Impact Free Impact Free 34 - Januar 2021 - Journal für freie Bildungswissenschaftler - Gabi Reinmann

 
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   Impact Free
   Journal für freie Bildungswissenschaftler

   Impact Free 34 – Januar 2021
   HAMBURG

IMPACT FREE 34 (Januar 2021)                   Reinmann & Vohle
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Impact Free
Was ist das?
Impact Free ist eine Publikationsmöglichkeit für hochschuldidaktische Texte,
-   die als Vorversionen von Zeitschriften- oder Buch-Beiträgen online ge-
    hen, oder
-   die aus thematischen Gründen oder infolge noch nicht abgeschlossener
    Forschung keinen rechten Ort in Zeitschriften oder Büchern finden, oder
-   die einfach hier und jetzt online publiziert werden sollen.

Wer steckt dahinter?
Impact Free ist kein Publikationsorgan der Universität Hamburg. Es handelt
sich um eine Initiative, die allein ich, Gabi Reinmann, verantworte. Es handelt
sich um eine Publikationsmöglichkeit für freie Wissenschaftler, veröffentlicht
auf meinem Blog (http://gabi-reinmann.de/).
Herzlich willkommen sind Gastautoren, die zum Thema Hochschuldidaktik
schreiben wollen. Texte von Gastautoren können dann natürlich auch in deren
Blogs eingebunden werden.

Und was soll das?
Impact Free ist ein persönliches Experiment. Es kann sein, dass ich hier nur
wenige Texte veröffentliche, es kann sein, dass es mehr werden; und vielleicht
mag sich auch jemand mit dem einen oder anderen Text anschließen. Es
würde mich freuen.
Ich möchte hier Gedanken, die mir wichtig erscheinen, in Textform öffentlich
machen: Gedanken, bei denen ich so weit bin, dass sie sich für mehr als für
Blog-Posts eignen, Gedanken, die ich nicht anpassen möchte an Anforderun-
gen von Gutachtern und Herausgebern – in einer Textform, bei der ich kein
Corporate Design und keine sonstigen Formal-Vorgaben (Genderschreib-
weise, Textlänge) beachten muss. Einfach frei schreiben – und das auch noch,
ohne an irgendeinen Impact zu denken!

Kontaktdaten an der Universität Hamburg:
Prof. Dr. Gabi Reinmann
Universität Hamburg
Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen (HUL)
Leitung | Professur für Lehren und Lernen an der Hochschule

Schlüterstraße 51 | 20146 Hamburg

reinmann.gabi@googlemail.com
gabi.reinmann@uni-hamburg.de
https://www.hul.uni-hamburg.de/
http://gabi-reinmann.de/

