E-Prüfungs-Symposium 2021 - Elektronisches Prüfen in Pandemiezeiten

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E-Prüfungs-Symposium 2021 - Elektronisches Prüfen in Pandemiezeiten
E-Prüfungs-Symposium
     25. November 2021 | RWTH Aachen

               e-Prüfungs-
     Symposium 2021
Elektronisches Prüfen in Pandemiezeiten
     Sammelband zur Online-Tagung am 25. November 2021

      Das ePS 2021 wurde ausgerichtet in Kooperation mit:

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E-Prüfungs-Symposium 2021 - Elektronisches Prüfen in Pandemiezeiten
E-Prüfungs-Symposium
                  25. November 2021 | RWTH Aachen

                  Inhaltsverzeichnis
Vorwort
PD Dr. Malte Persike, RWTH Aachen, Deutschland

Drei Prüfungszeiten mit beaufsichtigten Online-Prüfungen an der TU München:
Was ist dabei herausgekommen?
Matthias Baume, Nina Muris-Wendt
ProLehre | Medien und Didaktik, Technische Universität München, Deutschland

Realität und Zukunft von Fernprüfungen in Bayern
Matthias Gerstner, Johanna Batz-Finkbohner, Alexander Besner
Bayerisches Kompetenzzentrum für Fernprüfungen, Technische Universität München, Deutschland

Wahlweise digitale und papierbasierte Remote-Prüfungen
Dr.-Ing. Stephan Günther, Prof. Dr.-Ing. Georg Carle, Lehrstuhl für Netzarchitekturen und Netzdienste,
TUM, Deutschland
Jonas Andre, Benedikt Jaeger, Johannes Naab, Exato Exam Management and Automation GmbH

Online-Prüfungen - Identifikation und Beaufsichtigung der Studierenden via Betreuungs-
WebApp der Technischen Hochschule Wildau
Xenia V. Jeremias, Stefan Kubica, Christian Rabe, Sylvia Schuppan
Technische Hochschule Wildau, Deutschland

Zusammen prüft man weniger allein?! – Entwicklung gemeinsamer Standards und
Ressourcen für digitale Prüfungen im Hochschulverbund
Andrea Beyer, Computer- und Medienservice (CMS), Humboldt-Universität zu Berlin (HU), Deutschland Nils
Hernes, Miriam Chrosch, Center für Digitale Systeme (CeDiS), Freie Universität Berlin (FU), Deutschland

Von zentraler zu dezentraler Koordination von Online-Prüfungen an der Hochschule
Niederrhein
Katrin Waletzke, Hochschulzentrum für digitales Lehren und Lernen, eLearning, Hochschule Niederrhein,
Deutschland
Sabine Hoffmann, Hochschulzentrum für digitales Lehren und Lernen, digitaLe, Hochschule Niederrhein,
Deutschland

Herausforderungen und Chancen bei der weitgehenden Umstellung auf Online-Prüfungen
an der Ruhr-Universität Bochum im WS 2020/21 und im SoSe 2021. Ein Praxisbericht
Martin Bovermann, Philipp Dorok
IT.SERVICES, Abteilung Studium und Lehre, Ruhr-Universität Bochum, Deutschland

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E-Prüfungs-Symposium
                  25. November 2021 | RWTH Aachen

Von der Notlage zum Regelbetrieb – Open Book Klausuren als Entwicklungschance im
Studium der Humanmedizin
Norbert Ponelies, Ute Linder, Sotirios Christopoulos, Angelika Homberg
Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland
Meike Weis, Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsmedizin Mannheim,
Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland
Cleo-Aron Weis, Pathologisches Institut, Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim,
Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland

Elektronisches Prüfen mit Take-Home-Exams an der Universität Hamburg – ein Modell für
postpandemische Zeiten?
Manuel Schnabel, MIN-Dekanat: Digitalisierung in der Lehre/ Projekt MINTFIT Hamburg: E-Assessment,
Universität Hamburg, Deutschland

Online-Prüfungen an der FernUniversität in Hagen
Dr. Andreas Kempka, Alexander Sperl
Zentrum für Lernen und Innovation (ZLI), FernUniversität in Hagen, Deutschland

Die Corona-Pandemie als Kick-Start in ein neues Prüfungsparadigma
Mona Schliebs, Stefanie Allmendinger
Institut für Lern-Innovation, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Deutschland

Ist die digitale Prüfung der Zukunft hybrid? Wie die Pandemie Raumvorstellungen
verändert: Über die neue Rolle von digitalen Präsenzprüfungsräumen
Miriam Chrosch, Nils Hernes, Anika Sieber, Radu Tetcu, Alexander Schulz
Center für Digitale Systeme (CeDiS), Freie Universität Berlin, Deutschland

„RWTHanalytics:Dynexite“, Assessment Analytics im Hochschulkontext: Zu schlechte
Internetverbindungen?
Martin Breuer, Malte Persike, Ulrik Schroeder
RWTH Aachen, Deutschland

Das Ende von Multiple-Choice Tests: Die Lösung des e-Assessment Dilemmas
Maik Meusel, PhD, CEO, SYLVA AG (Spinoff der Universität Zürich),
Schweiz Christina Richard, COO, SYLVA AG (Spinoff der Universität
Zürich), Schweiz

Elektronisches Prüfen mit Jupyter Notebook und JupyterHub – Vor Ort, Online oder hybrid
Tim Metzler, Mohammad Wasil, Paul G. Plöger
Fachbereich Informatik, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Deutschland

Kompetenzorientierte MC-Prüfungen
Julia Philipp, Zentrum für Wissenschaftsdidaktik, Ruhr-Universität Bochum, Deutschland
Philipp Dorok, IT.SERVICES, Abteilung Studium und Lehre, Ruhr-Universität Bochum, Deutschland

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E-Prüfungs-Symposium
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Online-Prüfungen mit Proctoring in der Datenschutz-Praxis
Dr. Martin Franzen, Jens Hertfelder, Lukas Röthe, Niels Nahrstedt
Educational Technologies Team der Hochschule Aalen „Canvas-Kernteam“
E-Mail: martin.franzen@hs-aalen.de, canvas@hs-aalen.de

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E-Prüfungs-Symposium
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                                        Vorwort
Wenn die Corona-Pandemie für die Digitalisierung des Lehrens und Lernens einen lange
notwendigen Tritt gegeben hat, dann war sie für das digitale Prüfen ein Raketenantrieb.
Digitale Prüfungen sind in kürzester Zeit zu einem zentralen Thema der
Hochschulbildung geworden. Es wurden Formate erdacht, erprobt und im Massenbetrieb
eingesetzt,    die     vor     dem      Frühjahr      2020       undenkbar      waren.
Nicht-überwachte Take-Home Prüfungen, videoüberwachte Online-Assessments und
Open-Book Prüfungen sind über wenige Monate aus einer eher argwöhnisch beäugten
Nische in den Regelbetrieb gewandert. Dabei wurden neue Möglichkeiten, aber auch
ernstzunehmende Herausforderungen des digitalen Prüfens deutlich. Hochschulen
ringen mit den aktuellen rechtlichen, didaktischen, logistischen und technischen
Herausforderungen einer digitalen Prüfungskultur, während sie gleichzeitig eine
entscheidende Frage noch nicht beantworten können: Wie geht es weiter?

