Beziehungsweise transatlantisch - Zum Verhältnis USA - Europa HANNAH ARENDT TAGE 22 - 27. Oktober 2019 - Hannover.de

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Beziehungsweise transatlantisch - Zum Verhältnis USA - Europa HANNAH ARENDT TAGE 22 - 27. Oktober 2019 - Hannover.de
beziehungsweise
transatlantisch
Zum Verhältnis USA – Europa

HANNAH ARENDT TAGE
22. — 27. Oktober 2019
Beziehungsweise transatlantisch - Zum Verhältnis USA - Europa HANNAH ARENDT TAGE 22 - 27. Oktober 2019 - Hannover.de
Wer ist Hannah Arendt?
Hannah Arendt, am 14. Oktober 1906 in Hannover-Linden
geboren und am 4. Dezember 1975 in New York gestorben,
hat als deutsch-amerikanische jüdische Denkerin politisches
Urteilsvermögen mit philosophischer Reflexion verknüpft und
sich in aktuelle gesellschaftliche Debatten leidenschaftlich
­eingemischt. Wie kaum ein/e andere/r Politiktheoretiker*in
 ihrer Zeit stellte sie sich auch unbequemen intellektuellen
 ­Herausforderungen.

Was sind die HANNAH ARENDT TAGE?
Das Kuratorium der HANNAH ARENDT TAGE wählt jährlich
ein aktuelles Problem aus politischen und gesellschaftlichen
Themenfeldern aus. Namhafte Politiker*innen und Wissen-
schaftler*innen setzen sich mit dem gewählten Thema in ihren
Vorträgen auseinander und stellen es einem breiten Publikum
zur Diskussion.

Das Kuratorium
Konstanze Beckedorf, Sozial- und Sportdezernentin,
Kulturdezernentin i. V.
Harald Böhlmann, Stadtrat a. D.
Prof. Dr. Susanne Boshammer, Universität Osnabrück
Dr. Thomas Brunotte, VolkswagenStiftung
Prof. Dr. Volker Gerhardt, Humboldt-Universität zu Berlin
Wolfgang Jüttner, Niedersächsischer Umweltminister a. D.
Prof. Dr. Gerhard Kruip, Johannes Gutenberg-Universität
Mainz
Stephan Lohr, NDR
PD Dr. Franziska Martinsen, Leibniz Universität Hannover
Rita Maria Rzyski, Dezernentin für Personal, Bildung,
Jugend und Familie
Franziska Stünkel, Filmregisseurin und Drehbuchautorin

Vorsitz: Sabine Tegtmeyer-Dette, Erste Stadträtin und
Wirtschafts- und Umweltdezernentin der Landeshauptstadt
Hannover

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Beziehungsweise transatlantisch - Zum Verhältnis USA - Europa HANNAH ARENDT TAGE 22 - 27. Oktober 2019 - Hannover.de
Grußwort
Die 22. HANNAH ARENDT TAGE sind mit ihrer Themensetzung
wieder ganz dicht am Puls der Zeit. Die Re-Aktualisierung der
„America First“-Politik und die Absage des Multilateralismus
durch die derzeitige US-Administration sind Anlass, aus ver-
schiedenen Perspektiven und in unterschiedlichen Formaten
auf die Beziehungen zwischen den USA und Europa zu blicken.

Hannah Arendts Sichtweise auf die USA war geprägt durch ihre
eigenen biographischen Erfahrungen als Verfolgte des NS-­
Regimes und Emigrantin. Der Auftakt der HANNAH ARENDT
TAGE widmet sich daher der Perspektive der transatlantischen
Migration. Die zweite Perspektive stellt die gegenwärtige
lite­rarische Reflexion der transatlantischen ­Kulturbeziehungen
in den Mittelpunkt. Die Hannah-Arendt-Lecture greift die
­politikphilosophische Perspektive auf und untersucht die Trans-
 nationalität von Arendts Werk. Schließlich blickt die politische
 Perspektive auf die gegenwärtige Kontroverse um Uni- oder
 Multilateralismus in der internationalen (Sicherheits-)Politik der
 USA und Europa.