IMPACT FREE 34 (Januar 2021)                                                      Reinmann & Vohle
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VOM REFLEX ZUR                                           Veranstaltungen ohne physische Präsenz bereit-
                                                         stellen. Für Studierende, Lehrende und Unter-
REFLEXIVITÄT: CHANCEN DER                                stützungspersonal gleichermaßen brachen bis-
RE-KONSTITUIERUNG                                        herige Routinen und vertraute Orientierungen
                                                         weg. Vor diesem Hintergrund kann man wohl
FORSCHENDEN LERNENS                                      von einer Krise in der Hochschullehre sprechen.
UNTER DIGITALEN                                          Warnende Hinweise, dass die krisenbedingte
                                                         Digitalisierung in der Hochschullehre von einer
BEDINGUNGEN                                              systematischen und langfristigen Planung, Ent-
                                                         wicklung und Durchführung von Online-Lehre
GABI REINMANN &                                          unterschieden werden müsse, ließen nicht lange
                                                         auf sich warten. Hodges, Moore, Lockee, Trust
FRANK VOHLE                                              und Bond (2020) haben hierfür die Bezeich-
                                                         nung Emergency Remote Teaching vorgeschla-
                                                         gen, die vielerorts aufgegriffen worden ist.
Zusammenfassung                                          Neu ist die Digitalisierung als Thema an Hoch-
                                                         schulen nicht: Bereits Mitte der 1990er Jahre
Der Artikel nimmt den, durch die CoVID-19-               gab es eine erste E-Learning-Welle, die sich,
Pandemie ausgelösten, Krisenmodus an Hoch-               wenn auch nicht flächendeckend, so doch mit
schulen zum Anlass, systematisch über die                kreativen Einzelprojekten bis weit in die 2000er
Rolle der Digitalisierung für die Hochschul-             Jahre hinein erstreckte (z.B. Dittler, 2017, S. 16
lehre nachzudenken und dabei das forschende              ff.). Im letzten Jahrzehnt haben Hochschulen
Lernen als besonders komplexes Lehrformat in             die digitalen Technologien und deren Nutzung
den Blick zu nehmen. Zunächst werden substi-             in der Lehre zunehmend zu einem strategischen
tuierende, optimierende und transformierende             Thema gemacht und einen neuen Digitalisie-
Funktionen des Digitalen unterschieden und de-           rungstrend eingeleitet. Förderorganisationen
ren Umsetzung exemplarisch als tendenziell re-           haben Forschungs- und Entwicklungspro-
flexhafte Formen der Digitalisierung in der              gramme zur „digitalen Hochschulbildung“ auf-
Lehre erörtert. In Abgrenzung dazu wird unter            gesetzt. Nichtsdestotrotz hat die Situation seit
Rückgriff auf das bislang eher digitalisierungs-         März 2020 eine andere Qualität und wird wohl
abstinente Konzept des forschenden Lernens               zu Recht als Krise im Sinne einer massiven Stö-
nach der Möglichkeit einer reflexiven Digitali-          rung des Systems Hochschullehre angesehen –
sierung gesucht. Durch Bewusstmachung des                eine Krise, die, wie wir jetzt wissen, auch noch
forschenden Anteils beim forschenden Lernen              länger andauern kann: Waren die Entwicklung
wird am Beispiel von Student Crowd Research              und Erprobung von Online-Lehre (oder Lehre
gezeigt, dass die Digitalisierung nicht nur er-          mit Online-Elementen) bislang eine optionale
kenntnisstützende, sondern auch erkenntnis-              Sache einer überschaubaren Anzahl Lehrender
konstituierende Tätigkeiten beeinflusst und da-          mit besonderen Interessen und Kompetenzen,
bei zudem Neues schaffen kann. Dieser Grund-             zeitlich versetzt und fachlich unterschiedlich
gedanke wird abschließend auf die physische              verteilt, mittel- bis langfristig geplant, meist
Präsenz angewandt, gekoppelt mit der Frage,              eingebettet in Projekte oder systematisch mit
wie wir eine postpandemische Präsenz re-kon-             Ressourcen versehen, ist die aktuelle Sachlage
stituieren können.                                       eine fundamental andere: Hochschullehre
                                                         musste, und muss vielerorts wieder, ausschließ-
Reflexhafte Digitalisierung in der                       lich digital umgesetzt werden und das von (na-
Krise                                                    hezu) allen Lehrenden zur gleichen Zeit sowie
Hochschullehre im Krisenmodus                            ad-hoc unter Zeitdruck und – zumindest im ers-
                                                         ten Krisensemester – weitgehend selbstorgani-
Wenige Wochen vor Start des Sommersemes-                 siert ohne große Unterstützung. Digitalisierung
ters 2020 wurde bundesweit beschlossen, Hoch-            der Hochschullehre in der Krise ist zweifels-
schullehre aufgrund der CoVID-19-Pandemie                ohne eine Notfall-Reaktion, die kaum Zeit für
ausschließlich digital anzubieten. In vielen an-         Planung und Konzeption lässt: Wenn Präsenz-
deren Nationen dieser Welt war die Situation             lehre nicht mehr möglich ist, muss diese in den
ähnlich (z.B. Cohen & Sabag, 2020). Unter ho-            virtuellen Raum verlagert werden und zwar flä-
hem Zeitdruck mussten Hochschullehrende                  chendeckend in einem bislang nie dagewesenen
                                                         Umfang.
IMPACT FREE 34 (Januar 2021)                                                            Reinmann & Vohle
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Von der substituierenden zur optimierenden                     Im Verlauf des ersten Corona-Semesters haben
Funktion des Digitalen                                         sich viele Lehrende bemüht, ihre digitalisierten
                                                               Lehrangebote nachzubessern, denn natürlich
Lehrende haben in dieser Krisensituation zu-
                                                               haben die ad-hoc ins Virtuelle übertragenen
nächst vor allem traditionelle Lehrformate aus
                                                               Präsenz-Konzepte ihre Nachteile. Vor allem
der Präsenzlehre, also Vorlesungen, Seminare,
                                                               einseitig synchrone oder asynchrone Modi ma-
Übungen, digitalisiert. Komplexere Lehrfor-
                                                               chen rasch deren Grenzen sichtbar; die nahelie-
mate, darunter auch Veranstaltungen zur Förde-
                                                               gende Reaktion ist, den Modus zu variieren. Mit
rung forschenden Lernens, scheinen nicht im
                                                               anderen Worten: Innerhalb des Emergency Re-
Fokus der Ad-hoc-Digitalisierung zu sein. Es
                                                               mote Teaching wird selbst in der Krise Präsenz-
erscheint naheliegend, sich erst einmal auf die
                                                               lehre nicht nur digital substituiert; Lehrende
als überlebensnotwendig erachteten Lehrfor-
                                                               versuchen trotz aller Einschränkungen im Laufe
mate zu konzentrieren, um den Lehrbetrieb auf-
                                                               der Zeit offenbar auch, in der Substitution ein-
rechterhalten zu können. Schaut man sich an,
                                                               zelne Prozesse zu optimieren (Reinmann et al.,
wie Lehrende im Zuge des Emergency Remote
                                                               2020). In der Planung des zweiten Corona-Se-
Teaching die Krise zu bewältigen versuchen,
                                                               mesters war zu beobachten, dass Lehrende von
wird relativ rasch klar, warum das so ist.
                                                               vorneherein so vorgegangen sind, verbunden
Vorlesungen, Seminare und Übungen wurden                       mit der Erwartung oder Hoffnung, auch Präsen-
und werden in vielen Fällen ohne größere kon-                  zelemente wieder integrieren zu können.
zeptionelle Änderungen über den Einsatz von
                                                               Substituierung und Optimierung sind Funktio-
Videokonferenzsystemen vom physischen Prä-
                                                               nen des Digitalen1, die schon vor der pandemie-
senz-Modus in den synchronen Online-Modus
                                                               bedingten Krise den Umgang mit der Digitali-
überführt. Alternativ wurden und werden Vor-
                                                               sierung in der Hochschullehre gekennzeichnet
träge oder kurze Impulse sowie Aufgaben mit
                                                               haben: Unter dem Stichwort Blended Learning
Instruktionen vorab als Videos, Audios oder
                                                               werden seit langem Lehr-Lernaktivitäten vom
Texte produziert und Studierenden asynchron
                                                               physischen in den virtuellen Raum verlegt,
verfügbar gemacht (z.B. Reinmann, Bohndick,
                                                               wenn dies einen didaktischen (oder ökonomi-
Lübcke, Brase, Kaufmann & Groß, 2020; Kreu-
                                                               schen) Gewinn verspricht. Präsenz- und Online-
lich et al., 2020; Seyfeli, Elsner & Wannema-
                                                               Lehre werden in unterschiedlicher Weise kom-
cher, 2020). Es ist in einer Krise nachvollzieh-
                                                               biniert, um etwa gemeinsam geteilte Zeit vor
bar, dass Lehrende erst einmal versuchen, Ver-
                                                               Ort (physische Präsenz) besser als vorher zu
anstaltungskonzepte aus dem physischen in den
                                                               nutzen. Das aber machten nicht alle und wohl
virtuellen Raum annähernd eins-zu-eins über-
                                                               kaum jemand unter Zwang; die Online- und
tragen: Das Physische wird durch das Virtuelle
                                                               Blended Learning-Akteure waren Lehrende mit
substituiert. Eben dies ist beim forschenden
                                                               Erfahrung, Motivation und den notwendigen
Lernen offenkundig keine naheliegende Option:
                                                               Mitteln. Das forschende Lernen allerdings war
Forschend gelernt wird meist in kleinen Grup-
                                                               auch in vorpandemischen Zeiten kein primärer
pen, die von Lehrenden unterschiedlich angelei-
                                                               Digitalisierungskandidat – von einigen Ausnah-
tet, in der Regel aber relativ individuell beglei-
                                                               men abgesehen (im deutschsprachigen Raum
tet werden, ohne dass Wissensvermittlung oder
                                                               z.B. Kergel & Heidkamp, 2016; Dehne, Knoth
separates Üben einen besonders großen Anteil
                                                               & Lucke, 2019). Weil es in der Folge relativ we-
hätten. Präsenzveranstaltungen zu forschendem
                                                               nige praktische Erfahrungen, empirische Be-
Lernen folgen in der Regel anderen Schemata
                                                               funde und theoretische Argumente gibt, trifft
als dem mit wöchentlichen Sitzungen, wie man
                                                               der aktuelle Digitalisierungszwang das for-
es aus Vorlesungen, Seminaren oder Übungen
                                                               schende Lernen besonders hart. Das mag ein
kennt. Dazu kommen interdisziplinäre Unter-
                                                               weiterer Grund dafür sein, dass forschenden
schiede infolge der Art des Forschens (z.B. Ex-
                                                               Lernens derzeit (noch) nicht im Fokus der Digi-
perimentalforschung im Labor, Implementions-
                                                               talisierung steht.
und Evaluationsforschung im Feld, empirische
und hermeneutische Forschung etc.). Hier wa-
ren und sind zumindest keine schnell umsetzba-
ren Lösungen auf rein digitaler Basis vorhan-
den.

1Die Bezeichnung „das Digitale“ wird rein beschreibend
verwendet, in Anlehnung etwa an Döbeli (2017).

