Finanzmarkttrends Geldpolitische Wende - Ausblick auf die Weltwirtschaft, den Euroraum, Deutschland, die USA, China sowie Anleihemärkte ...

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Finanzmarkttrends
Geldpolitische Wende
Ausblick auf die Weltwirtschaft, den Euroraum, Deutschland, die USA, China
sowie Anleihemärkte, Wechselkurse, Aktienindizes und Rohöl
Februar 2022
Inhalt

▪   Executive Summary: Geldpolitische Wende

▪   Prognosen: Überblick Konjunktur und Finanzmärkte

▪   Russland-Ukraine-Konflikt: Mögliche Auswirkungen auf die deutsche Volkswirtschaft.

▪   Covid-19: Die hohe Siebentageinzidenz der Neuinfektionen führt vor allem zu einem Arbeitskräftemangel und verschärft Angebotsengpässe.

▪   Lieferketten: Erste vage Entspannungszeichen. Risiken aber bleiben, darunter die Null-Covid-Strategie Chinas.

▪   Weltwirtschaft: Stolperstart in das neue Jahr, aber mit guten Aussichten für die nächsten Quartale

▪   Eurozone: Bund-Renditen reagieren auf EZB und steigen deutlich.

▪   Deutschland: Omikron setzt den „üblichen Verdächtigen“ zu.

▪   USA: Fed wird Leitzins im März 2022 erhöhen.

▪   China: Null-Covid-Strategie und Entschuldungspolitik im Stresstest.

▪   Aktienmärkte: Nervosität angesichts steigender Kapitalmarktzinsen.

▪   Wechselkurse: Kommunikative Wende der EZB hilft dem Euro. JPY-Schwäche pausiert. GBP unterstützt durch Zinserhöhungszyklus, viel mehr aber
    auch nicht. CNY sollte abwerten.

▪   Ölmärkte: Die Angebotslücke besteht fort.

▪   Ansprechpartner/Haftungsausschluss

2                 Februar 2022               Finanzmarkttrends                           Marketingmitteilung
Executive Summary: Geldpolitische Wende
▪ Der Start in das neue Jahr war für die Weltwirtschaft holprig, was angesichts von Omikron zu erwarten gewesen war. Allerdings wird das erste Quartal 2022 vermutlich noch
  schwächer als erwartet ausfallen und außerdem hat das Schlussquartal von 2021 in weiten Teilen (vor allem in der Eurozone) enttäuscht. Zusammengenommen bedeutet
  dies, dass wir die Prognosen für die Eurozone und die USA heruntergestuft haben. Die globale Wirtschaftsleistung wird in diesem Jahr voraussichtlich mit einer Rate von
  4,4 % expandieren (bisherige Prognose: 4,6 %). Wichtiges Thema an den Finanzmärkten ist die von den Notenbanken angekündigte Zinswende.
▪ Als besonders relevantes Risiko betrachten wir den Russland-Ukraine-Konflikt. Eine weitere Zuspitzung der Lage oder gar ein Krieg zwischen den beiden Ländern würde
  die Energiepreise nach oben katapultieren und bedeutete einen negativen Angebotsschock mit entsprechenden negativen konjunkturellen Auswirkungen. Deutschland würde
  darüber hinaus bei den Exporten über direkte und indirekte Effekte Wachstumseinbußen erleiden.
▪ Covid-19: Die Pandemie ist in eine neue Phase eingetreten und die Hoffnung auf eine Normalisierung im Laufe dieses Jahres steigt, da die Omikron-Variante mit weniger
  schweren Krankheitsverläufen verbunden ist. Viele Länder haben daher trotz hoher Inzidenzen Corona-Restriktionen ganz oder teilweise abgebaut.
▪ Die Lieferkettenprobleme bestehen fort. Die ersten Anzeichen einer Entspannung dürften sich in der zweiten Jahreshälfte deutlicher artikulieren, während der umfassende
  Materialmangel vermutlich erst im Laufe des Jahres 2023 in den meisten Sektoren beseitigt sein dürfte und in einigen Sektoren (z.B. Halbleiter) weiter bestehen sollte.
▪ Das BIP der Eurozone wird in diesem Jahr voraussichtlich um 4,2 % expandieren, wobei wir vor allem ab dem zweiten Quartal eine robuste Dynamik erwarten, da dann die
  Öffnung der Volkswirtschaften und allmählich abnehmende Lieferkettenprobleme positive Impulse für den Dienstleistungssektor und das Verarbeitende Gewerbe geben
  sollten. Die EZB hat eine erste Zinserhöhung am Ende des Jahres signalisiert, was eine leicht beschleunigte Rückführung der Nettoanleiheankäufe impliziert. Dies ist der
  Beginn der geldpolitischen Wende in der Eurozone. Die zehnjährigen Bund-Renditen sollten per Ende des Jahres auf 0,75 % steigen.
▪ In den USA wird das BIP in diesem Jahr voraussichtlich mit einer Rate von 3,4 % expandieren. Insgesamt dürfte die Erholung etwas an Schwung verlieren, woran Omikron
  und eine weniger expansive Fiskalpolitik seinen Anteil hat. Die Fed wird in jedem Fall angesichts einer auf über 7 % gestiegenen Inflation im März erstmals den Leitzins
  anheben und wahrscheinlich vier weitere Schritte durchführen. Die Rendite der zehnjährigen T-Notes wird Ende des Jahres voraussichtlich bei 2,60 % liegen.
▪ Chinas Wirtschaftswachstum dürfte 2022 4,7 % betragen, gedämpft durch die Null-Covid-Strategie, die immer wieder zu regionalen Produktionseinschränkungen führt. Die
  Notenbank hat moderat ihren Kurs gelockert, aber angesichts einer weiterhin hohen Verschuldung des Unternehmenssektors ist die Interventionsbereitschaft begrenzt.
▪ Die höheren Kapitalmarktzinsen setzen den Aktienkursen weltweit zu. Vor allem die Technologiewerte sind von den höheren Zinsen betroffen. Wir gehen von einem
  weiteren Rücksetzer im laufenden Quartal beim S&P 500 und Dax aus, gefolgt von einer moderaten Aufwärtsbewegung in den folgenden Quartalen.
▪ Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar als Reaktion auf die kommunikative Wende der EZB aufgewertet und damit unsere bestehende Prognose eines stärkeren Euro
  unterstützt.
▪ Der Ölpreis steigt vor dem Hintergrund der Schwierigkeiten der OPEC Plus-Länder die Förderung auszuweiten. Die geopolitischen Spannungen (Russland/Ukraine) tragen
  ebenfalls zu dem Preisanstieg bei. Auf Sicht der nächsten Quartale sollten aber wieder größere Erdölmengen auf den Markt kommen und für niedrigere Preise sorgen.

