Berliner Philharmoniker Lahav Shani Francesco Piemontesi - 25. / 26. September 2020
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Philharmonie Berlin Großer Saal Donnerstag 17. September 2020 20 Uhr Freitag 18. September 2020 20 Uhr Samstag 19. September 2020 19 Uhr 24. / 25. / 26. September 2020 Berliner Philharmoniker Lahav Shani Francesco Piemontesi
Philharmonie Berlin Philharmonie Berlin Hinweise Großer Saal Donnerstag 17. September 2020 20 Uhr Großer Saal Donnerstag 24. September 2020 20 Uhr für Ihren Freitag 18. September 2020 20 Uhr Samstag 19. September 2020 19 Uhr Freitag 25. September 2020 20 Uhr Samstag 26. September 2020 11 Uhr | 19 Uhr Konzertbesuch Tragen Sie bis Kein Nach- Berliner Philharmoniker Konzertbeginn und Wieder- Lahav Shani Dirigent einen Mund- Nasen-Schutz. einlass möglich. Francesco Piemontesi Klavier Begeben Sie sich umgehend in den Husten und Saal und halten niesen Sie Sie sich nicht im in die Arm- Foyer auf. beuge. Nach Konzert- ende verlassen Nutzen Sie Sie bitte mit die Desinfek- Mund-Nasen- tionsmittel- Schutz den Saal spender. und halten 1,5 m Abstand. Kirill Petrenko Wir sind ver- Chefdirigent und künstlerischer Leiter der Berliner Philharmoniker Es gibt keine pflichtet, Ihre Pause. Kontaktdaten Andrea Zietzschmann zu erfassen. Intendantin der Stiftung Berliner Philharmoniker
S AIS ON 2020/ 21 PR O G RA MM Wolfgang Amadeus Mozart (1756 –1791) Klavierkonzert Nr. 27 B-Dur KV 595 Entstehungszeit: 1790/1791 1. Allegro 2. Larghetto 3. Allegro Dauer ca. 30 Min. Robert Schumann (1810 –1856) Symphonie Nr. 1 B-Dur op. 38 »Frühlingssymphonie« Entstehungszeit: 1841 1. Andante un poco maestoso – Allegro molto vivace – Animato 2. Larghetto – 3. Scherzo: Molto vivace – Trio I: Molto più vivace – Tempo I – Trio II – Coda 4. Allegro animato e grazioso Dauer ca. 35 Min. KEINE PAUSE Fotoaufnahmen, Bild- und Tonaufzeichnungen sind nicht gestattet. Bitte schalten Sie vor dem Konzert Ihre Mobiltelefone aus. Das Konzert vom 26. September (19 Uhr) wird live in der Digital Concert Hall übertragen Die Stiftung Berliner Philharmoniker und wenige Tage später als Mitschnitt im Archiv veröffentlicht. wird gefördert durch: digital-concert-hall.com
S AIS ON 2020/ 21 DIE WER K E Frühlingssehnsucht Während ein Komponist mit höfischer Anstellung im 18. Jahrhun- dert vor allem den Geschmack seines Dienstherrn befriedigen musste, stand ein freischaffender Künstler vor einer ungleich kom- plexeren Aufgabe. Denn das überwiegend bürgerliche Publikum der ersten öffentlichen Konzerte vereinte gleichermaßen einge- fleischte Kenner und unbedarfte Liebhaber. »Um Beifall zu erhal- ten«, erklärte Wolfgang Amadeus Mozart daher seinem Vater, »muss man Sachen schreiben, die so verständlich sind, dass es ein Fiaker nachsingen könnte, oder so unverständlich, dass es ihnen, eben weil es kein vernünftiger Mensch verstehen kann, gerade eben deswegen gefällt.