ENERGETISCHE VERWERTUNG VON BIOLOGISCHEN RESTSTOFFEN IN LETTLAND - Zielmarktanalyse 2013 mit Profilen der Marktakteure
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ENERGETISCHE VERWERTUNG VON BIOLOGISCHEN RESTSTOFFEN IN LETTLAND Zielmarktanalyse 2013 mit Profilen der Marktakteure www.exportinitiative.bmwi.de
Impressum Herausgeber: Deutsch-Baltische Handelskammer in Estland, Lettland, Litauen Vinco Kudirkos Str. 6, LT-03105 Vilnius Telefon +370 5 212 7930 Fax +370 5 213 1013 E-Mail info.lt@ahk-balt.org Internetadresse www.ahk-balt.org Stand: 22.11.2013 Autoren: Vineta Skerite Disclaimer: Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.
Inhalt I. EINLEITUNG ............................................................................................................................................. 1 II. ZUSAMMENFASSUNG ............................................................................................................................. 2 III. ZIELMARKT ALLGEMEIN ...................................................................................................................... 3 1. LÄNDERPROFIL LETTLAND .................................................................................................................................................... 3 1.1 Politischer Hintergrund ............................................................................................................................................................. 3 1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung ..................................................................................................................................... 3 1.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland ..................................................................................................................................5 1.4 Investitionsklima und Förderung ..............................................................................................................................................5 2. Energiemarkt LETTLAND ......................................................................................................................................................... 11 2.1 Energiepolitische Rahmenbedingungen ................................................................................................................................. 11 2.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen im Energiesektor .............................................................................................................. 13 2.3 Stromerzeugung und –Verbrauch ........................................................................................................................................... 17 2.4 Wärmeerzeugung und –Verbrauch ......................................................................................................................................... 21 2.5 Energiepreise ........................................................................................................................................................................... 23 2.6 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt ......................................................................................................................... 28 IV. GESETZLICHE RAHMENBEDINGUNGEN DER BIOENERGIE .............................................................. 30 1. Gesetzliche Regelungen und Verordnungen ............................................................................................................................ 30 2. Förderung und Finanzierung.................................................................................................................................................... 33 3. Genehmigungsverfahren ............................................................................................................................................................37 4. Öffentliche Ausschreibungen.................................................................................................................................................... 38 V. MARKTSTRUKTUR UND MARKTCHANCEN ......................................................................................... 40 1. Marktchancen für deutsche Unternehmen in der Bioenergiebranche ................................................................................... 40
1.1 Ausgangslage und Potenziale der Bioenergie in Lettland ...................................................................................................... 40 1.2 Marktakteure und WettbewerbSsituation ...............................................................................................................................47 1.3 Markt- und Absatzpotentiale für deutsche Unternehmen .................................................................................................... 63 1.4 Marktbarrieren und –Hemmnisse: Risiken für eine Markterschließung ............................................................................. 65 2. Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg.................................................................... 65 VI. ZIELGRUPPENANALYSE ....................................................................................................................... 67 1. PROFILE MARKTAKTEURE IN Lettland ................................................................................................................................67 1.1 Administrative Instanzen und politische Institutionen ..........................................................................................................67 1.2 Multiplikatoren ........................................................................................................................................................................ 68 1.3 Potentielle Partner und Investoren .........................................................................................................................................73 2. SONSTIGES ............................................................................................................................................................................... 86 2.1 Wichtige Messen im Zielland .................................................................................................................................................. 86 2.2 Fachzeitschriften ..................................................................................................................................................................... 86 2.3 Wichtige Internetportale ........................................................................................................................................................ 87 VII. SCHLUSSBETRACHTUNG ................................................................................................................... 88 VIII. TABELLENVERZEICHNIS ................................................................................................................. 90 IX. ABBILDUNGSVERZEICHNIS ................................................................................................................ 91 X. QUELLENVERZEICHNIS ....................................................................................................................... 92