IMPACT FREE 34 (Januar 2021)                                                                Reinmann & Vohle
[3]

Von der transformierenden Funktion des                             die substituierende Funktion des Digitalen, und
Digitalen zurück zur Präsenzlehre                                  innerhalb der Substituierung gegebenenfalls
                                                                   dessen optimierende Funktion, zum Tragen
Inzwischen werden, immer noch mitten im pan-
                                                                   kommt. Komplexe Lehrformate, wie die, die
demischen Geschehen, die ersten Stimmen laut,
                                                                   forschendes Lernen bei Studierenden fördern,
die eine einfache Rückkehr in die „alte“ Prä-
                                                                   waren und sind in der Zwangsdigitalisierung
senzlehre kritisch sehen (z.B. Schöning, 2020).
                                                                   kaum ein Thema3. Es ist daher zu vermuten,
Die flächendeckende Digitalisierung wirft die
                                                                   dass forschendes Lernen (an deutschen Hoch-
Frage auf, was sich gegebenenfalls grundlegend
                                                                   schulen) in größerem Stil erst reaktiviert wird,
verändern könnte – etwa in der Vermittlungs-
                                                                   wenn Präsenzlehre wieder uneingeschränkt
und Interaktionsqualität von Hochschullehre
                                                                   möglich ist. Doch können wir nach der Krise
(vgl. Peters et al., 2020). Auch dieser Aspekt ei-
                                                                   überhaupt wieder in „die“ Präsenz zurückkeh-
ner transformierenden Funktion des Digitalen
                                                                   ren, wie wir sie vor der Pandemie kannten?
existiert schon länger, seitdem klar ist, dass di-
gitale Technologien in unserer Gesellschaft all-                   Die bisherige hochschuldidaktische Auseinan-
gegenwärtig sind und unser Denken und Han-                         dersetzung mit der Entwicklung digitaler Tech-
deln langfristig beeinflussen.                                     nologien und ihrem Einfluss auf die Lehre er-
                                                                   folgte in der Regel von innen heraus, ausgehend
Im Rahmen der Hochschullehre mögen Opti-
                                                                   von Anlässen, die in der Hochschullehre selbst
mierung und Transformation stellenweise nur
                                                                   gegeben waren: Probleme, Herausforderungen
graduell zu unterscheiden sein: Ob eine digital
                                                                   oder Ideen im Zusammenhang mit Lernprozes-
anders durchgeführte Handlung diese in ihrem
                                                                   sen, der Organisation von Lehre, der Wirksam-
Kern verändert (also transformiert) oder „nur“
                                                                   keit von Methoden und so weiter. In der Folge
effizienter oder effektiver macht (also opti-
                                                                   haben wir substituierende, optimierende und
miert), wird immer auch davon abhängen, wie
                                                                   transformierende Funktionen des Digitalen er-
dieser Handlungskern definiert ist. Dazu ein
                                                                   kannt, ausprobiert und in der Regel in über-
Beispiel: Die weit verbreiteten Inverted Class-
                                                                   schaubarem Ausmaß und mit mäßiger Ge-
room-Konzepte (vgl. Volk, 2020) optimieren
                                                                   schwindigkeit praktiziert. Die CoVID-19-Pan-
auf der einen Seite die Nutzung von Präsenzzeit,
                                                                   demie hat demgegenüber alles auf den Kopf ge-
indem vermittelnde Lehraktivitäten in Form
                                                                   stellt – in einem ungeahnten Umfang und
von Videos in den digitalen Raum verlegt wer-
                                                                   Tempo. Das bleibt nicht ohne Folgen auch für
den. Auf der anderen Seite ändern sie ein Lehr-
                                                                   das künftige Verhältnis der Hochschullehre zur
format wie die Vorlesung im Kern, indem sie
                                                                   Digitalisierung und zur physischen Präsenz.
Aktivitäten und Gewohnheiten von Lehrenden
                                                                   Nun ist eine Krise grundsätzlich nicht nur Aus-
und Studierenden beeinflussen. Wenn also digi-
                                                                   druck des Höhepunkts einer systemischen Stö-
tale Technologien nicht nur Werkzeuge sind,
                                                                   rung, sondern kann auch zum Wendepunkt wer-
sondern deren Entwicklung und Einsatz Denk-
                                                                   den: Mit ihrem weiteren Verlauf ist zumindest
und Handlungsweisen bzw. -routinen verän-
                                                                   die Möglichkeit gegeben, dass wir von der re-
dern, geht es nicht mehr nur um Substituierung
                                                                   flexhaften Digitalisierung im Sinne eines
und Optimierung, sondern um Transformation.
                                                                   Emergency Remote Teaching wegkommen und
Manche Autorinnen plädieren in diesem Zu-
                                                                   hinfinden zu einer reflexiven Digitalisierung.
sammenhang dafür, auch neue Begriffe, wie
                                                                   Forschendes Lernen, das aus den erörterten
etwa den der Digitalität zu verwenden2 (z.B.
                                                                   Gründen nicht in den Reigen der Lehrformate
Stalder, 2016).
                                                                   zur Zwangsdigitalisierung passt, bietet sich als
Nun ist das Gros der Lehrenden unter den der-                      Beispiel an, um diesen Gedanken zu entfalten.
zeitigen Belastungen vermutlich nicht mit
Transformationsdiskursen beschäftigt. Viel-
mehr wird in der aktuellen Krise der Ruf nach
Rückkehr zur Präsenz lauter: Die Pandemie hat
zu einer flächendeckenden Ad-hoc-Digitalisie-
rung gezwungen mit der Folge, dass vor allem

2                                                                  3
  Digitalität verweist auf die Verschmelzung des Analogen            Vor allem international wird allerdings inzwischen über
mit dem Digitalen und deutet damit den transformativen             Versuche berichtet, insbesondere naturwissenschaftliche
Charakter des Digitalen an; damit verbunden ist eine um-           Laborforschung (z.B. Amy, Deveau, Wang & Small,
fängliche geistes- und sozialwissenschaftliche Diskussion,         2020; Burmeister, Dickinson & Graham, 2020) und Feld-
auf die hier nicht näher eingegangen wird.                         forschung zu digitalisieren (z.B. Creech & Shriner,
                                                                   2020).

IMPACT FREE 34 (Januar 2021)                                                                          Reinmann & Vohle
[4]

