DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE KUNST- UND NATURZENTRUM

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DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE KUNST- UND NATURZENTRUM
DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE
   KUNST- UND NATURZENTRUM

KUNSTSAISON 2017

AUSSTELLUNGEN UND
INSTALLATIONEN DER
ZEITGENÖSSISCHEN KUNST

APRIL - NOVEMBRE 2017

BILDENDE KUNST  

SHEILA HICKS
SAM SZAFRAN
EL ANATSUI
URSULA VON RYDINGSVARD
STÉPHANE GUIRAN
SARA FAVRIAU
KARINE BONNEVAL
MARIE DENIS
ANDREA WOLFENSBERGER
MÂKHI XENAKIS
REBECCA LOUISE-LAW

FOTOGRAFIE
UND VIDEO

MIGUEL CHEVALIER
DAVIDE QUAYOLA
STÉPHANE GUIRAN

GANZJÄHRIG GEÖFFNET      WWW.DOMAINE-CHAUMONT.FR   T. +33 (0) 254 209 922
DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE KUNST- UND NATURZENTRUM
DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE
KUNTZ- UND NATURZENTRUM
NEUNTE KUNSTSAISON VON CHAUMONT-SUR-LOIRE

INHALT

EINFÜHRUNG                                                        Seite 5

I. BILDENDE KUNST                                                 Seite 7

Sonderauftrag der Region Centre-Val de Loire
Sheila Hicks

Ausstellungen und jährliche Aufträge
Sam Szafran
El Anatsui
Ursula von Rydingsvard
Stéphane Guiran
Sara Favriau
Karine Bonneval
Marie Denis
Andrea Wolfensberger
Mâkhi Xenakis
Rebecca Louise-Law

II. FOTOGRAFIE UND VIDEO                                          Seite 41
Miguel Chevalier
Davide Quayola
Stéphane Guiran

III. 2017 EBENFALLS IN CHAUMONT-SUR-LOIRE ZU SEHEN                Seite 49

IV. DIE DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE                            Seite 55
1. Eine vielschichtige Aufgabe
2. Ein ehrgeiziges kulturelles Projekt
3. Die Akteure der Domaine
4. Werke und Installationen 2008 - 2016
5. Planung für 2017

V. PRAKTISCHE INFORMATIONEN                                       Seite 65

VI. AUSWAHL DES VERFÜGBAREN BILDMATERIALS FÜR DIE PRESSE          Seite 69

                                                           www.domaine-chaumont.fr   3
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    KUNTZ- UND NATURZENTRUM
    NEUNTE KUNSTSAISON VON CHAUMONT-SUR-LOIRE

    13 neue Künstler sind zur 9. Kunstsaison von Chaumont-sur-Loire anzutreffen, bei der – wie jedes Jahr – die Verknüpfung
    von Kunst, Natur und Kulturerbe gerühmt wird.
    Im Rahmen einer großen Bestellung, die von der Region Centre-Val de Loire finanziert wird, hat zunächst Sheila Hicks,
    eine seit vielen Jahren in Frankreich lebende Amerikanerin, die prächtigen Farben einer gewaltigen Installation auf den
    Wänden der Heubodengalerie verteilt.
    Ein weiteres Event des Jahres 2017: die Ausstellung eines seltenen, stilübergreifenden Künstlers, Sam Szafran,
    dessen Begeisterung für Natur und Pflanzen zu einem Werk von außergewöhnlich stimmungsvoller Kraft führt. Seine
    märchenhaften grünen Bäume sind in den Oberen Schlossgalerien zu bewundern.
    Auch der große ghanaische Künstler El Anatsui kehrt 2017 wieder zurück: für den Sommer gestaltet er ein Werk, bei dem
    er sich von den Lastkähnen der Loire inspirieren ließ.
    Der Bildhauer Stéphane Guiran hat die Reitbahn der Stallungen mit einer spektakulären Installation aus durchscheinenden
    Quarzblumen mit dem Titel „Le Nid des Murmures“ verschönert.
    Sara Favriau hingegen hat ihre filigranen, einem Spinnennetz gleichenden Hütten und geschnitzten Säulen in der
    Bienenscheune aufgestellt, während Marie Denis und Karine Bonneval ihre zarten Zuckerpflanzen, Herbarien und andere
    kostbare „Geduldsspiele“ in den privaten Gemächern des Schlosses und im Eselsgehege verstreut hat.
    Ursula von Rydingsvard hat ihre monumentale Skulptur „Anastazia“ im Historischen Park aufgestellt. Andrea Wolfensberger
    hat die Obere Galerie des Eselsgeheges (mit ihren Kartonskulpturen in Beschlag genommen, während Mâkhi Xenakis
    zarte Blumenkronen in der Galerien des Gärtnerhofs ausstellt.

    Und nicht zuletzt werden uns in Übereinstimmung mit dem Thema des Internationalen Gartenfestivals 2017, das mit
    der „Kraft der Blumen“ verbunden ist, zwei Schöpfer – Virtuosen digitaler Hilfsmittel – fantastische Welten zeigen:
    Miguel Chevalier im Historischen Park, mit seinem Werk „In out-Paradis artificiels”, und Davide Quayola in der unteren
    Heubodengalerie mit faszinierenden „Jardins d’été”, die während seiner Residenz in Chaumont-sur-Loire entstanden. Die
    britische Künstlerin Rebecca Louise-Law hat unter dem Vordach der Stallungen tausende Naturblumen verteilt, die zu
    den Glas- oder Zuckerblumen und den virtuellen Blumen des Jahres 2017 hinzukommen und dieser neuen Kunstsaison so
    einen Duft des Gartens Eden verleihen.

                                                                                                   Chantal Colleu-Dumond
                                                                                               Kuratorin der 9. Kunstsaison

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    NEUNTE KUNSTSAISON VON CHAUMONT-SUR-LOIRE

    I. BILDENDE KUNST
    SONDERAUFTRAG DER REGION CENTRE-VAL DE LOIRE
    AN SHEILA HICKS

                                                                                 “Glossolalia”, installation de Sheila Hicks pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017 - © 2ric Sander
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DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE                                                                                                        PROGRAMM 2017
KUNTZ- UND NATURZENTRUM                                                                                                               BILDENDE KUNST

SHEILA HICKS
“GLOSSOLALIA”
HEUBODENGALERIE

                                                            Sheila Hicks à Chaumont-sur-Loire, 2017
                                                                                     © Éric Sander

VORGEHENSWEISE DER KÜNSTLERIN
Was wäre in einem Schloss, das eine bemerkenswerte
Sammlung alter Tapeten, Gärten und weltweit anerkannte
Werke, und nach den von den Tapeten der Gästezimmer
der Prinzessin von Broglie inspirierten „Fleurs fantômes”
von Gabriel Orozco sowie den bunten Fenstern von Sarkis
natürlicher, als eine Künstlerin einzuladen, die einer
Kunst zu ihrem Gipfel verholfen hat, bei der sämtliche,
von den Schönheiten der Natur gebotenen Möglichkeiten
eingesetzt werden.

Sheila Hicks verwendet mit phänomenaler Virtuosität
Garne, Fasern und Farben, so wie ein Maler seine Pigmente
verwendet.

Jede Kreation ist für sie eine Reise, eine Erkundung, die
sie mit den wunderschönen, bunten Formen und riesigen
Seilen aus einem breitgefächerten Spektrum von Natur-
und Synthetikfasern beginnt, die sie ständig begleiten
und mit denen sie ihre unendlich stimmungsvollen Welten
erfindet.

Gewaltige Installationen oder zarte Collagen und Woll-
oder Leinengewebe zeugen von derselben Farbfertigkeit
dieser großen Künstlerin, die sämtliche Verfahrenweisen                                                                                                         Double page :
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im Textilwesen, welche sie auf ihren unzähligen                                                       installation de Sheila Hicks pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017
                                                                                                                                                                © Éric Sander
Entdeckungsreisen an den ungewöhnlichsten Orten
kennenlernen konnte, genau kennt.