Ein besonderes Highlight ist die Weltpremiere des
Dokumentar­films „Light Out of Darkness : The Photography
of Fred Stein“ von Peter Stein, Sohn des mit Hannah Arendt
befreundeten Fotografen Fred Stein.

Ich freue mich sehr, dass Schüler*innen der Helene-Lange-­
Schule wieder mit dabei sind und die Perspektive auf „Das
­andere Amerika“ richten. Mit dem Theaterstück „Hannah
 Arendt auf der Bühne“ bieten wir zudem für Schüler*innen, aber
 auch für Erwachsene einen besonderen Zugang zu Leben und
 Werk Hannah Arendts an.

Allen Kooperationspartner*innen sei herzlich gedankt.
Allen Besucher*innen wünsche ich inspirierende Tage und viel
Erkenntnisgewinn!

Sabine Tegtmeyer-Dette,
Erste Stadträtin

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Beziehungsweise transatlantisch - Zum Verhältnis USA - Europa HANNAH ARENDT TAGE 22 - 27. Oktober 2019 - Hannover.de
Eröffnung der 22. HANNAH ARENDT TAGE
Dienstag, 22. Oktober, 19.00 Uhr
Sprengel Museum Hannover, Kurt-Schwitters-Platz

 Fred Stein
 Dresden – Paris – New York
Hannah Arendt teilte mit dem in Dresden geborenen Fred Stein
(1909 – 1967) die Erfahrungen von Flucht, Exil und Staaten­
losigkeit. Stein war Mitglied der Sozialistischen Arbeiterpartei
Deutschlands (SAPD). Nach der Machtübernahme der National­
sozialisten 1933 wurde er gezwungen, seine Arbeit als Jurist
aufzugeben und mit seiner Frau Lilo nach Paris zu emigrieren.
Das gemeinsame Hochzeitsgeschenk, eine Leica, begründete
seine neue Karriere als Fotograf. Nach Ausbruch des Zweiten
Weltkriegs flohen die Steins ebenso wie Hannah Arendt 1941
nach New York.

Fred Stein fotografierte Architektur, Straßenszenen und
­Menschen in Paris und New York. Bekannter sind seine ­Porträts.
 Bilder von Bertolt Brecht, Le Corbusier, Dorothy Parker,
 Albert Einstein, Günter Grass oder Hannah Arendt, die er
 über J­ ahrzehnte fotografisch begleitete, fanden Aufnahme
 in das kollektive Bildgedächtnis. Aufgrund seiner vielfach
 durch Brüche gekennzeichneten Biographie blieb der Name
 des ­Fotografen bis zum Engagement seines Sohnes Peter
 Stein ­jedoch weitgehend unbekannt. Anlässlich der HANNAH
 ARENDT TAGE 2019 gibt das Sprengel Museum Hannover
 ­einen Einblick in das umfangreiche Werk. Die Ausstellung
  ­wurde kuratiert von Inka Schube, Sprengel Museum Hannover,
   in Zusammenarbeit mit Peter Stein und Dawn Freer.
   Die Schau ist vom 23.10.2019 bis 26.01.2020 zu sehen.

   Grußworte: Sabine Tegtmeyer-Dette,
   Erste Stadträtin und Wirtschafts- und Umweltdezernentin
   der Landeshauptstadt Hannover
   Dr. Carina Plath, stellv. Direktorin Sprengel Museum
   Hannover

   Impuls: Fred Stein. Light Out of Darkness.
   Peter Stein über seinen Vater

   Einführung: Der Fotograf Fred Stein. Eine Einordnung.
   Theresia Ziehe, Kuratorin für Fotografie am
   Jüdischen Museum Berlin

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Oben: Little Italy
                                        New York, 1943

                                        Unten: Hannah
                                        Arendt on Couch,
                                        1944

                                        © Estate of
                                        Fred Stein

Referent*innen
Peter Stein (*1943 in New York) ist ein US-amerika­
nischer Kameramann, dessen Karriere mehr als
fünfzig preisgekrönte Spiel- und Fernsehfilme für die
großen Hollywood-Studios und -Netzwerke sowie
zahlreiche Dokumentationen umfasst. Er wurde für
zwei Emmy Awards nominiert. Stein war Professor
für Kinematographie am Graduate Film Program der
New York ­University und arbeitete dort als Produk-
tionsleiter. Er ist Mitglied der American Society
of ­Cinematographers und Leiter des Archivs des
Fotografen Fred Stein. Peter Stein lebt mit seiner Frau
Dawn Freer in Dutchess County, New York.

