch die Gefahr ei- darstellt, so hat sie sich im Mai 1981 doch ner eingeschränkten Sicht auf die Diako- genau unter diesen Gedanken zusammen- ge für ein umweltgerechtes und gemein- nie zu liegen. Es sind Hilfen um die Not gefunden. Ca. 25 Personen, überwiegend schaftsbildendes Verhalten und die daraus zu lindern, weniger um die Strukturen aus den fünf in Bad Bentheim vorhande- resultierende notwendige Umorientierung die zu dieser Not führen zu benennen nen Konfessionen (katholisch, lutherisch, eingeleitet und gefördert werden. und zu ändern. Wir müssten früher an- reformiert, altreformiert und Herrnhuter Die Bildungsarbeit geschah durch eine setzen! Brüdergemeine) gründeten den Verein. Literaturauswahl zu den Themen Er- Da wo Diakonie über diese Sicht hin- Man hatte sich ein Winterhalbjahr lang nährung, Gartenbau, Energie, Ökologie, aus versucht, gesellschaftliche und wirt- intensiv mit der Aktionsmappe von Brot Friedensfragen und alternative Lebens- schaftliche Fehlentwicklungen, die zu für die Welt „Aktion e – einfacher Leben formen, sowie durch diverse Informati- dieser Not führen, sowohl im Inland als ist nicht einfach“ und dem Thema „Frie- onsveranstaltungen zu diesen Themen. auch weltweit, zu beeinflussen und zu än- den, Gerechtigkeit und Bewahrung der In den Folgejahren beteiligte sich die dern, gerät sie schnell in die Kritik. Denn Schöpfung“ auseinandergesetzt. Initiative intensiv an der Betreuung und dort, wo Diakonie und Kirche sich für Das Ergebnis war die Gründung des Ausbildung junger Menschen im Rah- deutliche Änderungen unseres Lebens- Vereins und die Eröffnung eines Verkaufs- men des „Freiwilligen ökologischen Jah- und Konsumverhaltens einsetzt, wird ihr und Informationsladens, der Kornmüh- res (FöJ)“. In ihrem Verständnis ist diese schnell „parteipolitische Positionierung“ le. Es sollten Wege gesucht und auspro- Initiative ein diakonischer Dienst, ein unterstellt. biert werden um aufzuzeigen, wie jeder Dienst am und für Menschen und für das Doch das sollte uns nicht entmutigen! persönlich vor Ort in kleinen Schritten Gemeinwesen. Auch die Anfänge der Diakonie unter einen Beitrag zur Bewahrung der Schöp- Diese Aufgaben möchte die Initiative Johann Hinrich Wichern in Hamburg, fung leisten kann. mit Gottes Segen und Ihrer betenden Be- waren allgemein sicherlich gesellschaft- Mit dem Angebot des Ladens sollte der gleitung gerne fortführen, auch um den lich und politisch nicht populär und will- Verkauf umweltgerechter Produkte, durch Blick auf und für die Diakonie zu weiten kommen. Das Augenmerk der Diakonie Informationsveranstaltungen das Wissen und zu schärfen. darf sich sowieso nicht von der „Meinung und die Erkenntnis der Zusammenhän- Albertus Lenderink, Bad Bentheim der Leute“ leiten lassen, sondern von der zu lindernden Not. Deshalb gilt es, den Begriff der Diakonie so umfassend wie Diakoniekasse der Synode möglich als „Dienst am und für Men- Im vergangenen Jahr 2020 sind Gelder Krankenhaus Tschad ................ 1.255,00 € schen“ im Sinne der Bibel in unsere Ge- für verschiedene diakonische Projekte Nothilfe Explosion meinden hineinzutragen. und Organisationen auf das Diakonie- Beirut Libanon .......................... 