Home Office Mobile Working Future Office - Harl Consulting

 
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Home Office Mobile Working Future Office - Harl Consulting
COMPUTERWELT ROUNDTABLE

        Home Office
          Mobile Working
               Future Office                                                       Bildunterschrift, mehrzeilig

Bei NTT Austria (von links): M. Winkler, C. Noll, F. Mahringer, N. Lawender, C. Wahlmüller, H. Erlach, M. Sennebogen, A. Harl, T. Gappmayr. Am Screen: S. Grewe.

Das Home Office bleibt uns auch nach dem Lockdown erhalten. Aber worauf sollten Unternehmen
achten, und welche Erfolgsbeispiele gibt es? Und wie sieht die Arbeitswelt heute und in Zukunft
aus? Darüber hat die COMPUTERWELT mit neun Expertinnen und Experten diskutiert.

H
            eute ist klar: Home Office is                              2021 publizierte OGM-Studie stellt              Früher hieß es Telearbeit und hatte
            here to stay. Früher oft von                               dem Home Office ebenfalls sehr gute             ein eher schlechtes Image. Dann kam
            vielen Arbeitgebern, aber                                  Noten aus: Sowohl 90 Prozent der Ar-            Corona und veränderte alles schlag-
            auch Arbeitnehmern abge-                                   beitgeber als auch der Arbeitnehmer             artig. Heute ist Home Office vom
lehnt oder nur eingeschränkt zuge-                                     beurteilten Home Office mit »sehr               Rand in die Mitte des Arbeitsmarkts
lassen, ist Home Office heute in Coro-                                 gut« oder »eher gut«. In Zukunft                gerückt: 39 Prozent aller unselbstän-
na- und Lockdown-Zeiten an der Ta-                                     wünscht sich die Mehrheit ein bis               dig Erwerbstätigen, das sind 1,5 Milli-
gesordnung. Die Corona-Krise hat                                       zwei Tage Home Office pro Woche.                onen Österreicherinnen und Öster-
Home Office salonfähig gemacht und                                                                                     reicher, haben 2020 zumindest zeit-
die Digitalisierung massiv beschleu-                                   Corona als Turbo                                weise im Home Office gearbeitet. Für
nigt. Viele Arbeitnehmer arbeiten                                      Corona hat uns damit in eine völlig             die Mehrheit war das Jahr 2020 eine
gerne von zu Hause aus. Der Großteil                                   neue Arbeitswelt katapultiert. Der              völlig neue Erfahrung, sie waren zum
der Österreicherinnen und Österrei-                                    »digital Workspace 2021« ist eröffnet,          ersten Mal im Home Office. Wo es
cher ist offenbar zufrieden: Vier von                                  aber wohin geht die Reise in Zukunft?           früher in vielen Unternehmen hieß:
fünf Arbeitnehmerinnen und Arbeit-                                     Viele Lösungen ermöglichen die                  »Geht auf keinen Fall«, wurde 2020
nehmern in Österreich stellen der ei-                                  »New World of Work«, in der Zusam-              in der Krise oft Hals über Kopf nach
genen Firma ein gutes Zeugnis für die                                  menarbeit von Teams und Organisati-             Hause übersiedelt. Mit positiver Ein-
Reaktion auf die Corona-Krise aus. 56                                  onen, in der Abwicklung von Projek-             schätzung nach einem Jahr Pandemie:
Prozent berichten von neu geschaffe-                                   ten und bei vielen Prozessen. Aber              Die Mehrheit bei Arbeitgebern und
nen Home-Office-Möglichkeiten. Das                                     worauf sollten Unternehmen dabei                Arbeitnehmern meint, dass das Home
sind Ergebnisse der Studie »Arbeits-                                   achten? Welche Erfolgsbeispiele gibt            Office beiden Seiten gleichermaßen
platz der Zukunft in der digitalen                                     es, wo sind die Hürden? Und wie wa-             zu Gute kommt. Produktivität, Ar-
Welt« von Kapsch aus dem vergange-                                     ren die eigenen Erfahrungen im ver-             beitsdisziplin, der Erwerb neuer
nen Jahr. Eine brandneue im März                                       gangenen Corona-Jahr?                           Kenntnisse werden von beiden Seiten
Home Office Mobile Working Future Office - Harl Consulting
Nr. 04–05 | 2021                                                   HOME OFFICE – MOBILE WORKING – FUTURE OFFICE | 19

als größte Vorteile genannt, bei den      Rückblickend war die Krise für viele                        Mitarbeiter, aber bei 3.000 geht
Arbeitnehmern wird auch die Erspar-       Mitarbeiter und Kunden eine große                           Home Office nicht. Das sind etwa die
nis der Wegzeit positiv beurteilt,        Herausforderung. Jene Unternehmen                           Kolleginnen und Kollegen, die im
heißt es in einer Mitte März publi-       die in der Digitalisierung und der                          Shop sind, und jene, die zu den Kun-
zierten OGM-Studie im Auftrags des        Cloud Nutzung schon weiter voran                            den fahren.« Er zeigt sich persönlich
Arbeitsministeriums. Nachteile            waren, hatten es leichter, sie konnten                      sichtlich beeindruckt von der Ent-
bringt das Home Office in punkto so-      leichter skalieren und es war damit                         wicklung: »Der Impact von Telekom-
ziale Kontakte, Arbeitsklima, Kom-        sicher für sie einfacher, in diese neue                     munikation war wahrscheinlich noch
munikation und Kooperation. Die           Arbeitswelt einzutauchen. Ich bin al-                       nie so spürbar wie in diesen letzten
wichtigsten Ergebnisse:                   lerdings überzeugt, dass sich die Ar-
                                          beitswelt durch Corona nachhaltig
» Über 90 Prozent der Befragten ge-       geändert hat.« NTT ist einer der
  ben an, dass Home Office, trotz sehr    größten Full-Stack IT-Dienstleister
  kurzfristiger Einführung, überwie-      mit mehr als 40.000 Mitarbeitern
  gend sehr gut oder eher gut funk­
  tioniert.

» Mehr als zwei Drittel der Arbeitge-     »Ich habe die Herausforderung
  ber und Arbeitnehmer wünschen               Home Work und Home
  sich auch nach der Krise Flexibilität   Schooling hautnah miterlebt.«
  im Berufsalltag. Die Mehrheit will
                                                  Nora Lawender, NTT Austria
  ein bis zwei Tage pro Woche von zu
  Hause aus arbeiten.