Theresia Ziehe ist Kuratorin für Fotografie am
­Jüdischen Museum Berlin. 2013 präsentierte sie dort
 die Ausstellung „Im Augenblick. Fotografien von
 Fred Stein“.

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Lesung und Gespräch
Mittwoch, 23. Oktober, 19.30 Uhr
Literaturhaus Hannover e. V., Sophienstraße 2

 Prawda.
 Eine amerikanische Reise
„Was Amerika mit viel Glück gelang, können viele andere
­Staaten [...] erreichen. An dieser Tatsache bemisst sich unsere
 Hoffnung.“ (Hannah Arendt „Die Freiheit, frei zu sein“)
 Die F ­ rage wäre, ob, was den USA zuletzt gelang, als Grad­
 messer unserer Hoffnungen taugt. In „Prawda“ begibt sich
 ­Felicitas Hoppe vor der Wahl Donald Trumps auf eine amerika-
  nische Reise und folgt den Spuren der Russen Ilf und Petrow,
  die 80 Jahre zuvor denselben Weg genommen hatten. Den
  historischen Bogen im Blick, befühlt sie die Gegenwart des
  Landes: Wie steht es um die Freiheit, frei zu sein? Was ist und
  bedeutet Wahrheit? Was haben Literatur und Philosophie
  ­politischen Extremen entgegenzusetzen? Und was hätte
   ­Hannah Arendt dazu Felicitas Hoppe (und uns) zu sagen?

   Grußworte: Konstanze Beckedorf,
   Sozial- und Sportdezernentin, Kulturdezernentin i. V.
   Kathrin Dittmer, Leitung Literaturhaus Hannover e. V.

   Lesung und Gespräch: Felicitas Hoppe und Dr. Ulrich Kühn

                Die Schriftstellerin Felicitas Hoppe lebt in Berlin.
                                                                        Foto Felicitas Hoppe: Anita Affentranger, Foto Dr. Ulrich Kühn: Copyright: NDR_Christian Spielmann

                1996 erschien ihr Debüt „Picknick der Friseure“.
                Es f­ olgten weitere Romane, zuletzt 2018 „Prawda“.
                Für ihr Werk wurde sie mit zahlreichen Preisen
                ­aus­gezeichnet, u. a. mit dem Georg-Büchner-Preis.
                 Felicitas Hoppe hatte Poetikdozenturen und Gast­
                 professuren u. a. in Göttingen, am Dartmouth College
                 in Hanover (New Hampshire), an der ­Georgetown
                 ­University in Washington D.C., in Hamburg,
                  ­Heidelberg und Köln inne.

                Ulrich Kühn promovierte 1999 mit einer Arbeit über
                die Verbindungen von gesprochener Sprache und
                Musik in den diversen Theaterformen. Er leitet die
                Literaturredaktion von NDR Kultur.

Der Eintritt ist frei. Zählkarten gibt es an der Abendkasse,
­solange der Vorrat reicht. Einlass ab 19.00 Uhr.

