E-Government Technologie Report - Wirtschaftsagentur Wien

 
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E-Government Technologie Report - Wirtschaftsagentur Wien
E-Government
Technologie
Report

Wien,
März 2021
E-Government Technologie Report - Wirtschaftsagentur Wien
E-Government
                                Technologie Report              3

Sehr geehrte
Leserinnen und Leser,
mit 5.900 Unternehmen und rund 55.000 Beschäftigten zählt
Wien zu den Top 5 der IT-Metropolen Europas. Gemeinsam
erwirtschaften diese Unternehmen einen jährlichen Gesamt-
umsatz von rund 20 Mrd. Euro.
      Diese Zahlen illustrieren die enorme Bedeutung von
digitalen Technologien für den Standort Wien. Die Branche
schafft hochwertige Arbeitsplätze, die ebenso hochqualifi-
zierter Arbeitskräfte bedürfen. Neben dem erstklassigen
Ausbildungssystem sind es die gute Infrastruktur und die
hohe Dichte an (außer-)universitären Forschungseinrichtun-
gen, die ganz besonders für Wien sprechen. Laut verschie-
dener Studien punktet der Standort außerdem mit seiner
großen Innovationskraft, der umfassenden Unterstützung für
Startups und einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit.
      Mit der Wirtschafts- und Innovationstrategie „WIEN
2030“ hat die Bundeshauptstadt sechs Spitzenthemen de-
finiert. Sie beschreiben jene Bereiche, in denen Wien im Lauf
der nächsten zehn Jahre zur Weltspitze gehören und be-
sonders kraftvolle Innovationen („Wiener Lösungen“) hervor-
bringen will. Eines dieser Spitzenthemen ist der Wiener Weg
der Digitalisierung. Hochwertige digitale Lösungen aus Wien
sollen weltweit für Fairness, Transparenz, Sicherheit und
Selbstbestimmung stehen. Wien soll die Stadt sein, in der
digitale Lösungen entwickelt und umgesetzt werden, die,
entlang eines neuen digitalen Humanismus, auf nachhaltige
und inklusive Weise den Menschen nutzen.
      Schon seit 1995 legt Wien einen besonderen Schwer-
punkt auf moderne E-Government-Lösungen, die Behörden-
wege für Privatpersonen und Unternehmen erleichtern und
eine Mitgestaltung der Stadt Wien durch die Bürgerinnen und
Bürger ermöglichen. Mehr als 250 Amtswege können inzwi-
schen bereits online erledigt werden. 80 % der Gewerbeneu-
anmeldungen werden im Internet durchgeführt und das
E-Government-Angebot der Stadt Wien hat rund eine Million
Seitenzugriffe pro Monat.
      Der vorliegende Technologie Report bietet einen Über-
blick über Strategien, Leuchtturmprojekte sowie relevante
Akteurinnen und Akteure zum Thema „E-Government“ in Wien.

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht
Ihr Team der Wirtschaftsagentur Wien

Einleitung
E-Government Technologie Report - Wirtschaftsagentur Wien
Inhalt
                                                                                                          5

                                                                 S. 17
                                                                         4. Strategie und
                                                                         Vorzeigeprojekte
                                                                         Österreich
                                                                 S. 17   4.1   Strategie

                                                                 S. 19   4.2   Vorzeigeprojekte

                                                                 S. 21
                                                                         5. E-Government
                                                                         als Wirtschafts-
                                                                         faktor
                                                                 S. 22
                                                                         6. Trends und
                                                                         Technologien
                                                                 S. 24
                                                                         7. Initiativen und
S. 6
               1. Einleitung                                             Veranstaltungen
S. 7
               2. Digitale
                                                                 S. 26
                                                                         8. Leistungen der
               Verwaltung                                                Wirtschaftsagentur
                                                                         Wien
S. 7           2.1   Österreich im internationalen Spitzenfeld
                                                                 S. 26   8.1   Aktuelle Förderprogramme
S. 8           2.2   Nutzung und Akzeptanz von
                     E-Government in Österreich                  S. 29
                                                                         9. Unternehmen
S. 9           2.3   E-ID, Handy-Signatur und Bürgerkarte
                                                                         aus Wien
S. 9           2.4   Open Government Data

S. 11
               3. Strategie und                                  S. 35
                                                                         10. Impressum
               Vorzeigeprojekte
               Wien
S. 11          3.1   Strategie

S. 13          3.2   Vorzeigeprojekte

Inhaltsverzeichnis
E-Government Technologie Report - Wirtschaftsagentur Wien
1.                               Einleitung
                                                                                                                                             6               2.                                Digitale Verwaltung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      7

                                                                  Speziell für Wirtschaftstreibende ist eine moderne Online-An-                                                                                                  und in der Dienstleistungen mit Hilfe von künstlicher Intelligenz
                                                                  tragsmöglichkeit zur Bewilligung eines Schanigartens gedacht.                                                                                                  zunehmend automatisiert bereitgestellt werden“, so Bugelnig.
                                                                  Im Projekt BRISE wiederum will die Stadt Wien gemeinsam                                                                                                             In der Gesamtbetrachtung hilft E-Government bisher
                                                                  mit zahlreichen Partnerinnen und Partnern den Baugenehmi-                                                                                                      besonders den Unternehmen. Dies gilt für die Anforderungen
                                                                  gungsprozess von der Einreichung bis hin zur Bewilligung                                                                                                       des gesamten Lebenszyklus, angefangen mit der Unterneh-
                                                                  digitalisieren. Verfahren könnten so künftig um bis zu 50 %                                                                                                    mensgründung und deren Eintragung, über die Einstellung
                                                                  beschleunigt werden, wodurch Einreichende schneller und                                                                                                        der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis hin zur Abführung
                                                                  einfacher zu Baugenehmigungen kommen sollen.                                                                                                                   der Körperschaftssteuer. Gleichzeitig ist von Wirtschaftsver-
                                                                                                                                                                                                                                 treterinnen und -vertretern zu hören, dass Österreich lange
                                                                                                                                                                                                                                 Zeit weltweit richtungsweisend gewesen war – etwa im Fi-
                                                                                                                                                                                                                                 nanz- und Justizbereich, diesen Vorsprung aber zum Teil ein-
                                                                                                                                                                                                                                 gebüßt hat, da andere Länder mittlerweile aufgeholt haben.
                                                                                                                                                                                                                                      Die 17. Ausgabe des E-Government-Benchmarks, das
                                                                                                                                                                                                                                 von Capgemini erhoben und gemeinsam mit den Partnern
                                                                                                                                                                                                                                 Sogeti, IDC und Politecnico di Milano umgesetzt wurde, be-
                                                                                                                                                                                                                                 leuchtet den Stand der digitalen Transformation der öffentli-
                                                                                                                                                                                                                                 chen Verwaltungen in Europa. Rund 10.000 Websites in 36
                                                                                                                                                                                                                                 europäischen Ländern wurden dafür ausgewertet.

                                                                                                                                                                                                                                        Verbesserungen bei digitalen öffentlichen
                                                                                                                                                                                                                                        Diensten
                                                                                                                                                                                                                                 Beim Digital Economy and Society Index (DESI)5 belegte
                                                                                                                                                                                                                                 Österreich 2020 den 13. Platz (2019: Platz 14) und lag damit
                                                                                                                                                                                                                                 leicht über dem EU-Durchschnitt. Im Bereich „Digitale öf-
                                                                                                                                                                                                                                 fentliche Dienste“ (E-Government) gelang sogar eine Ver-

                                                                                                                                                             2.1 Österreich im inter-
Der digitale Wandel stellt die öffentliche Verwaltung vor zahl-                                                                                                                                                                  besserung vom zehnten auf den achten Rang. Gute Bewer-
reiche Herausforderungen. Österreich und speziell Wien ha-                                                                                                                                                                       tungen erzielte Österreich bei den Indikatoren „Vorausgefüllte

