Gefahr im Verzug - 15_2016 Fortbildung und Praxis für den Hausarzt - Der Allgemeinarzt

 
WEITER LESEN
Gefahr im Verzug - 15_2016 Fortbildung und Praxis für den Hausarzt - Der Allgemeinarzt
G 2198
                                      15_2016
             Warnsymptome
                                      Fortbildung
             in der Schwangerschaft
                                      und Praxis
                                      für den Hausarzt

                                      Gefahr im Verzug
                                      ◾ Psycho-Notfälle
                                      ◾ Urologische Notfälle
                                      ◾ Pilz-Vergiftung
                                      Insulin: wie, wann, wen behandeln?
                                      Medikationsplan macht Arbeit
                                      Morbus Basedow durch Stress?
                                      PRAXIS-EDV: Sichere Archivierung
www.allgemeinarzt-online.de
Gefahr im Verzug - 15_2016 Fortbildung und Praxis für den Hausarzt - Der Allgemeinarzt
Fentanyl - 1 A Pharma® Matrixpflaster

         Einfach
         das Pflaster
           10 Jahre Fentanyl – 10 Jahre Ihr Vertrauen
           10 Jahre Fentanyl - 1 A Pharma® Matrixpflaster heißt
           10 Jahre mehr Lebensqualität für Ihre Patienten.
           Vertrauen Sie auch weiterhin der Nr. 1 in der Verordnung,
           verfügbar in verschiedenen Wirkstärken.*

                                                                                                                                                                                         (Verkleinerte Darstellung**)
                                                                                                                                                                                                       Darstellung )
   50 μg/h
      μg/h, enth
            enth.         12 μg/h,
                             μg/h enth
                                   enth.       37
                                               37,5
                                                  5 μg/h
                                                    μg/h, enth
                                                          enth.       25 μg/h
                                                                         μg/h, enth
                                                                               enth.              100 μg/h
                                                                                                       μg/h, enth
                                                                                                             enth.                       75 μg/h
                                                                                                                                            μg/h, enth
                                                                                                                                                  enth.               150 μg/h
                                                                                                                                                                           μg/h, enth
                                                                                                                                                                                 enth.
 11,56 mg Fentanyl      2,89 mg Fentanyl      8,66 mg Fentanyl      5,78 mg Fentanyl             23,12 mg Fentanyl                     17,34 mg Fentanyl             34,65 mg Fentanyl

  Fentanyl - 1 A Pharma® 12/- 25/- 37,5/- 50/- 75/- 100/- 150 μg/h Matrixpflaster, transdermales Pflaster;
  Fentanyl - 1 A Pharma® S 12/- 25/- 50/- 75/- 100 μg/h Matrixpflaster, transdermales Pflaster
  Wirkstoff: Fentanyl.
  Zusammensetz.: Fentanyl - 1 A Pharma: 1 transderm. Pflaster (5,25/10,5/15,75/21/31,5/42/63 cm2 Resorptionsfläche) enth. 2,89/5,78/8,66/11,56/17,34/
  23,12/34,65 mg Fentanyl entspr. einer Freisetz. von 12,5/25/37,5/50/75/100/150 μg Fentanyl/h, Poly(ethylenterephthalat), silikonisiert, hydr. Kolophonium,
  Poly[(2-ethylhexyl)acrylat-co-vinylacetat] (1:1), raffin. Sojaöl (Ph.Eur.), Poly(ethylenterephthalat), Drucktinte. Fentanyl - 1 A Pharma S: 1 transderm. Pflaster
  (5,25/10,5/21/31,5/42 cm2 Resorptionsfläche) enth. 2,1/4,2/8,4/12,6/16,8 mg Fentanyl entspr. einer Freisetz. von 12,5/25/50/75/100 μg Fentanyl/h,
  Poly(ethylenterephthalat), silikon., Acryl-Vinylacetat-Copolymer, Poly(ethylenterephthalat), Drucktinte. Anwendungsgeb.: Schwere chron. Schmerzen, d. nur
  mit Opioid-Analget. ausreich. behand. werd. können u. einer läng., kontinuier. Behandl. bedürfen. Zusätzl. f. Kdr.: opioidtol. Kdr. > 2 J. Gegenanz.: Überempf.
  gg. Inhaltsst., akute od. postoperat. Schmerzzustän., schwer beeinträch. ZNS-Funkt., schwere Atemdepress. Zusätzl. f. Fentanyl - 1 A Pharma: Überempf.
  gg. hydr. Kolophonium, Soja, Erdnuss. Nebenwirk.: Überempf., anaphylakt. Schock/Reakt., anaphylaktoide Reakt., Appetitlosigk., Schlaflosigk., Depress.,
  Angstgef., Verwirrth.-zustand, Halluzinat., Agitierth., Desorientierth., Euphorie, Somnolenz, Schwindel, Kopfschmerzen, Tremor, Parästhesie, Hypästhesie,
  Krampfanf. (einschl. klon. u. Grand-mal-Anf.), Amnesie, Sprachstör., Konjunktivitis, Miosis, Drehschwind., Palpitat., Tachykardie, Bradykardie, Zyanose,
  Arrhythmien, Hypertonie, Hypotonie, Vasodilatat., Dyspnoe, Atemdepress., Atemnot, Apnoe, Hypoventilat., Bradypnoe, Übelk., Erbrechen, Obstipat., Diarrhö,
  Mundtrockenh., abdom. Schmerzen, Oberbauchschmerzen, Dyspepsie, Ileus, Subileus, schmerzhafte Flatulenz, Schwitzen, Pruritus, Hautausschlag,
  Erythem, Ekzem, allerg. Dermatitis, Hauterkrank., Dermatitis, Kontaktdermatitis, Muskelkrämpfe, Muskelzucken, Harnverh., Oligurie, Zystalgie, erektile
  Dysfunkt., sex. Dysfunkt., Fatigue, periphere Ödeme, Asthenie, Unpässlichk. (Malaise), Kältegef., Reakt. an d. Applikat.-stelle, grippeähnl. Erkrank., Gef. von
  Körpertemp.-schwank., Überempf. an d. Applikat.-stelle, Entzugserschei., Pyrexie, Dermatitis/Ekzem an d. Applikat.-stelle. Zusätzl. f. Fentanyl - 1 A Pharma:
  allerg. Reakt. durch Sojaöl. Hinw.: Doping! Zusätzl. f. Fentanyl - 1 A Pharma: Enth. hydr. Kolophonium u. Sojaöl. Weit. Einzelh. u. Hinw. s. Fach- u. Gebrauchs-
  info. Verschreibungspflichtig. Mat.-Nr.: 3/51005085-51007257 Stand: Juli 2013/Juni 2013
  1 A Pharma GmbH, Keltenring 1 + 3, 82041 Oberhaching

 *Fentanyl - 1 A Pharma® Matrixpflaster ist das am meisten verordnete Fentanyl-Pflaster in Deutschland, IMS PADDS-DARWIN MAT 04/2016.
**Die Darstellung bildet die verschiedenen Größen der Resorptionsfläche des transdermalen Pflasters Fentanyl - 1 A Pharma® Matrixpflaster mit ent-
  sprechender Freisetzungsrate und Beladungsmenge ab. Zusätzlich stehen Fentanyl - 1 A Pharma® S Matrixpflaster mit Freisetzungsraten von
  12,5/- 25/- 50/- 75/- 100 μg/h zur Verfügung. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der aktuellen Fachinformation.

  www.1apharma.de
Gefahr im Verzug - 15_2016 Fortbildung und Praxis für den Hausarzt - Der Allgemeinarzt
auf ein wort

 AMBULANTE VERSORGUNG

 Flexible Lösungen sind gefragt

L         assen Sie mich eines vorweg sagen:
          Die wohnortnahe ambulante Versor-
gung ist überall sichergestellt. Wir stehen da-
bei aber vor zwei großen Herausforderungen:
                                                      liche Raum auch attraktiv sein. Er muss dann
                                                      aber über die nötige Infrastruktur verfügen.
                                                      Und genauso falsch ist es ebenso, in großen
                                                      Städten davon zu sprechen, es gebe dort zu
Zum einen werden nach unseren Schätzungen             viele Ärzte. Denn ohne sie würde vor allem
bis 2021 rund 50.000 Mediziner aus der Versor-        die Patientenversorgung im Umland leiden.
gung der Patienten altersbedingt ausscheiden.
Zum anderen ist davon auszugehen, dass es             Was wir brauchen, sind flexi-        ▪▪▪▪▪▪▪▪▪
immer mehr ländliche Regionen geben wird,
in denen wegen einer immer ausgedünnteren
                                                      ble Lösungen, um auch künf-
                                                      tig die Sicherstellung zu ge-
                                                                                           „Wir müssen uns von den
Besiedlung viele gewohnte Strukturelemente            währleisten. Diese müssen            alten Bedarfsplanungszahlen
nicht mehr vorhanden sein werden. Man kann
nicht erwarten, dass dort, wo es keine Polizei,
                                                      dann von den Kassenärztli-
                                                      chen Vereinigungen (KVen)
                                                                                           verabschieden.“
keine Feuerwehr, keinen Bäcker oder auch den          situativ angewendet werden.          ▪▪▪▪▪▪▪▪▪
berühmten Tante-Emma-Laden nicht mehr gibt,
trotzdem junge ärztliche Kolleginnen und Kolle-       Die KVen wissen am besten, welche Lösungen
gen die Praxen nachbesetzen.                                          vor Ort zum Tragen kommen
                                                                      sollten. Und wir müssen uns
Die Wissenschaftler des AOK-                                          von den alten Bedarfspla-
Instituts WIdO wiederholen alle                                       nungszahlen verabschieden.
Jahre wieder die Botschaft einer                                      Die aktuellen Versorgungs-
scheinbar falschen Verteilung                                         grade spiegeln nicht die Re-
von Ärzten (siehe auch S. 36).                                        alität wider und geben kei-
Auch durch ständige Wiederho-                                         nen Aufschluss darüber, wie
lung wird diese Botschaft aber                                        viele Praxen vor Ort wirklich
nicht wahr. Das gilt auch für die                                     benötigt werden.
Behauptung einer Überversor-
gung in Großstädten. Die Ärzte                                             Es mutet im Übrigen schon
dort versorgen das Umland mit.                                             seltsam an, wenn ein Institut
Beispiel Hamburg: Hier werden                                              einer Krankenkasse Planzah-
viele Menschen aus Niedersach-           Dr. med. Andreas Gassen           len von über 110 % als Beispiel
sen oder Schleswig-Holstein              Vorstandsvorsitzender der
                                                                           für Überversorgung heran-
mitversorgt. Es ist richtig, wie        ­Kassenärztlichen Bundesvereini-   zieht. Jeder zusätzliche Arzt-
                                         gung (KBV)
es im Ärzteatlas heißt, dass sich        10623 Berlin                      sitz wurde vor Ort gemeinsam
im vergangenen Jahr die Zahl                                               von KVen und Krankenkassen
der Vertragsärzte und Psycho-                                              beschlossen, weil beide ge-
therapeuten erhöht hat. Gleichzeitig ist aber die meinsam die Notwendigkeit für die Versor-
                                                                                                              