                                 6
Hannah-Arendt-Lecture
Donnerstag, 24. Oktober, 19.30 Uhr
Leibniz Universität Hannover, Kali-Chemie Hörsaal,
Gebäude 2501 (Altbau Chemie), Callinstraße 9

 Transnationale Philosophie –
 Hannah Arendt und die
 Zirkulation des Politischen
Hannah Arendt hat infolge ihrer eigenen Flucht- und Exil­
erfahrung eine Form des Philosophierens zwischen verschiede-
nen Welten und Sprachen, insbesondere der deutschen und der
US-amerikanischen, bewusst gepflegt. Philosophieren versteht
sie als Praxis der Ideenzirkulation in einer globalisierten Welt.
Entsprechend entwickelt Arendt einen spezifischen Begriff des
Politischen als transnationalen Raum und als transnationale
Form des Handelns. Ein Blick auf die Arendt-Rezeption in den
USA und Deutschland zeigt sowohl historische Kontinuitäten als
auch Brüche dieser Ideenzirkulation auf.

   Grußwort und Moderation: PD Dr. Franziska Martinsen,
   Leibniz Universität Hannover, Institut für Politikwissenschaft,
   Mitglied des Kuratoriums der HANNAH ARENDT TAGE

   Lecture: „Transnationale Philosophie – Hannah Arendt
   und die Zirkulation des Politischen“
   PD Dr. Stefania Maffeis, Institut für Philosophie der
   Freien Universität Berlin

   Diskussion

                Stefania Maffeis studierte Philosophie und Geistes-
                wissenschaften in Parma (Italien) und in Berlin.
                Sie promovierte 2005 an der Freien Universität
                (FU) Berlin mit der Arbeit „Zwischen Wissen-
                schaft und P ­ olitik. Transformationsprozesse der
                DDR-­Philosophie, 1945 – 1993“, und arbeitete als
                ­Lehr­beauftragte und wissenschaftliche Mitarbeiterin
                 am Institut für ­Philo­sophie der FU Berlin. 2013 war
                 sie als DAAD-Stipen­diatin V  ­ isiting Fellow am Bard
                 ­College (Annandale-on-­Hudson, New York).
                  Nach ihrer H
                             ­ abilitation im Fach Philosophie an der
                  FU Berlin arbeitet sie seit 2017 als Privatdozentin am
                  dortigen Institut für Philosophie.

                                  7
Schulprojekt
Donnerstag, 24. Oktober, 12.00 Uhr
Helene-Lange-Schule, Hohe Straße 24

„Das andere Amerika“
Im Rahmen des „Hannah-Arendt-Schüler*innenlehrstuhls“
setzen sich Schüler*innen der Helene-Lange-Schule mit den
Schriften Hannah Arendts, u. a. mit ihrem Essay „Macht und
Gewalt“, auseinander und fragen nach Bezügen zur aktuellen
politischen Situation in den USA. Wie verändert die Social
­Media-Präsidentschaft Donald Trumps die amerikanische
 ­Nation, die amerikanische Fremd- und Selbstsicht und das
  ­transatlantische Verhältnis?

Im Unterricht und in einer Arbeitsgemeinschaft wird der Frage
nachgegangen, inwieweit das medial vermittelte Bild mit der
Wahrnehmung der Bürger*innen übereinstimmt. Dabei sollen
u. a. multimediale Installationen und Präsentationen entstehen,
die jeweils eine ganz persönliche Sicht und Wahrnehmung der
Schüler*innen und eigene Standpunkte zeigen. Die Ergebnisse
des Schulprojektes werden im Rahmen der HANNAH ARENDT
TAGE präsentiert.

  Grußwort: Rita Maria Rzyski, Dezernentin für Personal,
  Bildung, Jugend und Familie

  Einführung: Matthias Zeidler, StD (Stellv. Schulleiter) und
  Olaf Zwacke, StD

  Präsentation: „Das andere Amerika“
                                                                  Foto: Maarten van den Heuvel / unsplash, Hintergrundgrafik: Jonas John / photocase.de

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Theater
                Donnerstag, 24. Oktober, 19.30 Uhr
                Freitag, 25. Oktober, 9.30 Uhr und 11.30 Uhr
                Theater im Pavillon, Lister Meile 4