3                   Februar 2022                  Finanzmarkttrends                              Marketingmitteilung
Prognosen: Veränderung des BIP

    Source: HCOB Economics, IMF

4                         Februar 2022   Finanzmarkttrends   Marketingmitteilung
Prognosen: Finanzmärkte
                                              07.02.2022                   Jun 22   Dez 22      Jun 23    Dez 23

Euro area
Policy rate                                      0,00                       0,00    0,25          0,75     1,25
Deposit rate                                     -0,50                     -0,50    -0,25         0,25     0,75
3 months Euribor                                 -0,53                     -0,40    0,00          0,55     1,05
2 year Bunds                                     -0,24                     -0,25    0,10          0,60     1,10
10 year Bunds                                    0,23                       0,35    0,75          1,15     1,35
USA
Fed funds target rate (upper bound)              0,25                       0,75     1,50         2,00     2,50
3 months Libor                                   0,36                       0,65     1,40         1,90     2,40
2 year T-Notes                                   1,30                       1,45     2,20         2,70     3,00
10 year T-Notes                                  1,92                       2,00     2,60         2,90     3,00
FX                                            07.02.2022                   Jun 22   Dez 22      Jun 23    Dez 23
EUR/USD                                          1,14                       1,13     1,16        1,18      1,20
EUR/GBP                                          0,85                       0,84     0,86        0,85      0,83
USD/JPY                                           115                       117      116         112       109
USD/CNY                                          6,36                       6,40     6,50        6,56      6,59
Stocks                                        07.02.2022                   Jun 22   Dez 22      Jun 23    Dez 23
Dax                                             15207                      14700    15500       15900     16300
Stoxx Europe 600                                  465                       450      470         470       470
S&P500                                           4484                       4220     4430        4510      4610
Commodities                                   07.02.2022                   Jun 22   Dez 22      Jun 23    Dez 23
Oil (Brent) in USD/USD                            93                         90       80          70        70
Oil (WTI) in USD/Barrel                           91                         72       62          59        57

Source: Bloomberg, Hamburg Commercial Bank Economics
5                     Februar 2022                     Finanzmarkttrends            Marketingmitteilung
Russland-Ukraine-Konflikt: Mögliche Auswirkungen für Deutschland (1/2)

                                           ▪ Der Russland-Ukraine-Konflikt erhöht die Unsicherheit hinsichtlich der Versorgungssicherheit
                                             mit Erdgas in Deutschland und Europa. Deutschland bezieht seine Erdgasimporte
                                             hauptsächlich aus Russland, den Niederlanden und Norwegen. 15 % des Erdgases ist
                                             Flüssiggas und kommt unter anderem aus Katar und den USA. Die Statistiken zu den
                                             Gasimporten sind nicht einheitlich, da beispielsweise russisches Gas über andere Länder wie
                                             etwa die Ukraine geliefert wird und Deutschland wiederum rund 45 % des importierten
                                             Erdgases weiterleitet.
                                           ▪ Insbesondere die Niederlande haben in den letzten Jahren als Gaslieferant an Bedeutung
                                             verloren, so dass Russland an Bedeutung gewonnen haben dürfte.
                                           ▪ In jedem Fall besteht eine nennenswerte Abhängigkeit von Erdgas aus Russland und es steht
                                             die Befürchtung im Raum, dass Russland die Versorgung Deutschlands und der EU mit
                                             Erdgas zeitweise stoppen oder einschränken könnte, falls die EU sich zu neuen Sanktionen
                                             gegenüber Russland entschlösse.
                                           ▪ Derzeit reichen die Erdgasvorräte in Deutschland für anderthalb Monate. Ein Stopp russischer
                                             Lieferungen würde allerdings nicht ein Stopp aller Importe bedeuten, so dass beim derzeitigen
                                             Verbrauch die Erdgasvorräte reichen sollten, um durch den (noch milden) Winter zu kommen.
                                           ▪ Allerdings hängt die Höhe des Verbrauchs signifikant davon ab, wie kalt die nächsten Wochen
                                             werden. Sollte es zu einer Kältewelle kommen, könnten sich die Erdgasvorräte rascher dem
                                             Ende zuneigen. Einschränkungen träfen als erstes die Industrie, während die privaten
                                             Haushalte prioritär versorgt würden. Konjunkturell wären die Effekte daher schmerzhaft.
                                           ▪ Im Fall einer Invasion Russlands in die Ukraine – das könnte etwa die Donbass-Region
                                             betreffen, nicht ausschließen wollen Beobachter allerdings auch einen direkten Zugriff auf
                                             Kiew – käme es sicherlich zu einem erheblichen Preisanstieg bei Erdöl und Erdgas. Die
                                             Inflation stiege weiter und die Kaufkraft der Menschen sänke zusätzlich. Die Wirkungen auf
                                             die Konjunktur würden insbesondere davon abhängen, wie lange die Rohstoffmärkte sich von
                                             einem Krieg „beeindrucken“ ließen. Blieben die Rohstoffmärkte drei oder vier Monate auf
                                             einem ungewöhnlich hohen Preisniveau – also beispielsweise 30 bis 40 % höher als derzeit –,
                                             wären die konjunkturellen Wirkungen signifikant negativ.

6       Februar 2022   Finanzmarkttrends                Marketingmitteilung
Russland-Ukraine-Konflikt: Mögliche Auswirkungen für Deutschland (2/2)

                                           ▪ Ein militärischer Konflikt zwischen Russland und der Ukraine würde Deutschland nicht nur
                                             über die höheren Energiepreise konjunkturell erheblich belasten, sondern auch über die
                                             Exporte. Zwar sind die Ausfuhren Deutschlands nach Russland mit einem Anteil an den
                                             gesamten Exporten von 2 % überschaubar und die Ukraine ist nicht einmal unter den „Top
                                             20“ und kommt auf einen Anteil von nur 0,4 %. Allerdings sind auch indirekte Effekte zu
                                             berücksichtigen: So dürften die Länder Polen, Tschechische Republik und Ungarn von
                                             Sanktionen durch Russland auf dem Gasmarkt gegebenenfalls besonders stark betroffen
                                             sein, da ihre Abhängigkeit von russischem Gas mit rund 60% noch höher ist als in
                                             Deutschland. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es in diesen Ländern zu einer
                                             Rezession käme. Eine solche Abschwächung würde auch Deutschland zu spüren bekommen,
                                             da diese Länder zusammen rund 11 % der deutschen Ausfuhren nachfragen.
                                           ▪ Weiter werden die über 700 deutschen Unternehmen, die in Russland über eine Produktions-
                                             oder Vertriebsstätte vertreten sind (in der Ukraine sind es 140, jeweils Angaben von 2019),
                                             mit Verlusten rechnen müssen, da ihre Investitionen erheblich an Wert verlieren oder wertlos
                                             werden könnten. Der Bestand der deutschen Nettodirektinvestitionen in Russland und der
                                             Ukraine lag 2019 bei 23,4 Mrd. Euro. Weißrussland, das ebenfalls in einen Krieg
                                             hineingezogen werden könnte, spielt in dieser Beziehung kaum eine wirtschaftliche Rolle.
                                           ▪ Neben den beschriebenen wirtschaftlichen Auswirkungen ist nach Ansicht einiger Beobachter
                                             für den Fall eines Krieges mit hunderttausenden Geflüchteten aus der Ukraine zu rechnen, die
                                             in Deutschland und anderen EU-Staaten Zuflucht suchen würden.
                                           ▪ Insgesamt hängen die möglichen Auswirkungen davon ab, in welchem Ausmaß Russland
                                             gegebenenfalls ein Invasion in die Ukraine durchführt. Denn das wird der bestimmende Faktor
                                             für die von der EU und den USA zu ergreifenden Sanktionen gegenüber Russland sein – und
                                             die Gegensanktionen Russlands. Entsprechend wird auch das Ausmaß des Preisanstiegs von
                                             Öl und Gas davon abhängen, wie umfassend die militärischen Aktionen Russlands
                                             gegebenenfalls ausfallen werden.
                                           ▪ Die Analyse der möglichen Auswirkungen eines Krieges zwischen Russland und der Ukraine
                                             bedeutet natürlich nicht, dass es nicht doch noch zu einer friedlichen Lösung kommen könnte.