In der Lehre prognostizieren – und befürchten – viele von uns den Trend zur Rückkehr in
die Präsenz, leider mitsamt des Rückbaus vieler der gerade erst etablierten digitalen
Formate. Die Situation beim elektronischen Prüfen dürfte aber gänzlich anders liegen.
Viele Lehrende haben nach dem initialen Umstellungsaufwand die Vorteile der digital
gestützten Leistungsmessung kennen und schätzen gelernt. Höhere Standardisierung,
dynamische Aufgabenstellungen, räumliche und zeitliche Flexibilisierung, höhere
Kompetenzorientierung, automatische Korrektur und Texte, die aufgrund ihres digitalen
Formats endlich lesbar sind, bilden nur eine Auswahl der direkt erfahrbaren Vorteile.
Mehr noch freuen sich viele Prüfungsverantwortliche über den Effizienzgewinn durch
digitale Prüfungsworkflows. Von der Entwicklung und Wiederverwendung von
Prüfungsaufgaben      bis    hin    zur    Archivierung     der    Ergebnisse    treten
Ressourceneinsparungen zutage. Der erheblich niedrigere Personalaufwand bei einer
durch das Prüfungssystem vermittelten Prüfungseinsicht ist nur eines von vielen
Beispielen. Und dass nicht mehr Wäschekörbe voll Prüfungsunterlagen durch die Flure
geschleppt und irgendwo gelagert werden müssen, schont Rücken wie auch Räume
gleichermaßen.

Digitale Prüfungen sind gekommen, um zu bleiben. Um das zu einer dauerhaft guten
Nachricht zu machen, sind von den beteiligten Serviceeinrichtungen noch eine Menge
Herausforderungen zu lösen. Räume, technische Infrastruktur, Prüfungsorganisation,
Täuschungskontrolle,       prüfungsdidaktische      Beratung,     Kompetenzorientierung,
Diversitätsgerechtigkeit, Barrierefreiheit – die Zahl der zu beackernden Felder ist groß.
Insbesondere beginnen wir erst allmählich damit, einen der potentiell größten Schätze zu
heben, den uns das digitale Prüfen bietet: die gewaltige Menge an Daten, die wir bei der
Durchführung einer Prüfung sammeln. Die Feststellung von Cath Ellis aus dem Jahr
2013, „the role that assessment could play within a learning analytics strategy is both
significant and, as yet, underdeveloped and underexplored“ gilt weitgehend auch heute
noch.

Wir haben also viel zu besprechen auf dem 9. E-Prüfungs-Symposium.

Aachen, im April 2022                                             PD Dr. Malte Persike

                                                                                         5
E-Prüfungs-Symposium
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Drei Prüfungszeiten mit beaufsichtigten Online-Prüfungen
an der TU München: Was ist dabei herausgekommen?
Matthias Baume, Nina Muris-Wendt
ProLehre | Medien und Didaktik, Technische Universität München, Deutschland
E-Mail: matthias.baume@prolehre.tum.de, nina.muris-wendt@prolehre.tum.de

Entwicklung der beaufsichtigten Fernprüfungen an der TUM
Online-beaufsichtigte Prüfungen (auch "Online Proctored Exams" oder "Remote
Invigilated Exams" genannt) haben bereits von der Pandemie-Situation der
vergangenen Monate weltweit und auch in Europa zunehmend an Aufmerksamkeit
gewonnen [1, 2]. An der Technischen Universität München (TUM) startete daher
aufgrund strategischer Überlegungen bereits ab dem Herbst 2018 ein innovatives
Projekt „Fernprüfungen“ mit dem Ziel, erste Erfahrungen mit Online Proctored Exams
zu sammeln, geeignete Nutzungsszenarien auszuloten und Pilotanwendungen
durchzuführen. Bis Ende 2019 wurden im Rahmen des Projektes bereits verschiedene
Lösungen für Online Proctored Exams analysiert, Pilotprüfungen umgesetzt und
grundlegende Prozess-Konzepte sowie datenschutzrechtliche Rahmenbedingungen
für die Nutzung von Online Proctored Exams erarbeitet [3].

Bedingt durch die sich im Frühjahr 2020 sehr dynamisch entwickelnde Pandemie-
Situation und aufgrund der an der TUM mittlerweile vorliegenden Erkenntnisse und
Konzepte, wurden ab dem Sommersemester 2020 nach kurzer, intensiver RollOut-
Vorbereitung auch Online Proctored Exams als eine mögliche Prüfungsvariante in der
zentralen Lernplattform Moodle, in Verbindung mit Proctorio Deutschland,
durchgeführt [4, 5].

Untersuchung der Online Proctored Exams und erste Erkenntnisse
Als Begleitforschung der neuen Prüfungsform wurde und wird in allen Proctorio-
Prüfungskursen (d.h. Moodle-Kurse, die speziell für Online Proctored Exams
vorbereitet sind) eine optionale Befragung der Prüflinge mittels Fragebogen
angeboten. Diese Befragung beinhaltet unterschiedliche Aspekte wie „Gemachte
Erfahrungen“,     „Wahrnehmung       der     Beaufsichtigung“,    „Vorhandenes
Informationsangebot“,    „Technische   Probleme“,    „Datenschutz“,   „Wunsch-
Prüfungsvariante“ oder „Gesamt-Einschätzung der Prüfungsform“.

Nach mittlerweile drei evaluierten „Corona-Semestern“ und den häufig auch online
bzw. zuhause abgehaltenen Prüfungszeiten wird langsam ersichtlich, welche
Entwicklungen und Wahrnehmungs-Veränderungen sich aus den beaufsichtigten
Online-Prüfungen bei Studierenden und Lehrenden im Laufe der Zeit ergeben haben.
Viele Studierende kennen die Gebäude der TUM kaum bzw. haben noch nie in einem
großen Hörsaal eine Vorlesung erlebt oder eine Prüfung geschrieben. Einige sind noch
immer in ihren Heimatländern und kennen das Studium weitestgehend vom Bildschirm
aus.

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E-Prüfungs-Symposium
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Durch den Vergleich der Befragungen aus den drei vergangenen Semestern (SoSe
2020, WiSe 2020/21 und SoSe 2021) mit kumulierten Rückläufen von teils bis zu 600
ausgefüllten Fragebögen lassen sich mögliche sichtbare Trends oder
Einschätzungen der Studierenden insgesamt deutlich genauer betrachten als die in
den vergangenen Monaten häufig geäußerten Einzelmeinungen oder die öffentlichen
Einschätzungen einzelner „Experten“ ohne jegliche Praxiserfahrung mit online-
beaufsichtigten Prüfungsformaten.

Die bisherigen Auswertungen zeigen ein differenziertes Bild des Prüfungsgeschehens
mit Online Proctored Exams: Insgesamt wird die Prüfungsform gut angenommen
undein großer Teil der Studierenden bescheinigt gute bis sehr gute Erfahrungen. Im
Schnitt wählen deutlich mehr als 90% der Teilnehmenden die Prüfungsvariante
„zuhause“ anstelle der Alternativprüfung „im Hörsaal“ für sich aus. Technische
Probleme treten zwar vereinzelt auf, können aber mit oder auch ohne Support des
Proctoring-Anbieters, der Prüfungsverantwortlichen oder des zentralen TUM-
Support in den allermeisten Fällen gelöst werden. Die Möglichkeit von Betrug wird eher
schwieriger als in anderen Prüfungsformen eingeschätzt. Die Beeinträchtigung bzw.
Störung durch die Beaufsichtigungs-Aktivitäten werden sehr unterschiedlich
wahrgenommen, es ist hier die gesamte Meinungsbreite weitgehend gleichmäßig
vertreten bzw. auch keine grundlegende Ablehnung erkennbar.