                                                                                                              online
Tendenz zur Teilzeit gestiegen. Die geleisteten Arzt- gungssituation vor Ort gesehen haben. Sich
stunden haben sich daher nur um 0,2 % vermehrt. im Nachhinein darüber zu beschweren, dass                     Diesen Beitrag finden Sie auch unter
                                                           die betroffenen Gebiete überversorgt seien,        www.allgemeinarzt-online.de
Es ist also falsch, pauschal zu sagen, dass Ärz- erschließt sich für mich nicht.
te aufs Land gehören. Natürlich kann der länd-

www.allgemeinarzt-online.de                                                                                 Der Allgemeinarzt 15/2016         3
Gefahr im Verzug - 15_2016 Fortbildung und Praxis für den Hausarzt - Der Allgemeinarzt
Heftthema
                                             Gefahr im Verzug                                Urologische Notfälle
                                             AKTUELL                                         Zu den urologischen Notfallsituationen, die auch dem Hausarzt
                                                                                             begegnen können, zählen u. a. das postrenale Nierenversagen, akuter
                                                                                             Harnverhalt, Hodentorsion und Paraphimose. Doch es gibt auch we-
                                                                                                                   niger gefährliche Erkrankungen, die schnelles
                                              8   Wie steht es um die Barrierefreiheit von
                                                                                                                   Handeln erfordern.
                                                  Arztpraxen?
                                              9 Neu: Allgemeinarzt-Kleinanzeigenportal
                                             10 Neue Chroniker-Bescheinigung
                                             12 Jobsharing soll attraktiver werden
                                             14 Baby-Pucken fördert Hüft-Fehlstellungen
                                             15		 Zu wenig Salz erhöht Risiko für Herz-
                                                  Kreislauf-Erkrankungen
                                                                                             SEITE
                                             TITELTHEMA
                                                                                             16
                                             16
                                                Michael Fröhner, Manfred Wirth
                                                Urologische Notfälle: Irreversible
                                                ­Schäden verhindern
                                                                                             Insulintherapie bei Typ-2-Diabetes
                                             24 Axel Ruttmann, Christian Schmidt-­
                                                                                             Langjährige Typ-2-Dia­
                                                  Kraepelin
                                                                                             betiker mit verschie-
                                                 Der psychiatrische Notfall: Auch an
                                                                                             denen Komorbiditäten
                                                 ­organische Ursachen denken!
                                                                                             sind mit einer Insulinthe-
                                             28 Anna-Maria Zuliani, Hauke Sebastian          rapie am besten bedient. Wie
                                                  Heinzow, Christian Wilms, Iyad Kabar und
                                                                                             man dabei vorgeht und was die
                                                  Hartmut Hans-Jürgen Schmidt
                                                                                             Vorteile dieser Strategie
                                             		Knollenblätterpilz-Intoxikation –
                                                                                             sind, lesen Sie auf
                                                  Alarmzeichen: Stilles Intervall!

                                             BERUFSBILD & POLITIK
                                                                                             SEITE
                                             32     Erinnerungen an den ersten DEGAM-
                                                    Präsidenten Dr. Hermann Kerger
                                                                                             44
                                             34     Interview mit DEGAM-Mitbegründer
                                                    Prof. Dr. Helmut Pillau
                                             35     Grußworte zum Jubiläum der DEGAM
                                             36     Genug Ärzte, aber schlecht verteilt?
                                             40     Neuer Medikationsplan bringt Haus-
                                                    ärzten mehr Arbeit
                                                                                                                                  Warnsym-
                                             FORTBILDUNG                                                                          ptome bei
                                                                                                                                  Schwangeren
                                             44     Toralf Schwarz
                                                    Insulin-Therapie bei Typ-2-Diabetes
                                                                                                                                  Wie kann der Hausarzt Be-
                                             50     Michael Weissel
mauritius images / Ikon Images / Roy Scott

                                                                                                                                  schwerden in der Schwan-
                                                    Morbus Basedow durch Stress?
                                                                                                                                  gerschaft korrekt deuten
                                             50     Markus Hobert                            SEITE                                und kritische Situationen
                                                    Demenz: Diagnostik für die Hausarzt-
                                                    praxis                                   62                                   früh erkennen?

                                             4      Der Allgemeinarzt 15/2016www.allgemeinarzt-online.de
Gefahr im Verzug - 15_2016 Fortbildung und Praxis für den Hausarzt - Der Allgemeinarzt
inhaltsübersicht

                                                                              62   Julia J. Löytved-Hardegg,
                                                                                   Irene Hösli
                                                                                   Warnsymptome in der
                                                                                   Schwangerschaft
                                                                              70   Dialog

                                                                              FORSCHUNG & TECHNIK

                                                                              72   Funktionsweise von Contergan entdeckt
                                                                              73   Kleinstes Thermometer der Welt

   Medikationsplan macht Arbeit                                               74   Was Herzinfarkte morgens so gefährlich
                                                                                   macht
   Ab dem 1. Oktober 2016 haben Patienten einen Anspruch auf einen
   Medikationsplan, wenn sie mindestens drei verordnete
                                                                              PRAXIS
   Arzneimittel gleichzeitig einnehmen. In den meisten Fällen  SEITE
   wird es wohl der Hausarzt sein, der diesen Medikamenten-
   plan erstellt. Worauf müssen sich Hausärzte einstellen?           40       76   EBM-Tipps: Der Hausarzt als Geriater
                                                                              78   Steuertipp: Praxis-Ertragswert
                                                                              80   Ehrenamt: Tue Gutes und rede darüber
                                                                              84   Praxis-EDV: Patientendaten archivieren

                                                                              VERORDNUNG

                                                                              		Kongressberichte
                                                                              96Venenthrombosen ambulant behandeln
                                                                              96Topische Therapie der Nagelmykose
  Patientenakten sicher archivieren                                           98Diabetes: Evidenz für Basalinsulin
  Digitale Patientendaten manipulationssicher, dauerhaft und                  98Hydro-Gel für Mund und Rachen
  geschützt vor unbefugtem Zugriff zu archivieren, ist gar nicht so ein-
  fach. Was im Papierarchiv der abschließbare Aktenschrank                    88   Pharma-News
  gewährleistete, bedeutet im Zeitalter digitaler Datenspei-      SEITE
  cherung eine vielschichtige Herausforderung.
                                                                     84       PANORAMA

                                                                              100 Unsterbliche Henrietta Lacks
                                                                              102 Kurz & gut
                                                                              91 Impressum
                                                          ANZEIGE

                                                                     med-eTraining.de
  Unsterbliche                                               Pro Fortbildungseinheit bis zu
                                                             3 CME-PUNKTE SAMMELN
  Henrietta Lacks
  Einige der größten medizinischen Erfolge
  sind der Forschung an sog. HeLa-Zellen zu
  verdanken. Doch kaum jemand
  kennt die Frau, von der diese Zellen   SEITE
  stammen: Henrietta Lacks.
                                       100
                                                           92.0034

www.allgemeinarzt-online.de                                                                  Der Allgemeinarzt 15/2016     5
Gefahr im Verzug - 15_2016 Fortbildung und Praxis für den Hausarzt - Der Allgemeinarzt
BEI          COPD

                                                                                                                                        Aclidinium + Formoterol
                                                                                                                                                    x täglich
                                                                                                                                                    Schritt-Inhalator
                                                                                                                                                    Bronchodilatatoren

