HORIZONTE Februar 2019 - Sparkasse UnnaKamen

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HORIZONTE
Kapitalmarktausblick des Berenberg Wealth and Asset Management

Februar                      2019
Kapitalmarkt kompakt
Rückblick

    Wertentwicklung ausgewählter Anlageklassen
    Gesamtrendite der Anlageklassen in den letzten 4 Wochen, seit Jahresanfang und über 5 Jahre (%, EUR)
                                                            Seit 4 Wochen & Jahresanfang (YTD)                                12-Monats-Zeiträume der letzten 5 Jahre
                                                           4W (02.01.19 - 30.01.19)                                          30.01.18 30.01.17 30.01.16 30.01.15 30.01.14
                                                           YTD (31.12.18 - 30.01.19)                                         30.01.19 30.01.18 30.01.17 30.01.16 30.01.15
                                                                                                      10,9
     Brent                                                                                                    14,4                 1,9    5,8     32,3    -41,8     -41,7
                                                                                             7,7
     Aktien Emerging Markets                                                                 7,7                                  -7,5   20,4     27,7    -17,7      26,4
                                                                                         6,1
     S&P 500                                                                                 7,4                                   5,3    8,8     21,8      3,4      36,2
                                                                                         5,8
     Euro Stoxx 50                                                                      5,5                                       -9,9   13,3     10,3     -6,9      13,7
                                                                                          5,7
     DAX                                                                                   5,9                                  -15,3    13,0     19,2     -8,4      14,1
                                                                                      4,8
     Aktien Japan                                                                     4,8                                         -7,9   10,6     19,0      4,3      24,0
                                                                             1,5
     Gold                                                                       2,8                                                6,5    -3,4     8,2     -9,2      24,0
                                                                            1,0
     EM-Staatsanleihen (hart)                                                  2,0                                                 9,0    -7,7    12,9      5,6      20,4
                                                                           0,5
     EUR Unternehmensanleihen                                              0,8                                                    -0,3    2,8      3,5     -1,0        7,8
                                                                           0,4
     EUR Staatsanleihen                                                    0,5                                                     1,4    1,0     -0,3      1,8        7,4
                                                                  0,0
     Eonia                                                        0,0                                                             -0,4    -0,4    -0,3     -0,1        0,1
                                                              -1,2
     USD/EUR-Wechselkurs                                         -0,1                                                              8,0   -13,8     1,3      4,2      20,1
     S&P 500: S&P 500 TR (US-Aktien); Euro Stoxx 50: Euro Stoxx 50 TR; DAX: DAX TR; Topix: Topix TR (japanische Aktien); Aktien Emerging Markets: MSCI EM NR
     EUR Staatsanleihen: IBOXX Euro Eurozone Sovereign 1-10 TR; EUR Unternehmensanleihen: IBOXX Euro Corporates Overall TR;
     EM-Staatsanl. (hart): Barcl. EM Hard Currency Agg Govt Related TR; Gold: Gold US Dollar Spot; Brent Rohöl: Bloomberg Brent Crude Subindex TR;
     Eonia: Eonia Capitalizaiton Index; USDEUR: Preis von 1 USD in EUR. Alle Performance-Zahlen in EUR gerechnet.

Quellen: Bloomberg, Berenberg
                                                                                                                                                                  Zeitraum: 30.01.2014 – 30.01.2019
Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar.

2                        Horizonte Handout ǀ Februar 2019
Kapitalmarkt kompakt
Ausblick

      Volkswirtschaft
      • Europa: grauer Winter der Konjunktur; Handelsstreit, Brexit und politische Risiken belasten; Konjunkturdelle bis ins Frühjahr.
      • USA: Konjunktur hat Höhepunkt überschritten; weniger Wachstum in 2019; Inflation verhalten; Fed legt bald Zinspause ein.
      • Erhebliche Risiken für die nächsten Monate, aber Rezessionsgefahr gering; Ausblick ab Frühjahr 2019 verhalten positiv.

      Aktien
      • Aktien dürften in 2019 dank steigender Gewinne, attraktiveren Bewertungen und fehlender Anlagealternativen weiter zulegen.
      • Nachlassende Zentralbankunterstützung, politische Risiken und Wachstumsverlangsamung sprechen für erhöhte Volatilität.
      • Wir gewichten Aktien im Multi-Asset-Portfolio über, reduzieren jedoch die Risiken nach der Erholung im letzten Monat.

      Anleihen
      • Sichere Staatsanleihen bieten weiterhin sehr niedrige Renditen und lassen keine positiven Erträge für 2019 erwarten.
      • Unternehmens- und Hochzinsanleihen erholen sich zum Jahresstart; im Spätzyklus keine sinkenden Risikoprämien erwartet.
      • Wir halten die Laufzeit (Duration) weiterhin kurz; im Multi-Asset-Portfolio gewichten wir Anleihen unter.

      Alternative Investments / Rohstoffe
      • Gold steigt über 1,300 US-Dollar: ETF-Zuflüsse und geringere Realzinsen unterstützen; Potenzial bei USD-Abschwächung.
      • Ölpreis (Brent) dürfte weiter um 60 USD schwanken: Einhaltung der OPEC+ Förderkürzung unterstützt den Preis.
      • Positiver Jahresstart bei Industriemetallen: Preise dürften mit Verzug von einer chinesischen Konjunkturerholung profitieren.

      Währungen
      • Euro/US-Dollar-Kurs schwankt um 1,14: erwartete Fed-Zinserhöhungspause lastet auf USD; Italien & Brexit belasten Euro.
      • Britisches Pfund gewinnt trotz einer fehlenden Brexit Lösung hinzu; ein harter Brexit dürfte das Pfund unter Druck setzen.
      • Euro/Schweizer Franken-Wechselkurs steigt auf 1,14: Im Risk-On Umfeld ist der Franken weniger als sicherer Hafen gesucht.