» Home Office wird von der Mehrheit       weltweit, in Österreich sind bei NTT      Der Roundtable wurde via COMPUTERWELT TV live übertragen.
  als fördernder Faktor für die Ver-      Austria ab April rund 150 Mitarbeiter
  einbarkeit von Familie und Beruf        tätig. (NTT Austria verkauft das Alca-
  angesehen.                              tel-Lucent Voice Geschäft an A1. Mit                        zwölf Monaten – sowohl intern für
                                          April 2021 erfolgt die operative Über-                      uns als auch für alle unsere Kunden.
» Ein Drittel der Arbeitnehmer (36        nahme von ca 3.000 Serviceverträgen                         Da sind aus meiner Sicht auch groß-
  Prozent) gibt an, im Home Office        und ca. 50 Mitarbeitern, Anm. d.Red.)                       artige Dinge passiert. Wir haben ein
  mehr als zuvor gearbeitet zu haben,                                                                 Callcenter mit rund 1.000 Mitarbei-
  52 Prozent haben gleich viel gear-      Flexibilität und Zeitersparnis                              tern. Unser CIO hat gesagt: ›Hätten
  beitet und 12 Prozent geben an, we-     Der Fokus liegt vor allem auf den The-                      wir ein Projekt daraus gemacht und
  niger gearbeitet zu haben.              men Intelligent Workplace, Cloud so-                        das Callcenter vom Standort ins
                                          wie Netzwerk- und Security-Services.                        Home Office übersiedelt, hätte das
Für die Studie hat OGM im Auftrag         Lawender sieht aus ihrer Rolle als Ge-                      ein paar Millionen Euro gekostet und
des Arbeitsministeriums über 1.400        schäftsführerin und Mutter die Mög-                         hätte ein Jahr gedauert – und durch
Erwerbstätige und mehr als 1.600 Un-      lichkeit im Home Office arbeiten zu                         Corona ist es an einem Wochenende
ternehmen bzw. Dienststellen be-          können, recht positiv: »Ich glaube,                         passiert und es hat funktioniert.‹
fragt. Der Studienbericht steht auf       dass Home Office den Eltern – und ich
www.ogm.at zur Verfügung.                 nenne hier bewusst nicht nur die Müt-                       Die Krise schweißt zusammen
                                          ter – auch Erleichterungen bringt, da                       Was man auch spürt, ist eine extreme
Technologisch kein Problem                die Wegzeiten wegfallen. Es kommt                           Nähe zum Kunden, und dieses Gefühl:
Für Nora Lawender, seit einem Jahr        natürlich aber auch auf die individuel-                     Wir sind jetzt für Österreich da.«
Geschäftsführerin bei NTT Austria         le Situation und das Jobprofil an, und                      Aber es gebe natürlich auch viele in-
und Mutter eines achtjährigen Sohns,      wie viel an Flexibilität und Freiraum                       dividuellen Herausforderungen,
war es eine turbulente Zeit: »Ich habe    die Tätigkeit erlaubt. Aber im Großen                       räumt Mahringer ein, »wir haben
die Herausforderung Home Work und         und Ganzen glaube ich, dass sich Fa-                        dazu eine eigene Mitarbeiterbefra-
Home Schooling hautnah miterlebt.         milie und Beruf so viel leichter unter                      gung gemacht. Viele haben zu Hause
Technologisch war es für uns kein         einen Hut bringen lassen.«                                  keine optimalen Bedingungen, die
Problem, alle Mitarbeiter ins Home        Ebenfalls im Corona-Jahr, im Juni                           sitzen zu fünft am Küchentisch. Das
Office zu schicken. Das Arbeiten von      2020, startete Fred Mahringer in sei-                       ist wirklich schwierig. Was den Leu-
zu Hause bzw. das mobile Arbeiten         ner neuen Position als HR-Chef bei A1                       ten am meisten fehlt, ist der Kunden-
haben wir bei NTT schon seit vielen       Österreich, der zunächst Fakten auf                         kontakt und der soziale Kontakt mit
Jahren gelebt – aber der Lockdown         den Tisch legt. »Wir haben derzeit                          den Kolleginnen und Kollegen. Wir
vor einem Jahr hat alles verändert.       rund 7.000 Mitarbeiterinnen und                             hoffen daher, dass wir doch bald in
Home Office Mobile Working Future Office - Harl Consulting
20 | HOME OFFICE – MOBILE WORKING – FUTURE OFFICE                                                                                          COMPUTERWELT

das ›neue Normal‹ zurückkehren                                    platz private Dinge wie Fotos, Kaffee-        vom Tastentelefon zum Smartphone
können.« Ganz konkret wird bei A1                                 häferl oder Pflanzen – das wird künf-         werden wir jetzt den Wechsel vom al-
künftig »Flex Office« angestrebt, da-                             tig weg sein. Diese Veränderung ist           ten Büro zum smarten Office erleben.
bei gibt es drei Modelle, wie der A1                              aber sicher für viele eine echte Chal-        Das muss man sich vielleicht ganz an-
HR-Chef erläutert: »Man kann dabei                                lenge.« Die Avanade-Managerin                 ders vorstellen. ›Office-Arbeit‹ kann
einen Tag, drei oder vier Tage im Büro
sein. Was wir nicht wollen, ist, dass
die Leute nur von zu Hause arbeiten                                                                Hermann Erlach (44) ist seit Juli 2018 Chief Operating
                                                                                                   Officer, Digital Transformation Lead sowie Sprecher
oder an fünf Tagen die Woche im
                                                                                                   für Innovationsthemen bei Microsoft Österreich. Mit
Büro sitzen.«
                                                                                                   1.5.2021 wird Erlach die Geschäftsführung von Doro-
                                                                                                   thee Ritz übernehmen. Bereits seit 2015 ist er Mitglied
Neuland für viele Unternehmen                                                                      der Geschäftsleitung. Zuvor war Erlach seit 2008 bei
Avanade-Österreich-Geschäftsführe-                                                                 SAP tätig, wo er strategisch wichtige Führungspositi-
rin Christiane Noll schaut auf ein                                                                 onen innehatte. Begonnen hatte der gebürtige Ostti-
sehr intensives Jahr zurück: »Ich                                                                  roler seine Karriere in der Unternehmensberatung bei
habe den Luxus, dass ich schon große                                                               Capgemini Consulting und Booz & Company.
Kinder habe, daher bin ich selbst mit
Home Schooling nicht mehr belastet.
Ich selbst habe die Umstellung auf                                  selbst ist Fan des neuen flexiblen Bü-        zukünftig verstärkt überall möglich
Home Office sehr genossen, denn wir                                 ros: »Genauso wie wir jetzt zu Hause          sein, im Büro, zu Hause, am See, viel-
leben das Mobile Working bei Avana-                                 am Schreibtisch, in der Küche oder            leicht unterwegs von A nach B nach C
de seit vielen Jahren. Das große The-                               auf der Couch arbeiten – so flexibel          nach D. Ich glaube, wir können eine
                                                                                sollten wir auch im Büro          nächste Bestandsaufnahme noch gar
                                                                                sein. Der fixe Arbeitsplatz       nicht richtig abschätzen«, sagt Wink-
                     Stefan Grewe (52) ist Sales Director DACH, Enterprise      gehört eindeutig der Ver-         ler.
                     Solutions bei EPOS, dem neu gegründeten Unterneh-
                                                                                gangenheit an.«
                     men für Audio- und Videolösungen in der Demant
                                                                                Mark Winkler, Director            Intelligent Kombinieren
                     Group. EPOS baut auf dem Erbe von Sennheiser
                                                                                DACH, Smart Spaces & Di-          »Was mit Sicherheit passieren wird,
                     Communications auf. Stefan Grewe war zuvor in
                                                                                gital Ecosystems bei              ist, dass sich Kombinationen und Ko-
                     Führungspositionen bei wichtigen Unternehmen wie
                                                                                Kapsch BusinessCom, sieht operationen ergeben werden. Aus un-
                     Pro Audio und Sennheiser tätig, bevor er 2003 an der
                     Gründung von Sennheiser Communications beteiligt           die Situation aus der Tech-       serer Sicht als Kapsch, als ICT-Unter-
                     war. Dort baute er das Segment Enterprise Solutions        nologie- und Transforma-          nehmen, liegen die Dinge in unserer
                     in der DACH-Region von Grund auf auf.                      tions-Perspektive. Er  äu-        DNA, wir arbeiten schon sehr lange
                                                                                ßert sich zunächst zur ein- mit Videoconferencing-Lösungen.
                                                                                gangs erwähnten Kapsch-           Speziell in der Innovationsgruppe
ma war die unglaubliche Flut an An-                                 Studie zum Arbeitsplatz der Zukunft.          war überhaupt keine Veränderung
fragen durch unsere Kunden. Das fle-                                »Was ich da mitgenommen habe ist,             spürbar. Wir haben zudem eine Ko-
xible Office, das Arbeiten von überall                              dass es um einen sicheren Arbeits-            operation mit einem führenden Büro-
– da gab es schon einige Unterneh-                                  platz geht – und man möchte das Be-           möbel-Hersteller begonnen, um
men, wo das noch sehr fern war. Es
war ein richtiger Boost zu Home Of-
fice bei unseren Kunden, die wir                                                                    Nora Lawender (40) ist mit Wirkung vom 1. April
                                                                                                    2020 neue Geschäftsführerin bei NTT Ltd. Austria. Sie
dann bei der Umstellung begleitet ha-
                                                                                                    besitzt langjährige Führungserfahrung im Finance-
ben. Wir sind dabei selbst zudem sehr
                                                                                                    Bereich und in der IT- und TK-Branche. Lawender war
unter Druck gekommen. Da möchte
                                                                                                    18 Jahre lang in unterschiedlichen Führungspositionen
ich mich beim gesamten Team und al-
                                                                                                    bei Dimension Data (heute NTT Ltd.) tätig, zuletzt als
len, die geholfen haben, diese rasche
                                                                                                    CFO. Sie war zudem maßgeblich an der Eingliederung
digitale Umstellung zu bewerkstelli-                                                                der österreichischen Gesellschaft in den weltweiten
gen, sehr herzlich bedanken. Die Co-                                                                NTT Ltd. Konzern beteiligt. Lawender lebt im Burgen-
rona-Krise hat vieles ermöglicht, was                                                               land und ist Mutter eines achtjährigen Sohnes.
zuvor nicht gegangen wäre.« Mit un-
geahnten Folgen, wie Noll feststellt:
»Viele Mitarbeiter wollen aus dem                                   stehende nutzen. Auch mit dem As-             Smart-Office-Lösungen völlig neu an-
Home Office gar nicht mehr zurück.                                  pekt: Es soll bequem weitergehen.             zulegen – und zu Dingen, die vorher
Jetzt haben die Unternehmen aber                                    Was sich aber durch Technologie und           eher zurückhaltend betrachtet wor-
viel Bürofläche und viel Raum. Tradi-                               Innovation ergibt, sieht oft ganz an-         den sind, ist jetzt die Erkenntnis da:
tionell hatte auch jeder am Arbeits-                                ders aus. Genauso wie den Wechsel             Das wollen wir.« Zurückkommend
Home Office Mobile Working Future Office - Harl Consulting
Nr. 04–05 | 2021                                                      HOME OFFICE – MOBILE WORKING – FUTURE OFFICE | 21