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DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE                                                                                                                           PROGRAMM 2017
KUNTZ- UND NATURZENTRUM                                                                                                                                  BILDENDE KUNST

BIOGRAFISCHE ANGABEN
Sheila Hicks beschließt 1964, nach Paris zu ziehen, um       angewandter Kunst und moderner Kunst findet. 2016
dort zu leben und ihr Atelier zu gründen. Sie wurde 1934     nimmt sie insbesondere an der 20. Biennale von Sidney
in Nebraska geboren, war Schülerin von Josef Albers und      teil, am Glasgow International Festival und an Weaving &
George Kubler an der Kunst- und Architekturschule Yale       We – 2. Hangzhou Triennale der Fiber Art. Im selben Jahr
School of Art and Architecture. Bereichert durch ihre        widmet das Joslyn Art Museum von Omaha (Nebraska) ihr
Reisen nach Südamerika und durch ihren fünfjährigen          eine Retrospektive mit dem Titel „Sheila Hicks: Material
Aufenthalt in Mexiko macht sie ihr Pariser Atelier, wo sie   Voices“. In Frankreich hat sie 2014 im Palais de Tokyo
sich niedergelassen hat, zu einem stets betriebsamen         (Paris) und im Consortium (Dijon) ausgestellt; im Ausland
Mittelpunkt eines offenen Werkes, wo Fäden und Stoffe        stellte sie 2012 auf der 30. Biennale von São Paulo, 2014
einer fühlbaren, wahrnehmbaren und unmittelbaren             auf der Whitney-Biennale (New York) und 2015 in der
„internationalen Sprache“ eine Form verleihen.               Hayward Gallery (London) aus.
Die Kreation ist für sie ein sich wandelnder Prozess, der
durch Begegnungen und Dialoge, die sie prägen, genährt       Sie wird 2017 zur Biennale von Venedig und 2018 vom
wird, durch Kulturen und erlernte Techniken, durch           Centre Pompidou eingeladen werden.
Bauweisen, die in ihren Installationen eingesetzt werden.
Seit den 1960-er Jahren arbeitet Sheila Hicks an einem
Werk, das sein Gleichgewicht an der Kreuzung zwischen

                                                                                                                                                                                   Double page :
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                                                                                                                         installation de Sheila Hicks pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017
                                                                                                                                                                                   © Éric Sander

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KUNTZ- UND NATURZENTRUM                                                                                                                                             BILDENDE KUNST

AUS EINER LINIE EIN WERK MACHEN
„Chaumont-sur-Loire ist für mich ein besonderer                Auch wenn man gewisse Elemente aus meinem üblichen
Ort, wie ein Zufluchtsort, ein Raum, in dem meine              Vokabular wiederfindet: das, was ich in Chaumont-sur-
Gestaltungsfreiheit groß ist.                                  Loire geschaffen habe, ist einzigartig.
                                                               Seit jeher inspiriert mich die Verweigerung der
Die Heubodengalerie (Galerie du Fenil) ist ein völlig          Wiederholung, der Wunsch, niemals etwas noch einmal zu
ungewöhnlicher Ort, dessen Bauweise mich sofort                machen, was ich bereits geschaffen habe. Ich wünsche
inspirierte. Ich hatte gleich die Idee, die Tröge dieses       mir, kontinuierlich erfinderisch zu sein und etwas zu
Stalls, wo zu Zeiten der Prinzessin von Broglie die Kälbchen   schaffen, das es nicht gibt.
gefüttert wurden, als Behälter für eine Ansammlung von
natürlichen Pigmentballen zu verwenden. Auch sie sind          Einen der Schlüssel zu diesem ständigen Drang nach
Nahrung und die Grundlage der Werke, die sich an den           Erneuerung findet man in den gegensätzlichen Welten
Wänden und im Raum befinden.                                   meiner Kindheit: die des „Gemischtwarenladens“, den
                                                               mein Großvater mütterlicherseits in der Stadt besaß,
Die an den Wänden hängenden „Satelliten“ sind wie              wo ich ständig die Qual der Wahl aus einer Vielzahl
Konstellationen eines interstellaren, interplanetarischen      von Dingen hatte, und die des Bauernhofs meiner
Gartens.                                                       Großmutter väterlicherseits, Ida, eine maßvollere Welt, in
Der alte und im Laufe der Zeit patinierte graue Beton          der man ständig alles mit nichts erfinden musste. Diese
dieses Heubodens ermöglicht einen fruchtbaren Dialog           gegensätzlichen Einflüsse sind einer der Schlüssel zu
mit den endlosen Farben der Fasern.                            meiner ewigen Obsession des Schaffens.

In dieser Domaine, wo die Natur eine bedeutende                Ich liebe es, Farben zu schaffen, die man nicht in der
Rolle spielt, verwende ich zum ersten Mal natürliche           Natur findet. Ich erfinde ständig neue Entdeckungen. So
Bestandteile wie Äste, Zweige und Reisigbündel, die sich       bieten diese bunten Satelliten an den Wänden Schocks
mit den Seilen und Pigmenten verflechten. Ich wollte die       und Überraschungen.
Natur mit den Fasern und Garnen vereinen, die meiner
Arbeit eigen sind.                                             In meinen Augen passen alle Farben zusammen. Dies
Diese Bestandteile werden verbunden mit einer zentralen,       hängt von der Menge der verschiedenen Materialschichten
in Guatemala handgewebten Tafel, wie eine reiche               ab, der Lichtmenge und der Dichte der Schatten der
Landschaft aus prächtigen Grundfarben, und mit diesem          Farbstrahlen, der verwobenen, straff gespannten Seiden-
gelben und goldfarbenen Strom, wie ein himmlischer, uns        oder Leinenfäden, die den Werken ihre Präsenz verleihen.
Frieden bringender Wasserfall.
                                                               Aus der Farbe entsteht Energie, eine spirituelle Kraft, ein
Das Werk trägt den Titel „GLOSSOLALIA“, wobei ‚glossolalie’    Gefühl des Friedens.
Ausdruck einer geheimnisvollen und unverständlichen
Sprache ist, wie die Zeichen, die an den Wänden des            Zweifellos rufen die Farben reine Empfindungen hervor
Heubodens umherlaufen: Sanskrit, Stenografie… jeder            und sprechen direkt mit den Seelen.“ Sheila Hicks
kann diese realen oder erfundenen Sprachen, vielleicht
                                                                                                                                     Page de droite :
die Sprache der Engel, erkennen.                                                                                                       “Glossolalia”,
                                                                             installation de Sheila Hicks pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017
                                                                                                                                       © Éric Sander

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DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE KUNST- UND NATURZENTRUM
DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE                                                                                                                                                    PROGRAMM 2017
KUNTZ- UND NATURZENTRUM                                                                                                                                                           BILDENDE KUNST

SAM SZAFRAN
ARBORESCENCES
OBEREN SCHLOSSGALERIEN

                                                                                                             © Didier Gicquel

KÜNSTLERISCHER ANSATZ                                                                                                           Sam SZAFRAN, Sans titre, 2016. Aquarelle sur carton, 200 x 300 cm. Galerie Claude Bernard
                                                                                                                                                                                             © GCB /Jean-Louis Losi, Paris
                                                                                                                                                                                                              ADAGP, Paris
Sam Szafran ist ein völlig untypischer Künstler, ein absolut   Monstera-Blättern erfindet Sam Szafran die Natur neu,
freier Maler, stilübergreifend, außergewöhnlich, keiner        die in außergewöhnlichen Hängegärten geballt ist. Die
Strömung zuzuordnen. Mit außergewöhnlicher Sensibilität        schwindelerregende und zugleich mysteriöse Üppigkeit
und Bildung hat er es verstanden, die zahlreichen Leiden       dieser inneren Landschaften birgt eine unglaublich
eines schwierigen Lebens in ein Werk von besonderer            stimmungsvolle Kraft.
Stärke und Virtuosität umzuwandeln.
                                                               „Bei dem, was ich tue, gibt es immer ein Gefühl des
Unter seinen nahezu 2 000 Werken zählt man 800 Aquarelle       Ungleichgewichts.“
und 1 200 Pastellmalereien mit einer unglaublich reichen       „Meine Sichtweise nähert sich eher der arabischen
Chromatik, die von diesem Künstler, der erklärt, er „habe      Sichtweise, basierend auf der ovalen Form des Auges, als
genug Stoff zum Malen für 400 Jahre“, mit fantastischer        der traditionellen geometrischen Sichtweise, die durch
Geschicklichkeit aufgebaut wurden.                             einen Horizont und Fluchtpunkte gekennzeichnet ist“.
„Seine Zeichnungen sind der Vorwand für ein abstraktes         „Es entsteht daraus etwas anderes, eine andere Stimmung,
Spiel vollkommener Beherrschung, die das Leblose belebt        ein anderes System, eine andere Sichtweise. Es ist eine
und… dem bewegungslosen Leben Kraft verleiht“. Jean            ständig neu beginnende Erfindung.“
Clair                                                          „Ich brauche das Chaos, mein Atelier ist ein Chaos aus
                                                               Bücherstapeln, herumliegenden Pastellfarben, Stapeln
Drei Hauptthemen durchkreuzen sein Werk auf obsessive          von verschiedenen Dingen. Um etwas herauszuholen,
Weise: Ateliers, Treppen und Pflanzen.                         muss ich vom Chaos ausgehen“. Sam Szafran

Natürlich sind es seine fantastischen Blätter und Bäume,
die in Chaumont-sur-Loire in einer Ausstellung gezeigt
werden, bei der zahlreiche Meisterwerke des Künstlers aus
privaten Sammlungen zusammengetragen werden.
Mit seinen unentwirrbaren Philodendron-Dschungeln
und seinen überwältigenden Fluten von fein gehackten
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DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE KUNST- UND NATURZENTRUM
DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE                                                                                                                                                                                                 PROGRAMM 2017
KUNTZ- UND NATURZENTRUM                                                                                                                                                                                                        BILDENDE KUNST