3          Horizonte Handout ǀ Februar 2019
Berenberg Asset-Allokation kompakt
Einschätzung mit absoluter Positionierung innerhalb der Anlageklassen

4         Horizonte Handout ǀ Februar 2019
Berenberg Asset-Allokation kompakt
Rückblick für die Kernstrategie 3

     Steuerung der Aktienquote eines ausgewogenen Multi Asset Mandats seit Auflage
              Performance                  28.01.14 - 28.01.15            28.01.15 - 28.01.16            28.01.16 - 28.01.17            28.01.17 - 28.01.18    28.01.18 - 28.01.19
              Aktienbenchmark                    22,32%                         -6,57%                         15,30%                         10,40%                 -6,43%
    70%                                                                                                                                                                          108
    65%                                                                                                                                                                                106
    60%                                                                                                                                                                                104
    55%                                                                                                                                                                                102
    50%                                                                                                                                                                                100
    45%                                                                                                                                                                                98
    40%                                                                                                                                                                                96
    35%                                                                                                                                                                                94
    30%                                                                                                                                                                                92
    25%                                                                                                                                                                                90
      Okt. 17                           Jan. 18                          Apr. 18                           Jul. 18                           Okt. 18                 Jan. 19
               Aktienquote KS 3                     Aktienquote (Min/Neutral/Max)                         Entwicklung Aktienbenchmark* (29.09.2017 = 100; Rechte Skala)
Quellen: SimCorp, Bloomberg, Berenberg        *„Aktienbenchmark“ setzt sich aus 70% STOXX Europe Net Return Index und 30% S&P 500 Net Return Index zusammen.   Zeitraum: 28.01.2014 – 28.01.2019
Hinweis: Die dargestellten historischen Wertentwicklungen stellen keinen verlässlichen Indikator für eine zukünftige Entwicklung dar.

    • Nach der Aktienmarktkorrektur Anfang Februar 2018 haben wir unser Aktienübergewicht ausgebaut, da wir für die Konjunktur- und
      Unternehmensgewinnentwicklung weiterhin positiv gestimmt waren. Im Gegenzug haben wir Anleihepositionen abgebaut.
    • Gegen Ende Mai 2018 haben wir nach der Markterholung und vor dem Abverkauf aufgrund der gescheiterten Regierungsbildung in
      Italien das Aktienübergewicht zu Gunsten von Liquidität leicht reduziert.
    • Anfang November 2018 haben wir in die Korrektur hinein zu früh Zukäufe getätigt und haben unser Übergewicht ausgebaut.
    • Nach der Kurserholung haben wir Ende Januar die Aktienquote leicht reduziert, da zahlreiche politische Risiken anhalten.

5                      Horizonte Handout ǀ Februar 2019
Inhalt

    1   VOLKSWIRTSCHAFT                                                                                    7
        Die Konjunktur bleibt vorerst gedämpft. Bessere Aussichten ab Frühjahr 2019.

    2   AKTIEN                                                                                           12
        Auch nach guten Jahresstart gibt es weiteres Potenzial

    3   ANLEIHEN                                                                                         18
        Verhaltene Renditeaussichten im Niedrigzinsumfeld

    4   ROHSTOFFE                                                                                        24
        Gold bleibt attraktiv

    5   WÄHRUNGEN                                                                                        27
        Fed-Politik dürfte Dollar schwächen

    6   WICHTIGE HINWEISE                                                                                30

Zur Erklärung verwendeter Fachbegriffe steht Ihnen auf www.berenberg.de/glossar ein Online-Glossar zur Verfügung.

6                 Horizonte Handout ǀ Februar 2019
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VOLKSWIRTSCHAFT
1           2     3     4     5     6      Volkswirtschaft

Eurozone
Konjunktur- und Preisentwicklung

Winterliche Konjunktur                                                                                  Sinkende Inflationsraten
• Eine Reihe von politischen Krisen und externen Schocks                                                • Zwischen Juni und November lag die Inflation immer bei
  hat die Konjunktur in der Eurozone aus dem Tritt                                                        mindestens 2 % und damit oberhalb des EZB-Ziels.
  gebracht. Für die kommenden Monate zeichnet sich                                                        Dafür war vor allem der Höhenflug des Ölpreises
  noch kein Ende der aktuellen Wachstumsschwäche ab.                                                      verantwortlich. Im Dezember sank die Inflation auf 1,6 %
  Wir müssen uns zunächst auf weitere schlechte                                                           und liegt damit wieder unterhalb der EZB-Obergrenze.
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• Trotz eines wohl schwachen Starts in das neue Jahr ist                                                  bis Dezember von gut 85 auf zeitweilig unter 55 US-
  2019 insgesamt ein Wachstum von 1,1 % möglich, wenn                                                     Dollar je Fass wird die Inflation mittelfristig weiter sinken.
  sich die konjunkturelle Situation ab dem Frühjahr                                                       Für das Gesamtjahr 2019 erwarten wir eine
  entspannt.                                                                                              Inflationsrate von 1,3 %.

        Euroland BIP-Wachstum und Economic Sentiment                                                       Euroland Inflation
               6                                                                        120                        5                                                                                              5

               4                                                                        110                        4                                                                                              4

               2                                                                        100                        3                                                                                              3
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        in %

               0                                                                        90                  in %   2                                                                                              2

               -2                                                                       80                         1                                                                                              1

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               -6                                                                       60                         -1                                                                                             -1
                Mrz 99 Mrz 01 Mrz 03 Mrz 05 Mrz 07 Mrz 09 Mrz 11 Mrz 13 Mrz 15 Mrz 17                               Jan 99   Jan 01   Jan 03   Jan 05   Jan 07   Jan 09    Jan 11   Jan 13      Jan 15   Jan 17

                                BIP-Wachstum       Economic Sentiment (rechte Skala)                                                              Inflation (YoY)         Kerninflation (YoY)

Quellen: Eurostat, Europäische Kommission.                       Zeitraum: 31.03.1999 – 31.12.2018      Quelle: Eurostat.                                                     Zeitraum: 31.01.1999 – 31.12.2018

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1          2         3   4      5        6     Volkswirtschaft

USA
Konjunktur- und Preisentwicklung

Sonderkonjunktur läuft allmählich aus                                                                          Moderate Inflation
• In den USA überdecken die Steuergeschenke von                                                                • Das Wachstum der Verbraucherpreise ging im
  Anfang 2018 sowie die bis zum November höheren                                                                 Dezember auf 1,9 % gegenüber dem Vorjahr zurück
  Einnahmen für Ölproduzenten noch die Kosten der                                                                (November: 2,2 %). Verglichen mit dem Hoch im Juli
  Handelskriege und anderer Störungen. Mit dem                                                                   (2,9 %) ist die Inflation – auch wegen des stark
  Fiskalstimulus hatten sich die USA 2018 vom Rest der                                                           gesunkenen Ölpreises – deutlich niedriger. Das
  Welt abgekoppelt.                                                                                              Inflationsziel der Fed von 2 % wird annähernd erfüllt.