7       Februar 2022   Finanzmarkttrends                Marketingmitteilung
Covid-19: Die hohe Siebentageinzidenz der Neuinfektionen führt vor allem
zu einem Arbeitskräftemangel und verschärft Angebotsengpässe.

8       Februar 2022   Finanzmarkttrends   Marketingmitteilung
Covid-19: Omikron belastet Konjunktur in Q1, aber die Perspektive ist
positiv, da mit weniger schweren Krankheitsverläufen zu rechnen ist.
                                            ▪ Die Corona-Krise ist seit dem Auftauchen der Omikron-Variante in eine neue Phase eingetreten,
                                              die kurzfristig belastend für die Konjunktur ist, mittelfristig jedoch ein robustes
                                              Wirtschaftswachstum erlauben sollte.
                                            ▪ Kurzfristig bedeutet die hohe Ansteckungsrate durch Omikron – die Siebentageinzidenz liegt in
                                              manchen Ländern über 3.000 (siehe vorangehende Folie) – eine Belastung der Konjunktur durch
                                              viele Krankheits- und Quarantänefälle. Die Lage in den meisten Krankenhäusern kann bisher
                                              hingegen gut bewältigt werden.
                                            ▪ Mehr und mehr Länder gehen vor diesem Hintergrund dazu über, einen Teil oder sogar alle
                                              Restriktionen abzubauen und wieder zur Vor-Corona-Normalität zurückzukehren. Dänemark ist
                                              ein markantes Beispiel. Während die Siebentageinzidenz dort bei über 5.000 liegt, ist die
                                              Belegungsrate von Intensivbetten mit Covid-19-Patienten nur bei 6 pro eine Million Einwohner,
                                              bei fallender Tendenz. Das Land hat Ende Januar nahezu alle Corona-Restriktionen abgeschafft.
                                            ▪ Wir gehen davon aus, dass immer mehr Länder einen ähnlichen Weg gehen werden und
                                              spätestens ab dem zweiten Quartal 2022 die Wirtschaft insbesondere in den jetzt noch
                                              betroffenen Dienstleistungssektoren (u.a. Tourismus, Nicht-Lebensmittel-Einzelhandel,
                                              Hotellerie, Veranstaltungsindustrie) eine sichtbare Wachstumsdynamik zu beobachten sein wird,
                                              die sich in mehr Aktivität, aber auch höheren Preisen niederschlagen dürfte.
                                            ▪ Ab dem Frühjahr sei zudem mit einer saisonal bedingten Abschwächung der Infektionen zu
                                              rechnen, so die Aussagen von Virologen wie u.a. Christian Drosten von der Berliner Charité.
                                            ▪ Idealerweise wird Covid-19 endemisch. Das würde bedeuten, dass sich auch in Zukunft viele
                                              Menschen mit dem Virus Jahr für Jahr anstecken werden. Aber durch die zunehmende
                                              Immunisierung findet kein exponentielles Wachstum der Infizierten statt, so dass sich das
                                              Gesundheitssystem relativ gut auf entsprechende Krankheitsfälle einstellen kann.
                                            ▪ Vollkommene Entwarnung geben die Virologen jedoch noch nicht: Es sei durchaus möglich und
                                              sogar zu erwarten, dass neue Virus-Varianten auftauchen und diese können potenziell auch
                                              gefährlicher als die bisherigen Varianten sein. Mit einer hohen Impfquote sollte aber eine
                                              Überlastung der Krankenhäuser verhindert werden können.

9        Februar 2022   Finanzmarkttrends                 Marketingmitteilung
Lieferketten: Erste vage Entspannungszeichen. Risiken aber bleiben,
darunter die Null-Covid-Strategie Chinas.
                                           ▪   Weiterhin klagt eine hoher Anteil von global tätigen Unternehmen in Deutschland über
                                               Lieferkettenprobleme. Allerdings hat die Zahl der Firmen, die sich über Materialmangel beklagen, in
                                               den meisten Sektoren des Verarbeitenden Gewerbes zu Beginn des Jahres 2022 leicht
                                               abgenommen. Der Durchschnittswert liegt immer noch bei extrem hohen 67 %, so dass der Weg
                                               zu einer Normalisierung der Situation immer noch lang ist.
                                           ▪   Andere Indikatoren zur Beurteilung des Ausmaßes der Lieferkettenprobleme sind entsprechend
                                               gemischt. So sind die Frachtraten für Containerschiffe erneut gestiegen und liegen nunmehr beim
                                               4,3-fachen des Durchschnittswertes von 2019 (vor Corona). Offensichtlich bestehen hier noch
                                               größere Angebotsengpässe, die auch mit den Personalausfällen im Zusammenhang mit der
                                               Omikron-Variante sowie der Null-Covid-Strategie Chinas zusammenhängen.
                                           ▪   Gleichzeitig ist jedoch festzustellen, dass die Frachtraten von Massengutfrachtern seit Oktober
                                               2021 abgestürzt sind und mittlerweile rund 30 % unter dem Durchschnittswert von 2019 liegen. Die
                                               Entspannung auf der Nachfrageseite hat sich preismäßig aber kaum bei den Rohstoffen
                                               niedergeschlagen. Selbst beim Eisenerzpreis, der zunächst im Sommer 2021 nach unten rauschte,
                                               hat seit November 2021 wieder eine Erholung eingesetzt, auch wenn man von den Höchstständen
                                               des Vorjahres noch weit entfernt ist.
                                           ▪   Für die Industrie stehen außerdem die Lieferprobleme bei den Halbleitern im Fokus: Das gilt ganz
                                               besonders für die Autoindustrie; in dieser beklagen 78 % der Unternehmen in Deutschland einen
                                               Mangel an Materialien. Hier macht sich in erster Linie ein durch die Corona-Krise und durch den
                                               Strukturwandel im Automobilsektor massiv gestiegener Bedarf an Halbleitern bemerkbar, dem die
                                               Produktion zunächst noch hinterherhinkt, da es rund drei Jahre dauert, eine neue Halbleiterfabrik
                                               aufzubauen. Wir halten es für wahrscheinlich, dass der Sektor für Halbleiter am Beginn eines
                                               Superzyklus steht, bei dem über mehrere Jahre das Angebot hinter der Nachfrage zurückbleibt.
                                           ▪   Ein entscheidender Faktor für eine nachhaltige Entspannung der Lieferketten ist die von uns
                                               erwartete Normalisierung der Konsummuster. Diese waren geprägt durch eine coronabedingte
                                               geringere Nachfrage nach Dienstleistungen (Tourismus, Konzerte, Restaurants, usw.). Im
                                               Gegenzug haben viele Haushalte langlebige Konsumgüter (z.B. Möbel, Fitnessgeräte) verstärkt
                                               nachgefragt. Die Normalisierung sollte die Gütermärkte und die Logistiker stark entlasten. Dies
                                               sollte ab der zweiten Jahreshälfte sichtbar werden, auch wenn die hohen Auftragsbestände darauf
                                               hindeuten, dass die Lieferengpässe erst 2023 in weiten Teilen beseitigt sein dürften (wichtige
                                               Ausnahme: Halbleiter). Ein Risiko auf diesem Weg ist die Null-Covid-Strategie Chinas, die immer
                                               wieder zu Produktionsschließungen führt.