                                                                                                                                                             nationalen Spitzenfeld
ben darauf rasch reagiert und sich damit einen Pionierstatus                                                                                                                                                                     Formulare“ (Österreich: 81 %, EU: 59 %) und „Online-Abwicklung
erarbeitet, wie viele Rankings und Benchmarks erkennen                                                                                                                                                                           von Dienstleistungen“ (Österreich: 97 %, EU: 90 %). Die Be-
lassen. Dazu mussten veraltete und ineffiziente Prozesse hin-                                                                                                                                                                    wertung für den Indikator „Offene Daten“ war mit 66 % im Ver-
terfragt und neu aufgesetzt werden. Inzwischen holen ande-                                                                                                   Die digitale Verwaltung in Österreich liegt im Spitzenfeld der      gleich eher schwach. Aber auch hier liegt Österreich noch im
re Länder und Städte auf.                                                                                                                                    Europäischen Union. Führend sind laut einem Bericht der             EU-Durchschnitt.
      Neuen Schub bekommt die Entwicklung durch die Co-                                                                                                      EU-Kommission Malta und Estland vor Österreich und Lett-
rona-Pandemie, unter anderem weil die Auswirkungen von                                                                                                       land. Insgesamt bewegt sich Europa in die richtige Richtung.               Innovativ und smart
Covid-19 verdeutlicht haben, wie wichtig ein leistungsstarkes                                                                                                Die Lücke zwischen Vorreiterinnen und Nachzüglern wird              Ein von der niederländischen Bank ING veröffentlichter Index6
E-Government in Krisensituationen ist. Aber auch durch in-                                                                                                   kleiner, heißt es in dem jährlich erscheinenden „E-Govern-          sieht Österreich im Eurozonen-Vergleich bei Innovationen auf
novative Technologien und Entwicklungen wie zum Beispiel                                                                                                     ment-Benchmark“.4 Als Grundlage für den Vergleich dienen            Platz 10 und damit im Mittelfeld. Im Bundesländervergleich
künstliche Intelligenz, Chatbots oder den elektronischen Iden-                                                                                               die aus der Digitalen Agenda der Europäischen Union ent-            hält Wien unverändert Platz 1. Maßgeblich für den Vorsprung
titätsausweis (E-ID) tun sich neue Möglichkeiten auf.                                                                                                        nommenen Indikatoren Nutzerzentriertheit, Transparenz,              der Bundeshauptstadt sind die durchaus beachtliche „Start-
      Die digitalen Services der heimischen Behörden wurden                                                                                                  grenzüberschreitende Mobilität und technologische Schlüs-           up-Szene“ sowie der große Beschäftigungsanteil im Hoch-
in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut und mo-                                                                                                   selelemente für eine Online-Serviceabwicklung.                      technologiesektor, heißt es seitens der ING. Außerdem leistet
dernisiert. Man denke an die Plattform oesterreich.gv.at, die                                                                                                      Bei der Einführung und Umsetzung von Verwaltungs-             die hohe Anzahl an jungen und gebildeten Menschen in Wien
mobile App „Digitales Amt“ oder – ganz neu – das Justiz­                                                                                                     services liegt Österreich 15% über dem Durchschnitt. Bezüg-         einen erheblichen Beitrag zur Titelverteidigung.
Online-Portal und den „digitalen Führerschein“. Weitere Er-                                                                                                  lich der Akzeptanz dieser Leistungen durch Bevölkerung und
leichterungen, vor allem für Unternehmerinnen und Unter-                                                                                                     Unternehmen kommt man auf 81 % (EU-Schnitt: 70 %). Die
nehmer, verspricht die Einführung des Grundsatzes der                                                                                                        Nutzerfreundlichkeit wird hierzulande mit 95 % etwas höher
einmaligen Datenerfassung „Once Only“-Prinzip.1                                                                                                              bewertet als im EU-Schnitt (91 %). Mittlerweile sind in Öster-
      Wien will unterdessen zur „Digitalisierungshauptstadt                                                                                                  reich zudem 92 % der analysierten Websites für eine mobile
Europas“ werden und setzt neben der Ausweitung des An-                                                                                                       Nutzung optimiert (EU-Schnitt: 76 %). Dies könnte unter an-
gebots vor allem auf stärkere Personalisierung. So soll bei-                                                                                                 derem auf die Veröffentlichung der Plattform oesterreich.gv.at      4
spielsweise das Portal „Mein Wien“2 als Schnittstelle und
                                                                  1                                                                                          beziehungsweise der App „Digitales Amt“ zurückzuführen
                                                                                                                                                                                                                                 www.capgemini.com/at-de/news/leistungsstarke-digitale-verwaltungsdienste-auf-
                                                                  www.digitalaustria.gv.at/initiativen/wirtschaft/projekte-wirtschaft/projekt-once-only.                                                                         dem-vormarsch
zentrale persönliche Anlaufstelle zu den digitalen Verwal-        html                                                                                       sein.
tungsangeboten der Stadt ausgebaut und die Amtshelfer-                                                                                                             „Die Auswirkungen von Covid-19 haben noch einmal ver-
Inhalte bzw. Services des Virtuellen Amtes eingebunden wer-                                                                                                  deutlicht, wie wichtig ein leistungsstarkes E-Government An-        5
den. Außerdem kann man sich bei „Mein Grätzl“3 über               2                                                                                          gebot in Krisensituationen, aber auch für moderne Gesellschaf-      ec.europa.eu/digital-single-market/en/scoreboard/austria
                                                                  mein.wien.gv.at/Meine-amtswege
Neuigkeiten und Veranstaltungen in der Wohn- oder Arbeits-                                                                                                   ten insgesamt ist“, betont Bernd Bugelnig, CEO von
umgebung informieren. Ziel ist es, Teil des Alltags der Men-                                                                                                 Capgemini in Österreich. „Der nächste Schritt wird die Trans-
                                                                                                                                                                                                                                 6
schen zu werden und sie mit dem digitalen Angebot der Stadt       3                                                                                          formation zu einer sehr smarten, auf den Menschen ausgerich-        www.ots.at/presseaussendung/OTS_20201019_OTS0027/ing-innovationsindex-
vertraut zu machen.                                               mein.wien.gv.at/Mein-Graetzl                                                               teten Gesellschaft sein, die als Gesellschaft 5.0 bezeichnet wird   oesterreich-weiter-abgerutscht-bild

                                                                                                                                     Kapitel 1, Einleitung   Kapitel 2, Digitale Verwaltung
E-Government Technologie Report - Wirtschaftsagentur Wien
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                                                                                                                                                      2.3 E-ID, Handy-Signa-
Zur „smartesten“ Stadt der Welt wurde Wien schon 2019                                                                                                                                                                      Online-Identität und ihre Daten haben“. Zudem soll die E-ID
ausgerufen, nachdem die Bundeshauptstadt im „Smart City                 Zufriedenheit                                                                                                                                      den „Zugang zu öffentlichen, privaten und grenzüberschrei-

                                                                                                                                                      tur und Bürgerkarte
Strategy Index“7 des internationalen Beratungsunternehmens        Auch die Zufriedenheit mit dem aktuell verfügbaren Online-                                                                                               tenden digitalen Diensten“ ermöglichen.
Roland Berger den ersten Platz belegt hat. Geprüft wurden         Angebot ist im DACH-Vergleich in Österreich am höchsten
Digitalisierungskonzepte von 153 Städten. Wien konnte vor         (79 %). In der Schweiz sind es 74 %, in Deutschland 62 %.

                                                                                                                                                                                                                           2.4 Open
allem mit seiner Rahmenstrategie punkten. Gelobt wurden           Ausschlaggebend für die Zufriedenheit sind Bequemlichkeit,                          Wichtige Werkzeuge im Bereich E-Government waren bisher
Projekte in den Bereichen Umwelt, Mobilität, Bildung, Gesund-     Zuverlässigkeit der Systeme – etwa eine stabile Verbindung                          Handy-Signatur und Bürgerkarte. Vor allem die kostenfreie

                                                                                                                                                                                                                           Government Data
heit und Verwaltung – so etwa die Open-Data-Initiative.           – und die Einfachheit der Navigation. Mit der elektronischen                        Handy-Signatur, mit der laut A-Trust über 200 Services aus
                                                                  Steuererklärung und der Funktion der Online-Terminverein-                           der öffentlichen Verwaltung durchführbar sind, gilt als Schlüs-
                                                                  barung sind sogar neun von zehn Österreicherinnen und Ös-                           selapplikation des E-Governments und zählt mittlerweile über

2.2 Nutzung und Akzep-
                                                                  terreichern zufrieden.                                                              1,5 Millionen aktive Userinnen und User. Im internationalen          Österreich und speziell Wien gelten als Pioniere im Bereich
                                                                                                                                                      Vergleich befindet sich Österreich damit im Spitzenfeld. Wäh-        Open Government Data (OGD). Bereits im Mai 2011 – und
                                                                        Barrieren
tanz von E-Government                                                                                                                                 rend beispielsweise in Estland – derzeit auf Platz 1 im E-           damit als erste Stadt im deutschsprachigen Raum – publizier-
                                                                  Fehlender persönlicher Kontakt mit Verwaltungsmitarbeiterin-                        Government-Ranking – eine gesetzliche Verpflichtung für die          te die Wiener Stadtverwaltung ihre nicht personenbezogenen