                 * vs. Placebo, vs. Aclidinium, vs. Formoterol; Fachinformation Brimica® Genuair®
                 Brimica® Genuair® 340 Mikrogramm/12 Mikrogramm Pulver zur Inhala-                 Erhaltungstherapie zur Linderung von Symptomen bei Erwachsenen mit chro-         Dysphonie, Rachenreizung, Ausschlag, Pruritus, Harnverhalt, Blutdruckanstieg.
                 tion. Wirkstoffe: Aclidiniumbromid und Formoterolfumarat-Dihydrat (Ph.Eur.).      nisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). Gegenanzeigen: Überempfind-           Selten: Überempfindlichkeit, Bronchospasmen (einschließl. paradoxe). Häufigkeit
                 Zusammensetzung: Jede abgegebene Dosis (über das Mundstück abgegebene             lichkeit gg. die Wirkstoffe od. einen der sonst. Bestandteile. Nebenwirkungen:   nicht bekannt: Angioödem. Warnhinweis: Enthält Lactose. Verschreibungs-
                 Dosis) enthält 340 µg Aclidinium (als 396 µg Aclidiniumbromid) und 11,8 µg For-   Häufig: Nasopharyngitis, Harnwegsinfektionen, Sinusitis, Zahnabszesse,           pflichtig. Weitere Einzelheiten enthalten die Fach- und Gebrauchsinforma-
                 moterolfumarat-Dihydrat (Ph.Eur.). Dies entspricht einer abgemessenen Dosis       Schlafstörungen, Angstzustände, Kopfschmerzen, Schwindel, Tremor, Husten,        tion, deren aufmerksame Durchsicht empfohlen wird. Pharmazeutischer
DE-ACL-53-2015

                                                von 343 µg Aclidinium (als 400 µg Aclidiniumbro-   Durchfall, Übelkeit, Mundtrockenheit, Myalgie, Muskelkrämpfe, periphere          Unternehmer: AstraZeneca AB, Schweden; Lokale Vertreter in Deutsch-
                                                mid) und von 12 µg Formoterolfumarat-Dihydrat      Ödeme, Anstieg der Kreatinphosphokinase im Blut. Gelegentlich: Hypoka-           land: BERLIN-CHEMIE AG, 12489
                                                (Ph.Eur.). Sonst. Bestandt.: Lactose-Monohydrat.   liämie, Hyperglykämie, Agitiertheit, Geschmacksstörung, Verschwommenes           Berlin und AstraZeneca GmbH,
                                                Anwendungsgebiete: Bronchodilatatorische           Sehen, Tachykardie, Verlängerung des QTc-Intervalls im EKG, Palpitationen,       22876 Wedel.          (Stand 02.15)
Gefahr im Verzug - 15_2016 Fortbildung und Praxis für den Hausarzt - Der Allgemeinarzt
kunst und medizin

                                                                                             kunst & medizin

                                                                                               Medizin, Gesundheit, Körper
                                                                                               und Geist sind Themen, die
                                                                                               auch in der Kunst häufig ihren
       Am See, 2016, 100 x 80 cm, Acryl auf Leinwand
                                                                                               Niederschlag finden. Und so
       von Dr. Iris Meischner                                                                  mancher ärztliche Kollege ist
                                                                                               selbst künstlerisch tätig. In
       Frau Dr. Meischner ist seit 1988 in Schifferstadt niedergelassen als Allgemeinärz-      dieser Rubrik wollen wir Ihnen
                                                                                               historische, berühmte, aber
       tin mit Zusatzweiterbildungen in Chirotherapie, Diabetologie, Palliativmedizin          auch neue, weniger bekann-
       und Geriatrie. Seit 2002 nimmt sie regelmäßig an Kunstseminaren bei zahlrei-            te Kunstwerke mit diesem
       chen Künstlern teil und ist seitdem auch selbst künstlerisch aktiv. Sie war bereits     Kontext vorstellen. Sie kennen
                                                                                               passende Werke oder sind
       an Ausstellungen in Baden-Baden, München, Berlin und Bad Homburg beteiligt.             selbst Künstler?
                                                                                               Dann kontaktieren Sie uns:
                                                                                               seifert@der-allgemeinarzt.com

www.allgemeinarzt-online.de                                                                  Der Allgemeinarzt 15/2016         7
Gefahr im Verzug - 15_2016 Fortbildung und Praxis für den Hausarzt - Der Allgemeinarzt
aktuell

Wie steht´s um die Barrierefreiheit von Arztpraxen?
Ein Drittel der Arztpraxen in Deutschland verfügt über wenigstens eine Vorkehrung der Barri-
erefreiheit, ist also etwa ebenerdig oder per Aufzug erreichbar. Extrem wenige dagegen bieten
zum Beispiel Orientierungshilfen für Sehbehinderte. Dies ergibt die aktuelle Analyse der Arzt-
Auskunft der Stiftung Gesundheit. Die Erreichbarkeit der ärztlichen Versorgung für Menschen
mit Behinderungen in Deutschland sei noch immer unzureichend, so die Stiftung Gesundheit.
Die Sensibilität der Ärzte für die Erfordernisse der Barrierefreiheit habe unterdessen zugenom-
men; die formalen Regelungen dazu jedoch noch nicht. Für die aktuelle Analyse hat die Stiftung
Gesundheit die Angaben von ambulant tätigen Ärzten, Zahnärzten, Psychotherapeuten sowie
den Medizinischen Versorgungszentren in Deutschland ausgewertet.

                                                                                                                                           freshidea - Fotolia
                                                                                                                 Beinvenen-
                                                                                                                 thrombose
                                                                                                                 rasch mit
                                                                                                                 Heparin
                                                                                                                 behandeln
                                                                                                                 Wenn bei Patienten
                                                                                                                 mit klinisch begrün-
                                                                                                                 detem Verdacht auf
                                                                                                                 eine Beinvenenthrom-
                                                                                                                 bose nicht sofort ein
                                                                                                                 Ultraschall zur weite-
                                                                                                                 ren Abklärung zur Ver-
                                                                                                                 fügung steht, sollten
                                                                                                                 Ärzte schon in der Pra-
                                                                                                                 xis niedermolekula-
                                                                                                                 res Heparin geben. So
                                                                                                                 empfiehlt es die aktu-
                                                                                                                 alisierte Leitlinie der
                                                                                                                 AWMF (www.awmf.
                                                                                                                 org/leitlinien/detail/
                                                                                                                 II/065-002.html).
                                                                                           Stiftung Gesundheit

8    Der Allgemeinarzt 15/2016www.allgemeinarzt-online.de
Gefahr im Verzug - 15_2016 Fortbildung und Praxis für den Hausarzt - Der Allgemeinarzt
aktuell

   11.000.000.000 Euro

                                                                                                                                                              Fotolia_ SZ-Designs
haben die Krankenkassen im Jahr 2015 für Krankengeld-Zuzahlungen ausgegeben, meldet die Kaufmännische Krankenkasse
KKH. Bei der KKH selbst ist jeder dritte Krankengeld-Fall auf Rückenprobleme und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen zurück-
zuführen; jeder vierte Fall resultiert aus psychischen Störungen wie Depressionen. Sorge bereitet der KKH insbesondere die Tat-
sache, dass Krankengeldfälle immer länger andauern. 2010 bezogen Arbeitnehmer noch durchschnittlich 89 Tage Krankengeld,
4 Jahre später waren es schon 99 Tage. Die Ursache dafür vermutet die KKH in Versorgungsdefiziten, durchschnittlich vergin-
gen 23,4 Wochen bis zum Beginn einer Psychotherapie, und auch Rückenschmerz-Patienten würden zu lange auf die richtige
Versorgung warten müssen.

                                                                                               Der Allgemeinarzt
                                                                                               Kleinanzeigenportal
                                                                                               www.allgemeinarzt-online.de/Kleinanzeigenportal
                                                                STUDIO GRAND OUEST - Fotolia

Frühe Einschulung fördert
späteres Rauchen
Kinder, die spät eingeschult werden, rauchen als Erwachsene
seltener und sind insgesamt gesünder. Je jünger dagegen Erst-
klässler sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, später zu
rauchen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Datenauswertung                                         Sie suchen neue Praxisräume oder einen Praxis-Nachfolger?
des Hamburg Center for Health Economics. Pro Monat späte-                                      Oder Sie möchten gerne ein Gerät zum Kauf anbieten? Für
rer Einschulung reduziert sich demnach das langfristige Risiko                                 solche und andere Offerten bietet Ihnen Der Allgemeinarzt
zu rauchen um 4 %. Die Begründung: Kinder, die jung einge-                                     ab sofort ein kostenfreies Kleinanzeigenportal sowohl on-
schult werden, kommen früher mit Zigaretten in Berührung,                                      line als auch in der Printausgabe. Ihre Suchanfrage oder Ihr
da sie in der Regel ältere Freunde haben. Und Kinder, die früh                                 Verkaufsangebot können Sie in einfacher Weise selbst unter
eingeschult werden, erreichen weniger oft höhere Schulformen                                   www.allgemeinarzt-online/Kleinanzeigenportal.de platzieren.
und erhöhen damit ihr Risiko, mit dem Rauchen anzufangen.

www.allgemeinarzt-online.de                                                                                                  Der Allgemeinarzt 15/2016   9
Gefahr im Verzug - 15_2016 Fortbildung und Praxis für den Hausarzt - Der Allgemeinarzt
aktuell

                                                  500. VERAHmobil ist
                                                  gestartet
      NEUE
      CHRONIKER-
      BESCHEINIGUNG
      Das Ausstellen einer Chronikerbeschei-
      nigung soll einfacher werden: Ab Okto-
      ber gibt es ein bundesweit einheitliches