• Allerdings zeichnet sich in den USA ab, dass die                                                             • Für die Fed ist dies ein guter Grund, um bei ihrem
  Sonderkonjunktur in der ersten Hälfte des neuen Jahres                                                         Zinserhöhungszyklus eine Pause einzulegen. Das Ende
  enden und das Land zu normaleren Wachstumsraten                                                                der Sonderkonjunktur wird den Preisauftrieb weiter
  von rund 2,5 % zurückkehren wird.                                                                              begrenzen.

        USA BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex                                                                 USA Inflation
               6                                                                               80                         6                                                                                             6

               4                                                                               70

               2                                                                               60                         3                                                                                             3

               0                                                                               50
                                                                                                     in Pkt.
        in %

                                                                                                                   in %

               -2                                                                              40                         0                                                                                             0

               -4                                                                              30

               -6                                                                               20                        -3                                                                                            -3
                Dez 98             Dez 03               Dez 08              Dez 13         Dez 18                          Jan 99   Jan 01   Jan 03   Jan 05   Jan 07      Jan 09   Jan 11   Jan 13   Jan 15   Jan 17

                                 BIP (YoY)       ISM Einkaufsmanagerindex (rechte Skala)                                                                 Inflation (YoY)        Kerninflation (YoY)

Quellen: BEA, ISM.                                                     Zeitraum: 31.12.1998 – 30.12.2018       Quelle: BLS.                                                            Zeitraum: 31.01.1999 – 31.12.2018

9                                Horizonte Handout ǀ Februar 2019
1      2          3       4     5      6      Volkswirtschaft

China
Konjunktur- und Preisentwicklung

Schwächeres Wachstum                                                                                            Stabile Inflationsraten
• China setzt die sanfte Konjunkturlandung weiter fort:                                                         • Insgesamt birgt der Handelskonflikt zwischen den USA
  Das Wachstum sank im vierten Quartal 2018 auf 6,4 %,                                                            und China erhebliche Risiken für unseren
  den niedrigsten Stand seit 1992, welcher sonst nur                                                              Konjunkturausblick 2019. Neben dem Handelsthema ist
  Anfang 2009 erreicht wurde. Wegen der schwächeren                                                               als weiteres Risiko zu berücksichtigen, dass die
  Binnennachfrage und den Handelsproblemen mit den                                                                tatsächlichen Wachstumsraten schwächer sein dürften
  USA reduzieren wir unsere Wachstumsprognosen auf                                                                als es die offiziellen chinesischen Daten anzeigen.
  6,1 % für 2019 und 5,9 % für 2020.
                                                                                                                • Die Inflationsrate pendelt sich bei gut 2 % ein. 2018
• Wir erwarten einen „Handels-Deal“ zwischen den USA                                                              dürften die Preise um 2,1 % gestiegen sein. Für 2019
  und China. Das Risiko einer weiteren Eskalation bleibt                                                          und 2020 erwarten wir ganz ähnliche Werte.
  gleichwohl bestehen.

     China BIP-Wachstum und Einkaufsmanagerindex                                                                   China Inflation (YoY)
              16                                                                                 60                        25                                                                                         25

                                                                                                                           20                                                                                         20
              14                                                                                 55

                                                                                                                           15                                                                                         15
              12                                                                                 50

                                                                                                                           10                                                                                         10
                                                                                                      in Pkt.
       in %

              10                                                                                 45
                                                                                                                            5                                                                                         5
                                                                                                                    in %

               8                                                                                 40
                                                                                                                            0                                                                                         0

               6                                                                                 35
                                                                                                                            -5                                                                                        -5

               4                                                                                 30                        -10                                                                                        -10
               Mrz 05       Mrz 07    Mrz 09     Mrz 11     Mrz 13     Mrz 15     Mrz 17                                     Jan 04   Jan 06       Jan 08        Jan 10      Jan 12      Jan 14     Jan 16   Jan 18

                       BIP-Wachstum (YoY)      Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gewerbe; rechte Skala)                                            Inflation (YoY)            Nahrungsmittelinflation (YoY)

Quellen: NBS, CFLB.                                                Zeitraum: 31.03.2005 – 31.12.2018            Quelle: NBS.                                                           Zeitraum: 31.01.2004 - 31.12.2018

10                             Horizonte Handout ǀ Februar 2019
1     2    3     4     5    6    Volkswirtschaft

Prognosen
Wichtigste Einschätzungen im Überblick

                                                     BIP-Wachstum (in %)                                                              Inflation (in %)

                                        2018                    2019                   2020                         2018                     2019               2020

                                               Ø**                     Ø**                    Ø**                          Ø**                      Ø**                Ø**

 USA                              2,9          2,9        2,5          2,5        2,3          1,9            2,4          2,4          2,1         2,0   2,4          2,2
 Eurozone                         1,8          1,9        1,1          1,5        1,7          1,5            1,7          1,7         1,3          1,5   1,7          1,6
     Deutschland                  1,5          1,5        1,0          1,4        1,7          1,5            1,9          1,9         1,5          1,7   1,8          1,7
     Frankreich                   1,5          1,5        1,1          1,5        1,7          1,5            2,1          2,1         1,6          1,5   1,8          1,7
     Italien                      0,9          0,9        0,4          0,7        1,0          0,9            1,2          1,2         1,0          1,2   1,4          1,4

     Spanien                      2,5          2,5        1,9          2,2        2,1          1,9            1,7          1,7         1,4          1,5   1,8          1,6

 Großbritannien                   1,4          1,3        1,7          1,5        1,8          1,6            2,5          2,5         2,1          2,1   2,2          2,0

 Japan                            0,7          0,8        0,8          0,9        1,0          0,5            1,0          1,0         1,1          1,0   1,4          1,4
 China                            6,6          6,6        6,1          6,2        5,9          6,0            2,1          2,1         2,1          2,2   2,1          2,3
 Welt*                            2,9          3,7        2,5          3,5        2,7          3,3              -          3,3           -          3,2    -           3,1

Quelle: Bloomberg, Berenberg per 30.01.2019
* Zu tatsächlichen Wechselkursen, nicht Kaufkraftparität, KKP würde den schnell wachsenden Schwellenländern mehr Gewicht beimessen.