in Österreich                                                     nen und -mitarbeitern ist die Hauptbarriere für E-Government                        Teilnahme besteht, wird die Handy-Signatur in Österreich auf         Daten. Seither werden quartalsweise neue Daten und Doku-
                                                                  in allen drei Ländern. „Lieber Mensch als Maschine“ lautet                          freiwilliger Basis angeboten und erfährt trotzdem eine hohe          mente veröffentlicht. „Im Jubiläumsjahr 2021 feiern wir 10
                                                                  dem eGovernment MONITOR 2020 zufolge häufig das Mot-                                Beteiligung, so A-Trust. Der Spezialist für zertifizierte digitale   Jahre Open Data Wien und bauen unser Angebot Schritt für
Ein wichtiger Indikator für den Erfolg der staatlichen Digital-   to. Auch eine undurchschaubare Struktur der Online-Angebo-                          Anwendungen arbeitet übrigens im Rahmen des Forschungs-              Schritt weiter aus“, so Klemens Himpele, CIO der Stadt Wien.
Angebote ist die Inanspruchnahme durch die Bürgerinnen            te und die mangelnde Durchgängigkeit, also ein E-Govern-                            projekts „QualiSig“10 mit Partnern wie der Donau-Universität               Die Grundlage dafür wurde unter anderem durch die
und Bürger – und die steigt seit Jahren. Während 2015 rund        ment-Angebot nicht vollständig digital abwickeln zu können,                         Krems an einer Kombination von digitalen Signaturen mit              Data Excellence-Strategie12 mit dem Leitprinzip „Open by
57 % der Bevölkerung angaben, innerhalb der vergangenen           sind große Hürden. Kaum hilfreich sind zum Erhebungszeit-                           Blockchain-Technologien.                                             default“ gelegt, wonach als öffentlich klassifizierte Daten,
zwölf Monate E-Government-Angebote für private Zwecke             punkt digitale Assistenten als Unterstützung bei Verwaltungs-                             Aktuell befindet sich der elektronische Identitätsausweis      Dokumente und Dienste maschinenlesbar, frei und kostenlos
genutzt zu haben, waren es 2020 der Statistik Austria zu-         diensten im Netz – sie sind wenig bekannt und werden kaum                           (E-ID)11 – eine Weiterentwicklung der Handy-Signatur – in            zur Verfügung gestellt werden. Die Strategie beinhaltet zahl-
folge schon 72 %.                                                 genutzt.                                                                            Planung, der eine Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten              reiche Maßnahmen, um zuverlässige Daten in der geforderten
      Laut eGovernment MONITOR 20209, der auf den glei-                                                                                               mit sich bringt. Damit stehen Bürgerinnen und Bürgern ihre           Qualität anbieten zu können. Zum Erfolg beitragen würde aber
chen Wert kommt, liegt Österreich damit weiter deutlich vor             Hohe Akzeptanz für digitale Signatur                                          Ausweise und persönlichen Daten erstmals auch digital zur            natürlich auch die aktive Interaktion mit der Community. So
Deutschland (54 %) und der Schweiz (60 %). Von den einzel-        Die Österreicherinnen und Österreicher können sich bei                              Verfügung. Im Nationalrat wurden bereits die rechtlichen Vo-         organisiert das Open Government Kompetenzzentrum Wien13
nen digitalen Angeboten wird die Online-Suche nach Infor-         digitalen Behördenkontakten mit der Handy-Signatur oder                             raussetzungen dafür geschaffen, dass weitere Schritte in             unter anderem MeetUps, Plattformtreffen und Expos zum
mationen zu Zuständigkeiten, Öffnungszeiten etc. mit 83 %         einer Karte mit aktivierter Bürgerkartenfunktion identifizie-                       Richtung einer E-ID gesetzt werden können. So muss bei-              Thema Open Government. Hier kann man neue Datensätze
am häufigsten genutzt. Sehr attraktiv sind auch die Abwick-       ren. Fast die Hälfte (45 %) der heimischen Bevölkerung, die                         spielsweise für die Smartphone-basierte Verwendung der               und Anwendungen, die daraus entstehen, kennenlernen.
lung der elektronischen Steuererklärung (74 %) und das He-        einen Internetzugang hat, verfügt über eine dieser beiden                           E-ID zusätzlich eine sicherheitstechnisch gleichwertige Um-                Engagiert ist Wien auch in der nationalen Cooperation
runterladen von Formularen zur Vorbereitung bzw. Abwicklung       Möglichkeiten. Von denen, die das bisher nicht nutzen, plant                        setzung ausdrücklich ermöglicht werden, um der Inhaberin             OGD Österreich14, die sich um gemeinsame Standards und die
von Behördengängen (69 %). Im Schnitt 3,5 Mal pro Jahr            etwa ein Drittel die Anschaffung. Das zeigt eine hohe Ak-                           oder dem Inhaber der E-ID die Nutzung insbesondere bei               Schaffung effektiver Rahmenbedingungen kümmert. Zudem
greifen die Nutzerinnen und Nutzer in Österreich auf digitale     zeptanz, wenngleich die Zahlen im Vergleich zu 2019 stag-                           Apps zu vereinfachen. Mit der Novelle soll zudem die Grund-          gibt es die internationale Kooperation OGD D-A-CH-LI15 zwi-
Behördenangebote zurück, in Deutschland und der Schweiz           nieren, heißt es in der Erhebung.                                                   lage für den digitalen Führerschein und den digitalen Zulas-         schen Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein.
sind es mit rund drei Zugriffen etwas weniger. Diese Werte              Neues Potenzial gibt es durch die Einführung des Portals                      sungsschein geschaffen werden.
sind schon seit längerem konstant und entsprechen laut den        oesterreich.gv.at als mobile App „Digitales Amt“ (siehe „Vor-                             Nicht nur die Nutzungsmöglichkeiten ändern sich, son-
Studienautorinnen und -autoren vermutlich dem durchschnitt-       zeigeprojekte“). Damit können ausgewählte Behördenvor-                              dern auch der Registrierungsprozess. Er wird künftig nur
lichen „Behördenbedarf“.                                          gänge vollständig am Smartphone abgewickelt werden, wenn                            mehr behördlich vollzogen: Wer einen Reisepass beantragt,
      Die Corona-Pandemie hat in Bezug auf Behördengänge          dort die Handy-Signatur aktiviert ist. Die App wird den An-                         erhält automatisch eine E-ID. Ein Opt-out ist möglich. Alle          10
für 29 % der Österreicherinnen und Österreicher nichts ge-        gaben zufolge von rund 20 % der Smartphone-Besitzerinnen                            aktiven Handy-Signaturen sollen mit Start der E-ID automa-           www.a-trust.at/de/presse/news/covid-19-a-trust-forscht-an-sicherer-behoerden-
                                                                                                                                                                                                                           kommunikation
ändert. 34 % vermeiden nicht zwingende Gänge und 13 %             und -Besitzer genutzt.                                                              tisch umgestellt werden, bleiben also gültig und in der ge-
erledigen entsprechende Anliegen häufiger als früher online.                                                                                          samten EU anerkannt.
Sehr zufrieden mit der digitalen Abwicklung von Behörden-                                                                                                   Die E-ID eignet sich auch für den grenzüberschreiten-          11
gängen in dieser Situation sind vor allem die Schweizerinnen                                                                                          den Einsatz, ist also „eIDAS-kompatibel“. eIDAS (electronic          eid.egiz.gv.at
und Schweizer (58 %), knapp vor Österreich (52 %), das aus                                                                                            IDentification, Authentication and trust Services) bezeichnet
Sicht der Befragten aber am schnellsten auf die neue Situa-                                                                                           die Verordnung des Europäischen Parlaments und des Ra-
tion reagiert hat.                                                                                                                                    tes über elektronische Identifizierung und Vertrauensdiens-          12
                                                                                                                                                                                                                           digitales.wien.gv.at/wp-content/uploads/sites/47/2019/03/Data-Excellence.pdf
                                                                                                                                                      te für elektronische Transaktionen im Binnenmarkt. Brüssel
     Bekanntheit                                                  7                                                                                   drängt jedenfalls bereits darauf, eine alternative Möglichkeit
                                                                  www.rolandberger.com/de/Insights/Publications/Smart-City-Strategy-Index-Wien-
Die heterogene E-Government-Landschaft spiegelt sich auch         und-London-weltweit-fortschrittlichste-Städte.html                                  zu schaffen, sich im Internet zu identifizieren. Jede und Je-        13
in sehr unterschiedlichen Bekanntheitsniveaus der einzelnen                                                                                           der habe dann die Option, sich mit seiner E-ID einzuloggen           digitales.wien.gv.at/open-data
Angebote wider. Am bekanntesten ist die Möglichkeit, online                                                                                           und nicht mehr jedes Mal „eine Tür zu seiner gesamten
nach Informationen zu Zuständigkeiten, Öffnungszeiten etc. zu     8                                                                                   Datenwelt zu öffnen, während man einen Dienst oder ein
suchen (88 %). Dahinter folgt die Abwicklung der elektroni-       www.statistik.at/wcm/idc/idcplg?IdcService=GET_PDF_                                 Angebot nutzt“, so EU-Kommissionsvize Margrethe Vesta-               14
                                                                  FILE&RevisionSelectionMethod=LatestReleased&dDocName=022209                                                                                              www.data.gv.at/infos/cooperation-ogd-oesterreich
schen Steuererklärung (83 %), das Herunterladen von Formu-                                                                                            ger. Die EU-Staats- und Regierungschefs haben die EU-
laren (82 %) und die digitale Kommunikation mit der Behörde                                                                                           Kommission dazu aufgefordert, bis Mitte 2021 einen Vor-
(66 %). Über die Möglichkeit, das Kinderbetreuungsgeld online     9                                                                                   schlag für eine „europäische digitale Identifizierung“ vor-          15
zu beantragen, weiß hingegen erst ein Viertel (26 %) Bescheid.    initiatived21.de/egovmon20                                                          zulegen. Damit sollten „die Menschen die Kontrolle über ihre         www.data.gv.at/infos/ogd-d-a-ch-li

                                                                                                                     Kapitel 2, Digitale Verwaltung   Kapitel 2, Digitale Verwaltung
E-Government Technologie Report - Wirtschaftsagentur Wien
10                      3.                                          Strategie und
                                                                                                                                                                                                        Vorzeigeprojekte Wien                                                                       11