10      Februar 2022   Finanzmarkttrends                  Marketingmitteilung
Weltwirtschaft: Stolperstart in das neue Jahr, aber mit guten Aussichten
für die nächsten Quartale
Durch den schwachen Jahresstart und das ebenso schwache Schlussquartal wird das Jahreswachstum 2022 in den meisten
Ländern niedriger ausfallen, als bislang erwartet.

11            Februar 2022        Finanzmarkttrends                Marketingmitteilung
Weltwirtschaft: Insbesondere im Dienstleistungssektor hinterlässt die
Omikron-Variante deutliche Spuren.
Mehrere PMIs sind unter die Expansionsgrenze von 50 gefallen.

ISM/PMI-Indices manufacturing sector and services sector (Index > 50 = improvement of economic situation in comparison to previous month,
Index < 50 = worsening)

Source: Macrobond, Markit, HCOB Economics

12                  Februar 2022            Finanzmarkttrends                    Marketingmitteilung
Weltwirtschaft: Inflation steigt weltweit deutlich und die Prognosen für
das globale Wirtschaftswachstum werden zurückgenommen.
                                            ▪ Nach einem schwachen Abschlussquartal und einem vermutlich ähnlich schwachen Start in
                                              das laufende Jahr dürfte das globale Wirtschaftswachstum im Gesamtjahr mit 4,4 %
                                              schwächer ausfallen als bisher erwartet. Die Ursachen für diese enttäuschende Entwicklung
                                              der letzten Monate sind die Omikron-Variante, die zu neuen Restriktionen,
                                              Konsumzurückhaltung und erhöhtem Personalmangel geführt hat, sowie weiter bestehende
                                              Lieferkettenengpässe.
                                            ▪ Dennoch ist die Stimmung der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe relativ gut.
                                              Tatsächlich ist die Auftragslage im Verarbeitenden Gewerbe weiterhin sehr robust und
                                              Unternehmen können höhere Preise durchsetzen, so dass sich mengenmäßige
                                              Produktionsbeschränkungen nicht 1:1 in Umsatzeinbußen niederschlagen. Im
                                              Dienstleistungsgewerbe ist in mehreren Ländern einen Eintrübung zu beobachten,
                                              wenngleich der Sektor insgesamt noch expandiert.
                                            ▪ Das Ergebnis dieser Entwicklung ist ein erneuter Anstieg der Inflation, die in den
                                              vergangenen Monaten stärker als erwartet gestiegen ist. Im Durchschnitt der
                                              Wirtschaftsregionen Eurozone, USA und Japan lagen im Dezember die Konsumentenpreise
                                              5,0 % höher als vor einem Jahr. In den G20-Ländern liegt dieser Wert sogar bei 6,1 %.
                                            ▪ In Reaktion auf die höhere Inflation haben weltweit nach unserer Zählung 34 Zentralbanken
                                              in den vergangenen drei Monaten den Leitzins mindestens ein Mal angehoben. Im März wird
                                              aller Voraussicht nach die Fed den Leitzins anheben, im Dezember die EZB. Die hohe
                                              Inflation ist ein Risiko für den weiteren Konjunkturverlauf, da die höheren Preise für die
                                              Konsumenten zu Kaufkraftverlusten führen.
                                            ▪ Der Welthandel wuchs zuletzt nicht mehr so dynamisch, da die Kapazitäten im internationa-
                                              len Handel kaum noch erhöht werden können. So stagniert der Containerumschlag praktisch
                                              seit dem Frühjahr 2021. Die Auftragsbücher sind jedoch prall gefüllt und die Frachtraten auf
                                              Rekordniveau, so dass das Handelsvolumen zunächst hoch bleiben dürfte.
                                            ▪ Der Internationale Währungsfonds prognostiziert, dass der internationale Handel (zu Wasser,
                                              zu Land und in der Luft) 2022 um 6 % zunehmen wird, was jedoch nicht ausschließt, dass
                                              die Dynamik in den nächsten Monaten weiter abnehmen kann und vermutlich auch wird.

13       Februar 2022   Finanzmarkttrends                 Marketingmitteilung
Eurozone: Im vierten Quartal 2021 wurde endlich das BIP-Niveau von
Ende 2019 erreicht.
In Q4-2022 konnte trotz Omikron immerhin noch ein schwaches Wachstum von 0,3 % QoQ ausgewiesen werden.

14            Februar 2022        Finanzmarkttrends               Marketingmitteilung
Eurozone: 2022 ist ein weiteres Aufholjahr, 2023 ist mit Normalisierung zu
rechnen.

15       Februar 2022   Finanzmarkttrends   Marketingmitteilung
Eurozone: Bund-Renditen reagieren auf EZB und steigen deutlich.
Die EZB hat etwas verklausuliert signalisiert, dass es bereits in diesem Jahr zu einer ersten Zinserhöhung kommen dürfte.