Insgesamt scheint sich – sicherlich auch bedingt durch Gewöhnungseffekte – der
Wunsch nach reinen Hörsaal-Prüfungen abzuschwächen und die Nachteile der
technisch komplexen Online-Prüfungen mit Beaufsichtigung scheinen im Vergleich zur
gewohnten Arbeit zuhause und der einfacheren und komfortableren Organisation mehr
in den Hintergrund zu treten. Für viele aktuell Studierende wird möglicherweise der
Studien- und Prüfungsort nach mehreren Online-Semestern mehr und mehr zuhause
wahrgenommen denn in den Hochschulräumlichkeiten. Genauere Tendenzen werden
die aktuell noch ausstehenden Auswertungen der Prüfungszeit des SoSe 2021 klarer
aufzeigen.

Sollten sich aufgrund des anhaltenden Pandemiegeschehens die kommenden
Semester weiter hauptsächlich auf Online-Lehre und auch Online-Prüfungen
beschränken, könnte dies deutliche Veränderungen in der Sicht unserer Studierenden
bzgl. Studium bewirken.

Vortrag auf dem E-Prüfungs-Symposium 2021
Der Vortrag auf dem E-Prüfungs-Symposium 2021 geht nach einer kurzen Einführung
auf die wichtigsten Konzepte der TUM bzgl. der Online-Proctored Exams ein und
zeigt im Überblick, wie sich das Prüfungsgeschehen über die vergangenen Semester
entwickelt hat. Als Schwerpunkt des Beitrags werden im Anschluss die Ergebnisse der
Befragungen und die daraus konkretisierten Schlussfolgerungen dargestellt. Den
Abschluss bilden schließlich ein Ausblick auf mögliche weitere Entwicklungen sowie
die gemeinsame Diskussion der gemachten Erkenntnisse und Erfahrungen.

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E-Prüfungs-Symposium
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Keywords
Online Proctored Exams, Prüfungs-Evaluation, Erfahrungen der Prüflinge

Quellen
[1] Draaijer, S. (2017): START REPORT: A report on the current state of online
    proctoring practices in higher education within the EU and an outlook for OP4RE
    activities.           2017.           Online             verfügbar           unter:
    https://research.vu.nl/ws/files/39908260/StartRe-potOP4RE_extended.pdf Zuletzt
    geprüft am 15.08.2021
[2] Patterson, D. (o.J.): Online Proctoring / Remote Invigilation – Soon a Multibillion
    Dollar Market within eLearning & Assessment. Online verfügbar unter
    https://www.learninglight.com/remote-proctoring-invigilation-market,
    zuletzt geprüft am 19.08.2021.
[3] Baume, M. (2019): Online Proctored Exams: Where and how are they used?
    Basics, practical Scenarios and technical Solutions for Online Proctoring at
    European Universities and Educational Institutions. In: Luis Gómez Chova, Agustín
    López Martínez und Ignacio Candel Torres (Hg.): INTED2019 Proceedings. 13th
    International Technology, Education and Development Conference. Valencia,
    Spain, 11.03.2019 - 13.03.2019: IATED (INTED Proceedings), S. 5216–5225.
[4] Baume, M.; Krüger G. (2020). Beaufsichtigung von digitalen Prüfungsformaten
    (Online-Proctoring).
    Verfügbar unter https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/blog/online-proctoring,
    zuletzt aufgerufen am 19.08.2021.
[5] Baume, M. (2020): How to manage Online Proctored Exams at European
    Universities? Background Knowledge and practical Experiences on the use of
    Online Proctored Exams in Europe. In: Luis Gómez Chova, Agustín López Martínez
    und Ignacio Candel Torres (Hg.): INTED2020 Proceedings. 14th International
    Technology, Education and Development Conference. Valencia, Spain,
    02.03.2020 - 04.03.2020: IATED (INTED Proceedings), S. 5917–5927.

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Realität und Zukunft von Fernprüfungen in Bayern
Matthias Gerstner, Johanna Batz-Finkbohner, Alexander Besner
Bayerisches Kompetenzzentrum für Fernprüfungen, Technische Universität München, Deutschland
E-Mail: gerstner@prolehre.tum.de, batz@prolehre.tum.de, alexander.besner@tum.de

In den vergangenen zwei Semestern war an den deutschen Hochschulen
coronabedingt die Durchführung von Präsenzprüfungen schwierig; in Bayern hat daher
die Fernprüfungserprobungsverordnung (BayFEV) frühzeitig einen rechtlichen
Rahmen für Fernprüfungen definiert, innerhalb dessen eine Vielzahl von
Fernprüfungen durchgeführt werden konnten. Aus den Erfahrungen der letzten
Semester an den Hochschulen stellen sich für uns folgende Fragen: Welche
Fernprüfungskonzepte haben sich in den vergangenen Coronasemestern bewährt?
Wie können Lehrende und Studierende bestmöglich bei Fernprüfungen unterstützt
werden? Welche Möglichkeiten und Grenzen haben Universitäten in Bayern,
Fernprüfungen anzubieten? Was bleibt von dem aktuellen Digitalisierungsschub für
Hochschulprüfungen bestehen? Entlang der Fernprüfungspraxis an bayerischen
Universitäten wollen wir in diesem Vortrag interdisziplinäre Lösungsansätze für die
aktuellen und zukünftigen Fragestellungen rund um Fernprüfungen vorstellen.

Der Vortrag umfasst die juristische Interpretation des Rechtsrahmens für
Fernprüfungen        insbesondere      zur     Umsetzung        der      Bayerischen
Fernprüfungserprobungsverordnung, didaktische Prüfungskonzepte auf Basis des
Constructive Alignments und die technologischen Potentiale elektronischer
Fernprüfungen mit Blick auf aktuelle Softwarelösungen. Im Anschluss an die
Vorstellung dieser didaktischen, technologischen und rechtlichen Spielräume laden wir
zu einer Diskussion über die Zukunft von Fernprüfungen ein. Unser Standpunkt ist,
dass einige gute digitale Fernprüfungsformate das Potential haben, auch nach Corona
ein fester Bestandteil des Prüfungsangebots zu bleiben.
Die Vortragenden sind Mitglieder des Bayerischen Kompetenzzentrums für
Fernprüfungen, dessen Auftrag die interdisziplinäre Erarbeitung von didaktischem,
technologischem und rechtlichem Fachwissen rund um Fernprüfungen ist.

Welche aktuellen praktischen und theoretischen Problemstellungen des E-
Assessments werden angesprochen?
-   Prüfungsrechtliche und datenschutzrechtliche Rahmenbedingungen für
    unbeaufsichtigte und beaufsichtigte digitale Fernprüfungen nach der Bayerischen
    Fernprüfungserprobungsverordnung
-   Prüfungdidaktische Potentiale von digitalen Fernprüfungen, insbesondere im
    Hinblick auf Kompetenzorientierung und Constructive Alignment
-   Technologische Herausforderungen und Lösungsansätze für den Betrieb und
    Support von Software für Fernprüfungen
-   Motive und Strategien für die digitale Transformation von Prüfungskulturen an
    Hochschulen

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E-Prüfungs-Symposium
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Welche (wissenschaftliche) Fragestellung wird untersucht?
-   Welche Fernprüfungsszenarien eigenen sich für Hochschulprüfungen in Bayern?

Bisherigen Erfahrungen / Stand der Forschung?
-   Seit Anfang dieses Jahrs wird Fachwissen und Praxiserfahrungen zu
    Fernprüfungen an den Universitäten aufgebaut und gebündelt.