** Bloomberg Durchschnitt/ Konsens

11                    Horizonte Handout ǀ Februar 2019
2
AKTIEN
1     2     3     4     5    6    Aktien

Marktentwicklung
Aktien haben auch nach gutem Jahresstart weiteres Potenzial

Nach starkem Jahresauftakt dürfte die Volatilität am Aktienmarkt wieder zunehmen
• Auf den schwachen Jahresausklang 2018 sind die internationalen Aktienmärkte mit deutlichen Kursgewinnen in das Jahr
  2019 gestartet. Die solide angelaufene Berichtssaison, eine weniger restriktive Geldpolitik und eine sehr negative
  Anlegerstimmung haben die Basis für die Erholungsrallye gelegt. Kurzfristig haben die Risiken für einen Rücksetzer
  zugenommen. Allerdings bieten Aktien dieses Jahr weiteres Potenzial, da die Bewertungen günstig sind, die
  Unternehmensgewinne moderat wachsen dürften und die Anlagealternativen im Niedrigzinsumfeld gering bleiben.
• Die vermeintlich gute Saisonalität für Aktien im Frühjahr sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Volatilität in
  2019 hoch bleiben dürfte. Mit dem Handelskrieg zwischen den USA und China, dem Brexit, der italienischen Verschuldung,
  dem US-Haushaltsstreit gibt es zunächst diverse politische Risiken, die für Rücksetzer an den Aktienmärkten sorgen könnten.
• Wir bleiben in Aktien übergewichtet, senken jedoch nach dem Kursanstieg die Investitionsquote leicht zur Risikoreduktion.

     Wertentwicklung ausgewählter Aktienindizes
      180                                                                                                                     180

      160                                                                                                                     160

      140                                                                                                                     140

      120                                                                                                                     120

      100                                                                                                                     100

       80                                                                                                                     80
        Jan 14                         Jan 15                   Jan 16       Jan 17           Jan 18                     Jan 19
                                    DAX                   S&P 500        MSCI EM           STOXX Europe 50

Quelle: Bloomberg; Wertentwicklung skaliert auf 100                                                      Zeitraum: 29.01.2014–29.01.2019

13                     Horizonte Handout ǀ Februar 2019
1        2                       3          4                     5                   6               Aktien

Unternehmensgewinne
Steigende Unternehmensgewinne trotz geringerer Margen

Abnehmende Profitabilität der Unternehmen                                                                                                                                                              Unternehmensgewinne steigen weiter
• Für 2019 erwarten wir eine Verlangsamung des globalen                                                                                                                                                • Bei fallenden Gewinnmargen und einem
  Wirtschaftswachstums und eine moderatere Inflation.                                                                                                                                                    durchwachsenen Umsatzwachstum sehen wir weiteren
  Dies dämpft das Umsatzwachstum der Unternehmen.                                                                                                                                                        leichten Abwärtsrevisionsbedarf bei den
                                                                                                                                                                                                         Gewinnschätzungen für 2019, insbesondere für die
• Zusätzlich dürfte die Profitabilität der Unternehmen
                                                                                                                                                                                                         Eurozone.
  sinken, da der Margenhöhepunkt nach unserer
  Einschätzung hinter uns liegt. Gestiegene Löhne,                                                                                                                                                     • Wir halten die Rezessionsbefürchtungen für übertrieben
  Zollerhöhungen und teilweise höhere Rohstoffpreise                                                                                                                                                     und erwarten, dass die globalen Unternehmensgewinne
  belasten die Gewinnmargen.                                                                                                                                                                             in 2019 um ca. 4–6 % im Vergleich zum Vorjahr steigen
                                                                                                                                                                                                         werden. Aktuell liegt die Konsensuserwartung bei
• Zuletzt wurden die Gewinnschätzungen fast überall
                                                                                                                                                                                                         rund 6%.
  gesenkt, insbesondere in den Schwellenländern.

     Konsensus-Gewinnschätzungen weiter nach unten korrigiert                                                                                                                                             Gewinnschätzungen insbesondere in Europa noch zu hoch
      2
                                                                                                                                                                                                           20
      0
                                                                                                                                                                                                           15
     -2
                                                                                                                                                                                                           10
     -4                                                                                                                                                                                                     5
     -6                                                                                                                                                                                                     0
     -8                                                                                                                                                                                                    -5
              Industrienationen

                                      Welt

                                                 Schwellenländer

                                                                       Lateinamerika

                                                                                           Osteuropa

                                                                                                         Europa

                                                                                                                  Japan

                                                                                                                          Schweiz

                                                                                                                                    Deutschland

                                                                                                                                                  Eurozone

                                                                                                                                                             USA

                                                                                                                                                                      APAC ex Japan

                                                                                                                                                                                      Großbritannien

                                                                                                                                                                                                                 Industrienationen

                                                                                                                                                                                                                                     Welt

                                                                                                                                                                                                                                            Schwellenländer

                                                                                                                                                                                                                                                              Lateinamerika

                                                                                                                                                                                                                                                                              Schweiz

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Deutschland

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Eurozone

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Europa

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          USA

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                APAC ex Japan

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Großbritannien

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Japan

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Osteuropa
                       1M-Veränderungen …                                                                                                                                                                                                   2019-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %)
                       3M-Veränderungen der Konsensusgewinnschätzungen der nächsten 12 Monate                                                                                                                                               2020-Konsensus-Gewinnwachstum (ggü. Vorjahr, in %)

Quelle: Factset                                                                                                                                                    Stand: 29.01.2019                                                                                                                                                                  Stand: 29.01.2019
                                                                                                                                                                                                       Quelle: Factset

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Bewertung / Unternehmen
Bewertung sollte sich leicht ausweiten

Günstigere Aktienmarktbewertungen                                                             2019 dürfte volatil werden
• Handels(-politische) Risiken sowie Wachstumssorgen                                          • Gleichwohl rechnen wir damit, dass es auch in 2019
  haben in den letzten Monaten zu einer deutlichen                                              einige Volatilitätsspitzen geben wird. Der US-Shutdown,
  Reduzierung der Bewertungskennzahlen geführt. Der                                             der andauernde Handelskrieg, Wachstumssorgen sowie
  Aktienmarkt preist bereits eine deutliche                                                     der Brexit dürften für eine erhöhte Schwankungsbreite
  Wachstumsabschwächung ein.                                                                    an den Aktienmärkten führen.

• Da wir allerdings keine zeitnahe Rezession erwarten und                                     • Wir halten in den kommenden Wochen einen
  die politischen Risiken in den nächsten Monaten auch                                          Rücksetzer folglich für nicht unwahrscheinlich, denn die
  teilweise abebben sollten – der Handelsstreit dürfte uns                                      Unsicherheiten halten an, die volkswirtschaftlichen
  länger erhalten bleiben – rechnen wir mit einer leichten                                      Daten dürften vorerst schwach bleiben und eine
  Bewertungsausweitung in 2019.                                                                 Berichtssaison mit Enttäuschungspotential steht an.