auf die Studie sieht Winkler den           Microsoft gerade nach einem Weg,                               von der sozialen Komponente. Für
Wunsch nach Vertrautem: »Die Leute         wie es für uns nach der Corona-Zeit                            uns geht es daher um zwei Faktoren:
würden gerne Bewährtes weiter be-          aussehen kann. Home Office und mo-                             einerseits um die Technologie, diesen
nutzen, bei den neuen Collaboration-       biles Arbeiten waren zwar schon vor                            Prozess erst einmal zu ermöglichen
Systemen haben die Leute ein wenig         der Krise üblich, aber die extreme Er-                         bzw. zu unterstützen, und anderer-
Angst. Da sollten die Hersteller ver-      fahrung des letzten Jahres war sicher                          seits darum, dass die soziale Beflüge-
stärkt auf gute, einfache Usability        für alle prägend.«                                             lung und Interaktion erhalten
achten.«                                   Martina Sennebogen, ist seit Anfang                            bleibt.«
                                           Februar Head of Global Sales beim
Microsoft baut Büro um                     Linzer Software Unternehmen CE-                                Individuelle Lösungen gefragt
Hermann Erlach, seit drei Jahren           LUM, spezialisiert auf Digital Asset                           Mit Blick in die Zukunft meint Sen-
Chief Operating Officer (COO) und          Management und Task Management                                 nebogen: »Ich weiß noch nicht, wie
designierter neuer Microsoft-Öster-        im Marketing. An flexibles Arbeiten,                           das ›neue Normal‹ ausschauen wird.
reich Chef (ab 1. Mai 2021), fasst         ob im Home Office oder mobil, ist die                          Ich glaube, es ist etwas ganz Indi-
rückblickend zusammen: »Wir haben          Mutter dreier Kinder gewöhnt: »Das                             viduelles. Technologisch bekommt
jetzt Jahre der Digitalisierung in zwei    wäre eigentlich auch gar nicht anders                          man das ›neue Normal‹ schnell in
                                                                                                          den Griff, menschlich ist es aber
                                                                                                          eine Riesen-Herausforderung für
                              Thomas Gappmayr (52) ist seit April 2018 Head of Hu-                        das Management, die Menschen dort
                              man Resources und Mitglied der Geschäftsleitung bei
                                                                                                          abzuholen, wo jeder Einzelne ist.
                              Konica Minolta Business Solutions Austria. Zusätzlich
                                                                                                          Auch regulatorisch auf der gesetzli-
                              hat er die funktionelle HR-Leitung der Business Unit
                                                                                                          chen Ebene ist es ganz schwierig, das
                              Konica Minolta IT Solutions in Stuttgart übernom-
                                                                                                          menschlich persönliche Bedürfnis zu
                              men. Davor war Gappmayr in leitenden Funktionen
                                                                                                          regulieren.« Gerade in dieser heraus-
                              im Bankensektor tätig, zuletzt für mehr als fünf Jahre
                              in der Sberbank Europe als Head of Group Human                              fordernden Zeit, ist es ihr auch ganz
                              Resources. Gappmayr hat Rechtswissenschaften an                             wichtig, intern den Kontakt zum
                              der Universität Salzburg studiert.                                          europaweit verteilten Sales-Team so
                                                                                                          gut wie möglich über alle erlaubten
                                                                                                          Kanäle zu halten. Aber auch der Ver-
Monaten erlebt. Man hat gesehen,           möglich, auch wenn es manchmal et-                             trieb insgesamt laufe jetzt natürlich
wie dynamisch und resilient viele          was hektisch ist. Nine-to-five im Büro                         ganz anders als gewohnt ab. »Alle
Unternehmen unter Druck sein kön-          hat einfach sehr viel an Limitierung,                          acht Mitarbeiter in Wien arbeiten
nen. Intern hat es bei uns sehr starke     wenn man neben seinem
Regulative gegeben, amerikanische          Job auch noch Familie hat.
Unternehmen sind da sehr streng.           Natürlich gab es seit dem        Alfred Harl (63) fungiert seit 2007 als Obmann des
                                                                            Fachverbands UBIT (Unternehmensberatung, Buch-
Zeitgleich haben wir auch beschlos-        Lockdown mit Kinderbe-
                                                                            haltung und Informationstechnologie) in der WKÖ. Er
sen, unser Büro umzubauen, was             treuung und Distance
                                                                            wurde in dieser Funktion im November 2020 bestätigt
dazu geführt hat, dass wir jetzt alle      Learning auch eine or-
                                                                            und für weitere fünf Jahre an die Spitze des Fach-
seit einem Jahr zu beinahe hundert         dentliche zusätzliche Be-
                                                                            verbands UBIT gewählt, der im Moment rund 73.000
Prozent im Home Office sind.               lastung.« Job-mäßig sei es
                                                                            Unternehmen vertritt. Harl gründete bereits 1980
                                           eine große Herausforde-          sein Beratungs-Unternehmen Harl Consulting. Er war
Unternehmenskultur wichtig                 rung gewesen, »die Kun-          zudem von 2019 bis 2020 Obmann der Bundessparte
Die Arbeitsweise der letzten Monate        den rasch in die neue Si-        Information und Consulting in der WKÖ.
bescherte uns eine steile Lernkurve,       tuation «hinüberzubrin-
aber manchmal lernt man aus extre-         gen», sagt Sennebogen.
men Erfahrungen am meisten. Das            Vor allem für Marketing und Kreativ-                               derzeit remote, unser Großraumbüro
technologische Thema ist nicht das         teams – typische Endanwender der                                   ist auch für Videokonferenzen und
Entscheidende, es ist vielmehr ein         CELUM Plattform – gibt es noch eine                                ständiges Telefonieren suboptimal.
Kulturthema«, meint der Microsoft          zusätzliche Hürde, denn »das Home                                  Für die Zukunft braucht es da neue
COO: »Es ist zutiefst von der eigenen      Office und die Vernetztheit von Pro-                               Lösungen«, stellt Sennebogen klar.
Unternehmenskultur abhängig. Ei-           zessen im klassischen Zusammenar-                                  Zusammenfassend sieht die CELUM
gentlich ist jetzt das Management ge-      beitsbereich, also Nutzung von Appli-                              Managerin drei wichtige Punkte:
fordert, das richtige Modell zu su-        kationen, E-Mails und MS-Teams,                                    »Technologische Readiness, die so-
chen, und nicht im Copy-Paste-Ver-         sind eher fortgeschritten im Ver-                                  ziale bzw. menschliche Komponente
fahren ein Modell zu übernehmen,           gleich zu kreativen Prozessen und                                  sowie der Blick auf die Zukunft, das
das für das eigene Umfeld vielleicht       Abläufen. Gerade der Kreativprozess                                neue Normal und dafür notwendige
gar nicht passt. Wir suchen selbst bei     insbesondere die Ideenfindung lebt ja                              Bedingungen und Regulatorien.«
Home Office Mobile Working Future Office - Harl Consulting
COMPUTERWELT