Mit welcher Methode wurde diese Fragestellung untersucht?
-   Exploration im Feld und Erhebung des Forschungsstandes in der Fachliteratur

Keywords
Fernprüfungen, Bayern, BayFEV, Prüfungsszenarien, Constructive Alignment

Quellen
[1] Anderson, L. W., & Krathwohl, D. R. (2001). A taxonomy for learning, teaching,
    and assessing: A revision of Bloom’s taxonomy of educational objectives. New
    York: Longman.
[3] Baume, M. (2020). Beaufsichtigung von digitalen Prüfungsformaten (Online-
    Proctoring). Verfügbar unter
    https://hochschulforumdigitalisierung.de/de/blog/online-proctoring, zuletzt
    aufgerufen am 01.08.2021.
[2] Gerstner, M. & Baume, M. & Straßer, A. (2021). Fernprüfungen an bayerischen
    Universitäten. Herausforderungen,           Kriterien    und Szenarien.
    Verfügbarunter: https://www.prolehre.tum.de/bayerisches-kompetenzzentrum-
    fuer-fernpruefungen/angebote/handreichungen, zuletzt aufgerufen am
    01.08.2021.
[1] Fleischmann, A. & Baume, M. (2021). Emergency Remote Exams. Pragmatische
    Ansätze für Onlineprüfungen. In: Neues Handbuch Hochschullehre, Ausgabe 99,
    März 2021.
[1] Müller, F. & Bayer, C. (2007). Prüfungen: Vorbereitung - Durchführung -
    Bewertung In: Hawalka, B. & Hammerl, M. & Gruber, H.: Förderung von
    Kompetenzen in der Hochschullehre. Theoretische Konzepte und ihre
    Implementation in der Praxis. Kröning: Asanger.
[2] Bayerische Fernprüfungserprobungsverordnung unter https://www.gesetze-
    bayern.de/Content/Document/BayFEV, zuletzt aufgerufen am 13.08.2021.

Literatur [1] und andere Quellen [2] wie Webseiten [3] werden wie hier gezeigt
referenziert.

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E-Prüfungs-Symposium
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Wahlweise digitale und papierbasierte Remote-Prüfungen
Dr.-Ing. Stephan Günther1, Prof. Dr.-Ing. Georg Carle1, Jonas Andre2, Benedikt Jaeger2, Johannes
Naab2,
1 Lehrstuhl für Netzarchitekturen und Netzdienste, TUM, Deutschland

2 Exato Exam Management and Automation GmbH

E-Mail: guenther@tum.de, carle@tum.de, andre@exato-exam.de, jaeger@exato-exam.de

TUMexam [1] ist ein an der TUM eingesetztes System zur Planung, Erstellung,
Durchführung, Nachbereitung und Archivierung von Prüfungen. Ursprünglich als
System für Scannerklausuren mit Online-Einsicht gedacht, wurde es Anfang 2020 zu
einem System für Remote-Prüfungen erweitert.
Dabei erhalten Studierende zu Beginn der Arbeitszeit die (optional randomisierte)
Prüfungsangaben über TUMexam als PDF, welche wahlweise digital bearbeitet (Text-
/Stifteingabe) oder ausgedruckt, auf Papier gelöst und anschließend gescannt bzw.
abfotografiert werden kann. Die Abgabe erfolgt dann ebenfalls über TUMexam.
Multiple Choice wird von TUMexam automatisch erkannt und entsprechend den vorab
definierten Kriterien bewertet. Freitextaufgaben werden wahlweise im Online-Editor
von TUMexam oder mittels der Correction App auf iPads korrigiert.
Das grundlegende Konzept einer Remote-Prüfung mit TUMexam ist in Abb. 1
dargestellt. Zu Beginn der Arbeitszeit (grün) können sich Studierende die Angabe als
PDF herunterladen. Das System skaliert dabei problemlos auf mehr als 1000
Studierende.

                     Abb. 1: Ablauf einer Remote-Prüfung mit TUMexam

Am Ende der Arbeitszeit schließt sich eine sog. Submission Period (blau) an, während
der Studierende ihre Prüfung (falls nötig) digitalisieren und dann hochladen sollen.
Diese Zeit ist bei konventionellen Prüfungen vergleichbar mit dem Einsammeln von
Prüfungen. Dabei ist es nicht notwendig, dass innerhalb dieses Zeitraums auch der
Upload abgeschlossen wird.1 Vielmehr wird aus der Abgabe lokal eine
kryptographische Checksumme ermittelt, die an den Server übermittelt wird und die
Abgabe ankündigt. Dieser teilt Studierende dann in eine Warteschlange zum Upload
ein, um mögliche Lastspitzen bei großen Kohorten zu verhindern.

Während der Upload Period (orange) können schließlich bereits angekündigte
Abgaben übermittelt werden, wobei den Studierenden stets die Position in der

1
 Im Gegensatz zur Angabe kann eine gescannte oder fotografierte Prüfung durchaus dutzende von MB groß
sein, was bei langsamer Internetanbindung eine gewisse Zeit zum Upload benötigt. Außerdem verursacht der
gleichzeitige Upload mehrerer hundert solcher Prüfungen auch serverseitig eine signifikante Last.

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E-Prüfungs-Symposium
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Warteliste, der Upload Status als auch das Ergebnis des Uploads angezeigt wird.
Als zeitlicher Rahmen haben sich Arbeitszeit plus 15min für die Submission Period
sowie 30min für die Upload Period bewährt. Ein größeres Zeitfenster für die Upload
Period hat zwar keinerlei negativen Auswirkungen, verzögert aber den Beginn der
Korrektur zumeist grundlos. Bei der Submission Period haben längere Zeitfenster zur
Folge, dass Studierende im Fall unbeaufsichtigter Prüfungen weiterarbeiten und sich
somit potentiell Vorteile verschaffen.

Grundsätzlich lässt sich das Verfahren auch beaufsichtigen. Dazu bietet TUMexam die
Möglichkeit, Studierende in Videokonferenzräume (wie Zoom oder BigBlueButton)
einzuteilen, die dann jeweils von einer Aufsicht geleitet werden. Dies bietet zwar keinen
vollständigen Schutz vor Unterschleif, jedoch zwei wesentliche Vorteile:

1) Die Identität der Studierenden kann mittels Studierendenausweis genauso gut
   überprüft werden wie im Hörsaal.
2) Es kann sichergestellt werden, dass Studierende am Ende der Arbeitszeit auch
   aufhören, die Angabe zu bearbeite. Die Submission Period kann in diesem Fall
   ggf. sogar länger gewählt werden, um Studierenden ausreichend Zeit zum
   Scannen oder Fotografieren zu geben.

TUMexam unterstützt dabei eine Vielzahl von Zusatzfunktionen wie z.B. das Sperren
von Abgaben (z.B. nach vorzeitiger Abgabe oder wenn Studierende die Aufsicht
verlassen), das Verlängern individueller Bearbeitungszeiten (z.B. zum
Nachteilsausgleich) und das Protokollieren von Ereignissen.

Auf diesem Konzept basierend wurden während Pandemiezeiten bislang an der TUM
45.000 Remote-Prüfungen durchgeführt.

