Industrieheizungen - wie sicher ist die Gasversorgung? - KÜBLER ...

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Industrieheizungen - wie sicher ist die Gasversorgung? - KÜBLER ...
Industrieheizungen – wie sicher ist die
    Gasversorgung?

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    © eyetronic / adobe.stock

    Die horrend steigenden Energiepreise, die Angst vor Putins Liefer‐Stopp, die Forderung nach
    regenerativen Energien gegen den Klimawandel – all dies sorgt derzeit für viel Verunsicherung.
    Lohnt es sich überhaupt noch, in gasbetriebene Industrieheizungen zu investieren? Die Antwort auf
    diese Frage ist wichtig. Denn sie bestimmt mit darüber, wie schnell Gewerbe und Industrie ihren
    Beitrag zur Energiewende leisten werden. Und wie gut es gelingt, die Zukunftsanforderung
    Klimaschutz auch wirtschaftlich vernünftig zu erfüllen.

    © KÜBLER GmbH Energiesparende Hallenheizungen, Ludwigshafen, Juni 2022
Industrieheizungen - wie sicher ist die Gasversorgung? - KÜBLER ...
Inhalt
    Beim Unterschied zwischen Wohn‐ und Industriegebäuden fängt das Missverständnis an .................. 3
    Welche Handlungsoptionen die Industrie hat ....................................................................................... 3
    Welche Fakten eine wirtschaftliche Entscheidung sichern ..................................................................... 4
    Warum Hallen besondere Heizungen brauchen ..................................................................................... 4
    Wie viel CO2‐Minderungspotenzial in Industrieheizungen steckt ........................................................... 5
    Welche Heizungssysteme die Industrie (nicht) braucht.......................................................................... 6
    Wie sich explodierende Energiekosten einfangen lassen ....................................................................... 7
    Flüssig, bio oder grün – moderne Industrieheizungen können jedes Gas .............................................. 8
    Wie Deutschland seine Gasversorgung sichert ....................................................................................... 9
    Praxistipps: Was Experten jetzt raten ................................................................................................... 11
    Quellenangaben .................................................................................................................................... 13

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Industrieheizungen - wie sicher ist die Gasversorgung? - KÜBLER ...
Beim Unterschied zwischen Wohn‐ und Industriegebäuden fängt das
    Missverständnis an
    Die Unsicherheit ist groß. Lohnt es sich überhaupt noch, in gasbetriebene Hallenheizungen zu
    investieren? Zweifel werden auch durch die Medienberichterstattung befeuert.
    Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will ein Verbot von neuen Gasheizungen, heißt es
    beispielsweise plakativ1). Dabei werden schon mal relevante Details überlesen. Denn der
    Bundesminister sagte zudem, dass es beim „Aus“ für Gasheizungen ausschließlich um neue
    Gasheizungen für Wohngebäude (mit mehrjähriger Übergangsfrist) geht, ausdrücklich jedoch nicht
    um gasbetriebene Industrieheizungen. In Produktions‐, Lager‐ und anderen Hallengebäuden stellen
    Infrarot‐Dunkelstrahler durch ihre drastischen Energiesparpotenziale vielfach die einzige sinnvolle
    Möglichkeit dar, um die enormen Raumvolumina bei vergleichsweise geringen Investitionskosten
    flexibel, wirtschaftlich und CO2‐sparend zu beheizen.

    Welche Handlungsoptionen die Industrie hat
    Prüft man gewissenhaft die Handlungsoptionen, die sich den Unternehmen bieten, wird schnell
    deutlich: Jenseits von ideologischen Betrachtungen gibt es in puncto Hallenbeheizung ein eindeutiges
    Bild. Ganz gleich ob Gas, Strom, Öl oder Wasserstoff: alle Energieträger sind teuer. Am höchsten sind
    die Kosten für Strom. Erschwerend kommt die teilweise begrenzte Verfügbarkeit hinzu. Das gilt
    insbesondere für Wasserstoff. Experten gehen davon aus, dass es ungefähr noch zwei Jahrzehnte
    braucht, bis das grünes Gas fossiles Methan vollständig ersetzen kann.
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             Energieträger im Vergleich in Cent / kWh.
             Quelle: KÜBLER GmbH Energiesparende Hallenheizungen.
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Welche Fakten eine wirtschaftliche Entscheidung sichern
    Betriebswirtschaftliche Fragestellungen haben bei der Suche nach der richtigen Industrieheizung eine
    große Bedeutung. Denn alle Wirtschaftsunternehmen sind einer Gewinnerzielungsabsicht
    verpflichtet. Industrieheizungen sind langfristige Investitionen, deren Betriebskosten die der
    Investition über den Lebenszyklus schon vor der Energiekostenexplosion um das sechs bis 20‐fache
    übersteigen. Eine nachhaltige wie ökonomisch vernünftige Entscheidung für die eine oder andere
    Heiztechnik stützt sich daher immer auch auf die folgenden Fragen:

           Wie unterscheiden sich die Gesamtkosten (Verbrauch, Energie, Investition)?
           Wie flexibel sind die Systeme in puncto
               o Regelung,
               o Anpassungen, z. B. bei geänderter Hallennutzung,
               o Einsatzmöglichkeiten verschiedener Energieträger (auch regenerativ)?
           Wie genau passt die Heizung zum Hallennutzungsprofil?

    Bei der Beantwortung dieser Fragen sollte man sich besser nicht von Spekulationen leiten lassen.
    Denn was die Industrie braucht, sind verlässliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen und belastbare
    Fakten.

    Warum Hallen besondere Heizungen brauchen
    Hallen sind eine Gebäudekategorie für sich. Sie unterscheiden sich aufgrund ihrer hohen Decken,
    ihrer Raumgröße und ihren wechselnden Nutzungsprofilen grundsätzlich von anderen Gebäuden. Die
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    Kategorisierung nach Gebäudetypen müsste daher wie folgt lauten:

        ‐   Wohngebäude (= Geschossbau),
        ‐   Nichtwohngebäude in Geschossbauweise (z. B. Bürogebäude, Kliniken, Kindergärten),
        ‐   Nichtwohngebäude in Nicht‐Geschossbauweise mit Raumhöhen > vier Metern (=
            Hallengebäude).

    Diese Unterscheidung ist relevant für die Auswahl der richtigen Heizungstechnik und Energieträger
    für Hallen. Geschossbauten wie Wohn‐ und Bürogebäude, Kindergärten oder Krankenhäuser mit
    lichten Höhen um 2,50 Meter lassen sich relativ einfach beheizen. Hallen mit Deckenhöhen von vier
    bis 40 Metern und mehreren hundert oder gar tausend Quadratmetern Grundfläche sind dagegen
    schon aus bauphysikalischen Gründen heiztechnisch eine echte Herausforderung. Wer diese
    Gebäude funktional, wirtschaftlich und ökologisch vernünftig beheizen will, nutzt speziell für Hallen
    entwickelte Heizungstypen.

    Zu den effizientesten zählen dabei moderne Industrieheizungen wie Infrarot‐Dunkelstrahler, die mit
    Erdgas, Flüssiggas oder Biogas betrieben werden. Mit Gasheizungen, die in Wohnungen oder Büros
    zum Einsatz kommen, haben diese modernen Hocheffizienz‐Technologien allerdings nichts
    gemeinsam.
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Quelle: KÜBLER GmbH Energiesparende Hallenheizungen

    Wie viel CO2‐Minderungspotenzial in Industrieheizungen steckt
    Zwei Prozent aller Gebäude in Deutschland verursachen 15 Prozent der gebäuderelevanten Energien
    und der damit einhergehenden Treibhausgas‐Emissionen. Es lohnt sich also, Hallengebäude genauer
    unter die Lupe zu nehmen. Denn sie spielen eine ganz wesentliche Rolle für den Erfolg der
    Energiewende. Im Fokus steht dabei die energetische Ertüchtigung von Hallen im Bestand auf
    aktuelles Neubauniveau. Das hier realisierbare Einsparpotenzial wird in der Studie Gesamtanalyse
    Energieeffizienz von Hallengebäuden, kurz: GAEEH‐Studie3) auf 59 bis 89 Milliarden Kilowattstunden
    pro Jahr beziffert, rund 6 bis 14 Prozent des gesamten Jahresenergieverbrauchs Raumwärme! Das
    Einsparpotenzial verteilt sich ungefähr 1:1 auf anlagen‐ und auf bauseitige Maßnahmen. Auf einen
    Schlag ließe sich etwa die Hälfte des Potenzials alleine durch (relativ kostengünstige)
5   Anlagenmodernisierung erschließen – rund 38 Mrd. kWh Energieeinsparung p. a. (Mittelwert). Das
    entspricht einem Äquivalent von jährlich etwa acht Millionen Tonnen des Treibhausgases CO2. Die
    Technologien, mit denen sich diese Einsparungen erzielen lassen, sind längst vorhanden und lassen
    sich relativ einfach und kostengünstig umsetzen.