BIOGRAFISCHE ANGABEN
1934, Am 19. November 1934 in Paris geboren. Als ältestes      1972, „Pastels“, Ausstellung in der Galerie Claude Bernard,
Kind von jüdisch-polnischen Einwanderern verbringt er die      Paris. Zeit der Druckereien. Geht für eine Zeitlang zu
ersten Jahre seiner Kindheit im Viertel Les Halles in Paris.   Arrabal, Roland Topor und zur Gruppe Panique.
1940-1944 entgeht Sam Szafran während dem Krieg den            1974, Umzug nach Malakoff, wo er noch heute lebt. Erste
Massenfestnahmen der soganannten „Rafle du Vel d’Hiv“          Treppen. Ausstellung in der Galerie Artel, Genf.
und versteckt sich zunächst bei Bauern im Departement          1977-1978, Erste Aquarelle, die er rund um das Thema
Loiret. Als Gefangener in Drancy wird er von den               Ateliers, Gewächshäuser und Treppen aufbaut.
Amerikanern befreit und versteckt sich im Departement          1980, „Pastels“, Ausstellung in der Galerie Claude Bernard,
Lot bei spanischen Republikanern.                              Paris.
1944 wird er vom Roten Kreuz nach Winterthur in die            1987, „Aquarelles“, Ausstellung in der Galerie Claude                                                                                       Sam SZAFRAN, Sans titre (Lilette dans les feuillages), 2005.
Schweiz geschickt, während sein Vater und ein Grossteil        Bernard, Paris.                                                Sam SZAFRAN, Feuillage, 1989. Aquarelle, 150 x 100 cm. Collection privée
                                                                                                                              © GCB /Jean-Louis Losi, Paris
                                                                                                                                                                                                          Aquarelle et pastel sur papier, 41 x 31,5 cm. Collection privée
                                                                                                                                                                                                                                          © GCB /Jean-Louis Losi, Paris
seiner Familie in den Nazi-Lagern den Tod finden.              Um 1987 beginnt er damit, Pastell- und Aquarellmalerei         ADAGP, Paris                                                                                                                  ADAGP, Paris

1947, Aufbruch mit seiner Mutter und seiner Schwester          miteinander zu kombinieren, trocken und nass, rund um
nach Melbourne in Australien zu seinem Onkel.                  die Themen Gewächshäuser, Treppen und Städte.
1951, Zurück in Frankreich nimmt er Zeichenunterricht          1988-1989, Einzelausstellung in der Caja Iberia, Saragossa.
in Paris und führt ein besonders hartes und unsicheres         1992, Einzelausstellung in der Galerie Vallois, Paris.
Künstlerleben.                                                 1993, Großer Kunstpreis der Stadt Paris (Grand Prix des Arts
1953-1958, Académie de la Grande Chaumière, im Atelier         de la Ville de Paris).
von Henri Goetz; lernt Jean Ipousteguy, Orlando Pelayo,        1999-2000, „Cinquante ans de Peinture“ (50 Jahre Malerei),
Jacques Delahaye, Nicolas de Staël, Jean-Paul Riopelle,        Retrospektive in der Fondation Pierre Gianadda in Martigny,
Joan Mitchell, Yves Klein, Jean Tinguely und viele andere      Schweiz. Erste große städtische Landschaften.
kennen; mehrere zufällige Ateliers.                            2000-2001, Retrospektive im Museum des romantischen
Entdeckung der Collagen von Kurt Schwitters, Materiologien     Lebens (Musée de la Vie romantique), Paris.
und Texturologien von Dubuffet, Hantaï und Réquichot.          2004-2005, Arbeitet mit dem Keramiker Juan Gardy Artigas
1958-1965, Zeit der Kohlköpfe. Eine geschenkte Packung         für den Pavillon Szafran, Ausstellung Le Pavillon Szafran in
Pastellfarben wird zum Wendepunkt in seinem Schaffen,          der Stiftung Fondation Gianadda, Martigny.
da Pastellfarbe von nun an sein bevorzugtes Werkzeug           2008, Ausstellung Galerie Hopkins-Custot, Kunst- und
wird.                                                          Designpavillon, Tuileries-Gärten, Paris.
1961, Entscheidende Begegnung mit Alberto Giacometti.          2010, Retrospektive im Max Ernst-Museum von Brühl, nahe
1963, Heirat mit Lilette Keller.                               Köln, Deutschland.
1964, Geburt ihres Sohnes Sébastien; Szafran tritt in die      2011, Piero Crommelynck-Preis
Galerie Claude Bernard ein.                                    2013, Retrospektive in der Stiftung Fondation Gianadda,
1965, Begegnung mit Jacques Kerchache, der die erste           Martigny, wo er zum ersten Mal seine übergroßen Werke
Einzelausstellung des Künstlers organisiert.                   zeigt. Vorsitzender des „Ordre des Arts et des Lettres“
1969-1970, Zeit der Ateliers.                                  (Orden der Künste und der Literatur).
1970, „Fusains“; Ausstellung in der Galerie Claude Bernard,
Paris.                                                         Sam Szafran wird von der Galerie Claude Bernard vertreten.

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KUNTZ- UND NATURZENTRUM                                                                                                                                                                                            BILDENDE KUNST

EL ANATSUI                                                                                                                               „Kunst entsteht je nach besonderer Situation, und ich
                                                                                                                                         glaube, dass die Künstler nur von dem profitieren können,
                                                                                                                                         was ihnen ihre Umwelt zurückgibt.“
                                                                                                                                         „Art grows out of each particular situation and I believe
WASSERBASSIN DES WIRTSCHAFTSHOFS                                                                                                         that artists are better off working with whatever their
                                                                                                                                         environnment throws up”.
                                                                                                                                         (El Anatsui: Gawu: [Oriel Mostyn Gallery, Llandudno, 22
                                                                                                                                         November 2003 - 7 Januar 2004] / [forew. by Martin Barlow;
                                                                                                                                         texts by Sylvester Okwunodu Ogbechie and Atta Kwami;
                                                                                                                                         interview with El Anatsui by Gerard Houghton], Llandudno:
                                                                                                                                         Oriel Mostyn Gallery, 2003).

                                                                                                 El Anatsui à Chaumont-sur-Loire, 2015
                                                                                                                        © Eric Sander    El Anatsui wurde 2015 nach Chaumont-sur-Loire
                                                                                                                                         eingeladen, um in der Heubodengalerie zu wirken, und er hat
KÜNSTLERISCHER ANSATZ
                                                                                                                                         hier ein außergewöhnliches Werk gestaltet: „XiXe“, das bis
El Anatsui ist weltweit geachtet und anerkannt, erst recht,                                                                              Februar 2017 gezeigt wird. 2016 hat er im Historischen Park
                                                                Seine Metallbehänge schmückten wie ein Bühnenvorhang
seitdem er 2015 den Goldenen Löwen der Biennale von                                                                                      ein Werk namens „Ugwu“ realisiert, was soviel wie „Hügel“
                                                                oder kostbare Wandteppiche zahlreiche prunkvolle
Venedig für seine gesamten Werke erhalten hat, und ist für                                                                               bedeutet, getreu dem Geiste der Holzskulpturen, die er so
                                                                Fassaden wie etwa des Palazzo Fortuny bei der 52.
seine Holz- und Tonskulpturen und seine komplexen Werke                                                                                  gern gestaltet, wobei er dieses Mal seine Inspiration aus
                                                                Biennale in Venedig (Fresh and Fading Memories, 2007),
aus recycelten Materialien bekannt. Ende der 1970er Jahre                                                                                der nahen Umgebung der Domaine schöpfte.
                                                                der Alten Nationalgalerie in Berlin (Ozone Layer and Yam
verwendet er bevorzugt Glas- und Keramikscherben (Serie         Mounds, 2010) oder des Palais Galliera in Paris (Broken
Pots cassés, 1976-1982). Zwei Jahrzehnte später stellt er                                                                                2017 lässt er sich von den Frachtkähnen der Loire
                                                                Bridge, 2012), der Royal Academy in London (TSIATSIA –
seine ersten „Gewebe-Werke” aus “armen Materialien” her.                                                                                 inspirieren, traditionellen Schiffen mit flachem Boden, die
                                                                searching for connection, 2013)… Vor kurzem hat er die
                                                                                                                                         er zur Schöpfung eines neuen Werkes verwendet, das mit
                                                                High Line, ein altes Hochbahngleis in New York, das zu
Die monumentalen Wandinstallationen von El Anatsui (Sasa                                                                                 dem Wasserbassin des Wirtschaftshofs verbunden ist.
                                                                einem Hängegarten wurde, mit einer „Wand” aus Metall
(Mantel), 2004, Coll. MNAM-CCI, Centre Pompidou) sowie          und Spiegeln versehen (Broken Bridge II, 2012-2013).
seine Bodenskulpturen (Tiled flower garden, 2012; AG + BA,      El Anatsui lässt sich von den afrikanischen Traditionen
2014) bestehen aus „Wegwerfmaterialien”: Flaschendeckel         des Recyclings und der Zweckentfremdung gebrauchter
aus Aluminium, zerbrochene, zerdrückte Flaschen oder            hergestellter Gegenstände inspirieren. Er konnte die
auch zerschnittene Bleche. Der Künstler sammelt diese           Wiedergewinnung in einen kreativen Prozess verwandeln.
Materialien sorgfältig und verbindet sie mit Kupferdraht. Die   Seine Werke fragen nach dem weltweiten Handel, der
Teile werden zunächst am Boden zusammengesetzt und              Vernichtung, Verarbeitung von Materialien, Symbolen für
dann an der Wand befestigt. Ihre weichen, unregelmäßigen        die Ereignisse auf dem afrikanischen Kontinent.
Formen erinnern an Drapierungen, Tapisserien, Kleidung
(Man’s Cloth, Woman’s Cloth, 2002). Die Werke in lebhaften,
warmen Farben sind von den großen Kente-Stoffen
inspiriert, Gewändern mit symbolischen Motiven, die von
den ghanaischen Königen getragen wurden.
                                                                                                                                                                                                                                 © Eric Sander