I. EINLEITUNG Wind- und Wasserkraft, Sonnenstrahlung, Biomasse und Biogas sowie Erdwärme stehen als Energieträger nahezu unendlich zur Verfügung. Im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern, wie Erdöl, Kohle, Uran und Erdgas, ist die Nutzung von erneuerbaren Energieträgern umweltfreundlich, da die konventionelle Energieträger wesentliche Nachteile haben. Sie sind nicht unendlich verfügbar, ihre Verbrennung erzeugt klimaschädliche Emissionen und die Lagerung von radioaktivem Abfall belastet die Erde auf Jahrmillionen. Erneuerbare Energien sorgen für mehr Unabhängigkeit von Energieimporten, für mehr Energieversorgungssicherheit und stärken die heimische Wirtschaft. Die Nutzung von erneuerbaren Energien vermeidet klimaschädliche Emissionen, die mit erheblichen Folgeschäden und -kosten verbunden sind. Darum ist der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht nur sinnvoll, sondern auch gesamtwirtschaftlich vorteilhaft. Der Einsatz erneuerbarer Energien spielt in der Energiepolitik Lettlands schon seit Jahren eine wesentliche Rolle, denn die Förderung von Investitionen im Bioenergiebereich durch Begünstigungen in der Beschaffung neuer Technologien trägt zu einer nachhaltigen Entwicklung und zu mehr Versorgungssicherheit bei. Zudem wirkt sie sich positiv auf die Beschäftigung, das Wirtschaftswachstum und die Wettbewerbsfähigkeit Lettlands aus. Seitens der EU wurde am 23.01.2008 ein Klimapaket verabschiedet, das alle Mitgliedsländer in die Pflicht nimmt. Die EU- Kommission hat allgemeine Verpflichtungen im Bereich des Klimawandels und der erneuerbaren Energien definiert. Der Energieverbrauch sowie die Treibhausgas-Emissionen sollen im Vergleich zum Jahr 1990 um 20% gesenkt werden, der Anteil erneuerbarer Energien soll dagegen auf 20% steigen. Lettland hat sich verpflichtet, bis 2020 den Beitrag durch erneuerbare Energien zur Energiebereitstellung in Lettland auf 40% zu erhöhen. Des Weiteren existiert ein Biokraftstoffziel mit einem Anteil von 10% an allen im Transportsektor eingesetzten Treibstoffen bis 2020. Infolgedessen hat die lettische Regierung die Förderung lokaler erneuerbarer Energiequellen zu einem ihrer Hauptziele erklärt. Im Jahr 2010 wurden klar definierte Ziele zur Stromproduktion aus KWK und Bestimmungen über die Einspeisung und den Verkauf von „Grünem Strom“ in Lettland sowie die Fixierung der Stromproduktion aus erneuerbaren Energiequellen, die die Regelungen hinsichtlich der Stromabnahmeverpflichtungen und Preisbindung festlegen, bestimmt. Angesichts dessen soll der Anteil der aus regenerativen Quellen erzeugten Strom von 37,7% in 2006 auf 54,57% im Jahr 2020 steigen. Außerdem soll der Anteil der erneuerbaren Energien in der Gesamtbilanz der verbrauchten Energie für Strom, Wärme und Transport in Lettland im Jahr 2020 bei 40% liegen. Der Anteil an Biokraftstoffen am Treibstoffverbrauch soll, ausgehend von 2% im Jahre 2006, 2020 bereits 10% betragen. Neben den politischen und energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen sorgen auch die positiven wirtschaftlichen Effekte für eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von erneuerbaren Energien im Vergleich zu konventionellen Energien. Die vorliegende Zielmarktanalyse soll einen Überblick über die aktuelle Nutzung von erneuerbaren Energieträgern und die aus heutiger Sicht realistisch nutzbaren Potenziale erneuerbarer Energieträger in Lettland geben. 1
II. ZUSAMMENFASSUNG Die vorliegende Zielmarktanalyse stellt die Ausgangslage und die Rahmenbedingungen im Bereich Bioenergie in Lettland dar. Der erste Schwerpunkt der Analyse liegt in der Darstellung der politischen Gegebenheiten im Energiebereich und analysiert die entscheidenden Akteure sowohl auf staatlicher als auch auf wirtschaftlicher Ebene. Diese Studie lässt sich in zehn inhaltliche Abschnitte gliedern. Im Anschluss an den einleitenden Abschnitt findet sich ein Überblick der politischen und wirtschaftlichen Lage in Lettland unter der Berücksichtigung von Fakten zu den deutsch– lettischen Geschäftsbeziehungen sowie dem lettischen Investitionsklima. Den ersten thematischen Kernpunkt bildet eine Schilderung des lettischen Energiemarktes, unter dem die energiepolitischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen ebenso erläutert werden, wie die aktuellen Entwicklungen auf dem Energiemarkt. Im vierten Abschnitt werden die gesetzlichen Regelungen und Fördermöglichkeiten im Bereich der erneuerbaren Energien in Lettland dargestellt. Im fünften Abschnitt beschäftigt sich die Zielmarktanalyse mit den Potentialen, die der lettische Bioenergiemarkt für deutsche Unternehmen bietet. Dazu wird u.a. die gegenwärtige Lage des lettischen Bioenergiemarktes beschrieben. Außerdem wird das technische und wirtschaftliche Marktpotenzial aufgezeigt. Darüber hinaus wird ein Überblick vorhandener und in Planung befindlicher Projekte in Lettland geboten. Um einen Einblick in den lettischen Markt im Bereich der Steigerung der Nutzung von Bioenergie zu erlangen, werden dessen Marktakteure und rechtliche Rahmenbedingungen auf EU- und nationaler Ebene im Einzelnen dargestellt. Abschließend gibt es eine umfangreiche Firmendatenbank mit den Kontaktadressen aller in der vorliegenden Marktanalyse genannten und auf dem Energiemarkt tätigen Unternehmen. Daneben sind sowohl die Kontaktadressen der staatlichen Stellen, Ämter und Agenturen, Fachverbände und Forschungsinstitute als auch Informationen zu Messeveranstaltungen aufgeführt. 2