    Hallengebäude: Heizenergieverbrauch und Einsparpotenziale gem. GAEEH‐Studie3).
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Welche Heizungssysteme die Industrie (nicht) braucht
    In privaten Haushalten und anderen Geschossbauten liegen aktuell Wärmepumpen im Trend. Im
    Sektor Hallengebäude ist ihr Einsatz allerdings aufgrund der geringen Flexibilität und der relativ
    hohen Investitions‐ und Betriebskosten funktional und wirtschaftlich weniger sinnvoll. In diesen
    Gebäuden markieren dezentrale, gasbetriebene Industrieheizungen wie Infrarot‐Dunkelstrahler den
    Stand der Technik. Diese Heizungen sind moderne Hocheffizienz‐Systeme und gelten in den
    Hallengebäuden von Industrie, Gewerbe und Kommunen als der Golden Standard – ökonomisch und
    ökologisch. Dafür gibt es mehrere Gründe: diese Industrieheizungen

                senken den Energieverbrauch nachhaltig um 30 – 70 Prozent4)
                bieten schnelle Amortisation und hohen Umweltnutzen
                reagieren schnell präzise auf wechselnde Heizbedarfe
                lassen sich flexibel an Nutzungsänderungen anpassen
                sind variabel mit Methan, Grünem Wasserstoff und/oder Biogas betreibbar
                schaffen ein angenehmes, gleichmäßiges, zugfreies Arbeitsklima
                lassen sich mit Brennwerttechnik zu Hybridsystemen und bis hin zur Digitalen
                 Hallenheizung erweitern
                sind im Bestand oft die einzig sinnvolle Lösung

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    Infrarot‐Dunkelstrahler beheizen eine Fertigungshalle. Quelle: KÜBLER GmbH Energiesparende Hallenheizungen
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Wie sich explodierende Energiekosten einfangen lassen
    Das Einsparpotenzial durch dezentrale Infrarot‐Dunkelstrahler im industriellen Wärmesektor liegt
    zwischen 30 und 70 Prozent. Sie stellen einen sehr wirksamen Hebel dar, die steigenden
    Energiekosten zu senken. Zu dem Rekordhalter in der Einsparungs‐Disziplin zählen digitalisierte
    Infrarot‐Dunkelstrahler, idealerweise in Kombination mit Brennwerttechnik (Hybridsystem). Diese
    Systeme sind spezifisch für die besonderen Raumdimensionen und Nutzungsbedingungen von Hallen
    ausgelegt. Sie lassen sich sehr einfach, sehr wirtschaftlich und schnell umsetzen. Wie interessant
    diese Technologie für Industrie‐ und Gewerbebetriebe ist, zeigt das Praxisbeispiel eines
    Maschinenbau‐Unternehmens in Nordrhein‐Westfalen5). Dort konnten die Energiekosten für die
    Beheizung der rund 6.300 Quadratmeter großen Hallenfläche um rund 65 Prozent reduziert werden:
    von jährlich 71.500 Euro auf 25.000 Euro. Bezogen auf die aktuellen Energiepreise würde dies einer
    Kostenreduktion von rund 170.000 Euro auf rund 83.300 Euro bedeuten – etwa 86.700 Euro
    Einsparung6).