Das Verhältnis forschenden                                    zum primären Referenzpunkt der Digitalisie-
                                                              rung macht. Digitale Technologien, oftmals
Lernens zur Digitalisierung                                   selbst Produkt von Forschung, halten nämlich in
Die didaktische Relevanz und digitale                         der Regel schnell auch Einzug in die Forschung.
Abstinenz forschenden Lernens
                                                              Digitalisierung in der Forschung
Beim forschenden Lernen wird Hochschullehre
so gestaltet, dass Forschen und Lernen ineinan-               Über nahezu alle Disziplinen hinweg eröffnet
dergreifen. Diese Verzahnung, eingebettet in                  die Digitalisierung der Forschung seit Jahrzehn-
übergreifende Ideale wie „Bildung durch Wis-                  ten immer wieder neue Handlungsspielräume.
senschaft“, ist spezifisch für die Hochschule als             Ein paar Beispiele mögen das illustrieren: Sozi-
Ort akademischer Bildung und Forschung und                    alwissenschaftlerinnen erheben Daten mit digi-
ein wichtiger Faktor, der die Hochschuldidaktik               talen Umfrage-Tools, Geographen und Archäo-
von anderen Didaktiken unterscheidet.                         loginnen analysieren Umweltdaten mit Geo-In-
                                                              formationssystemen und Erziehungswissen-
Ziel jeden Forschens ist es, Erkenntnisse zu ge-
                                                              schaftler videografieren Unterricht zur digital
nerieren; Ziel von Lehre ist es, nicht nur Er-
                                                              gestützten Analyse. Statistische Auswertungen
kenntnisse zu vermitteln, sondern Studierende
                                                              erfolgen seit Jahrzehnten digital mit Standard-
auch in die Lage zu versetzen, potenziell selbst
                                                              Software oder hochspezialisierten Program-
zum Erkenntnisgewinn beizutragen. Angestrebt
                                                              men. Architekten und Ingenieurswissenschaft-
wird Letzteres mit forschendem Lernen im en-
                                                              lerinnen arbeiten mit Computer-Aided Designs
geren Sinne, dass Studierende selbst eigene Fra-
                                                              und Geisteswissenschaftler mit digitalen
gestellungen beforschen. Forschendes Lernen
                                                              Sammlungen und Archiven. Virtuelle Labore
lässt sich vor diesem Hintergrund als ein Nuk-
                                                              ermöglichen neue Formen naturwissenschaftli-
leus der Hochschuldidaktik verstehen (Rein-
                                                              chen Experimentierens, Big Data und selbstler-
mann, 2020a). Auch andere forschungsnahe
                                                              nende Algorithmen der Datenauswertung er-
Lern- und Lehrformen (Huber & Reinmann,
                                                              schließen neue Forschungsfelder und digitales
2019) kann man zu diesem Nukleus zählen; stu-
                                                              Forschungsdatenmanagement ermöglicht Se-
dentisches Forschen aber stößt eine Enkultura-
                                                              kundäranalysen. Diese Beispiele zeigen, wie di-
tion in Wissenschaft direkt an und ermöglicht
                                                              gitale Technologien in Forschungstätigkeiten
Studierenden, das Forschen selbst zu erleben.
                                                              eingesetzt werden, die unmittelbar der Erkennt-
Dass nun ausgerechnet das forschende Lernen                   nis dienen, was höchst disziplinspezifisch sein
mit seiner didaktischen Relevanz für die Hoch-                kann. Es handelt sich um erkenntniskonstituie-
schule in der Pandemie aus den genannten                      rende Tätigkeiten, in welche das Digitale ent-
Gründen hintanstehen muss, ist angesichts der                 sprechend direkt eingreift.
skizzierten Digitalisierungsumstände zunächst
                                                              Daneben gibt es Tätigkeiten, die man in jeder
einmal nachvollziehbar. Wenn doch auch Lehr-
                                                              Art von Forschung kennt und Erkenntnispro-
angebote zum forschenden Lernen gemacht
                                                              zesse eher stützen als konstituieren: beispiels-
werden, richtet sich die Aufmerksamkeit in der
                                                              weise die Recherche eines Forschungsstands,
Krise vermutlich erstmal auf den Part des Ler-
                                                              die Präsentation von Ergebnissen und deren
nens beim forschenden Lernen – analog zu an-
                                                              Publikation, Peer Review-Prozesse und ver-
deren Lehrformaten4. In der Folge gehen die
                                                              schiedene Formen der Zusammenarbeit. Auch
Suchbewegungen in Richtung Emergency Re-
                                                              solche erkenntnisstützenden Tätigkeiten werden
mote Teaching und damit in die annäherungs-
                                                              im Kontext der Forschung vielfach bereits in di-
weise Eins-zu-eins-Übertragung vom Handeln
                                                              gitaler Form umgesetzt. Dazu seien ebenfalls
aus dem physischen in den virtuellen Raum.
                                                              ein paar Beispiele genannt: Recherchiert wird in
Eben dies ist aber, wie gezeigt wurde, keine na-
                                                              Datenbanken oder digitalen Zeitschriften und
heliegende Option beim forschenden Lernen.
                                                              Ergebnisse werden in digitalen Literaturverwal-
Allerdings erklärt das nicht die digitale Absti-
                                                              tungen organisiert. Forschungspartner kommu-
nenz forschenden Lernens schon vor der Pande-
                                                              nizieren online synchron wie asynchron. Auch
mie. Der Erklärungsnotstand wird derweil noch
                                                              vor der Pandemie haben Forschende ihre Ergeb-
größer, wenn man sich dem Part des Forschens
                                                              nisse mitunter schon via Audio oder Video auf-
beim forschenden Lernen zuwendet und dieses
                                                              bereitet und online verfügbar gemacht, digital

4Diese Beobachtung beruht auf verschiedenen digitalen
Workshops in der zweiten Hälfte des Jahres 2020.

IMPACT FREE 34 (Januar 2021)                                                               Reinmann & Vohle
[5]

oder im Open Access-Modus publiziert, Gut-                      geben, die Studierende in jedem Fall beherr-
achten über digitale Journal- oder Konferenz-                   schen lernen sollten, sodass es eine Chance ist,
Systeme eingeholt und abgegeben oder sich on-                   sich nun intensiver mit der Digitalisierung auch
line an Open Peer Review-Verfahren beteiligt.5                  beim forschenden Lernen zu befassen. Zu den-
                                                                ken ist hier etwa an gängige Erhebungs- und
Das Digitale in der Forschung hat auf erkennt-
                                                                Auswertungssoftware in den Sozialwissen-
niskonstituierende und -stützende Tätigkeiten
                                                                schaften. Auf der anderen Seite wird man es
gleichermaßen substituierende, optimierende
                                                                ebenso mit digitalen Systemen und Anwendun-
und transformierende Wirkungen – mit fließen-
                                                                gen zu tun haben, die hoch spezialisiert sind o-
den Grenzen: Prozesse in der Forschung können
                                                                der deren Gebrauch eine intensive Einarbeitung
infolge des Digitalen schneller, einfacher und
                                                                erfordert, sodass ihr Einsatz in der Lehre ohne
effizienter werden, sie können sich verändern
                                                                zusätzliche Ressourcen schwierig bis unmög-
und es können neue entstehen.
                                                                lich wird. So oder so ist es im Kontext forschen-
Nahelegende Digitalisierungsoptionen für                        den Lernens nicht damit getan, digitale Techno-
forschendes Lernen                                              logien im Erkenntnisprozess anzuwenden: Stu-
                                                                dierende müssen darin natürlich angeleitet und
Zieht man die hier nur kursorisch skizzierten                   begleitet werden – ein Aufwand, der wohl eben-
Formen der Digitalisierung in der Forschung                     falls dazu beitragen dürfte, dass forschendes
heran und macht diese zum primären Referenz-                    Lernen als Digitalisierungsziel im Emergency
punkt in Fragen der Digitalisierung forschenden                 Remote Teaching nicht an erster Stelle steht.
Lernens, dann liegt es in einem ersten Schritt
nahe, digitale Optionen substituierender und                    Naheliegende Optionen der Digitalisierung for-
optimierender Art für erkenntnisunterstützende                  schenden Lernens ziehen also auf der einen
Tätigkeiten aus der Forschung auch für die Ge-                  Seite, ähnlich wie das bei anderen Lehrformaten
staltung der Lehre heranziehen. Einiges davon,                  der Fall ist, die substituierende Funktion des Di-
wie zum Beispiel Online-Recherchen, dürfte                      gitalen heran – vor allem da, wo es um erkennt-
auch im Rahmen von Präsenzveranstaltungen                       nisstützende Tätigkeiten geht, die man gut vom
mit forschendem Lernen schon im Einsatz ge-                     physischen in den virtuellen Raum verlagern
wesen sein. Anderes, wie digitales Publizieren,                 kann. Dabei zeigen sich sogar Chancen, poten-
könnte über die pandemiebedingten Erfahrun-                     ziell optimierende Funktionen des Digitalen zu
gen von der Ausnahme zur Regel werden. Wie-                     nutzen und Studierende an ohnehin längst rele-
der Anderes, wie etwa elektronische Kommuni-                    vant gewordene Formen digital gestützter For-
kation, muss aktuell den Präsenz-Austausch er-                  schung stärker als bisher heranzuführen. Auch
setzen, kann dafür aber zum Beispiel mit digita-                transformierende Entwicklungen sind selbst im
lem Projektmanagement verknüpft werden.                         (anhaltenden) Krisen-Modus denkbar: Mit der
Auch die Begleitung und Beratung von Studie-                    Digitalisierung können sich Lehrangebote zur
renden und studentischen Teams durch Leh-                       Förderung forschenden Lernens verändern,
rende oder Tutorinnen lässt sich synchron und                   etwa indem Lehrende die Interaktion mit Stu-
asynchron im Prinzip ähnlich digital bewältigen                 dierenden zu anderen Zwecken nutzen, den syn-
wie das in Seminaren oder Übungen der Fall ist.                 chronen Austausch unter Studierenden inhalt-
Bezogen auf erkenntnisstützende Tätigkeiten                     lich auf andere Schwerpunkte lenken oder Ab-
im Prozess des Forschens unterscheiden sich                     läufe im Forschungszyklus neu organisieren
die Möglichkeiten der Digitalisierung letztlich                 (vgl. Schiefner-Rohs, 2021). Was aber bei den
wenig von denen, die man bei anderen Lehrfor-                   genannten Optionen außen vor bleibt, ist die
maten heranzieht.                                               Möglichkeit des Digitalen, neue Formen des
                                                                Forschens hervorzubringen. Diese generie-
Unterschiede zeigen sich dann, wenn es um er-                   rende Funktion des Digitalen könnte ein Anker
kenntniskonstituierende Tätigkeiten geht, die                   für eine reflexive Digitalisierung nach der (kri-
genauer nur disziplin- oder fachspezifisch zu                   senbedingten) reflexhaften Digitalisierung in
bestimmen sind. Es ist wohl davon auszugehen,                   der Hochschullehre sein. Beispielhaft erörtern
dass sich auch nur disziplin- oder fachspezifisch               wir das am Konzept von Student Crowd Rese-
klären lässt, wie praktikabel die Digitalisierung               arch.
im Erkenntnisprozess selbst ist: Da wird es auf
der einen Seite digitale Forschungswerkzeuge