III. ZIELMARKT ALLGEMEIN 1. LÄNDERPROFIL LETTLAND 1.1 POLITISCHER HINTERGR UND Offizieller Name: Latvijas Republika Seit der Unabhängigkeit im August 1991 ist Lettland eine parlamentarische Demokratie. Die Regierungsaufgaben und die Führung des Kabinetts übernimmt der Ministerpräsident, der vom Präsidenten vorgeschlagen und von den 100 Abgeordneten des Parlaments bestätigt werden muss. Das Parlament wird in freien, gleichen und geheimen Wahlen gewählt und verfügt über weitgehende Kompetenzen. Amtierender Ministerpräsident ist seit dem 12. März 2009 Valdis Dombrovskis. Staatsoberhaupt ist der Präsident, der vom Parlament auf vier Jahre gewählt wird. Das Amt darf höchstens acht Jahre konsekutiv ausgeübt werden. Dem Staatspräsidenten obliegen nicht nur repräsentative Aufgaben, sondern auch unter anderem ein Gesetzesinitiativrecht. Er fungiert zudem als Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Der derzeitige Staatspräsident Andris Berzins hat am 23. Juli 2011 sein Amt angetreten. Lettland ist seit 2004 Mitglied der EU und der NATO, seit Ende 2007 auch der Schengen-Zone. 1.2 WIRTSCHAFT, STRUKTUR UND ENTWICKLUNG Bruttoinlandsprodukt nominal: 22,1 Mrd. EUR (2012) 4,6 Mio. EUR (1. Quartal 2013) 5,2 Mio. EUR (2. Quartal 2013) pro Kopf: 9.757 EUR (2011) Wirtschaftswachstum (real) 5,3% (2012)1 Inflationsrate (HVPI) 1,6% (2012)2 Währung/ Wechselkurs Fester Wechselkurs seit dem 29. April 2005: 1 EUR = 0,702804 LVL 1 LVL = 1,4228 EUR Lettland zählte nach einer Boom-Phase bis 2007 weltweit zu den mit am stärksten von der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise betroffenen Ländern. Nach den Konjunktureinbrüchen von 2008 bis 2010 erholte sich Lettlands Wirtschaft langsam und stieg 2011 um 5,6% und in 2012 um 5,3%. Vor allem der Austausch mit dem Ausland hat sich positiv entwickelt. 1 Tageszeitung Diena vom 24.07.2013, Lettische Wirtschaft wächst weiter, http://www.diena.lv/latvija/zinas/em-latvijas-tautsaimnieciba-turpinas- izaugsme-2013-gada-ikp-var-sasniegt-4-5-proc-14017548, gefunden am 04.11.2013 2 Wirtschaftsnachrichten vom 09.01.2013, http://www.delfi.lv/bizness/ekonomika_skaitlos/pagajusaja-gada-inflacija-16.d?id=42957916, gefunden am 04.11.2013 3
Trotz des Wachstums erreicht Lettlands Wirtschaftsleistung 2012 noch nicht das Vorkrisenniveau. Für 2013 und 2014 wird ein Wachstum von 4,5% prognostiziert3. Die ausländischen Direktinvestitionen erreichten im Jahr 2012 einen kumulierten Gesamtwert von 6,45 Mrd. EUR (Zuwachs im Vergleich zum Jahr 2011 ca. 2,3%)4. Davon stammen knapp 5% der Direktinvestitionen von deutschen Unternehmen. Wichtigste Zielbranchen ausländischer Investoren sind der Dienstleistungssektor sowie das Bank- und Finanzwesen. Unter den ausländischen Investoren in Lettland steht Deutschland an sechster Stelle. Größte Direktinvestoren in Lettland sind Schweden, die Niederlande, Zypern, Estland und Norwegen. Außenhandel Der wachsende Außenhandel ist seit 2010 ein Hauptgrund der lettischen Konjunkturerholung. Das lettische Exportvolumen nahm 2011 real um 12,6% zu und die Einfuhren haben sich sogar um 20,7% erhöht. Mit einem Anteil von 77% an den gesamten Einfuhren und über 69% an den gesamten Ausfuhren nimmt der Handel mit den EU-Mitgliedstaaten die bedeutendste Rolle ein. 55% aller Warenimporte und Exporte 2011 entfielen dabei auf den Ostseeraum. Wichtigste Handelspartner (2011) 1. Litauen: 2.500 Mio. EUR 2. Russland: 2.000 Mio. EUR 3. Deutschland: 1.600 Mio. EUR Wichtigste Import- und Exportländer (Ende 2012) Importe 1. Litauen 2. Deutschland 3. Russland 4. Polen 5. Estland Exporte 1. Litauen 2. Estland 3. Russland 4. Deutschland 5. Schweden Handelsbilanz: -1.720 Mio. EUR (2012) 3 Tageszeitung Diena vom 24.07.2013, Lettische Wirtschaft wächst weiter, http://www.diena.lv/latvija/zinas/em-latvijas-tautsaimnieciba-turpinas- izaugsme-2013-gada-ikp-var-sasniegt-4-5-proc-14017548, gefunden am 04.11.2013 4 Unternehmensregister Lettlands, http://www.lursoft.lv/press/pern-Latvijas-uznemumi-vislielakas-investicijas-sanemusi-no-Luksemburgas-32,1-milj- ls, gefunden am 04.11.2013 4
1.3 WIRTSCHAFTSBEZIEHUNGEN ZU DEUTSCHLAND Importe aus Deutschland: insgesamt: 1,535 Mio. EUR (2012)5 Exporte nach Deutschland: insgesamt: 943,8 Mio. EUR (2012)6 Deutschland zählt unverändert zu den wichtigsten Handelspartnern Lettlands. Ungeachtet des deutlichen Rückgangs der Binnennachfrage während der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 besteht nach wie vor eine rege Nachfrage nach deutschen Waren, die sich mit Aufhellung der Konjunktur mittelfristig wieder dem Vorkrisenniveau annähern wird. Mit Anteilen von 12,1% an den gesamten Ausfuhren 2012 ist Deutschland weiterhin der zweitwichtigste Handelspartner Lettlands nach dem Nachbarland Litauen. Deutsche Unternehmen exportieren vor allem Elektrotechnik und Elektrik, Fahrzeuge und Fahrzeugteile, Maschinen und Ausrüstungsgegenstände sowie Nahrungsmittel und chemische Erzeugnisse. Importgüter aus Lettland sind in erster Linie Holzprodukte, Fahrzeugteile sowie Metallwaren. Unter den ausländischen Investoren in Lettland steht Deutschland mit einem Bestand von 482,8 Mio. EUR Ende 2012 an siebter Stelle7. Die wichtigsten Investionsbereiche der deutschen Investoren waren Gasversorgung, Immobilien, Industrie und Handel. Die größten Unternehmen mit deutschem Kapital sind Latvijas Gaze AS, Valmieras stikla skiedra AS, KNAUF SIA, Holz-Mammut SIA und Rettenmeier Baltic Timber SIA8. Zur Anbahnung und zum Aufbau von Geschäftskontakten bietet die Deutsch-Baltische Handelskammer in Lettland mehrere Dienstleistungen aus dem Bereich Markt und Absatz an. 1.4 INVESTITIONSKLIMA UND FÖRDERUNG Standort Lettland liegt in Nordeuropa und grenzt im Norden an Estland, im Süden an Litauen und im Osten an Russland und Weißrussland. Charakteristisch ist die vorwiegend flache und leicht hügelige Landschaft. Mit einem Waldanteil von rund 47% der Landesfläche gehört Lettland zu den waldreichsten Staaten Europas. Fläche: 64.589 km² Gesamtbevölkerung: 2,03 Mio. Einwohner (2013)9 Bevölkerungsanteile: ca. 62.1% Letten, 27.4%, Russen, 3.5% Belarussen, 2.4% Ukrainer, 2.3% Polen, 1.3% Litauer Hauptstadt: Riga (648.993 Einwohner) Weitere Städte: Daugavpils (103.000 Einwohner), Liepaja (83.000 Einwohner) und Jelgava (64.000 Einwohner) 5 Außenhandelsstatistik, Zentrales Statistikamt Lettlands, Lettische Bank, Unternehmensregister, http://www.mfa.gov.lv/lv/berlin/EkonomiskasAttieibas/20063/, gefunden am 04.11.2013 6 Ebd. 7 Wirtschaftszeitung Bizness & Baltija vom 04.04.2013 8 Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Lettland, http://www.mfa.gov.lv/lv/berlin/EkonomiskasAttieibas/20063/, gefunden am 04.11.2013 9 Zentrales Statistikamt Lettlands, Einwohnerzahl, http://www.csb.gov.lv/statistikas-temas/iedzivotaji-galvenie-raditaji-30260.html, gefunden am 04.11.2013 5