                 Hannah Arendt auf der Bühne
                An ihrem letzten Lebenstag arbeitet Hannah Arendt an ihrem
                Schreibtisch. Aus dem Nichts erscheint ein junges Mädchen,
                das auch Hannah heißt. Erzählen und Denken bedeutet
                ­Handeln, erläutert Arendt der kleinen Hannah und nimmt sie
                 mit in das Theater. Hier macht sie Hannah mit ihrem Vorbild,
                 der griechischen Polis, bekannt, aus der Arendt ihr Denken
                 speist. Die beiden erfahren die Bedrohung des gemeinsamen
                 freien Lebens in der Gesellschaft durch die Figur des Wolfes.
                 Und sie verzweifeln an der unpolitischen Haltung der Figur
                 des Fuchses. „Wir sind praktische Denkerinnen und keine, die
                 sich in ihrem Bau verkriechen“, setzen sie ihm entgegen und
                 entwickeln H­ altungen. Das Stück benennt auch die historische
                 Katastrophe, die die Jüdin Hannah Arendt zwang, vor den Nazis
                 aus Deutschland in das Exil nach Paris und New York zu fliehen.

                „Hannah Arendt auf der Bühne“ ist eine Produktion von
                AGORA – Das Theater der Deutschsprachigen G      ­ emeinschaft
                Belgiens, St. Vith, nach dem gleichnamigen Kinderbuch
                von M ­ arion Muller-Colard. Regie: Ania Michaelis.
                Text: Ania ­Michaelis und Felix Ensslin. Das Stück ist geeignet
                für S
                    ­ chüler*innen der Klassen 6 bis 10.

                   Tickets für die Abendaufführung am 24. Oktober:
                   Erwachsene VVK 14,- €, AK 17,- € / erm. 12,- €,
                   Schüler*innenticket für alle Termine 6,- €.
                   Die Tickets gelten auch als GVH Fahrkarte.

                   Tickets 25. Oktober: Schüler*innen 6,- €,
                   Hannover-Aktiv-Pass Inhaber*innen 0,- €.

                   Anmeldung für die Aufführungen um 9.30 Uhr und 11.30 Uhr
                   erforderlich unter Telefon: 0511 - 344104
                   oder unter theaterwerkstatthannover@t-online.de
Fotos: ©AGORA

                                                9
Dokumentarfilm – Weltpremiere
Freitag, 25. Oktober, 18.00 Uhr
Sprengel Museum Hannover, Auditorium, Kurt-Schwitters-Platz

 Light Out of Darkness :
 The Photography of Fred Stein
Mit diesem Dokumentarfilm, dessen Weltpremiere in H     ­ annover
stattfindet, hat Peter Stein ein sehr persönliches Porträt
über seinen Vater, den Fotografen Fred Stein, geschaffen.
Viele M­ enschen kennen Fred Steins Fotografien, seinen
Namen ­hingegen nicht. Fred Stein starb, bevor die Fotografie
als gleichberechtigte Kunstform anerkannt wurde. „Light Out
of ­Darkness“ begibt sich auf die Spuren des bis vor wenigen
­Jahren fast vergessenen Fotografen.

Der Film erzählt das dramatische Leben Fred Steins, von Flucht
und Exil sowie von einem Mann, der trotz solcher Umbrüche
eine positive, oft humorvolle Sicht auf die Welt hatte. Schau-
spieler Christian Berkel liest Auszüge aus Steins Schriften. Lilo
Stein, seine Ehefrau, wird gesprochen von der Schauspielerin
Barbara Sukowa. Ein weiterer Erzählstrang rückt den Sohn in
den Blickpunkt: Als Kind ging Peter mit seinem Vater durch die
Straßen von New York, lernte von ihm die Fotografie und erfuhr
tiefe Einblicke in Fred Steins künstlerisches Handwerk.

Das Herzstück des Films sind die Fotos selbst. Spannende
Augenblicke aus Paris in den 1930er Jahren, New York in den
1940er Jahren und über 1200 faszinierende Porträts.

   Einführung: Prof. Rolf Wernstedt, Präsident des
   Niedersächsischen Landtages a. D.