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DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE                                                                                                           PROGRAMM 2017
KUNTZ- UND NATURZENTRUM                                                                                                                  BILDENDE KUNST

BIOGRAFISCHE ANGABEN
El Anatsui wurde 1944 in Anyako in Ghana geboren. Er lebt      Sculpture Triennale (1995); 44. Biennale in Venedig (1990)…
und arbeitet in Nsukka in Nigeria. Er studierte am College
of Art der University of Science and Technology Kumasi         2013 erhält er den wertvollen Charles Wollaston Award für
in Ghana (1969), seine klassische Ausbildung ergänzt er        sein Werk TSIATSIA (searching for connection, 2013). Dieser
durch das Erlernen der alten Techniken der Ashanti-Kultur:     gigantische weiche Wandbehang aus Recyclingmaterialien
Gravur, Keramik, Töpferei… In den 1970er Jahren kommt er       schmückte während der Sommerausstellung 2013 der
zu der Gruppe nigerianischer Künstler Nsukka, die an die       Royal Academy of Arts in London die Fassade des Burlington
Universität in Nigeria angeschlossen ist. Er unterrichtete     House (Royal Academy’s 245th Summer Exhibition).
dort von 1975 bis 2011.                                        2014 wird El Anatsui Ehrenmitglied der Royal Academy of
                                                               arts in London.
1990 wird er als einer der fünf Künstler ausgewählt, Afrika
bei der 44. Biennale in Venedig zu vertreten.                  2015 erhält er den Goldenen Löwen der Biennale von
                                                               Venedig für seine gesamten Werke.
Seine Arbeit wurde in der ganzen Welt gezeigt : Mnuchin
Gallery, New York (2014); Jack Shainman Gallery, New York      Seine Werke sind in den öffentlichen Sammlungen
(2014); Royal Academy of Arts, London (2013); Akron Art        vertreten: African Studies Gallery, University of Nigeria,
Museum, Akron, Ohio, USA (2012) (Wanderausstellung (2012-      Nsukka; MNAM-CCI, Centre Pompidou, Paris; The
2015): Gravity and grace: Monumental Works by El Anatsui;      Metropolitan Museum of Art, New York; The Museum of
Brooklyn Museum, New York; Des Moines Art Center, Iowa;        Modern Art, New York; Los Angeles County Museum of Art,
Bass Museum of Art, Miami; Museum of Contemporary Art          Kalifornien; Indianapolis Museum of Art, Indianapolis; The
San Diego, (Kalifornien); Sterling and Francine Clark Art      National Museum of African Art, Smithsonian Institute,
Institute (The Clark), Williamstown (2011); National Museum    Washington DC; Royal Ontario Museum, Toronto; Missoni,
of Ethnology, Osaka (2010); Royal Ontario Museum, Toronto      Mailand; Musée Ariana, Genf; The British Museum, London;
(2010) (Wanderausstellung (2010-2012): El Anatsui: When        Clarks International Art Collection, Somerset; Guggenheim
I Last Wrote To You About Africa) ; National Museum of         Abu Dhabi, Abu Dhabi; Osaka Foundation of Culture, Osaka;
Ethnology, Osaka (2010) (Wanderausstellung (2010-2011): A      Setagaya Art Museum, Tokio…
fateful Journey : Africa in the Works of El Anatsui) ; Rice
University Art Gallery, Houston (2010); Jack Shainman          El Anatsui wird vertreten von: Jack Shainman Gallery, New
Gallery, New York (2013, 2010, 2008); The Metropolitan         York; October Gallery, London; Inception Gallery, Paris.
Museum of Art, New York (2008); National Museum for
African Art, Smithsonian Institute, Washington; 52. Biennale
in Venedig (2007); Biennale of African Art, Senegal (2006);
Hayward Gallery (2005); Museum Kunst Palast, Düsseldorf,
Deutschland (204) (Wanderausstellung (2004-2007): Afrika
Remix; Centre Pompidou, Paris; Mori art Museum, Tokyo;
Moderna Museet, Stockholm); Gwangju Biennale, Gwangju,
Südkorea (2004); the National Museum of African Art,
Smithsonian Institute, Washington (2000-2001); Centro de
Cultura Contemporania Barcelona (CCCB, 2001); 8. Osaka
                                                                                                                                                       © Eric Sander

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KUNTZ- UND NATURZENTRUM                                                                                                                                                           BILDENDE KUNST

URSULA VON RYDINGSVARD                                             BIOGRAFISCHE ANGABEN
                                                                   Ursula von Rydingsvard wurde 1942 in Deensen in               Graphitpulver bedeckt, zusammensetzt. Sie verwendet
“ANASTAZIA”                                                        Deutschland geboren. Sie hat an der Universität von           bewusst Bretter aus zerkleinertem Zedernholz in
HISTORISCHER PARK                                                  Miami in Coral Gables 1965 einen BA und einen MA und an       verschiedenen Längen.
                                                                   der Columbia University einen MFA (1975) absolviert und       „Diese abstrakten Formen als Signaturen beziehen sich
                                                                   erhielt am Maryland Institute College of Art, Baltimore       auf Dinge in der realen Welt, indem sie das Zeichen der
                                                                   (1991), ihren Doktortitel.                                    menschlichen Hand ans Licht bringen und gleichzeitig
                                                                   Als berühmte Bildhauerin arbeitet die Künstlerin seit 30      Formen und natürliche Stärken heraufbeschwören.
                                                                   Jahren im New Yorker Stadtbezirk Brooklyn. Nach ihrem         Diese Formen umfassen typischerweise einfache Vasen
                                                                   Abschluss an der Columbia University im Jahre 1975            und Schalen. Viele suggerieren Werkzeuge oder andere
                                                                   hat sie mit der Arbeit an einem bevorzugten Material          Artefakte wie Schaufeln, Löffel und Zäune, oder haben
                                                                   begonnen: dem Zedernholz.                                     einen Bezug zu einfachen Behausungen, zu geologischen
KÜNSTLERISCHER ANSATZ                                              Ursula Von Rydingsvard ist in erster Linie für ihre großen,   Formationen, zur Landschaft oder zum Körper“.
                                                                   häufig gewaltigen Skulpturen bekannt, wobei sie für die
Die massiven Skulpturen von Ursula von Rydingsvard bringen         Balken Zedernholz verwendet, das sie zersägt und, mit
die Spur der menschlichen Hand ans Licht und ähneln
Holzschalen, Werkzeugen und Wänden, die scheinbar an                                                                                                                                                       Double page :
                                                                                                                                                                                                            “Anastazia”,
das familiäre Erbe der Künstlerin im vorindustriellen Polen                                                                             installation d’Ursula von Rydinsgvard pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017
                                                                                                                                                                                                           © Éric Sander
vor dem zweiten Weltkrieg erinnern. Die Künstlerin hat ihre
Kindheit in Nazilagern und in den Flüchtlingslagern der
Nachkriegszeit verbracht, und ihre ersten schmerzvollen
Erinnerungen inspirieren sie bei ihrer Arbeit mit großer
emotionaler Stärke.
Ursula von Rydingsvard baut hohe Gebilde aus Zedernholz
und gestaltet damit ein vielschichtiges Netz aus einzelnen
Balken, geformt durch scharfe und lyrische Kanten und
zusammengeklebt, um spektakuläre und sinnliche Flächen
zu bilden, wie Puzzle...
Ursula von Rydingsvard hat zahlreiche Preise erhalten, unter
anderem einen Joan Mitchell-Preis (1997), einen Oskar der
American Academy of Arts and Sciences (1994), Stipendien
von der US-amerikanischen John-Simon-Guggenheim-
Gedächtnis-Stiftung (1983) und vom National Endowment for
the Arts (1979, 1986). Sie erhielt den Preis der Internationalen
Vereinigung der Kunstkritiker (1992, 2000).
Sie hat in New York im Madison Square Park (2006) und im
New Yorker Neuberger-Museum ausgestellt sowie an der
Staatsuniversität von New York (2002) und im Storm King Art
Center (1992). Ursula von Rydingsvard lebt und arbeitet in
New York.
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KUNTZ- UND NATURZENTRUM                                                                                                                                                                                                                             BILDENDE KUNST