     KGV nun nicht mehr teuer zur eigenen Historie bewertet                                     Politische Risiken dürften für ein volatiles 2019 sorgen
     28                                                                                           45
                                                                                                  40
     24
                                                                                                  35
                                                                                                  30
     20
                                                                                                  25
          16,5
                                                                                                  20
     16
          14,4                                                                         15,9
                                                                                                  15

     12                                                                                13,1       10
                                                                                                   5
      8                                                                                            0
       1988          1993           1998       2003   2008        2013         2018                 2013          2014         2015           2016     2017          2018           2019
                            S&P 500                          Durchschnitt S&P 500
                                                                                                              Implizite Volatilität Euro Stoxx 50          Durchschnitt seit 2013
                            Stoxx 600*                       Durchschnitt Stoxx 600*

Quelle: Factset; *Für den Stoxx 600 wurde die            Zeitraum: 01.01.1988 - 30.01.2019    Quelle: Bloomberg                                      Zeitraum: 01.01.2013 – 29.01.2019
Historie vor 2000 vom MSCI Europa übernommen.
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Aktien Allokation
Europa mit Aufholpotenzial, Schwellenländer langfristig attraktiv

 USA                                      Großbritannien                        Europa ex. UK                          Schwellenländer / Japan
 Neutral gewichten                        Moderat untergewichten                Moderat untergewichten -               Übergewichten
 •   Mit dem nachlassenden                •   Der Ausgang des Brexit ist        Fokus auf Deutschland                  •   Bei Schwellenländern ist die
     Stimulus der US-Steuerreform             weiter offen. Das Risiko für      •   Die Konjunktur hat sich etwas          Bewertung inzwischen
     dürfte das BIP-Wachstum in               einen harten Brexit ist zuletzt       eingetrübt. BIP-Wachstum               vergleichsweise niedrig. Viel
     2019 auf 2,5% abnehmen.                  jedoch gestiegen.                     dürfte 2019 nur 1,1% betragen.         Unsicherheit ist bereits
 •   Die Unternehmensgewinne              •   Ohne harten Brexit erwarten       •   Analysten rechnen damit, dass          eingepreist. Eine Entspannung
     dürften in 2019 um rund 6%               unsere Volkswirte für 2019 ein        die Unternehmensgewinne in             im Handelsstreit und ein Ende
     steigen und somit deutlich               BIP-Wachstum von 1,7%.                2019 rund 7% und in 2020 um            der US-Dollar-Abschwächung
     langsamer als im Jahr 2018.                                                    rund 8% wachsen. Dies er-              könnten Chancen bieten.
                                          •   Der Aktienmarkt ist historisch
 •   Handelskrieg mit China und die           vergleichsweise günstig, jedoch       achten wir als deutlich zu hoch.   •   Die Aussichten für japanische
     der Haushaltskonflikt dürften            wird die weitere Entwicklung      •   Die Bewertungen sind attraktiv         Aktien haben sich mit der
     weiter für Volatilität sorgen.           stark von den Brexit-                 und historisch unterdurch-             Konjunkturabschwächung in
                                              Nachrichten und dem Pfund             schnittlich, jedoch dürften die        China und gesunkenen
 •   Aktien sind mit der gesunkenen
                                              abhängen.                             Risiken für Volatilität sorgen.        Gewinnschätzungen eingetrübt.
     Bewertung wieder attraktiver.

16                 Horizonte Handout ǀ Februar 2019
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Prognosen
Einschätzungen für ausgewählte Indizes

                                                             Aktuell                                 Ø*

 Indexprognosen                                          29.01.2019    30.06.2019   31.12.2019   in 12 Monaten

 S&P 500                                                     2.640       2.850        2.950          3.043

 Dax                                                         11.219     11.900       12.600         13.518

 Euro Stoxx 50                                               3.153       3.300        3.500          3.724

 MSCI Großbritannien                                         1.975       2.100        2.200          2.320

 Indexpotenzial (in %)

 S&P 500                                                        -         8,0          11,7          15,2

 Dax                                                            -         6,1          12,3          20,5

 Euro Stoxx 50                                                  -         4,6          11,0          18,1

 MSCI Großbritannien                                            -         6,3          11,4          17,5

Quelle: Bloomberg, Berenberg, per 29.01.2019
*Durchschnitt Bottom-Up-Konsens auf Basis von Einzelaktien

17                    Horizonte Handout ǀ Februar 2019
3
ANLEIHEN
1           2        3    4       5      6       Anleihen

Marktentwicklung
Zinsen

Geldpolitik: EZB und Fed zögerlich                                                                           Niedrige Zinsen wegen „Flucht in Sicherheit“
• Die Europäische Zentralbank hat ihr Anleihekauf-                                                           • Die Risikoaversion an den Märkten hat wieder für
  programm insofern eingestellt, als dass sie nun keine                                                        Kapital-Zuflüsse in Bundesanleihen und in US-
  weiteren Nettokäufe tätigen wird. Beim Leitzins wird die                                                     Staatsanleihen geführt. Die Zinsen bleiben dadurch auf
  EZB wohl erst Anfang 2020 aktiv.                                                                             sehr niedrigen Niveaus.

• Die jüngsten Zahlen für die (Welt-)Wirtschaft und die                                                      • Mittel- und längerfristig sollten die Zinsen moderat
  Entwicklungen an den Finanzmärkten haben die US-                                                             anziehen. Mit steigender Risikoneigung wird das Geld
  Notenbank Fed zögerlicher gemacht. Nach dem                                                                  wieder aus den sicheren Häfen abfließen. Hinzu kommt
  Zinsschritt im Dezember dürfte sie im ersten Quartal erst                                                    das Ende der Anleihekäufe durch die EZB. Damit entfällt
  einmal pausieren und die Zinsen 2019 allenfalls einmal                                                       ein größerer Nachfrager, der die Anleihekurse in den
  um 25 Basispunkte erhöhen.                                                                                   letzten Jahren getrieben und die Zinsen gedrückt hat.