5Erwähnt sei, dass es auch Fehlentwicklungen gibt: Via          Almetrics etc. das Rezeptions- und Publikationsverhalten
Big Data etwa können Impact Faktoren, Zitationsindizes.         von Wissenschaftlern auch negativ transformieren.

IMPACT FREE 34 (Januar 2021)                                                                       Reinmann & Vohle
[6]

Reflexive Digitalisierung beim                           in selbstständiger Arbeit oder in aktiver Mitar-
                                                         beit in einem übergreifenden Projekt – (mit)ge-
forschenden Lernen                                       stalten, erfahren und reflektieren“ (Huber 2009,
Crowd Research                                           S. 11). Es geht beim forschenden Lernen so-
                                                         wohl um das Forschen für die Wissenschaft als
Crowd Research (z.B. Vaish et al., 2017) ist im
                                                         auch um Bildung des Subjekts durch Wissen-
Kontext des forschenden Lernens, wie es in der
                                                         schaft. Für letzteres ist zentral, dass das Indivi-
Hochschullehre praktiziert wird, bislang kein
                                                         duum einen ganzen Forschungszyklus durch-
gängiges Konzept. Ein Forschen unter Einbe-
                                                         lebt, während dies für ersteres nicht zwingend
zug sehr vieler Personen, die Forschungsleis-
                                                         ist. Crowd Research ist mit dieser klassischen
tungen übernehmen (Crowd), ist allenfalls im
                                                         Vorstellung von forschendem Lernen schwer
Kontext etwa von Öffentlicher Wissenschaft o-
                                                         vereinbar: In der Crowd, also im Falle sehr vie-
der Bürgerwissenschaft (Citizen Science) be-
                                                         ler Studierender, die sich gemeinsam an einem
kannt. Citizen Science lebt davon, dass Laien in
                                                         Forschungsvorhaben beteiligen, lässt sich zum
den Forschungsprozess einbezogen werden, in-
                                                         einen das zentrale Definitionsmerkmal des
dem sie in der Regel über digitale Plattformen
                                                         Durchlaufens eines ganzen Forschungszyklus
Beobachtungs- oder Messdaten beisteuern oder
                                                         durch den Einzelnen im Regelfall nicht realisie-
sich an Datenauswertungen beteiligen, also an
                                                         ren. Zum anderen bleibt offen, wie Bildungs-
ausgewählten Stellen des Forschungszyklus
                                                         prozesse von Subjekten möglich werden, wenn
teil-haben. Für Crowd Research in diesem
                                                         in der Crowd genau nicht der Einzelne im Fokus
Sinne ist die Digitalisierung Voraussetzung:
                                                         steht, sondern die Kollaboration Vieler (Rein-
Ohne die Möglichkeit, Daten digital zu übermit-
                                                         mann, Brase, Jaensch, Vohle & Groß, 2020).
teln, elektronisch zu kommunizieren und online
kollaborativ zu handeln, wäre Citizen Science
                                                         Student Crowd Research
nicht praktikabel. Hier also wird eine bestimmte
Form des Forschens durch das Digitale gewis-             Beim Student Crowd Research wird der Kern-
sermaßen neu generiert. Zu den skizzierten               gedanke von Citizen Science für Studierende
Funktionen des Digitalen – das Substituieren,            fruchtbar gemacht: Vielen Studierenden wird
Optimieren, Transformieren – kommt also im               die Möglichkeit eröffnet, im Kollektiv ein For-
Kontext der Forschung eine generierende Funk-            schungsprojekt durchzuführen, ohne dass Ein-
tion hinzu: Das Digitale bringt Crowd Research           zelne einen gesamten Forschungszyklus durch-
erst hervor. Nun könnte man sich natürlich fra-          laufen (müssen). Vielmehr beteiligen sich Stu-
gen, warum Crowd Research als eine sozusagen             dierende an verschiedenen Phasen des For-
per definitionem digitalisierte Form des For-            schungszyklus, haben also mit ihrer jeweils spe-
schens nicht schon längst Einzug in das Reper-           zifischen Forschungstätigkeit am Ganzen des
toire verschiedener Lehrangebote zur Förde-              Projekts teil: Sie sind Teil des Ganzen.
rung forschenden Lernens gehalten hat – also in          Wie bei Citizen Science, so wird auch bei Stu-
vorpandemischen Zeiten der eher evolutionären            dent Crowd Research ausschließlich online ge-
Digitalisierung von Hochschullehre.                      arbeitet, kommuniziert, kooperiert. Die an ei-
Dies könnte, so unsere Annahme, am – durch-              nem Forschungsprojekt mitarbeitenden vielen
aus gut begründeten – bildungstheoretisch fun-           Studierenden sind örtlich verteilt und finden
dierten Verständnis forschenden Lernens lie-             sich in unterschiedlichen Konstellationen in
gen. Beim forschenden Lernen an Hochschulen              verschiedenen Phasen eines Forschungszyklus
wird in der Regel eine seit den 1970er Jahren            zusammen. Nimmt man den Crowd-Gedanken
geltende Definition verwendet, die in einer Ver-         ernst, kann man vorab nicht bestimmen, wer
sion von Ludwig Huber aus dem Jahr 2009 zum              wie lange in welchen Phasen des Forschungs-
Klassiker geworden ist: „Forschendes Lernen              zyklus tätig sein wird; nur zusammen – als Kol-
zeichnet sich vor anderen Lernformen dadurch             lektiv – lässt sich ein Forschungsvorhaben rea-
aus, dass die Lernenden den Prozess eines For-           lisieren.
schungsvorhabens, das auf die Gewinnung von              In einem BMBF-geförderten Verbundprojekt,
auch für Dritte interessanten Erkenntnissen ge-          an dem wir beteiligt sind, wird seit Ende 2018
richtet ist, in seinen wesentlichen Phasen – von         eine digitale Forschungs- und Bildungsumge-
der Entwicklung der Fragen und Hypothesen                bung entwickelt und erprobt, die Student Crowd
über die Wahl und Ausführung der Methoden                Research (Projekt-Kürzel: SCoRe) im skizzier-
bis zur Prüfung und Darstellung der Ergebnisse           ten Sinne ermöglicht. SCoRe verfolgt das Ziel,
                                                         die studentische Teilhabe an einem kollektiven