   Weltpremiere:
   Light Out of Darkness : The Photography of Fred Stein

   Werkstattgespräch: Peter Stein, Produzent und
   Co-Regisseur, Irene Höfer, Produzentin (Medea Film
   Factory Hannover), Jochen Coldewey, nordmedia –
   Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen /Bremen mbH,
   und Franziska Stünkel, Filmregisseurin und Fotokünstlerin

   Ausklang mit Getränken und Gebäck

Anmeldung erforderlich bis zum 7. Oktober 2019 unter:
hat@hannover-stadt.de

                               10
Oben: Fred Stein,
                                         fotografiert von
                                         seiner Frau Lilo Stein,
                                         Paris 1937
                                         © Estate of Fred Stein

                                         Unten: Peter Stein
                                         vor einer Fotografie
                                         seiner Eltern,
                                         Fred und Lilo Stein

„Light Out of Darkness : The Photography
of Fred Stein“

90 Min., USA/D 2019, Regie: Dawn Freer und Peter Stein,
Produktion: Peter Stein und Dawn Freer / Medea Film Factory
Hannover. Gefördert mit Mitteln der nordmedia – Film- und
Mediengesellschaft Niedersachsen / Bremen mbH.

Fassung mit deutsch eingesprochenen Texten,
O-Töne untertitelt.

                             11
Dialog
Sonnabend, 26. Oktober, 10.00 bis 12.00 Uhr
Tagungszentrum Schloss Herrenhausen, Herrenhäuser Straße 5

 Update: Zur Zukunft der
 transatlantischen Beziehungen
Die disruptive Präsidentschaft Donald Trumps irritiert alle, die
im Geist und in der Praxis transatlantischer Kooperation groß
geworden sind und nun mit Schrecken die problematische
Re-Aktualisierung der „America First“-Politik und die Absage
des Multilateralismus durch die derzeitige US-Administration
zur Kenntnis nehmen müssen.

Der Dialog beleuchtet, was die Verschiebung der traditionellen
Pfeiler bisheriger europäischer Sicherheitsarchitektur für die
Beziehung zwischen den USA und Europa bedeutet. Aktuell
steht die EU und damit auch die Bundesrepublik Deutsch-
land vor der Herausforderung, eine auf breitest möglichem
­Konsens fußende Strategie zu entwickeln, um der Achtung und
 dem Schutz der Menschenwürde national und international
 ­Geltung zu verschaffen. Deshalb stellt sich jetzt die Frage: Auf
  welche Weise kann Europa die transatlantische Partnerschaft
  neu­gestalten, wenn die USA sich aus Europa zurückziehen?
  Kann nur ein starkes Europa die westliche ­Wertegemeinschaft
  wiederherstellen und die deutsch-amerikanische Krise
  ­überwinden?

   Begrüßung: Dr. Thomas Brunotte, VolkswagenStiftung

   Impulsvorträge:
   „Europa zuerst!“
   Prof. Dr. Claus Leggewie, Justus-Liebig-Universität Gießen

   „Das Ende der pax americana:
   Eine Interdependenzerklärung. Kann Deutschland
   sich strategischer aufstellen?“
   Prof. James D. Bindenagel, Rheinische Friedrich-
   Wilhelms-Universität Bonn

   Diskussion mit den Vortragenden

   Moderation: Nana Brink, Deutschlandfunk Kultur

   Ausklang mit kleinem Imbiss

Anmeldung erforderlich bis zum 7. Oktober 2019 unter:
hat@hannover-stadt.de

                                12
Referent*innen
Claus Leggewie studierte in Köln und Paris
­Geschichte und Sozialwissenschaften. Er promo­vierte
 an der Georg-August-Universität Göttingen, wo er
 sich ebenfalls habilitierte. Von 1989 bis 2015 war Claus
 Leggewie Professor für Politikwissenschaft an der
 Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Von 1995 bis
 1997 war er erster Inhaber des Max-Weber-­Lehrstuhls
 an der New York University. Er ist Mitbegründer
 und Direktoriumsmitglied des Zentrums für Medien
 und Interaktivität der JLU. 2015 wurde er als erster
 Amtsinhaber auf die Ludwig-Börne-Professur der JLU
 berufen. Er war von 2007 bis 2017 Direktor des Kultur-
 wissenschaftlichen Instituts (KWI) in Essen sowie des
 Centre for Global Cooperation Research in Duisburg.