« Diese Strategie konnte Mozart beim Wiener Publikum besonders gut in der Doppelrolle als Komponist und Solist mit seinen Klavierkonzerten Das Klavier erproben – einer Gattung, die er fast ohne Vor bilder wie kein anderer in rund zwei Dutzend konzert in B-Dur Werken gestaltet hat. Das am 5. Januar 1791 voll- ist von anmutiger endete Konzert in B-Dur sollte – er konnte es nicht Einfachheit, ahnen – sein letztes sein. Geprägt von anmuti- wie sie nur ein ger Einfachheit, wie sie nur ein Mozart riskieren Mozart riskieren konnte, schließt es mit einem verspielten Rondo konnte. über das Lied Sehnsucht nach dem Frühling (mit dem Text »Komm, lieber Mai, und mache die Bäume wieder grün«). Fünfzig Jahre später skizzierte Robert Schumann im glühen- den »Frühlingsdrang« in nur vier Tagen seine Erste Symphonie. Frühling, Gemälde von Viktor Borissow-Mussatow, 1901 Dabei hatten ihn zuvor lange heftige »Symphonieskrupel« ge- plagt, Beethovens Erbe wog schwer. Der lähmende Knoten platzte 1839 auf einem Wiener Dachboden, wo Schumann in Franz Schuberts Nachlass dessen sogenannte »Große« C-Dur- Symphonie entdeckte – und in ihr eine »ganze neue Welt«. Als er das Stück in einer Probe hörte, gestand er seiner Verlobten Clara Wieck: »Ich wünschte nichts, als Du wärest meine Frau und ich könnte solche Symphonien schreiben.« 5
S AIS ON 2020/ 21 Schumanns Hochzeit mit Clara Wieck brachte einen Motivationsschub, dem die heiter g elöste »Frühlingssymphonie« entsprang. Beides war leichter gesagt als getan, denn Claras Vater Fried- rich Wieck versuchte nach Kräften, die Hochzeit des Paares zu ver- hindern. Ein mittelloser Komponist, der seiner bereits als Pianistin berühmten Tochter nichts zu bieten hatte, kam für ihn als Bräuti- gam nicht in Frage. Das Prestige eines erfolgreichen Debüts als Symphoniker hätte Schumann in dieser Hinsicht fraglos genutzt. Doch so schnell wollte ihm der große Wurf nicht gelingen. Statt- dessen zog er gegen Wieck vor Gericht – und gewann. Die hart erkämpfte Hochzeit im Herbst 1840 brachte schließlich den finalen Motivationsschub, dem die vom heiter gelösten Auf- bruchstonfall geprägte »Frühlingssymphonie« entsprang, wie Schumann seine Erste taufte. Der an Schuberts C-Dur-Symphonie erinnernden Anfangsfanfare unterlegte er rhythmisch das Motto »O wende, wende deinen Lauf / Im Tale blüht der Frühling auf!«. Noch schwelten letzte Skrupel. Bevor er sich mit seinem symphoni- schen Erstling den hohen Erwartungen des Leipziger Publikums stellte, sicherte sich Schumann durch die Beratung mit Freunden wie Felix Mendelssohn ab, feilte, verbesserte – mit Erfolg! Schu- manns Erste bescherte ihrem glücklichen Verfasser überschwäng lichen Jubel und läutete zugleich einen neuen Frühling der Sym- phonik ein. Susanne Ziese Clara Wieck kurz vor ihrer Hochzeit mit Robert Schumann, aquarellierte Zeichnung von Johann Heinrich Schramm mit Claras eigenhändiger Unterschrift, 1840 6
Time Present – Photography from the Deutsche Bank Collection Nach dem Medium Papier widmet sich die zweite Präsentation aus der © Wim Wenders Sammlung Deutsche Bank im PalaisPopulaire der Fotografie. Dieser Teil der Sammlung zählt heute insgesamt über 5000 Werke und schließt nahezu alle Techniken, Formate und Themen zeitge nössischer Fotografie ein. Time Present untersucht in vier Kapiteln, wie sich Künstler*innen seit den 1970er-Jahren dem Thema „Zeit“ gewidmet haben. Die technische, kon- zeptionelle, formale und phänomenologische Auseinandersetzung mit Zeit sowie die Verbindungen von Fotografie, Zeit und Zeitgeschehen bilden hierbei den thematischen Rahmen: Time Present dokumentiert auch, wie sich die Fotografie in Verbindung mit Performance, Film und Konzeptkunst als Medium erweitert hat. Zugleich wird an Beispielen die Entwicklung der Sammlung aufgezeichnet – der Weg von der Fokussierung auf junge Photo: Mathias Schormann Gegenwartskunst des deutschsprachigen Raums hin zur globalen