IMPACT FREE 34 (Januar 2021)                                                            Reinmann & Vohle
[7]

Forschungsprojekt soweit zu unterstützen und             Konzept forschenden Lernens und damit die
zu erfassen, dass Studierende ihre Tätigkeiten           Vorstellung davon, wie Bildung durch Wissen-
bzw. Leistungen am Ende als Credit Points in             schaft über den Weg studentischen Forschens
ihre Studiengänge einbringen können (z.B.                gefördert werden kann, verändert; das Digitale
Reinmann, Brase & Groß, in Druck). Das Pro-              hat eine nun konzeptionell transformierende
jekt SCoRe ist keine pandemiebedingte Ad-                Funktion. Vergleicht man das mit der aktuellen
hoc-Digitalisierung forschenden Lernens und              Zwangsdigitalisierung, wird deutlich, dass wir
damit nicht aus einer Krise heraus entstanden;           hier einen gänzlich anderen Rahmen für Fragen
SCoRe ist aber auch keine evolutionäre Weiter-           der Digitalisierung forschenden Lernens haben,
entwicklung forschenden Lernens, sondern hat             die uns zu der Möglichkeit einer re-konstituie-
einen gewissen disruptiven Charakter. Zwar be-           renden Wirkung führt.
rufen wir uns in SCoRe auf das Konzept des for-
schenden Lernens, wissen aber um den Um-                 Die re-konstituierende Wirkung des
stand, dass die digitale Realisierung mit Teil-          Digitalen
habe am Ganzen und einem Fokus auf dem Kol-              Student Crowd Research ist ein besonderes Bei-
lektiv das etablierte Verständnis forschenden            spiel. Es eignet sich dafür aufzuzeigen, dass und
Lernens in hohem Maße herausfordert. Student             wie sich das Verhältnis zwischen Digitalisie-
Crowd Research zwingt letztlich zu einer Er-             rung und forschendem Lernen auch anders an-
weiterung und damit Neubestimmung des defi-              gehen lässt als über die krisenbedingte Suche
nitorischen Kerns.                                       nach Möglichkeiten, das Physische durch das
Zieht man Hubers (2009) Definition heran,                Virtuelle zu substituieren und gegebenenfalls zu
dann zeichnet sich Student Crowd Research                optimieren.
dadurch aus, dass Studierende in einem jeweils           Dazu müssen wir zunächst dem Reflex wider-
festzulegenden Umfang am Prozess eines For-              stehen, forschendes Lernen aus derselben Per-
schungsvorhabens mitgestaltend und reflektie-            spektive wie etwa Vorlesungen, Seminare oder
rend teil-haben. Ein Forschungszyklus wird               Übungen zu behandeln. Vielmehr gilt es, die
zwar komplett von der Frage bis zur Ergebnis-            Optionen des Digitalen reflexiv mit Rückbesin-
präsentation durchlaufen, aber nicht von jedem           nung auf das Forschen im forschenden Lernen
Einzelnen, sondern von allen zusammen. Das               zu durchdenken. Die oben skizzierten Möglich-
kann nur dann forschendes Lernen sein, wenn              keiten der Digitalisierung erkenntniskonstituie-
die übergeordnete Definition eine solche Teil-           render und -stützender Tätigkeiten, die auch das
habe explizit vorsieht. Eine Anpassung Hubers            forschende Lernen ausmachen, werden damit
Definition könnte lauten: Forschendes Lernen             nicht obsolet. Vielmehr, so unsere Einschät-
zeichnet sich vor anderen Lernformen dadurch             zung, kommt es darauf an, sich der verschiede-
aus, dass die Lernenden in den Prozess eines             nen Funktionen des Digitalen bewusst zu wer-
Forschungsvorhabens, das auf die Gewinnung               den und begründet zu entscheiden, (a) wann und
von auch für Dritte interessanten Erkenntnissen          wo das Digitale Lehr-Lern-Handlungen in der
gerichtet ist, produktiv involviert werden und           physischen Präsenz ersetzen kann (substituie-
diesen in seinen wesentlichen Phasen – von der           rende Funktion), (b) wie der Einsatz digitaler
Entwicklung der Fragen und Hypothesen über               Technologien außerhalb oder in der physischen
die Wahl und Ausführung der Methoden bis zur             Präsenz auch diese selbst verbessern kann (op-
Prüfung und Darstellung der Ergebnisse in                timierende Funktion) und (c) inwiefern Lehr-
selbstständiger Arbeit oder in aktiver Mitarbeit         Lernhandeln in digitalen Räumen zu grundle-
in einem übergreifenden Projekt – in der Gänze           genden Veränderungen in der Präsenzlehre, in
oder in Teilen mitgestalten und erfahren, stets          der Online-Lehre oder in der Konzeption didak-
aber in ihrem Zusammenhang reflektieren.                 tischer Szenarien führen kann (transformie-
Die digitale Umsetzung forschenden Lernens               rende Funktion).
als Student Crowd Research transformiert nicht           Am Beispiel von Crowd Research wurde im
die physische Präsenz in dazugehörigen Lehr-             Kontext der Forschung eine weitere Funktion
angeboten, wie dies bei verschiedenen Formen             des Digitalen angerissen, nämlich die (etwas
der Digitalisierung etwa von Vorlesungen, Se-            Neues) generierende Funktion. Dieses Beispiel
minaren oder Übungen der Fall ist, denn Student          lässt die physische Präsenz gänzlich außen vor.
Crowd Research braucht die Präsenzlehre nicht;           Nichtsdestotrotz kann das dazugehörige Bei-
vielmehr macht das Digitale Student Crowd Re-            spiel für die Lehre, nämlich Student Crowd Re-
search überhaupt erst möglich. Hier wird das             search, dazu einladen, darüber nachzudenken,

IMPACT FREE 34 (Januar 2021)                                                           Reinmann & Vohle
[8]