                                                                                                                  Klaus Polkowski, Freiburg
      Formular mit deutlich weniger Feldern,
      das elektronisch ausgefüllt werden
      kann. Neu ist ferner, dass die Vertrags-
      ärzte das Formular vorhalten. Es wird
      nicht mehr von den Kassen ausgege-          In Baden-Württemberg entwickelt sich nicht nur die HzV, son-
      ben. Das überarbeitete Muster 55 soll       dern auch das sog. VERAHmobil zu einem Erfolgsmodell. Der
      deutlich übersichtlicher sein als der al-   innovative Service kann von allen Hausärzten genutzt wer-
      te Vordruck und im neuen A6-Format          den, die am AOK-Hausarztvertrag teilnehmen und eine Ver-
      nicht größer als ein Rezept. Die anzuge-    sorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (VERAH) einsetzen.
      benen Informationen wurden auf das          Sie führen häufig Hausbesuche bei chronisch kranken Patien-
      Nötigste reduziert. Der Ausfüllbereich      ten durch und entlasten so den Hausarzt. Bereits seit Mai 2013
      für die Krankenkassen fällt ganz weg.       können Hausärzte einen Kleinwagen zu besonders günstigen
      Mit dem neuen Formular soll sich der        Konditionen leasen. Seit Ende 2015 gibt es auch elektro- oder
      Aufwand für die Ärzte reduzieren, so        erdgasangetriebene Fahrzeuge im Angebot. Für erstere gilt seit
      die KBV.                                    August 2016 auch die von der Bundesregierung verabschiede-
      Die Bescheinigung einer schwerwie-          te Prämie von 4.000 Euro.
      genden chronischen Erkrankung gehört
      seit Jahren zu den Ärgernissen in vie-
      len Praxen. Ärzte hatten mehrfach kriti-
      siert, dass die Kassen unterschiedliche
      Vordrucke verwenden würden und sie            Terminservicestellen
      diese deshalb per Hand ausfüllen müss-
      ten. Zudem würden Angaben verlangt,           überflüssig?
      die nicht sinnvoll seien.
      Das neue Muster 55 soll ab dem 4.             In den ersten 6 Monaten des Jahres 2016 wurden von den
      Quartal in den Praxen vorgehalten wer-        Terminservicestellen bundesweit lediglich 61.000 Termi-
      den. Es wird ab Oktober in den Praxis-        ne vermittelt, meldet die KBV. In Anbetracht von 1 Milliar-
      verwaltungssystemen hinterlegt sein.          de Arzt-Patienten-Kontakten pro Jahr sei das zu wenig, um
      Die Abrechnung erfolgt unverändert            die Terminservicestellen zu rechtfertigen, so KBV-Chef An-
      über die hausärztliche Versichertenpau-       dreas Gassen. Die KBV hatte sich von Anfang an gegen die
      schale, alternativ über die arztgruppen-      Einrichtung von Terminservicestellen ausgesprochen und
      übergreifende Gebührenordnungsposi-           sieht sich nun aufgrund der aktuellen Nutzerzahlen in ih-
      tion 01610.                                   rer Einschätzung bestätigt.

10   Der Allgemeinarzt 15/2016www.allgemeinarzt-online.de
Xarelto . Test im                          ®

                                                                                                             Praxisalltag bestanden
                                                                                                             Umfangreiche Daten aus dem Praxisalltag , Millionen                                                          1

                                                                                                             Patienten weltweit , die meisten Indikationen : Xarelto.
                                                                                                                                                               2                                                                    3

                                                                                                             Die Erfahrung, die Sie und Ihre Patienten brauchen.

1 Camm, A. J. et al., Eur Heart J 2015, DOI:10.1093/eurheartj/ehv466
2 Patientenzahl basierend auf Schätzungen aufgrund interner Berechnungen von IMS Health MIDAS. Database Monthly Sales
3 unter den NOAK

www.xarelto.de
     Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Bitte melden Sie jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: www.bfarm.de Xarelto 2,5 mg Filmtabletten. Wirkstoff: Riva-
roxaban. Vor Verschreibung Fachinformation beachten. Zusammensetzung: Wirkstoff: 2,5 mg Rivaroxaban. Sonstige Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Lactose-Monohydrat, Hypromellose, Natriumdodecylsulfat, Magnesium-
stearat, Macrogol (3350), Titandioxid (E171), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H20 (E172). Anwendungsgebiete: Prophylaxe atherothrombotischer Ereignisse bei erwachsenen Patienten nach einem akuten Koronarsyndrom (ACS) mit erhöhten kardialen
Biomarkern, zusätzlich eingenommen zu Acetylsalicylsäure (ASS) allein oder zu ASS plus Clopidogrel oder Ticlopidin. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Rivaroxaban oder einen d. sonst. Bestandteile; akute, klinisch relevante Blutungen; Läsionen
oder Situationen, wenn diese als signifikantes Risiko für eine schwere Blutung angesehen werden; gleichzeitige Anwendung von anderen Antikoagulanzien außer in der speziellen Situation der Umstellung der Antikoagulationstherapie oder wenn unfrakt.
Heparin in Dosen gegeben wird, die notwendig sind, um die Durchgängigkeit eines zentralvenösen oder arteriellen Katheters zu erhalten; gleichzeitige Behandlung nach ACS mit einer plättchenhemmenden Behandlung bei Patienten mit anamnestischen
Schlaganfall oder transitorischer ischämischer Attacke (TIA); Lebererkrankungen, die mit einer Koagulopathie u. einem klinisch relevanten Blutungsrisiko, einschließlich zirrhotischer Patienten mit Child Pugh B und C, verbunden sind; Schwangerschaft u.
Stillzeit. Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise: Eine Behandlung in Kombination mit anderen Plättchenhemmern als ASS und Clopidogrel/Ticlopidin wurde nicht untersucht und wird nicht empfohlen. Klinische Überwachung in Übereinstimmung mit
der antikoagulatorischen Praxis während der gesamten Behandlungsdauer empfohlen. Die Gabe von Xarelto sollte bei Auftreten einer schweren Blutung unterbrochen werden. Mit zunehmendem Alter kann sich das Blutungsrisiko erhöhen. Die Anwendung
von Rivaroxaban wird nicht empfohlen bei Patienten: - mit einer schweren Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 15 ml/min), - die gleichzeitig eine systemische Behandlung mit Wirkstoffen erhalten, die sowohl CYP3A4 als auch P-gp stark inhibieren,
z.B. Azol-Antimykotika oder HIV-Proteaseinhibitoren, - mit erhöhtem Blutungsrisiko, - die gleichzeitig mit starken CYP3A4 Induktoren behandelt werden, es sei denn, der Patient wird engmaschig auf Zeichen und Symptome einer Thrombose überwacht; da
keine Daten vorliegen, bei Patienten: - unter 18 Jahren, - die zeitgleich mit Dronedaron behandelt werden. Die Anwendung sollte mit Vorsicht erfolgen bei Erkrankungen, die mit einem erhöhten Blutungsrisiko einhergehen; bei Patienten: - mit einer schweren
Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 15 – 29 ml/min), - mit einer Nierenfunktionsstörung, wenn gleichzeitig andere Arzneimittel eingenommen werden, die zu erhöhten Rivaroxaban Plasmaspiegeln führen, - die gleichzeitig auf die Gerinnung wirken-
de Arzneimittel erhalten, - die älter als 75 Jahre sind, - mit einem niedrigen Körpergewicht; bei Anwendung von neuraxialer Anästhesie oder Spinal/Epiduralpunktion. Patienten, die mit Xarelto und ASS oder Xarelto und ASS plus Clopidogrel/Ticlopidin
behandelt werden, sollten nur dann gleichzeitig mit NSARs behandelt werden, wenn der Nutzen das Blutungsrisiko überwiegt. Bei Patienten mit dem Risiko einer ulzerativen gastrointestinalen Erkrankung kann eine ulkusprophylaktische Behandlung erwo-
gen werden. Obwohl die Behandlung mit Rivaroxaban keine Routineüberwachung der Exposition erfordert, können die mit einem kalibrierten quantitativen Anti-Faktor Xa-Test bestimmten Rivaroxaban-Spiegel in Ausnahmesituationen hilfreich sein. Xarelto
enthält Lactose. Nebenwirkungen: Häufig: Anämie, Schwindel, Kopfschmerzen, Augeneinblutungen, Hypotonie, Hämatome, Epistaxis, Hämoptyse, Zahnfleischbluten, gastrointestinale Blutungen, gastrointestinale u. abdominale Schmerzen, Dyspepsie,
Übelkeit, Verstopfung, Durchfall, Erbrechen, Pruritus, Hautrötung, Ekchymose, kutane und subkutane Blutung, Schmerzen in den Extremitäten, Blutungen im Urogenitaltrakt, Nierenfunktionseinschränkung, Fieber, periphere Ödeme, verminderte Leis-
tungsfähigkeit, Transaminasenanstieg, postoperative Blutungen, Bluterguss, Wundsekretion. Gelegentlich: Thrombozythämie, allergische Reaktion, allergische Dermatitis, zerebrale und intrakranielle Blutungen, Synkope, Tachykardie, trockener Mund,
Leberfunktionsstörung, Urtikaria, Hämarthros, Unwohlsein, Anstieg von: Bilirubin, alkalischer Phosphatase im Blut, LDH, Lipase, Amylase, GGT. Selten: Gelbsucht, Blutung in einen Muskel, lokale Ödeme, Anstieg von konjugiertem Bilirubin, vaskuläres
Pseudoaneurysma (gelegentlich beobachtet bei der Präventionstherapie nach einem ACS nach perkutaner Intervention). Häufigkeit nicht bekannt: Kompartmentsyndrom oder (akutes) Nierenversagen als Folge einer Blutung. Erfahrungen seit der Marktzu-
lassung (Häufigkeit nicht abschätzbar): Angioödeme u. allergische Ödeme, Cholestase und Hepatitis (einschließlich hepatozelluläre Schädigung), Thrombozytopenie. Verschreibungspflichtig. Stand: FI/6; Mai 2015 Bayer Pharma AG, 13342 Berlin, Deutschland
    Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Bitte melden Sie jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: www.bfarm.de Xarelto 10 mg/15 mg/20 mg Filmtabletten.
Wirkstoff: Rivaroxaban. Vor Verschreibung Fachinformation beachten. Zusammensetzung: Wirkstoff: 10 mg/15 mg/20 mg Rivaroxaban. Sonstige Bestandteile: Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Lactose-Monohydrat, Hypromellose,
Natriumdodecylsulfat, Magnesiumstearat, Macrogol (3350), Titanoxid (E171), Eisen(III)oxid (E172). Anwendungsgebiete: 10 mg: Zur Prophylaxe venöser Thromboembolien (VTE) b. erwachsenen Patienten nach elektiven Hüft- oder Kniegelenks-
ersatzoperationen. 15 mg/20 mg: Prophylaxe von Schlaganfällen und systemischen Embolien bei erwachsenen Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern und einem oder mehreren Risikofaktoren, wie kongestiver Herzinsuffizienz, Hypertonie, Alter
ab 75 Jahren, Diabetes mellitus, Schlaganfall oder transitorischer ischämischer Attacke in der Anamnese. Behandlung von tiefen Venenthrombosen (TVT) und Lungenembolien (LE) sowie Prophylaxe von rezidivierenden TVT und LE bei Erwachsenen.
Besondere Patientengruppen: Patienten, die kardiovertiert werden sollen: Bei Patienten, bei denen eine Kardioversion erforderlich sein kann, kann die Behandlung mit Xarelto 15 mg/20 mg begonnen oder fortgesetzt werden. Gegenanzeigen:
Überempfindlichkeit gegen Rivaroxaban oder einen d. sonst. Bestandteile; akute, klinisch relevante Blutungen; Läsionen oder Situationen, wenn diese als signifikantes Risiko für eine schwere Blutung angesehen werden; gleichzeitige Anwendung von
anderen Antikoagulanzien außer in der speziellen Situation der Umstellung der Antikoagulationstherapie oder wenn unfrakt. Heparin in Dosen gegeben wird, die notwendig sind, um die Durchgängigkeit eines zentralvenösen oder arteriellen Katheters
zu erhalten; Lebererkrankungen, die mit einer Koagulopathie u. einem klinisch relevanten Blutungsrisiko, einschließlich zirrhotischer Patienten mit Child Pugh B und C, verbunden sind; Schwangerschaft u. Stillzeit. Vorsichtsmaßnahmen und Warn-
hinweise: Klinische Überwachung in Übereinstimmung mit der antikoagulatorischen Praxis während der gesamten Behandlungsdauer empfohlen. Die Gabe von Xarelto sollte bei Auftreten einer schweren Blutung unterbrochen werden. Mit zuneh-
mendem Alter kann sich das Blutungsrisiko erhöhen. Die Anwendung von Rivaroxaban wird nicht empfohlen bei Patienten: - mit einer schweren Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 15 ml/min), - die gleichzeitig eine systemische Behandlung
mit Wirkstoffen erhalten, die sowohl CYP3A4 als auch P-gp stark inhibieren, z.B. Azol-Antimykotika oder HIV-Proteaseinhibitoren, - die gleichzeitig mit starken CYP3A4 Induktoren behandelt werden, es sei denn, der Patient wird engmaschig auf
Zeichen und Symptome einer Thrombose überwacht. 15 mg/20 mg zusätzlich: - bei Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko; da keine Daten vorliegen, nicht empfohlen bei Patienten: - unter 18 Jahren, - die zeitgleich mit Dronedaron behandelt werden.
15 mg/20 mg zusätzlich: wird nicht empfohlen bei Patienten: - mit künstlichen Herzklappen, - mit einer LE, die hämodynamisch instabil sind oder eine Thrombolyse oder pulmonale Embolektomie benötigen. Die Anwendung sollte mit Vorsicht erfolgen
bei Patienten: - mit einer schweren Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance 15 – 29 ml/min), - mit einer Nierenfunktionsstörung, wenn gleichzeitig andere Arzneimittel eingenommen werden, die zu erhöhten Rivaroxaban Plasmaspiegeln führen,
                                                                                                                                                                                                                                                                 L.DE.MKT.GM.03.2016.2751

