HEVELLER BEIDERSEITS DER HAVEL - MAGAZIN FÜR DEN NORDEN VON POTSDAM - MEDIENPUNKT POTSDAM

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HEVELLER BEIDERSEITS DER HAVEL - MAGAZIN FÜR DEN NORDEN VON POTSDAM - MEDIENPUNKT POTSDAM
HEvEllEr
        Beiderseits der Havel – Magazin für den Norden von Potsdam
6. Jahrgang/Nummer 73 • November 2015                                       Kostenlos zum Mitnehmen

  Goldener Herbst – eine der berühmten brandenburgischen Alleen.                    foto+rechte MAGDA G.

                                             In Groß Glienicke feiert
                                             man mit Flüchtlingen ein
                                             Herbstfest – in Neu Fahr-
                                             land streitet man noch über
                                             den Standort.
                                             Seiten 22 und 14

                                                   Einen Radschnellweg
                                                     zwischen zwischen
                                                  Potsdams Norden und
                                                  Zentrum gibt’s schon –
                                                       auf dem Papier…
                                                                 Seite 18
HEVELLER BEIDERSEITS DER HAVEL - MAGAZIN FÜR DEN NORDEN VON POTSDAM - MEDIENPUNKT POTSDAM
Heveller · Seite 2   Anzeigen           November 2015

                                                                                         Nagelstudio
                                                                                       NAGELNEU
                                                                                         Nadja Richter

                                                                           Anzeige im HEVELLER:
                                                                           0331/200 97 08
HEvELLER im Internet: www.heveller-magazin.de
HEVELLER BEIDERSEITS DER HAVEL - MAGAZIN FÜR DEN NORDEN VON POTSDAM - MEDIENPUNKT POTSDAM
November 2015                                                               Editorial                                                Seite 3 · Heveller

              Liebe Leserinnen, liebe Leser,                                                                                Inhalt
   unter den vielen E-Mails, die unser                                             empfiehlt sich natürlich als Träger      Seiten 4 – 5
Produktions-Computer jeden Morgen                                                  für Werbebotschaften – die einzige
                                                                                                                            Region
beim ersten Einschalten abruft, ist                                                Finanzierungsquelle für die monat-
mittlerweile viel unnützes Zeug, dass                                              liche Ausgabe.
man ungelesen wieder wegklicken                                                       Sie sehen, dass, sicher auch wegen    Seiten 6– 7
kann. Aber eine war dabei, die ich                                                 des günstigen Anzeigenpreises, der
                                                                                                                            Heimatgeschichte
als erstes las. Sie war von den „Neuen                                             redaktionelle Anteil immer mehr be-
Nachbarschaften“ in Groß Glienicke.                                                schnitten wird, obwohl wir keine
Glücklicherweise sind wir im E-Mail-                                               aktive Anzeigenakquise betreiben.        Seiten 8-10
Verteiler der Ehrenamtler, so dass                                                 Wir müssen und wollen den Umfang         Region
wir immer auch informiert werden,                                                  des HEVELLER erweitern, um den re-
wie sich die verschiedenen Gruppen                                                 daktionellen Anteil zu erhöhen und
verständigen, welcher kurzfristige                                                 etwas mehr Ordnung in die Anzeigen       Seite 11
Bedarf an Unterstützung benötigt           unmenschlicher Politik fliehen und zu bekommen. Wir wollen auch die              Döberitzer Heide/Grube
wird, oder welche Vorschläge in die        ihren Anspruch auf ein würdiges Le- Auflange erhöhen, was ebenso für
Runde gegeben werden. Regina Gör-          ben anmelden. Es sind die, die nicht die Anzeigenkunden ein größeres             Seite 12
gen schrieb: „Liebe Mitstreiter, gestern   auf der Strecke bleiben wollen, wenn Verbreitungsgebiet bedeutet. Und
war eine große Gruppe von 55 Be-           sich globalisierte Macht austobt. wir haben mittlerweile auch ein                Marquardt
wohnern der Waldsiedlung (Frauen,          Und sie flüchten über den halben hochwertiges online-Angebot
Kinder, Jugendliche) mit sechs Be-         Globus… Ist es ihnen zu verdenken, (www.heveller-magazin.de), das er-            Seite 13
gleitern im UCI Kino am Bahnhof            am Reichtum der Welt teilhaben zu weitert werden soll.
Potsdam. Wir wurden sehr herzlich          wollen, oder noch nicht mal: we-           Ein einzelnes Heft des HEVELLER,      Uetz-Paaren
vom Kinopersonal empfangen, mit            nigstens einen sicheren Platz für das sie jetzt kostenlos in der Hand
Getränk und Popcorn versorgt und           sich und ihre Familie zu suchen?        halten, kostet allein für den Druck      Seiten 14 – 17
genossen „Shaun das Schaf“ in einem           Nichts wird mehr so sein in übrigens zur Zeit mehr als 50 Cent.
                                                                                                                            Neu Fahrland
Kinosaal nur für uns. Zum Abschied         Deutschland, wie vor ein paar Jahren Es ist nicht billiger geworden, den
bekam jedes Kind noch eine Ge-             noch: Die Villenparkbewohner in HEVELLER herzustellen, und obwohl
schenktüte. Ich glaube, alle waren         Groß Glienicke haben die Flücht- in den sechs Jahren unseres Beste-              Seite 19 – 30
begeistert und hatten ihren Spaß.          lingsunterkunft vor ihrer Siedlung hens die Kosten rundherum konti-              Groß Glienicke
   Wir haben von der Stadt ein kleines     mehr oder weniger akzeptiert, und nuierlich gestiegen sind, arbeiten
Budget für weitere Exkursionen. Wer        die bisher so „lauschige Insel“ von wir immer noch nach unserer ersten,
                                                                                                                            Seite 31
Lust hat, mit einer Gruppe etwas zu        Neu Fahrland wird sicher durch die unveränderten Preisliste. Wir haben
unternehmen, ist herzlich eingeladen.      Flüchtlingsunterkunft in ihrer „Ruhe“ sogar die noch niedrigeren Anzei-          Kladow
Das könnte im Zoo Berlin sein, das         gestört werden. Aber ein hoher Zaun genpreise aus unseren Vorgänger-
könnte im Filmpark sein oder sonst         rundherum um die Kita (wie tat- Blättern „Neu Fahrländer Landbote“               Seite 32
wohin. … Wer Zeit, Ideen und Ter-          sächlich gefordert), ist nichts anderes und „Havelkurier“ Groß Glienicke
minvorschläge hat, bitte melden.“          als Zäune an der Grenze eines Landes beibehalten.                                Leserpost
   Schön, oder? In Groß Glienicke hat      oder der Ruf nach der „Festung             Daher sehen wir uns gezwungen,
sich ein Zusammenleben mit den             Europa“. Die Konzerne (das Kapital) unsere Preisliste den Notwendigkei-          Seiten 33 – 37
Flüchtlingen entwickelt, vor dem           wandern, wie sie wollen. Und die ten anzupassen und den Millime-
Neu Fahrland noch steht. Und ich           Menschen?                               terpreis für Anzeigen von 50 Cent        Ratgeber
denke an die Informationsveranstal-                                                auf 55 Cent zu erhöhen. Wir haben
tung (Seite 14/15) vor dem Bürgertreff,                      ***                   uns lange gesträubt, dies zu tun,        Seiten 38 – 41
bei dem so erschreckend deutlich              Und nun noch etwas in eigener wollen die Unumgänglichkeit aber
                                                                                                                            Veranstaltungen
wurde: Ich habe ja nichts gegen            Sache: Wir sind froh darüber, dass mit den beschriebenen Vorteilen für
Flüchtlinge, aber… Nicht so nahe bei       wir immer wieder sehr viel Zuspruch die Anzeigenkunden verbinden. Wir
mir, könnte man anschließen, ich           bekommen für unser Magazin. Nicht werden uns noch persönlich an un-
will meine Ruhe haben. Oder bin            zuletzt aus diesem Grund können sere Kunden wenden.
ich jetzt ungerecht?                       wir die monatliche Herausgabe auch
   Sie kommen immer näher, die vor         finanzieren, denn ein gutes Produkt                                 Rainer Dyk     Redaktions- und
                                                                                                                              Anzeigenschluss
 IMPRESSUM                                                                                                                        für das
 Der Heveller ist ein Magazin für den Norden von Potsdam. Herausgeber: „medienPUNKTpotsdam“ – Journalistenbüro;
 Hessestr. 5, 14469 Potsdam. Tel/Fax: 0331 / 200 92 60; 20 01 89 71. E-Mail: info@medienpunktpotsdam.de                       Dezember-Heft:
 Internet: www.heveller-magazin.de und www.medienpunktpotsdam.de
 Redaktion: Rainer Dyk (v.i.S.d.P.), Bernd Martin; H.Jo. Eggstein (Layout); Steve Schulz (Internetredaktion, Medien-           18. November
 managment); Renate Frenz (Sekretariat 0331/2 00 97 08); Fotos: Redaktion/Archiv/pixelio
 Druck: P&P Printmanagement, 96170 Trabelsdorf.                                                                                     2015
HEVELLER BEIDERSEITS DER HAVEL - MAGAZIN FÜR DEN NORDEN VON POTSDAM - MEDIENPUNKT POTSDAM
Heveller · Seite 4                                                   Region                                                     November 2015