                                                                                                                                                                                                                               der Sozialen Medien gibt es den Bedarf, Grundmechanismen
     Mehr als 500 Datensätze verfügbar                                                                                                                                                                                         und Algorithmen sozial verträglicher zu gestalten.
Aktuell geben mehr als 500 von Wien freigegebene Daten-                                                                                                                                                                              Der „Digitale Humanismus“ beruht auf der Feststellung,
sätze Auskunft über Einbahnen, Echtzeitinformationen der                                                                                                                                                                       dass die heutige Technologie in ihrer globalen Dimension eine
Wiener Linien, historische Luftbildaufnahmen, Messdaten von                                                                                                                                                                    Kultur ist, indem sie einen neuen Kontext auf globaler Ebene
Luftschadstoffen oder WLAN-Standorte. „Die Daten werden                                                                                                                                                                        schafft. Viele Forscherinnen und Forscher gehen daher von
auch an Universitäten und Fachhochschulen für die Ausbil-                                                                                                                                                                      einem Schritt in der Evolution aus, den sie als ko-evolutionär
dung genutzt. Außerdem basieren rund 300 Anwendungen                                                                                                                                                                           zwischen Menschen und Technologie ansehen. Die Heraus-
auf dem Datenschatz unseres OGD-Angebots“, so Himpele.                                                                                                                                                                         forderung dabei ist, das Gleichgewicht zwischen zivilisatori-
Die Daten seien zudem die Grundlage für eigene Services wie                                                                                                                                                                    schem und technologischem Fortschritt zu wahren.
die Sag’s-Wien-App oder den WienBot.                                                                                                                                                                                                 Vor dem Hintergrund ihrer intellektuellen und politischen
      Auch wenn die Kernfunktion – also die Bereitstellung von                                                                                                                                                                 Traditionen punktet die Stadt Wien mit dem Anspruch, für den
Daten und Dokumenten – natürlich weiter im Vordergrund                                                                                                                                                                         digitalen Humanismus und seine Anliegen zu stehen. Mit Denk-
stehe, gebe es Anstrengungen, Daten für die Menschen greif-                                                                                                                                                                    schulen wie dem Wiener Kreis oder der Psychoanalyse hat die
barer zu machen, etwa über Visualisierungen. Genau das wird                                                                                                                                                                    Stadt schon einmal eine Denkrevolution ausgelöst. Der digitale
im Projekt „ViennaViz“ versucht. Grundlage ist eine Applika-                                                                                                                                                                   Humanismus ist der nächste Schritt in dieser Entwicklung und
tion, mit der sehr einfach Diagramme erstellt, gestaltet, ge-                                                                                                                                                                  Wien ist dafür der ideale Nährboden.
speichert und in Webseiten eingebettet werden können.                                                                                                                                                                                Wesentlich ist in diesem Kontext auch die TU Wien. Sie
      Des Weiteren gibt es eine Plattform für Smart-City-                                                                                                                                                                      hat 2019 einen Workshop initiiert und organisiert. Output der
Daten, die der Bevölkerung, der Wirtschaft und der Wissen-                                                                                                                                                                     Veranstaltung ist ein internationales „Vienna Manifesto“25 mit
schaft zur Verfügung stehen. Im Rahmen des EU-Projekts                                                                                                                                                                         der Absicht, dass sich die Computerwissenschaften in ihren
„Smarter Together“16 (2016 – 2019) der Städte Lyon, München                                                                                                                                                                    Aktivitäten verstärkt ihrer sozialen Verantwortung bewusst wer-
und Wien wurden viele Daten – aus Sensoren, zu Gebäuden                                                                                                                                                                        den und es dafür inter- und transdisziplinärer Ansätze bedarf.
oder Umweltdaten – erhoben. Diese sind auf smartdata.wien17
zu finden. Die Städte setzten in ausgewählten Stadtteilen                                                                                                                                                                            Strategieplan ist kein starres Regelwerk
Impulse für eine positive gesellschaftliche Dynamik und eine
                                                                                                                                                            3.1 Strategie                                                      Hervorgestrichen wird zudem die Bedeutung der Partizipation
nachhaltige Stadtentwicklung. Im Fokus stehen effektive                                                                                                                                                                        und gemeinsamen Entwicklung digitaler Projekte mit der Wie-
Maßnahmen zum Klimaschutz und für mehr urbane Lebens-                                                                                                                                                                          ner Bevölkerung. Schon die erste „Digitale Agenda Wien“ im
qualität – wie z. B. integrierte Gebäudesanierungen, klima-                                                                                                 Ziel der Stadt Wien ist, sich zur „Digitalisierungshauptstadt      Jahr 2014 wurde im Rahmen eines Beteiligungsprozesses er-
schonende Energiesysteme und E-Mobilität. Das Projekt wird                                                                                                  Europas“ zu entwickeln. Der Weg dorthin wird im Strategieplan      stellt. Der Strategieplan ist daher kein starres Regelwerk, son-
fortgesetzt und aus Smarter Together wird WienNeu+, das                                                                                                     „Digitale Agenda Wien 2025“23, wo Grundsätze, Projekte und         dern ein Arbeitsdokument beziehungsweise eine Übersicht
in Wien-Favoriten startet.                                                                                                                                  Arbeitsschritte bis zum Jahr 2025 festgelegt sind, abgebildet.     über aktuelle Projekte und zukünftige Schwerpunkte, die kon-
                                                                                                                                                            Es handelt sich dabei quasi um eine „To-do-Liste“ für die Stadt.   tinuierlich weiterentwickelt wird. Ein solches „Open Working
     Datenkatalog data.gv.at                                                                                                                                Berücksichtigt werden zwölf sogenannte „Wiener Prinzipien“.        Document“ macht aus Sicht der Stadt besonders deshalb Sinn,
Im zentralen österreichischen Datenkatalog data.gv.at18, der                                                                                                Die Palette dieser digitalen Richtschnüre reicht von Altersge-     weil sich sowohl die Anforderungen der Bürgerinnen und Bür-
die Metadaten der dezentralen Kataloge abrufbar und durch-                                                                                                  rechtigkeit und Barrierefreiheit über Offenheit und Transparenz    ger als auch die technischen Möglichkeiten laufend verändern.
suchbar macht, finden sich aktuell über 32.000 Datensätze.         16                                                                                       bis zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes. Detailstrategien
Sie werden von rund 1.270 Organisationen, Behörden oder            www.smartertogether.at                                                                   gibt es zu Themen wie künstliche Intelligenz, Internet der Dinge
Gebietskörperschaften bereitgestellt. Über 600 Anwendungen                                                                                                  oder digitale Bildung. Als relevante Handlungsfelder wurden
sind daraus schon hervorgegangen.                                                                                                                           Sicherheit, Service, Wissen, Arbeitswelt 4.0, Wirtschaft, Infra-
      Laut dem „Open Data Maturity Report 2020“19, der jährlich    17                                                                                       struktur und Steuerung definiert.
                                                                   digitales.wien.gv.at/projekt/plattform-smartdata-wien
den Reifegrad von Open Data in ganz Europa ermittelt, ist                                                                                                         Die „Digitale Agenda Wien“ soll die wachstumsstarke IKT-
Österreich wieder der Sprung unter die Trendsetter gelungen.                                                                                                Branche – bei gleichzeitiger Wahrung der gesellschaftlichen
Unter anderem wird die „48er App“20, die die wichtigsten In-       18                                                                                       Fairness – unterstützen. Außerdem will man sicherstellen, dass
formationen zur Entsorgung von Abfällen in Wien umfasst, als       www.data.gv.at                                                                           die Chancen für die digitale Stadtverwaltung genutzt, moderns-
Beispiel angeführt. Verwiesen wird auch auf die Anstrengungen                                                                                               te Infrastrukturen aufgebaut und neue Technologien optimal
im Bereich der Umsetzung der Open Data- und PSI-Richtlinie                                                                                                  eingesetzt werden. Sicherheit, Vertrauen und Schutz sollen
(Richtlinie 2019 / 102421 des Europäischen Parlaments und des      19                                                                                       dabei gewahrt bleiben. Der Strategieplan leistet auch einen
                                                                   www.europeandataportal.eu/en/dashboard/2020#country-overview
Rates vom 20. Juni 2019), durch die Daten leichter zugänglich                                                                                               Beitrag zur Erreichung der Smart City-Ziele – diese sind in der
gemacht werden sollen.                                                                                                                                      Rahmenstrategie bis 205024 zusammengefasst.                        23
                                                                                                                                                                                                                               digitales.wien.gv.at/wp-content/uploads/sites/47/2019/09/20190830_
      Auch in der Corona-Krise spielt der Bereich Open Data        20                                                                                                                                                          DigitaleAgendaWien_2025.pdf
eine wichtige Rolle. So wurde bereits zu Beginn der Pandemie       www.data.gv.at/anwendungen/48er-app                                                             Digitaler Humanismus
unter data.gv.at/covid-1922 ein „COVID-19 Open Data Informa-                                                                                                Der „Digitale Humanismus“ wird mehrfach in der „Digitalen
tionsportal“ eingerichtet, auf dem entsprechende offene Daten                                                                                               Agenda“ erwähnt. Dieser Begriff steht für den Anspruch der         24
wie z. B. die Anzahl der COVID-19-Fälle oder Sterbefälle bereit-   21                                                                                       Stadt Wien, bei der Entwicklung von digitalen Angeboten nicht      smartcity.wien.gv.at/wp-content/uploads/sites/3/2019/10/Smart-City-Wien-
                                                                   eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/LSU/?uri=uriserv:OJ.L_.2019.172.01.0056.01.DEU                                                                           Rahmenstrategie-2019-2050.pdf
gestellt werden. Daraus sind bereits mehr als 40 Corona-spe-                                                                                                die ökonomischen Verwertungsinteressen, sondern ein huma-
zifische Anwendungen und Visualisierungen entstanden.                                                                                                       nistisches Weltbild ins Zentrum zu stellen. Die digitale Welt
                                                                   22                                                                                       eröffnet zahlreiche Optionen, führt aber auch zu einer zuneh-      25
                                                                   www.data.gv.at/covid-19                                                                  menden Monopolisierung der Märkte. Insbesondere im Bereich         dighum.ec.tuwien.ac.at

                                                                                                                           Kapitel 2, Digitale Verwaltung   Kapitel 3, Strategie und Vorzeigeprojekte Wien
E-Government Technologie Report - Wirtschaftsagentur Wien
12                                                                                                                                                  13