                                                              ▪ Das BIP der Eurozone wird im laufenden Jahr voraussichtlich mit einer Rate von 4,2 %
                                                                expandieren. Die Prognose fällt niedriger aus als in unserer letzten Publikation (4,4 %), da
                                                                Omikron das vierte Quartal 2021 sowie das laufende Quartal stärker als erwartet belastet
                                                                hat bzw. haben dürfte.
                                                              ▪ Die Perspektiven für die nächsten Quartale sind gut, da die Auftragsbücher voll sind und
                                                                angesichts der schwindenden Gefahr coronabedingter Krankenhausüberlastungen eine
                                                                Öffnung der Volkswirtschaften voranschreiten dürfte. Sowohl im Verarbeitenden Gewerbe
                                                                als auch in weiten Teilen des Dienstleistungssektor ist daher robustes Wachstum zu
                                                                erwarten.
                                                              ▪ Die Inflation ist derweil weiter gestiegen, statt zu fallen – wie ursprünglich von den meisten
                                                                Marktbeobachtern erwartet worden war. Mehr als die Hälfte des aktuellen Preisanstiegs ist
                                                                auf die höheren Energiepreise zurückzuführen. Die Erwartung eines deutlich niedrigeren
                                                                Basiseffektes, etwa an den Zapfsäulen, erfüllte sich nicht, weil der Ölpreis angesichts
                                                                anhaltender Förderprobleme vieler Ölproduzenten weiter gestiegen ist. Auf Länderebene hat
                                                                Italien mit 1,1 Prozentpunkten mehr als sonst zur Eurozonen-Inflation beigetragen.
                                                                Deutschlands Beitrag zur Gesamtinflation ist wegen seines höheren Gewichts, aber auch
                                                                seiner hohen Inflation, mit 1,9 Prozentpunkten besonders hoch (Dezember: 2,1
                                                                Prozentpunkte). Der negative Mehrwertsteuereffekt in Deutschland hat sich nur geringfügig
                                                                bemerkbar gemacht.
                                                              ▪ Auf der EZB-Ratssitzung am 3. Februar wurde – wie erwartet und trotz der hohen Inflation –
                                                                keine Zinserhöhung beschlossen, aber die Tür für eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr
                                                                einen Spalt weit aufgemacht. Die Notenbankchefin Christine Lagarde machte deutlich, dass
                                                                die EZB angesichts des veränderten Umfelds die März-Projektionen der EZB-Experten
                                                                abwarten werde, um dann über den weiteren geldpolitischen Kurs zu entscheiden. Letztere
                                                                werden – daran ließ Lagarde wenig Zweifel – in puncto Inflation nach oben angepasst
                                                                werden.
                                                              ▪ In Reaktion auf die EZB-Ratssitzung sind die zehnjährigen Bundrenditen in wenigen Tagen
                                                                um 0,2 Prozentpunkte gestiegen und haben sich damit deutlich über der Null-Linie etabliert,
                                                                die die Rendite seit dem Frühjahr 2019 unterschritten hatte.

16             Februar 2022          Finanzmarkttrends                       Marketingmitteilung
Deutschland: Die Öffnung kommt – bald.
Eine ausgezeichnete Auftragslage und abnehmende Covid-19-Risiken dürften für eine kräftige Erholung nach dem Ende des
ersten Quartals sorgen.

17            Februar 2022         Finanzmarkttrends                 Marketingmitteilung
Deutschland: Omikron setzt den „üblichen Verdächtigen“ zu.
Deutschlands Wirtschaft wird in diesem Jahr voraussichtlich mit einer Rate von 3,2 % wachsen. Der Aufschwung dürfte breit
angelegt sein.
                                                             ▪ Das BIP-Wachstum Deutschlands wird mit 3,2 % in diesem Jahr niedriger ausfallen, als von
                                                               uns bislang erwartet (3,7 %), weil die Wirtschaft im vierten Quartal 2021 überraschend
                                                               deutlich geschrumpft ist (-0,7 % QoQ). Damit beginnt das neue Jahr auf einem relativ
                                                               niedrigen Niveau und dazu kommt noch, dass auch das erste Quartal von der Omikron-
                                                               Variante belastet ist. Selbst eine Rezession ist möglich, wird von uns allerdings nicht
                                                               erwartet. Materialmangel ist in nahezu allen Sektoren ein wichtiges Wachstumshemmnis. Auf
                                                               Seite 10 dieser Publikation wird die Situation in den einzelnen Sektoren dargestellt.
                                                             ▪ Auf der Sektor-Ebene sorgt die Omikron-Variante für die bereits bekannte Spaltung der
                                                               Volkswirtschaft: Die Stimmung im Bausektor und dem Verarbeitenden Gewerbe ist insgesamt
                                                               positiv und stabil, bei den Dienstleistungen und im Einzelhandel hingegen wird die aktuelle
                                                               Situation weniger gut beurteilt. Im Einzelhandel ist es sogar eine knappe Mehrheit der
                                                               befragten Unternehmen, die die Situation als schlecht ansieht.
                                                             ▪ In diesen letztgenannten Sektoren ist für die kommenden Monate eine deutliche
                                                               Verbesserung zu erwarten, weil im Zuge einer abnehmenden Gefahr durch die Omikron-
                                                               Variante Öffnungsschritte zu erwarten sind und die Angst bei den Konsumenten vor einer
                                                               Ansteckung nachlassen dürfte. Erste Bundesländer haben bereits mit Lockerungsschritten
                                                               begonnen und folgen so dem Beispiel zahlreicher europäischer Länder, die wie etwa
                                                               Dänemark und Norwegen die Restriktionen fast komplett abgeschafft haben.
                                                             ▪ Besonders profitieren von einer derartigen Entwicklung sollten die Reisebranche, das
                                                               Gastgewerbe, die Hotellerie sowie der Nicht-Lebensmittel-Einzelhandel. Im Verarbeitenden
                                                               Gewerbe hängt die künftige Entwicklung vor allem von einer Entspannung der Lieferketten
                                                               ab. Denn die Auftragsbücher sind voll, aber viele Unternehmen, das betrifft vor allem die
                                                               Automobilindustrie, produzieren weit weniger, als sie eigentlich könnten, weil Vorleistungs-
                                                               güter fehlen. Halbleiter sind hier als prominentes und für viele Sektoren besonders wichtiges
                                                               Beispiel zu nennen. 67 % der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe beklagten im Januar
                                                               Materialmangel, nur geringfügig weniger als drei Monate zuvor. Das Baugewerbe beurteilt die
                                                               Lage nach wie vor überwiegend positiv. Der Sektor profitiert von den steigenden Preisen im
                                                               Wohnimmobiliensektor sowie von abnehmenden Lieferkettenproblemen.

18             Februar 2022         Finanzmarkttrends                      Marketingmitteilung
USA: Arbeitsmarkt suggeriert einen relativ guten Start in das Jahr 2022.
Der vorübergehende Anstieg der Covid-19-Infektionen und die höhere Belastung der Krankenhäuser wird aber nicht
vollkommen spurlos an der Konjunktur vorübergehen. Das vierte Quartal 2021 profitierte von einem massiven Lageraufbau, der
Rückschlagseffekt dürfte in Q1 2022 kommen.