                                                            Alfred Harl, seit vielen Jahren Ob-      Leute zu Hause sitzen, da gibt es auch
                                                            mann des Fachverbands UBIT (Unter-       keinen Kaffeetratsch, der ganz wich-
                                                            nehmensberatung, Buchhaltung und         tig ist. Wir müssen ganz besonders
                                                            Informationstechnologie), nützt die      auf die Menschen achten, dass sie
                                                            Chance sich bei den drei UBIT Berufs-    nicht überfahren und überfordert
                                                            gruppen zu bedanken: »Das sind die       werden.« Den Schritt in Richtung
                                                            IT-Expertinnen und Experten, die         Home-Office-Gesetz begrüßt Harl
von links: Martina Sennebogen (CELUM), Alfred Harl (UBIT)   über Nacht den Hebel umgelegt ha-        grundsätzlich und hält fest: »Das
und Thomas Gappmayr (Konica Minolta)                        ben und ihren Kunden mit Rat und         Home Office muss im Einvernehmen
                                                                                                     mit dem Betrieb und den Arbeitneh-
                                                                                                     mern vereinbart werden«, es seien
                                                             »Technologisch bekommt man              aber noch einige Punkte nicht ganz
                                                              das ›Neue Normal‹ schnell in           klar gestellt, wie etwa der Daten-
                                                                                                     schutz, der Arbeitsschutz oder die
                                                            den Griff, menschlich ist es eine
                                                                                                     Nutzung und Haftung für (eigene
                                                            Riesen-Herausforderung für das           oder vom Unternehmen gestellte) Ar-
                                                                     Management.«                    beitsgeräte im Home Office. »Was die
                                                                   Martina Sennebogen, CELUM         neue Arbeitswelt insgesamt, rund um
                                                                                                     Werkverträge und Home Office, be-
                                                                                                     trifft, muss der Gesetzgeber noch viel
                                                            Tat zur Seite gestanden sind. Die        agiler werden«, fordert Harl.
                                                            zweite Berufsgruppe sind die Unter-
                                                            nehmensberaterinnen und -berater,        Die Krise aus HR-Perspektive
UBIT-Obmann Alfred Harl (links) hört Thomas Gappmayr, HR-   denn viele Geschäftsführer hatten das    Hier schließt gleich Thomas Gapp-
Chef bei Konica Minolta aufmerksam zu.                      Riesenproblem, dass die Mitarbeiter      mayr, Head of HR bei Konica Minolta,
                                                            auf einmal physisch weg waren. Ne-       zum Thema Home-Office-Regelungen
                                                            benbei bemerkt hat die Krise ja nicht    an: »Mobile Working war schon vor
                                                            nur menschliche, sondern auch fi-        der Corona-Krise ein Thema. Wir hat-
                                                            nanzielle Komponenten, viele Betrie-     ten dazu eine Betriebsvereinbarung,
                                                            be befinden sich bis heute in einer      allerdings nach dem alten Modell:
                                                            schwierigen Situation. Und die dritte    Man hat geschaut wie viele Tage
                                                            Berufsgruppe sind die Buchhalterin-      Home Office verkraftet unser Unter-
                                                            nen und Buchhalter, die Tag und          nehmen und wie bereit sind die Füh-
                                                            Nacht mit Berechnungen zu Kurzar-        rungskräfte und Teams dazu. Da geht
                                                            beit und Härtefallfonds sowie einer      es ja sehr viel um Kompetenz und
                                                            Flut von Anträgen beschäftigt wa-        Vertrauen. Im März 2020 war es auch
                                                            ren.« Harl stellt auch der WKÖ ein       bei uns der Sprung ins kalte Wasser.
                                                            hervorragendes Zeugnis für die Be-       Der schnelle Wechsel vom Büro ins
                                                            wältigung der aktuellen Situation        Mobile Office war mit einem kultu-
                                                            und der Home-Office-Umstellung           rellen Change verbunden, der im
Nora Lawender, NTT Austria: »Ich glaube, dass Home Office
                                                            aus.                                     Zuge der Krise sicher untergeordnet
den Eltern auch Erleichterungen bringt.«
                                                                                                     war«, stellt Gappmayr klar. Seine
                                                            Glasfaser-Ausbau, IT-Security            Conclusio: »Dieser kulturelle Change
                                                            Er nennt drei Themenfelder, die jetzt    muss jetzt ganz intensiv bearbeitet
                                                            wichtig sind: »Breitband und Glasfa-     werden, denn das Home Office ist ge-
                                                            ser – der Ausbau muss viel schneller     kommen, um zu bleiben. Wir be-
                                                            vorangehen. Der zweite Bereich ist       zeichnen es übrigens als ›Mobile
                                                            Cybersecurity, jeder zweite Betrieb in   Working‹, was der Gesetzgeber auch
                                                            Österreich ist bereits von Cyberatta-    aufgreifen sollte. Da sind die Unter-
                                                            cken betroffen gewesen.« Da habe das     nehmen schon wieder einen Schritt
                                                            Home Office einiges an Lücken und        weiter.« Zur eigenen Bewältigung
                                                            neuen Fragen aufgemacht, auch in         mein Gappmayr: »Aufgrund unserer
                                                            punkto DSGVO, betont Harl. »Der          eigenen Infrastruktur ist es uns ge-
                                                            dritte und wesentlichste Punkt ist die   lungen, sehr schnell ins Mobile Office
                                                            Motivation der Mitarbeiter und wie       zu wechseln. Viele Skeptiker wurden
                                                            man sie als Arbeitgeber erreicht. Es     damit eines Besseren belehrt. Natür-
Der Roundable fand im neuen Büro von NTT statt.             hat eine andere Energie, wenn die        lich wird es bei einem auf Service fo-
Home Office Mobile Working Future Office - Harl Consulting
Nr. 04–05 | 2021                                                          HOME OFFICE – MOBILE WORKING – FUTURE OFFICE | 23