                                                     Dunkle Limousinen vor dem „Kaiser-Bahnhof“
                                                                                                   14. Petersburger Dialog in Potsdam
                                                Vom 22.-24. Oktober 2015 fand in      russische Gesprächsforum mit bei-       der Petersburger Dialog 2014 aus-     und wie immer zweigeteilt. Bereits
                                                Potsdam unter dem Motto „Mo-          derseitigen Vertretern aus Wirt-        gesetzt worden.                       auf der Pressekonferenz am Don-
                                                dernisierung als Chance für ein ge-   schaft, Politik und Zivilgesellschaf-                                         nerstag brachte Ronald Pofalla sein
                                                meinsames europäisches Haus“          ten tagte erstmals in Potsdam.            Nun sollte ein neuer Anlauf ge-     Missfallen darüber zum Ausdruck,
                                                der 14. Petersburger Dialog statt.                                            startet werden, allerdings ohne di-   das Wladimir Putin zwei Tage zuvor
                                                                                        Es war 2001 durch Bundeskanzler       rektes Auftreten von Bundeskanz-      Baschar al-Assad zum Gespräch
                                                  Wer im letzten Anflug des Alt-      Gerhard Schröder ins Leben gerufen      lerin Angela Merkel und Präsident     getroffen hatte. „Der russische Prä-
                                                weibersommers von Mittwoch bis        worden, um im offenen Dialog die        Wladimir Putin. Beide beteiligten     sident gibt vor, die ISIS zu bekämp-
                                                Samstag der vorletzten Oktober-       Verständigung zwischen allen Be-        sich lediglich mit Grußbotschaften,   fen, er bekämpft aber andere Geg-
                                                woche bei Sanssouci spazierte, be-    reichen der Zivilgesellschaften bei-    welche zum Konferenzbeginn ver-       ner Assads“, sagte Pofalla. Das wies
                                                merkte in Höhe des alten Kaiser-      der Länder zu fördern. Es stand un-     lesen wurden. Deutscher Vorsit-       der russische Ko-Vorsitzende Wiktor
                                                bahnhofs eine Präsenz anzugbe-        ter der Schirmherrschaft des jeweils    zender der Konferenz war der ehe-     Subkow zurück. Unausgesprochener
                                                kleideter Bodybuilder und sah vor     amtierenden deutschen Bundes-           malige Kanzleramtschef Ronald Po-     Hintergrund bleibt die Tatsache,
                                                dem sanierten Gebäudekomplex          kanzlers und des jeweils amtieren-      falla, russischer Vorsitzender der    dass die sogenannten gemäßigten
                                                des letzten deutschen Kaisers ein-    den russischen Präsidenten und          frühere russische Ministerpräsident   Rebellen von den USA mit Waffen
                                                undzwanzig Limousinen geparkt,        fand einmal jährlich abwechselnd        Wiktor Subkow.                        ausgestattet werden. Sie haben die
                                                ebenso schwarz wie die Maßanzüge      in Deutschland und in Russland                                                Aufgabe, die Assad-Regierung zu
                                                der Security Burschen. Das deutsch-   statt. Nach der Ukrainekrise war          Die Erwartungen waren hoch          stürzen. Subkow erklärte, dass die
                                                                                                                                                                    Einsätze der russischen Luftwaffe
                                                                                                                                                                    in Syrien nichts damit zu tun hätten,
                                                                                                                                                                    dass Zehntausende Flüchtlinge das
                                                                                                                                                                    Land verlassen würden. Diese Men-
                                                                                                                                                                    schen hätten sich schon lange vor
                                                                                                                                                                    den russischen Luftangriffen auf
                                                                                                                                                                    die Flucht begeben. So war denn
                                                                                                                                                                    die Gesprächsrunde mehr eine Dis-
                                                                                                                                                                    kussion als ein Dialog, worüber sich
                                                                                                                                                                    Ronald Pofalla freute:
                                                                                                                                                                      „Ich freue mich über die kontro-
                                                                                                                                                                    versen Gespräche. Wir werden die
                                                                                                                                                                    Ergebnisse an unsere Regierungen
                                                                                                                                                                    weitertragen.“ Die Fortsetzung des
                                                                                                                                                                    Dialoges wurde beschlossen.
                                                                                                                                                                      Matthias Platzeck, Vorsitzender
                                                                                                                                                                    des Vorstandes des Deutsch-Rus-
                                                                                                                                                                    sischen Forums e.V., das den Dialog
                                                                                                                                                                    veranstaltete, wies auf dessen be-
                                                                                                                                                                    sondere Bedeutung, 70 Jahre nach
                                                                                                                                                                    Ende des Zweiten Weltkrieges und
                                                                                                                                                                    des Potsdamer Abkommens, hin.
                                                                                                                                                                    Der Abschlussbericht der Konferenz
HEvELLER im Internet: www.heveller-magazin.de

                                                                                                                                                                    lag bei Heveller-Redaktionsschluss
                                                                                                                                                                    noch nicht vor.
                                                                                                                                                                                                      hg
HEVELLER BEIDERSEITS DER HAVEL - MAGAZIN FÜR DEN NORDEN VON POTSDAM - MEDIENPUNKT POTSDAM
November 2015                                                                    Region                                            Seite 5 · Heveller

                        Biogasanlage im Norden
                             Bürgerversammlung zum Thema am 23. November in Marquardt

G
         roß soll sie werden, die Bio-   Flüssigdünger mit ihren Traktoren         Im Umfeld der Anlage werden           quardter Kulturscheune. Eingeladen
         abfallvergärungsanlage für      selbst ab. Soweit der klare Plan.       Auswirkungen auf Mensch und Na-         sind die Geschäftsführer der Stadt-
         Potsdam. So groß, dass nicht      Allein der Standort ist noch offen.   tur vermutlich nicht ausbleiben.        entsorgung sowie Vertreter der Ver-
nur Potsdams Biomüll verarbeitet         Neben den bekannten Orten im Sü-        Daraus ergibt sich die Frage: Welcher   waltung/Abt. Stadtentwicklung.
wird, sondern auch Biomüll aus den       den der Stadt (Fresdorfer Heide, TO-    Standort ist überhaupt geeignet?          Die Entscheidung für den Stand-
umliegenden Landkreisen und aus          TAL-Gelände in Drewitz) wurden          Mit welchen Emissionen müssen           ort soll 2016 fallen. Die Bürgerver-
Berlin. Die Stadtwerke Potsdam ha-       drei Orte im Potsdamer Norden           die Betroffenen rechnen? Um diese       sammlung ist eine Möglichkeit zum
ben einen klaren Plan und mit Re-        spezifiziert: auf Marquardter Flur      und weitere Fragen zu klären, ver-      Mitreden und vielleicht eine Chance,
mondis den erfahrenen Partner            im Friedrichspark nördlich neben        anstaltet der Ortsbeirat Marquardt      die Sache in eine gute Richtung zu
dazu.                                    der Zalando/DHL-Halle. In Satzkorn      eine Bürgerversammlung am 23.           lenken.
   Laut Herrn Munder, Geschäfts-         neben dem Klärwerk. Und im Ge-          November um 19 Uhr in der Mar-          Ramona Kleber und Susanna Krüger
führer der Stadtentsorgung Pots-         werbegebiet Marquardter Strasse
dam, soll die Anlage für max. 48.000     kurz vor dem südlichen Ortseingang
t Biomüll pro Jahr ausgelegt werden,     Fahrland. Allen drei Standorten ge-
im Regelbetrieb                                         mein ist die „Nähe“
20-25.000 t. Täg-                                       zu Krampnitz. Ein
lich werden im 24-                                      Gasrohr soll direkt
Stunden-Betrieb 9-                                      dort hin verlegt wer-
10.000 m3 Biogas                                        den, um über ein
erzeugt.        Mit                                     Blockheizkraftwerk
den 13.000 kWh                                          die neuen Einwohner
Strom könnten                                           mit Strom und Wär-
2.000 Haushalte                                         me zu versorgen. Ein
versorgt werden. Ca. 36 Fahrzeuge        wichtiger Aspekt im Zusammen-
sollen täglich zu der Anlage fahren.     hang mit der Erfüllung des An-

                                                                                                                                                                HEvELLER im Internet: www.heveller-magazin.de
Schwere Lkw bringen den Biomüll,         spruchs für Krampnitz, ein energie-
Bauern holen sich Kompost und            neutraler Standort zu werden.

Stadt- und Landesbibliothek unterstützt
Flüchtlinge
Mitarbeiter der Stadt- und Landesbibliothek (SLB) haben jetzt eine
Spende in Höhe von 123,50 Euro an den Leiter des Wohnungsverbundes
im Staudenhof, Jean-Marce Banoho, übergeben. Das Geld soll den dort
lebenden Flüchtlingsfamilien zu Gute kommen und wurde im Rahmen
der Interkulturellen Woche bei einem Bücherbasar eingenommen, den
die SLB gemeinsam mit ihrem Förderverein, der Potsdamer Bibliotheks-
gesellschaft e.V., organisiert hatte. Mitarbeiter des Bildungsforums und
der Stadtverwaltung sowie Vereinsmitglieder hatten die Bücher für den
Basar gespendet.
  In Kürze werden in der Stadt- und Landesbibliothek außerdem vermehrt
Medien für Deutschlernende zur Verfügung stehen. Spezielle Bücher
und Materialien, die den Einwanderern das Lernen der deutschen Sprache
erleichtern sollen, wurden für 2500 Euro bestellt. Darüber hinaus ist
eine Themeninsel mit Literatur zum Thema Flucht und Migration im
Obergeschoss der Bibliothek in der Planung.
HEVELLER BEIDERSEITS DER HAVEL - MAGAZIN FÜR DEN NORDEN VON POTSDAM - MEDIENPUNKT POTSDAM
Heveller · Seite 6                                              Geschichte                                                                                                                                           November 2015

                                                                                       Die politische Topographie unserer märkischen Gegend · Folge 1:

                                                W
                                                            ie man weiß, schossen                                                                                                                                                 ist oder bleibenden Aufenthalt hat;
                                                            nach dem Abtauen der                                                                                                                                                  der Geburtsort oder ständige
                                                            eiszeitlichen Gletscher    „Wem gehört die Heimat?“                                                                                                                   Wohnort; (...) selbst das elterliche
                                                im Süden Mitteldeutschlands ge-                                                                                                                                                   Haus und Besitztum heiszt so, in
                                                waltige Schmelzwasserströme gen        Begriffsbestimmung und kulturanthropologischer An-                                                                                         Baiern.(...)“
                                                Norden. In unserer Region war das          satz einer offenen Frage, von Hans Groschupp
                                                der Nuthestrom, der sein klares                                                                                                                                                     Einen bleibenden Aufenthalt hat-
                                                Wasser vom Fläming ab in die Nord-                                                                                                                                                ten die Indogermanen nicht in un-
                                                see, südlich des späteren Hamburg,                                                                                                                                                serer Gegend. Aber wie lange ist
                                                spülte. Durchschnittlich fünf Kilo-                                                                                                                                               ein solcher zu definieren? Unsere
                                                meter breit brachte der Strom den                                                                                                                                                 „anthropologischen Prototypen“
                                                Sand zurück, den die riesigen Glet-                                                                                                                                               blieben wohl gut 2000 Jahre. Es
                                                scher zu uns geschoben hatten.                                                                                                                                                    folgten die Urgermanen und Lau-
                                                Allmählich wurde der Strom schma-                                                                                                                                                 sitzer, die Großgermanen, denen
                                                ler. Er hinterließ uns das bekannte                                                                                                                                               sich die Sueben unterordnen, da-
                                                Nuthe-Urstromtal. Der ange-                                                                                                                                                       runter noch einmal die Semnonen
                                                schwemmte Sand bildete in der                                                                                                                                                     (etwa 750 v.d.Ztr. bis 300 n.d.Ztr.)
                                                Potsdamer Gegend drei große In-                                                                                                                                                   und schließlich (ab ca. 700 n.d.Ztr.)
                                                seln bei Geltow, Golm und Bornim.                                                                                                                                                 die Wilzen, auch Wenden genannt,
                                                Zwischen dem verbundenen Pla-                                                                                                                                                     nach Tacitus Sklaven, mit der Her-
                                                teau dieser Urdörfer schoss einst                                                                                                                                                 derschen Wortverbesserung – Sla-
                                                der Urstrom hin und hinterließ                                                                                                                                                    wen.
                                                noch Jahrhunderte lang ein un-
                                                wirtliches Gelände. Zentrum dieser                                                                                                                                                      Religionen
                                                „Feuchtigkeit“ war das Gebiet des
                                                heutigen Parks Sanssouci.                                                                                                                                                           Das aus der Sicht des Autors An-
                                                                                                                                                                                                                                  genehme der Grimmschen Hei-
                                                  Die Besiedlung                                                                                                                                                                  matdefinition ist das Fehlen von
                                                                                                                                                                                                                                  Göttern darin, also der Religion.
                                                  Die ankommenden Stämme wa-                                                                                                                                                      Alle genannten Stämme hatten
                                                ren um 8000 vor der Zeitrechnung                                                                                                                                                  ihre Götter, mehrere. Ihre Religionen
                                                die sogenannten Harpunen-Leute,                                                                                                                                                   waren polytheistisch. Für die Chris-
                                                denen 4000 Jahre später Indoger-                                                                                                                                                  ten waren diese Völker allesamt
                                                manen folgten. Machten sie sich                                                                                                                                                   Heiden. Einige blieben, einige gin-
                                                unsere Gegend zur neuen Heimat?                                                                                                                                                   gen. Den Semnonen auf dem
                                                Dann hätten sie eine alte Heimat         Die Gebrüder Grimm haben nicht nur Märchen gesammelt…                                                                                    Krampnitzer Feldberg wurde es zu
                                                gehabt. Was ist das eigentlich, Hei-                                                                                                                                              sumpfig, den Wenden war dies ge-
                                                mat? Darüber wird bis heute theo-                                                                                                                                                 rade recht. Als Rom christlich ge-
                                                retisiert. Die Definitionen unter-     gründet von der in Zwickau gebo-    dem „hämatli“, das ein Neutrum                                                                         worden war, bekam die Expansion
                                                scheiden sich. Begriffe wie Soziali-   renen Ina-Maria Greverus. Für die   war und aus dem folglich „das Hei-                                                                     des zerbröckelnden Weltreiches
                                                sierungserlebnisse, Identität, Cha-    Professorin ist Heimat eine heile   mat“ wurde. Es geht aber noch                                                                          eine religiöse Komponente. Alle Fol-
                                                rakter, Mentalität und Weltanschau-    Welt und nur in der Dreiheit von    weiter zurück auf das indogerma-                                                                       gekaiser zwangen den eroberten
                                                ung werden dabei benutzt. Die alte     Gemeinschaft, Raum und Tradition    nische „haima“, aus dem auch das                                                                       Völkern das Christentum auf. Die
                                                Erklärung, Heimat sei eine Bezie-      zu finden.                          englische „home“ abgeleitet ist.                                                                       Sachsen sträubten sich am längs-
HEvELLER im Internet: www.heveller-magazin.de

                                                hung von Mensch und Raum, ist                                              Das deutsche Gemüt erfreut sich                                                                        ten. Dann machten diese selbst
                                                schon lange zu einfach. 1974 wurde      Der Wortsinn                       weiterhin des Wörterbuchs der Ge-                                                                      den slawischen Völkern den Garaus
                                                an der Uni Frankfurt am Main das                                           brüder Grimm, in welchem 1877                                                                          und „christianisierten“. Auch die
                                                Institut für Kulturanthropologie ge-    Etymologisch entstammt Heimat      eine Definition von Heimat gegeben                                                                     Slawen, unsere Heveller, wehrten
                                                                                                                           wurde: „(...) das Land oder auch nur                                                                   sich. Vergebens, wie wir wissen. Al-
                                                                                                                           der Landstrich, in dem man geboren                                                                     brecht der Bär nahm sich Branden-

                                                                                                                                Finanzen analysieren, Ziele setzen,
                                                                                                                                Vermögen aufbauen.

                                                                                                                                                                                                                                     Büro für
                                                                                                                                                                                                                                     Deutsche Vermögensberatung
                                                                                                                                                                                                                                     Eleonore Wüstefeld
                                                                                                                                                                                                                                     Ketziner Str. 16
                                                                                                                                                                                                                                     14476 Potsdam
                                                                                                                                                                                                                                     Telefon 033208 222440
                                                                                                                                                                                                                                     Telefax 033208 222441
                                                                                                                                ^1234567890ß qwertzuiopü+asdfghjklöä#YXCVBNM,.-!?%&'()+,-./@\`~àáâãäåæçèéêëìíîï ðñòóôõö÷øùúûüýÀÁÂÃÄÅÆÇÈÉÊËÌÍÎÏÐÑÓÒÔÕÖØÙÚÛÜÝ
HEVELLER BEIDERSEITS DER HAVEL - MAGAZIN FÜR DEN NORDEN VON POTSDAM - MEDIENPUNKT POTSDAM
November 2015                                                     Geschichte                                                   Seite 7 · Heveller

burg, Potsdam und alle Dörfer von     Kriegs. Es sollen: „absolut und ohne    nicht, wenn ihn Mathias Döpfner          Diese Ironie, wenn es denn eine
Havelberg bis Spandau wurden          das geringste Räsonieren die Leib-      als Gemälde von Andy Warhol in         solche sein soll, stößt ab. Da begebe
christlich.                           eigenschaften gänzlich abgeschafft      seiner Villa Schöningen aufhängt.      ich mich lieber zu Jakob und Wil-
                                      werden“.                                Kunstsinn oder Siegerpose, mag         helm Grimm oder der Professorin
  Thomas Müntzer und der                Land und Grund blieben Junkern        jeder für sich selbst entscheiden.     Greverus und gehöre von Herzen
  Alte Fritz                          und Fürsten, den Erben der Ritterzeit      Der Journalist Robert Ide schrieb   der Welt von gestern an.
                                      vorbehalten. Wessen Heimat war          in einer Potsdamer Tageszeitung          PS: An der Uni Potsdam wurde
   Wurde nun die Nordmark Heimat      nun das Land? Allen, wie es in der      über die Ausdünnung unserer länd-      dieser Tage der Lehrstuhl für Lan-
oder erst die Kurmark Brandenburg     Bibel steht, man hatte ja den glei-     lichen Gegenden: „(...) Denn zwi-      desgeschichte gestrichen.
oder gar erst Preußen? Es ist weder   chen Wohnort, die gleiche Umge-         schen Ostsee und Erzgebirge wird
begrifflich noch kulturanthropolo-    bung, hatte Eltern, Frau und Kinder?    schon längst erfolgreich im            Quellen:
gisch zu klären. Der Heimataspekt     Aber der Wald, das Wild und die Fi-     Schwund improvisiert. (...) Die Men-   Max Pehle: Potsdam, Ein Heimat-
umreißt dabei die Un-                              sche gehörten nur den      schen am Rande dürfen nicht auf-       buch. Potsdam 1928
zulänglichkeit jeder                               Herren. Als das so war,    geben. Neben dem Recht, in Würde       Ina-Maria Greverus: Der territoriale
bisherigen Geschichts-                             gab es, wenn wir von       zu altern, muss es auch ein Recht      Mensch. Frankfurt a. Main 1972
schreibung. Wie kann                               der erwähnten Dreiheit     geben, in Würde zu vereinsamen.        Ina-Maria Greverus: Neues Zeitalter
Preußen je Heimat ge-                              des Heimatbegriffes        In der Heimat der schönen.“            oder verkehrte Welt. Darmstadt 1990
wesen sein, im etymo-                              ausgehen, entweder
logischen oder gesell-                             doch keine Heimat oder