19             Februar 2022         Finanzmarkttrends                 Marketingmitteilung
USA: Fed wird Leitzins im März 2022 erhöhen.
Angesichts der auf über 7 % YoY gestiegenen Inflation hat die Fed ihren angekündigten Pfad zur Straffung der Geldpolitik
beschleunigt und versprochen, bereits im März den Leitzins anzuheben. Es werden 2022 vier weitere Zinsschritte erwartet.
                                                               ▪ Im laufenden Jahr wird das BIP mit einer Rate von 3,4 % und damit nicht ganz so
                                                                 dynamisch wachsen, wie wir das bislang erwartet haben (4,0 %). Im vierten Quartal ist
                                                                 das BIP zwar mit einer überraschend hohen Rate von 6,9 % (QoQ, annualisiert)
                                                                 gestiegen. Der Großteil dieses Zuwachses war jedoch auf einen massiven Aufbau der
                                                                 Lagerbestände zurückzuführen, während der private Konsum mit einer Rate von 3,3 %
                                                                 eher moderat gewachsen ist. Wohnungsbauinvestitionen gingen sogar zurück und die
                                                                 anderen Investitionen expandierten mit einer Rate von nur 2,0 %. Überraschend stark
                                                                 legten die Exporte zu (24,5 %), aber auch die Importe zeigten mit einem Zuwachs von
                                                                 17,7 % eine hohe Dynamik. Für das erste Quartal ist ein Rückschlag zu erwarten, weil
                                                                 die Unternehmen ihre Produktion weniger stark ausweiten dürften, um die massiv
                                                                 aufgebauten Lagerbestände abzubauen.
                                                               ▪ Gemessen am Arbeitsmarkt startet das Jahr für die USA relativ erfreulich. So ist die
                                                                 Beschäftigung im Januar um 467.000 Personen gestiegen. Auch die parallel über
                                                                 Umfragen gemessene Beschäftigungsveränderung (household survey) zeigte einen
                                                                 deutlichen Beschäftigungszuwachs. Da erfreulicherweise die Partizipationsrate um 0,3
                                                                 Prozentpunkte auf 62,2 % zunahm, ist die Arbeitslosenrate im Ergebnis leicht gestiegen,
                                                                 auf 4,0 % (Vormonat: 3,9 %).
                                                               ▪ Die Inflation ist zuletzt weiter gestiegen. So liegt die CPI Gesamtinflationsrate bei 7,1 %,
                                                                 die von der Fed stärker beobachtete PCE-Kernrate (anderes Konzept und ohne Energie
                                                                 und Lebensmittel) lag im Dezember bei 4,9 %.
                                                               ▪ Die Fed gewichtet nunmehr die Kosten einer höheren Inflation in Form von
                                                                 Kaufkraftverlusten insbesondere für Geringverdiener höher als die möglichen negativen
                                                                 Konjunkturwirkungen als Folge von Zinserhöhungen. Eine Zinserhöhung im März ist von
                                                                 Fed-Chef Jerome Powell so gut wie „versprochen“ worden. Wir gehen von 25 BP aus.
                                                                 Nach den guten Arbeitsmarktdaten mehren sich die Stimmen, die 50 BP für möglich
                                                                 halten. Insgesamt wird die Fed in diesem Jahr nach unserer Prognose fünf Mal den
                                                                 Leitzins in 25-BP-Schritten anheben, so dass der Leitzins Ende 2022 bei 1,50 % (oberes
                                                                 Ende der von der Fed festgelegten Bandbreite) stehen dürfte.

20             Februar 2022          Finanzmarkttrends                      Marketingmitteilung
China: Viertes Quartal überraschend dynamisch. BIP-Prognose 2022: 4,7 %
Im vierten Quartal ist das Wachstum mit 1,6 % QoQ überraschend kräftig gestiegen, was unseres Erachtens nicht zu der
schwachen Entwicklung der Bauinvestitionen und des privaten Konsums passt.

21             Februar 2022         Finanzmarkttrends                 Marketingmitteilung
China: Null-Covid-Strategie und Entschuldungspolitik im Stresstest

                                           •   Wir erwarten weiterhin ein Wirtschaftswachstum von verhaltenen 4,7 % für das laufende Jahr. Die
                                               aktuellen Rückgänge der Einkaufsmanagerindizes (PMI für Verarbeitendes Gewerbe und
                                               Dienstleistungssektor) signalisieren zudem, dass das Wirtschaftswachstum im laufenden Quartal
                                               wahrscheinlich schwächer als erwartet ausfallen wird.
                                           •   Der Dienstleistungsbereich leidet weiterhin unter der Null-Covid-Strategie. Seitdem die Omikron-
                                               Variante im Umlauf ist, lastet ein außerordentlich großer Druck auf der chinesischen Führung, die
                                               entschlossen scheint, mindestens bis zum Herbst 2022 (Treffen der Kommunistischen Partei Chinas,
                                               u. a. zur Wiederwahl von Präsident Xi) die Maßnahmen aufrechtzuerhalten. Den ambitionierten
                                               Plänen stehen ein wenig wirksames Vakzin, eine gering durchseuchte Bevölkerung, die Olympischen
                                               Winterspiele in Peking und ein hohes Reiseaufkommen zum chinesischen Neujahrsfest entgegen.
                                           •   Angesichts der Null-Covid-Strategie leidet durch die Abriegelung ganzer Städte der private Konsum.
                                               Der Einzelhandel brach im Dezember 2021 im Vormonatsvergleich um 2,2 % ein. Zwar konnten zwei
                                               Säulen des chinesischen Wachstums, der Außenhandel und die Industrieproduktion,
                                               Zuwächse verzeichnen, jedoch sind gerade im Bereich von Häfen und Produktionsstätten
                                               Schließungen zu erwarten, deren Konsequenzen in Form von verschärften Lieferketten-
                                               Problemen weit über die chinesischen Grenzen hinaus zu spüren sein sollten.
                                           •   Seit August 2020 versucht die chinesische Führung, die Spekulation auf dem Immobilienmarkt mithilfe
                                               von drei Verschuldungskennzahlen (sogenannte drei roten Linien) zu begrenzen. Infolgedessen ist die
                                               Verschuldung im Unternehmenssektor 2021 auf (immer noch hohe) 180 % des BIP (2020: 191 %)
                                               zurückgegangen. Wenn sich der Abwärtstrend im Bausektor weiter verstärkt und sich der Druck auf die
                                               Bilanzen auf den gesamten Finanzsektor überträgt, könnte das dazu führen, dass die
                                               Kreditverfügbarkeit in der übrigen Ökonomie auch darunter leidet.
                                           •   Im März steht ein wichtiges Treffen der chinesischen Führung (Chinese People’s Political Consultative
                                               Conference (CPPCC)) an, bei dem wohl ein Wachstumsziel für das 2022er BIP von 5 % bekannt
                                               gegeben werden soll. Ohne wirtschaftspolitische Interventionen wird das gesteckte Ziel vermutlich nicht
                                               zu erreichen sein. Die PBoC hat mit leichten Lockerungen der geldpolitischen Zügel bereits den Anfang
                                               gemacht. Fiskalpolitisch dürfte die chinesische Führung Infrastrukturprogramme auflegen. Gegen den
                                               Erfolg der Interventionen spricht u.a. die oben beschriebene Entschuldungspolitik, die auch
                                               Lokalregierungen darin behindert, über Bonds Fremdkapital zu akquirieren.