kussierten Betrieb immer Tätigkeiten          mitierung mehr in punkto Mobile                                           überhaupt irgendetwas zu bekom-
geben, die man nur vor Ort beim Kun-          Working geben, das heißt Teamleiter                                       men, egal ob Laptop, Videokamera
den durchführen kann. Aber bei zwei           und Mitarbeiter entscheiden gemein-                                       oder Headset. Viel wichtiger ist es al-
Drittel der Tätigkeiten haben wir ge-         sam, wie viel Mobile Working                                                     lerdings, das richtige Equip-
sehen, dass sie ohne weiteres mit Mo-         und Präsenz im Büro Sinn                                                         ment auszuwählen. Da ist auch
bile Working machbar sind.«                   macht, erklärt der HR-Manager,                                                   der Arbeitgeber gefragt, sich zu
                                              »dazu sind wir gerade in der                  »Die     Arbeitgeber               kümmern, den Mitarbeitern die
Hybrid-Working wird Usus                      Evaluierungsphase. Parallel                haben bei der Auswahl richtige Ausstattung an die
Künftig wird es ein Hybrid-Working-           dazu schaffen wir eine moderne              des Equipments eine Hand zu geben. Aus dieser Situ-
Modell geben, also einen Mix beste-           Office-Landschaft. Der Arbeits- große Verantwortung.« ation resultierte leider, dass
hend aus Arbeit im Büro und Arbeit            platz im Unternehmen muss in                                                     zum Beispiel günstige Consu-
                                                                                                Stefan Grewe, EPOS
von anderswo (zu Hause, beim Kun-             Zukunft einen Mehrwert bieten                                                    mer-Headsets gekauft wurden,
den, unterwegs etc.). »Man muss im            – damit die Mitarbeiter und                                                      die nicht die Schutzmechanis-
Zuge des Cultural Changes die gesam- Mitarbeiterinnen nicht nur ins                                                            men hatten, die das Gehör vor
ten Arbeitsprozesse evaluieren, weil          Büro kommen, um ihre Isolation zu                                         Lautstärke-Spitzen schützen. Auch
die derzeitigen Abläufe in vielen Un-         beenden. Sondern auch, weil sie dort                                      dass die Lärmgeräusche rundherum
                                                                                                                        ausgeblendet werden, ist wichtig,
                                                                                                                        weil jede Art von Lärm Stress erzeugt.
                                Mit 1. Juli 2020 hat Fred Mahringer (49), die Leitung                                   Da haben die Arbeitgeber bei der Aus-
                                des HR-Bereichs bei A1 übernommen. Der promo-
                                                                                                                        wahl des Equipments eine große Ver-
                                vierte Betriebswirt Mahringer absolvierte bei A1 eine
                                                                                                                        antwortung. Bei uns waren die Mitar-
                                Techniklehre und schloss danach eine HTL für Elekt-
                                                                                                                        beiter im Sales-Bereich schon immer
                                rotechnik und ein MBA Programm ab. Die Stationen
                                                                                                                        so ausgestattet, dass sie hybrid arbei-
                                des Oberösterreichers bei A1 reichen von technischen
                                                                                                                        ten konnten.
                                Bereichen im Festnetz und Mobilfunk, der Leitung
                                Channel Marketing & Customer Development im Who-
                                lesale, der Leitung Strategie Planung Festnetz bis hin                                  Egal, wo man arbeitet
                                zum Director Portfolio- und Projectmanagement.                                          Denn es geht nicht nur ums Home Of-
                                                                                                                        fice, sondern darum, von überall ar-
                                                                                                                        beiten zu können. Im ›neuen Normal‹
ternehmen noch auf dem Präsenz-Of- gewisse Dinge besser, effizienter, kre-                                              stellt sich lediglich die Frage: Wie vie-
fice basieren. Es geht also nicht nur         ativer und produktiver als zu Hause                                       le Tage bin ich im Home Office und
um Infrastruktur, sondern um die              machen können.«                                                           wie viele präsent im Unternehmen?«
Prozesslandschaft insgesamt.« Gapp-
mayr gibt auch einen internen Ein-            Ausstattung wichtig
blick: »Wir sind als Arbeitgeber mit          Onlinekonferenz-Hard-                 Seit 2016 ist Christiane Noll (52) Geschäftsführerin bei
                                                                                    Avanade in Österreich, einem im Jahr 2000 gegrün-
dem Audit ›Familie und Beruf‹ zerti-          ware-Anbieter und
                                                                                    deten Joint Venture von Accenture und Microsoft.
fiziert – das wird von den Angestell-         Dienstleister zählen ein-
                                                                                    Vor ihrer Zeit bei Avanade war Noll sechs Jahre bei
                                              deutig zu den Gewinnern
                                                                                    Microsoft tätig, zuletzt als Mitglied der Geschäftsfüh-
                                              der Corona-Krise, wie
                                                                                    rung. Als Leiterin des Public Sectors koordinierte sie
  »Der wesentlichste Punkt ist                auch Stefan Grewe, Sales
                                                                                    alle Microsoft-Aktivitäten im öffentlichen sowie im
die Motivation der Mitarbeiter – Director DACH Enterprise                           Bildungsbereich. Zuvor hat Noll das international täti-
                                              Solutions bei EPOS, fest-
und wie man sie als Arbeitgeber                                                     ge CRM-Software-Unternehmen update mitaufgebaut.
                                              stellt. »Im März und April            Ganz wichtig ist Noll ihre Patchwork-Familie.
              erreicht. «                     2020 war der Headset-
              Alfred Harl, UBIT               Markt nahezu leergefegt.
                                              Wir konnten unsere Produktion zum                                         Herausforderungen beim Thema
                                              Glück danach vervielfachen, denn die                                      Home Office seien sicher neben der
ten extrem gut aufgenommen. Die               Umsätze explodierten.« EPOS (zuvor                                        technischen Ausstattung auch die
Flexibilität in Bezug auf Arbeitsort          Sennheiser Communications, Anm.                                           räumlichen Rahmenbedingungen,
und Arbeitszeit ist damit wesentlich          d.Red.) ist Hersteller von Premium                                        zum Beispiel wenn zwei Personen
höher und damit ist beispielsweise            Headsets und gehört zur Demant                                            sich den Küchentisch als Arbeitsplatz
Home Schooling etwas leichter be-             Gruppe, der Hauptsitz des Unterneh-                                       teilen müssen. »Spätestens da weiß
wältigbar. Das ist auch für künftiges         mens ist in Dänemark. Zielgruppen                                         man ein Headset mit ANC (aktiver
Employer Branding ganz wichtig,               für die EPOS-Produkte sind sowohl                                         Geräuschunterdrückung) sehr zu
wenn Mobile Working fix etabliert             Unternehmen als auch die Gaming-                                          schätzen«, unterstreicht Grewe, Zu-
ist«, ist Gappmayr überzeugt. Bei Ko- Community. »In der Krise ging es für                                              sammenfassend meint der EPOS-Ma-
nica Minolta wird es künftig keine Li- viele natürlich erst einmal darum,                                               nager: »Wichtig ist, dass die Mitar-
Home Office Mobile Working Future Office - Harl Consulting
24 | HOME OFFICE – MOBILE WORKING – FUTURE OFFICE                                                                                        COMPUTERWELT