     Leitzinsen                                                                                                 Renditevergleich 10-jähriger Staatsanleihen
            7                                                                                          7                5                                                               5

            6                                                                                          6
                                                                                                                        4                                                               4

            5                                                                                          5
                                                                                                                        3                                                               3
            4                                                                                          4

            3                                                                                          3         in %   2                                                               2
     in %

            2                                                                                          2
                                                                                                                        1                                                               1
            1                                                                                          1

                                                                                                                        0                                                               0
            0                                                                                          0

            -1                                                                                         -1               -1                                                              -1
             Feb 99   Feb 01   Feb 03   Feb 05   Feb 07   Feb 09   Feb 11   Feb 13   Feb 15   Feb 17                     Jan 09   Jan 11   Jan 13        Jan 15       Jan 17       Jan 19

                                                          EZB      Fed                                                                     Deutschland     USA

Quelle: Bloomberg.                                                       Zeitraum: 01.02.1999 – 28.01.2019   Quelle: Bloomberg.                             Zeitraum: 28.01.2009 – 28.01.2019

19                             Horizonte Handout ǀ Februar 2019
1      2       3     4     5      6      Anleihen

Staatsanleihen
Gefragt in politisch volatilen Zeiten

Hohe Nachfrage nach sicheren Staatsanleihen                                                      Brexit-Unsicherheit stützt britische Staatsanleihen
• Die Renditen auf 10-jährige Staatsanleihen verharrten,                                         • Britische Staatsanleiherenditen befinden sich aufgrund
  trotz jüngstem Risk-On an den Aktienmärkten, auf einem                                           der Brexit-Unsicherheit im Seitwärtskanal. Solange die
  sehr niedrigen Niveau.                                                                           Unsicherheiten weiter bestehen, bleibt eine deutliche
                                                                                                   Renditeausweitung eher unwahrscheinlich.
• Gründe sind u.a. die eingetrübten Konjunkturaussichten
  sowie die geringeren Inflationserwartungen. Die                                                • Die Sorgen der Märkte um Italien scheinen vorerst zu
  Zentralbanken reagierten hierauf mit einem                                                       ruhen. Zusätzlich überstieg bei italienischen Anleihen
  taubenhafteren Ausblick. Unsere Ökonomen erwarten                                                jüngst das Volumen an fällig gewordenen Anleihen das
  nur noch eine Zinsanhebung durch die Fed und keine                                               Neuangebot. Besonders kurzlaufende italienische
  Zinsanhebung durch die EZB in 2019. Die Renditen                                                 Staatsanleihen konnten hiervon profitieren.
  dürften daher vorerst weiterhin niedrig bleiben.

     Renditen 10-jähriger Staatsanleihen tendieren seitwärts                                         Auf Monatssicht fallen die Renditen insbesondere in Italien
  4,5                                                                                                                  10
                                                                                                                                     2J    5J     10J   30J

  3,5                                                                                                                   5

                                                                                     US: 2,72%
                                                                                                                        0
  2,5
                                                                                                     in Basispunkten
                                                                                     IT: 2,66%
                                                                                                                        -5
  1,5
                                                                                     GB: 1,27%                         -10
                                                                                     FR: 0,59%
  0,5                                                                                                                  -15
                                                                                     DE: 0,18%

 -0,5                                                                                                                  -20
     2014            2015          2016            2017           2018            2019
            Deutschland (EUR)              Frankreich (EUR)              Italien (EUR)                                 -25
            Großbritannien (GBP)           USA (USD)                                                                         USA    Deutschland           UK              Italien

Quelle: Bloomberg, 10-jährige Staatsanleihen                  Zeitraum: 01.01.2014–28.01.2019     Quelle: Bloomberg; 2-, 5-,10-, 30 -jährige            Zeitraum: 28.12.2018 - 28.01.2019
                                                                                                  Staatsanleiherenditen
20                        Horizonte Handout ǀ Februar 2019
1                       2     3      4          5   6    Anleihen

Unternehmensanleihen
Risikoaufschläge sind jüngst etwas gesunken

Risikoaufschläge bleiben volatil                                                                                                    Hohe Risikoaufschläge bei zyklischen Sektoren
• Nachdem die Risikoaufschläge im Dezember in die                                                                                   • Zyklische Sektoren wie Automobil, Industrie, Anlagegüter
  Nähe der Niveaus aus 2016 kamen, sind sie jüngst                                                                                    oder Immobilien weisen einen Risikoaufschlag nahe
  wieder etwas gesunken. Die Jahresauftaktrallye an den                                                                               ihres 5-Jahres-Hochs auf. Die politischen Unsicherheiten
  Aktienmärkten ging somit auch an den Märkten für                                                                                    und die Sorgen vor einer wirtschaftlichen Abschwächung
  Unternehmensanleihen nicht spurlos vorbei.                                                                                          haben deutliche Spuren hinterlassen.
• Von der Erholung konnten besonders Euro-                                                                                          • Banken- und Versicherungsanleihen verzeichneten in
  Finanzanleihen profitieren, deren Rendite-Differenz zu                                                                              den letzten vier Wochen einen Rückgang der
  Nicht-Finanzanleihen sich auf unter 15 Basispunkte                                                                                  Risikoaufschläge. Einer der Gründe hierfür war die zum
  verringerte.                                                                                                                        Vorjahr vergleichsweise geringere Emissionstätigkeit im
                                                                                                                                      Januar.

          Steigende Risikoaufschläge (Libor-Spread) bei EUR-Anleihen                                                                   EUR-Anleihen: Historische 5J-Verteilung der Spreads (in Bp)
                   140                                                                                       60                       300

                                                                                                                                      250
                   120                                                                                       45
                                                                                                                                      200
                   100                                                                                       30
  in Basispunkte

                                                                                                                   in Basispunkte

                                                                                                                                      150

                    80                                                                                       15                       100

                                                                                                                                       50
                    60                                                                                       0
                                                                                                                                        0            Einzelhandel

                                                                                                                                                                                                                                Gesundheit

                                                                                                                                                                                                                                                           Automobil

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Banken
                                                                                                                                                                                         Telekom

                                                                                                                                                                                                                                                                        Industrie
                                                                                                                                                                                                   Versorger

                                                                                                                                                                                                               Dienstleistung

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Grundstoffe

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Transport
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Immobilien

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Energie
                                                                                                                                            Medien

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Versicherungen
                                                                                                                                                                    Reise und Freizeit

                                                                                                                                                                                                                                             Anlagegüter

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Nahrungsmittel
                    40                                                                                       -15

                    20                                                                                       -30
                      2014                2015           2016           2017          2018            2019
                         Rendite-Differenz (RS)      Euro Nicht-Finanzanleihen (LS)    Euro Finanzanleihen (LS)                                                                                                     Min/Max-Spanne                                     4W           Aktuell