STÉPHANE GUIRAN                                                                                                                                 BIOGRAFISCHE ANGABEN
                                                                                                                                                Stéphane Guiran wurde 1968 im Departement Var in
“LE NID DES MURMURES”                                                                                                                           Frankreich geboren. Er lebt und arbeitet in Eygalières und
REITBAHN DER STALLUNGEN                                                                                                                         Barcelona. Er besitzt eine Ausbildung der ESSEC-Schule
                                                                                                                                                (Hochschule für Wirtschafts- und Handelswissenschaften),
                                                                                                                                                und 2001 verlässt er die Welt der grafischen Gestaltung in
                                                                                                                                                Richtung Bildhauerei.
                                                                                                                                                Von 2002 bis 2011 gestaltet er vorwiegend Werke aus
                                                                                                                                                Stahlstäben, als Fortsetzung seiner ersten Jahre rund
                                                                                                                                                um die grafische Gestaltung. 2004 lebt er ein Jahr lang in
                                                                                                   Stéphane Guiran à Chaumont-sur-Loire, 2017
                                                                                                                                                Barcelona, wo er sich in der Gießerei ausbildet, die ihm die
                                                                                                                               © Éric Sander    Türen zur monumentalen Plastik öffnet. Während dieser
KÜNSTLERISCHER ANSATZ                                                                                                                           Zeit erinnert seine verfeinerte Arbeit am Stab an eine
                                                                                                                                                imaginäre Handschrift, die sich im Raum entfaltet und sich
Stéphane Guiran hat eine außer-              tig. Sie verströmt die Leichtigkeit einer   Träume. Und diese Stille fliegt durch                  häufig an der japanischen Kalligrafie und Haikus inspiriert.
gewöhnliche Installation aus Quarzblu-       Kathedrale, die von ihren für Vögel und     die geöffneten Fenster mit dem Hauch                   2011 tritt er der Galerie Alice Pauli bei und beginnt mit der
men für die Reitbahn der Stallungen von      Wind geöffneten Fenstern bestimmt           des Windes davon. Bis zu den Ohren
                                                                                                                                                Erkundung anderer Medien: zunächst die Fotografie, rund
Chaumont-sur-Loire entworfen, eine           wird.                                       der Welt. Bis zum Summen der Sterne,
zarte und unendlich stimmungsvolle           Die in dieser Oase zwischen Himmel          die Konstellationen aus ihnen machen                   um Spiegelbilder in der Reihe der Symmetrien (Symétries).
Ansammlung, die auf die Architektur          und Erde versammelten viertausend           werden. Wo sie zu einer gesungenen                     Dann das Glas und das Kristall, die schnell einen
der Reitbahn abgestimmt ist.                 Quarzgeoden werden zu einem riesigen        Karte aus Selbst-Kokons gesponnen                      bedeutenden Anteil in seinen Werken einnehmen. Das
                                             Verstärker des Gemurmels. Einem             werden. Träume, bereit zum Erblühen.                   Kristall führt ihn zu organischeren Formen, im weiteren
„Ich habe mir ein Nest aus Geoden aus-       Verstärker der Ruhe. Damit jeder Besu-      Um eine Welt zu errichten, wo Poesie                   Sinne inspiriert von seiner innigen Verbindung zur Natur.
gedacht, die ich im marokkanischen           cher wagt, seine Gedanken hier abzule-      die Wesen zum Erwachen führt, das ihn
                                                                                                                                                Er durchläuft das Kristall in verschiedenen modernen
Atlasgebirge gefunden habe. Von Men-         gen. Seine Wünsche. Seine geheimen          ihnen schlummert“. Stéphane Guiran
schenhand gesammelte Steinblumen.                                                                                                               Ausdrücken, als recyceltes Material durch seine Arbeit
Wie Gedichte, die auf der Erde gesam-                                                                                                           an Glasscherben, als Pixel oder Zeichenelement, oder
melt wurden. In diesen zerbrochenen                                                                                                             in Dialogen mit Kristallen aus der Natur und anderen
Geoden erblüht eine zarte Reinheit.                                                                                                             kristallinen Steinen.
Die des Quarzes, diesem Wächter des                                                                                                             Natur und Abstraktion leben in seiner Arbeit wie die
Gemurmels. Man verleiht dem weißen
                                                                                                                                                beiden Seiten ein- und desselben Spiegels. Seine letzten
Quarz diesen Zauber, den Gedanken                                                                                                                                                                                                                                              Double page :

und Gefühlen eine Stimme zu verlei-                                                                                                             Kreationen verbinden seine Bildhauerarbeit mit der der                                                               “Le Nid des Murmures”,
                                                                                                                                                                                                                installation de Stéphane Guiran pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017
hen. Die stillen Worte zu singen, die in                                                                                                        Bildbearbeitung, durch zwei Installationen, bei denen                                                                          © Éric Sander

uns verborgen sind.                                                                                                                             Kristall und Video miteinander vermischt werden können,
Eine klangvolle Kreation aus Kinderge-                                                                                                          bei denen er den Betrachter in die Gefühle einbeziehen
murmel erleuchtet diese stimmungs-                                                                                                              möchte, die Kristalle in ihm auslösen.
volle Reise.
In der Reitbahn der Stallungen der
Domaine von Chaumont-sur-Loire
schwingt eine einzigartige Architektur.
Fest verankert. Sie strahlt das irdene
Fundament dieses ehemaligen Ofens
aus, wo Materialien kristallisierten. Luf-

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DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE                                                                                                                                                                                            PROGRAMM 2017
KUNTZ- UND NATURZENTRUM                                                                                                                                                                                                   BILDENDE KUNST

SARA FAVRIAU                                                                                                   BIOGRAFISCHE ANGABEN
                                                                                                               Sara Favriau wurde 1983 geboren, sie lebt und arbeitet in    Penone), nachdem sie 2005 in der Villa Medici residierte.
“OU, PROLOGUE POUR UNE CHIMÈRE”                                                                                Paris. Sie untersucht alte und moderne Verfahrensweisen.     2014 erhält Sie den Preis für die beste Installation auf der
BIENENSCHEUNE                                                                                                  In Form von Palimpsests vermischen sich klassische           YIA Art Fair#04, und 2015 ist sie Preisträgerin des „Prix
                                                                                                               mit modernen Techniken. Ihre Suche ist ein Versuch, auf      Découverte des Amis du Palais de Tokyo“. Im selben
                                                                                                               poetische Weise über die Mechanismen der Geschichte          Jahr widmet die Galerie Maubert ihr ihre erste eigene
                                                                                                               nachzudenken. Sie arbeitet ausgehend von Materialien,        Ausstellung, „La houle se déroulant au fracas de la
                                                                                                               die sie meist in der industriellen Welt findet, und umgeht   coque (…), je sabrais l’écume” (Der Seegang, der gegen
                                                                                                               die ursprüngliche Funktion des Produkts, indem sie           den Rumpf krachte (…), ich durchfurchte die Gischt). Von
                                                                                                               es von seinem traditionellen Weg befreit und auf einen       Februar bis Mai 2016 kommt Sara Favriau in den Genuss
                                                                                                               einfacheren Weg führt. Aus dieser Synthese entsteht die      einer eigenen Ausstellung im Palais de Tokyo: „La redite
                                                                     Sara Favriau à Chaumont-sur-Loire, 2017
                                                                                              © Éric Sander    Möglichkeit einer Geschichte.                                en somme, ne s’amuse pas de sa répétition singulière”
KÜNSTLERISCHER ANSATZ                                                                                                                                                       (Die Wiederholung insgesamt macht sich nicht über ihre
                                                                                                               Sara Favriau absolvierte 2007 ihr Diplom an der Pariser      einzelne Wiederholung lustig).
Sara Favriau schnitzt Holz mit außergewöhnlicher Energie                                                       Nationalhochschule für Schöne Künste (École Nationale
und Erfindungsgabe, wobei sie das Material bearbeitet, bis                                                     Supérieure des Beaux-Arts de Paris - Atelier Giuseppe
sie hauchzarte Formen entwirft, die mit dem Raum der
                                                                                                                                                                                                                                                     Double page :
Bienenscheune spielen, wie ihre erstaunlichen „colonnes                                                                                                                                                                           “où, prologue pour une chimère”,
grignotées“ (angeknabberten Säulen).                                                                                                                                                      installation de Sara Favriau pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017
                                                                                                                                                                                                                                                     © Éric Sander

Sara Favriau befasst sich mit der Idee der Erweiterung, wobei
sie Brücken zwischen der Form und dem Inhalt schafft. Sie
übernimmt klassische Arbeitstechniken und erweitert sie
durch aktuelle Methoden: durch den Guss werden Blister in
menschenähnliche Basreliefs verwandelt, die Schnitzerei
von gespanten Leisten gestaltet das Gerüst der Hütten,
die Intarsienarbeit der Schichten von Furnierholz bildet das
Muster eines Moucharabiehs. „Es ist diese offene Tür, die das
Werk zum Leben erweckt, wobei es von jeder Beschreibung
befreit wird und zwischen Form und Bedeutung schwankt“.

Vor kurzem hat die Künstlerin eine Schnitzarbeit aus
Holzleisten begonnen, die sie dem Gebiet der Bauindustrie
entliehen hat. Sie schneidet sie in Stücke, schnitzt sie und setzt
sie zusammen, um Dörfchen aus Hütten in verschiedenen
Größen zu errichten. Vom Mobile zur Behausung. Sie verleiht
diesen Holzstücken eine neue Funktion, ein zweites Leben.
Diese einfachen Leisten sind – in geschnitzter Form – stabiler
(da in Richtung der Maserung geschnitten) und gleichzeitig
zerbrechlicher (da dünner). „Ich veredele die Funktion
‚Dachgebälk’ über einfache Verfahren und Handgriffe. Der
Gegenstand wird zum Hybriden, zwischen Tragwerk und
Zierde, und bietet ein neues Stadium der Lektüre, über den
Herstellungsprozess hinaus“.