6.196,09 € Ich plädiere dafür, die Diakonie als alles konto der Synode eingezahlt und entspre- Projekt Philippinen, umfassende Diakonie am Gemeinwesen chend des Verwendungszweckes zeitnah Die bittere Seite des Zuckers .... 6.167,05 € zu verstehen. Neben den bisher bekann- weitergeleitet worden. Insgesamt haben die Gemeinden der ten Aufgabengebieten der Symptom-Lin- Im Folgenden geben wir die Gesamtbe- Ev.-altreformierten Kirche für diakonische derung von Not in seinen verschiedensten träge und die Empfänger den interessier- Aufgaben über die Diakoniekasse der Sy- Formen (Alten-, Kranken-, Behinderten- sorge etc.), sollten auch Familien (z.B. fa- ten Leser*innen weiter: node 105.477,98 Euro gespendet. Eine gro- milienfreundliche Arbeitszeitmodelle), Brot für die Welt .................... 76.246,09 € ße Summe, die ein aufmerksames Wahr- die Kirchengemeinden (z.B. nachhaltiger Eine Chance für Müllkinder nehmen der Probleme in der Welt und die Einsatz von Energie und Wirtschaftsgü- in Mosambik .......................... 5.025,71 € Bereitschaft widerspiegelt, einen Beitrag ter) und die Kommunen sowie der Staat Brot statt Böller ........................ 2.572,28 € zur Linderung der Not anderer Menschen (z.B. durch eine umweltgerechte Pflege Hungergebiete in Afrika ........... 3.905,76 € zu leisten. Für alle Gaben herzlichen Dank! der Grünanlagen und durch die För- Katastrophenhilfe/ Gerold Klompmaker, Bad Bentheim derung nachhaltiger, regionaler Wirt- Projekte Corona-Virus ............. 4.110,00 € im Namen des Diakonieausschusses
54 Leserbrief / Aus den Gemeinden Wir, hier, jetzt – bekennen dies! Lausanner Verpflichtung 1974 – noch immer aktuell Mit großem Interesse las ich Pastor Gerold Fünfzig Jahre später ist diese Erklärung ze Kirche gilt, die heute in allen Ländern Klompmakers Artikel über die Bekennt- immer noch aktuell und in vielen tausend der Welt präsent ist und die inmitten nisschriften in der Tradition der Reforma- Kirchen auf allen Kontinenten (auch in einer Vielzahl von Stimmen aufgerufen tion im Grenzboten vom 25. April 2021. Deutschland) eine lebendige Grundlage ist, das Evangelium lokal und global zu Ich kann dem Gedanken vollkommen des Glaubens. Man kann diese Erklärung verbreiten. zustimmen, dass reformierte Bekennt- nicht einfach mit dem Begriff „evangeli- Es ist kein überflüssiger Luxus für nisse entstanden sind, damit die Kirche kal“ abtun und sie nicht für weiter beden- reformierte Kirchen, über dieses Glau- selbst nach innen Rechenschaft über ih- kenswert halten, schon allein wegen ihres bensbekenntnis, das aus der weltwei- ren eigenen Glauben ablegen und damit globalen und ökumenischen Charakters. ten Kirche in unsere Region gekommen nach außen hin deutlich machen kann, Weltweit gehören 800 Millionen Christen ist, fünfzig Jahre später nachzudenken. wo sie als Kirche steht, die sich durch zu der Bewegung im Christentum, die Es würde uns guttun, uns mit dieser Gottes Wort reformieren lassen will. wir hier „evangelikal“ nennen. ökumenischen Herausforderung zu be- So entstand auch der Heidelberger Ka- Die