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    Im Hybridsystem wird die Heizungsabwärme mit Brennwerttechnik zur Warmwasseraufbereitung genutzt. So können z. B.
    angrenzende Büro‐ oder Sanitärräume mitbeheizt werden. Nahezu zum Nulltarif. Quelle: KÜBLER GmbH Energiesparende
    Hallenheizungen
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Flüssig, bio oder grün – moderne Industrieheizungen können jedes
    Gas
    Dezentral betriebene Infrarot‐Dunkelstrahler können schon lange regenerativ z. B. mit Biogas
    betrieben werden. Die neuen Generationen können auch Wasserstoff. Das Grüne Gas macht es
    möglich, die Wirtschaft klimafreundlich umzugestalten und gleichzeitig den Technologiestandort
    Deutschland zu stärken. Als „Motor der Energiewende“ wird H2 weltweit als zentraler Baustein für
    eine Dekarbonisierung der Wirtschaft und damit für das Erreichen der Pariser Klimaschutz‐Ziele
    gesehen. Grüner Wasserstoff gilt dabei als einzige Möglichkeit, bestimmte Prozesse der Industrie
    klimafreundlich zu gestalten. Deutschland profitiert von seinem hervorragend ausgebauten Gas‐
    Versorgungsnetz und setzt sich im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie ambitionierte Ziele.
    Bis 2050 soll Wasserstoff aus 100 Prozent erneuerbaren Energien hergestellt werden7).

    Klar ist jedoch, dass der Umstellungsprozess nicht über Nacht erfolgt. Es wird noch einige Zeit
    dauern, bis das Grüne Gas in so großen Mengen zur Verfügung steht, dass der industrielle Bedarf
    vollständig gedeckt werden kann. Schon in der Übergangszeit spielen Heizungstechnologien wie
    Infrarot‐Dunkelstrahler eine wesentliche Rolle. Sie können Wasserstoff‐Beimischungen mit variablen
    Anteilen verwerten und so die volatile Verfügbarkeit beider Energieträger ausgleichen. Diese
    Technologien sind bereits heute verfügbar, beispielsweise die Effizienztechnologie Infrarot‐
    Hallenheizungen von KÜBLER.

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    In Lagerhallen sorgen Industrieheizungen vom Typ Infrarot‐Dunkelstrahler für gleichmäßige Raumtemperatur. Quelle:
    KÜBLER GmbH Energiesparende Hallenheizungen
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Wie Deutschland seine Gasversorgung sichert

    Warum Gas für die Industrie alternativlos ist

    Deutschland ist nach den USA, China und Japan der viertgrößte Industriestandort der Welt. Erdgas ist
    mit gut 31 Prozent der mit Abstand wichtigste industrielle Energieträger. Von seiner Verfügbarkeit
    hängen in Deutschland über sieben Millionen Arbeitsplätze ab – und mit über 30 Prozent am
    Bruttosozialprodukt ein ganz wesentlicher Teil unseres Wohlstands8).

    Gas ist kurzfristig nicht ersetzbar, ohne wichtige Produktionsprozesse lahm zu legen, viele
    Arbeitsplätze zu verlieren, die internationale Wettbewerbsstärke zu gefährden und die soziale
    Sicherheit im Land zu riskieren. Erdgas ist für die Industrie noch auf längere Sicht alternativlos. Darin
    ist sich auch die Politik parteien‐ und länderübergreifend einig.

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    Erdgasnutzung in Deutschland – Verbrauch in Prozent. Quelle: ZDF9).
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So sichert Deutschland seine Gasversorgung

     Für den vielseitig und flexibel einsetzbaren Energieträger Gas spricht nicht nur seine Bedeutung für
     den Industriestandort Deutschland. Auch die hohe Effizienz von Gasanwendungen und die
     hervorragend ausgebaute Infrastruktur machen den kohlestoffarmen Energieträger zu einem
     wertvollen Gut. Deshalb wird unter Hochdruck daran gearbeitet, die Gasversorgung in Deutschland
     sicher zu stellen. Von politischer Seite wird in mehrere Richtungen gearbeitet:

            Energieeffizienz fördern, d. h. so wenig wie möglich Energie verbrauchen,
            LNG‐Verfügbarkeit erhöhen,
            Gasspeicher füllen,
            Grünes Gas beschleunigen.

     Diesen Maßnahmen zahlen auf gleich drei wichtige Ziele des BWMK ein. Die Politik will Deutschland
     so schnell wie möglich unabhängig von russischen Energielieferungen machen. Gleichzeitig sollen die
     Arbeitsplätze und internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Technologiestandorts sicher bleiben.
     Und drittens soll die Dekarbonisierung der Wirtschaft vorangetrieben werden, um die Pariser
     Klimaziele zu erreichen.