beiter im Home Office stressfrei ar-                              Fred Mahringer sieht es ähnlich: »In         »Letztlich geht es aber jetzt um eine
beiten können.«                                                   den nächsten Jahren steht uns eine           radikale Unternehmenstransformati-
                                                                  Disruption bevor. Als HR sind wir ex-        on und die Frage: Wie muss der Ar-
Zukunft und Ausblick                                              trem gefordert, wie wir diesen Pro-          beitsplatz der Zukunft eigentlich aus-
Hermann Erlach blickt ein wenig in                                zess in Zukunft gestalten. Das Thema         sehen?«, fasst Martina Sennebogen
die Zukunft: »Wir sind drauf und                                  HR ist jetzt auch massiv aufgewertet         zusammen. »Es geht nicht darum,
dran, unsere eigene Zukunft der Ar-                               worden. Immer wenn es um New                 den Status Quo zu lösen, sondern eine
beit zu designen. Da ist insbesondere                             Work geht, werden jetzt die vier Kom-        Idee dafür zu bekommen, wo es in
die HR-Abteilung gefordert, gemein-                               ponenten People, Place, Technology           fünf bis sechs Jahren hingeht – und
sam mit dem CEO und dem Manage-                                   und Processes genannt. Eines ist klar:       jedes Unternehmen muss für sich

Christiane Noll freut sich: »Die Barrieren im Denken sind ge-   Martina Sennebogen: »Es geht um radi-   Der Roundtable wurde aufgezeichent und LIVE via
brochen. Das ›es geht nicht‹ gibt es nicht mehr.«               kale Unternehmenstransformation.«       COMPUTERWELT TV übertragen.

ment. Die Frage ist: Wie sieht das Stu-                            Bei Shop-Mitarbeitern geht kein             versuchen, vorausschauend eine gute
fenkonzept aus? Home Office oder                                   Home Office, aber z. B. in der Buch-        Lösung zu finden.«
Büro ist die falsche Diskussion. Rich-                             haltung reicht vielleicht in Zukunft        Christiane Noll hakt ein: »Die Zu-
tig ist: Wie schaut mein Geschäftsmo-                              ein Tag in der Woche im Büro. Im            kunft ist jetzt schon da, wir hinken
dell aus und aus welchen Tätigkeiten                               Marketing oder bei kreativen Prozes-
besteht es? Wickle ich das analog, hy-                             sen hingegen wird ein Tag in der Wo-
brid oder digital ab? Das ist definitiv                            che nicht reichen. Das heißt, wir kön-      »Was wir nicht wollen, ist, dass
ein fordernder, positiver und                                            nen nur einen gewissen Rah-           die Leute nur zu Hause arbeiten
spannender Designprozess. Das                                            men vorgeben, wo sich die Mit-
                                                                                                                oder an fünf Tagen die Woche
Office der Zukunft wird immer                                            arbeiter in Abstimmung mit
mehr ein Platz der Innovation,                                           dem Team selbst gut bewegen
                                                                                                                       im Büro sitzen.«
der Begegnung und für den              »Der   fixe   Arbeitsplatz        können. In Zukunft brauchen                   Fred Mahringer, A1 Österreich
Austausch.« Allerdings drohe            gehört eindeutig der wir sicher noch einiges an mu-
bei ansteigender Home-Office-            Vergangenheit an.«              tigen Experimenten.«
Zeit die Gefahr, dass die Leute                                                                                nur ein wenig hinterher. Freude und
                                          Christiane Noll, Avanade
einfach zu viel Zeit online ver-                                         Wohlfühlfaktor beachten               Spaß an der Arbeit sind heute die am
bringen, warnt Erlach: »Die An-                                          Stefan Grewe sieht den Men-           meisten unterschätzten Erfolgsfakto-
zahl der virtuellen Meetings, E-                                         schen im Mittelpunkt: »Es ist         ren – daran muss man die richtigen
Mails und Channels explodiert.                                           schon sehr wichtig, dass sich         Arbeitsbedingungen anpassen. Ich
Um ein Ausbrennen der Mitarbeiter                                  die Mitarbeiter auch in ihrer neuen         habe sogar einen Mitarbeiter, der in
zu verhindern, ist die Selbstverant-                               Arbeitsumgebung, im Home Office,            Spanien am Strand sitzt – und er
wortung und Selbstreflexion sicher                                 wohlfühlen. Und es geht darum, zu           macht eine Super-Arbeit. Also warum
wichtig. Auch der gute, persönliche                                erkennen: Wir machen Home Office            nicht. Es geht ja um die Sache und um
Kontakt im Team – und sei es bei ei-                               nicht, weil alle vom Home Office re-        die Leistung. Für mich ist es beson-
nem Spaziergang im Park – ist ein-                                 den, sondern es geht dabei um Ausge-        ders schön zu sehen, dass die Barrie-
fach gerade in der langen Krisenzeit                               wogenheit und Verantwortung, Hyb-           ren im Denken gebrochen sind: Das
wirklich entscheidend«, hebt der Mi-                               rid Work zu leben, wo es Sinn               ›Es geht nicht‹ gibt es nicht mehr.
crosoft-Manager hervor.                                            macht.«                                     Ganz wichtig ist: Wir müssen die
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Nr. 04–05 | 2021                                                          HOME OFFICE – MOBILE WORKING – FUTURE OFFICE | 25

Achtsamkeit in den Vordergrund stel-          chen eine klare neue Vision, wie die                            fester Bestandteil geworden. Der
len – für die Menschen und für die            Arbeitswelt der Zukunft aussehen                                Wunsch nach Begegnungszonen, um
neue Arbeitswelt.«                            soll und der werden sich viele Dinge                            sich wieder persönlich zu treffen,
Nora Lawender spricht sich für klare          unterordnen müssen. Ich wünsche                                 nimmt zu. Auch der Bedarf an Räu-
Regeln aus: »Ein Regulativ und eine           mir viel mehr Flexibilität bezüglich                            men, welche kooperative Arbeitswei-
Betriebsvereinbarung sind sicher              Zusammenarbeit unter Beratern, um                               sen über Standorte hinweg ermögli-
ganz wichtig, auf der anderen Seite           schnell und professionell zum Wohle                             chen, steigt, sind sich alle Diskutan-
brauchen wir auch diese Agilität, die         der Betriebe zusammen arbeiten zu                               ten einig. Mark Winkler bringt ab-
Selbstverantwortung und das Ver-              können. Stichwort Werkvertragsre-                               schließend (referenzierend auf den
trauen – das oft durch Überregulie-           gelung: Diese verstaubte Materie ge-                            Gobal Risk Report des World Econo-

Mark Winkler (links) zu Christiane Noll und Fred Mahringer: »Corona war            Home Office und die Zukunft der Arbeit: Jedes Unternehmen muss
erst der Anfang.«                                                                  jetzt seinen individuellen Weg finden, waren sich die Experten einig.