22      Februar 2022   Finanzmarkttrends                    Marketingmitteilung
Aktienmärkte: Nervosität angesichts steigender Kapitalmarktzinsen
Der Jahresstart war für die meisten Aktienmärkte schwach. Besonders stark unter die Räder kamen die Technologie-Aktien.
Insgesamt sind die Investoren noch dabei, die voraussichtliche Zinswende dies- und jenseits des Atlantiks zu verarbeiten.
                                                             •   Der wichtigste Treiber der Aktienmärkte – die durch die Zentralbanken bereitgestellte Liquidität
                                                                 – verliert in den kommenden Monaten und Jahren an Bedeutung und könnte sich sogar
                                                                 umkehren. Darauf deutet der Politikwechsel bei den wichtigsten Notenbanken hin. Die Fed
                                                                 reduziert bereits seit November ihre Nettoanleiheankäufe, beendet diese im März und wird
                                                                 dann – so die unmissverständliche Ankündigung – den Leitzins anheben. An den Märkten
                                                                 werden dann mindestens vier weitere US-Zinsanhebungen für dieses Jahr eingepreist.
                                                             •   Die EZB betreibt zeitversetzt eine ähnliche Politik. Hier ist zu erwarten, dass die
                                                                 Nettoanleiheankäufe im vierten Quartal dieses Jahres beendet werden und im Dezember der
                                                                 erste Zinsschritt erfolgt. Für das Jahr 2023 rechnen wir dann mit vier weiteren Zinsschritten.
                                                             •   Dieser Politikwechsel hat auch die langfristigen Zinsen steigen lassen und entsprechend haben
                                                                 wir die Prognose über die gesamte Zinsstruktur nach oben angepasst.
                                                             •   Derzeit sind die Aktieninvestoren dabei, diese geldpolitische Wende zu verarbeiten. Vor allem
                                                                 die Technologiewerte leiden darunter, deren erwartete Cash-Flows sich stärker in der ferneren
                                                                 Zukunft konzentrieren als bei herkömmlichen Unternehmen, weswegen die Tech-Unternehmen
                                                                 auf erwartete Zinssteigerungen (also die Erhöhung des Diskontierungsfaktors für die
                                                                 erwarteten Gewinne) meist besonders sensibel reagieren. So hat der technologielastige
                                                                 Nasdaq in diesem Jahr bereits fast 10 % an Wert verloren, beim S&P 500 stehen knapp -6%
                                                                 zu Buche und der Dax hat bisher 5 % verloren.
                                                             •   Weitere Verluste halten wir kurzfristig für wahrscheinlich, da höhere Zinsen am kurzen und am
                                                                 langen Ende vermutlich noch nicht vollständig eingepreist sind und die Aktienbewertungen
                                                                 auch nach der Korrektur weiterhin auf einem sehr hohen Niveau sind. Dabei ist im Zweifel ein
                                                                 Blick auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis der vergangenen zehn Jahre irreführend, da in dieser
                                                                 Zeit überwiegend ein extrem niedriges Zinsniveau herrschte, was die Gewinne tendenziell
                                                                 erhöhte, so dass diese gegebenenfalls nicht repräsentativ sind für den Fall, in dem die Zinsen
                                                                 über die nächsten Jahre kräftig steigen sollten.

23             Februar 2022          Finanzmarkttrends                       Marketingmitteilung
EUR/USD: Kommunikative Wende der EZB hilft dem Euro.

                                           •   Der Druck auf die Zentralbanken, die anhaltend hohe Inflation wieder einzufangen, ist
                                               wohl das zentrale Thema, das uns über das Jahr hinweg begleiten wird. Die Fed hat ihre
                                               Entschlossenheit zum Handeln auch schon hinreichend klar gemacht. Die erste
                                               Zinserhöhung, gemeinhin als Lift-Off bezeichnet, wird mit an Sicherheit grenzender
                                               Wahrscheinlichkeit bereits im März erfolgen. Fünf Zinsschritte à 25 Basispunkte (BP) sind
                                               bereits Konsensus im Markt. Dass der Dollar am Anfang eines restriktiven Zyklus an
                                               Stärke gewinnt, ist historisch gesehen keine Überraschung. Die Vergangenheit zeigt aber
                                               auch, dass oft schon sehr viel der Erwartungen früh eingepreist wird, so dass in dieser
                                               Hinsicht aktuell ein Boden nicht mehr in so weiter Ferne liegt.
                                           •   Es gibt allerdings auch Stimmen, die das aktuelle Umfeld davon abweichen sehen:
                                               Dazu haben die Aussagen von Fed-Präsident Jerome Powell wohl gehörig beigetragen, denn
                                               dieser beurteilt den US-Arbeitsmarkt als derart robust, dass von dieser Seite kein Hindernis
                                               bestehe, dieses Mal zügig mit Zinsschritten voranzuschreiten. Das klingt fast nach einem
                                               „Freifahrtschein“ für US-Dollar-Käufer.
                                           •   Daran glauben wir nicht, denn es zeichnet sich doch ab, dass sich die hohe Inflation als ein
                                               weltweites Problem aus der Pandemie heraus entwickelt hat. Die EZB ist jetzt schon in
                                               Erklärungsnöten. Daraufhin kommen nun tatsächlich erste Eingeständnisse von EZB-
                                               Präsidentin Christine Lagarde, die eine Änderung ihrer Haltung zur Inflation auf der jüngsten
                                               Pressekonferenz kommunikativ vorbereitet hat. Für viele im Markt kam das zu diesem
                                               Zeitpunkt überraschend. So wie jetzt Zinsschritte der EZB in diesem Jahr eingepreist werden,
                                               kommt der Euro endlich „auf die Beine“, so wie wir es schon länger erwartet haben.
                                           •   Ein gehöriges Maß werden am Ende auch die Aktienmärkte mitspielen: Zum Jahresanfang
                                               gab es nun doch einen kräftigeren Rücksetzer, an dem die Furcht vor einer allzu aggressiven
                                               Fed ihren Anteil hatte. In solchen Phasen wird der US-Dollar immer mal wieder profitieren.
                                               Zum Januar-Ultimo konnte aber der besonders gebeutelte Nasdaq schon wieder gut
                                               aufholen. Von Fed-Board-Mitglied James Bullard war jüngst zu vernehmen, dass ein
                                               Zinsschritt von 50 BP nicht förderlich wäre.
                                           •   Für uns ist der Boden bei ca. 1,11 USD/EUR markiert und wir bleiben unserer bisherigen
                                               Prognose treu (Jahresende 2022: 1,16 USD/EUR).

24      Februar 2022   Finanzmarkttrends                   Marketingmitteilung
Devisenmärkte: JPY-Schwäche pausiert, aber noch nicht zu Ende. EZB
stiehlt GBP die Show. CNY sollte mittelfristig abwerten.
                                           ▪ EUR/GBP: Alles andere als eine Fortsetzung der Zinserhöhungen durch die Bank of England
                                             (BoE) scheint ausgeschlossen. Das Komitee hat auch tatsächlich den zweiten Schritt
                                             geliefert. Das Pfund konnte daraus nur sehr kurz Unterstützung gegenüber dem Euro ziehen,
                                             denn die EZB hat der BoE quasi die Show gestohlen. Es kommt wohl nicht darauf an, wer der
                                             größte Falke ist, sondern wo ein Richtungswechsel am stärksten wirkt. Nach einem Jahr Post-
                                             Brexit ist zudem festzustellen, dass der Handel zwischen Großbritannien und der Eurozone stark
                                             eingeschränkt bleibt. Dass das Vereinigte Königreich von dem Austritt bisher profitiert, kann man
                                             nun wahrlich nicht behaupten. Die möglichen politischen Folgen der Eskapaden durch Downing
                                             Street No.10 – Premierminister Boris Johnson muss sich für Partys während der Corona-
                                             Lockdown-Zeit rechtfertigen – sind im Wechselkurs noch gar nicht mal berücksichtigt, könnten
                                             aber irgendwann doch durchschlagen, falls Boris Johnson nicht das Vertrauen seiner
                                             Parteifreunde und insbesondere der britischen Wähler zurückgewinnen kann.