Lausanner Erklärung wurde da- schäftigen. Auch wir müssen über die techismus, um den Kern des Evangeli- mals vor allem aus zwei Gründen als Einzigartigkeit Christi und den missi- ums, die Erlösung von der Sünde durch notwendig empfunden: In einer globa- onarischen Auftrag klarer werden, hier den Sühnetod Jesu Christi, in einer Zeit lisierten Welt und in der Begegnung mit und anderswo. Darüber hinaus sind wir des Abdriftens der damaligen römisch- den Religionen weltweit und der zuneh- aufgerufen, die Einheit der Kirche zu su- katholischen Kirche verständlich zu ma- menden Säkularisierung war es notwen- chen, und zwar auch mit der weltweiten, chen, und so erschien die Barmer Erklä- dig, (1) die Einzigartigkeit Christi zu wachsenden evangelikalen Bewegung, rung, um ebenfalls deutlich zu machen, bekräftigen: Es gibt nur einen Weg des die aus der Reformation hervorgegangen dass der Nationalsozialismus nicht mit Heils, nämlich den gekreuzigten und auf- ist und die uns eigentlich sehr nahe ist. dem Evangelium vereinbar ist, wie man erstandenen Jesus Christus. Und um (2) Natürlich stellt sich die Frage: Inwieweit in weiten Teilen der damaligen deutschen die bleibende Sendung der Kirche zu un- sehen wir uns an unser eigenes Glau- Kirche dachte. terstreichen: nämlich eine ganzheitliche bensbekenntnis gebunden? Diese regional und historisch gepräg- missionarische Sendung, die für die gan- Cees Verharen, Schüttorf ten Bekenntnisschriften haben der globa- len Kirche etwas zu sagen, heißt es in der Monatsspruch Juli 2021 n ferne vo Gott uns Buchbesprechung (Freudenberg, Refor- is t n ic h t Apostelgeschichte 17, 27 r . den unte mierte Theologie, eine Einführung, 2011) von Pastor Klompmaker. Dem möchte ich im Umkehrschluss hinzufügen: Die einem je D e n n in ihm lebe e n n, u n d sind . wir globalen Bekenntnisschriften haben der web Landeskirche (und unserer Kirche) min- destens genauso viel zu sagen. Vor fast 50 Jahren, im Jahr 1974, trafen sich mehr als 2000 Vertreter von Kirchen Aus den Kirchenbüchern und Organisationen in Lausanne. Eine so Getauft wurden: breit angelegte Konferenz von Christen 30.05.21 Wilm Schnieders Bad Bentheim aus der ganzen Welt hatte zuvor nicht 06.06.21 Marlene Kamps Uelsen stattgefunden. Auf dieser Konferenz wur- Getraut wurden: de das Lausanner Bekenntnis von allen 28.05.21 Julia Geerdsen und Daniel Segger Uelsen Anwesenden angenommen. Diese Erklä- 12.06.21 Leonie Stockhecke und Hendrik Ellen Hoogstede rung war weitgehend von Dr. John Stott, Gestorben sind: anglikanischer Theologe, damals Pfarrer 04.04.21 Bettina Andereya 57 Jahre Wuppertal der All Souls Church in London, verfasst 13.05.21 Janette Geers, geb. Aldekamp 66 Jahre Veldhausen worden. Es wurde begutachtet, gesagt 14.05.21 Christiane Blömers 66 Jahre Bad Bentheim und unterschrieben: „Wir, hier, jetzt – be- 16.05.21 Bernhard Lohuis 85 Jahre Bad Bentheim kennen dies!“. Diese Notwendigkeit ergab 31.05.21 Erika Metten 90 Jahre Emlichheim sich aus dem vorherrschenden Einfluss 02.06.21 Albert Snieders 66 Jahre Hoogstede der liberalen Theologie in der westlichen Glaubensbekenntnis abgelegt haben: Kirche (u.a. Entmythologisierung Jesu) 06.06.21 Jan-Malte Brünink, Loreen Klompmaker, Henk Luttermann, und dem Moratorium der Mission (Dia- Laura Robbert, Marcel Robbert, Jelka Schoemaker, log mit den Weltreligionen ohne Verkün- Katharina Teunis, Julia Walkotte und David Weiden Hoogstede digung des rettenden Evangeliums).