Wichtige Industriezweige: Holzwirtschaft, Elektromotoren-, Elektrogeräte- und Fahrzeugbau, Maschinenbau, chemische und pharmazeutische Industrie, Nahrungsmittel- industrie, Textilindustrie, Informations- und Telekommunikationsindustrie. Nationale Feiertage 2013: 01. Januar: Neujahr 06. April: Karfreitag 08. April: Ostersonntag 09. April: Ostermontag 01. Mai: Tag der Arbeit 04. Mai: Wiederherstellung der Unabhängigkeit der Republik Lettland 23. Juni: Mittsommerfest 24. Juni: Johannistag 18. November: Ausrufung der Republik Lettland 24./ 25./ 26. Dezember: Weihnachten 31. Dezember: Silvester Verfügbarkeit/ Kosten lokaler Arbeitskräfte Im Zuge des konjunkturellen Abschwungs zeigten die zuvor kontinuierlich und teilweise mit hohen zweistelligen Wachstumsraten gestiegenen Bruttolöhne und -gehälter eine stark rückläufige Entwicklung. Infolge der zunehmenden Verbesserung der wirtschaftlichen Lage stieg das Vergütungsniveau wieder leicht an und Betrug zum Jahresende 2012 durchschnittlich 678 EUR brutto. Der gesetzliche Mindestlohn ist mit 285 EUR (2013) einer der niedrigsten innerhalb der EU. Der in den letzten Jahren von einem chronischen Arbeitskräftemangel gekennzeichnete Arbeitsmarkt zeigt infolge der wirtschaftlichen Abkühlung eine größere Flexibilität. Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat die Zahl der Beschäftigungssuchenden in kurzer Zeit stark steigen lassen. Nachdem sich die saisonbereinigte Arbeitslosenquote mehrere Jahre rückläufig entwickelte, stieg sie in 2010 sogar auf 18,7% und betrug zum Jahresende 2011 nach einem leichten Rückgang 16,1%. Jüngsten offiziellen Angaben zufolge lag die Arbeitslosenquote im Dezember 2012 bei 14,4%. Für den Fall der Personalsuche unterhält die Deutsch-Baltische Handelskammer in Lettland einen eigenen Personalvermittlungsservice. Einsatz ausländischer Arbeitskräfte Deutsche Arbeitnehmer brauchen nur im Falle einer Tätigkeit von mehr als 90 Tagen innerhalb von sechs Monaten eine Aufenthaltserlaubnis. Diese kann beim Immigrationsbüro in Riga beantragt werden. Vorzulegen sind ein Formblatt, ein Foto und der Arbeitsvertrag. Eine generelle Arbeitserlaubnis entfällt, da Lettland auf eine Anwendung von Übergangsregelungen zum Schutze des lettischen Arbeitsmarktes im Zuge des EU-Beitritts verzichtet hat. 6
Infolge des Beitritts zum Schengen-Abkommen finden an den EU-Binnengrenzen keinerlei Personenkontrollen mehr statt. Staatsangehörige der EU sowie des EWR sollten bei der Einreise aber dennoch einen Personalausweis mit ausreichender Gültigkeit (geplante Aufenthaltsdauer + drei Monate) mitführen. Nicht-EU-Bürger benötigen zur Einreise ein Einreisevisum. Aufenthaltsgenehmigungen werden in der Regel für ein Jahr erteilt. Nicht-EU-Bürger erhalten eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis, sofern sie seit mindestens fünf Jahren ununterbrochen im Besitz einer vorübergehenden Aufenthaltsgenehmigung gewesen sind. Aufgrund von Migration ist der Bedarf an ausländischen Arbeitskräften in nahezu allen Sektoren gestiegen. Wichtige arbeitsrechtliche Bestimmungen Der rechtliche Status der Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowie Rechte und Pflichten beider Parteien sind im Arbeitsrecht festgelegt. Dieses ist 2002 in Kraft getreten und entspricht den Vorgaben der EU. Der Arbeitsvertrag ist generell nur in Schriftform gültig und unbefristet abzuschließen. Ausnahmen bestehen für einzelne Branchen und Saisonarbeiter. Die Probezeit beträgt 3 Monate, innerhalb derer arbeitgeberseitig mit einer Frist von 3 Tagen gekündigt werden kann. Nach der Probezeit verlängert sich der Vertrag automatisch und ist unbefristet gültig. Die Arbeitszeit beträgt acht Stunden pro Tag bei einer 40 Stundenwoche. Ein Urlaubsanspruch besteht für die Arbeitnehmer nach 6 Monaten. Der jährliche Mindesturlaub beträgt 20 Arbeitstage. Eine Kompensation des Urlaubsanspruchs durch Bezahlung ist nicht möglich. Die Beendigung eines Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitsgeber ist nur bei Vorliegen von im Gesetz aufgeführten Gründen möglich. Arbeitnehmerseitig beträgt die Kündigungsfrist einen Monat. Investitionsrecht Ausländische natürliche oder juristische Personen können ohne rechtliche Beschränkungen in Lettland ein Unternehmen gründen oder in sonstiger Weise unternehmerisch tätig werden. Ausnahmen gelten lediglich für strategisch wichtige Bereiche. Immobilien können von Ausländern ohne besondere Beschränkungen erworben werden. Bei Investitionen in Grund und Boden bestehen für ausländische Investoren Beschränkungen, beispielsweise beim Erwerb von landwirtschaftlichen Nutzflächen, Waldflächen usw. Ab dem 01.05.2014 dürfen Bürger und juristische Personen aus Staaten der Europäischen Union Grundstücke ohne jede Beschränkungen erwerben. Lettischen Steuerzahlern stehen bei erstmaligen langfristigen Investitionen, die im Rahmen eines geförderten Investitionsprojekts geleistet werden, Steuerermäßigungen in Höhe von 25 Prozent bei einem Gesamtbetrag von maximal 35 Mio. Lats zu. Für Investitionen, die den Betrag von 35. Mio. Lats übersteigen, werden Steuerermäßigungen in Höhe von 15 Prozent für den Überschussbetrag gewährt. Im Zeitraum von 2007 bis 2013 stehen Lettland insgesamt rund 4,6 Mrd. EUR an europäischen Fördergeldern zur Verfügung. Über operationelle Programme sollen die Mittel für die Stärkung und die Sicherung der ökonomischen Wettbewerbsfähigkeit sowie der sozialen Kohäsion eingesetzt werden. Eine zentrale Rolle spielt auch der Ausbau der Umwelt- und Verkehrsinfrastruktur. 7