Nachdem bereits Ende der 1990er-Jahre erste Schritte ge-             gen profitieren. In einem weiteren Innovationsprojekt wird ein                          Eine wesentliche Grundlage für die Partizipation der Wiener         nach Informationen zur Erledigung von Amtswegen und um-
setzt wurden, offeriert Wien inzwischen eine umfangreiche            digitaler „Zwilling“ für Wien initiiert, der der Stadt Wien gehört.                     Bevölkerung ist die frühzeitige, direkte und klare Kommuni-         fasst knapp 600 Amtshelferseiten – von A wie Abfall bis Z
Palette an E-Government-Services im „Virtuellen Amt“26. „Wir         Dieses virtuelle Abbild der Stadt erlaubt es, bestehende Pro-                           kation, die auch im Masterplan für eine partizipative Stadtent-     wie Zoo-Bewilligung. Die am häufigsten genutzten Services
bieten den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Wirtschafts-            zesse in der Stadt zu monitoren, neue Daten zu generieren,                              wicklung30 verankert wurde. Die Beteiligung an kommunalen           sind Parkpickerl, Anmelden eines Wohnsitzes und der Wahl-
treibenden knapp 600 Amtshelferseiten an, die Behörden-              Planungen in Szenarien zu simulieren und bessere Entschei-                              Planungen ermögliche es, unterschiedliche Interessen abzu-          kartenantrag. Aber auch Strafregisterauszug oder Urkunden
wege erklären, erleichtern und mitunter dazu führen, sich            dungen zu treffen.                                                                      wägen und die bestmöglichen Lösungen zu finden. Die lau-            können gleich online bestellt sowie Wünsche, Anregungen
diese ganz zu ersparen. Rund 250 dieser Amtswege können                                                                                                      fenden Vorhaben und Projekte der Stadtentwicklung sind in           und Beschwerden deponiert werden. Rund 80 % der Gewer-
online erledigt werden“, so Klemens Himpele (CIO der Stadt                  „Was ist machbar und nutzt auch vielen?“                                         einer Vorhabenliste31 zu finden. Hier ist auch angeführt, welche    beneuanmeldungen werden bereits online durchgeführt,
Wien). Diese Dienstleistungen sollen laufend ausgebaut und           Bei allen neuen Angeboten steht Himpele zufolge eine Frage                              Informations- und Beteiligungsmöglichkeiten bestehen.               ebenso hoch ist der Anteil bei den Hundeanmeldungen. Ins-
auch stärker kommuniziert werden. „Die kontinuierliche Wei-          am Anfang: „Was ist machbar und nutzt auch vielen?“ Denn                                                                                                    gesamt gibt es monatlich rund eine Million Seitenzugriffe auf
terentwicklung steht auf der Tagesordnung. Der nächste               wo der Aufwand der elektronischen Umsetzung relativ hoch                                       Petitionen können elektronisch                               das E-Government-Angebot der Stadt Wien. Bei bestimmten
Schritt wird eine noch stärkere Personalisierung der E-Go-           und die Anzahl der Verfahren relativ niedrig ist, gilt die Digi-                               eingebracht werden                                           Angelegenheiten ist die Unterschrift für eine eindeutige Iden-
vernment-Angebote sein“, gibt Himpele die Richtung vor.              talisierung als weniger zielführend. „Da braucht es schon eine                          Über eine Partizipations-Plattform32 sind die Bürgerinnen und       tifizierung erforderlich. Hier kann man sich mit der Bürger-
                                                                     gewisse Masse, damit sich das auszahlt. Die Programmierung                              Bürger zudem aufgerufen, ihre Gedanken zu wechselnden               karte beziehungsweise Handy-Signatur digital ausweisen. Die
     Personalisierung der Angebote auf                               der entsprechenden Software ist das eine, die Verfahren müs-                            Fragestellungen auszutauschen, Ideen zu sammeln und Feed-           Stadt Wien hat allerdings entschieden, die bürgerkartenfähi-
     „Mein Wien“                                                     sen aber auch rechtlich im Hintergrund abgewickelt werden.                              back zu geben. Neue Beteiligungsmöglichkeiten werden lau-           ge Chipkarte künftig nicht mehr zu unterstützen.
Konkret sollen dazu das Portal „Mein Wien“27 als Schnittstelle       Da steht dann oft der Aufwand nicht in Relation zum Nutzen“,                            fend online gestellt. Die Petitions-Plattform33 kann dazu genutzt
und zentrale persönliche Anlaufstelle zu den digitalen Verwal-       so der CIO. Derzeit werde sehr viel umgesetzt, was für die                              werden, Petitionen elektronisch einzubringen oder zu unter-
tungsangeboten ausgebaut und die Amtshelfer-Inhalte bzw.             Wirtschaft von hoher Relevanz ist.                                                      stützen. Thematisch reicht die Palette von der Umgestaltung
Services des Virtuellen Amtes eingebunden werden. Hier kön-                „Natürlich muss das Ziel sein, die Angebote so einfach                            des Donaukanals über neue Radwege und Begegnungszonen
nen die Menschen Behördengänge erledigen – schnell, einfach          und ortsunabhängig wie möglich zu gestalten, weil die Kosten-                           bis zu externen Angeboten in Kindergärten. Für die Behandlung
und mobil – etwa die Bestellung des Parkpickerls als Chatbot-        ersparnis bei allen Verwaltungsprozessen eine zentrale Vor-                             im Petitionsausschuss sind mindestens 500 Unterstützungs-
Antrag oder die „digitale Baueinreichung“. Geplant sind komfort-     aussetzung für einen guten Wirtschaftsstandort ist. Das                                 erklärungen erforderlich. Um Feedback zur Benutzerfreund-
und qualitätssteigernde Maßnahmen bei der Erfassung von              müssen wir kontinuierlich ausbauen“, erklärt Himpele. Schon                             lichkeit der digitalen Formate der Stadt Wien zu geben, gibt es
Daten – etwa die Anbindung und Prüfung diverser Register. Ziel       heute werden 80 % der Gewerbeneuanmeldungen elektro-                                    die Möglichkeit, einer Test-Community34 beizutreten.
ist es, die am stärksten nachgefragten Behördenwege leicht           nisch durchgeführt. Bei den Statistik-Meldungen im Bereich                                    Einen Überblick, wo in Wien das „Mitgestalten“ möglich
zugänglich online anzubieten. Dazu sind aber noch zahlreiche         Tourismus liegt dieser Wert sogar bei 94 %, „da wird die Op-                            ist, gibt es auf der Website „wiengestalten.at“35. Über 500
Prozesse im Hintergrund anzupassen.                                  timierung schon schwieriger“. Dennoch werde es immer Be-                                Projekte zur Kinder- und Jugendpartizipation, Gestaltung von
      Außerdem kann man sich bei „Mein Grätzl“28 über Neuig-         reiche geben, die einen analogen Kontakt bedingen, etwa                                 Gemeinschaftsgärten, Parks, Straßen oder Plätzen, Entwick-
keiten und Veranstaltungen in der Wohn- oder Arbeitsumge-            wenn eine persönliche Identifikation notwendig ist. Hier soll-                          lung von Stadtteilen oder zu „privaten“ Grätzelinitiativen, Ge-
bung informieren. Auch diese Rubrik soll um personalisierte          te es durch die Einführung der E-ID (siehe „E-ID, Handy-Si-                             bietsbetreuungen und dem Stadtteilmanagement wurden in              30
                                                                                                                                                                                                                                 www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/pdf/b008505.pdf
Services erweitert werden. „Das ist mit ständigen Rückmeldun-        gnatur und Bürgerkarte“) neue Möglichkeiten geben.                                      eine Wissensdatenbank36 aufgenommen.
gen der Bürgerinnen und Bürgern sowie der Wirtschaftstrei-
benden entwickelt worden“, so Himpele. Ziel sei es, Teil des                Partizipation soll gestärkt werden                                                                                                                   31
                                                                                                                                                             3.2 Vorzeigeprojekte
Alltags der Menschen zu werden. Wer beispielsweise bei „Mein         Egal, ob Informationsausstellung, Stadtspaziergänge, mode-                                                                                                  www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/index.html
Grätzl“ einmal in der Woche nachschaut, welche Veranstaltun-         rierte Diskussionen oder qualitative Befragung: Die Beteiligung
gen in der Umgebung stattfinden, ist mit der Plattform schon         der Bevölkerung an der Stadtentwicklung zu stärken ist eben-
vertraut. „Man hat dann das ‚look and feel‘, sieht quasi nebenbei,   falls ein zentrales Anliegen der Stadt. „Diese Zusammenarbeit                           Vom klassischen analogen Amtsweg bis hin zu Chatbots und            32
                                                                                                                                                                                                                                 www.partizipation.wien.at/de
was man schon alles online erledigen kann, und tut sich bei          hilft uns wirklich sehr, neue Services noch zielgruppenorien-                           Co: Die Entwicklung von digitalen Angeboten hat in der Bun-
etwaigen digitalen Amtswegen dann auch leichter“, so Himpe-          tierter anbieten zu können. Das ist keine lästige Pflichtübung,                         deshauptstadt eine lange Geschichte. Bereits 1995 startete
le. Die Behördengänge seien nicht unbedingt die Lieblingsbe-         sondern ein zentraler Input für die Weiterentwicklung“, so Him-                         Wien mit einem Internetportal, das in den vergangenen Jahren
schäftigung der Wiener Bevölkerung und der Wirtschaft. Wer           pele. Es gehe nicht nur darum, Ideen auszutauschen, sondern                             um ein „Virtuelles Amt“ erweitert wurde. Inzwischen wird an
                                                                                                                                                                                                                                 33
                                                                                                                                                                                                                                 www.wien.gv.at/petition/online
online nur mit der Stadt in Kontakt komme, wenn die Ausstellung      sich tatsächlich persönlich zu treffen, Prototypen zu bauen und                         einer weitreichenden Personalisierung gearbeitet, die die
eines neuen Reisepasses notwendig ist, müsse erst auf der            Feedback einzuholen.                                                                    Nutzung vorantreiben und erleichtern soll. Die wichtigsten
Seite aktiv suchen. Durch die Personalisierung und die damit                                                                                                 Angebote im Überblick:                                              34
                                                                                                                                                                                                                                 digitales.wien.gv.at/testcommunity
einhergehende stärkere Nutzung will man dem entgegenwirken.
                                                                                                                                                                    wien.gv.at
     Neue Services für Unternehmerinnen                              26                                                                                      Der Internet-Auftritt der Stadt Wien – www.wien.gv.at37 – ging
     und Unternehmer                                                 www.wien.gv.at/amtshelfer
                                                                                                                                                             im Mai 1995 an den Start und ist inzwischen einer der um-
                                                                                                                                                                                                                                 35
                                                                                                                                                                                                                                 www.wiengestalten.at
Speziell für Wirtschaftstreibende sind beispielsweise eine mo-                                                                                               fangreichsten Österreichs. Er umfasst rund 12.600 Themen-
derne Online-Antragsmöglichkeit zur Bewilligung eines Scha-          27                                                                                      und Infoseiten, etwa 600 Amtshelferseiten (siehe „Virtuelles
nigartens oder die digitale Baueinreichung – eine laut Himpele       mein.wien.gv.at/Meine-Amtswege                                                          Amt“), 320 Online-Services wie Terminreservierungen, Urkun-         36
                                                                                                                                                                                                                                 www.wiengestalten.at/projektsuche
sehr komplexe Angelegenheit – angedacht. An letzterer wird                                                                                                   denbestellungen oder „E-Bezahlen“ und mehr als 14.500
im Forschungsprojekt „BRISE“29 unter Einsatz von Künstlicher                                                                                                 Rechtsinformationen.
Intelligenz (KI), Augmented Reality (AR) und Building Informa-       28
tion Modeling (BIM) gearbeitet. Verfahren können so künftig
                                                                     mein.wien.gv.at/Mein-Graetzl
                                                                                                                                                                    Virtuelles Amt
                                                                                                                                                                                                                                 37
                                                                                                                                                                                                                                 www.wien.gv.at
bis zu 50 % schneller ablaufen, wodurch Einreichende rasch                                                                                                   Im „Virtuellen Amt“38 steht das E-Government-Leistungsan-
und einfach zu Baugenehmigungen kommen sollen. Städte in             29                                                                                      gebot der Stadt Wien zur Verfügung. Es unterstützt sowohl           38
ganz Europa könnten von den in Wien gesammelten Erfahrun-            digitales.wien.gv.at/projekt/brisevienna                                                Bürgerinnen und Bürger als auch Unternehmen bei der Suche           www.wien.gv.at/amtshelfer