Aus den Gemeinden 55 Fünfzigjähriges Dienstjubiläum von Roel Visser „An einem unvergesslichen, warmen 1981 ging es dann zum ersten Mal im Auf- schiffern zu suchen. Für beinahe acht Jah- Sonntag am 2. Mai 1971 begann meine trag der „Nederlandse Kerk in Duitsland“ re – von 1981 bis 1989 – zog es die Familie Zeit als Prediger in Hoogstede.“ So er- (NKiD) in den Süden Deutschlands. Wo- dann in die Niederlande, genauer in die innert sich Pastor Roel Visser. Es waren bei bereits Köln zum Süden gezählt wird. Gereformeerde Kerk Uithuizen. An Uit- dann insgesamt fünf Stationen, die ihn Hier war ökumenische Weite ebenso ge- huizen schlossen sich für die Vissers dann zwischen der Grafschaft und Süddeutsch- fragt wie die Bereitschaft, besonders den zehn Jahre Uelsen an. Damals entstand land wechseln ließen – mit einem kleinen Kontakt zu den niederländischen Binnen- aus einem Projektchor für ein christli- Abstecher in die Niederlande. ches Gospel-Rock-Pop-Konzert mit dem Aber alles der Reihe nach. Vom 2. Mai schwedischen Sänger Ingemar Olsson der 1971 bis Ende 1976 tat Roel seinen Dienst Gospelchor Uelsen. 2017 feierte der Chor in Hoogstede. In dieser Zeit kamen die sein 25-jähriges Bestehen. Für gut zehn Kinder von Erika und Roel zur Welt. Zu Jahre – von Oktober 1999 bis Ende Juni seinen damaligen Höhepunkten zählt 2010 – ging es dann noch einmal nach Roel einen zweimaligen Besuch in Mos- Süddeutschland. kau. Dort wurden – damals noch in Zeiten Ihren Ruhestand verbringen Erika und des Kalten Krieges – heimlich Bibeln für Roel nun in Uelsen. Wir gratulieren ganz eine baptistische Gemeinde mitgenom- herzlich und wünschen weiterhin eine men. Vom 1. Januar 1977 bis zum 31. Juli schöne Zeit. Dieter Bouws, Uelsen Pastor Dieter Bouws 25-jähriges Dienstjubiläum – 20 Jahre in Uelsen Vor gut 25 Jahren, am 1. Oktober 1995, damalige Problematik, einen Pastor der ein herzliches Dankeschön aus für all sei- wurde Pastor Dieter Bouws in ein öffent- reformierten Landeskirche in eine alt- ne geleistete Arbeit. In den Dank schloss lich-rechtliches Dienstverhältnis der Evan- reformierte Gemeinde zu berufen. Viele er die gesamte Familie Bouws ein, die sich gelischen Kirche im Rheinland berufen. rechtliche Fragen galt es zu klären. Aber es alle, wo auch immer nötig, für die Gemein- Im Januar dieses Jahres war er seit 20 Jah- war möglich, und so wurde Pastor Dieter de einbringen. Verbunden mit der Hoff- ren als Pastor in unserer Evangelisch-alt- Bouws mit seiner Frau, Pastorin Dagmar nung auf viele weitere gemeinsame Jahre reformierten Kirchengemeinde Uelsen Bouws, und Tochter Tabea von zahlrei- in und mit unserer Gemeinde wünschte tätig. Bedingt durch die Corona-Pandemie chen Gemeindegliedern herzlich in Uel- Pastunink Pastor Bouws und seiner Fami- konnten wir erst verspätet am 30. Mai in sen begrüßt. Lena Bouws