Gesellschaftsrecht Die verschiedenen Gesellschaftsformen in Lettland sind dem deutschen Recht stark nachempfunden. Ebenso wie in Deutschland unterscheidet man zwischen Personen- und Kapitalgesellschaften. Personengesellschaften: Einzelunternehmen – Individuālais Komersants Offene Handelsgesellschaft - Pilnsabiedrība Kommanditgesellschaft - Komandītsabiedrība Kapitalgesellschaften: Gesellschaft mit beschränkter Haftung - Sabiedrība ar ierobežotu atbildību (SIA), Grundkapital: 2 000 LVL (2 845 EUR) Aktiengesellschaft - Akciju sabiedrība (AS), Grundkapital: 25 000 LVL (35 570 EUR) Die mit der deutschen GmbH vergleichbare SIA ist die häufigste Gesellschaftsform in Lettland. Die Gründung erfolgt durch eine oder mehrere natürliche oder juristische Personen. Unter gewissen Voraussetzungen ist auch die Gründung einer GmbH (SIA) mit einem Stammkapital von weniger als 2.000 LVL möglich. Ebenso möglich ist eine Unternehmensgründung in der Rechtsform der Europäischen Gesellschaft (Societas Europaea) oder der Europäischen Wirtschaftlichen Interessenvereinigung (EWIV). Die rechtswirksame Gründung eines Unternehmens erfolgt mit der Eintragung in das Unternehmensregister. Steuerrecht Natürliche Personen mit Wohnsitz in Lettland unterliegen der unbeschränkten Einkommenssteuer auf alle weltweit erlangten Einkünfte. Personen ohne Wohnsitz sind beschränkt einkommenssteuerpflichtig in Bezug auf in Lettland erzielte Einkünfte. Der einheitliche Steuersatz für natürliche Personen beträgt 25%. Juristische Personen mit Sitz oder Verwaltung in Lettland unterliegen mit ihren weltweit erzielten Erträgen der Körperschaftssteuer. Für Körperschaften ohne Sitz oder Verwaltung in Lettland beschränkt sich die Körperschaftssteuer auf die in Lettland erzielten Einkünfte. Der Körperschaftssteuersatz beträgt 15%. Der Regelsteuersatz der Umsatzsteuer beträgt 21%. Der ermäßigte Tarif für bestimmte Warengruppen und Dienstleistungen beträgt 12%. Eine Gewerbesteuer kennt das lettische Recht nicht. Zwischen Lettland und der Bundesrepublik Deutschland besteht ein Doppelbesteuerungsabkommen. Die Deutsch-Baltische Handelskammer in Lettland unterstützt mit ihrem Fiskalservice Unternehmen bei der Erfüllung ihrer steuerlichen Pflichten. Devisenrecht/ Zahlungsverkehr Nationale Währung und einziges gesetzliches Zahlungsmittel ist der frei konvertierbare Lettische Lats (LVL). Der feste Wechselkurs zum Euro beträgt 0,702804 LVL = 1 Euro. Die Ein- und Ausfuhr von Devisen durch In- und Ausländer ist unbeschränkt möglich. Auch grenzüberschreitende Überweisungen in LVL unterliegen keinerlei Beschränkungen. Für Geldsummen von über 10.000 EUR besteht eine Deklarationspflicht bei der Ein- und Ausreise. 8
Aus- und inländische juristische und natürliche Personen dürfen Konten in Landes- und Fremdwährung unterhalten. Der Zahlungsverkehr in Lettland hat ausschließlich in LVL zu erfolgen. Unternehmen dürfen Gewinne ohne Beschränkungen in andere Staaten repatriieren und in andere Währungen konvertieren. Generell sind alle gängigen Kreditkartensysteme in Lettland eingeführt und akzeptiert. Die Zahlungsmodalitäten sind vergleichbar mit denjenigen in Deutschland. Lettland wird den Euro zum 01. Januar 2014 als Währung einführen. Rechtsverfolgung Das Gerichtssystem in Lettland besteht aus ordentlichen Zivil- und Strafgerichten sowie Verwaltungsgerichten. Die ordentliche Gerichtsbarkeit besteht aus Distrikt- und Stadtgerichten, Regionalgerichten und dem Obersten Gerichtshof. Grundsätzlich sind Bezirks- bzw. Stadtgerichte erstinstanzlich zuständig, sofern keine Zuständigkeit der Regionalgerichte gegeben ist. Bei einem Streitwert von mehr als 150.000 LVL sowie streitwertunabhängig bei Immobilienstreitigkeiten, Insolvenzverfahren und in Angelegenheiten bezüglich des gewerblichen Rechtsschutzes sind in erster Instanz die Regionalgerichte zuständig. In Zivilprozessen besteht kein Anwaltszwang. Für die Prozessführung empfiehlt sich die Einschaltung eines lokalen Rechtsanwalts. Lettland hat das Übereinkommen über die Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Schiedssprüche (New Yorker Übereinkommen) ratifiziert. Auf dem Hoheitsgebiet eines anderen Vertragsstaates ergangene Schiedssprüche können in Lettland vollstreckt werden. Schutz geistigen Eigentums Lettland ist den meisten multilateralen internationalen Verträgen im Bereich des geistigen und gewerblichen Rechtsschutzes beigetreten. Der Patentschutz entsteht durch Anmeldung und beträgt grundsätzlich 20 Jahre. Auf Grundlage der internationalen Patentkooperationsvereinbarung PCT kann auch durch eine Anmeldung des Patents beim Europäischen oder Deutschen Patentamt Rechtsschutz in Lettland erlangt werden. Der Markenschutz entsteht durch Eintragung. Eintragungsfähig als Marke sind unter anderem Wörter, Bilder sowie Wort-/ Bildkombinationen. Die Schutzdauer beträgt zunächst zehn Jahre. Der Schutz gewerblicher Muster entsteht mit der gebührenpflichtigen Registrierung und bietet Rechtsschutz für fünf Jahre. Nach Ablauf kann der Schutz viermal verlängert werden. Das Urheberrecht schützt literarische und musikalische Werke, Zeichnungen, Skulpturen, Zeichen und andere künstlerische Werke, architektonische Pläne sowie andere Arbeiten schöpferischer Art. Die Schutzdauer beträgt 70 Jahre über den Tod des Urhebers hinaus. Urheberrechte sind übertragbar und vererbbar. 9
Förderung Lettland erhält aus den europäischen Strukturfonds finanzielle Mittel zur Regionalförderung. Diese dienen nationalen Vorhaben und fließen somit in die staatlichen Förderangebote ein. In der Haushaltsperiode 2007-2013 werden Lettland Mittel aus drei verschiedenen Fonds zur Verfügung gestellt: aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, dem Europäischen Sozialfonds und dem Kohäsionsfonds. In dieser Periode kann Lettland auf 4,53 Mrd. EUR an Fördermitteln zurückgreifen.10 Die Rahmenbedingungen zur Nutzung der Strukturfonds werden auf EU-Ebene festgelegt. Die nationalen Prioritäten und die genauen Bedingungen zur Verteilung der Mittel werden durch die Regierung des jeweiligen Mitgliedstaates bestimmt. Hierzu wird ein staatlicher Entwicklungsplan für die Inanspruchnahme der Strukturfonds erstellt. Die europäischen Strukturmittel fließen in die Förderung folgender Bereiche: Förderung des Humankapitals (12% oder 551 Mio. EUR); Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen (16% oder 737 Mio. EUR); Förderung der Infrastruktur und regionalen Entwicklung (72% oder 3,2 Mrd. EUR). Die Unternehmensförderung ist hauptsächlich auf lettische Unternehmen ausgerichtet. Sie kann jedoch auch von Unternehmen in Anspruch genommen werden, die mit ausländischem Kapital in Lettland gegründet wurden. In der Regel beträgt der Anteil der Eigenfinanzierung an den zu beantragenden Finanzierungsprojekten im Privatsektor 50% der förderungsfähigen Ausgaben. In jedem Förderprogramm kann dieser Wert jedoch abhängig von den spezifischen Programmbedingungen variieren. Ebenso ist zu beachten, dass die Fördermittel erst nach Abschluss des Projektes ausgezahlt werden. Hat ein Projekt eine Förderungszusage erhalten, muss der Antragsteller zunächst sämtliche mit dem Projekt verbundenen Kosten und Investitionen selbst tragen. Danach reicht der Träger des Projektes einen Bericht und einen Antrag zur Auszahlung der Förderung bei der zuständigen Stelle ein. Für die Unternehmensförderung ist in Lettland die staatliche Investitions- und Wirtschaftsförderungsagentur zuständig. Informationen über unternehmensbezogene Programme finden Sie auf der Internetseite