                                                                                                            Kapitel 3, Strategie und Vorzeigeprojekte Wien   Kapitel 3, Strategie und Vorzeigeprojekte Wien
E-Government Technologie Report - Wirtschaftsagentur Wien
14                                                                                                                                                   15

                                                                  übersichtlich im Stadtplan angezeigt, Antworten des Bots –                             Benachrichtigung den aktuellen Status mitgeteilt zu bekom-
     Stadt Wien-App                                               etwa Routen – können geteilt werden. Insgesamt sind bereits                            men, beispielsweise sobald eine Müllablagerung am Gehsteig
„Die richtigen Informationen zur richtigen Zeit“ – das ist das    mehr als 350 Themen abgedeckt. Bei der vergangenen Wien-                               beseitigt wurde. Die App wurde im Rahmen der „Digitalen
Motto der umfangreichsten App der Stadt. Sie umfasst die          Wahl konnte man so beispielsweise Fragen zum Wahlkarten-                               Agenda Wien“ gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern ent-
Kategorien Informationen, News, Stadtplan und persönliche         Antrag stellen. Der WienBot spricht neben Deutsch auch                                 wickelt.
Informationen (Profil) und wurde bereits mehr als 170.000 Mal     Englisch und lernt mit jeder Frage dazu.
heruntergeladen. Nach der jüngsten Überarbeitung und dem                                                                                                        „Wien stellt ‚e‘ zu“
folgenden Relaunch wartet die „Stadt Wien“-App39 nicht nur               Corona-Chatbot                                                                  Im Rahmen der elektronischen Zustellung46 können behörd-
mit neuen Stadtplan-Funktionen auf. Auch der weltweit erste       Die Stadt Wien setzt im Kampf gegen das Coronavirus den auf                            liche Sendungen der Stadt Wien, wie Rechnungen, Lastschrif-
Chatbot einer Stadtverwaltung (siehe „WienBot“) wurde in die      künstlicher Intelligenz (KI) basierenden Symptom-Checker                               ten oder Bescheide, digital empfangen werden. Mit der Infor-
Suchfunktion integriert. Mit der Stadtplansuche lassen sich       Symptoma.at43 ein. Bürgerinnen und Bürger können ihre Sym-                             mationsinitiative „Wien stellt ‚e‘ zu“ in Form von Foldern,
die umfangreichen Karteninhalte der Stadt Wien durchsuchen        ptome in den Chatbot44 eingeben, beantworten Fragen und                                Aussendungen und Informationsveranstaltungen sollen die
und es werden auch Geschäfte und Lokale gefunden. In der          erhalten anschließend Auskunft über ihr persönliches COVID-                            Vorzüge dieser elektronischen Erreichbarkeit vermittelt wer-
News-Ansicht stehen aktuelle Infos bereit. Hinweise gibt es       19-Risiko. Innerhalb der ersten 24 Stunden nach Bekanntgabe                            den. Um elektronische Briefsendungen der Stadt Wien zu
etwa zu Störungen bei den Wiener Linien oder bei Wetter-          des Angebots musste die KI bereits 1,5 Millionen Fragen und                            erhalten, muss man sich beim BriefButler47 oder bei E-Brief48
warnungen. Auch digitale Amtswege können in der neuen App         Antworten bearbeiten. Der Chatbot ist die erste KI weltweit,                           registrieren. Zielgruppe Nummer eins sind Wirtschaftstrei-
erledigt werden. So sind etwa Anträge für Schanigärten oder       die Bürger digital auf ein Risiko screenen kann. Das Besonde-                          bende, die deutlich mehr Behördenkontakte haben als Privat-
das Parkpickerl abrufbar.                                         re ist, dass auch weitere Symptome im Freitext berücksichtigt                          personen.
                                                                  werden und die Wahrscheinlichkeit von COVID-19 im Rahmen
     „Mein Wien“                                                  von 20.000 weiteren Krankheiten berechnet wird. Die Lösung                                    BRISE
Einen großen Schritt in Richtung Personalisierung geht die        ist als Medizinprodukt zertifiziert. Sie wurde in wissenschaft-                        Im Projekt BRISE (Building Regulations Information for Sub-
Stadt mit „Mein Wien“40. Hier können sich die Menschen nicht      lichen Studien mehrfach validiert und in über 40 Millionen Tests                       mission Envolvement)49 will die Stadt Wien gemeinsam mit
nur über Neuigkeiten und Veranstaltungen in ihrem Grätzl          weltweit auf 36 verschiedenen Sprachen erprobt.                                        zahlreichen Partnerinnen und Partnern den Baugenehmi-
informieren, sondern auch Behördengänge erledigen – etwa                                                                                                 gungsprozess von der Einreichung bis hin zur Bewilligung
die Bestellung des Parkpickerls als Chatbot-Antrag oder die              Sag’s-Wien-App                                                                  digitalisieren. Verfahren können so künftig um bis zu 50 %
„digitale Baueinreichung“. Die Plattform soll als Schnittstelle   Mit Hilfe der Sag’s-Wien-App45 können der Wiener Stadtver-                             schneller ablaufen, wodurch Einreichende schneller und ein-
und zentrale persönliche Anlaufstelle zu den digitalen Ver-       waltung jederzeit von unterwegs Anliegen, Gefahrenstellen                              facher zu Baugenehmigungen kommen sollen. Außerdem er-
waltungsangeboten ausgebaut werden. Dazu ist geplant, die         oder Störungen via Smartphone gemeldet werden. Eine Re-                                höht ein umgehendes Feedback aus einer Vorprüfung die
Amtshelfer-Inhalte bzw. Services des Virtuellen Amtes einzu-      gistrierung ist nicht zwingend erforderlich und auch Fotos                             Planungssicherheit und ermöglicht rechtzeitige Korrekturen.
binden. Das partizipativ entwickelte Portal gilt als Experimen-   lassen sich mitschicken. Der „Sag’s Wien – smart check“ prüft                          Statt 2D-Papierplänen kommen gänzlich digitale 3D-Gebäu-
tierfeld für neue Onlineservices der Verwaltung.                  noch bevor eine Meldung erstellt wird, ob die Stadt bereits                            demodelle zum Einsatz. Der Einsatz von Augmented Reality
                                                                  darüber informiert ist. Andere Personen können diese An-                               soll eine einfach nachvollziehbare Visualisierung des zukünf-
     „Wien gibt Raum“                                             liegen unterstützen oder auf „Folgen“ klicken, um per Push-                            tigen Gebäudes ermöglichen. Umgesetzt werden soll das
Mit dem Projekt „Wien gibt Raum“41 zielt die Stadt Wien auf                                                                                              Projekt, das von der EU mit 4,8 Millionen Euro über die Initia-
die nachhaltige Nutzung, Gestaltung und Verwaltung des öf-                                                                                               tive Urban Innovative Actions (UIA) gefördert wird, den An-
fentlichen Raums ab. Angestrebt wird ein digitaler One-Stop-                                                                                             gaben zufolge bis August 2022.
Shop, auf dem man sich sowohl informieren, als auch direkt        39
Anträge stellen kann. So wird es einfacher, die nötigen Ge-       www.wien.gv.at/live/app
nehmigungen für eine Grätzloase oder eine Kunstperfor-
mance zu erhalten. Dabei führt ein digitaler Assistent durch
den Prozess und beantwortet Fragen. Grundlage war die Ver-        40
                                                                  mein.wien.gv.at/Mein-Graetzl
messung und digitale Erfassung von vorhandenen öffentlichen
Flächen, Gebäuden und Stadtmöbeln – vom Fahrradständer
bis zum Schanigarten – mit hochpräzisen Geodaten. Die Stadt       41
wiederum erhält einen Überblick über den öffentlichen Raum        digitales.wien.gv.at/projekt/wiengibtraum
und kann ihn „entrümpeln“. Durch die Bilddaten ist es auch
möglich, Ortsaugenscheine einzusparen. Die im Rahmen des
Projekts gewonnenen Daten können künftig Forschenden,             42                                                                                                                                                       46
                                                                  www.wien.gv.at/bot                                                                                                                                       digitales.wien.gv.at/e-government/elektronische-zustellung
Startups oder Unternehmen zur Verfügung gestellt werden.
„Wien gibt Raum“ wurde bereits mit dem „Österreichischen
Verwaltungspreis“ und dem „World Summit Award 2019“ aus-          43                                                                                                                                                       47
gezeichnet.                                                       www.symptoma.at                                                                                                                                          www.briefbutler.at