Keywords
Remote-Prüfungen, Digitale Prüfungen, Scannerklausuren

Quellen
[1] TUMexam – https://tumexam.de

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E-Prüfungs-Symposium
                25. November 2021 | RWTH Aachen

Online-Prüfungen - Identifikation und Beaufsichtigung der
Studierenden via Betreuungs-WebApp der Technischen
Hochschule Wildau
Xenia V. Jeremias, Stefan Kubica, Christian Rabe, Sylvia Schuppan
1echnische Hochschule Wildau, Deutschland
E-Mail: xenia.jeremias@th-wildau.de, stefan.kubica@th-wildau.de, christian.rabe@th-wildau.de,
sylvia.schuppan@th-wildau.de

Nach dem Wechsel zur überwiegend online durchgeführten Lehre im
Sommersemester 2020 wurde an der TH Wildau eine Arbeitsgruppe zum Thema
»Online-Prüfungen« etabliert. Es wurden insbesondere schriftliche Prüfungen, wie
beispielsweise Klausuren, in den Blick genommen, die mengenmäßig besonders
umfangreich sind und nicht ohne Weiteres durch alternative Formen, zum Beispiel
durch mündliche Einzelprüfungen per Videokonferenz, ersetzt werden können.
Insbesondere der Identifizierungsprozess der Studierenden durch die
aufsichtführenden Lehrkräfte sowie die Beobachtung bezüglich möglicher
Täuschungsversuche während einer Fernprüfung standen hierbei im Fokus. Im
Anschluss an eine Marktrecherche zu existierenden Szenarien und Lösungen im
Bereich der Online-Prüfungen wurden viele Nachteile in der Anwendung der Angebote
festgestellt, so dass sich die Hochschule für die Entwicklung einer eigenen Lösung
entschied. Die festgestellten Nachteile der auf dem Markt angebotenen Lösungen sind
beispielsweise: Das Aufschalten einer externen Überwachung auf die Geräte der
Studierenden stellt zu hohe Anforderungen an die Internetverbindung der Beteiligten
und gleichzeitig einen starken Eingriff in die Privatsphäre der Studierenden dar; die
Lösungen sind nicht in das Campus Management System der TH Wildau integrierbar
und können demnach nicht gut mit der Prüfungsplanung und -durchführung verknüpft
werden.

Ziel war es daher, eine Lösung zu konzipieren und zu entwickeln, die sich in die
Gegebenheiten der Prüfungsorganisation und -durchführung einbettet und eine
nachhaltige Erweiterung des Prüfungsportfolios darstellt. Für die agile Entwicklung
konnte die Firma CodeGuides GmbH als Entwicklungspartner gewonnen werden.
Parallel wurden die dabei entstehenden Spezifikationen mit den Prüfungsausschüssen
der    Fachbereiche,      dem     Justiziariat  der    Hochschule     sowie    dem
Datenschutzbeauftragten abgestimmt und unter Berücksichtigung der besonderen
Bedingungen während der Pandemie freigegeben. Weiterhin wurden ausgewählte
Dozentinnen und Dozenten sowie Studierende einbezogen, um frühzeitig Feedback
zu erhalten.

Die in Abbildung 1 dargestellte WebApp wurde in einer Pilotphase unter realen
Bedingungen getestet. In der Prüfungszeit erfolgten dann Fernprüfungen mit bis zu 80
Studierenden, welche im Identifizierungs- und Beobachtungsprozess mit der WebApp
unterstützt wurden. Die durch Umfragen ermittelten Rückmeldungen waren sehr
positiv und zeigen ein deutliches Interesse an der Weiterentwicklung und -nutzung
dieser Art von digitaler Unterstützung. Die TH Wildau hat zur WebApp bereits

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E-Prüfungs-Symposium
              25. November 2021 | RWTH Aachen

umfangreiche Informationsveranstaltungen für andere Hochschulen durchgeführt, die
Interesse an dieser digitalen Lösung haben.

Flankiert wurde die technische Lösung zur Beaufsichtigung von Fernprüfungen durch
didaktische Maßnahmen. Unter anderem wurden eine Website mit Gestaltungstipps
für     Open-Book-Prüfungen          erstellt   (siehe     https://www.th-wildau.de/
elben/anleitungen/pruefungen-didaktik) und der Workshop zu Test- und
Prüfungsdidaktik auf die neuen Gegebenheiten angepasst. Etliche Prüfungen, die
nicht am Ort der Hochschule geschrieben wurden, sind zu Open-Book-Prüfungen
umgestaltet worden. Bei der Betrachtung der einzeln durchgeführten Online-
Prüfungen stellte sich heraus, dass zur Verhinderung von Täuschungsversuchen eine
Kombination von technischen und didaktischen Maßnahmen Erfolg verspricht und
eingesetzt werden sollte.

   Abb. 1: Identifikationsprozess in der Betreuungs-WebApp. Foto: Stefan Kubica

Aufgrund der Erfahrungen bei der Anwendung der WebApp und hieraus resultierenden
Weiterentwicklungsthemen, dem Interesse anderer Hochschulen sowie dem Wunsch
nach einer auch unter Post-Pandemiebedingungen verwendbaren Lösung wurde ein
separates Projekt für die Ableitung einer Spezifikation an eine digitale Lösung zur
Überwachung von Online-Klausuren aufgesetzt, die auch das Thema
Täuschungsversuche in den Blick nimmt. Dieses Projekt wird über das Zentrum
Brandenburgischer Hochschulen für digitale Transformation (ZDT) durchgeführt, hat
eine Laufzeit von einem Jahre und umfasst die Bedarfe aller acht Brandenburgischen
Hochschulen. Die Projektziele bestehen hierbei aus der Ableitung und Abstimmung
einer einheitlichen Spezifikation, einer rechtlichen Prüfung und Überarbeitung sowie
einer Analyse, inwiefern am Markt befindliche Lösungen die Spezifikation umsetzen
können oder eine Eigenentwicklung angestrebt werden muss. Das Projekt befindet
sich zurzeit in der Phase der Spezifikationserstellung und läuft bis einschließlich Mai
2022.

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E-Prüfungs-Symposium
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Von Beginn an wurde die Entwicklung auch rechtlich begleitet, wobei die Schwierigkeit
darin lag, das Prüfungsrecht und gleichzeitig das Datenschutzrecht der Prüflinge auch
online zu gewährleisten. Möglich war eine solche Gewährleistung durch die Wahl der
Studierenden zwischen der Online-Variante und der Präsenz-Variante der
Prüfungsteilnahme. Diese Wahl hat im Übrigen auch das entstehende Platzproblem
der Präsenzprüfung aufgrund der Corona-Abstandsregelung entspannt. Darüber
hinaus bedurfte es einer Konkretisierung der Bezeichnung „Online-Prüfung“ durch eine
Abgrenzung der einzelnen Prüfungsformen auch in der Online-Variante, um die
Chancengleichheit zwischen den Teilnehmenden an Online- und Präsenz-Variante
aufrechtzuerhalten. Die genauen Regelungen des Online-Prüfungsverfahrens wurden
anschließend durch darin zu integrierende Vorgaben des Ministeriums für
Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg in die Rahmenordnung
der TH Wildau ergänzend aufgenommen.

Keywords
E-Assessment, Fernprüfungen, Prüfungsdidaktik, rechtliche Rahmenbedingungen

Quellen
[1] https://www.th-wildau.de/elben/anleitungen/pruefungen-didaktik

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E-Prüfungs-Symposium
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Zusammen prüft man weniger allein?! – Entwicklung
gemeinsamer Standards und Ressourcen für digitale
Prüfungen im Hochschulverbund
Andrea Beyer1, Nils Hernes2, Miriam Chrosch2
1 Computer- und Medienservice (CMS), Humboldt-Universität zu Berlin (HU), Deutschland

2 Center für Digitale Systeme (CeDiS), Freie Universität Berlin (FU), Deutschland

E-Mail: beyeranz@hu-berlin.de, nils.hernes@cedis.fu-berlin.de, miriam.chrosch@cedis.fu-berlin.de

Spätestens mit Beginn der Corona-Pandemie haben digitale Prüfungen Eingang in die
deutsche Universitätslandschaft gefunden. An der Freien Universität Berlin, der
Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Charité –
Universitätsmedizin Berlin konnte diese digitale Transformation auch durch
Kooperation und Bereitstellung gemeinsamer Ressourcen erfolgreich gestaltet
werden. Als Teilprojekt der Berlin University Alliance haben sich die vier Universitäten
kurz vor Beginn der Pandemie zu einem Verbund für digitale Prüfungen
zusammengeschlossen - die E-Assessment Alliance (EA2) [1]. Die EA2 arbeitet daran,
gemeinsame Standards für digitale Prüfungen zu etablieren und ein regionales
Prüfungsnetzwerk aufzubauen, in dem Kompetenzen und Ressourcen geteilt werden.
Die dafür notwendige Zusammenführung von unterschiedlichen Prüfungskulturen ist
dabei Herausforderung und Ziel zugleich.