Ausrich- tung mit den Schwerpunkten Großbritannien, Italien, den USA, Japan, China sowie vielen afrikanischen Ländern. © Miwa Yanagi, courtesy of the Loock Galerie, Berlin, © Cao Fei Zu sehen sind über 60 Werke von prominenten Künstler*innen wie Bernd und Hilla Becher, Andreas Gursky, Candida Höfer, Sigmar Polke, Gerhard Richter und Hiroshi Sugimoto sowie Vertreter*innen der inter- nationalen Gegenwartskunst wie Kader Attia, Yto Barrada, Mohamed Camara, Amalia Ulman und Cao Fei. In Kooperation mit IBM beschreitet das PalaisPopulaire im Kontext von Time Present neue Wege und setzt zur Kunstvermittlung Künstliche Intelligenz ein. So steht in der Ausstellung der Chatbot MIA zum Dialog bereit und bietet Hintergrundinformationen zu neun Fotografien. Photo: Mathias Schormann Time Present – Photography from the Deutsch Bank Collection bis 8. 2. 2021 PalaisPopulaire | Unter den Linden 5 | 10117 Berlin | db-palaispopulaire.de
S AIS ON 2020/ 21 B IO G RAF IEN Lahav Shani Francesco Piemontesi Explosiv, dynamisch, leidenschaftlich – so beschreibt die Presse Zu Francesco Piemontesis frühesten Kindheitserinnerungen gehört den Musizierstil von Lahav Shani, der in diesen Konzerten sein ein Spaziergang mit den Eltern, bei dem er zum ersten Mal den Debüt bei den Berliner Philharmonikern gibt. 1989 in Tel Aviv als Klang von Kirchenglocken hörte. Überwältigt von dem Erlebnis, Sohn eines Kantors und Chorleiters geboren, zeigte sich schon setzte er sich zu Hause ans Klavier, um darauf den Glockenklang früh seine musikalische Begabung. Lahav Shani ist ausgebildeter zu imitieren. »Mich hat es schon immer interessiert, dem Klang Pianist, Kontrabassist und Dirigent. Er studierte zunächst bei Arie nachzuspüren. Darum bin ich Musiker geworden«, meint der Pia- Vardi an der Buchmann-Mehta-Musikschule in seiner Heimatstadt nist. 1983 in Locarno geboren, studierte er in Lugano sowie in Han- und später an der Musikhochschule »Hanns Eisler« in Berlin, wo er nover bei Arie Vardi. Wichtig wurde die Begegnung mit Alfred Schüler von Christian Ehwald (Dirigieren) und Fabio Bidini (Klavier) Brendel, der Francesco Piemontesis menschliche und künstlerische war. Inspirierend sei für ihn – so Lahav Shani – zudem der Besuch Entwicklung entscheidend beeinflusste: »Sein Unterricht war eine von Proben und Konzerten gewesen. Hier habe er sich von den Schule des Hörens, ein Ausloten des Klangs.« Weitere maßgeb großen Dirigenten unserer Zeit das Rüstzeug für den Beruf abge- liche Impulse empfing er von Murray Perahia und Alexis Weissen- schaut. Und er fand unter ihnen zwei wichtige Mentoren: Daniel berg. Der Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe wie Barenboim und Zubin Mehta. Den Startschuss für seine internatio- des Concours Reine Elisabeth in Brüssel gehört dank seines kulti- nale Karriere gab 2013 der Sieg beim Gustav-Mahler-Dirigenten- vierten, farbenreichen Spiels zu den führenden Pianisten seiner wettbewerb in Bamberg. Seit 2018 ist Lahav Shani Chefdirigent Generation. Er gilt als herausragender Mozart-Interpret, doch des Philharmonischen Orchesters Rotterdam, mit Beginn dieser sein Repertoire reicht von der Wiener Klassik bis zur zeitgenössi- Saison wurde er zudem Musikdirektor des Israel Philharmonic schen Musik. 2015 debütierte er mit einem Klavierabend in den Orchestra, bei dem er im Alter von 16 Jahren als Pianist debütiert Veranstaltungen der Stiftung Berliner Philharmoniker, nun ist er erst- hatte. Er tritt damit die Nachfolge von Zubin Mehta an, der das mals als Solist beim Orchester zu Gast. »Ich kenne die Aufnahmen Orchester mehr als fünf Jahrzehnte lang geleitet hat. der Berliner Philharmoniker seit meiner Kindheit. Ich freue mich sehr, nun mit ihnen auftreten zu dürfen.« 10 11