James D. Bindenagel arbeitete über vier Jahrzehnte
als hochrangiger US-Diplomat (z. B. in der DDR und
der BRD) in vielfältigen Bereichen. Von 1996 bis
1997 amtierte er als US-Botschafter in Deutschland.
Zuvor war James D. Bindenagel u. a. Direktor
für ­Regierungsangelegenheiten bei Rockwell
­Inter­national (1991 –1992) und Senior Fellow für die
 New Transatlantic Agenda des German Marshall
 Fund of the United States (1997–1998). Von 2005
 bis 2013 b­ ekleidete er das Amt des Vizerektors für
 ­„Community, Government und International Affairs“
  an der DePaul Universität Chicago. Seit 2014 ist er
  Henry-Kissinger-Professor und Leiter des Center for
  International Security and Governance (CISG) an der
  Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Moderation
Nana Brink studierte Deutsche Geschichte und
­Literatur in München und Berlin. Sie ist ­Moderatorin
 von „Studio 9“ (Deutschlandfunk Kultur). Zuvor
 arbeitete sie als Redakteurin (taz und Focus) sowie
 als Korrespondentin (Der Spiegel, Der Tagesspiegel).
 Von 2011 bis 2014 war Nana Brink als Korrespondentin
 in den USA (für Deutschlandfunk / ­Deutschlandradio
 Kultur) tätig. Im Zeitraum 2005 bis 2011 war sie
 ­s tellvertretende Vorsitzende von WIIS.de (Women
  in International Security).

                 13
Porträt im Diskurs
Sonntag, 27. Oktober, 11.00 Uhr
Sprengel Museum Hannover, Calder-Saal,
Kurt-Schwitters-Platz

 Die Politik des Porträts
Fotografien von Menschen in Deutschland, Fotografien von
Menschen im Exil – Fred Stein, in Dresden aufgewachsen und
vor den Nationalsozialisten über Paris nach New York geflohen,
porträtierte beide Gruppen. Eine komplexe Angelegenheit,
ist doch ein Porträt der Forderung ausgesetzt, eine Person so
zu zeigen, wie sie ist. Doch der Fotograf Stein wollte genau
das, für ihn bestand der Sinn darin, ein Bild zu schaffen, „das
über den äußeren und inneren Menschen aussagt“. Der Erfolg
seiner bekannten Bilder von Hannah Arendt und Albert Einstein
scheint ihm Recht zu geben, ihr Fotograf jedoch blieb weit­
gehend unbekannt.

Der Vortrag nähert sich Fred Steins Arbeit mit dem Blick auf
die Rolle des Fotografen als gesellschaftlicher Akteur: Gibt es
eine Politik des Porträts? Übernehmen wir mit dem ­Einfallstor
­Fotografie historischen Zeitgeist oder tradieren wir durch
 ­Gesichtsbilder Geschichtsbilder?

   Begrüßung und Moderation: Inka Schube, Kuratorin
   für Fotografie und Medien, Sprengel Museum Hannover

   Vortrag: „Die Politik des Porträts“, Miriam Zlobinski

                Miriam Zlobinski studierte Geschichte und Kunst­
                geschichte und promoviert am Institut für Geschichts-
                wissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin
                zum Thema „Das politische Bild in der alten Bundes-
                republik. Eine kritische Annäherung an das kollektive
                Bildgedächtnis am Beispiel des Fotojournalismus der
                Illustrierten stern.“ Sie ist ausgebildete Journalistin
                und war 2016 Mitglied der Bildredaktionsklasse an
                der Ostkreuzschule für Fotografie. 2018 erhielt sie den
                Small Research Grant der Bundeskanzler-Willy-Brandt
                Stiftung. Sie ist Gründerin von Foto:Diskurs, einem
                ­interdisziplinären Arbeitskreis zur Auseinander­
                 setzung mit aktuellen Positionen und Forschungs­
                 themen.