Die EA2 strebt an, innovative Lösungen der Partnerinnen im Verbund nutzbar zu
machen und eine gemeinsame Basis für weitere Entwicklungen zu schaffen.
Pandemiebedingt verschob sich dabei der Fokus vor allem auf digitale Fernprüfungen.
Dies erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit aktuellen Problemstellungen in
den zentralen Dimensionen digitaler Prüfungen [2, 3]:

Didaktik
Wie können die didaktischen Kompetenzprofile der vier Hochschulen (Technik, Sozial-
und Geisteswissenschaft sowie Medizin) für die Entwicklung gemeinsamer
Prüfungskonzepte genutzt werden? Wie können Prüfende unterstützt werden, ihre
prüfungsdidaktischen Kompetenzen den Anforderungen entsprechend auszubauen?

Technik
Welche Synergieeffekte können durch die Kombination der unterschiedlichen
Prüfungssysteme entstehen? Welche Erweiterungen sind an Prüfungssystemen
notwendig, um digitale (Fern-)Prüfungen umsetzen zu können?

Organisation und Logistik
Wie können logistische Prüfungskonzepte (z. B. BYOD, Prüfungsräume, PC-Pools)
umgesetzt und im Verbund zur Verfügung gestellt werden?

Recht
Wie können rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, die den Austausch

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E-Prüfungs-Symposium
              25. November 2021 | RWTH Aachen

von digitalen Prüfungssystemen und -konzepten ermöglichen?

Diesen und weiteren Fragen gehen wir auf Verbundebene nach, um die verschiedenen
Prüfungskulturen    in   einem     hochschulübergreifenden     Prüfungsnetzwerk
zusammenzuführen.

Der Vortrag zeigt exemplarisch auf, wie die EA2 individuelle Lösungen im Verbund
nutzbar macht, wie die Corona-Pandemie die Zusammenarbeit beeinflusst hat, welche
Erfolge bereits erzielt wurden und welche Aspekte der Prüfungskulturen im Rahmen
der Standardisierung digitaler Prüfungen besondere Herausforderungen darstellen.

Mithilfe von Workflow- und Stakeholder-Analysen, Datenerhebungen, Evaluationen
und Pilotprojekten strebt die EA2 den Austausch und die Schaffung von Standards an.
Zu den bisher wichtigsten Ergebnissen zählen Pilotprojekte zum Einsatz
verschiedener Prüfungskonzepte an den Partnerhochschulen, die Systematisierung
der an den Partnerhochschulen verwendeten Prüfungsterminologie, eine enge
Mitarbeit an einer vom Berliner Senat landesweit herausgegebenen Beispielsatzung
zur Umsetzung von Fernprüfungen und die Durchführung gemeinsamer Symposien.

Die Pandemie hat gezeigt, dass die EA2 ein wichtiges Instrument zum schnellen
Austausch von Expertise, Ressourcen und Konzepten darstellen kann. Dabei
profitieren die vier Hochschulen von ihren pluralen didaktischen, technischen und
logistischen     Ausrichtungen.    Nichtsdestotrotz     bringen       die     jeweiligen
Hochschulstrukturen auch Herausforderungen mit sich: So können z. B.
Prüfungssysteme der Partnerhochschulen momentan nur unter Abschluss bilateraler
Einzelverträge genutzt werden. Zudem müssen Workflows geschaffen werden, die
angepasst an die Abläufe der Hochschulen Aspekte wie einen prüfungsrechtlich
sicheren Austausch von Prüfungsdaten innerhalb des Verbundes oder die zentrale
Koordination von Ressourcen ermöglichen. Je mehr wir hier best practices entwickeln
und Standards etablieren, desto mehr werden wir uns einem regionalen Netzwerk für
digitale Prüfungen annähern, das nicht nur die gemeinsame Planung, Durchführung
und Auswertung digitaler Prüfungen in hochskalierender Form ermöglicht, sondern
auch vielfältige Prüfungsformate erprobt, wissenschaftlich reflektiert begleitet und so
die Stärken der Hochschulen vereint.

Keywords
Fernprüfungen, kooperatives E-Assessment, Prüfungskultur, Berlin University Alliance

Quellen
[1] https://www.berlin-university-alliance.de/commitments/teaching-learning/e-
    assessment, zuletzt aufgerufen am 12.08.2021
[2] Franke, P., Handke, J. (2012). E-Assessment. In: Handke, J., Schäfer, A. M.
    (Hrsg.), E-Learning, E-Teaching und E-Assessment in der Hochschullehre.
    München: Oldenbourg, 147–208.
[3] Schmees, M., & Horn, J. (2021). Online Prüfungen. Elan e.V.

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E-Prüfungs-Symposium
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Von zentraler zu dezentraler Koordination von Online-
Prüfungen an der Hochschule Niederrhein
Waletzke, Katrin1, Hoffmann, Sabine2
1 Hochschulzentrum für digitales Lehren und Lernen, eLearning, Hochschule Niederrhein, Deutschland

2 Hochschulzentrum für digitales Lehren und Lernen, digitaLe, Hochschule Niederrhein, Deutschland

E-Mail: katrin.waletzke@hs-niederrhein.de, sabine.hoffmann@hs-niederrhein.de

Bei der Einführung einer "ad-hoc-Lösung" für Online-Prüfungen in den
Pandemiesemestern hat sich an der Hochschule Niederrhein der Wechsel von einer
zentralen zu einer dezentralen Koordination als Erfolgsfaktor erwiesen.

Der Vortrag identifiziert zunächst die Akteure sowie wesentliche Führungs-, Kern- und
Unterstützungsprozesse [1]. Eine Besonderheit stellt der schnelle Wechsel von einer
zentralen, serviceorientierten Koordination zu einer dezentralen, schulungsorientierten
Koordination dar. Bei der Gegenüberstellung der beiden Ansätze ist das Auditorium
des Symposiums zur kritischen Reflexion und Ergänzung der vorgestellten
Instrumente eingeladen.

Die Hochschule Niederrhein hat Ende August 2020 die Entwicklung einer e-
Assessment- Plattform in Form einer eigenständigen Moodle-Instanz initiiert, die
inzwischen bis zu
1.200 parallele Online-Prüfungen und deren revisionssichere Archivierung ermöglicht.
Gesteuert von einem Projektteam des Ressorts Studium und Lehre wurde „Moodle-
Exam“ [2] mit einem externen Dienstleister konzipiert. Daneben waren intern
umfangreiche organisatorische und (prüfungs)rechtliche Klärungen erforderlich, für die
insbesondere die Dezernate IT und Studierendenservice sowie im weiteren Verlauf
Dekane und Prüfungsausschüsse eingebunden wurden. Parallel dazu wurden
umfangreiche Qualifizierungsangebote für Lehrpersonen, Prüfungskoordinator*innen
und Studierende entwickelt. Letztlich konnten im ersten Online-Prüfungssemester
2020/21 ca. 175 Prüfungen mit 15.000 Prüfungsanlässen erfolgreich durchgeführt
werden.