                                                                                                                                                             HEvELLER im Internet: www.heveller-magazin.de
schaftlichen Sinn. Das                             sie war eben zweige-
Herzogtum Preußen, aus dem            teilt, subjektiv und objektiv. Die
Deutschritterorden hervorgegan-       Umstände im eigenen Land so zu
gen, war die Heimat der Pruzzen,      verstehen, bemühten sich die So-
die geknechtet wurden. In deut-       zialisten. Und wenn wir die eigene
schen Landen hatte der Ritterstand    Umgebung als unsere Welt be-
alles Land einkassiert und was da-    trachten, sind wir schon bei der
rauf lebte auch. Bauernlegen wurde    Weltanschauung, die das Frankfur-
das genannt. Die Bauerwirtschaften    ter Institut als Heimat-Kriterium
wurden von den „Raubrittern“ ein-     mit einbezieht.
verleibt, sowohl das Land als auch
ihre Bewirtschafter, die nun Leib-      Heimatperspektive 2015
eigenen. Thomas Münzer wollte
das im Bauernaufstand ändern.           Cultura heißt immer noch unser
Wollte er den Bauern eventuell ihre   lateinischer Oberbegriff. Deshalb
Heimat wiedergeben? Dann wäre         bleibt die Kulturanthropologie eine
schon allein der Aufstand ein ide-    berechtigte Forschungsdisziplin.
eller Heimatwert. Bei allem kursie-   Den Zeitgeist einer Epoche zu er-
renden Preußenhass, ein Preußen-      fassen, geht weder aus einer Sie-
könig gab den Bauern wenigstens       gerjustiz, noch aus einer Siegerkul-
den eigenen Leib zurück, Friedrich    tur heraus. Coca Cola wird nie ein
II. am Ende des Siebenjährigen        Wert unserer Heimat sein. Auch
HEVELLER BEIDERSEITS DER HAVEL - MAGAZIN FÜR DEN NORDEN VON POTSDAM - MEDIENPUNKT POTSDAM
Heveller · Seite 8                                                  Region                                                    November 2015

                                                     Prüfergebnisse zum Bürgerhaushalt 2015/16
                                                Die Landeshauptstadt Potsdam hat      und die Förderung des „Extavium“.     weiterhin Prüfaufträge im Rahmen      695 und 609 zu nennen. Dem
                                                im September und Oktober 2015         Das beliebte Mitmach-Museum wur-      der Umsetzung des Radverkehrs-        Wunsch, das Wachstum der Lan-
                                                konkrete Ergebnisse zu den Prüf-      de im Jahr 2015 mit 100.000 Euro      konzepts bearbeitet.                  deshauptstadt Potsdam über er-
                                                aufträgen aus dem Bürgerhaus-         gefördert und im August am neuen        Ebenfalls wurden Verbesserungen     höhte Geldbußen bei Ordnungs-
                                                haltsverfahren 2015/2016 vorgelegt.   Standort Am Kanal wiedereröffnet.     bei der Planung des öffentlichen      widrigkeiten und Verschmutzungen
                                                  Unter den Anregungen, die nach        Daneben konnte eine Erhöhung        Nahverkehrs berücksichtigt. Bei-      zu finanzieren, kann laut dem Prüf-
                                                weiterer Prüfung durch die Verwal-    der finanziellen Mittel für den Um-   spielhaft sind hierfür die direkte    ergebnis der Verwaltung nicht ent-
                                                tung im ersten Jahr des Potsdamer     bau behindertengerechter Verkehrs-    Verbindung der Buslinie 612 von Ei-   sprochen werden.
                                                Doppelhaushalts 2015/2016 umge-       anlagen von 80.000 Euro auf           che/Golm nach Bornim/Bornstedt          Bei weiteren Vorschlägen wie
                                                setzt werden konnten, befindet sich   120.000 Euro erzielt werden.          und eine verbesserte Anbindung        „Mehr Sauberkeit in Potsdam“, „Neu-
                                                der Bürgerwunsch für den Erhalt         Mit positivem Ergebnis wurden       der Jägervorstadt durch Buslinien     bau und Erneuerung Sportanlagen
                                                                                                                                                                  im Potsdamer Norden“ sowie dem
                                                                                                                                                                  Wunsch zur Förderung und Einrich-
                                                                                                                                                                  tung eines Tierheims erfolgen aktuell
                                                                                                                                                                  zusätzliche Untersuchungen und
                                                                                                                                                                  Rücksprachen in zuständigen Gre-
                                                                                                                                                                  mien.
                                                                                                                                                                    Sobald dabei jeweils konkrete Er-
                                                                                                                                                                  gebnisse vorliegen, werden diese
                                                                                                                                                                  unter Potsdam.de/Buergerhaushalt
                                                                                                                                                                  veröffentlicht.
                                                                                                                                                                    Unter den Hinweisen, die im Dop-
                                                                                                                                                                  pelhaushalt 2015/16 der Landes-
                                                                                                                                                                  hauptstadt umgesetzt werden sol-
                                                                                                                                                                  len, befindet sich der Bürgerwunsch
                                                                                                                                                                  einer Förderung des Nachbarschafts-
                                                                                                                                                                  hauses „Scholle 34“ in Potsdam West.
                                                                                                                                                                  Auch der Vorschlag zur Erhöhung
                                                                                                                                                                  der Zweitwohnsitzsteuer von 15 auf
                                                                                                                                                                  20 Prozent erhielt eine politische
                                                                                                                                                                  Mehrheit. Damit sollen im kom-
                                                                                                                                                                  menden Jahr zusätzliche Einnahmen
                                                                                                                                                                  in Höhe von rund 65.000 Euro in
                                                                                                                                                                  den Stadthaushalt fließen. Ebenfalls
                                                                                                                                                                  wurde der Appell, keine Steuergelder
                                                                                                                                                                  zum Abriss des Hotels „Mercure“
                                                                                                                                                                  zu verwenden, von den Stadtver-
                                                                                                                                                                  ordneten unterstützt. Sechs Hin-
                                                                                                                                                                  weise fanden keine Mehrheit.
                                                                                                                                                                                         Frank Daenzer
HEvELLER im Internet: www.heveller-magazin.de
HEVELLER BEIDERSEITS DER HAVEL - MAGAZIN FÜR DEN NORDEN VON POTSDAM - MEDIENPUNKT POTSDAM
November 2015                                                         Region                                                   Seite 9 · Heveller

Einladung der Grünen Liga Brandenburg e.V., BUND KV Potsdam, Die Naturfreunde

                 Novellierung der Baumschutzverordnung
 2. Fachgespräch „Baumschutz in Potsdam“ am 17. November um 18.30 Uhr im Haus der Natur, Lindenstraße 34

                                                                              anbieten zu können. Diesmal laden      dere Parkbetreiber im Umgang mit
                                                                              die Grüne Liga, der BUND KV Pots-      ihren Bäumen nicht kontrolliert
                                                                              dam und Die Naturfreunde als ge-       werden? Soll der Denkmalschutz
                                                                              meinsame Veranstalter ein.             wirklich vor dem Naturschutz gel-
                                                                                Es gilt darüber zu beraten, welche   ten, auf eine Abwägung von be-
                                                                              Erwartungen und Forderungen die        hördlicher Seite verzichtet werden?
                                                                              Naturschutzverbände an eine              Fragen über Fragen. Welche ha-
                                                                              Baumschutzverordnung haben, die        ben Sie? Am 17.11.2015 haben Sie
                                                                              ihren Namen noch verdient. Ist eine    die Gelegenheit, Ihre Fragen den
                                                                              Erhöhung des Baumumfangs für           Fachleuten zu stellen! Ab 18.30 Uhr
                                                                              einen Fällantrag von 30 cm auf 60      im Haus der Natur Lindenstraße
                                                                              cm sinnvoll? Sollten Bäume im Ab-      34, Potsdam.
                                                                              stand von 3 m zu Gebäuden wirklich       Vorträge zum Thema mit Diskus-
                                                                              antragslos gefällt werden dürfen?      sion: Achim Förster, BUND, Rechts-
                                                                              Sollen in Parks und Anlagen (z. B.     anwalt Tim Stähle, Carsten Linke,
                                                                              der Schlösserstiftung SPSG) die        BUND, Herr Schmäh (angefragt),
                                                                              Bäume von der Genehmigungs-            Leiter UNB der LH Potsdam
                                                                              pflicht der Baumschutzverordnung         Wir freuen uns darauf, Sie begrü-
                                                                              grundsätzlich befreit werden, auf      ßen zu dürfen! Wir schaffen das.
                                                                              dass die Schlösserstiftung und an-         Andreas Menzel, Ute Herrmann

S
      eit Ende 2013 ist eine Novel-   Anfang 2015 und einer 1. Fachtagung
      lierung der Potsdamer Baum-     der Grünen Liga wurde der Sat-
      schutzverordnung durch die      zungsentwurf von der durch den
Potsdamer Verwaltungsspitze an-       grünen Baubeigeordneten M. Klipp
gedacht. Versuche der Fraktion DIE    (zur Zeit beurlaubt) geleiteten Na-
ANDERE und von Andreas Menzel,        turschutzbehörde in die Stadtver-
diese in Bahnen zu lenken, die den    ordnetenversammlung einge-
Charakter einer Baumschutzsat-        bracht.
zung begründen könnten, liefen           Wir freuen uns, der interessierten
2014 durch Antrag auf Vertagung       Öffentlichkeit nunmehr ein

                                                                                                                                                           HEvELLER im Internet: www.heveller-magazin.de
von Bd90/Grüne (Saskia Hüneke)           2. Fachgespräch zum Thema
ins Leere.                            „Baumschutz in Potsdam“ am
  Nach einer ersten Informations-     17.November, um 18.30 Uhr, im Haus
veranstaltung durch das Rathaus       der Natur, Lindenstraße 34, Potsdam
HEVELLER BEIDERSEITS DER HAVEL - MAGAZIN FÜR DEN NORDEN VON POTSDAM - MEDIENPUNKT POTSDAM
Heveller · Seite 10                                                        Region                                                             November 2015