     Deutliche Fortschritte auf dem Weg zur Unabhängigkeit

     Auf dem Weg zu einer breiteren Basis für die Energieversorgung in Deutschland hat es inzwischen
     deutliche Fortschritte gegeben. Die Abhängigkeit von russischem Gas und Öl ist im Vergleich zum
     Vorjahr um rund 20 Prozent gesunken. Bei Öl von ca. 35 auf jetzt 12 Prozent, bei Gas von zuvor etwa
10
     55 auf nur noch 35 Prozent. Noch drastischer wurden die Kohleimporte durch das Importverbot von
     zuvor 50 auf jetzt 8 Prozent reduziert10).

     Wie Flüssiggas große Versorgungssicherheit bietet

     Europaweit boomt die Planung und Realisierung neuer LNG‐Terminals – onshore und offshore. Dabei
     sind uns Länder wie Frankreich, Italien oder Spanien ein großes Stück voraus. Neben kleineren
     Anlagen sind in Europa aktuell 29 Anlagen mit relevanten Kapazitäten in Betrieb11). Jetzt zieht
     Deutschland in Rekordzeit nach. Anfang Mai war der Rammschlag für das erste schwimmende LNG‐
     Terminal in Wilhelmshaven. Deutschlands „Unabhängigkeitserklärung“ von Putins Gas wird in
     Rekordzeit gebaut und soll bereits Ende 2022 in Betrieb gehen. Schlag auf Schlag werden – forciert
     durch das am 20. Mai verabschiedete LNG‐Beschleunigungsgesetz – weitere Terminals folgen,
     beispielsweise in Stade und Brunsbüttel.

     LNG wird bisher an den Terminals von Belgien und den Niederlanden in das europäische Pipeline‐
     Netz eingespeist und nach Deutschland geleitet. LNG (Liquified Natural Gas) ist Erdgas, das bei
     Temperaturen um –162 °C verflüssigt wird und dann nur noch einen Bruchteil des ursprünglichen
     Volumens benötigt (1:600). Mit dem großen Vorteil, dass Flüssiggas praktisch an allen Märkten der
     Welt gekauft und per Schiff transportiert werden kann. LNG ist der Energieträger, der in der
     Übergangszeit bis zum großflächigen Einsatz regenerativer Energien eine große
     Versorgungssicherheit bietet.
© aerial‐drone / adobe.stock

     So werden die Gasspeicher gefüllt

     Was die Versorgungssicherheit mit Gas angeht, wird an mehreren Stellschrauben gedreht, so auch
11   am Füllstand der deutschen Gasspeicher. Schritt für Schritt werden sie derzeit aufgefüllt – bis zum 1.
     Oktober auf mind. 80 Prozent, bis zum 1. November auf 90 Prozent. Das würde dann einer Leistung
     von 229,5 Terawattstunden entsprechen – genug um etwa ein Viertel des Jahresverbrauchs an Gas
     zu decken und gut über den Winter zu kommen, selbst wenn Russland den Gashahn zudrehen sollte.

     Praxistipps: Was Experten jetzt raten

     Praxistipp 1: Preissteigerungen für Heizenergie schnell und wirksam aushebeln

     Die Energiepreise sind in den letzten Monaten in neue Dimensionen gestiegen. Eine Megawattstunde
     (MWh) kostete im Mai an der niederländischen Börse TTF rund zehn bis 20 Mal so viel wie vor einem
     Jahr12). Um diese enormen Preissteigerungen im nächsten Winter gut abzufedern, empfehlen
     Experten:

             Hallengebäude heiztechnisch verstehen zu lernen mit dem Ziel, alle möglichen Hebel zur
              Einsparung zu nutzen
             so schnell wie möglich den Energieverbrauch zu senken,
             wirtschaftliche und zukunftssichere Technologien einzusetzen,
             regenerative Energien einzuplanen.
Praxistipp 2: Effizienzpotenziale so schnell wie möglich nutzen

     Hallengebäude haben aufgrund ihrer Größe und hohen Decken einen weit höheren Energieverbrauch
     als beispielsweise Bürohäuser oder andere Geschossbauten, wenn sie im Winter warm sein sollen.
     Oft wird jedoch viel zu viel Energie verheizt. Die Gründe dafür:

         ‐   veraltete oder zu wenig effiziente Anlagentechnik,
         ‐   ungenaue Steuerung,
         ‐   die Heizung passt nicht zum Nutzungsprofil der Halle,
         ‐   andere wichtige Einsparpotenziale wie z. B. Restwärme werden übersehen.