28          www.domaine-chaumont.fr                                                                                                                                                                www.domaine-chaumont.fr                                    29
DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE                                                                                                                                                                                                                                   PROGRAMM 2017
KUNTZ- UND NATURZENTRUM                                                                                                                                                                                                                                          BILDENDE KUNST

KARINE BONNEVAL                                                                                                                                                                                                           BIOGRAFISCHE ANGABEN
                                                                                                                                                          Siedler sie auf den Antillen anbauen. Mit Unterstützung der     1970 in La Rochelle geboren, lebt in der Region Centre-Val de
“SACCHARUMANIA”                                                                                                                                           afrikanischen Stammeschefs führen sie die schlimmste            Loire.
SCHLOSS                                                                                                                                                   Sklaverei ein. Napoleon zerstört den Dreieckshandel, der
                                                                                                                                                                                                                          Ausgewählte Einzelaustellungen
                                                                                                                                                          Nantes und Bordeaux derart bereichert hat, indem er             2015
                                                                                                                                                          Delessert zur Entwicklung der Zuckerrübe treibt. Aber es        Dendromité, ESAD Orléans, Frankreich
                                                                                                                                                          dauert noch ein halbes Jahrhundert, bis die Wunden der          2012
                                                                                                                                                          Sklaverei verheilt sind. Heute essen wir zuviel Zucker,         Bonpland et Acclimatation, projection et rencontre à l’Alliance
                                                                                                                                                          und Diabetes ist eine der schlimmsten Krankheiten der           française en association avec le MAMBA, Buenos Aires, Argentinien
                                                                                                                                                                                                                          Moteurs !, exposition à la borne du pays où le ciel est toujours
                                                                                                                                                          Menschheit. Vor Zucker muss man sich in Acht nehmen“.
                                                                                                                                                                                                                          bleu, La Châtre, Frankreich
                                                                                                                                                          Gilles Fumey, Ernährungsberater, 2013, über Makarka und         Je cherche des parfums nouveaux, des fleurs plus larges, des
                                                                                                           Karine Bonneval à Chaumont-sur-Loire, 2017
                                                                                                                                       © Éric Sander      das Benehmen von Erforschern.                                   plaisirs inéprouvés, la Maréchalerie énsa-v, Versailles, Frankreich
KÜNSTLERISCHER ANSATZ                                                                                                                                                                                                     Hybrides véhicules, Galerie MET de la Châtre, Paris, Frankreich
                                                                                                                                                          Zuckerrohr stellt die komplexen Bindungen dar, die wir zur      2010
Karine Bonneval stellt in Vitrinen in den historischen                                                                                                    Pflanzenwelt haben.                                             Dans un jardin, musée des Beaux-Arts, Rouen, Frankreich
                                                                nutzt sie als Speisekammer. Seit Millionen von Jahren
                                                                                                                                                                                                                          Projection d’Acclimatation, Faculté d’Arts plastiques, Lille,
Schlossgemächern Zuckerblumen aus, empfindliche und             entschlüsselt der Mensch seine Umwelt, und das, was sie                                   Saccharum officinarum ist eine Pflanze, deren
                                                                                                                                                                                                                          Frankreich
stimmungsvolle Skulpturen aus diesem unerwarteten               ihm erbringen kann. Oft hat er Angst davor und möchte sie                                 geografischen Ursprung wir nicht genau kennen. Sie wurde
Material, die an geschliffenen Marmor erinnern.                 dominieren. Herbe Rückschläge sind garantiert.                                            vom Menschen verbreitet und mit anderen Zuckerrohrarten         Ausgewählte Kollektivausstellungen
                                                                Zucker ist für uns ein Genuss und eine der schlimmsten                                    gekreuzt, daher existiert sie nicht mehr in ihrem natürlichen   2016
„Seit mehreren Jahren widmet Karine Bonneval ihre Suche         Plagen der Menschheit. Der Mensch liebt Zucker. Seit der                                  Zustand. Sie ist heute die weltweit am meisten angebaute        La force de l’empathie, Watou kunstenfestival, Belgien
den paradoxalen Beziehungen, die wir zum Lebendigen                                                                                                       Pflanze.                                                        Back to the trees, forêt de Chaux, Frankreich
                                                                Vorgeschichte sucht er frenetisch danach. Alexander,
                                                                                                                                                                                                                          Fantômes et apparitions, Château du Rivau, Lémeré, Frankreich
führen. Über die Begriffe Territorium, Exotismus,               Eroberer Griechenlands, führt die Zuckerrohrpflanze aus                                   „Das weiße Gold“, das ehemals durch Sklavenarbeit erzeugt
                                                                                                                                                                                                                          Microscopie du Banc, Micro Onde, Vélizy-Villacoublay, Frankreich
Erkundung, Hybridisierung und Rohstoffe hinterfragt             Indien ein, akklimatisiert sie im Mittelmeerraum, bevor die                               wurde und Anlass für Kriege war, ist heute auf der ganzen       2015
sie unsere Beziehung zur Natur, die der Mensch nutzbar                                                                                                    Welt ein preiswertes Basisprodukt. Aber seine weiße Farbe       Jardins d’hiver, La Graineterie Centre d’Art, Houilles, Frankreich
gemacht hat, wobei er noch immer nicht begreift, dass er                                                                                 Double page :    und seine glitzernden Kristalle halten die Zweideutigkeit       Chimères, Château du Rivau, Léméré, Frankreich
integraler Bestandteil des Ganzen ist, was er beherrscht. Mit                                                                       “Saccharumania”,
                                                                            installation de Karine Bonneval pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017
                                                                                                                                                          unserer gemeinsamen Geschichte fest.                            Triennale de Vendôme, Frankreich
Skulpturen, Videos und Installationen versucht sie, diese                                                                                © Éric Sander                                                                    Jardiniers terrestres, jardiniers célestes, biennale d’art
                                                                                                                                                                                                                          contemporain de Melle, Frankreich
nötige Andersartigkeit zwischen dem Menschen und den
                                                                                                                                                                                                                          GlocauAir, open studios, Berlin, Deutschland
anderen Lebewesen, insbesondere pflanzlichen, sichtbar                                                                                                                                                                    2014
zu machen. Mit Poesie, jedoch auch mit Schalkhaftigkeit,                                                                                                                                                                  Les habits de château, Château de Maisons, Maisons-Laffitte,
wobei sie Natur und Künstliches, Handwerkliches und                                                                                                                                                                       Frankreich
Industrielles miteinander verbindet, stellt sie die Frage                                                                                                                                                                 Marc Plas invite, Galerie the window, Paris, Frankreich
nach der Anpassung, dem Dialog mit der Umwelt, die                                                                                                                                                                        A posteriori, ensa-v, Versailles, Frankreich
                                                                                                                                                                                                                          Le secret, Château du Rivau, Léméré, Frankreich
aus unseren bevorzugten Gesprächspartnern besteht“.
                                                                                                                                                                                                                          2013
Gunther Ludwig, 2015                                                                                                                                                                                                      Design culinaire à 4 mains, avec Carole Belenus, MAC/VAL, Vitry-
                                                                                                                                                                                                                          sur-Seine, Frankreich
Zuckerrohr ist die Pflanze, die weltweit am meisten                                                                                                                                                                       Passe-moi le sel ! , 15ème parcours contemporain, Fontenay le
angebaut wird.                                                                                                                                                                                                            Comte, Frankreich
„Woher kommt das, was wir essen? Der Mensch betrachtet                                                                                                                                                                    Dés-tresse et délacé treize, Maison des tresses et lacets,
                                                                                                                                                                                                                          Parc Naturel Régional du Pilat, Frankreich
die Natur als Kuriosum. Er verfolgt sie, spielt mit ihr,
30         www.domaine-chaumont.fr                                                                                                                                                                                                               www.domaine-chaumont.fr                  31
DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE                                                                                                                                                                                         PROGRAMM 2017
KUNTZ- UND NATURZENTRUM                                                                                                                                                                                                BILDENDE KUNST