Quelle: Factset                                                                Zeitraum:01.01.2014–28.01.2019                       Quelle: Factset                                                                                                                                    Zeitraum: 28.01.2014–28.01.2019

21                                         Horizonte Handout ǀ Februar 2019
1       2    3    4     5    6    Anleihen

Kapitalmarktstrategie
Anleihen

              Kernsegmente

     Staatsanleihen & Pfandbriefe                                               Unternehmensanleihen
     Untergewichten                                                             Untergewichten
     •   Die Volatilität dürfte angesichts der (handels-)politischen Risiken    •   Wir positionieren uns defensiv, da wir bis Jahresende im
         weiterhin hoch und Anleihen in Risk-Off-Phasen gefragt bleiben.            wirtschaftlichen Spätzyklus nicht das Potenzial für einen Rückgang
                                                                                    der Risikoprämien sehen. Angesichts des endenden Kaufprogramms
     •   Wir erwarten mittelfristig steigende Anleiherenditen aufgrund einer
                                                                                    der EZB und der Konjunktureintrübung nimmt der Gegenwind zu,
         Stabilisierung des Wirtschaftswachstums und einer Normalisierung
                                                                                    sodass wir im Hauptszenario mit stabilen bis leicht steigenden
         der Geldpolitik. Deshalb sollte die Duration weiter kurz gehalten
                                                                                    Risikoprämien rechnen. Damit werden sich jedoch im Jahresverlauf
         werden. Zinsänderungsrisiken werden nicht ausreichend vergütet.
                                                                                    neue Opportunitäten ergeben.
     •   US-Treasuries weisen attraktivere Renditen auf und erscheinen aus
         Portfoliosicht zur Absicherung gegen politische Risiken geeignet.

              Weitere Segmente

     Hochzinsanleihen                         Schwellenländeranleihen
     Neutral                                  Übergewichten
     • Steigende Verschuldung von             • Schwellenländeranleihen sind
       US-Unternehmen bei                       strategisch weiterhin
       steigenden Zinsen macht                  interessant.
       USD-Hochzinsanleihen                   • Unsere Volkswirrte erwarten
       unattraktiv.                             ein Abebben von Risiken und
     • EUR-Hochzinsanleihen sehen               ein Auslaufen der USD-Stärke.
       wir hingegen neutral, da die
       Unternehmen eine gesündere
       Bilanz vorweisen.

22                     Horizonte Handout ǀ Februar 2019
1     2    3     4     5    6    Anleihen

Prognosen
Einschätzungen für ausgewählte Anleihenmärkte

                                                         29.01.2019            30.06.2019                   31.12.2019

 Leitzinsen und
 Staatsanleiherenditen (in %)
                                                          Aktuell                           Ø*                           Ø*

 USA

                       Leitzins                          2,25–2,50    2,50–2,75             2,80   2,50–2,75             2,90

                       10J US-Rendite                       2,71        3,10                3,00     3,20                3,11

 Eurozone

                       Leitzins                             0,00        0,00                0,00     0,00                0,10

                       10J Bund-Rendite                     0,20        0,60                0,59     0,80                0,80

 Großbritannien

                       Leitzins                             0,75        1,00                0,90     1,25                1,10

                       10J Gilts-Rendite                    1,27        2,00                1,59     2,30                1,82

Quelle: Bloomberg, Berenberg per 29.01.2019
*Durchschnitt, Konsensus

23                    Horizonte Handout ǀ Februar 2019
4
ROHSTOFFE
1          2   3   4     5      6     Rohstoffe

Rohöl
Stabilisierung des Ölpreises erwartet

Nach der Erholung dürfte der Ölpreis volatil seitwärts schwanken
• Zu Jahresbeginn hat der Ölpreis deutlich hinzugewonnen und somit die Verluste vom Dezember 2018 kompensiert. Nach der
  Erholungsrallye der Sorte Brent von 50 auf bis zu 63 US-Dollar je Barrel, schwankt der Ölpreis zuletzt um die Marke von 60
  US-Dollar seitwärts. Der zuletzt hohe Gleichlauf des Ölpreises mit den Aktienmärkten ist auf die Konjunkturabschwächung
  und somit auf Sorgen vor einer möglicherweise schwächeren Ölnachfrage zurückzuführen.
• Die Ölnachfrage dürfte laut Internationaler Energieagentur jedoch auch 2019 recht robust wachsen. Um den weiterhin gut
  versorgten Ölmarkt jedoch ins Gleichgewicht zu bringen, müssen die „OPEC+“-Staaten ihre seit Januar geltenden
  Produktionskürzungen konsequent umsetzen. Dies scheint bislang mit Ausnahme des Iraks der Falls zu sein, jedoch wird
  Saudi-Arabien seine Produktion entsprechend seiner Ankündigung nochmals deutlich drosseln müssen. Ein entscheidender
  Faktor für das Angebot wird jedoch auch das Ausmaß des prognostizierten Anstiegs der US-Schieferölproduktion sein.
• Wir erwarten, dass der Ölpreis volatil seitwärts schwanken wird, zumal auch Venezuela für Preisausschläge sorgen dürfte.

     US-Ölproduktion auf Rekordhoch                                                           Saudi-Arabien reduziert die Ölproduktion
     12,0                                                                          2.000     12,0                                                                         12,0

     11,0                                                                          1.700     11,0                                                                         11,0

                                                                                             10,0                                                                         10,0
     10,0                                                                          1.400
                                                                                              9,0                                                                         9,0
      9,0                                                                          1.100
                                                                                              8,0                                                                         8,0
      8,0                                                                          800
                                                                                              7,0                                                                         7,0
      7,0                                                                          500
                                                                                              6,0                                                                         6,0
      6,0                                                                          200           2014           2015         2016           2017           2018
         2014        2015          2016          2017          2018         2019                                 US-Ölproduktion (in Mio. Barrel pro Tag)
                            US-Ölproduktion (in Millionen Barrel pro Tag)                                        Russland Ölproduktion (in Mio. Barrel pro Tag)
                            Anzahl US-Ölbohrlöcher (RS)                                                          Saudi-Arabien Ölproduktion (in Mio. Barrel pro Tag)

Quelle: Bloomberg.                                      Zeitraum: 03.01.2014 – 25.01.2019   Quelle: Bloomberg                                   Zeitraum: 01.01.2014 – 31.12.2018