- die gleichzeitig auf die Gerinnung wirkende Arzneimittel erhalten; bei Erkrankungen, die mit einem erhöhten Blutungsrisiko einhergehen; bei Anwendung von neuraxialer Anästhesie oder Spinal/Epiduralpunktion. 10 mg zusätzlich: mit Vorsicht anzu-
wenden - bei Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko. 15 mg/20 mg zusätzlich: für Patienten mit einer mittelschweren oder schweren Nierenfunktionsstörung sowie für Patienten mit einer TVT/LE, deren abgeschätztes Blutungsrisiko überwiegt, gelten
spezielle Dosisempfehlungen. Bei Patienten mit dem Risiko einer ulzerativen gastrointestinalen Erkrankung kann eine ulkusprophylaktische Behandlung erwogen werden. Obwohl die Behandlung mit Rivaroxaban keine Routineüberwachung der
Exposition erfordert, können die mit einem kalibrierten quantitativen Anti-Faktor Xa-Test bestimmten Rivaroxaban-Spiegel in Ausnahmesituationen hilfreich sein. Xarelto enthält Lactose. Nebenwirkungen: Häufig: Anämie, Schwindel, Kopfschmerzen,
Augeneinblutungen, Hypotonie, Hämatome, Epistaxis, Hämoptyse, Zahnfleischbluten, gastrointestinale Blutungen, gastrointestinale u. abdominale Schmerzen, Dyspepsie, Übelkeit, Verstopfung, Durchfall, Erbrechen, Pruritus, Hautrötung, Ekchymose,
kutane und subkutane Blutung, Schmerzen in den Extremitäten, Blutungen im Urogenitaltrakt (Menorrhagie sehr häufig bei Frauen < 55 Jahre bei der Behandlung der TVT, LE sowie Prophylaxe von deren Rezidiven), Nierenfunktionseinschränkung,
Fieber, periphere Ödeme, verminderte Leistungsfähigkeit, Transaminasenanstieg, postoperative Blutungen, Bluterguss, Wundsekretion. Gelegentlich: Thrombozythämie, allergische Reaktion, allergische Dermatitis, zerebrale und intrakranielle Blutungen,
Synkope, Tachykardie, trockener Mund, Leberfunktionsstörung, Urtikaria, Hämarthros, Unwohlsein, Anstieg von: Bilirubin, alkalischer Phosphatase im Blut, LDH, Lipase, Amylase, GGT. Selten: Gelbsucht, Blutung in einen Muskel, lokale Ödeme, Anstieg
von konjugiertem Bilirubin, vaskuläres Pseudoaneurysma. Häufigkeit nicht bekannt: Kompartmentsyndrom oder (akutes) Nierenversagen als Folge einer Blutung. Erfahrungen seit der Marktzulassung (Häufigkeit nicht abschätzbar): Angioödeme u.
allergische Ödeme, Cholestase und Hepatitis (einschließlich hepatozelluläre Schädigung), Thrombozytopenie. Verschreibungspflichtig. Stand: 10 mg: FI/14; Mai 2015; 15 mg/20 mg: FI/15; Juli 2015 Bayer Pharma AG, 13342 Berlin, Deutschland
aktuell

Jobsharing soll attraktiver
werden

                                                                                      Roche
                                                                                       KEINE KOSTENLOSEN BLUT-
                                                                                       ZUCKERMESSGERÄTE MEHR
                                                                                      Eine erste Folge des seit Juni 2016 geltenden Antikorruptions-
                                                                                      gesetzes: Die Firma Roche Diabetes Care wird Arztpraxen und
                                                                                      Kliniken keine kostenlosen Blutzuckermessgeräte mehr zur
                                                                                      Verfügung stellen. Das Unternehmen will damit sich und sei-
                                                                                      ne Kunden und Partner schützen, denn es sei nicht klar, ob die
                                                                                      Annahme kostenloser Blutzuckermessgeräte durch Ärzte un-
                                                                                      ter den Tatbestand der Bestechlichkeit fällt. Hier will man eine
                                                              pressmaster - Fotolia