     Dafür bieten spezielle, für den Einsatz in Hallengebäuden entwickelte dezentrale Industrieheizungen
     mit gasförmigen Energieträgern oft beeindruckende Einsparungen von 30 – 70 Prozent. Diese lassen
     sich schnell, kostengünstig und wirtschaftlich realisieren.

     Praxistipp 3: Nicht dem Wetter hinterher heizen

     Industrieheizungen wie Infrarot‐Dunkelstrahler lassen sich sehr flexibel an unterschiedliche
     Nutzungsanforderungen anpassen, unabhängig davon ob sie fossil oder regenerativ betrieben
     werden. Damit erfüllen sie eine weitere wichtige Anforderung der Industrie, die ihre Prozesse
     gegebenenfalls spontan an dynamische Marktanforderungen anpassen muss. Infrarot‐Dunkelstrahler
     haben schnelle Aufheizzeiten. Damit lassen sich auch kurzfristig Zusatzschichten fahren, wenn es
     erforderlich ist. Zudem lassen sich einzelne Hallenzonen individuell ansteuern – geheizt wird nur in
     den Bereichen, in denen gearbeitet wird.
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     Die Flexibilität ist einer der wichtigen Punkte, in denen sich gasgeführte Hallenheizungen von
     warmwasserbasierten Technologien (zum Beispiel Wärmepumpen) unterscheiden. Wärmepumpen
     sind im Wohnbereich oder in Büros sinnvoll. Die dynamischen Anforderungen der Industrie können
     diese warmwassergeführten Systeme aufgrund ihrer Reaktionsträgheit kaum erfüllen. Zudem haben
     sie einen enorm hohen Flächenbedarf entweder unter der Hallendecke oder im Boden und
     schränken auch hier die Flexibilität ein. Beispielweise bei der Maschinenaufstellung oder einer
     Umnutzung der Halle. Denn ist die Fußbodenheizung erst einmal installiert, lässt sich der Boden nicht
     mehr ohne weiteres anbohren, um Maschinen umzustellen oder neu zu installieren.

     Praxistipp 4: Optimieren Sie den Betrieb Ihrer Industrieheizung

     Die sparsamste Heizung ist die, die Sie nicht brauchen. Experten raten daher:

            Verwenden Sie nur Systeme, die schnelle Aufheizzeiten bieten und flexibel sind.
            Heizen Sie nur dort, wo auch wirklich qualitative Wärme für Menschen gebraucht wird.
            Senken Sie die Temperaturen für nicht frequentierte Hallenbereiche rechtzeitig ab.

     Übrigens: Intelligente Heizungssteuerungen mit integrierten Energiemanagement‐Systemen (z. B.
     E.M.M.A. von KÜBLER) schaffen Transparenz über die relevanten Parameter Ihres Heizprozesses und
     helfen dabei, den Heizbetrieb automatisch auf Ideallinie zu fahren. Alleine in der optimierten
     Fahrweise des Anlagenbetriebs stecken bis zu 20 Prozent Einsparpotenzial.
Quellenangaben
     1) Quelle: https://www.report‐k.de/wirtschaftsminister‐habeck‐will‐verbot‐neuer‐gasheizungen/

     2) Grundlage des Preisvergleichs: Günstigster Tarif, Laufzeit 12 Monate.
     Strom, Gewerbegas: Verivox, Menge 100.000 kWh; Heizöl: heizoel24.de, Menge 10.000 l (ca. 10
     kWh/l); Pellets: HeizPellets24.de, Menge: 20.000 kg (5 kWh/kg).

     3) Die Studie "Gesamtanalyse Energieeffizienz von Hallengebäuden" (ITG Institut für Technische
     Gebäudeausrüstung Dresden und Universität Kassel, Fachgebiet Bauphysik, 2009‐2011) geht von
     folgenden Zahlen aus:

                   Gesamtenergieverbrauch für Raumwärme in Deutschland: 625 Milliarden kWh,
                    davon
                   Raumwärmeanteil Wohngebäude (18 Mio.): 428 Mrd. kWh,
                   Raumwärmeanteil Hallengebäude (359.000 von 1,5 Mio. Nichtwohngebäuden,
                    errichtet 1960 bis 2009): 116 Mrd. kWh,
                   Raumwärmeanteil restliche Nichtwohngebäude (1,14 Mio.): 81 Mrd. kWh,
                   Sanierungspotenzial Hallengebäude: 64 Prozent.