                                                                             Potsdam weiterdenken –
                                                                           der Seniorenbeirat denkt mit!
                                                                                  Senioren denken über das Leitbild für die Zukunft in Potsdam nach
                                                25 Jahre Brandenburg und 25 Jahre          wanderer nicht nur im Bund oder im         rerer Institutionen, darunter viele Mit-   Stadt berücksichtigen. Die beteiligten
                                                Stadtentwicklung nach der Wende ha-        Land, sondern auch in unserer Stadt        glieder des Seniorenbeirates und Vor-      Mitglieder des Seniorenbeirates muss-
                                                ben uns in den letzten Wochen deutlich     zu der Frage, wie groß ist unser Auf-      stände aus städtischen Betrieben haben     ten aber anmahnen, dass die Schwer-
                                                gemacht, dass in den zurückliegenden       nahmevermögen noch? Wann sind un-          sich in Arbeitsgruppen mit diesem Ent-     punktsetzung im Leitbild noch an ver-
                                                Jahren viel erreicht worden ist. Oft gab   sere Grenzen erreicht und wie wird         wurf auseinandergesetzt. Sie mahnten       schiedenen Stellen zu verändern ist
                                                es auch Kontroversen zu geplanten          unsere Stadt in künftigen Jahren nach      eine Reihe von Veränderungen in die-       und vor allem der gegenwärtige de-
                                                Vorhaben, sei es zum Wiederaufbau          deren Integration aussehen? Aber es        sem Entwurf an, um ein logisches, all-     mographische Wandel noch stärker be-
                                                des Stadtschlosses oder der Garnison-      geht in diesem Projekt nicht nur um        umfassendes und weitreichendes Leit-       rücksichtigt wird. Unsere Stadt besteht
                                                kirche. Es zeigte sich, dass da, wo wir    die Flüchtlingsproblematik, sondern        bild für Potsdam zu gestalten.             eben nicht nur aus „Kindern, Jugend
                                                als Bürger dieser Stadt rechtzeitig ein-   um alle Facetten einer Stadtentwick-          Insgesamt umfasst der Leitbild-„Ent-    und Familie“ sondern auch aus vielen
                                                bezogen wurden, manches reibungs-          lung.       In den Monaten seit April      wurf“ acht Thesen, von denen die Ver-      Senioren, die gern ein selbstbestimmtes
                                                loser ablief. Zu Recht haben daher die     2015 sind bisher 2644 Ratschläge von       fasser selbst sagen: „Die Thesen sind      Leben führen wollen. Wir, der Senio-
                                                Stadtverwaltung und unsere Stadtver-       Bürgern erfasst worden, die thesenhaft     noch nicht frei von Widersprüchen. …       renbeirat, werden also darauf achten
                                                ordneten einen Prozess auf den Weg         zu einem „Leitbildentwurf“ verdichtet      Zwischen den Themenfeldern gibt es         müssen, dass die Interessen jenes Teils
                                                gebracht, zusammen mit der Bürger-         worden sind. (Wir berichteten in unserer   noch Thesen, die im Widerspruch zu-        der städtischen Bürgerschaft, der zur
                                                schaft einen Leitfaden für die künftige    Juli-Ausgabe darüber!) Am 01. Oktober      einander stehen. Diese sollen im wei-      älteren Generation gehört, noch besser
                                                Entwicklung unserer Stadt zu entwi-        während eines Politikforums wurde          teren Verfahren aufgelöst werden.“         im Leitbild sichtbar werden. Gern nimmt
                                                ckeln.                                     dieser Leitbildentwurf zur Diskussion      Hier kommen vor allem die jetzt noch       der Seniorenbeirat auch jetzt noch die
                                                   Gerade jetzt führen die vielen Zu-      gestellt. Abgeordnete, Vertreter meh-      an der Leitbildentwicklung beteiligten     Gedanken der Leser vom „Heveller“ mit
                                                                                                                                      Gremien ins Spiel, so auch der Senio-      in die kommende Diskussion. Sie er-
                                                                                                                                      renbeirat.                                 reichen uns unter Seniorenbuero@Rat-
                                                                                                                                         Unbestritten enthält der Entwurf        haus. Potsdam.de oder telefonisch unter
                                                                                                                                      viele erstrebenswerte Ziele, die vor       289-3436.
                                                                                                                                      allem das künftige Wachstum unserer                          Horst-Dieter Weyrauch
HEvELLER im Internet: www.heveller-magazin.de
November 2015                                           Döberitzer Heide/Grube                                                          Seite 11 · Heveller

   Reitwege in der Döberitzer                                                  Aktuelles aus dem Ortsbeirat Grube
             Heide                                                            Sitzungen des Ortsbeirates 2016
                                                                              Die Sitzungstermine für 2016 – jeweils dienstags, 18:30 Uhr – wurden wie folgt
    Erwerb von Reitmarken für 30 Euro/Jahr bei der                            festgelegt :
              Heinz-Sielmann-Stiftung                                         19. Januar, 23. Februar, 15. März, 26. April, 24. Mai, 14. Juni, 19. Juli,  27.
                                                                              September, 25. Oktober, 15. November, 13. Dezember.
                                                                              Antworten der Stadtverwaltung
Ab dem ersten Januar des kom-
                                                                              Über einige Antworten der Stadtverwaltung auf Anträge des Ortsbeirats soll hier
menden Jahres ist der Natur- und                                              berichtet werden:
Tourismusverein Döberitzer Heide
e.V. offizieller Nutzer der Reitwege                                          Frühjahrsputz
in der Döberitzer Heide. Die Heinz                                            Der Anregung, einen „Tag der Sauberkeit“, einen zentralen Frühjahrsputz in allen
Sielmann Stiftung stellt dem Verein                                           Ortsteilen der Stadt auszurufen, wurde aus folgenden – überzeugenden – Gründen
die Reitwege unentgeltlich zur Ver-                                           nicht gefolgt:
fügung. Dafür übernimmt der Ver-                                              Dies ist zuletzt 2001 versucht worden; man hat dazu einen Ideenwettbewerb durchgeführt,
ein die Pflege und die Verkehrssi-                                            an dem sich nur 85 Bürger beteiligten (= 0,065%). Damals sind Kosten in Höhe von
cherungspflichten.                                                            22.500 Euro entstanden (Entsorgung, Druck, Personal). 2004 ist dann erneut ein
                                                                              Versuch unternommen worden („Unsere Stadt blüht auf“). Auch hier hat sich nur eine
  Michael Beier, Vorstand der Heinz
                                                                              verschwindend geringe Anzahl von Bürgern beteiligt. Aufwand und Nutzen standen
Sielmann Stiftung, sowie Brigitte                                             somit in keinem vertretbaren Verhältnis. Die dezentralen Aktionen der Ortsbeiräte, Bür-
Block und Jürgen Ruddies vom Vor-                                             gerinitiativen etc. seien dagegen sehr erfolgreich: Jedes Jahr werden auf diese Weise
stand des Natur- und Tourismus-                                               mehr als 30 t Abfall gesammelt und entsorgt.
vereins unterschrieben in Dallgow
den Vertrag. „Was lange währt, wird                                           Biotonne
endlich gut“ – darin waren sich die    eine ordnungsgemäße Beschilde-         Als die Bürger aufgefordert wurden, ihre Meldungen für die Gestellung der „Biotonne“
Unterzeichnenden des Vertrags ei-      rung, Abgrenzungen zu den Wan-         verbindlich abzugeben, bevor überhaupt die Gebührenhöhe feststand, hatte sich der
nig.                                   derwegen oder zu umliegenden           Ortsbeirat dagegen gewandt und gefordert, dies bis zum Erlass der Gebührenordnung
                                       Forstflächen und für die Reitbarkeit   auszusetzen. Dies wurde nun – unter Hinweis darauf, dass die Gebührenkalkulation die
  Reitmarken                                                                  Kenntnis der Bedarfe der Haushalte voraussetze – zurückgewiesen. Dem berechtigten
                                       der Wege.
                                                                              Einwand, dass die Anmeldung ja einen gewissen Gestaltungsspielraum ermögliche
  ab 1. Januar 2016                      Demnächst lädt der Verein zur        (Mehrfachnutzung, Eigenkompostierung etc.) wurde damit begegnet, dass eine gebüh-
                                       Information über die einzuhalten-      renfreie Änderung der ersten Meldung noch in 2016 ermöglicht werde. Na, immerhin!
  In dem Vertrag sind die Verant-      den Regeln ein. Dazu gehört, dass      Man hat wohl erkannt, dass die Methode „verbindliche Anmeldung vor Festlegung aller
wortlichkeiten festgehalten und        die Reitmarken sichtbar am Zaum-       dafür relevanten Regelungen“ wohl rechtlich mehr als bedenklich war!
die Ausgabe von Reitmarken be-         zeug des Pferdes angebracht sein
schlossen. Die Heinz Sielmann Stif-    müssen und die Reitwege nicht          Geburtstage
tung gibt ab dem 1. Januar 2016        verlassen werden dürfen. Das Reiten    Schließlich: Die bisherige Praxis des Ortsbeirats, „runde“ Geburtstage von Mitbürger/inne/n
Reitmarken zu einem jährlichen         in der Döberitzer Heide findet nach    ab einem Lebensalter von 65 mit einem Blumengruß zu würdigen, muss geändert
Obolus von 30 Euro aus und stellt      wie vor auf eigene Gefahr statt.       werden: Melderegisterauskünfte gibt’s ab 1.11.2015 für die Ehrung von Altersjubiläen
                                                                              (was der Gesetzgeber so für Deutsch hält – gemeint sind Geburtstage!) nur noch zur
das Geld dem Verein zur Pflege der
                                                                              Vollendung des 70., 75., 80., 85., 90., 95., 100. und jedes Geburtstags über 100!
Wege zur Verfügung.                      12 km Reitwege in der                R. Sterzel, 25.10.2015Grube
  Der Verein sorgt zukünftig für         Döberitzer Heide
                                         Vor zwei Jahren wurde mit dem
                                       Reitweg von Dallgow nach Rohr-
                                       beck der jüngste Abschnitt der Reit-

                                                                                                                                                                            HEvELLER im Internet: www.heveller-magazin.de
                                       wegestrecke eröffnet. Damit stehen
                                       Reitern insgesamt 12 km Reitwege
                                       zur Verfügung, um die Schönheit
                                       der Heidelandschaft zu Pferd zu
                                       erleben.
                                                         Elisabeth Fleisch

                                       Die Fotos entstanden beim Leonar-
                                       diritt des Natur- und Tourismusver-
                                       eins in der Döberitzer Heide, Sep-
                                       tember 2014. © Foto: Andreas Krü-
                                       ger

    www.seelke.de

 Tel. 033201/21080            Unfallschaden? Kompetente, unkomplizierte Abwicklung!
Heveller · Seite 12                                      Marquardt                                                   November 2015