                                                                                      höchstrichterliche Entscheidung abwarten. Die Versorgung von
                                                                                      Patienten mit Blutzuckermessgeräten über die etablierten Be-
                                                                                      zugswege wie Apotheken oder den Diabetesfachhandel bleibe
                                                                                      aber gewährleistet, so das Unternehmen.
Vertragsärzte, die sich in einem überversorgten Planungsbe-
reich einen Arztsitz teilen (Jobsharing), dürfen den Leistungs-
umfang ihrer Praxis bisher nur um maximal 3 % der bisherigen
Leistungen erhöhen. Diese Begrenzung soll es nach einem Be-
                                                                                              Mehr Allge-
schluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) künf-
tig nicht mehr für Praxen geben, deren Praxisumfang unter-
                                                                                              meinärztinnen
durchschnittlich ist. Stattdessen können Jobsharing-Praxen                  Zumindest in Rheinland-Pfalz schei-
unterhalb des Fachgruppendurchschnitts ihren Umsatz künf-                   nen die Bemühungen um eine Stär-
tig bis zum Fachgruppendurchschnitt steigern – also bis zur                 kung der Allgemeinmedizin zu
Höhe des durchschnittlichen Umsatzes, den ihre jeweilige                    fruchten. So ist die Zahl der Fach-
Fachgruppe im letzten Jahr erreicht hat. Die Regelungen gel-                arztanerkennungen mit 44 im Jahr
ten nicht nur für Jobsharer, sondern auch für Angestellte mit               2015 im Vergleich zu 22 im Jahr davor
Leistungsbeschränkung.                                                      deutlich gestiegen. Mit inzwischen
Beim Jobsharing bzw. bei der Anstellung mit Leistungsbeschrän-              77 % ist der Anteil von Ärztinnen da-
kung teilen sich 2 Ärzte derselben Fachrichtung einen Arztsitz.             bei nochmals angewachsen.
Dadurch besteht die Möglich-
keit der gemeinsamen ärztli-
chen Berufsausübung in für
Neuzulassungen gesperrten          Sport senkt Risiko für viele Krebsarten
Planungsbereichen. Es gibt          Um mehr als 40 % lässt sich das Erkrankungsrisiko für manche Krebsarten reduzieren, wenn
2 Varianten: Entweder tei-          man Sport treibt. Dies zeigt eine Studie, für die Daten von 186.000 Krebserkrankungen über
len sich die Ärzte als gleich-      einen Beobachtungszeitraum von 11 Jahren analysiert worden waren. Bei 13 von 26 unter-
berechtigte Partner einer Be-       suchten Krebsarten fanden die Forscher eine Risikoreduzierung zwischen 10 (Brustkrebs)
rufsausübungsgemeinschaft           und 42 % (Adenokarzinome der Speiseröhre). Als Mittelwert für den optimalen Umfang
(BAG) einen Arztsitz. Oder bei      sportlicher Aktivitäten geben die Forscher 150 Minuten Sport mittlerer Intensität oder 75
der Anstellung mit Leistungs-       Minuten hoher Intensität pro Woche an.
beschränkung stellt der Pra-        Medscape; Moore SC et al. (2016) JAMA Intern Med. DOI: 10.1001/jamainternmed.2016.1548
xisinhaber einen Arzt an. KBV

12   Der Allgemeinarzt 15/2016www.allgemeinarzt-online.de
1 A Pharma - Antiinfektiva

      Einfach wieder
      mitfiebern
         Eine Therapie mit Antiinfektiva kann Ihren Patienten ein
         Stück Lebensqualität zurückgeben. Dafür bietet Ihnen
         1 A Pharma eine große Auswahl an Antiinfektiva, z. B.
         AmoxiClav 500/125 - 1 A Pharma®. Jetzt wirtschaftlich
         verordnen.

AmoxiClav 500/125 - 1 A Pharma® 500mg/125 mg Filmtabletten
Wirkstoffe: Amoxicillin + Clavulansäure.
Zusammensetz.: 1 Ftbl. enth. 574 mg Amoxicillin-Trihydrat, entspr. 500 mg Amoxicillin u. 149 mg K-clavulanat, entspr. 125 mg Clavulansäure, mikro-
krist. Cellulose, Cetylalkohol (Ph.Eur.), Croscarmellose-Na, Ethylcellulose, Hypromellose, Mg-stearat (Ph.Eur.), Na-dodecylsulfat, Povidon K25, Talkum,
Triethylcitrat, Titandioxiod. Anwendungsgeb.: akute bakt. Sinusitis (nach adäquater Diagnosestell.), akute Otitis media, akute Exazerbat. einer chron.
Bronchitis (nach adäquater Diagnosestell.), ambulant erworbene Pneumonie, Urozystitis, Pyelonephritis, Haut- u. Weichteilinfekt., insbes. Infekt.
der unt. Hautschichten, Tierbisse, schw. dentale Abszesse m. sich lokal ausbreit. Infekt., Knochen- und Gelenkinfekt., insbesond. Osteomyelitis.
Gegenanz.: Überempf. geg. Amoxicillin, Clavulansäure, Penicilline oder sonst. Bestandt.; schw. allerg. Sofortreakt. gegen and. Beta-Laktam-Anti-
biotika in der Krankh.geschichte; Gelbsucht/Leberfunkt.stör. in der Krankh.geschichte, hervorgerufen durch Amoxicillin/Clavulansäure. Nebenwirk.:
Durchfall, mukokutane Candidose, Übelk., Erbrechen, Schwindel, Kopfschm., Magenverstimm., Anst. v. AST u./od. ALT, Hautausschl., Pruritus, Urti-
karia, Revers. Leukopenie (einschl. Neutropenie), Thrombozytopenie, Erythema multiforme, übermäß. Wachstum v. unempfindl. Organismen, revers.
Agranulozytose, hämolyt. Anämie, Verläng. d. Blutungs- u. Prothrombinz., angioneurot. Ödem, Anaphylaxie, Überempfindl. wie b. Serumkrankh., allerg.
Vaskulitis, revers. Hyperaktivität, Krampfanf., Antibiotika-assoziierte Kolitis, schwarze Haarzunge, Hepatitis, cholestat. Ikterus, Stev.-John.-Syndr.,
tox. epiderm. Nekrolyse, bullöse exfoliat. Dermatitis, akutes general. pustulöses Exanthem, interstit. Nephritis, Kristallurie. Weit. Einzelh. u. Hinw. s.
Fach-, Gebrauchsinfo. Verschreibungspflichtig. Mat.-Nr.: 3/597149/4 Stand: Januar 2011
1 A Pharma GmbH, Keltenring 1 + 3, 82041 Oberhaching

www.1apharma.de
aktuell

                                                                                                                                                       Fremdsprachige
     Ginkgo: Was                                                                                                                                       Patienten-Info zu

                                                                                                                             bluejeanstock - Fotolia
     draufsteht, ist                                                                                                                                   Diabetes-Therapie
     oft nicht drin                                                                                                                                    Auf 2 Seiten informiert die kos-
                                                                                                                                                       tenlose Kurzinformation „Dia-
                                                                                                                                                       betes und Therapie“ des Ärztli-
                                                                                                                                                       chen Zentrums für Qualität in
                                                                                                                                                       der Medizin (ÄZQ) jetzt auch
                                                                                                                                                       auf Arabisch, Englisch, Franzö-
 33 von 35 untersuchten Ginkgo-Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) waren mit billigen Ex-
                                                                                                                                                       sisch, Russisch, Spanisch und
 trakten aus anderen Pflanzen verschnitten oder enthielten entweder keine der gewünsch-                                                                Türkisch über Behandlungs-
 ten Ginkgo-Inhaltsstoffe oder diese nur in geringer Konzentration. Dieses Ergebnis erbrachte                                                          möglichkeiten. In Deutsch-
 eine aktuelle Analyse von Ginkgo-NEM. Chromatographische und Kernspinresonanz-Spek-                                                                   land ist die Tuberkulose dank
 tralanalysen weisen darauf hin, dass statt hochwertiger Ginkgo-Extrakte neben bewusst                                                                 guter Versorgung und Hygie-
 „gepanschten“ Gemischen auch solche angeboten wurden, die durch zweifelhafte Verfah-                                                                  ne zwar selten geworden, aber
 ren aus Ginkgo-Blättern gewonnen wurden. Als „Goldstandard“ verwendete das Forscher-                                                                  auch hier sind jährlich über
                                                                                                                                                       4.000 Menschen betroffen. Al-
 team aus der Schweiz und Großbritannien ein Ginkgo-Arzneimittel, das den Ginkgo-Spe-
                                                                                                                                                       le Übersetzungen sowie die
 zialextrakt EGb 761® enthielt. Nur 2 der analysierten Produkte zeigten in entsprechenden                                                              deutschsprachige Version der
 Chromatogrammen einen ähnlichen „Fingerabdruck“ wie die hochwertige Referenzsub-                                                                      Kurzinformation „Tuberkulo-
 stanz. Bei den anderen Proben entdeckten die Wissenschaftler zum Beispiel einen inad-                                                                 se“ stehen zum kostenlosen
 äquaten Anteil der Flavonoide Rutin und Quercetin. Weitere Produkte verrieten sich durch                                                              Download zur Verfügung unter
 Stoffe wie Serotonin-Derivate, die in Ginkgo nicht vorkommen.                                                                                         www.patienten-information.
 Booker T et al. (2016) J Herbal Medicine. DOI: 10.1016/j.hermed.2016.04.003                                                                           de/kurzinformationen/diabe-
                                                                                                                                                       tes/diabetes-therapie.