MARIE DENIS                                                                                              BIOGRAFISCHE ANGABEN
                                                                                                         Marie Denis wurde 1972 in Bourg-Saint-Andéol im                Jardins d’hiver, La Graineterie, Houilles, Frankreich
“HERBIER DE CURIOSITÉS”                                                                                  Departement Ardèche geboren. Sie lebt in Paris und             SLACK ! Deux-Caps Art Festival, Artists installations 16 km
ESELSGEHEGE                                                                                              arbeitet überall.                                              de balades insolites, 36 km de côte, Frankreich
                                                                                                         Nach der Hochschule für Schöne Künste von Lyon ist sie         Contresens-Dissidence–Tolérance, une sélection d’œuvres
                                                                                                         1999 Pensionsschülerin in der Villa Medici.                    des Abattoirs – Frac Midi-Pyrénées, Frankreich
                                                                                                         Ihre Arbeit ist bildhauerischer Natur, und „die Herrschaft“    Résidence duo/Atelier-Refuge Marie Denis & Nathalie Prally,
                                                                                                         der Natur ist ihr Leitmotiv.                                   Ardèche, Frankreich
                                                                                                         Ihre Skulpturen, Objekte und Fotografien umgehen gern          Studio à l’invitation de Kamila Régent - nappe brodée in
                                                                                                         Regeln und Routine, um sie auszuschmücken.                     progress - “caresses”
                                                                                                         Marie Denis wird von der Galerie Alberta Pane vertreten.       COOP CLUB continue! Coopérative proposée par M. Mercier
                                                                Marie Denis à Chaumont-sur-Loire, 2017                                                                  pour le salon MAD à la Maison Rouge, Frankreich
                                                                                        © Éric Sander
                                                                                                         Letzte Einzelausstellungen
KÜNSTLERISCHER ANSATZ                                                                                    2016                                                                                                                                   Double page :
                                                                                                         L’Herbier Noir, Galerie Alberta Pane, Paris, Frankreich                                                                       “Herbier de Curiosités”,
                                                                                                                                                                                      installation de Marie Denis pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017
Marie Denis ist äußerst kreativ und tief mit der Natur ver-                                              Pâques et salon rouge, Galerie Kamila Régent, Saignon,                                                                                 © Éric Sander

bunden. Sie bietet in Chaumont-sur-Loire ein stimmungs-                                                  Frankreich
volles Kabinett pflanzlicher Kuriositäten, wobei sie mit                                                 2015
der Subtilität der Architektur des Eselsgeheges und des                                                  Secret Garden, Brüssel, Belgien
Wirtschaftshofs spielt.                                                                                  L’Installation éphémère, Galerie Kamila Régent, Saignon,
                                                                                                         Frankreich
Die Natur ist der „Nährstoff“ von Marie Denis, die ver-                                                  2014
schiedene Kreationstechniken anwendet: Flechtarbeiten,                                                   Patrimoine culturel, patrimoine naturel, Journées
Assemblagen, Skulpturen, in denen Pflanzen verwandelt                                                    européennes du patrimoine, Hôtel du ministre, Quai
werden, bergen für diese Künstlerin keinerlei Geheimnis:                                                 d’Orsay, Paris, Frankreich
verschiedene Palmen, Astwerke und Blätter, die sie neu                                                   2013
erfindet und mit großer Feinfühligkeit unterstreicht.                                                    Un Jardin, Plot Hr, Rouen, Frankreich
                                                                                                         Lucy, Galerie Alberta Pane, Paris, Frankreich
Marie Denis sammelt leidenschaftlich gern neue und                                                       YIA Art Fair (Young International Artists), Galerie Alberta
verschiedene Gegenstände, wobei sie mit Feinsinnigkeit                                                   Pane, Lille, Frankreich
Natürliches und Künstliches vermischt und freie Verbin-                                                  La Forêt de l’art contemporain, œuvre spécifique pour site,
dungen zwischen Bildern und Gedanken rund um die Natur                                                   Forêt des Landes de Gascogne, Frankreich
einsetzt, mit fantastischen Herbarien oder „Geduldsspie-
len“. Recycling, Assemblagen, Teleskopagen und Neuau-                                                    Letzte Kollektivausstellungen
flagen verschiedener Gegenstände bergen für diese                                                        2016
Künstlerin keinerlei Geheimnis.                                                                          Paysages sublimés, Centre d’art contemporain Chanot,
                                                                                                         Clamart, Frankreich
Marie Denis kommuniziert ständig mit den Formen der Na-                                                  Entrare nell’ opera, Galleria Massimodeluca, Mestre, Italien
tur. Sie zählt ihre Herbarien und ihre „Skulpturen von Kurio-                                            Xème Biennale de Gonnesse, Frankreich
sitäten“ in einem für sich in Anspruch genommenen Dialog                                                 Flower Power, Galerie de multiples, Paris, Frankreich
mit dem Kulturerbe auf. Sie liebt es, ihre Arbeit ununter-                                               2015
brochen neu zu gestalten, über Formate, die sie verändert,                                               Choices Collectors Week-end, Palais des Études des
und über das Zisellieren von Materialien.                                                                Beaux-Arts, Paris, Frankreich
32         www.domaine-chaumont.fr                                                                                                                                                            www.domaine-chaumont.fr                                     33
DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE                                                                                                                                                                                                                                    PROGRAMM 2017
KUNTZ- UND NATURZENTRUM                                                                                                                                                                                                                                           BILDENDE KUNST

ANDREA WOLFENSBERGER                                                                                                                           BIOGRAFISCHE ANGABEN
                                                                                                                                               1961 in Zürich geboren, lebt und arbeitet in Zürich sowie in     Denkspuren I, Institut für Neurobiochemie der Universität
“0/1. ZWISCHEN NULL UND EINS”                                                                                                                  Waldenburg (Kanton Basel).                                       Witten/Herdecke, Deutschland
OBERE GALERIE DES ESELSGEHEGES                                                                                                                 Lehrbeauftragte an verschiedenen Hochschulen in                  Galerie Bob Gysin, Zürich, Schweiz
                                                                                                                                               der Schweiz und Deutschland, insbesondere an der                 Tweaklab, Basel, Schweiz
                                                                                                                                               Kunsthochschule von Bern.                                        Aufführung von Hitzewelle, anlässlich von Three Voices
                                                                                                                                               Bundesstipendien der Schweiz, des Kantons Zürich, der            (Morton Feldman), Gare du Nord, Basel, Schweiz; Kunsthaus
                                                                                                                                               Städte Genf und Zürich, für die Ateliers in Rom (Istituto        Zug, Kirche St. Marien, Winsen, Deutschland; Theaterraum
                                                                                                                                               Svizzero), sowie in Paris (Cité des Arts).                       Oldenbourg, Deutschland (mit Marianne Schuppe et Peter
                                                                                                                                               Vertreten durch die Galerie Gisèle Linder, Basel (vertreten      Vittali)
                                                                                                                                               auf der Messe ART Basel und Artgeneve) und die Galerie
                                                                                             Andrea Wolfensberger à Chaumont-sur-Loire, 2017
                                                                                                                             © Éric Sander     Bob Gysin, Zürich (vertreten auf Artgeneve).
KÜNSTLERISCHER ANSATZ                                                                                                                                                                                                                                                                      Double page :
                                                                                                                                                                                                                                                                            “0/1. zwischen null und eins”,
                                                                                                                                               Ausgewählte Persönliche Ausstellungenn                                    installation d’Andrea Wolfensberger pour le Domaine de Chaumont-sur-Loire, 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                           © Éric Sander
„Andrea Wolfensberger wendet ver-         Woher kommen diese Abwandlungen?          trägt, aber auch einen Ausgang oder                        2016
schiedene      Ausdrucksmittel      an:   Wozu gehören sie? Mehrere Titel von       auch eine Rückkehr zum Ausgang-                            L’écume des jours, Galerie Bob Gysin, Zürich, Schweiz
Malerei, Zeichnungen, Videos, Bild-       Werken von Andrea Wolfensberger, die      spunkt. Visuelle Stärke, Welle, Ein-                       2015
hauerei und Installationen. Diese         im Eselsgehege gezeigt werden, en-        schnitt, der sich erhebt und entfaltet.                    Wade in the water, Orbital Garden, Bern, Schweiz
schweizerische Künstlerin arbeitet        thalten die Angabe „0/1“. Ihr Hauptwerk   Eine Stärke aus dem Bereich des Un-                        2014
auch seit einigen Jahren mit der Dig-     aus Wellkarton trägt den Titel „0/1.      sichtbaren, die durch die Künstlerin                       Falten, Galerie Gisèle Linder, Basel, Schweiz (mit Luzia
italtechnik, um ihre Videos aufzune-      zwischen null und eins“. Dieser Titel     sichtbar gemacht wird.“ Auszüge aus                        Hürzeler)
hmen, aber auch, um den Kreation-         gibt einen ruhigen Ausgangspunkt an,      einem Text von Esther Maria Jungo                          2012
sprozess ihrer Werke auszuarbeiten.       einen geräuschlosen Zustand, einen
                                                                                                                                               Waveform, Galerie Bob Gysin, Zürich, Schweiz
Ihre Schönheit stammt weniger aus         Beginn, der das Unendliche in sich
einer formellen Suche und Erfassung,                                                                                                           ...dein Wille geschähe..., reformierte Kirche, Zürich-Witikon,
die in Material und Form versiegen,                                                                                                            Schweiz
sondern vielmehr aus einer ständigen                                                                                                           2011
Hinterfragung und einer Suche nach                                                                                                             ...then listen again..., Kunstmuseum Solothurn, Solothurn,
Möglichkeiten, das Wesen der Realität                                                                                                          Schweiz
und der Wahrnehmung in Raum und                                                                                                                2009
Zeit zu erleben.                                                                                                                               Galerie Gisèle Linder, Basel, Schweiz
Das im Eselsgehege (Asinerie) gezeigte                                                                                                         Galerie Bob Gysin, Zürich, Schweiz
Werk aus Wellkarton zeigt sich als eine                                                                                                        2007
bewegliche Skulptur, die an die Fort-                                                                                                          Galerie Bob Gysin, Zürich, Schweiz
bewegung des Besuchers appelliert.
                                                                                                                                               kunst@stpeterundpaul, Bern, Schweiz (mit Kathrin
Sie ist an zahlreiche kleinere Arbeit-
                                                                                                                                               Stengele)
en aus Holz gekoppelt. Diese Studien
                                                                                                                                               2006
oder Abwandlungen scheinen Gelände
mit unebener oder eingeschnittener                                                                                                             Installation über der Kempt, Illnau-Effretikon, Schweiz
Oberfläche zu sein, die an topografis-                                                                                                         2003
che Wiedergaben erinnern.                                                                                                                      Sculpture at Schönthal, Kloster Schönthal, Langenbruck,
                                                                                                                                               Schweiz
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DOMAINE VON CHAUMONT-SUR-LOIRE                                                                                                                                                                                                                                        PROGRAMM 2017
KUNTZ- UND NATURZENTRUM                                                                                                                                                                                                                                               BILDENDE KUNST