                                           ▪ USD/JPY: Trotz der klaren Ankündigungen der Fed hat der Yen seine ärgste Schwächephase
                                             zunächst einmal überstanden. Die deutlich gestiegene Volatilität an den
                                             Aktienmärkten hilft dabei. Der Yen zeigt wieder etwas mehr die zwischendurch verloren
                                             geglaubte Anziehungskraft als sicherer Hafen. Sobald die US-Renditen am langen Ende
                                             aber ihren Anstieg fortsetzen, dürfte der Wechselkurs dem nicht widerstehen können. Kurse über
                                             der Marke von 118 JPY per USD halten wir weiter für möglich, damit hätte der Yen aber sein
                                             Potenzial auch ausgereizt.

                                           ▪ USD/CNY: Einiges der Renminbi-Stärke zum Jahreswechsel ist auf saisonale Effekte
                                             zurückzuführen. Wenn China aus der „Lunar New Year“-Ferienwoche zurückkehrt, dürfte
                                             sich das aber wieder ändern. Auf Sicht stehen sich ja Fed und People's Bank of China (PBoC) in
                                             ihrer Geldpolitik diametral gegenüber. Die Zinsdifferenz zu Gunsten des Renminbi wird weiter
                                             dahinschmelzen. Die Toleranz gegenüber einer andauernden Aufwertung dürfte zudem
                                             abnehmen, wenn China dafür Sorge tragen muss, die Konjunktur zu stützen. Bisher war der
                                             Außenhandel allerdings noch einer der wichtigsten Tragpfeiler der chinesischen Konjunktur.
                                             Wenn eine übermäßige Aufwertung aber an der Wettbewerbsfähigkeit sägt, dann wird die PBoC
                                             dagegen vorzugehen wissen. Wir halten an unserem Prognose-Pfad fest.

25      Februar 2022   Finanzmarkttrends                Marketingmitteilung
Ölmärkte: Die Angebotslücke besteht fort.
Während die OPEC Plus mit Kapazitätsengpässen kämpft, wachsen die geopolitischen Spannungen im Russland-Ukraine-
Konflikt.
                                                      •   Der Ölpreis hat in den vergangenen Wochen mehrjährige Höchststände erreicht: Brent notierte in der
                                                          Spitze bei 90 USD/Barrel, die Rohölsorte WTI bei 88 USD/Barrel. Zwar erwarten wir für die nächsten
                                                          Monate fallende Ölpreise, der Preisrückgang dürfte sich jedoch auf hohem Niveau abspielen. Zum
                                                          Jahresende 2022 prognostizieren wir eine Brent-Notierung von 75 US-Dollar/Barrel.
                                                      •   Die hohen Energiepreise sind indes längst auf die Inflation durchgeschlagen, sodass die US-Regierung
                                                          Ende November einen Teil der strategischen Ölreserve aktivierte – ein historischer Schritt. Der erhoffte
                                                          Erfolg blieb bisher allerdings aus. Die Preise kletterten weiter nach oben.
                                                      •   Die Gründe dafür sind vielfältig: Zwar hat sich die OPEC Plus zu einer Ausweitung der Fördermenge
                                                          um monatlich 400.000 Barrel verpflichtet, bei der Umsetzung hapert es jedoch. Der Förderverbund hat
                                                          große Schwierigkeiten, die selbstgesteckten Förderquoten vollends auszuschöpfen. Die Mehrheit der
                                                          Mitgliedsländer der OPE Plus stößt augenscheinlich an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Ausnahme bilden
                                                          die beiden Schwergewichte Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Beide halten an
                                                          ihrer restriktiven Förderpolitik fest, sodass laut S&P Global Platts im Dezember 2021 unter dem Strich
                                                          832.000 Barrel/Tag weniger gefördert wurde als zugesichert.

                                                      •   Die jüngste OPEC-Sitzung dürfte kaum zu einer Entspannung der Lage beitragen. Der Förderverbund
                                                          hat den Fahrplan zwar bekräftigt, wonach im März die Förderung um weitere 400.000 Barrel/Tag
                                                          ausgebaut werden soll. Eine erneute Verfehlung dieses Zielwerts wird vom Markt jedoch antizipiert.

                                                      •   Zugleich nehmen die geopolitischen Spannungen zu. Der Russland-Ukraine-Konflikt birgt ein
                                                          erhebliches Risiko für den Ölmarkt. Russland steht für mehr als 10 % der weltweiten
                                                          Ölförderung. Eine Eskalation des Konflikts hätte zweifellos einen signifikanten Preisanstieg zur Folge.
                                                          Die nationalen strategischen Ölreserven könnten erneut zum Thema werden: Zusätzlich zu den USA
                                                          haben auch die größten Ölverbraucher Asiens, darunter China, Indien, Südkorea und Japan, in dieser
                                                          Beziehung wiederholt Bereitschaft zum Handeln signalisiert.
                                                      •   Entgegen der Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA), die Angebotslücke schließe sich
                                                          allmählich, hat diese weiterhin Bestand. Dies verdeutlicht auch die Backwardation der Future-Kurve
                                                          (Spotpreis > Terminkurs). Eine Trendumkehr ist kurzfristig nicht in Sicht.

26            Februar 2022        Finanzmarkttrends                       Marketingmitteilung
Ansprechpersonen

     Redaktion und Versand                                                                 Weitere Ansprechpersonen der Hamburg Commercial Bank

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     Dr. Cyrus de la Rubia                        Christian Eggers
     Chefvolkswirt                                Senior FX Trader                         Thomas Benthien
     Tel.: 040-3333-15260                         Tel.: 040-3333-25514                     Tel.: 0431-900-25000
     E-Mail: cyrus.delarubia@hcob-bank.com        E-Mail: christian.eggers@hcob-bank.com
                                                                                           Corporate Treasury Sales
     Carolin Kaddatz                              Tariq Chaudhry
     Junior Economist                             Junior Economist                         Fritz Bedbur
     Tel.: 040-3333-15206                         Tel.: 040-3333-15206                     Tel.: 040-3333-25162
     E-Mail: carolin.kaddatz@hcob-bank.com        E-Mail: tariq.chaudhry@hcob-bank.com
                                                                                           Boris Gettkowski
                                                                                           Tel.: 040-3333-25156

                                                                                           Syndicate & Credit Solutions

                                                                                           Tim Boltzen
                                                                                           Tel.: 040-3333-13765

     Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 8. Februar 2022

     Gerhart-Hauptmann-Platz 50, 20095 Hamburg, Telefon 040-3333-0

27                      Februar 2022                     Finanzmarkttrends                         Marketingmitteilung
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28                       Februar 2022                      Finanzmarkttrends                                     Marketingmitteilung
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