                                                        Marquardter Märchenwoche vom
                                                               16.11.-20.11.2015
                                                     Mitte November findet jährlich in Marquardt die Märchenwoche statt. Auch

                                                                                                                                                                                       PNN-Shop Wilhelmsgalerie und unter 0176-55221100
                                                                                                                                                                                       Vorverkauf:MAZ-Ticketeria Friedrich-Ebert-Straße
                                                     in diesem Jahr ist es wieder von Montag, dem 16. November, bis Freitag, dem
                                                     20. November, soweit. Die diesjährige Märchenwoche steht unter dem Motto:

                                                                                                                                                                                                                                          Gefördert durch die Stadt Potsdam
                                                     „Märchen von allem, was wächst und gedeiht.“
                                                     Auftakt ist Montag, 16.11.2015 um 17:00 Uhr in der Kulturscheune.
                                                     Der Höhepunkt der Woche findet am Freitag, 20.11.2015, nachmittags für
                                                     Kinder und abends für Erwachsene im Schloss Marquardt statt.
                                                     Nähere Informationen finden Sie unter: www.kulturscheune-marquardt.de
                                                                                                                       A. N. Held

                                                                                                                                                                                       Eintritt :
                                                                                                                                                                                       10,00 

                                                                                                                                    Lesung in der Kulturscheune Marquardt
                                                                                                                                      Sonnabend, 14.11.2015 / 16.00 Uhr

                                                           Grundstücke für Naturliebhaber
                                                                                                                                                                    Besuchen
                                                                                                                                                                                Sie uns,
                                                                                                                                                                  auch gerne
                                                                                                                                                                               spontan:
                                                                                                                                                                 ƚćŐůŝĐŚ;ĂƵ
                                                                                                                                                                             ĐŚ^Ă͘н^Ž
                                                                                                                                                                  njǁŝƐĐŚĞŶϭ             ͘Ϳ
                                                                                                                                                                              ϬʹϭϴhŚƌ
NEU: HEvELLER im Internet: www.heveller-magazin.de

                                                                                                                                                        Luftaufnahme (Stand: August 2015)

                                                            STADTNAHES WOHNEN IM GRÜNEN
                                                            DĞŚƌĂůƐϲϱйĚĞƌϭϴϱ'ƌƵŶĚƐƚƺĐŬĞƐŝŶĚďĞƌĞŝƚƐǀĞƌŬĂƵŌ͊ŝĞƌƐĐŚůŝĞƘƵŶŐŝŵϭ͕͘Ϯ͕͘ϯ͘ƵŶĚϱ͘
                                                            YƵĂƌƟĞƌ;ĂƵĨĞůĚͿŝƐƚĂďŐĞƐĐŚůŽƐƐĞŶ͘/ŵϰ͘ƵŶĚĚĂŵŝƚůĞƚnjƚĞŶYƵĂƌƟĞƌǁŝƌĚĚŝĞƌƐĐŚůŝĞƘƵŶŐŝŵ
                                                            EŽǀĞŵďĞƌϮϬϭϱďĞŐŽŶŶĞŶƵŶĚŝŵ,ĞƌďƐƚϮϬϭϲĞďĞŶĨĂůůƐĂďŐĞƐĐŚůŽƐƐĞŶƐĞŝŶ͘DĂĐŚĞŶ^ŝĞƐŝĐŚ
                                                            ĞŝŶĞŶƉĞƌƐƂŶůŝĐŚĞŶŝŶĚƌƵĐŬǀŽŶĚĞƌĞdžnjĞůůĞŶƚĞŶ>ĂŐĞƵŶĚ/ŶĨƌĂƐƚƌƵŬƚƵƌ͘
                                                            Kommen Sie vorbei und schauen Sie selbst!
                                                            ,ĞŝŶnjͲ^ŝĞůŵĂŶŶͲZŝŶŐϭ;EĂǀŝ͗^ĞĞďƵƌŐĞƌŚĂƵƐƐĞĞͿ͕ϭϰϰϳϲWŽƚƐĚĂŵKd'ƌŽƘ'ůŝĞŶŝĐŬĞ
                                                            TELEFON: 0800 - 144 76 00 · www.villenpark-potsdam.com
November 2015                                                        Uetz-Paaren                                           Seite 13 · Heveller

          Feuerwehr Uetz -Paaren bekommt frischen Anstrich
Die Freiwillige Feuerwehr des Orts-    einsatzfähigen Team entwickeln         richtiges Ein-
teils Uetz erfährt derzeit sichtbare   soll. Neben der schnellen Einsatz-     satzfahrzeug
Veränderungen. Neben dem in fri-       fähigkeit innerhalb der geforderten    tauschen und
schem rot strahlenden Ausfahrts-       Handlungszeit, geht es ihm um die      mit den Feuer-
toren wurden bereits alle Innen-       Gewinnung von Nachwuchsfeuer-          wehrleuten
räume neu gestrichen und die ge-       wehrleuten, die den Gedanken des       sogar eine klei-
samte Ausrüstung auf Vordermann        gemeinschaftlichen Handels und         ne      Runde
gebracht. Ortswehrführer Dennis        Helfens auch in Zukunft weiter tra-    durch den Ort
Kroop übernahm vor sieben Mo-          gen. Erste Erfolge sind zu verzeich-   fahren. „Wir        Von links nach rechts: Wehrführer Dennis Kroop,
naten die Leitung der seit 4. April    nen. Bereits sechs neue Kameraden      müssen diese        Ralf Schelk, Oliver Kalotschke, Silvan Wildung,
1934 existierenden Feuerwehr und       konnten gewonnen werden. Kroop         dörflichen          Benny Maaß, Melanie Lenz, Marco Kaiser
steckt mitten im Strukturierungs-      möchte eng mit den Wehren der          Werte bewah-                                                  Foto: HS
prozess. Wichtig ist ihm der Aufbau    angrenzenden Ortsteile kooperie-       ren und ge-
einer funktionsfähigen Freiwilli-      ren. Die erste Feuertaufe haben sie    stalten“, so
gengemeinschaft, die sich in den       bereits bei der Realisierung und       Kroop, „dann können wir an eine Potsdam, braucht aber zur Identi-
kommenden Monaten zu einem             Überwachung des Osterfeuers 2015       Zukunft denken. Letztlich geht es tätsstiftung und Positionierung ei-
                                                         in Uetz erfahren.    um die Aufrechterhaltung von In- gene Leitbildpositionen. Eine funk-
                                                         Die Bewohner ha-     frastruktur. Wir sind weit entfernt tionierende Feuerwehr gehört zwei-
                                                         ben sehr aufmerk-    von der Potsdamer Berufsfeuerwehr fellos dazu. Die Kameraden besu-
                                                         sam und wohlwol-     und im Ernstfall müssen wir schnell chen aus diesem Grund Lehrgänge
                                                         lend die blauen      an den Einsatzorten sein, bis Un- und treffen sich regelmäßig, um
                                                         Uniformen wahr-      terstützung und Technik von den von den erfahrenen Mitgliedern zu
                                                         genommen. Kin-       Berufswehr eintrifft.“                lernen. Uetz-Paaren hat dörfliche
                                                         der konnten zum        Der Erhalt und Ausbau der Frei- Vorzüge und Qualitäten, die auch
                                                         ersten Mal nach      willigen Feuerwehr Uetz-Paaren in Zukunft entwickelt und bewahrt
                                                         langer Zeit ihre     trägt ebenfalls der Leitbild Diskus- werden sollen.
                                                         Spielzeugfeuer-      sion Rechnung. Der Ortsteil versteht           H. Sawade Uetz-Paaren
                                                         wehr gegen ein       sich als Teil der Landeshauptstadt             Oktober 2015

                                                                                                                                                        HEvELLER im Internet: www.heveller-magazin.de

                                                                                  Ich bin für Sie vor Ort
                                                                                  und informiere Sie gerne.
                                                                                  Auch in diesen Fällen:
                                                                                  F Hausratversicherung
                                                                                  F Privat-Haftpflichtversicherung
                                                                                  F Baufinanzierung

                                                                                  Versicherungskaufmann (IHK)
                                                                                  Mario Deter
                                                                                  An der Obstplantage 20, 14476 Marquardt
                                                                                  Tel 033208/20 421 & 0173/270 3871
                                                                                  www.mario.deter.ergo.de
Heveller · Seite 14                                                Neu Fahrland                                                   November 2015

                                                                         Jutta Bratz rüttelt alle auf
                                                                      Informationsveranstaltung der Stadt zur Flüchtlingsunterkunft in Neu Fahrland