MÂKHI XENAKIS                                                                                                                                       BIOGRAFISCHE ANGABEN
                                                                                                                                                    In Paris geboren, wo sie lebt und arbeitet. Sie   Kreationsprozesses eintauchen. Parallel         sen musikalischen und architektonischen
                                                                                                                                                    teilt ihre Zeit zwischen Bildhauerei, Zeich-      dazu schafft sie ihre ersten Skulpturen, die    Archiven. Im zweiten Teil versucht sie zu
GALERIEN DES                                                                                                                                        nen und Schreiben. Ihre Werke erscheinen in       sie 1999 in Paris und Genevilliers ausstellt,   verstehen, wie sie sich selbst in Anbetracht
                                                                                                                                                    öffentlichen Sammlungen wie dem Centre            zusammen mit dem Buch „Parfois seule“.          eines so eigenartigen Vaters entwickelt hat.
GÄRTNERHOFS                                                                                                                                         Pompidou, der Manufaktur von Sèvres, der                                                          2017 erscheint ein neues, intimeres Buch
                                                                                                                                                    Gobelin-Manufaktur, des FNAC (Fonds Na-           2004 wird sie zur Ausstellung von Skulp-        über ihre Beziehung zu Louise Bourgeois im
                                                                                                                                                    tional d’Art Contemporain – Nationaler Fonds      turen in La Salpêtrière eingeladen und          Verlag Actes Sud. Die Vielfältigkeit und die
                                                                                                                                                    für zeitgenössische Kunst) und des FMAC           entdeckt in den Archiven der staatlichen        bestehenden Verbindungen in ihrer Arbeit
                                                                                                                                                    (Fond Municipal d’Art Contemporain – Städ-        Fürsorge die Hölle des Gefängnisses, die        des Bildhauens und Zeichnens, getragen
                                                                                                                                                    tischer Fonds für zeitgenössische Kunst) der      Tausende von Frauen seit Louis XIV durchle-     von der Notwendigkeit, Leben zu schaffen,
                                                                                                                                                    Stadt Paris. Ihre Bücher werden vom Verlag        bten, und veröffentlicht „Les folles d’enfer    und gleichzeitig einen Teil Sorge wahrend,
                                                                                                                              © Willem Schalekamp   Actes Sud veröffentlicht.                         de la Salpêtrière“. Parallel dazu zeigt sie     bekommt heute einen offensichtlicheren
                                                                                                                                                                                                      eine Sammlung aus 260 Skulpturen in der         Sinngehalt im Licht ihrer zahlreichen Bücher.
KÜNSTLERISCHER ANSATZ                                                                                                                               Ihre Arbeit wurde in erster Linie im Straßburg-   Kapelle.
                                                                                                                                                    er Museum MAMCS (Museum für moderne
So ziehn sie durch ein weites, schwarzes           seiner Öffnung und in seinem Zusammen-          wiederfinde, der sie betrachtet. Für diese       und zeitgenössische Kunst), im Orlando            2015 veröffentlicht sie „Iannis Xenakis, un
Land…“ kündigte Baudelaire in seinem Ge-           ziehen, in seiner unauslöschbaren Dichte        Einladung nach Chaumont wollte ich eine          Museum of Art (Kunstmuseum Orlandos),             père bouleversant“ (Iannis Xenakis, ein er-
dicht „Les Aveugles“ (1857) an. Sind wir vor       und seinen bewegenden Spannungen, bis           neue Verbindung zwischen den blauen              im Musée de la chasse et de la nature (Jagd-      schütternder Vater) und lässt uns dieses Mal
den Pastellmalereien von Mâkhi Xenakis             er zum vor Licht bebenden Ort gelangt, der      Skulpturen schaffen, die uns im Hof emp-         und Naturmuseum), im Pariser Kulturzen-           in den Kreationsprozess des Werkes ihres
diese unendlich Blinden? Dort, wo auf dem          die Ängste auslöscht. Hier, an einem Ort der    fangen, über neue blaue und violette Pas-        trum Maison Rouge, im Centre Pompidou,            Vaters eintauchen, ausgehend von des-
weißen Blatt das weiche, milchige Schwarz          Pastellzeichnung, entblößt sich das Weiß wie    telltöne, die uns zu den rosa und schwarzen      im Pariser Zadkine Museum, im Musée des
durch geduldige Arbeit mit dem Radiergum-          ein wiedergefundener Tornado des Lebens,        „Abgründen“ führen.“ Mâkhi Xenakis               Beaux Arts (Museum für Schöne Künste)                                                                                                 Double page :

mi grenzenlos ist und sich zu greifbaren und       wie ein Pass des Lichts, ein weit geöffnetes                                                     von Besançon, Brest und Nancy sowie in der                                                                                     Pastels © M. Xenakis

unbekannten Formen ausbreitet. Dort, wo            Dachfenster, offen, im Herzen des Mahl-                                                          Kapelle des Krankenhauses Pitié Salpêtrière
auf dem Pauspapier, das auf einmal sattsam         stroms von Schatten und von kurzlebigen                                                          ausgestellt.
bedeckt ist, das fleischfarbene und mod-           Ausbrüchen. Diese Pastellmalereien sind                                                          Sie zeichnet und malt seit ihrer Kindheit.
ulierte Rosa, das sich zu lieblichen und un-       Zufluchtsorte des Lebens… Marjorie Micucci                                                       Nach einem wissenschaftlich orientierten
definierten Formen entpuppt, endlos ist. Die       „Ich schreibe, ich zeichne und betätige mich                                                     Abitur studiert sie bei Paul Virilio Architek-
Pastellmalereien von Xenakis sind Körper           als Bildhauerin - regelmäßig und eigenstän-                                                      tur und gestaltet Dekore und Kostüme fürs
und Orte, sind fühlbare Geräusche und Leb-         dig. Diese drei Ausdrucksmittel sind mir un-                                                     Theater, insbesondere mit Claude Regy.
ensorgane, die die Kluft der Leere bedecken,       erlässlich geworden. Was in einem Gebiet                                                         1987 zieht sie dank eines Stipendiums der
das blinde Weiß, wohin sich die Abwesenheit        nicht ausgedrückt werden kann, kann plöt-                                                        Villa Medici „Hors les murs“ nach New York,
verkrochen hat, wohin die Stille geflohen ist,     zlich über ein anderes ausgedrückt werden.                                                       um bis 1989 zu malen. Hier macht sie eine
wohin sich das Chaos verkrochen hat. Diese         Es gibt keine Momente der Leere oder der                                                         entscheidende Bekanntschaft mit Louise
üppigen, seriellen Pastellmalereien sind           Ruhe mehr. Viele Themen überschneiden                                                            Bourgeois.
sinnliche Fallen des Blickes und unseres           und beantworten sich hier. Wenn ich eine                                                         Wieder zurück in Paris, stellt sie regelmäßig
Zweifels, Gärten der Köstlichkeiten unserer        Zeichnung oder eine Skulptur beginne, warte                                                      ihre Zeichnungen aus.
ängstlichen Wünsche, wo die mineralische           ich auf diesen magischen Augenblick, in                                                          1998 veröffentlicht sie „Louise Bourgeois,
Träne die pflanzliche Schale umarmt, wo            dem plötzlich etwas Neues und Lebendig-                                                          l’aveugle guidant l’aveugle“. In diesem
sich der animalische Pulp mit der blumigen         es erscheint, das mit unserem Instinkt, mit                                                      Buch auf der Suche nach Orten aus Louis-
Zunge paart. Wo die maritimen Höhlen uns in        unserer Universalität verbunden ist. Ich habe                                                    es Kindheit enthüllt sie uns nach und nach
die originelle Untiefe rufen, die der Geburt des   dann das wunderbare und unsinnige Gefühl,                                                        die geheimen Verbindungen, die sich zwis-
Ichs, die der Geburt der Welt. Unser Blick wird    Leben zu schaffen und den Tod etwas fern-                                                        chen diesen Orten und der Arbeit von Lou-
aufgesaugt und verteilt sich so beim Kontakt       zuhalten. Die Arbeit ist wirklich vollbracht,                                                    ise Bourgeois aufbauen, und lässt uns in
zur sinnlichen Konsistenz des Pastells, in         wenn ich dieses Gefühl bei dem Menschen                                                          die Komplexität und die Geheimnisse des

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