welche besonderen Vorzüge das lokale Zusam-                 so deutlich fehlt. Gleichzeitig wissen wir wohl
mentreffen im Falle einer verteilt stattfindenden           aus Erfahrung, dass sich diese Chancen der kör-
kollektiven Forschung hat. Man könnte in die-               perlichen Anwesenheit im physischen Raum
sem Fall von einer re-konstituierenden Wirkung              weder mit Gewissheit noch von selbst entfalten.
des Digitalen sprechen, die es uns ermöglicht,              Es ist eine Aufgabe für Lehrende und Studie-
die physische Präsenz auf einem neuen Niveau                rende gleichermaßen, dieses Potenzial aktiv zu
wiederherzustellen, sobald dies machbar ist.                nutzen und die physische Präsenz nicht mit Ak-
Damit greifen wir die zu Beginn gestellte Frage             tivitäten zu füllen, die in digitalen Räumen bes-
noch einmal auf, ob wir nach einer Krise wie der            ser oder genauso gut realisiert werden können.
derzeitigen überhaupt wieder in „die“ Präsenz
                                                            Im Falle des forschenden Lernens, so unsere
zurückkehren können und wollen, die wir vor
                                                            Folgerung, könnte die Präsenzlehre in dem
der Pandemie kannten. Die Ad-hoc-Digitalisie-
                                                            Sinne re-konstituiert werden, dass man sie für
rung in ihrem bislang einmaligen Umfang und
                                                            das reserviert, was letztlich am schwersten ist:
Tempo infolge der CoVID-19-Pandemie verän-
                                                            nämlich die Arbeit an der Entwicklung einer
dert nicht nur unser aktuelles Handeln, sondern
                                                            forschenden Haltung, einer Neugier, die man
wohl auch unseren Blick für das wertvolle Gut
                                                            auch körperlich spüren muss, die im Austausch
der Präsenzlehre – auch im Zusammenhang mit
                                                            mit anderen gar ansteckend sein kann und darf
studentischem Forschen.
                                                            (vgl. Böhle & Weihrich, 2010).
Ausblick: Präsenzlehre nach der
Krise                                                       Literatur
Was uns im Zustand der Deprivation von phy-                 Amy, M., Deveau, A.M., Wang, Y. & Small,
sischer Anwesenheit im Zusammenhang mit der                 D.J. (2020). Reflections on course-based under-
Hochschullehre so zu schaffen macht, scheint                graduate research in organic and biochemistry
sich schwer in präzise Kategorien und klare                 during COVID-19. Journal of Chemical Educa-
Worte fassen zu lassen6. Genau das aber müss-               tion, 97 (9), 3463-3469.
ten wir tun, um die Frage nach der künftigen                Böhle, F. & Weihrich, M. (2010). Die Körper-
Gestaltung von Präsenzveranstaltungen, auch                 lichkeit sozialen Handelns. Soziale Ordnungen
von solchen für forschendes Lernen, beantwor-               jenseits von Normen und Institutionen. Biele-
ten zu können. Wir assoziieren mit physischer               feld: Transcript Verlag.
Präsenz in der Regel Nähe und Vertrauen in Ab-
grenzung zu Ferne und Fremdheit (vgl. Rein-                 Burmeister, A.R., Dickinson, K. & Graham,
mann, 2020b). Das Körperliche und das Emoti-                M.J. (2020). CUREs during and beyond
onale gehen hier eine implizite Allianz ein, ge-            COVID-19. Preprints, 2020090587.
paart mit Möglichkeiten des Informellen und                 Cohen, S. & Sabag, Z. (2020). The influence of
Zufälligen, die wir weniger bewusst als viel-               corona epidemic on teaching methods of higher
mehr unterschwellig erwarten, wenn wir mit an-              education institutions in Israel. Journal of Re-
deren zeitgleich im gleichen Raum sind. All                 search in Higher Education, 4, 44-71.
dies fehlt in digitalen Umgebungen: Es gibt
keine Körper, die sich intuitiv aufeinander zu-             Creech, C. & Shriner, W. (2020). DIY ecology
bewegen, weil man Vertrauen gewonnen hat                    class: Transitioning field activities to an online
und in Kontakt und Austausch treten möchte; es              format. Ecology and Evolution, 10, 12437-
bleibt kaum Spielraum für das, was mit dem Be-              12441.
griff Serendipity (vgl. Lindner, 2012) gut auf              Dehne, J., Knoth, A. & Lucke, U. (2019). Stu-
den Punkt gebracht wird: nämlich das Finden                 dieneingangsphase stärken, forschend lernen
von etwas, was man nicht gesucht hat, das Ab-               und digitale Medien nutzen. In G. Reinmann, E.
kommen von einem vorgezeichneten Weg, das                   Lübcke & A. Heudorfer (Hrsg.), Forschendes
ungezielte Umherschauen und unerwartete Ent-                Lernen in der Studieneingangsphase. Empiri-
decken. Körperlichkeit, Emotionalität, Informa-             sche Befunde, Fallbeispiele und individuelle
lität und Zufälligkeit verleihen der physischen             Perspektiven (S. 111-125). Wiesbaden: Sprin-
Präsenz diese schwer fassbare „Aura“, die jetzt             ger VS.

6
 Es wird aber in jedem Fall darum gerungen, wie die
Essays im Band zur digitalen Präsenz von Stanisa-
vljevic und Tremp (2021) anschaulich zeigen.

IMPACT FREE 34 (Januar 2021)                                                               Reinmann & Vohle
[9]

Dittler, U. (2017). Ein kurzer historischer Rück-         Free, 31. Hamburg. URL: https://gabi-rein-
blick auf die bisherigen drei Wellen des E-Lear-          mann.de/wp-content/uploads/2020/08/Im-
ning. In U. Dittler (Hrsg.), E-Learning 4.0. Mo-          pact_Free_31.pdf
bile Learning, Lernen mit Smart Devices und
                                                          Reinmann, G., Bohndick, C. Lübcke, E. Brase,
Lernen in Sozialen Netzwerken (S. 5-42). Ber-
                                                          A., Kaufmann, M. & Groß, N. (2020).
lin: de Gruyter.
                                                          Emergency Remote Teaching im Sommersemes-
Döbeli Honegger, B. (2017). Mehr als 1 und 0.             ter 2020. Bericht zur Begleitforschung – Leh-
Schule in einer digitalisierten Welt. Bern: hep.          rendenbefragung. Hamburg: Hamburger Zent-
                                                          rum für Universitäres Lehren und Lernen
Hodges, C., Moore, S., Lockee, B, Trust, T. &
                                                          (HUL).       URL:    https://www.hul.uni-ham-
Bond, A. (2020). The difference between emer-
                                                          burg.de/forschung/begleitforschung-
gency remote teaching and online learning. Ed-
                                                          ert/begleitforschung-bericht-2020-2.pdf
ucause     Review.     URL:       https://er.edu-
cause.edu/articles/2020/3/the-difference-be-              Reinmann, G., Brase, A. & Groß, N. (in Druck).
tween-emergency-remote-teaching-andonline-                Studentische Forschung im digitalen Raum: Ein
learning                                                  Re-Design auf verschiedenen Gestaltungsebe-
                                                          nen. In C. Bohndick et al. (Hrsg.), Hochschul-
Huber, L. & Reinmann, G. (2019). Vom for-
                                                          lehre im Spannungsfeld zwischen individueller
schungsnahen zum forschenden Lernen an
                                                          und institutioneller Verantwortung. Wiesbaden,
Hochschulen. Wege der Bildung durch Wissen-
                                                          Springer VS.
schaft. Berlin: Springer VS.
                                                          Reinmann, G., Brase, A., Jänsch, V., Vohle, F.
Huber, L. (2009). Warum Forschendes Lernen
                                                          & Groß, N. (2020). Gestaltungsfelder und -an-
nötig und möglich ist. In L. Huber, J. Hellmer
                                                          nahmen für forschendes Lernen in einem De-
& F. Schneider (Hrsg.), Forschendes Lernen im
                                                          sign-Based Research-Projekt zu Student Crowd
Studium. Aktuelle Konzepte und Erfahrungen
                                                          Research. Impact Free, 25. URL: https://gabi-
(S. 9-35). Bielefeld: UniversitätsVerlagWebler.
                                                          reinmann.de/wp-content/uploads/2020/02/Im-
Kergel, D. & Heidkamp, B. (2016). Forschen-               pact_Free_25.pdf
des Lernen 2.0. Partizipatives Lernen zwischen
                                                          Schiefner-Rohs, M. (2021). ´Digitale´ Präsenz
Globalisierung und medialem Wandel. Wiesba-
                                                          als Einladung zu Wissenschaft. In M. Stanisa-
den: Springer VS.
                                                          vljevic & P. Tremp (Hrsg.). Digitale Präsenz –
Kreulich, K. et al. (2020). Hochschullehre in             Ein Rundumblick auf das soziale Phänomen
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Hochschulen für angewandte Wissenschaften                 schule Luzern. doi: 10.5281/zenodo.429
Sommersemester 2020. URL: https://w3-medi-
                                                          Schöning, B. (2020). Schöning, Benedict: Prä-
apool.hm.edu/mediapool/media/baukas-
                                                          senz: Zurück in die Zukunft der vergangenen
ten/img_2/fidl/dokumente_121/FIDLStu-
                                                          Hochschullehre? feinschwarz.net (22. Juni
diePostCoronaGesamt.pdf
                                                          2020).         URL:         https://www.fein-
Lindner, R. (2012). Serendipity und andere                schwarz.net/praesenz-zurueck-in-die-zukunft-
Merkwürdigkeiten. vokus, 22 (1), 5-11.                    der-vergangenen-hochschullehre/.
Peters et al. (2020). Reimagining the new peda-           Seyfeli, F. Elsner, L. & Wannemacher, K.
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Covid-19, Educational Philosophy and Theory,              University? ExpertInnenbefragung Digitales
DOI: 10.1080/00131857.2020.1777655                        Sommersemester. Baden-Baden: Tectum. URL:
Reinmann, G. (2020a). Forschendes Lernen –                https://www.tectum-eli-
Ein Nukleus der Hochschuldidaktik. In J.                  brary.de/10.5771/9783828876484.pdf?down-
Straub, S. Plontke, P.S. Ruppel, B. Frey, F.              load_full_pdf=1
Mehrabi & J. Ricken (Hrsg.), Forschendes Ler-             Stalder, F. (2016). Kultur der Digitalität. Ber-
nen an Universitäten. Prinzipien, Methoden,               lin: Suhrkamp.
Best-Practices an der Ruhr-Universität Bo-
                                                          Stanisavljevic, M. & Tremp, P. (2021). Digitale
chum (S. 591-604). Wiesbaden: Springer VS.
                                                          Präsenz – Ein Rundumblick auf das soziale
Reinmann, G. (2020b). Präsenz – (k)ein Garant             Phänomen Lehre. Luzern: Pädagogische Hoch-
für die Hochschullehre, die wir wollen? Impact            schule Luzern. doi: 10.5281/zenodo.429