hat die Familie lie Gottes Bewahrung und reichen Segen. einem Dankgottesdienst sein 25-jähriges später vervollständigt. Am 28. Januar 2001 Pastor Bouws bedankte sich zunächst Dienstjubiläum bedenken. konnte Pastor Bouws seine Antrittspredigt bei seiner Frau Dagmar, weil für sie sei- Heinrich Pastunink als stellvertreten- in Uelsen halten. Predigen war und ist ihm nerzeit auch von Anfang an feststand, der Vorsitzender des Kirchenrates gratu- immer eine Herzensangelegenheit. Pastor dass sie gemeinsam gerne zu unserer Uel- lierte in seiner Ansprache Pastor Dieter Bouws ist es auch sehr wichtig, alle Got- sener Gemeinde wollten. Danach dankte Bouws im Namen des Kirchenrates und tesdienste so zu gestalten, dass sie für Jung er der Gemeinde für den herzlichen Emp- der ganzen Gemeinde zu seinem 25-jäh- und Alt attraktiv sind. Der Einsatz mo- fang vor 20 Jahren und für die seitdem rigen Dienstjubiläum. Er erinnerte an die derner Technik ist ihm selbstverständlich bestehende und stetig gewachsene Ver- und war gerade in der Corona-Zeit sehr bundenheit. Er habe bei allen Kontaktbe- hilfreich. suchen überall offene Türen vorgefunden. Neben seinen vielfältigen Aufgaben als Das sei nicht selbstverständlich. Einen be- Seelsorger unserer Gemeinde ist er sehr sonderen Dank sprach er dem Kirchenrat aktiv in der Jugendarbeit. Viele Jahre hat aus, der ihn in all den Jahren mit so vielen er sich als Vorsitzender des Asylkreises in unterschiedlichen Menschen in seiner Ar- Uelsen engagiert. Etliche Glaubenskurse beit begleitet hat. Er habe den Kirchenrat hat er in Uelsen und anderen Orten der zwar hin und wieder als kritischen Ar- Grafschaft Bentheim geleitet und durch- beitgeber erlebt, aber dieser hatte immer geführt. Im Frühjahr 2019 wurde Pastor das Wohl der Gemeinde und ebenso das Bouws von der altreformierten und der re- Wohl seiner Familie bei allem Denken formierten Gemeinde Laar berufen. Die- und Handeln im Blick. Schließlich dankte sen Ruf hat er jedoch nicht angenommen, er Gott, unserem Herrn, für sein Geleit in worüber sich die „Uelsener“ sehr freuen. den letzten 20 Jahren. Helmut Plescher, Heinrich Pastunink sprach Pastor Bouws Schriftführer des Kirchenrates
56 Aus den Gemeinden Aus den Kirchenräten Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat Laar – 30. Mai 2021 und nimmst mich am Ende mit Ehren an. Ausgeschieden: Jan Hindrik Ekenhorst und Johanne Paus (beide Älteste) Voll schöner Erinnerungen und dankbar, was wir Neu eingeführt: mit ihm erleben durften und was er uns gegeben Gerlinde Arends und Ingo Derks (beide Älteste) hat, nehmen wir Abschied von meinem lieben Bad Bentheim – 6. Juni 2021 Mann, unserem herzensguten Papa, Schwieger- Ausgeschieden: vater, Opa, Bruder, Schwager, Onkel und Cousin Heike Meyer, Heinrich Verwold (beide Älteste), Rolf Molenaar (Jugendältester) und Antje Bergjan Wilhelm Köttermann (Schriftführerin) * 30. März 1938 † 25. März 2021 Neu eingeführt: Johanne Bosink, Wilfriede Wieking (beide Älteste) und In Liebe und Dankbarkeit Silke Verwold (Schriftführerin); das Amt des/der Jugend- Deine Hilda ältesten bleibt zunächst vakant. Janita und Jan mit Jano Sandra