                                                Erleichternder Beifall brandete auf,
                                                nachdem Jutta Bratz gesprochen
                                                hatte. Die 79-Jährige hatte an die
                                                Erfahrungen ihrer Generation mit
                                                Krieg und Flucht erinnert, die sie
                                                niemandem wünschen mag. Vor
                                                den Flüchtlingen aus den Kriegs-
                                                gebieten müsse man keine Angst
                                                haben – „es sind Menschen wie
                                                wir“, und wir sollten uns eher über-
                                                legen, wie wir die vor Krieg Ge-
                                                flüchteten hier in Neu Fahrland
                                                willkommen heißen.“
                                                  Mit ihren eindringlichen, von Her-
                                                zen kommenden und zu Herzen
                                                gehenden Worten hatte die Vor-
                                                sitzende vom Senioren- und Be-
                                                hindertenclub von Neu Fahrland
                                                die Tür geöffnet zu positiver, kon-      Jutta Bratz (r.) –
                                                struktiver Diskussion über die           am Schluss
                                                Flüchtlingsunterbringung in Neu          der Veranstaltung
                                                Fahrland, nachdem zuvor fast eine        von dankbaren
                                                Stunde lang Vorbehalte, Ängste           Menschen umringt.
                                                und Ablehnung das Forum be-
                                                stimmten. Am Ende der Veranstal-
                                                tung bildete sich eine Traube von       Oberbürgermeisters, der zuständige     gung, die Hallen aufzubauen – und      Sie hoffe auf die Mitwirkung von
                                                vielen, vor allem auch jungen Men-      Fachbereichsleiter Frank Thomann,      auch nur dort, gleich hinter dem       Ehrenamtlichen aus Neu Fahrland,
                                                schen um die betagte Dame, die          der schon eine Woche zuvor in der      Kindergarten, weil ein ins Spiel ge-   die mit Hilfsangeboten die Inte-
                                                ihr dankten für ihre Worte und sie      Ortsbeiratssitzung informiert hatte,   brachter Alternativstandort südlich    gration unterstützen, wie Beglei-
                                                einfach mal in den Arm nehmen           Manfred Richter vom Kommunalen         der Sportanlage wegen eines Bo-        tung zu Behördengängen, zum Arzt,
                                                wollten…                                Immobilienservice und Angela Ba-       dendenkmals nicht in Frage kommt,      zum Einkaufen oder Beschäfti-
                                                  Es hatte schon ungünstig begon-       sekow, die Geschäftsführerin der       wie Richter auf eine Frage erklärte.   gungsangeboten und Deutschler-
                                                nen mit der Anwohner-Informati-         AWO Potsdam, die die Unterkunft        Man habe auch nicht vor, die Un-       nen (unabhängig von den von der
                                                onsveranstaltung über die Vorbe-        im Auftrag der Stadt betreiben         terkunft maximal zu belegen –          Stadt organisierten Grundkursen
                                                reitung einer Flüchtlingsunterkunft     wird, waren nach Neu Fahrland ge-      etwa 80 sind geplant. Der Wider-       von 200 Stunden). Für solche Akti-
                                                in Neu Fahrland: Noch nie war der       kommen, um zu informieren und          spruch zahlreicher junger Mütter       vitäten der Begegnung stellt die
                                                Saal des Bürgertreffs so voll, dass     Fragen zu beantworten. Sie muss-       und Väter gegen die unmittelbare       Stadt 150.000 Euro im Jahr zur Ver-
                                                es nicht mal mehr Stehplätze gab        ten zunächst – immer wieder von        Nähe zur Kita, die gar mit Angst       fügung.
                                                – sicher auch geschuldet der Tat-       Zwischenrufen unterbrochen – die       und der Forderung nach höherem           So wendete sich das Blatt von
HEvELLER im Internet: www.heveller-magazin.de

                                                sache, dass nicht nur direkt betrof-    Standortentscheidung begründen.        Zaun einher ging, versuchte Mül-       heftiger Kritik zu Offenheit und Be-
                                                fene Anwohner aus Neu Fahrland          Bei den gegenwärtigen Flüchtlings-     ler-Preinesberger zu entkräften: Es    reitschaften, sich in die Flüchtlings-
                                                wissen wollten, was hier passiert.      zahlen, die für dieses Jahr noch er-   gebe in Potsdam keinerlei negative     betreuung einzubringen. Bestes
                                                Nach dem Angebot, einen zweite          wartet werden (Potsdam muss 5,9        Erfahrungen mit solcher Nachbar-       Zeichen dafür: Gegen den Offenen
                                                Informationsabend anzubieten, ent-      % der Landeszuweisung überneh-         schaft, im Gegenteil, es gebe die      Brief, der am Wochenende zuvor
                                                schloss man sich, die Veranstaltung     men, das sind in diesem Jahr noch      größtmögliche Chance, integrativ       in Briefkästen verteilt worden war
                                                nach draußen zu verlegen.               rund 600), müsse man angesichts        zu arbeiten. Das bekräftigte auch      und den Standort der Flüchtlings-
                                                  Und Ortsvorsteherin Dr. Carmen        des nahenden Winters auf diese         Angela Basekow von der AWO. Sie        unterkunft als „unverantwortlich
                                                Klockow hatte mit ihrer Beschwerde      Form der Notunterkünfte zurück-        werde sich mit dem Kita-Ausschuss      hohes Sicherheitsrisiko“ in direkter
                                                über die Standort-Entscheidung,         greifen. Die Leichtbauhallen sind      zusammensetzen, um Bedenken            Nachbarschaft des Kindergartens
                                                bei der sie als Ortsvorsteherin nicht   12 x 30 Meter groß und werden          auszuräumen und gemeinsames            bezeichnet hatte und zudem mit
                                                einbezogen worden war, die Aus-         mit Sanitär- und Gemeinschafts-        Vorgehen zu koordinieren. Die AWO      „Die Anwohner Neu Fahrlands und
                                                gangsatmosphäre bestimmt, so            anbau für Verwaltung und Küche         hat Erfahrung mit solchen Einrich-     die Eltern des Kindergartens“ un-
                                                dass die Argumente der Verwal-          ergänzt – „besser als Zelte oder       tungen, sie betreibt bereits mehrere   terzeichnet war, gab es lauten Wi-
                                                tung, warum zwei Leichtbauhallen        Turnhallen“, sagt die Beigeordnete.    im Auftrag der Stadt Potsdam. Ba-      derspruch, wie auch gegen einen
                                                für maximal 96 Bewohner auf dem         Rund 70 mögliche Standorte hatte       sekow erläuterte weiter, dass die      Neu Fahrländer, der ausrief: „Wir
                                                Gelände zwischen Sportplatz und         die Stadt näher begutachtet – we-      AWO in ihren Einrichtungen auch        haben Angst!“
                                                Straße An der Birnenplantage auf-       sentliches Kriterium: städtisches      immer eine Fahrradwerkstatt un-          Ein versöhnliches Ende für die
                                                gebaut werden, kaum wahrgenom-          Eigentum und Baurecht.                 terhält und die Bewohner auch An-      Neu Fahrländer gab es auch noch:
                                                men, geschweige denn akzeptiert           Das ist in Neu Fahrland gegeben.     gebote für gemeinnützige Arbeit        Nach der Belegung der Notunter-
                                                wurden. Elona Müller-Preinesberger,     Für eine befristete Zeit von fünf      erhalten, so dass sie auch einen       kunft könnte der Sanitärcontainer
                                                die zuständige Beigeordnete des         Jahren hat die Stadt die Genehmi-      strukturierten Tagesablauf haben.      (und möglicherweise eine Halle)
November 2015                                                   Neu Fahrland                                  Seite 15 · Heveller

  Zu großer Andrang im Bürgertreff…                                     … also wurde die Veranstaltung nach draußen verlegt.

zur Verwendung im Ortsteil weiter
zur Verfügung stehen.
   Ortsvorsteherin Dr. Carmen Klock-
ow lud diejenigen ein, eine Woche
später in den Bürgertreff zu kom-
men, um zu beraten, die den Flücht-
lingen beim Ankommen und bei
der Integration in Fahrland helfen
wollen.
   Und es zeigte sich, wie Birgit Ma-   Ortsvorsteherin Dr. Carmen Klockow.           AWO-Geschäftsführerin Angela Basekow (r.)
lik, die aus Groß Glienicke gekom-
men war, stellvertretende Ortsvor-
steherin und in den Neuen Nach-
barschaften ehrenamtlich mit den
Groß Glienicker Flüchtlingen arbei-
tet, schon zu Beginn der Veranstal-                                                      Hier werden die Leichtbauhallen aufgebaut.
                                                                                           ➔

tung aus Groß Glienicker Erfahrung
gesagt hatte: „Seien Sie mutig …
verstehen Sie die neuen Nachbarn
als Bereicherung des Ortslebens …
es lohnt sich.“                    rd

                                                                                                                                      NEU: HEvELLER im Internet: www.heveller-magazin.de

                                         Life-Coaching & Potenzialentwicklung DQQHWWJHSSHUW
                                                  (VEUDXFKWRIWQXUNOHLQH6FKULWWH]XU9HU¿QGHUXQJ
                                                                                     :DVEHZHJW6LH"
                                                      0LW&RDFKLQJƬQGHQ6LHVFKQHOOHU.ODUKHLWI×U
                                                      YLHOH/HEHQVWKHPHQ
                                                      Berufswahl und Zukunftsplanung
                                                      Vereinbarkeit von Familie und Beruf
                                                      Bewältigung von Stress in jeder Lebenslage
                                                      .RQƮLNWOÑVXQJHQLQ%HUXIRGHU3DUWQHUVFKDIW
                                                      ]XU3HUVRQDOHQWZLFNOXQJI×U8QWHUQHKPHQ
                                                1HX &RDFKLQJ&DIÄI×U:RUN - Life - Balance
                                                     PLWWZRFKV8KULQ*URº*OLHQLFNH             ZZZDQQHWWJHSSHUWGH
                                         'LSO.ƪU $ Geppert · Ritterfelddamm $ · 14089 Berlin · Termine unter: 0171-9741 293
Heveller · Seite 16                                       Neu Fahrland                                                    November2015

                                                                          „Mobil in Potsdams Norden“
                                                     Es geht weiter – am 17. November wird über neue Wege diskutiert, den Dauerstau auf der B2 zu vermeiden und
                                                                                             trotzdem voranzukommen

                                                       Warum das „Fahrrad neu erfinden“?
                                                       Der Odenwaldkreis macht vor, wie es geht.