S AIS ON 2020/ 21 Konzerttipps Philharmonie Berlin Großer Saal Nach alten Volksliedern Donnerstag 17. September 2020 20 Uhr François-Xavier Roth und Tabea Zimmermann Freitag 18. September 2020 20 Uhr Tabea Zimmermann und François-Xavier Roth präsentieren Paul Hindemiths Bratschenkonzert Der Schwanendreher – ein stimmungsvolles Werk »nach alten Samstag 19. September 2020 19 Uhr Volksliedern«. Folkloristisch gibt sich auch Béla Bartóks Divertimento, das von wirbelnder Tanzmusik aus Rumänien und Ungarn inspiriert ist. Berliner Philharmoniker | François-Xavier Roth Dirigent | Tabea Zimmermann Viola Großer Saal | Do 08.10.20 20 Uhr | Fr 09.10.20 20 Uhr | Sa 10.10.20 15 Uhr & 19 Uhr Kartenpreise von 25 bis 66 Euro Vorfreude und Aufbruch Funkensprühend Im Juni 2015 wählten die Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko zu ihrem Marc Minkowski dirigiert Haydn und Beethoven neuen Chefdirigenten; vor einem Jahr trat er das Amt an. Jetzt präsentiert eine exklusive Edition zentrale Aufnahmen dieser Phase der Vorfreude und In diesem Konzert mit Marc Minkowski – prominenter Dirigent der Alte-Musik- des Aufbruchs. In Interpretationen von Werken von Beethoven, Tschaikowsky, Szene – sprühen die Funken! Von Haydn gibt es die vitale »Feuer-Symphonie«, Franz Schmidt und Rudi Stephan offenbaren sich nicht nur erste wichtige während Beethovens Ballettmusik Die Geschöpfe des Prometheus einen mythi- Programmlinien, sondern auch das spannungsreiche, intensive Musizieren in schen Rebellen feiert, dem die Menschen das Feuer überhaupt erst verdanken. dieser Partnerschaft. Berliner Philharmoniker | Marc Minkowski Dirigent Großer Saal | Do 15.10.20 20 Uhr | Fr 16.10.20 20 Uhr | Sa 17.10.20 19 Uhr Ludwig van Beethoven Kartenpreise von 25 bis 66 Euro Symphonie Nr. 7 Symphonie Nr. 9 Ticketverkauf Peter Tschaikowsky online unter berliner-philharmoniker.de Symphonie Nr. 5 Symphonie Nr. 6 telefonisch unter +49 30 254 88-999 · Montag – Freitag 9 –16 Uhr an der Konzertkasse der Philharmonie · Montag–Freitag 15 –18 Uhr Franz Schmidt Samstag, Sonntag, an Feiertagen 11–14 Uhr Symphonie Nr. 4 Rudi Stephan Musik für Orchester Berliner Philharmoniker Impressum Kirill Petrenko Herausgegeben von der Berliner Philharmonie gGmbH für die Stiftung Berliner Philharmoniker · Direktorin 5 CD · 2 Blu-ray Marketing, Kommunikation und Vertrieb: Kerstin Glasow · Leiter Redaktion: Tobias Möller (V. i. S. d. P.) Herbert-von-Karajan-Straße 1, 10785 Berlin · redaktion@berliner-philharmoniker.de Redaktion: Tobias Möller, Hendrikje Scholl · Biografien Nicole Restle · Coverfoto: Heribert Schindler in Z usammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM Dresden · Abbildungen: S. 2 Monika Rittershaus, S. 4 akg-images, S. 7 Robert-Schumann-Haus, Zwickau, S. 10, 11 Marco Borggreve · Layout und Satz: Bettina Aigner · Herstellung: Reiter-Druck, 12247 Berlin Jetzt erhältlich unter Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten 2020/21-07 berliner-philharmoniker-recordings.com und im Shop der Philharmonie 12
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