Dieser kurze Überblick zeigt die vielen Akteure und Prozesse, die in wenigen Monaten
unter hohem Erfolgsdruck zu koordinieren waren [3][4]. Dabei erfolgte die Koordination
von den an den Kernprozessen beteiligten zentralen Teams (eLearning, digitaLe
(Mediendidaktik), IT und Hochschuldidaktik) mittels Information von Gremien sowie
Information und Qualifizierung von Gruppen. Die Online-Prüfungsplanung erfolgte für
alle drei Campus zentral, um eine Überlastung des Systems zu vermeiden. Die
zentralen Teams übernahmen auch im großen Umfang individuelle Beratungen und
Services, wie zum Beispiel das Anlegen von Prüfungskursen, das Durchführen von

Funktionalitätschecks und die Unterstützung des Zoom-Supports während der Online-
Prüfungen.

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E-Prüfungs-Symposium
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Im zweiten Online-Prüfungssemester 2021 (ca. 400 Prüfungen mit 18.000
Prüfungsanlässen) wurde den Fachbereichen Eigenverantwortung bei der
Prüfungsdurchführung zurückgegeben und die enorme, zentrale Arbeitsbelastung
durch einen dezentralen Koordinationsansatz modifiziert. In diesem dezentralen
Ansatz hat sich das neu gegründete Netzwerk e-Assessment, in dem sowohl die
Online-Prüfungsplanung als auch Weiterentwicklungen von Prüfungssystem und
-prozessen abgestimmt werden, als wichtiger Multiplikator erwiesen. Insbesondere in
einer Krisensituation bei einem dreitägigen Ausfall des Prüfungssystems hat sich das
Netzwerk bewährt. Die serviceorientierte individuelle Beratung und Unterstützung
wurde weitestgehend durch schulungsorientierte „Hilfe zur Selbsthilfe“ abgelöst. Dabei
wurden viele Services in die Fachbereiche verlagert und Qualifizierungen (teilweise)
durch Externe übernommen.

Keywords
E-Assessment,      Online-Prüfungen, Implementierung,       Prozessmodelle,
Organisationsentwicklung, Prüfungsarchivierung

Quellen
[1] Müller, Ulrich (2009). Bildungsmanagement – ein orientierter Einstieg. In M.
    Gessler (Hrg), Handlungsfelder des Bildungsmanagements. Ein Handbuch (S. 67-
    90). Münster: Waxmann.
[2] Waletzke, K., Kirberg, S. (2021). Revisionssichere Archivierung von Online-
    Prüfungen für die Moodle-Aktivitäten „Test“ und „Aufgabe“. Thementag
    elektronisches Prüfen, Digitale Hochschule NRW. URL: https://www.hs-
    niederrhein.de/fileadmin/dateien/eLearning/PDF_s_Website/Publikationen/Revisio
    nssichere_Archivierung_DHNRW_20210506_Waletzke-Kirberg__1_.pdf
[3] Keller, A. M., Kirberg, S. (2017). Vortrag "Der Weg in die Hochschule – Prozesse
    zur Etablierung hochschulweiter E-Prüfungen". E-Prüfungssymposium, Bremen.
[4] Seufert, Sabine (2013). Bildungsmanagement. Einführung für Studium und Praxis
    (S. 187-254). Stuttgart: Schäffer-Poeschel.

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E-Prüfungs-Symposium
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Herausforderungen und Chancen bei der weitgehenden
Umstellung auf Online-Prüfungen an der Ruhr-Universität
Bochum im WS 2020/21 und im SoSe 2021.
Ein Praxisbericht
Martin Bovermann, Philipp Dorok
IT.SERVICES, Abteilung Studium und Lehre, Ruhr-Universität Bochum, Deutschland
E-Mail: martin.bovermann@rub.de, philipp.dorok@rub.de

Mit 41.995 immatrikulierten Studierenden ist die Ruhr-Universität Bochum der sechst-
größte von 58 Hochschulstandorten in Nordrhein-Westfalen [1]. Das Wintersemester
2020/21 wurde an der RUB ursprünglich als Hybrid-Semester geplant, also eine Misch-
form aus Präsenzlehre und Online-Semester. Wegen der Corona-Pandemie wurden
an der RUB viele Prüfungsformate im Rahmen der Möglichkeiten der
Prüfungsordnungen auf präsenzlose Durchführung umgestellt.

Ab Mitte Dezember 2020 beschloss unsere Universität, dass wegen der allgemeinen
Maßnahmen zur Kontaktvermeidung Lehrveranstaltungen und Prüfungen vorerst nicht
mehr in Präsenz stattfinden können. Wir hatten danach alle Hände voll zu tun, um mit
zahlreichen Informationsveranstaltungen, Workshops, Beratungen, Anleitungen und
Materialien zu (Distanz-)Online-Prüfungen möglichst viele Lehrende und Studierende
zu erreichen.

Im Fokus der Unterstützung und Beratung stand eine Vielzahl organisatorischer,
prüfungsrechtlicher, didaktischer und technischer Fragen. Außerdem wurden die
Ressourcen für unseren Moodle-Cluster stark hochskaliert. Parallel haben wir auch die
Vorbereitungen für die eigene Prüfungs-Moodle-Instanz Online-Exam angestoßen, die
zum SoSe 2021 in Betrieb gehen sollte. Um die Organisation, den Support und das
Server Monitoring zu erleichtern, wurden alle Distanzprüfungen mit 100 oder mehr
Studierenden zentral bei uns gemeldet und in den neuen Online-Prüfungs-Kalender
eingetragen.

Im WS 2020/21 wurden auf dem RUB-Moodle, dem zentralen Learning-Management-
System der Ruhr-Universität Bochum, insgesamt 44.309 Prüfungsfälle in 209 zentral
gemeldeten Prüfungen ab je 100 Studierenden abgehandelt. Hinzu kamen noch jede
Menge Studienleistungen sowie Prüfungsleistungen mit weniger als 100
Studierenden. Alle diese Fernprüfungen fanden parallel zum Lehrbetrieb auf derselben
Moodle-Plattform statt.

Zum Sommersemester 2021 wurde Online-Exam als eigenständige Moodle-Instanz
nur für Distanz-Online-Prüfungen erfolgreich in Betrieb genommen. Die erste Prüfung
fand dort am 8. Juni 2021 statt. Im Sommersemester 2021 sollen auf Online-Exam
insgesamt 33.116 Prüfungsfälle in 186 Prüfungen abgehandelt werden, für die jeweils
zwischen 5 und 1300 Studierende gemeldet wurden. Unsere Beratungs- und
Unterstützungsangebote wurden weiterhin intensiv genutzt und als sehr hilfreich
beschrieben.

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E-Prüfungs-Symposium
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Insgesamt sehen wir die weitgehende Umstellung auf Online-Prüfungen an der RUB
als großen Erfolg. Lehrende und Studierende waren insgesamt sehr zufrieden mit der
Umsetzung, dem sehr stabilen Betrieb sowie der umfangreichen Beratung und
Unterstützung. Für uns sind Online-Prüfungen ein Konzept, das auch in Zukunft als
mögliches Format für Studien- und Prüfungsleistungen tragfähig sein wird. Wir sind im
Nachgang an unseren Praxisbericht sehr daran interessiert, uns mit Ihnen über
Chancen, Herausforderungen, Fragen und Erfahrungen im Zusammenhang mit
Online-Prüfungen auszutauschen. Dass auch das Projekt Moodle.nrw vor Kurzem um
ein zusätzliches Handlungsfeld E-Assessment erweitert wurde, zeigt deutlich die
Wichtigkeit dieses Themas für Studium und Lehre.