der Agentur unter www.liaa.gov.lv. Weitere Investitionsanreize bieten in Lettland die Sonderwirtschaftszonen in Liepaja (www.liepaja-sez.lv) und Rezekne (www.rsez.lv) sowie die Freihäfen Riga (www.freeportofriga.lv) und Ventspils (www.portofventspils.lv). Innerhalb dieser Zonen findet keine Umsatzversteuerung der wesentlichen Waren und Dienstleistungen oder angeschafften Investitionsgüter statt. Ebenso werden keine Zölle und Verbrauchssteuern für die genutzten Brennstoffe innerhalb der Sonderwirtschaftszonen erhoben. Die Körperschaftssteuer und die Immobiliensteuer sind auf 20% des regulären Steuersatzes begrenzt. Daneben gibt es in Lettland Industrieparks in denen moderne und umweltfreundliche Industrie- und Lagergebäudekomplexe eingebettet in eine sehr gute Infrastruktur entstehen. Diese bieten den ausländischen Unternehmen ein sehr günstiges Geschäftsumfeld. Der größte Teil der Industrieparks befindet sich in den Sonderwirtschaftszonen oder unweit des Flughafens. Die meisten Industrieparks befinden sich in Riga oder in der Nähe der Hauptstadt. Beispielsweise enthält der Nordic Technology Park in der Nähe des Rigaer Flughafens Büroräume, wird aber auch als Lager- und Distributionszentrum sowie als Standort für die Leichtindustrie, den Einzelhandel oder die Hotellerie genutzt. In NP Industrial Village, ca. 8 km östlich des Stadtzentrums Rigas gelegen, können auf einem 200.000 m² Areal Grundstücke mit einer Größe zwischen 4.000 und 15.000 Quadratmetern langfristig gepachtet oder gekauft werden. In der Sonderwirtschaftszone der Stadt Liepaja befinden sich zwei weitere Industrieparks, der BHC Industrial Park und der Industrial Park Liepaja. Der Letztgenannte wird als Lager- und Produktionsstandort genutzt, ist voll erschlossen und verfügt über eine direkte Anbindung an den Schienenverkehr, an das Fernstraßennetz sowie zum Hafen. Es gibt noch weitere Parks in Daugavpils, Jelgava, Ogre und Ventspils als auch in der Freihandelszone des Rigaer Hafens. Der größte Betreiber von Industrieparks in Lettland mit 7 Industrieparks in 5 Städten ist die Firma NP Properties (www.industrial-park.lv). Die Gesamtfläche der von NP Properties 10 EU Strukturfonds, http://www.esfondi.lv/page.php?id=414, gefunden am 04.11.2013 10
betriebenen Industrieparks umfasst 130 ha. Die Fläche, die für die Einrichtung von Betriebsstätten, Lagerräumen oder Büros zur Verfügung steht, umfasst 350.000 m². Ebenso werden Großinvestitionen in Lettland begünstigt. Die Unternehmen, die innerhalb von drei Jahren zwischen 5 und 35 Mio. LVL (7,11 - 49,8 Mio. EUR) investieren, erhalten eine Körperschaftssteuerermäßigung in Höhe von 25%. Für Investitionen, die 35 Mio. LVL (49,8 Mio. EUR) überschreiten, wird eine Ermäßigung der Körperschaftssteuer in Höhe von 15% gewährt. 2. ENERGIEMARKT LETTLAND 2.1 ENERGIEPOLITISCHE R AHMENBEDINGUNGEN Die Energiepolitik Lettlands stützt sich auf vier Eckpfeiler: die verbesserte Sicherheit bei der Energieversorgung, die Schaffung von einem effektiven Wettbewerb, die effektive Nutzung der erneuerbaren und nationalen Energiequellen sowie die Förderung der Energieeffizienz11. Um diese energiepolitischen Ziele zu erreichen, verfolgt Lettland weitere strategische Ziele für die Entwicklung des Energiesektors: Einführung der stufenweisen Energieversorgungsdiversifizierung und eine 50%ige Senkung der Energieimporte aus Drittländern zum Jahr 2030; Reduzierung des Wärmebedarfs im Gebäudebereich bis 100 KWh/ m² zum Jahr 2030; ein 50%iger Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch, darunter ein 15%iger Anteil erneuerbarer Energien im Transportbereich bis zum Jahr 2030; Diversifikation der Bezugsquellen und -wege von Erdgas, Liberalisierung des Erdgasmarktes zum Jahr 2015; Entwicklung des Strom- und Erdgasmarktes; Vergrößerung der Kapazitäten von internationalen Stromverbundnetzen; Förderung energieeffizienter Technologien. Detaillierte Informationen, darunter die Übersicht über die schon in der Durchführung, als auch die noch in der Planung befindlichen Maßnahmen, Aktivitäten und Projekte zum Thema Entwicklungen auf dem Energiemarkt unter Berücksichtigung der Umsetzung der energiepolitischen Ziele sind im Kapitel III/2.6 „Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt” zu finden. Von der in Lettland verbrauchten Primärenergie entfallen etwa ein Drittel auf erneuerbare Energieressourcen (Abfall, Torf, Brennholz, Holzkohle, Stroh, sonstige Biomasse, Wasserkraft, Windkraft, Biogas, Bioethanol, Biokraftstoffe) und zwei Drittel auf importierte Energiequellen (Kohle, Koks, Ölprodukte, Erdgas, Strom). Feste Brennstoffe, Ölprodukte und Strom werden in Lettland aus verschiedenen Ländern und Regionen eingeführt, dagegen wird Erdgas ausschließlich aus Russland importiert. Laut der Prognose des Wirtschaftsministeriums gibt es bis zum Jahr 2030 keine weiteren Steigerungen des Erdgasverbrauchs in Lettland, es sind jedoch strukturelle Veränderungen im Erdgaseinsatz zu erwarten. Durch die Umsetzung der 11 Bericht zur Wirtschaftsentwicklung und Wirtschaftsförderung, Wirtschaftsministerium Lettlands, Seite 97, http://www.em.gov.lv/images/modules/items/zin_2011_jun.pdf, gefunden am 11.11.2013 11
energieeffizienten Maßnahmen im Gebäudesektor und durch die Förderung von erneuerbaren Energien wird weniger Erdgas im Bereich der Fernwärme verwendet, dagegen wird jedoch ein Zuwachs im Transportbereich, in der Industrie und im dezentralen Heizungssystem prognostiziert. Ebenso wird prognostiziert, dass im Jahr 2020 keine Kohle mehr von Lettland importiert und der Verbrauch von Ölprodukten einen sinkenden Charakter haben wird. Im Jahr 2030 wird Erdgas zusammen mit erneuerbaren Energieträgern unter den zwei wichtigsten Energieträgern des Landes sein. Tabelle 01: Verbrauchsprognose von Primärenergieressourcen in Lettland Energieressourcen 2010 2020 2030 Gesamtverbrauch, in PJ 200,5 213,9 221,9 davon: Erneuerbare Energien 65,8 85,46 110,99 Abfall und sonstige fossile Energieträger 1,18 1,45 3,39 Kohle und Heizöl 4,46 0,70 - Torf 0,11 0,94 2,97 Erdölprodukte 64,58 60,15 43,77 Erdgas 61,31 63,59 60,68 Energieholz 51,20 59,46 67,14 Biogas und flüssige Biokraftstoffe 0,56 12,53 24,17 Strom 15,99 15,09 19,81 Wasserkraft 12,67 10,41 10,48 Windenergie 0,18 3,06 9,20 Stromimport 3,14 1,62 0,13 1 PJ = 1000 TJ, 1 TJ = 0,278 GWh Quelle: Wirtschaftsministerium Lettlands, Stand 11.11.2013 Der Primärenergieverbrauch ist in Lettland seit Beginn der 90er Jahre (333,2 PJ 1990; 188,7 PJ 2011; 190,4 PJ 2012) deutlich rückläufig. Im Laufe der letzten zwanzig Jahre fanden große Veränderungen im Energieträgermix statt. Hervorzuheben ist die Reduzierung des Heizöl- und Kohleeinsatzes, die Steigerung des Gasverbrauchs und das notwendige Wachstum der erneuerbaren Energieträger. Abbildung 01: Gesamtenergieverbrauch nach primären Energiequellen 2012, in PJ, % Stroh Biogas 2,18 PJ Biokraftstoff Windenergie 0,04PJ 1,2% 0,94 PJ 0,26 PJ 0,02% 0,5% 0,1% Energieholz Erdgas 52,50 PJ 50,80 PJ 27,6% 26,7% Wasserkraft 13,70 PJ 7,2% Stromimport 5,88 PJ Erdölprodukte 3,1% 58,39 PJ Abfall 30,6% 1,99 PJ Torf 1,1% 0,03 PJ 0,01% Kohle 3,49 PJ 1,8% Quelle: Statistikamt Lettland, Stand 11.11.2013 12