rungen wieder schwierig zu leben ist.         hört endlich durch zukunftsfähige                                mic Forums, Anm. d.Red.) noch einige
Dieses Spannungsfeld wird uns noch            Regelungen abgelöst. Wichtig ist                                 Gedanken ein: »Corona war erst der
einer Weile beschäftigen.« Zum The-           auch, dass wir das Thema Cy-                                           Anfang, ich bin überzeugt, dass
ma Home-Office-Gesetz meint sie:              bersecurity im Auge behalten.                                          die Herausforderungen generell
»Ich glaube es muss formalisiert wer-         Und wir brauchen dringend                                              und die Komplexität in den Inf-
den. Der Arbeitgeber und der Arbeit-          eine stabile, schnelle, öster-                                         rastrukturen noch zunehmen
nehmer müssen wissen, wie ihre                reichweite Infrastruktur, dazu       »Wir   haben    jetzt  Jahre      wird. Umgelegt auf die digitale
Rechte aussehen und was ihre Pflich-          braucht es jetzt einen viel            der Digitalisierung in Transformation haben wir ge-
ten sind. Ich denke, da gibt es ja ei-        schnelleren Glasfaser-Ausbau.«        zwei Monaten erlebt.« lernt: Morgen ist etwas mög-
gentlich sehr ähnliche Interessen.«           Thomas Gappmayer schließt an:                                          lich, was gestern nicht möglich
                                                                                      Hermann Erlach, Microsoft
                                              »Man benötigt erstens einen ge-                                        war – die exponentielle Ent-
Es braucht klare Regeln                       wissen regulatorischen Rahmen,                                         wicklung nimmt in vielen As-
Hier ergänzt Alfred Harl: »Mit Bezug          zweitens strategische Vorgaben                                         pekten Fahrt auf. Und wir be-
zum Home-Office-Gesetz: Regeln                und drittens ist es eine Riesen-                                       finden uns immer mehr in ei-
                                              Chance, eine neue, innovative Office-                            ner VUCA world« (VUCA ist ein Akro-
                                              Gestaltung umzusetzen, die die gesell-                           nym für die englischen Begriffe
»Genauso wie den Wechsel vom                  schaftlichen Veränderungen des letz-                             volatility, uncertainty, complexity
Tastentelefon zum Smartphone                  ten Jahres berücksichtigt. Zusätzlich                            und ambiguity. Es beschreibt schwie-
                                              gilt es, die Arbeitsprozesse anzupas-                            rige Rahmenbedingungen der Unter-
 werden wir jetzt den Wechsel
                                              sen. Wesentlich dabei ist die Kompe-                             nehmensführung. Anm. d.Red.). Als
 vom alten Büro zum smarten                   tenz der Manager, sie müssen ihr Füh-                            Hobby-Skipper hat er einen bildhaf-
       Office erleben.«                       rungsverhalten massiv anpassen. Da                               ten Vergleich parat: »Es geht darum,
      Mark Winkler, Kapsch BusinessCom        braucht es neue Tools, eine neues                                das Boot auch in Extremsituationen
                                              Mindset und gezielte Schulungen.«                                unter Beibehaltung des sicheren
                                              Die Bürowelt hat sich bereits verän-                             Hauptkurses, mit Nordpolung und
wird es brauchen, aber der sprich-            dert und wird sich nachhaltig weiter                             klaren Visionen, reaktionsschnell
wörtliche Amtsschimmel soll im Stall          verändern. Bildschirmarbeitsplätze                               und mit der nötigen Flexibilität ins
der Vergangenheit bleiben. Wir brau-          stehen leer und das Home Office ist                              nächste Ziel steuern zu können.«
Home Office Mobile Working Future Office - Harl Consulting
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Die Mehrheit der Beschäftigten in Ös-                             arbeiten. In der Krise ist es gelungen,        dem einzelnen Mitarbeiter über die
terreich wünscht sich vom Arbeitge-                               allen Mitarbeiterinnen und Mitarbei-           Schulter blicken, um sich auf dem
ber einen dauerhaften Home-Office-                                tern die notwendige Hardware zur               Laufenden zu halten«, sagt Daniel
Einsatz zu erlauben, bis es einen CO-                             Verfügung zu stellen – dabei mussten           Rutter. »Zudem entsteht eine neue
VID-19-Impfstoff gibt. Gleichzeitig                               wir teilweise nachrüsten«, berichtet           Transparenz über Abteilungsgrenzen
hoch im Kurs stehen mehr Freiräume                                Daniel Rutter. »Der hauseigene Sup-            hinweg. Wichtig ist es aber, eine ge-
bei Entscheidungen sowie der                                      port räumte zudem technische Prob-             sunde Mischung aus alter und neuer
Wunsch, Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeiter auf Distanz online zu führen.
Das sind Ergebnisse der Studie »Ar-                                  Martina Sennebogen (39) ist seit Februar 2021 Head
                                                                     of Global Sales beim Linzer Softwarehaus CELUM,
beitsplatz der Zukunft in der digita-
                                                                     Spezialist für Digital Asset Management. Zuvor war
len Welt« der Kapsch Group. Dafür
                                                                     die studierte Betriebswirtin zehn Jahre bei Microsoft
wurden bevölkerungsrepräsentativ
                                                                     in unterschiedlichen Vertriebs- und Management-
1.000 Arbeitnehmerinnen und Ar-
                                                                     Positionen tätig und verantwortete dort zuletzt das
beitnehmer von einem Marktfor-
                                                                     Industrievertikal Energie. Die Karriere der dreifachen
schungsinstitut befragt.                                             Mutter begann als Produktmanagerin bei der Firma
                                                                     Hirsch Armbänder, danach war sie bei der Werbeagen-
Wünsche ans Unternehmen                                              tur McCann-Erickson tätig.
Die Umfrage-Ergebnisse zeigen, dass
die Beschäftigten in Österreich be-
reits sehr konkrete Vorstellungen                                 leme aus, beispielsweise bei Video-            Arbeitswelt zu kreieren. Wenn man
über eine neue Unternehmenskultur                                 konferenzen. Ebenfalls sehr wichtig            ausschließlich zu Hause arbeitet, feh-
haben: 77 Prozent halten es im digita-                            für eine erfolgreiche Umstellung auf           len die zufälligen Gespräche mit Kol-
len Zeitalter für wichtig bis sehr                                Home-Office-Arbeit: Für die Führung            leginnen und Kollegen in der Kaffee-
wichtig, Home-Office-Mitarbeiter                                  rein virtueller Teams braucht es neue          küche. Diese braucht es, um neue Ide-
auf Distanz in Online-Teams zu füh-                               Führungsmethoden, die wir aus un-              en sowie eine Bindung an das Unter-
ren. 83 Prozent wünschen sich, die                                seren internationalen Erfahrungen              nehmen zu entwickeln. Daher sollten
Strukturen der Organisation zu flexi-                             übernehmen konnten.«                           auch bei hybriden Arbeitsplätzen
bilisieren, indem beispielsweise Ab-                                                                             analoge Rituale ermöglicht werden.
teilungsdenken aufgehoben wird. Zu-                               Führungskräfte gefordert                       Letztlich gilt es, das Beste aus beiden
dem plädieren 89 Prozent dafür, dass                                Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
es mehr Freiräume für Entscheidun-                                  auf Distanz, »remote« zu führen, be-
gen gibt. »Wir haben in der Corona-                                 deutet eine Abkehr von klassischen
Lockdown-Phase zeitweise fast alle                                  Führungsmethoden. Die laufende                 »Bei zwei Drittel der Tätigkei-
unsere 6.500 Mitarbeiterinnen und                                   Kontrolle von physischer Anwesen-               ten haben wir gesehen, dass
Mitarbeiter in 40 Ländern vom Home                                  heit, Arbeitszeit und -fortschritt fällt       sie ohne weiteres mit Mobile
                                                                                dabei weg. An die Stelle
                                                                                                                      Working machbar sind.«
                                                                                der Aufsicht durch die
                    Mark Winkler (47) ist ausgebildeter Ingenieur, aka-         Führungskraft tritt ein                Thomas Gappmayr, Konica Minolta
                    demisch geprüfter Werbekaufmann und absolvierte
                                                                                Bottom-up-Ansatz, bei
                    einen MBA in Sales & Marketing. Der gebürtige Steirer
                                                                                dem das gesamte Team
                    war 20 Jahre lang für Technologiekonzerne wie Dell,
                                                                                sich online und für alle         Welten miteinander zu verbinden.«
                    Fujitsu, Hitachi und Samsung im Business Develop-
                                                                                sichtbar auf Quartalsziele       Die Pandemie hat den Unternehmen
                    ment und im Management tätig. Seit 2016 ist er bei
                                                                                einigt. Die vereinbarten         gezeigt, dass es möglich ist, Kernpro-
                    Kapsch BusinessCom im Bereich Business Develop-
                    ment und Management tätig. Mark Winkler ist stolzer         »Objectives« werden für          zesse und -Services auf sichere Art
                    Familienvater sowie begeisterter Hobby-Skipper und          alle Teilnehmer verständ-        und Weise zu transformieren – und
                    -Musikproduzent.                                            lich aufbereitet und mit         zwar in einer zuvor nicht vorstellba-
                                                                                definierten »Key Results«        ren Geschwindigkeit. Die Workloads
                                                                                messbar gemacht. Diese           haben sich für alle möglichen Unter-
Office aus arbeiten lassen«, sagt Da-                               Objectives & Key Results (OKR) ge-           nehmen innerhalb kürzester Zeit ver-
niel Rutter, Vizepräsident Human Re-                                nannte Führungsmethode stammt                schoben, die Mitarbeiter wurden von
sources der Kapsch Group. »Tech-                                    von IT-Häusern aus dem Silicon-Val-          einem Tag auf den anderen ins Home
nisch waren wir grundsätzlich auf                                   ley und hat sich in der Praxis digital       Office übersiedelt. Social Distancing,
ein solches Szenario vorbereitet. Als                               geprägter Unternehmen bereits seit           Remote Work und Kontaktverbote
Digitalkonzern hatten wir bereits ge-                               Jahren bewährt.                              zwangen viele Unternehmen, sich
lernt, wie Teams am besten online                                   »Führungskräfte müssen nicht mehr            mit neuen, digitalen Technologien
vernetzt über Ländergrenzen hinweg                                  jeder einzelnen Mitarbeiterin und je-        auseinanderzusetzen. Einige mussten
Home Office Mobile Working Future Office - Harl Consulting
Nr. 04–05 | 2021                                                     HOME OFFICE – MOBILE WORKING – FUTURE OFFICE | 27