     WienBot
Der weltweit erste Chatbot42 einer Stadtverwaltung wurde          44                                                                                                                                                       48
                                                                  coronavirus.wien.gv.at/site/symptomchecker                                                                                                               www.post.at/p/c/e-brief#home
bereits im Dezember 2017 als App auf den Markt gebracht
und liefert schnelle Antworten zu unterschiedlichen Bereichen
der Stadt – vom Abschleppen über Müllsammelstellen und            45                                                                                                                                                       49
Parkgebühren bis zur Zeckenimpfung. Die Ergebnisse werden         www.wien.gv.at/sagswien                                                                                                                                  digitales.wien.gv.at/projekt/brisevienna

                                                                                                        Kapitel 3, Strategie und Vorzeigeprojekte Wien   Kapitel 3, Strategie und Vorzeigeprojekte Wien
4.                                          Strategie und Vorzeige-
                                            projekte Österreich                                                                         17

                                                                    nen nur einmal übermitteln, die Behörden sollen die Daten dem-
                                                                    entsprechend untereinander austauschen.
                                                                           Im Juni 2020 wurde außerdem die Initiative „Digitaler Ak-
                                                                    tionsplan Austria“51 des Bundesministeriums für Digitalisierung
                                                                    und Wirtschaftsstandort (BMDW) gestartet. Sie umfasst stra-
                                                                    tegische Umsetzungsmaßnahmen für eine erfolgreiche Digita-
                                                                    lisierung in Österreich. Eines der Aktionsfelder ist dabei „E-Go-
                                                                    vernment und Verwaltung“. Hier wird darauf hingewiesen, dass
                                                                    die Digitalisierung des öffentlichen Sektors laut einer Erhebung
                                                                    in Bayern das Potenzial hat, die Kosten der Behördeninterak-
                                                                    tion für Unternehmen um bis zu 54 % zu reduzieren. Auf Öster-
                                                                    reich umgelegt bedeutet das ein Produktivitätspotenzial von
                                                                    über 100 Mio. Euro pro Jahr, wird die Unternehmensberatung
                                                                    Accenture zitiert.

                                                                           Alle Gründungsschritte online durchführen
                                                                    Verwiesen wird dabei unter anderem auf das Projekt „Once
                                                                    Only“52, das für die einmalige Bereitstellung und Erfassung von
                                                                    Daten steht. Die öffentliche Verwaltung kann also – unter Ein-
                                                                    haltung der gesetzlichen Bestimmungen und des Datenschut-
                                                                    zes – Daten wiederverwenden und untereinander austauschen.
                                                                    Wenn Online-Anträge bereits vorausgefüllt und dadurch schnel-
                                                                    ler abzuwickeln sind, entlastet das sowohl Unternehmen als
                                                                    auch die Verwaltung, wird auf die Vorteile verwiesen. Künftig
                                                                    sollen nicht nur alle Gründungsschritte am Unternehmensser-

4.1 Strategie
                                                                    viceportal digital abgewickelt werden können (hier gibt es das
                                                                    Projekt „E-Gründung“53), sondern auch Registrierungen zu Ver-
                                                                    waltungsverfahren nach dem Once Only-Prinzip erfolgen – etwa
Österreich will in den kommenden Jahren zu einem Vorreiter          die Anmeldung zu Services der Wirtschaftskammer Österreich
im Bereich der Digitalisierung werden und zur Gruppe der „Di-       (WKO), FinanzOnline oder Sozialversicherungsservices.
gital 10“, dem Netzwerk der zehn weltweit führenden Digital-              Die digitalen Angebote der Behörden wurden in den ver-
nationen, aufschließen. Im Index für die digitale Wirtschaft und    gangenen Jahren generell deutlich ausgebaut und modernisiert.
Gesellschaft (DESI)50 2020 steht Österreich unter den 28 Mit-       Auf oesterreich.gv.at können ausgewählte Amtswege elektro-
gliedstaaten an 13. Stelle und hat sich damit um einen Rang im      nisch abgewickelt werden. Das Unternehmensserviceportal
Vergleich zum Vorjahr verbessert (siehe „Österreich im inter-       ist für die Wirtschaft der zentrale Einstiegspunkt und bei Fi-
nationalen Spitzenfeld“). In den DESI-Berichten dokumentiert        nanzOnline, dem E-Government-Portal der Finanzverwaltung,
die Europäische Kommission den Stand der Digitalisierung in         können Steuererklärungen sowie andere Anträge von zu
den Mitgliedstaaten.                                                Hause aus erledigt werden (siehe „Vorzeigeprojekte“).
      Das beste Ergebnis – mit Rang 8 (Vorjahr: 10. Platz) – wur-
de in der Dimension „Digitale öffentliche Dienste“ erreicht. Re-
sümee des DESI-Berichts: „Der öffentliche Sektor in Österreich
ist im Vergleich zur übrigen EU digital weit fortgeschritten und
die zusätzliche vorrangige Förderung von offenen Daten und
von E-Government-Diensten wird dazu beitragen, dass Öster-
reich in der DESI-Rangfolge für digitale öffentliche Dienste zu
den fünf am besten bewerteten Ländern aufschließen kann.“
                                                                    50
       Elektronische Zustellung und                                 ec.europa.eu/newsroom/dae/document.cfm?doc_id=66960

       „Once Only“-Prinzip
Grund dafür dürften auch einige neue Regelungen der vergan-
genen Jahre sein. So gilt seit Jahresbeginn 2020 das „Recht
                                                                    51
                                                                    www.digitalaustria.gv.at/aktionsplan.html
auf elektronischen Verkehr“. Die österreichischen Behörden
müssen damit auch die Möglichkeit anbieten, wichtige Doku-
mente elektronisch zu übermitteln. Bürgerinnen und Bürger           52
können die Behördenkontakte damit „medienbruchfrei“ ge-             www.digitalaustria.gv.at/initiativen/wirtschaft/projekte-wirtschaft/projekt-once-only.
                                                                    html
stalten. Unternehmen sind – mit Ausnahmen – verpflichtet, an
der elektronischen Zustellung teilzunehmen. Außerdem hat
Österreich den Grundsatz der einmaligen Erfassung („Once            53
Only“-Prinzip) eingeführt. Firmen müssen dadurch Informatio-        www.usp.gv.at/gruendung/elektronische-gruendung.html

Kapitel 4, Strategie und Vorzeigeprojekte Österreich
18                                                                                                                                                   19