  „Baby-Pucken“ fördert Hüft-­Fehlstellungen
  Der Trend, Babys eng in Tücher oder Decken einzuwickeln, um sie zu beruhigen und das Einschlafen zu erleichtern, könnte
  zu einer Zunahme der Hüftfehlstellungen führen, befürchtet die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DE-
                                                               GUM). Denn beim „Pucken“ werde die natürliche Reifung der
                                                               Hüfte beeinträchtigt. Beim klassischen Pucken werden die
                                                               Beine in Streckstellung aneinander gebunden. Je nach Dauer
                                                               des Puckens wirken hier Kräfte, die das Wachstum der Hüfte
                                                               verändern und verlangsamen. Die Hüfte reift nicht normal
                                                               aus und es kann sich eine Hüftdysplasie entwickeln, bei der
                                                               Gelenkkopf und -pfanne nicht aufeinander passen. Das ge-
                                                               he bis hin zum Ausrenken des Gelenks. Aktuelle Zahlen aus
                                                               Australien zeigen eine Verdreifachung der spät diagnostizier-
                                                               ten Hüftdysplasie-Fälle nach dem 3. Lebensmonat, ein Zu-
                                                               sammenhang mit dem Pucken gilt als sehr wahrscheinlich,
                                                               so die DEGUM. In anderen Ländern, etwa der Türkei oder Ja-
                                                               pan, sollen Aufklärungskampagnen die Eltern von der um-
                                                                        pegbes - Fotolia

                                                               strittenen Wickelmethode abbringen.
                                                                                           Studer K et al. (2016) Med J Aust. DOI: 10.5694/mja15.01082

14   Der Allgemeinarzt 15/2016www.allgemeinarzt-online.de
Zu wenig Salz erhöht
­Risiko für Herz-Kreislauf-
 Erkrankungen

                                                                                                   Entkrampft
                                                                                                     durch die Nacht
                                                                   HasanEROGLU - Fotolia

                                                                                               Entspannt in den Tag
Die Menge des Salzkonsums ist einer der beeinflussenden
Faktoren für den Blutdruck. Bekannt ist: Hochdruckpatien-
ten können ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen po-
sitiv beeinflussen, wenn sie sich beim Salzverzehr zurück-
halten. Für Menschen ohne Bluthochdruck gilt das jedoch
nicht. Ihr Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall steigt                                                Therapie und Prophylaxe nächtlicher Wadenkrämpfe
nicht mit hohem Salzkonsum, sondern eher mit zu wenig
Salz pro Tag. Darauf weist eine aktuelle Metaanalyse hin.                                                krampflösend und somit schmerzlindernd
Die Forscher verglichen bei 4 großen prospektiven Studien mit                                            schnell, akut und auch vorbeugend
insgesamt 135.000 Menschen aus 49 Ländern die tägliche Urin-
ausscheidung von Natrium und Herz-Kreislauf-Ereignisse
sowie Gesamttodesfälle. Unterschieden wurde zwischen                                                     VERSCHREIBUNGSPFLICHTIG & ERSTATTUNGSFÄ HIG
Menschen mit und ohne Bluthochdruck. Bei Hochdruckpa-
tienten stieg die Ereignisrate erwartungsgemäß bei einer
                                                                                           Limptar ® N Wirkstoff: Chininsulfat Zusammensetzung: Wirkstoff: 1 Filmtablette enthält 200 mg
Natriumaufnahme, die über 4 bis 5 Gramm pro Tag hin-                                       Chininsulfat (Ph. Eur.), entsprechend 165,7 mg Chinin. Sonstige Bestandteile: Gelatine, Magnesiumstearat
                                                                                           (Ph. Eur.), mikrokristalline Cellulose, hochdisperses Siliciumdioxid, Carmellose-Natrium (Ph. Eur.), Talkum,
ausging. Dies war bei Menschen mit normalem Blutdruck                                      basisches Butylmethacrylat-Copolymer (Ph. Eur.) (relative Molmasse: ca. 150.000), raffiniertes Rizinusöl.
jedoch nicht der Fall. Bei einer Zufuhr von Natrium unter                                  Anwendungsgebiete: Limptar ® N wird angewendet zur Verhütung und Behandlung nächtlicher Waden-
                                                                                           krämpfe bei Erwachsenen. Chininsulfat darf nur bei nächtlichen Wadenkrämpfen angewendet werden,
3 Gramm pro Tag wurden Herz-Kreislauf-Ereignisse und                                       wenn diese sehr häufig oder besonders schmerzhaft sind. Gegenanzeigen: Limptar ® N darf nicht
Gesamttodesfälle hingegen sowohl bei Menschen mit als                                      eingenommen werden bei Allergie (Überempfindlichkeit) gegen Chinin oder Chinin-haltige Getränke oder
                                                                                           einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels, in Schwangerschaft und Stillzeit, bei angeborenen
auch ohne Bluthochdruck erhöht.                                                            oder erworbenen Herzrhythmusstörungen (u. a. Verlangsamung des Herzschlags, QT-Verlängerung)
                                                                                           oder bei Einnahme anderer Arzneimittel, die die Entstehung von Herzrhythmusstörungen begünstigen
Im Ergebnis weist die Studie darauf hin, dass Menschen                                     können, bei Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel (Symptom: hämolytische Anämie), bei
mit normalen Blutdruckwerten keine gesundheitlichen                                        Myasthenia gravis (Muskelschwäche), bei Ohrgeräuschen (Tinnitus), bei Vorschädigung des Sehnervs,
                                                                                           bei schwerer Herzschwäche, bei Störungen des Salzhaushaltes (z. B. Verminderung von Kalium im Blut).
Einschränkungen befürchten müssen, auch wenn ihr Salz-                                     Kommt es unter Behandlung mit Limptar ® N zum Auftreten von Herzstolpern, Schwindel oder Ohnmacht-
konsum deutlich über den Empfehlungen von 6 Gramm                                          zuständen, die Zeichen für Herzrhythmusstörungen sein können, sollte eine Untersuchung des Patienten
                                                                                           erfolgen (einschließlich EKG). Nebenwirkungen: Es können Überempfindlichkeitsreaktionen, wie z. B.
liegt. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE)                                  Hautreaktionen (Hautausschlag, Juckreiz, Quaddeln etc.), Atemnot (Bronchospasmen), Schwellungen
                                                                                           und Fieber auftreten (Häufigkeit sehr selten). Es kann zu einer Verminderung der Blutplättchen (Throm-
empfiehlt aber, dass Bluthochdruck- und Herzinsuffizienz-                                  bozytopenie) kommen. Diese kann zu Haut- und Schleimhauteinblutungen (kleine punktförmige Blu-
patienten nach wie vor Salz meiden oder nur sparsam ver-                                   tungen) und einer erhöhten Blutungsneigung (z. B. Nasenbluten, Blutergüsse) sowie schweren
                                                                                           Gerinnungs- und Nierenfunktionsstörungen (disseminierte intravasale Gerinnung [DIC], hämolytisch-
wenden sollten.                                                                            urämisches Syndrom/thrombotisch-thrombozytopenisches Syndrom [HUS/TTP]) führen (Häufigkeit sehr
Mente A et al. (2016) Lancet. DOI: 10.1016/S0140-6736(16)30467-6                           selten). Leberfunktionsstörungen können auftreten (Häufigkeit sehr selten). Sehr selten treten Ohrge-
                                                                                           räusche, Hörstörungen und Schwindel sowie Magen-Darm-Störungen mit Übelkeit, Erbrechen, Durch-
                                                                                           fällen etc. auf. Es kann zu Sehstörungen kommen (Häufigkeit nicht bekannt). Verschreibungspflichtig
                                                                                           Cassella-med GmbH & Co. KG, Gereonsmühlengasse 1, 50670 Köln; Artesan Pharma GmbH & Co. KG,
                                                                                           Wendlandstr. 1, 29439 Lüchow. Unternehmen der Klosterfrau Healthcare Group. www.limptar.de
titelthema

UROLOGISCHE NOTFÄLLE

Irreversible
Schäden
verhindern

Michael Fröhner, Manfred Wirth

Der Allgemeinarzt ist auch immer wieder mit urologischen Notfällen konfrontiert. Dazu zählen
u. a. das postrenale Nierenversagen, akuter Harnverhalt, Hodentorsion, Paraphimose, Priapis-
mus, Verletzungen und Fremdkörper. Akut lebensbedrohlich sind allerdings nur wenige Erkran-
kungen, wie die infizierte Harnstauung, die Fourniersche Gangrän oder der Nierenstielabriss.
Eine schnelle Diagnosestellung und Behandlung sind aber auch bei weniger gefährlichen Er-
krankungen bedeutsam, um dauerhafte Schäden oder unnötige Schmerzen beim Patienten zu

                             I
vermeiden.