bei Null anfangen, andere konnten            in Kooperation mit der Uni Wien und                            von zu Hause arbeiten werden, bei
ihr Business in neue völlig neue Bah-        der Uni Graz entstanden ist. Home                              denen das früher aufgrund ihrer
nen lenken. Die digitale Transforma-         Office hat durch die COVID-19-Pande-                           Funktion undenkbar gewesen wäre.
tion steht jetzt weltweit auf dem Ra-        mie einen Boom erlebt, es wurde von                            Über 80 Prozent der Unternehmen
dar aller Unternehmen.                       nahezu allen Unternehmen (96 Pro-                              glauben, dass nach Corona regelmä-
                                             zent) genutzt. Die ursprünglich hohe                           ßig und auch mehr Stunden im Home
Corona verändert nachhaltig                  Bedeutung der physischen Anwesen-                              Office gearbeitet wird. Folgt man die-
Vor der Krise wurde Home Office in           heit im Büro wurde in Zeiten des                               sen Ergebnissen, müssen Arbeitswei-
75 Prozent der österreichischen Un-          Lockdowns durch Erwartungen an                                 sen, Kollaboration und Führung neu
ternehmen nur von wenigen Einzel-            die virtuelle Verfügbarkeit abgelöst.                          gedacht und gestaltet werden. »Es ist
personen oder sehr eingeschränkten           Knapp 70 Prozent geben an, dass die-                           wichtig, die Learnings aus der Krise
Zielgruppen genutzt. Das hat sich            se bei ihnen im Unternehmen sehr                               zu reflektieren, sich mit veränderten
schlagartig geändert: Insgesamt ge-          wichtig geworden ist. Ein starker Fo-                          Ansprüchen an eine Büroumgebung
ben 90 Prozent von 300 befragten             kus auf Erreichbarkeit führt bei den                           auseinanderzusetzen sowie techni-
Unternehmen an, dass während des             Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern                              schen, logistischen und operativen
ersten Lockdowns zumindest die               oft zu großem Druck. Viel wichtiger                            Herausforderungen, wenn zum Teil
Hälfte der Belegschaft von zu Hause          sei es, die Leistung in den Vorder-                            aus dem Büro und zum Teil aus dem
aus gearbeitet hat. In knapp 60 Pro-         grund zu rücken und klare Rahmen-                              Home Office gearbeitet wird, zu be-
zent der Unternehmen arbeiteten so-          bedingungen als Orientierung zu ver-                           gegnen. Außerdem gilt es die Weiter-
gar nahezu alle Mitarbeiterinnen und         einbaren, sagen die Studienautoren.                            entwicklung der Unternehmenskul-
Mitarbeiter aus dem Home Office,             83 Prozent der Unternehmen sind da-                            tur in Richtung Vertrauen und Ergeb-
heißt es in der Flexible Working Stu-        von überzeugt, dass in Zukunft auch                            nisorientierung voranzutreiben«, so
die 2020, die von Deloitte Österreich        Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter                               die Studie.                      cws

 Alle Teilnehmer auf einen Blick (alphabetisch nach dem Firmennamen)
 • A1 Österreich – Fred Mahringer, Head of Human   • KONICA MINOLTA – Thomas Gappmayr, Head of        Den Überblick über alle bislang veranstalteten
 Resources                                         Human Resources                                    COMPUTERWELT Roundtables finden Sie hier:
 • AVANADE – Christiane Noll, Geschäftsführerin    • MICROSOFT – Hermann Erlach, COO und ab           www.computerwelt.at/tag/roundtable
 Österreich                                        1.5.2021 neuer Geschäftsführer                     Die Expertenrunde zum Nachsehen finden Sie hier:
 • CELUM – Martina Sennebogen, Head of Global      • NTT Austria – Nora Lawender, Geschäftsführerin   www.facebook.com/computerwelt.at/videos
 Sales                                             • UBIT – Alfred HARL, Obmann des Fachverbands      www.youtube.com/c/ComputerweltAt
 • EPOS – Stefan Grewe, Sales Director DACH,       UBIT (Unternehmensberatung, Buchhaltung und
 Enterprise Solutions (virtuell zugeschalten)      Informationstechnologie)
 • KAPSCH BusinessCom – Mark Winkler, Director     Moderation & Redaktion: Christine Wahlmüller
 DACH, Smart Spaces & Digital Ecosystems           Technik: Roland Kissling, Christian Schratt
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