und Andreas mit Moritz Emlichheim – 6. Juni 2021 Ausgeschieden: und alle Angehörigen Gerald Klompmaker, Helga Luttermann, Heinrich Slaar 49847 Itterbeck, Doosendiek 3 (alle Älteste) und Tineke Reurink (Jugendälteste); Gesine Helweg (bisher Diakonin) bleibt als Synodeabgeordnete sowie Jan Lambers-Heerspink (bisher Diakon) als 1. Vorsitzender im Kirchenrat. Das gute Wort Worauf kann ich Neu eingeführt: Sag‘ morgens mir ein gutes Wort, da noch hoffen? Gertrud van Faassen, Erich Klaassen, Gerold Helweg (alle bevor du gehst vom Hause fort. Herr, du allein Es kann so viel am Tag gescheh‘n, bist meine Hoffnung! Älteste), Janette Luttermann (Jugendälteste), Hindrik Bre- wer weiß, ob wir uns wiederseh‘n. Psalm 39, 8 man, Heiko Leupen und Hannegret Teunis (alle Diakone) Sag‘ lieb ein Wort zur guten Nacht, wer weiß, ob man noch früh erwacht. Das Leben ist so schnell vorbei, und dann ist es nicht einerlei, Alle eure Sorge werft auf ihn; was du zuletzt zu mir gesagt, denn er sorgt für euch. was du zuletzt hast mich gefragt. 1. Petrus 5, Vers 7 Drum lass‘ ein gutes Wort das letzte sein, bedenk – das letzte könnt‘s für immer sein. Gott der Herr nahm unsere Vereinsschwester Editha Theiler Erika Metten Gerda Lichtendonk zu sich in sein Reich. geb. Baukamp * 1. September 1935 † 4. Mai 2021 Wir gedenken ihrer in Liebe und Dankbarkeit Ev.-altref. Frauenverein 1, Emlichheim Mit einem Herzen voller Trauer, aber dankbar für die schöne Zeit, müssen wir Abschied nehmen. Der Grenzbote Albertus Lichtendonk erscheint monatlich (letzter Sonntag). Herausgeber: Synode der Evangelisch-altreformierten Kirche in Niedersachsen Hannelore und Martin Odink Redaktion: Pastor Dieter Bouws, Uelsen (db), Pastorin Sylvia van Anken, Wilsum (sva), Johann Vogel, Laar (jv) Waltraud Lichtendonk Schriftleitung: Pastor Hermann Teunis, Bathorner Diek 3, 49846 Hoogstede, Tel.: 0 59 44 / 15 81, Helga und Heinrich Voogd E-Mail: grenzbote@altreformiert.de Bildmaterial: Seite 49 (Reinhard Grieger/pixelio.de), Seite 50 (privat [2x]), Seite 51 (Broschüre Albert und Jenni Lichtendonk Onopgeefbaar verbonden [protestantsekerk.nl]), Seite 52 (Hermann Teunis), Seite 53 (Albertus Lenderink), Seite 55 (Dieter Bouws; Lena Bouws) Petra Lichtendonk Redaktionsschluss für die Juli-Ausgabe: 5. Juli 2021; namentlich gekennzeichnete Artikel werden von den Autoren selbst verantwortet. Gerlinde und Gerrit Albers Druck: WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang Bezugsgebühren: Der Grenzbote liegt gratis in den Kirchen aus und wird über Kollekten (im Berthold und Heike Hans August) und Spenden finanziert. Zudem wird die jeweilige Ausgabe auf der Homepage der Ev.-altreformierten Kirche veröffentlicht (www.altreformiert.de). Interessenten außerhalb der alt- Enkel und Urenkel reformierten Kirchengemeinden können den Grenzboten gegen Erstattung der Unkosten per Post beziehen (bitte bei Johann Vogel, Telefon: 0 59 47 / 314 oder E-Mail: vogel-johann@gmx.de melden) oder gratis per E-Mail zugestellt bekommen. 49824 Laar, Birkenstraße 21 Anzeigen: € 0,50 je Millimeterzeile bei halbseitiger Breite
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