     Der dena Gebäudereport 2022 geht nicht gesondert auf Hallengebäude ein. Sowohl der
     Gebäudebestand als auch der klimabereinigte Wärmeverbrauch sind 2019 jedoch weiter gestiegen.

     4) Energiesparende Hallenheizungssysteme von KÜBLER im Vergleich zu konventionellen Geräten.

     5) Projekt energetisch saniert mit H.Y.B.R.I.D. (Dunkelstrahler, Brennwerttechnik und
13   Digitalsteuerung von KÜBLER GmbH Energiesparende Hallenheizungen, Ludwigshafen)

     6) Berechnungsgrundlage: Ursprünglicher Energiepreis im Mix Gas/Öl Ø ca. 0,05 Euro / kWh,
     aktueller Energiepreis: Ø 0,13 Euro / kWh

     7) https://www.pwc.de/de/energiewirtschaft/wasserstoff‐ein‐essentieller‐baustein‐der‐
     energiewende/chance‐zur‐dekarbonisierung‐gruener‐wasserstoff‐als‐motor‐der‐
     energiewende.html?utm_source=google.com&utm_medium=cpc&utm_campaign=XM_trustintransf
     ormation_SV&utm_content=text&utm_term=gr%C3%BCner%20wasserstoff

     8) https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/gasversorgung‐energiesicherheit‐deutschland‐
     pipelines‐russland‐100.html

     9) https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/gasversorgung‐energiesicherheit‐deutschland‐
     pipelines‐russland‐100.html

     10) Handelsblatt 01.05.2022, https://www.handelsblatt.com/politik/international/import‐
     deutschland‐verringert‐energieabhaengigkeit‐von‐russland/28293452.html

     11) Quelle: Chemietechnik 25.02.2022, https://www.chemietechnik.de/energie‐utilities/interaktive‐
     karte‐lng‐terminals‐in‐europa‐802.html

     12) https://www.handelsblatt.com/politik/energiekrise‐gaspreis‐bricht‐alle‐rekorde‐forderung‐nach‐
     preisdeckel/28139228.html
Auf einen Blick: Die KÜBLER Gruppe
     Die KÜBLER GmbH ist eine international agierende Unternehmensgruppe
     und gilt als Wegbereiter und Innovationsführer der modernen Infrarot‐
     Heizungstechnologie. Das Kerngeschäft ist die Entwicklung und Fertigung
     hocheffizienter Premium‐Technologien für die energiesparende und
     klimafreundliche Hallenbeheizung. KÜBLER bietet ein außergewöhnlich
     breites Produktspektrum für nahezu alle Hallentypen und Raumwelten.
     Die 1989 gegründete Unternehmensgruppe beschäftigt über 130
     Mitarbeiter und zählt mit den Standorten Ludwigshafen, Dresden,
     Hagen, Hamburg, Prag (Tschechien), Fegyvernek (Ungarn) sowie
     zahlreichen Auslandsvertretungen und einem bundesweit
     flächendeckenden Servicenetz zu den führenden Unternehmen der
     Branche in Europa.
     KÜBLER Produkte und Entwicklungsleistungen werden regelmäßig
     ausgezeichnet. Zu den nationalen und internationalen Preisen zählen
     unter vielen anderen der Bundespreis für hervorragende innovatorische
     Leistungen des Bundeswirtschaftsministeriums, der Bayerische
     Staatspreis, der Deutsche Nachhaltigkeitspreis sowie der
     Innovationspreis des Landes Rheinland‐Pfalz. KÜBLER zählt zu den
     Hidden Champions in der Pfalz 2021 und ist 2022 nominiert für den IKU –
     Der Innovationspreis Klima und Umwelt des Bundesministeriums für
     Wirtschaft und Klimaschutz.

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      KÜBLER GmbH                            KÜBLER Anlagenbau GmbH
      Am Bubenpfad 1A                        Sachsenallee 14
      D‐67065 Ludwigshafen                   D‐01723 Kesselsdorf / Dresden
      Tel. +49 / 621 / 57000‐0               Tel. +49 / 35204 / 220‐0
      Fax +49 / 621 / 57000‐57               Fax +49 / 35204 / 220‐22
      www.kuebler‐hallenheizungen.de         kontakt@kuebler‐hallenheizungen.de
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