                                                                                    W
                                                                                               ir schreiben den 30. Ok-     den Rufbus organisiert, der mich       ist mit der PotsApp verlinkt; es hat
                                                                                               tober 2025. Heute ist Ki-    um 18 Uhr an der Haltestelle „Bas-     festgestellt, dass der Besitzer nach
                                                                                               noabend. Das „Thalia“        sewitz“ abholt. Zwar trete ich im-     einer Sitzung im Stadtzentrum, die
                                                                                    in Babelsberg zeigt „Vau Weh“, ein      mer noch gelegentlich in die Pedale,   gegen 21 Uhr endet, ohnehin gen
                                                                                    Doku-Drama über manipulierte Ab-        aber mit meinen 79 Jahren mag          Norden fährt, mich also mitnehmen
                                                                                    gasmessungen, die 2016 die her-         ich bei Regen und im Dunkeln nicht     kann.
NEU: HEvELLER im Internet: www.heveller-magazin.de

                                                                                    kömmliche Autoindustrie grund-          mit dem Fahrrad los. Nach dem            Vieles von dem, was hier wie Sci-
                                                                                    legend veränderten. Auch in Neu         Kino bringt mich ein Nutzer aus        ence Fiction anmutet, gibt es be-
                                                                                    Fahrland hat sich seither das Ver-      Groß Glienicke nachhause: Sein         reits. So befördern Autofahrer auf
                                                                                    ständnis von Mobilität gewandelt.       selbstfahrendes Leichtbaufahrzeug      der Halbinsel Höri am Bodensee
                                                                                    2018 hatte die Bundesregierung
                                                                                    den Bau der Havelspange abge-
                                                                                    lehnt, zwei Jahre später führte der
                                                                                    Ausbau des ehemaligen Kasernen-
                                                                                    geländes Krampnitz zum Verkehrs-
                                                                                    kollaps auf der B2. Seither organi-
                                                                                    sieren sich die Pendler zu Fahrge-
                                                                                    meinschaften, über ein Internet-
                                                                                    portal, das Absolventen am Has-
                                                                                    so-Plattner-Institut in Potsdam ent-
                                                                                    wickelt hatten. Aus dem Projekt
                                                                                    war auch die „PotsApp“ hervorge-
                                                                                    gangen. Damit können seit 2021
                                                                                    auch Bewohner der ländlichen Orts-
                                                                                    teile von Potsdam ohne eigenes
                                                                                    Auto jederzeit eine passende Trans-     Stau oder „Garantiert mobil“, wie es im Odenwaldkreis einmal
                                                                                    portmöglichkeit finden.                 heißen soll. Jeden Tag rund um die Uhr kann man die Online-
                                                                                      Inzwischen ist die „PotsApp“ in       Plattform „garantiertmobil“ anklicken, seinen Fahrtwunsch von
                                                                                    die Datenbrille integriert, die heut-   A nach B mit einer Stunde Vorlauf eingeben und bekommt die
                                                                                    zutage fast alle tragen. Über diese     Angebote des ÖPNV, private oder gewerbliche Mitfahrangebote
                                                                                    digitale Vermittlung habe ich mir       oder garantierte Ersatzbeförderung angeboten.
November 2015                                                           Neu Fahrland                                                              Seite 17 · Heveller

in ihren privaten PKW Mitbürger,        gibt, mobil zu bleiben
die an den Bushaltestellen stehen       – und zwar schnell, ein-
und mit dem „Höri-Mit“-Logo auf         fach und kostengüns-                                                         DER KSC LÄDT EIN:
ihrer Tasche signalisieren, dass sie    tig. Denn eines ist klar:                                                    “LEBENDIGE GESCHICHTE”
mitgenommen werden möchten;             Bis die Verlängerung
seit kurzem können Mitglieder der       der Straßenbahn zum                        Die Abteilung Fotografie / Wandern des KSC 2000 Neu Fahrland e.V.
Initiative solche Fahrten über eine     Campus Jungfernsee                                                 lädt alle Interessierten ein zu einem
eigene Smartphone-Anwendung             und der Park-and-Ride-                                                           Vortrag
organisieren. In Potsdam West ha-       Parkplatz dort den                “Zu Füßen des Atlas – der Alte Markt von Potsdam “
ben Bewohner „StadtTeilAuto“ ge-        Pendlerverkehr spürbar                                 am Freitag, 20. November 2015 um 19:00 Uhr
gründet, eine sehr unkomplizierte       entlasten, gehen noch-                               im Bürgertreff Neu Fahrland, Am Kirchberg 51
Form von Carsharing, bei der Au-        mals mindestens zwei
                                                                                                                       Seit nunmehr 250 Jahren blickt der goldene Atlas
tobesitzer ihre Fahrzeuge auf einer     Jahre ins Land. Ob die                                                         vom Turm des Alten Rathauses herab auf den
Internetplattform zur stunden- oder     Havelspange und eine                                                           Alten Markt. Links zu seinen Füßen entsteht hinter
tageweisen Nutzung anbieten. In         eventuelle Umfahrung                                                           einer Gerüstwand die mächtige Fassade des
                                                                                                                       Palastes Barberini, gegenüber erstreckt sich das
drei ländlichen Regionen in Hessen      Neu Fahrlands eine                                                             Landtagsschloss, historisierend, rosafarben und
kann jeder, der möchte, seine re-       Chance auf Realisie-                                                           mit kahlen Balustraden, und rechts klingen die
gelmäßigen oder unregelmäßigen          rung haben, bleibt of-                                                                       Foto: Meister Glocken der Nikolai-
                                                                                                                                                   kirche unterhalb der ge-
Autofahrten anderen anbieten -          fen. Und eine Bahn-Ver-           Ernst Eichgrün: Altes Rathaus
                                                                                                                                                   waltigen Kuppel. Und in
im Rahmen des normalen öffentli-        bindung zwischen                  mit Palais Barbarini, 1906,
                                                                          Potsdam Museum – Forum für
                                                                                                                                                   der Mitte erhebt sich wie
                                                                          Kunst und Geschichte, FS16391                                            ein Ruhepol der Obelisk,
chen Nahverkehrsangebots; der           Spandau und dem                                                                                            umringt vom Hämmern
Fahrer erhält dafür 30 Cent pro Ki-     Potsdamer Norden ist                                                                                       und Sägen auf den Bau-
lometer erstattet. Im Odenwald          noch nicht einmal an-                                                                                      stellen an der Humboldt-
                                                                          Das Alte Rathaus
                                                                          gestern und heute.                                                       straße, hupenden PKWs
startet demnächst ein Projekt, bei      gedacht.                                                                                                   und dem Stimmengewirr
dem nicht nur private Mitnahme-            Bei dem Abend im               zahlloser Passanten. Hin und wieder schiebt sich eine Touristengruppe langsam über
fahrten, sondern – gegen einen ge-      März haben wir ver-               den Platz, angeführt vom erhobenen Zeigefinger ihres Guides.
ringen Aufpreis - auch Taxifahrten      sprochen, das Nach-               Noch vor wenigen Jahren ein Niemandsland auf dem Weg nach Sanssouci, ein öder
                                                                          Ort am Rande der Stadt, wird der Alte Markt mehr und mehr wieder zu deren
in das öffentliche Nahverkehrssys-      denken darüber zu ver-            Mittelpunkt. Doch wie entstand dieser Platz und welche Bedeutung hat er für die
tem eingebunden sind.                   tiefen, wie diese neuen           Stadt?
  Am Anfang all dieser Lösungen         Wege und wie ein be-              Wie kommt es, dass an seinen Rändern Kopien italienischer
stand immer das gleiche Problem.        darfsgerechtes Ange-              Stadtpaläste entstanden, hinter denen dann doch nur einfache
                                                                          Handwerker, Mägde und Soldaten wohnten? Und: Braucht eine
Und das ist auch in Neu Fahrland        bot des öffentlichen              moderne Stadt eine gute Stube?
und im ländlichen Norden von Pots-      Nahverkehrs aussehen              Diesen und anderen Fragen wird sich der Architekturhistoriker
dam bekannt: Der zunehmende             könnten. Was heißt „be-           Thomas Sander in seinem bilderreichen Vortrag widmen.
motorisierte Individualverkehr führt    darfsgerecht“? Welche             Wir laden alle Interessierten herzlich ein!                                      Thomas Sander
zu immer mehr Staus. Der Bus bie-       Bedürfnisse und wel-
                                                                          Wir erheben einen Kostenbeitrag von 2€ für KSC-Mitglieder und 3€ für alle übrigen Besucher.
tet jedoch keine Alternative. Denn      che Nachfrage gibt es?
zu den Spitzenzeiten steht er eben-     Welche Arten, mobil zu
so im Stau wie die Autos, lässt sich    bleiben, würden Sie ak-
also vor allem für Menschen, die        zeptieren? Welche Fragen haben forderungen in Sachen Mobilität,
auf Anschlussverbindungen ange-         Sie dazu?                                    Anregungen und Kritik, Fragen und
wiesen sind, gar nicht sinnvoll nut-       Diskutieren Sie mit uns! Die Um- Gedanken einzubringen.
zen. Und tagsüber, abends sowie         weltwissenschaftlerin Dr. Melanie                Wir freuen uns auf eine rege De-
am Wochenende fährt er selten           Herget vom „Innovationszentrum batte am Dienstag, 17. November,
dann, wenn man ihn gerade               für Mobilität und gesellschaftlichen 19.00 Uhr, im Bürgerhaus Neu Fahr-

                                                                                                                                                                               HEvELLER im Internet: www.heveller-magazin.de
braucht.                                Wandel“ (InnoZ) in Berlin stellt zu- land, Am Kirchberg 51.
  Gerade auf Pendlerstrecken sind       nächst Modelle vor, die sich bereits                          Sabine Sütterlin, stv. Vor-
jedoch die allermeisten Privatwagen     bewähren. Danach sind Sie herzlich                            sitzende des Ortsbeirats
nur mit einer oder zwei Personen        eingeladen, Ihre Wünsche und An-                              Neu Fahrland
besetzt. Je Auto rollen also min-
destens zwei und bis zu vier leere
Sitze durch die Gegend - völlig nutz-
los. Diese potenziellen Transport-           GRIECHISCHE SPEZIALITÄTEN
möglichkeiten gilt es zu nutzen.
Wie die Beispiele zeigen, sind viele
Ideen bereits geboren, wie sich das                                                                  Seit 1995
realisieren lässt, und so manches
Hindernis, das sich der Umsetzung                                                                 Vorn und hinten großer
                                                                                                   Garten mit Spielplatz
entgegenstellt, ist schon überwun-
den. Es liegt also nahe, nach ähnli-                                                                Sacrower Allee 50
chen Lösungen auch für Potsdams                                                                    14476 Groß Glienicke
Norden zu suchen.                                                                                    Tel. 033201/31889
  Anlässlich eines gut besuchten                                                                    Dienstag – Sonntag
Abends zur Verkehrsentwicklung                                                                        und Feiertage
im Potsdamer Norden am 26. März                                                                        ab 12.00 Uhr
hat der Ortsbeirat bereits darauf
hingewiesen, dass es neue Wege
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