                                                                                                                                                         4.2 Vorzeigeprojekte
Daneben gibt es zahlreiche Projekte, die Lösungen für spezi-                                                                                                                                                             beispielsweise Einsicht in laufende Verfahren und Akten neh-
fische Branchen oder Anforderungen entwickeln. Bei „Stamina“54                                                                                                                                                           men sowie Eingaben an Gerichte und Staatsanwaltschaften
wird beispielsweise an einem intelligenten System gearbeitet,                                                                                                                                                            durchführen. Besonderer Bonus: Die elektronische Aktenein-
um Krankenhäuser, Ersthelfer und Krisenmanagerinnen in ihrer                                                                                                    BRZ eDem                                                 sicht ist gebührenbefreit. Nur Grundbuch- und Firmenbuch-
Arbeit zu unterstützen, damit Europa in Zukunft für Krisen wie                                                                                           Die E-Democracy-Plattform BRZ eDem63 ist ein System zur         abfragen müssen bezahlt werden. Geschützt ist der Zugang
die aktuelle Corona-Pandemie besser gerüstet ist, erfährt man                                                                                            Verwaltung von E-Befragungen, Ideenfindungen und E-Kon-         via Handy-Signatur, Unterstützung in der Nutzung gibt es
beim Austrian Institute of Technology (AIT). Dabei sollen mo-                                                                                            sultationen. Dabei wird Blockchain-Technologie eingesetzt,      durch Begriffslexikon, FAQ-Liste sowie mittels Chatbot „Jus-
derne Verfahren und Technologien wie Frühwarnsysteme                                                                                                     um vor Manipulation zu schützen und die Integrität der Daten    titia“. Einloggen können sich vorerst nur natürliche Personen.
etwa durch die Analyse Sozialer Medien, Vor-Ort-Screening-                                                                                               zu sichern. Zum Einsatz kam die Lösung bereits zur Ab-          Später sollen auch spezielle Zugänge für berufsmäßige Par-
Methoden und Management-Tools zum Einsatz kommen.                                                                                                        wicklung einer sicheren und anonymen elektronischen Wahl        teienvertreter, sprich Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte,
Unterschiedliche bereits erprobte Systeme wie das „Emer-                                                                                                 des neuen Vorstands der Internet Service Providers Austria      geschaffen werden.
gency Maps Tool“ zur Zusammenführung räumlicher Informa-                                                                                                 (ISPA) im Rahmen einer virtuellen Generalversammlung.
tionen in ein gemeinsames Informationssystem oder der                                                                                                                                                                           oesterreich.gv.at und App „Digitales Amt“
„Public Safety Hub“, der Daten unterschiedlicher Bereiche                                                                                                       Digitaler Führerschein                                   Als zentrale Anlaufstelle für digitale Amtswege und Verwal-
miteinander abgleicht, sollen für den Einsatz im Pandemie-                                                                                               Seit Frühjahr 2021 ist es möglich, den Führerschein am Han-     tungsinformationen in Österreich fungiert seit März 2019
Management angepasst werden.                                                                                                                             dy abgespeichert mitzuführen. Der nächste Schritt wird die      das Portal oesterreich.gv.at67. Hier können zahlreiche Be-
                                                                                                                                                         Digitalisierung des Zulassungsscheins sein. Hintergrund ist,    hördengänge online erledigt werden – von der Wohnsitz-
     Europäische Förderprogramme                                                                                                                         dass die Österreicherinnen und Österreicher eine hohe An-       änderung über den „Babypoint“ bis zur Passverlängerung.
     in Milliardenhöhe                                                                                                                                   zahl an Ausweisen mit sich führen müssen, um diese ge-          Parallel wird die mobile App „Digitales Amt“68 angeboten.
Auf europäischer Ebene soll das „Digital Europe Programme“55                                                                                             gebenenfalls bei Kontrollen vorzuweisen. Für die Umsetzung      Hier befinden sich alle digitalen Amtsservices, die mittels
mit einem Gesamthaushalt von 7,59 Mrd. Euro der europäi-                                                                                                 des Vorhabens sind Änderungen des Kraftfahrgesetzes, des        Handy-Signatur und über Face- oder Touch-ID jederzeit und
schen Gesellschaft und Unternehmen dabei helfen, den digi-                                                                                               Führerscheingesetzes, des Passgesetzes und des E-Go-            überall zur Verfügung stehen. Laut jüngsten Erhebungen
talen Wandel zu nutzen. Ziel ist es, Schlüsselkapazitäten in                                                                                             vernment-Gesetzes notwendig. Für die Anwendung ist zur          kommt die App bei rund 20 % der Smartphone-Nutzerinnen
den Bereichen Hochleistungsrechner, Künstliche Intelligenz,                                                                                              Verifizierung der Identität eine Bürgerkarte bzw. Handy-Si-     und -Nutzer zum Einsatz.
Cybersicherheit, digitale Kompetenz und Zusammenarbeit zu                                                                                                gnatur notwendig. Der Führerschein kann künftig in die App
fördern und aufzubauen. Das Programm richtet sich haupt-                                                                                                 „Digitales Amt“ hochgeladen werden.
sächlich an KMU, öffentliche Verwaltungen/Behörden sowie          54
an Infrastrukturanbieter und Bildungseinrichtungen. Im Rah-       www.ait.ac.at/news-events/single-view/detail/6291/?no_cache=1&cHash=                          ELGA
men von „Digital Europe Programme“ wird auch die Umset-           f605f6af50e9e73ddc477233152ef60d                                                       Mit der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA)64 werden
zung der European Digital Innovation Hubs (EDIHs)56 geför-                                                                                               Gesundheitsdaten österreichweit und über die verschiede-
dert. Sie sollen als One-Stop-Shops agieren, die Unternehmen                                                                                             nen Einrichtungen hinweg orts- und zeitunabhängig verfüg-
dabei unterstützen, dynamisch auf digitale Herausforderun-
                                                                  55                                                                                     bar gemacht. Mehr als 200 stationäre Gesundheitseinrich-
                                                                  ec.europa.eu/digital-single-market/en/news/digital-europe-programme-proposed-
gen zu reagieren und wettbewerbsfähiger zu werden.                eu75-billion-funding-2021-2027                                                         tungen wie öffentliche Spitäler oder Pflegeheime arbeiten
      Das Programm Connecting Europe Facility (CEF)57 wie-                                                                                               in Österreich damit. Patientinnen und Patienten sind auto-
derum soll Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähig-                                                                                                 matisch dabei, wenn sie nicht widersprechen („Opt out“).
keit durch gezielte Infrastrukturinvestitionen auf europäischer   56                                                                                     Das haben lediglich 3,4 % gemacht. Schlüssel zur Akte ist
                                                                  ec.europa.eu/digital-single-market/en/european-digital-innovation-hubs-digital-
Ebene ankurbeln. Die Wirtschaftsagentur Wien ist Projekt-         europe-programme-0                                                                     beim Arztbesuch die E-Card, im Internet die Bürgerkarte
partnerin im EU-Projekt CEFAT4Cities58. Gemeinsam mit der                                                                                                bzw. die Handy-Signatur. Neben E-Medikation, also Informa-
Wirtschaftskammer Brüssel, der FIWARE Foundation59 und                                                                                                   tion über die verschriebenen und abgegebenen Medika-
zwei Unternehmen aus Belgien und Berlin wird im Projekt eine      57                                                                                     mente, und E-Befunden wird es sehr bald auch den E-Impf-
Technologie entwickelt, die mehrsprachige Services für den        ec.europa.eu/inea/en/connecting-europe-facility
                                                                                                                                                         pass geben, der dann den derzeitigen Papier-Impfpass            63
                                                                                                                                                                                                                         edem.brz.gv.at
eGov / Smart City Bereich ermöglicht. Bestehende FIWARE60                                                                                                ersetzen soll. Alle Impfungen werden dann in einem Impf-
Entwicklungen werden genutzt und erweitert. Im Bereich „CEF                                                                                              register erfasst. Man kommt mit der E-Card zur Impfung. Die
                                                                  58
Telecom“61 werden beispielsweise Themen wie elektronische         cefat4cities.eu                                                                        Ärztin bzw. der Arzt erfasst die Daten der Person, danach       64
Identität, Open Data oder E-Procurement unterstützt.                                                                                                     jene des Impfstoffs. Die erhaltenen Impfungen kann dann         www.elga.gv.at
      Die EU-Kommission will außerdem das Potenzial von                                                                                                  von der Person, die geimpft werden soll, über das ELGA-
Daten heben, die im Besitz von Unternehmen und öffentlichen       59                                                                                     Portal eingesehen werden. Ein Nachtragen von bestehenden
Stellen sind oder die von Bürgerinnen und Bürgern freiwillig      www.fiware.org/foundation                                                              Impfungen oder eine Erinnerungsfunktion sind aktuell nicht      65
                                                                                                                                                                                                                         finanzonline.bmf.gv.at/fon
zur Verfügung gestellt werden. Binnenmarkt-Kommissar                                                                                                     umgesetzt aber zukünftig vorgesehen.
Thierry Breton und Digitalkommissarin Margrethe Vestager
                                                                  60                                                                                            FinanzOnline
stellten bereits einen Entwurf für ein neues Gesetz zur Daten-    www.fiware.org                                                                                                                                         66
kontrolle („Data Governance Act“)62 vor. Zusammen mit den                                                                                                FinanzOnline65 ermöglicht bereits seit dem Jahr 2003 den        justizonline.gv.at/jop/web/home
richtigen Investitionen und Schlüsselinfrastrukturen werde                                                                                               Online-Zugang zur Finanzverwaltung. Mittlerweile sind mehr
die Verordnung dazu beitragen, „dass Europa zum weltweiten        61                                                                                     als 4,8 Millionen Personen und knapp 365.000 Unternehmen
Datenkontinent Nummer eins wird“, sagte Breton. Die Kom-          ec.europa.eu/inea/en/connecting-europe-facility/cef-telecom                            registriert. Chatbot „Fred“ beantwortet Fragen.                 67
                                                                                                                                                                                                                         www.oesterreich.gv.at
mission will mit dem neuen Rechtsrahmen unter anderem
sicherstellen, dass der Datenstrom nicht über US-Konzerne                                                                                                       JustizOnline
                                                                  62                                                                                     Neu ist das JustizOnline-Portal66, das einen digitalen Zugang
wie Amazon, Google oder Facebook fließt, sondern über un-         ec.europa.eu/digital-single-market/en/news/proposal-regulation-european-data-                                                                          68
abhängige Datentreuhänder.                                        governance-data-governance-act                                                         zum Rechtsverkehr bietet. Nutzerinnen und Nutzer können         www.oesterreich.gv.at/ueber-oesterreichgvat/faq/app_digitales_amt.html

                                                                                                  Kapitel 4, Strategie und Vorzeigeprojekte Österreich   Kapitel 4, Strategie und Vorzeigeprojekte Österreich
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