IMPACT FREE 34 (Januar 2021)                                                            Reinmann & Vohle
[10]

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ford. URL: http://hci.stanford.edu/publica-             24. Hamburg.
tions/2017/crowdresearch/crowd-research-u-
                                                        Reinmann, G. (2019). Forschungsnahe Curricu-
ist2017.pdf
                                                        lumentwicklung. Impact Free 23. Hamburg.
Volk, B. (2020). Vorlesungen vor dem Hinter-
                                                        Reinmann, G. (2019). Lektüre zu Design-Based
grund aktueller Flipped Classroom-Ansätze. In
                                                        Research – eine Textsammlung. Impact Free
R. Egger & B. Eugster (Hrsg.), Lob der Vorle-
                                                        22. Hamburg.
sung. Vorschläge zur Verständigung über
Form, Funktion und Ziele universitärer Lehre            Reinmann, G., Schmidt, C. & Marquradt, V.
(S. 205-226). Wiesbaden: VS Springer.                   (2019). Förderung des Übens als reflexive Pra-
                                                        xis im Hochschulkontext – hochschuldidakti-
                                                        sche Überlegungen zur Bedeutung des Übens
                                                        für Brückenkurse in der Mathematik. Impact
Bisher erschienene Impact Free-Artikel
                                                        Free 21. Hamburg.
Herzberg, D. & Joller-Graf, K. (2020). For-
                                                        Langemeyer, I. & Reinmann, G. (2018). „Evi-
schendes Lernen mit DBR: eine methodologi-
                                                        denzbasierte“ Hochschullehre? Kritik und Al-
sche Annäherung. Impact Free 33. Hamburg.
                                                        ternativen für eine Hochschulbildungsfor-
Weißmüller, K.S. (2020). Lehren als zentrale            schung. Impact Free 20. Hamburg.
Aufgabe der Wissenschaft: Drei Thesen zu
                                                        Reinmann, G. (2018). Was wird da gestaltet?
Ideal und Realität. Impact Free 32. Hamburg.
                                                        Design-Gegenstände in Design-Based Research
Reinmann, G. (2020). Präsenz – (K)ein Garant            Projekten. Impact Free 19. Hamburg.
für die Hochschullehre, die wir wollen? Impact
                                                        Reinmann, G. (2018). Entfaltung des didakti-
Free 31. Hamburg.
                                                        schen Dreiecks für die Hochschuldidaktik und
Tremp, P. & Reinmann, G. (Hrsg.) (2020). For-           das forschungsnahe Lernen. Impact Free 18.
schendes Lernen als Hochschulreform? Zum                Hamburg.
50-Jahr-Jubiläum der Programmschrift der
                                                        Klages, B. (2018). Utopische Figurationen
Bundesassistentenkonferenz. Impact Free 30
                                                        hochschulischer Lehrkörper – zum transforma-
(Sonderheft). Hamburg.
                                                        torischen Potenzial von Utopien am Beispiel
Reinmann, G. (2020). Universitäre Lehre in ei-          kollektiver Lehrpraxis an Hochschulen. Impact
ner Pandemie – und danach? Impact Free 29.              Free 17. Hamburg.
Hamburg.
                                                        Burger, C. (2018). Weiterbildung für diversi-
Weißmüller, K.S. (2020). Zwei Thesen zum                tätssensible Hochschullehre: Gedanken und
disruptiven Potenzial von OER für öffentliche           erste Ergebnisse. Impact Free 16. Hamburg.
Hochschulen. Impact Free 28. Hamburg.
                                                        Reinmann, G. (2018). Strategien für die Hoch-
Casper, M. (2020). Wem gehört die Ökonomi-              schullehre – eine kritische Auseinandersetzung.
sche Bildung? Die problematische Leitkultur             Impact Free 15. Hamburg.
der Wirtschaftswissenschaften aus hochschul-
                                                        Reinmann, G. (2018). Shift from Teaching to
und mediendidaktischer Perspektive. Impact
                                                        Learning und Constructive Alignment: Zwei
Free 27. Hamburg.
                                                        hochschuldidaktische Prinzipien auf dem Prüf-
Reinmann, G., Vohle, F., Brase, A., Groß, N. &          stand. Impact Free 14. Hamburg.
Jänsch, V. (2020). „Forschendes Sehen“ – ein
                                                        Reinmann, G. (2017). Empirie und Bildungs-
Konzept und seine Möglichkeiten. Impact Free
                                                        philosophie – eine analoge Lektüre. Impact
26. Hamburg.
                                                        Free 13. Hamburg.
Reinmann, G., Brase, A., Jänsch, V., Vohle, F.
                                                        Reinmann, G. (2017). Universität 4.0 – Gedan-
& Groß, N. (2020). Gestaltungsfelder und -an-
                                                        ken im Vorfeld eines Streitgesprächs. Impact
nahmen für forschendes Lernen in einem De-
                                                        Free 12. Hamburg.
sign-Based Research-Projekt zu Student Crowd
Research. Impact Free 25. Hamburg.                      Fischer, M. (2017). Lehrendes Forschen? Im-
                                                        pact Free 11. Hamburg.

IMPACT FREE 34 (Januar 2021)                                                         Reinmann & Vohle
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Reinmann, G. (2017). Ludwik Flecks Denkstile
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IMPACT FREE 34 (Januar 2021)                             Reinmann & Vohle
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