Der Gesamtenergieverbrauch betrug im Jahr 2012 190,4 PJ und verzeichnete damit gegenüber dem Jahr 2011 einen Zuwachs von 0,9%. Die Energieimporte betrugen in Lettland im Jahr 2012 173,42 PJ.12 Der Anteil der durch erneuerbaren Energieressourcen produzierten Energie am nationalen Energieverbrauch betrug 33,4%.13 In Bezug auf nationale Energiequellen wurde Energieholz mit 27,6% am Gesamtenergieverbrauch am häufigsten verwendet (in Form von Brennholz, Überresten aus der Holzverarbeitung, Holzspänen, Holzbriketts und -pellets). Im Jahr 2012 ist der Energieverbrauch in Lettland in allen Branchen etwas gestiegen. Der höchste Energieverbrauch entfiel 2012 auf den Transportsektor mit 44,71 PJ, dem folgte der Umwandlungssektor, wo die Energieressourcen zur Strom- und Wärmeerzeugung im Umfang von 43,76 PJ eingesetzt wurden. Dann folgten die Industrie mit 31,87 PJ (minus 7,8 % im Vergleich zum Vorjahr) und die Landwirtschaft zusammen mit der Forstwirtschaft mit 5,98 PJ und einem Minus von 0,3% im Vergleich zum Jahr 201114. 2.2 GESETZLICHE RAH MENBE DINGUNGEN IM ENERGIE SEKTOR Lettland ist als EU-Mitgliedstaat verpflichtet, die gemeinsamen Anforderungen und die EU-Rechtsvorschriften im Energiebereich umzusetzen. So stehen die EU-Verordnungen und die Richtlinien über den nationalen Gesetzen und werden im nationalen Recht durch normative Bestimmungen und politische Planungsdokumente umgesetzt. Zu den wichtigsten politischen Planungsdokumenten zählen die Leitlinien für eine nachhaltige Entwicklung des Energiesektors (2007-2016), die am 27. Juni 2006 vom Ministerkabinett der Republik Lettland genehmigt wurden.15 Darin wurden die Energiepolitik sowie auch die Entwicklung von mittel-, als auch langfristigen Zielen und Prioritäten im Energiesektor festgelegt. Diese Leitlinien stimmen mit den Anforderungen der Richtlinie 2009/72/EG des Europäischen Parlaments und des Rats vom 13. Juli 2009 über gemeinsame Vorschriften für den Elektrizitätsbinnenmarkt überein und heben die Richtlinie 2003/54/EG, welche die allgemeinen Regeln des inländischen Energiemarkts betrifft, auf. Des Weiteren entsprechen die genehmigten Leitlinien den Anforderungen der Richtlinie 2005/89/EG des Europäischen Parlaments und des Rats vom 18. Januar 2006, welche sowohl die Maßnahmen zur Sicherung der Stromversorgung und die Investitionen in die Infrastruktur regeln; als auch den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 714/2009 des Europäischen Parlaments und des Rats vom 13. Juli 2009 über die Netzzugangsbedingungen für den grenzüberschreitenden Stromhandel, welche die Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1228/2003 zur Folge haben. Unter Berücksichtigung der wesentlichen wirtschaftlichen Veränderungen und Abweichungen von den makroökonomischen Entwicklungsprognosen, die als Basisinformationen bei der Ausarbeitung des mittelfristigen Planungsdokuments für die lettischen Energiesektor - Leitlinien für eine nachhaltige Entwicklung des Energiesektors (2007-2016) - dienten, ist ein neues langfristiges Planungsdokument, die Energiestrategie 2030, ausgearbeitet worden. Darin sind die Energieversorgungssicherheit, eine langfristig effektive Entwicklung des Energiemarktes, eine breite Verwendung neuer Technologien, die Sicherstellung einer kundenorientierten Energiepreispolitik, die Investitionsförderung im Energiesektor sowie eine effektive Nutzung von EU-Fördermitteln zur Förderung innovativer Lösungen im Energiebereich als Prioritäten der lettischen Energiepolitik festgelegt. Auf Grund der in der Energiestrategie festgelegten Ziele und Aufgaben wurden die Leitlinien des Energiesektors korrigiert. Das Kernziel der Energiestrategie 2030 ist es, eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung zu einem angemessenen Preis sicherzustellen. Die Strategie basiert auf der heute gültigen Gesetzgebung, die die Aktivitäten auf dem lettischen Energiemarkt, worunter die Bereiche Einsatz erneuerbarer Energien und Energieeffizienz fallen, reguliert. 12 Zentrales Statistikamt Lettlands, Energiebilanz 2012, http://data.csb.gov.lv/Selection.aspx?px_tableid=vide%5cIkgad%c4%93jie+statistikas+dati%5cEner%c4%a3%c4%93tika%5cEN0070.px&px_langua ge=lv&px_type=PX&px_db=vide&rxid=cdcb978c-22b0-416a-aacc-aa650d3e2ce0, gefunden am 11.11.2013 13 Ebd. 14 Ebd. 15 Wirtschaftsministerium Lettlands, http://www.em.gov.lv/em/2nd/?cat=30390, gefunden am 11.11.2013 13
Die Förderung erneuerbarer Energiequellen zählt zu den zentralen Aufgaben der europäischen sowie ebenfalls der lettischen Energiepolitik. Bereits 2006 hat das Umweltministerium Lettlands das zweitwichtigste Strategie- und Planungsdokument im Bereich der Energiepolitik, die Leitlinien zur Nutzung von erneuerbaren Energieressourcen (2006-2013), ausgearbeitet. So wurden die nationalen Klimaschutzziele und Förderinstrumente zur effektiven Nutzung der erneuerbaren Energien festgelegt. Das Wirtschaftsministerium hat als zuständige Institution für die Durchführung der Energiepolitik in Lettland unter Berücksichtigung der Richtlinie 2009/28/EG zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen die darin formulierten Ziele berücksichtigt und im Gesetzentwurf des Erneuerbaren Energien Gesetzes eingearbeitet. Besagte Richtlinie gibt vor, dass für jeden Mitgliedstaat ein gesonderter Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch festgelegt wird und die Mitgliedstaaten diese Vorgabe bis 2020 erreichen müssen. Für Lettland bedeutet dies konkret 40%, wobei sich der Anteil in der gesamten EU auf 20% beläuft. Im Rahmen der Energiepolitik wird ein Schwerpunkt auf die Energieeffizienz und das Energiesparen gelegt. Im Jahr 2011 wurde der 2. Nationale Aktionsplan für Energieeffizienz (2011-2013) ausgearbeitet, der Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in den Bereichen Behausung, Dienstleistungen, Verkehr, Industrie und Fernwärme vorsieht. Ein weiteres Instrument zur Regulierung der Aktivitäten auf dem