Der Impuls mit anschließender Diskussion kann mit beliebiger Teilnehmendenzahl
durchgeführt werden und ist für 45 bis 90 Minuten geeignet. Zielgruppe sind
Studierende, Lehrende sowie Mitarbeiter*innen in Technik und Verwaltung,
insbesondere Personen, die zu ePrüfungen beratend und unterstützend tätig sind
und/oder selbst ePrüfungen organisieren, konzipieren und durchführen (möchten).

Keywords
E-Assessment, ePrüfungen, Online-Prüfungen, Distanzprüfungen, Praxisbericht

Quellen
[1] LWL-Statistik: Zahlen & Daten: Hochschulen und Studierende. Online:
https://www.statistik.lwl.org/de/zahlen/hochschulen – letzter Aufruf am 14.09.2021.

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E-Prüfungs-Symposium
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Von der Notlage zum Regelbetrieb – Open Book Klausuren
als Entwicklungschance im Studium der Humanmedizin
Norbert Ponelies1, Ute Linder1, Sotirios Christopoulos1, Meike Weis2, Cleo-Aron Weis3, Angelika
Homberg1
1 Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland

2 Institut für Klinische Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische

Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland
3 Pathologisches Institut, Universitätsmedizin Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität

Heidelberg, Mannheim, Deutschland
E-Mail: norbert.ponelies@medma.uni-heidelberg.de, ute.linder@medma.uni-heidelberg.de

Auf dem E-Prüfungs-Symposium 2018 titeln die Kollegen Böhler und Kohler ihren
Beitrag „Die Medizin ist anders…“. Und in der Tat – mit der gesellschaftlichen
Verpflichtung, den Versorgungsauftrag zu gewährleisten sind die Anforderungen an
einen qualitätsgesicherten Studiengang entsprechend bedeutsam. Dieser Druck auf
systemrelevante Bildungsgänge führt zu einer ganz eigenen konservativen Dynamik –
auch im Bereich digitaler Entwicklungs- und Innovationsprozesse.[1][2] Die
bundesweit zu beobachtende Verstetigung digitaler Hilfsmittel an Medizinischen
Fakultäten fällt regional allerdings sehr unterschiedlich aus. Aber auch im Studiengang
Humanmedizin erweisen sich Notfallsituationen, wie die der aktuellen Corona
Pandemie, als potentielle Prozessbeschleuniger und ermöglichen die Exploration
neuer Lehr- und Prüfverfahren. Um im Bereich schriftlicher Online-Distanzprüfungen
ergebnisoffen erste Schritte zu gehen, setzte die Medizinische Fakultät Mannheim der
Universität Heidelberg das Pilotprojekt „Prüfungsformat: Open Book Klausur (OBK)“
auf, um realitätsnah Erfahrungen zu Prozessverlauf, Aufwand, Einsatzmöglichkeiten
und Mehrwert zu generieren.

Die Wahl des Open Book Formats[3] folgte hierbei den rechtlichen
Rahmenbedingungen für schriftliche Prüfungen ohne Videoüberwachung und dem
entsprechend niederschwelligen Ansatz eines Tests ohne aufwendige
Kontrollanforderungen während der Prüfungsphase. Zur Gewährleistung der
Authentizität legten die Teilnehmer*innen (Hauptstudium Humanmedizin, 3.
Studienjahr, Modul 3.0 Systematiksemester) eine Eigenständigkeitserklärung ab. Die
Wertigkeit der eigenständigen Prüfungsleistung wurde formal zeitlich, quantitativ und
technisch (Prüfungszeit 45 Minuten / 30 Fragen / Navigation eingeschränkt) sowie
inhaltlich durch die Anwendung unterschiedlicher Fragentypen unterstützt. Durch die
Platzierung des Tests vor der curricularen Modulprüfung wurde für die Studierenden
ein Anreiz (Klausurvorbereitung) zur freiwilligen Teilnahme geschaffen. Als
Prüfungsplattform      diente     die     Prüfungsinstanz     MoodleExam          des
Lernmanagementsystem Moodle. In die Ergebnisauswertung wurden die Moodle-
Teststatistik und die Ergebnisse der beiden Evaluationen (direkt nach der OBK und
nach der regulären Curriculumsprüfung) einbezogen.

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E-Prüfungs-Symposium
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Neben den Ergebnisdaten (Teilnehmerquote 55%, durchschnittliche Punktzahl 50 von
76, u.a.) zeigten auch die studentischen Reflexionen die Anwendbarkeit und
Akzeptanz sowie die positiven Effekte (Fokussierung auf klinische Inhalte,
Benutzerfreundlichkeit, verminderter Prüfungsstress, schnellere Verfügbarkeit des
Prüfungsergebnisses, Lernstatuskontrollfunktion) der Prüfungsform.

Auf der Agenda des Humanmedizin Studiums steht der Masterplan 2020[1]. Welche
digitalen Strategien der Studiengang für ein zukünftiges Krisenmanagement für
bedeutsam erachtet und etabliert, ist für die Absicherung der Studienabschlüsse
entscheidend. Darüber hinaus hat die aktuelle Krise auch zu einem
Perspektivenwechsel und einer Neubewertung einer innovativen Hochschullehre unter
Einsatz digitaler Technologien geführt. Der Beitrag unseres Pilotprojekts ist hier zwar
minimal, zeigt aber doch erweiterte Einsatzmöglichkeiten (Distanzprüfungen,
Lernstandskontrolle) und einen Mehrwehrt – u. a. in den Bereichen personalisiertes
Studium, Kompetenzorientierung und Mobilität.

Die Etablierung und vergleichende Anwendung von E-Prüfungsformaten gehört mit zu
den Voraussetzungen, um sich mit der Entwicklung digitaler Prozesse innerhalb einer
innovativen Hochschulausbildung auseinandersetzen zu können. Daraus folgt die
Notwendigkeit von Förderung und Verstetigung weiterer Projekte in diesem Bereich,
gestützt durch den Erfahrungsaustausch bundesweiter Netzwerke.

Keywords
E-Assessment, Online-Distanzprüfungen,          Open     Book     Klausuren    (OBK),
Kompetenzorientierung

Quellen
[1] Wissenschaftsrat (WR) (2018). Neustrukturierung des Medizinstudiums und
    Änderung der Approbationsordnung für Ärzte: Empfehlungen der
    Expertenkommission zum Masterplan 2020 (Drs. 7271-18), S. 38; Verfügbar unter
    https://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/7271-18.pdf,[27.08.2021]
[2] Lehmann M., Timbil S. (2019). Bewertungsmethoden in der Medizin - Ein
    Überblick über verschiedene Formate. Verfügbar unter
    http://www.medizinische-fakultaet-hd.uni-
    heidelberg.de/uploads/media/Bewertungmethoden_in_der_Medizin.pdf,
    [28.08.2021]
[3] Durning S.J., Dong T., Ratcliffe T., Schuwirth L., Artino A.R. Jr, Boulet J.R., Eva
    K. (2016). Comparing Open-Book and Closed-Book Examinations: A Systematic
    Review. Acad Med. 91, S. 583-99. doi: 10.1097/ACM.0000000000000977. PMID:
    26535862.

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