25                      Horizonte Handout ǀ Februar 2019
1      2    3     4     5     6     Rohstoffe

Edel- und Industriemetalle
Gold bleibt attraktiv; Industriemetalle dürfen eine Wende vollziehen

Gold hat weiter Potenzial                                                                    Industriemetallpreise: Wende in 2019 erwartet
• Der Goldpreis hat jüngst die psychologisch wichtige                                        • Nach einem verhaltenen Jahresstart notieren
  Marke von 1.300 US-Dollar je Unze überwunden. Gold                                           Industriemetalle seit Jahresanfang in der Breite im Plus.
  profitierte zuletzt insbesondere von ETF-Zuflüssen,                                        • Zuletzt haben die Hoffnung auf eine Einigung im
  gesunkenen Realzinsen und Käufen der Notenbanken.                                            Handelskrieg zwischen den USA und China sowie die
• Wir erwarten im Jahr 2019 einen weiteren                                                     geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen Chinas zur
  Goldpreisanstieg, unterstützt durch ein prognostiziertes                                     Konjunkturbelebung unterstützt.
  Ende der US-Dollar-Stärke und somit einer höheren                                          • Bei einer Stabilisierung bis hin zu einer Verbesserung
  physischen Nachfrage wichtiger Abnehmerländer. Auch                                          der chinesischen Frühindikatoren dürften
  die verhaltene Anlagerstimmung bietet Potenzial.                                             Industriemetalle für ein Investment attraktiv werden. Im
• Bei einem wieder volatileren Marktumfeld dürfte Gold als                                     Jahresverlauf sollte zudem ein Ende der US-Dollar-
  Stabilisator im Portfolio dienen.                                                            Stärke die Preise unterstützen.

     ETF-Zuflüsse haben den Goldpreis unterstützt                                                Industriemetalle stark abhängig von chinesischer Konjunktur
  80                                                                                 1.400       3.800                                                                            53,0
                                                                                                 3.600                                                                            52,5
                                                                                                 3.400                                                                            52,0
  70                                                                                 1.300
                                                                                                 3.200                                                                            51,5
                                                                                                 3.000                                                                            51,0
  60                                                                                 1.200       2.800                                                                            50,5
                                                                                                 2.600                                                                            50,0

  50                                                                                 1.100       2.400                                                                            49,5
                                                                                                 2.200                                                                            49,0
                                                                                                 2.000                                                                            48,5
  40                                                                                 1.000            2014           2015           2016      2017          2018           2019
    2014          2015            2016            2017           2018            2019
            Bestände Gold-ETFs (in Millionen Unzen)          Goldpreis (USD je Unze, RS)                 LME-Industriemetallindex (LS)     Industrie-Einkaufsmanagerindex China (RS)

Quelle: Bloomberg.                                       Zeitraum: 01.01.2014 – 28.01.2019   Quelle: Bloomberg.                                   Zeitraum: 01.01.2014 – 30.01.2019

26                     Horizonte Handout ǀ Februar 2019
5
WÄHRUNGEN
Marktentwicklung
Währungen

EUR/USD: Fed-Politik dürfte Dollar schwächen                                                   EUR/GBP: Brexit bleibt im Fokus
• Die Konjunkturaussichten für die USA werden allmählich                                       • Das Pfund konnte von den jüngsten Entwicklungen beim
  etwas trüber und die US-Geldpolitik wird deutlich                                              Brexit profitieren, obwohl der Ausgang nach wie vor
  zögerlicher. Für den US-Dollar entfällt somit ein                                              offen ist. Zuletzt ist die Gemeinschaftswährung von 0,90
  wichtiger Treiber. Gleichzeitig lasten die italienische                                        auf 0,87 Pfund je Euro gefallen.
  Haushaltskrise, die Handelsstreitigkeiten und die
                                                                                               • Wir gehen weiterhin davon aus, dass ein harter Brexit
  Unsicherheiten des Brexits auf dem Eurokurs.
                                                                                                 vermieden werden kann. Sollte dies gelingen, wird das
• Ein klarer Trend ist noch nicht zu sehen, und es bleibt                                        Pfund weiter aufwerten. Kommt es aber überraschend
  vorerst Geduld gefragt. Bis sich der Euro kräftiger                                            doch noch zum ungeordneten Austritt, wären schwere
  erholen kann, müssen die Risiken verschwinden – bis                                            Turbulenzen mit einem Absturz des Pfunds
  zum Euro-Comeback dürfte es also noch etwas dauern.                                            wahrscheinlich.

     Wechselkurs Euro/US-Dollar                                                                   Wechselkurs Euro/Britisches Pfund
                    1,40                                                              1,40                   0,95                                                        0,95

                    1,30                                                              1,30

                                                                                                             0,85                                                        0,85
     in US-Dollar

                                                                                                  in Pfund
                    1,20                                                              1,20

                                                                                                             0,75                                                        0,75

                    1,10                                                              1,10

                    1,00                                                               1,00                  0,65                                                         0,65
                       Jan 14   Jan 15      Jan 16      Jan 17       Jan 18       Jan 19                        Jan 14   Jan 15   Jan 16   Jan 17       Jan 18       Jan 19

Quelle: Bloomberg.                                         Zeitraum: 28.01.2014 – 28.01.2019   Quelle: Bloomberg.                             Zeitraum: 28.01.2014 – 28.01.2019

28                              Horizonte Handout ǀ Februar 2019
1     2    3     4     5    6    Währungen

Prognosen
Einschätzungen der wichtigsten Währungen

                                                         29.01.2019          30.06.2019                 31.12.2019

 Wechselkursprognosen                                     Aktuell                         Ø*                         Ø*

  EUR/USD                                                   1,14      1,18                1,17   1,21                1,20

  EUR/GBP                                                   0,87      0,87                0,88   0,87                0,88

  EUR/CHF                                                   1,14      1,17                1,15   1,2                 1,16

  EUR/JPY                                                   125       138                 128    142                 130

 Veränderung zum Euro (in %)

  USD                                                        -        -3,1                -2,3   -5,5                -4,7

  GBP                                                        -        0,6                 -0,6   0,6                 -0,6

  CHF                                                        -        -2,8                -1,1   -5,3                -2,0

  JPY                                                        -        -9,4                -2,3   -11,9               -3,8

* Durchschnitt, Konsens per 29.01.2019
Quelle: Bloomberg, Berenberg

29                    Horizonte Handout ǀ Februar 2019
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Stand: 31. Januar 2019

31               Horizonte Handout ǀ Februar 2019
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