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Veranstaltungsorte
  22. Oktober: Eröffnung: 22. HANNAH ARENDT TAGE,
  Sprengel Museum Hannover, Auditorium,
  Kurt-Schwitters-Platz, H
                         ­ altestelle Aegidientorplatz,
  Stadtbahnlinien 1,2,4,5,6,8,11, Haltestelle Maschsee /
  Sprengel Museum, Buslinien 100 / 200

  23. Oktober: Lesung und Gespräch: „Prawda“,
  Literaturhaus Hannover e.V., Sophienstraße 2, Haltestelle
  Kröpcke, Stadtbahnlinien 1 – 9, 11 oder Haltestelle
  Aegidientorplatz, Stadtbahnlinien 1,2,4,5,6,8,11, Haltestelle
  Thielenplatz / Schauspielhaus, Buslinien 100 / 200,121,128

  24. Oktober: Präsentation Schulprojekt: „Das andere
  Amerika“, Helene-Lange-Schule, Hohe Straße 24, Haltestelle
  Lindener Marktplatz, Stadtbahnlinie 9, Buslinien 100/ 200,120

   24. Oktober: Hannah-Arendt-Lecture: „Transnationale
   Philosophie – Hannah Arendt und die Zirkulation des
   Politischen“, Leibniz Universität Hannover, Kali-Chemie
   Hörsaal, Gebäude 2501 (Altbau ­Chemie), Callinstraße 9,
   Haltestelle Schneiderberg / Wilhelm-Busch-Museum,
   Stadtbahnlinien 4 und 5 (Der Weg zum Hörsaal ist im
  ­Gebäude ausgeschildert.)

  25. Oktober: Filmpremiere: „Light Out of Darkness :
  The Photography of Fred Stein“, Sprengel Museum
  Hannover, Auditorium, Kurt-Schwitters-Platz

  26. Oktober: Dialog: „Update: Zur Zukunft der trans­
  atlantischen Beziehungen“, Schloss Herrenhausen,
  Herrenhäuser Straße 5, Haltestelle Herrenhäuser Gärten,
  Stadtbahnlinien 4 und 5, Buslinie 136

  27. Oktober: Porträt im Diskurs: „Die Politik des Porträts“,
  Sprengel Museum Hannover, Calder-Saal,
  Kurt-Schwitters-Platz

  Der Eintritt zu diesen Veranstaltungen ist frei.

Und außerdem:
  24. Oktober und 25. Oktober: Theater: „Hannah Arendt
  auf der Bühne“, Theater im P  ­ avillon, Lister Meile 4,
  Halte­s tellen Hauptbahnhof / ZOB, Stadtbahnlinien
  1,2,3,7,8,9,10,17, Buslinien 121,134,300,500,700

  Eintritt: Schüler*innen 6,- €, Erwachsene VVK 14,- €,
  AK 17,- € / erm. 12,- €

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Veranstalter
Die HANNAH ARENDT TAGE sind eine Veranstaltung der
Landeshauptstadt Hannover, Büro Oberbürgermeister,
Wissenschaftsstadt Hannover, in Kooperation mit der Leibniz
Universität Hannover, Institut für Politikwissenschaft, und der
VolkswagenStiftung.

Redaktion und Kontakt
   Landeshauptstadt Hannover
   Büro Oberbürgermeister, Wissenschaftsstadt Hannover
   Dr. Sabine Meschkat-Peters
   Trammplatz 2, 30159 Hannover
   E-Mail: hat@hannover-stadt.de

   Projektleitung „Political Science Goes Public“
   PD Dr. Franziska Martinsen
   Institut für Politikwissenschaft, Leibniz Universität Hannover
   f.martinsen@ipw.uni-hannover.de

   Gestaltung: Jan Heidemann
   Foto Hannah Arendt: © Fred Stein
   Druck: Steppat Druck GmbH, Auflage: 7.000
   Stand: August 2019

   Weitere Informationen finden Sie unter:
   www.hannah-arendt-hannover.de
   www.facebook.com/HannahArendtTageHannover

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