Energiemarkt ist das Energiegesetz. Seit Oktober 1998 ist das Energiegesetz mit der Zielsetzung, einen transparenten und stabilen Rechtsrahmen zu bieten sowie die öffentlichen Interessen zu schützen und den Wettbewerb zu fördern, in Kraft getreten. Dieses Gesetz stimmt mit den Anforderungen der Richtlinie 2009/73/EG über gemeinsame Vorschriften für den Erdgasbinnenmarkt und zur Aufhebung der Richtlinie 2003/55/EG, welche die allgemeinen Regeln der vollständigen Öffnung des inländischen Erdgasmarkts betrifft, überein. Das Gesetz regelt die Produktion, Umwandlung, Speicherung, Übertragung und Verteilung der Energie sowie die Energieversorgung in Bezug auf den jeweiligen Energieträger. Die wichtigste Rechtsgrundlage für die Regulierung des lettischen Strommarktes ist seit dem 08. Juni 2005 das Strommarktgesetz. Das Gesetz reglementiert die Stromerzeugung, -übertragung, -verteilung und den Stromhandel. Das Gesetz regelt sowohl am Strommarkt beteiligte Parteien, als auch die Kompetenzen von staatlichen Institutionen, die für die Überwachung und Regulierung des Strommarktes zuständig sind. Das Gesetz bestimmt unter anderem die Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieressourcen. Am 01. Juni 2001 trat das Gesetz der Regulierungskommission für den öffentlichen Dienst in Kraft. Dieses sieht vor, dass die Regulierungskommission für den öffentlichen Dienst in Vertretung für den Staat kommerzielle Dienstleistungen in folgenden Bereichen erbringt: Überwachung und Regulierung von Energiewirtschaft, elektronische Verbindungen, Post, Eisenbahntransport, Müllentsorgung sowie Wasserwirtschaft. Zu den kommerziellen Dienstleistungen gehören die Warenproduktion, die Erbringung von Dienstleistungen und die Erbringung von ingenieurtechnischen Dienstleistungen. Gemäß der Richtlinie 2003/30/EG zur Förderung der Verwendung von Biokraftstoffen oder anderen erneuerbaren Kraftstoffen im Verkehrssektor und dem Biokraft-Gesetz vom 15. Juli 2005 wird vorgesehen, dass Lettland dafür Sorge trägt, dass der Mindestanteil der auf dem lettischen Markt in Verkehr gebrachten Biokraftstoffe 5,75% beträgt. So besteht seit dem 1. Oktober 2009 eine 5%ige Beimischung von Biokraftstoffen in Lettland.16 Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Planungsdokumente und Gesetze, die ganz spezifische Aktivitäten auf dem Energiemarkt regulieren. Diese sind: das nationale Bauprogramm, das Entwicklungskonzept für die Anlegung und Haltung der staatlichen Mindestvorräte an Erdölerzeugnissen, das Gesetz über die Verbrauchssteuer, das Gesetz über die Steuern und Gebühren, das Gesetz über die Konformitätsbewertung, das Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung, das Gesetz über die Erdinneren, das Gesetz über die Schutzzonen, das Baugesetz, das Wohnungseigentumsgesetz, das Verbraucherschutzgesetz, das Gesetz über die Vergabe öffentlicher Aufträge. 16 Bericht zur Wirtschaftsentwicklung und Wirtschaftsförderung, Wirtschaftsministerium Lettlands, Seite 110, http://www.em.gov.lv/images/modules/items/tsdep/zin_2013_1/2013_jun.pdf, gefunden am 09.10.2013 14
Die Aktivitäten, die mit der Erzeugung, Übertragung, Versorgung und dem Handel von Energieressourcen auf dem lettischen Strommarkt verbunden sind, werden durch folgende Verordnungen reguliert17: Die Verordnung des Ministerkabinetts Nr. 243 „Verordnung über den Bau von Stromübertragungs- und Stromverteilungsnetzen” vom 03.04.2012; Die Verordnung des Ministerkabinetts Nr. 914 „Verordnung über den Stromhandel und Stromverbrauch” vom 29.11.2011; Die Verordnung des Ministerkabinetts Nr. 759 „Verordnung über die Spannungsanforderungen des öffentlichen Stromübertragungssystems” vom 04.10.2011; Geänderte Fassung vom 23. September 2010 der Verordnung des Ministerkabinetts Nr. 221 „Verordnung über die Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung” vom 10.03.2009. Die Änderungen beziehen sich auf Einspeisevergütungen für KWK-Anlagen. Ab dem 1. November 2011 wird Strom aus fossil betriebener KWK-Anlagen und KWK-Anlagen auf der Basis von Torf nicht mehr eingespeist; Geänderte Fassung vom 20. Mai 2011 der Verordnung des Ministerkabinetts Nr. 262 „Verordnung über die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieressourcen” vom 16.03.2010. Die Änderungen beziehen sich auf den Erhalt der kostendeckenden Einspeisevergütung. Es werden keine neuen Ausschreibungen vom 26. Mai 2011 bis zum 1. Januar 2013 organisiert; Die Verordnung des Ministerkabinetts Nr. 883 „Verordnung über den Erhalt von Lizenzen für die Erhöhung von Produktionskapazitäten oder Einführung von neuen Anlagen für die Stromerzeugung” vom 11.08.2009; Die Verordnung des Ministerkabinetts Nr. 476 „Verordnung über den Anschluss an das öffentliche Stromübertragungssystem” vom 13.06.2006; Die Verordnung des Ministerkabinetts Nr. 322 „Verordnung über den jährlichen Sachstandsbericht des Betreibers des Stromübertragungssystems” vom 25.04.2006; Vorschriften zur Einrichtung von Stromanschlüssen für Stromabnehmer; Vorschriften zur Einrichtung von Stromanschlüssen für Stromproduzenten; Methodik zur Berechnung des Dienstleistungstarifs für angebundene Stromabnehmer; Methodik zur Berechnung des Einspeisetarifs. Angesichts der Gasversorgung bedeutet dies für den lettischen Gasmarkt eine Übereinstimmung mit den Anforderungen der Richtlinie 2009/73/EG über gemeinsame Vorschriften für den Erdgasbinnenmarkt. Ebenfalls entsprechen die Verordnungen den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 715/2009 über die Bedingungen des Zugangs zu den Erdgasfernleitungsnetzen. Mit der Richtlinie 2009/73/EG werden gemeinsame Vorschriften für Fernleitungen, die Verteilung, die Lieferung und die Speicherung von Erdgas erlassen. Die Richtlinie regelt die Organisation und Funktionsweise des Erdgassektors, den Marktzugang, die Kriterien und Verfahren für die Erteilung von Fernleitungs-, Verteilungs-, Liefer- und Speichergenehmigungen für Erdgas sowie den Betrieb der Netze.18 Änderungen und Ergänzungen zum Energiegesetz vom 26. Mai 2005 resultieren in den Grundsteinen für eine Öffnung des lettischen Gasmarkts, welche die allgemeinen Regelungen des inländischen Energiemarkts betreffen. Das Gesetz betrifft 17 Wirtschaftsministerium Lettlands, http://www.em.gov.lv/em/2nd/?cat=30390, gefunden am 09.10.2013 18 Bericht zur Wirtschaftsentwicklung und Wirtschaftsförderung, Wirtschaftsministerium Lettlands, Seite 110, http://www.em.gov.lv/images/modules/items/tsdep/zin_2013_1/2013_jun.pdf, gefunden am 11.11.2013 15
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