                                      nfektiöse Erkrankungen zählen zu den       telle Harnableitung notwendig. Die antibioti-
                                      häufigsten urologischen Notfallsituati-    sche Behandlung sollte möglichst schon in der
                                 onen. Einige Konstellationen können lebens-     Hausarztpraxis beginnen. Hier darf keine Zeit
                                 bedrohlich sein.                                verloren werden, da sich in manchen Fällen, ins-
                                                                                 besondere bei abwehrgeschwächten Patienten,
                                                                                 schnell ein septischer Schock mit hoher Letali-
                                 Infizierte Harnstauung                          tät entwickeln kann. Die Obstruktion der Harn-
                                 Bei diesem Krankheitsbild ist eine instrumen-   wege durch einen Stein oder einen Tumor führt

16   Der Allgemeinarzt 15/2016www.allgemeinarzt-online.de
titelthema

                                                                                             Fallbeispiel

                                                                   Ein 90-jähriger Patient wurde als Notfall mit lumbalem Harnleiter-
                                                                   stein, den man auswärts schon mittels CT gesichert hatte, sowie in-
                                                                   fizierter Harnstauungsniere rechts in die Klinik verlegt. Er litt unter
                                                                   einem septischen Schock mit beginnendem Multiorganversagen
                                                                   (Nierenversagen, Begleitpankreatitis, septische Enzephalopathie
                                                                   mit Somnolenz, Verbrauchskoagulopathie). Bekannte Begleiterkran-
                                                                   kungen waren eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung, eine
                                                                   koronare Herzerkrankung, eine arterielle Hypertonie und ein diäte-
                                                                   tisch geführter Diabetes mellitus. Nach Kreislaufstabilisierung mit-
                                                                   tels Infusion und Katecholamingabe, bereits auswärts begonnener
                                                                   Antibiotikainfusion mit Piperacillin, Tazobactam und Levofloxacin
                                                                   sowie Intubation wurde umgehend eine perkutane Nephrostomie
                                                                   rechts angelegt, aus der sich eitriger Urin entleerte. Sowohl in der
                                                                   Blut- als auch in der Urinkultur ließ sich der Keim Escherichia coli
                                                                   nahezu ohne Resistenzen (Ausnahme: Cotrimoxazol) nachweisen.
                                                                       Postoperativ wurde der Patient beatmet auf die Intensivstation
                                                                           verlegt, konnte am Folgetag extubiert und zwei Tage nach
                                                                              Aufnahme schon auf Normalstation verlegt werden. Ei-
                                                                                 nen Monat später wurde der Harnleiterstein endo-
                                                                                     skopisch extrahiert, ein Harnleiterkatheter ein-
                                                                                        gelegt und die Nephrostomie entfernt. Nach
                                                                                            zwischenzeitlicher Entlassung folgte einen
                                                                                             Monat später die Entfernung des Harnlei-
                                                                                             terkatheters. Anschließend konnte der Pa-
                                                                                             tient – trotz seines lebensbedrohlichen
                                                                                              Krankheitsbildes – komplett wiederher-
                                                                                              gestellt entlassen werden.

                                                                                                                                              makieni_Fotolia
zu einer raschen Vermehrung von Erregern im         Abszesse
gestauten Urin, die durch die starke Perfusion      Intrarenale und perinephritische Abszesse sind
der Niere im Kreislauf verteilt werden können.      im Vergleich zur infizierten Harnstauung oft
                                                    mit einer weniger ausgeprägten Symptoma-
Typische Symptome sind Abgeschlagenheit, Fie-       tik verbunden. Kleinere Abszesse können zu-                     Artikel zu
ber und Schüttelfrost (Warnzeichen!) und ein        nächst konservativ behandelt werden, grö-                   verwandtem Thema
Klopfschmerz des betroffenen Nierenlagers in        ßere erfordern eine perkutane Drainage oder
der Flanke. Zur Beurteilung einer möglichen Be-     – in schweren Fällen – eine Nephrektomie [1].
drohlichkeit der Situation hilft die Ultraschall-   Auch Abszesse der Prostata können Ursache
darstellung der Niere. Eine Harnstauung ist an      für eine schwerwiegende systemische Infekti-
einer echoarmen Darstellung des Nierenbeckens       on sein. Auch hier gilt: Kleine Befunde können
und der Kelche zu erkennen (Abb. 1A) – im Ver-      primär konservativ behandelt werden, größe-
gleich zur normalerweise fehlenden Sichtbar-        re (ab 1 cm) per Drainage [1]. Stets sollten Pa-
keit des Hohlsystems im zentralen (echoreichen,     tienten mit einem Verdacht auf Abszesse im
fetthaltigen) Reflexband (Abb. 1B).                 Harntrakt rasch in urologische Kliniken einge-
                                                                                                                www.allgemeinarzt-
                                                    wiesen werden.
                                                                                                                online.de/a/1627282
Neben einer hochdosierten antibiotischen Be-
handlung (z. B. Cephalosporin plus Fluorchino-
lon [1]) ist eine rasche Harnableitung durch per-   Postrenales Nierenversagen
kutane Nephrostomie oder innere Schienung           Die Obstruktion der Harnleiter kann zum post-
des Harnleiters mittels Katheter erforderlich.      renalen Nierenversagen führen, das eine bal- →

www.allgemeinarzt-online.de                                                                               Der Allgemeinarzt 15/2016         17
titelthema

                                                                                                          Während ein Harnverhalt in der Regel pro-
                                                                                                          blemlos mit einer transurethralen (oder
                                                                                                          suprapubischen) Katheterisierung be-
                                                                                                          handelt werden kann, ist bei einer aus-
                                                                                                          geprägten Koageltamponade eine Aus-
                                                                                                          spülung durch einen erfahrenen Arzt,
                                                                                                          möglicherweise auch instrumentell un-
                                                                                                          ter Narkose, erforderlich. Im Gegensatz

                                                                                                Fröhner
                                                                                                          zum Harnverhalt findet sich bei einer mit
Abb. 1: Ultraschall-Darstellung einer Harnstauungsniere (A, Pfeilspitze) im Vergleich
                                                                                                          Dys- und Pollakisurie verbundenen ein-
zum Normalbefund (B). Die Organkonturen sind mit gepunkteter Linie hervorgehoben.
                                                                                                          fachen Blasenentzündung im Ultraschall
                                                                                                          zumeist eine leere Blase. Bei der Kathete-
                                                                                                          risierung der männlichen Harnröhre ist
dige instrumentelle Harnableitung er-                                                                     das Einbringen von zwei großen Gleitgel-
fordert. Bei fehlender Infektion liegt hier                                                               spritzen (z. B. 2 x 10 ml Instillagel®) unter
zumeist eine etwas verzögerte Dringlich-                                                                  mäßigem Druck hilfreich. Oft ist eine pri-
keit vor. Ursachen können Steine, Tumo-                                                                   mär schwierig erscheinende Katheteran-
ren, (iatrogene) Verletzungen oder eine                                                                   lage danach recht einfach möglich. Muss
dekompensierte Prostatahyperplasie sein.                                                                  bei der Einbringung des Gleitgels ein un-
                                                                                                          gewöhnlicher Widerstand überwunden
Differenzialdiagnostisch abzutrennen                                                                      werden, besteht der Verdacht auf das Vor-
sind prärenale oder renale Ursachen des                                                                   liegen einer Harnröhrenstriktur. Hier ist
Nierenversagens, wie septischer oder Vo-                                                                  besondere Vorsicht geboten (Versuch mit
lumenmangelschock, hepatorenales Syn-                                                                     dünnem Katheter oder Überweisung zum
drom, Intoxikation und Glomerulonephri-                                                                   Urologen).
                                                                                                Fröhner
tis. Für die Diagnostik wichtig ist auch hier
die Ultraschalluntersuchung. Das Fehlen         Abb. 2: Fourniersche Gangrän mit blasi-
einer Harnstauung lässt eine postrena-                                                                    Hodentorsion
                                                ger Ablösung der nekrotischen Skrotal-
le (urologische) Ursache unwahrschein-          haut bei einem Patienten mit Diabetes                     Eine übernormale Mobilität des Hodens
lich erscheinen.                                mellitus und septischem Schock.                           kann zu einer Verdrehung des Organs

▪▪▪▪▪▪▪▪▪
Akut lebensbedrohlich
sind infizierte Harnstau-
ung, Fourniersche Gangrän
und Nierenstielabriss.
▪▪▪▪▪▪▪▪▪
Harnverhalt und
                                                                                                                                                      Fröhner

Koagel­tamponade
Eine schmerzhafte Unfähigkeit, die Bla-         Abb. 3: A: Freie Flüssigkeit nach einem                   mit Drosselung der Durchblutung füh-
se zu entleeren, kann auf einen akuten          stumpfen Rumpftrauma. Erst am Folgetag                    ren. Charakteristisch ist ein einseitiger
Harnverhalt (oft dekompensierte Pros-           wurde das Kreatinin im Peritonealsekret                   Hodenschmerz, der bei heftiger Sympto-
tatahyperplasie) oder eine Koageltampo-         bestimmt (2.700 µmol/l, normal < 106). Es                 matik auch mit einem akuten Abdomen
nade (Blutkoagelansammlung in der Bla-          lag eine intraperitoneale Blasenruptur vor,               oder einer Harnleiterkolik verwechselt
se mit Verstopfung des Blasenauslasses)         die nach Naht folgenlos ausheilte. B: Rup-                werden kann. Betroffen sind häufig Her-
zurückzuführen sein. Bei der Differenzie-       tur des Uterus in die Harnblase nach einer                anwachsende oder jüngere Männer. Als
rung beider Krankheitszustände hilft die        Zangengeburt mit Urinextravasation über                   Leitsymptom gilt ein federnd fixierter Ho-
Ultraschalluntersuchung. Beim Harnver-          das Uteruscavum in die Scheide (Pfeilspit-                denhochstand, der Schmerz wird durch
halt findet sich eine gefüllte echofreie        ze), zunächst als übernormaler Wochen-                    Anheben des Skrotums – im Gegensatz
Harnblase, bei der Koageltamponade da-          fluss interpretiert. Im Sekret erfolgte keine             zur Nebenhodenentzündung – nicht ge-
gegen eine echoarme Blasenfüllung mit           Kreatininbestimmung, die rasch die Diag-                  lindert. Oft ist die klinische Symptomatik
inhomogenem Binnenecho.                         nose hätte sichern können.                                jedoch nicht eindeutig. Im Zweifelsfall ist →

18    Der Allgemeinarzt 15/2016www.allgemeinarzt-online.de
Sie können auch lesen