Integrierte Versorgung & eHealth Lösungen - und was kann ELGA dazu beitragen? - Karl Holzer

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Integrierte Versorgung & eHealth Lösungen - und was kann ELGA dazu beitragen? - Karl Holzer
Integrierte Versorgung & eHealth Lösungen –
und was kann ELGA dazu beitragen?

Karl Holzer

Pflegemanagementforum 2015
27. Februar 2015, Wien
Integrierte Versorgung & eHealth Lösungen - und was kann ELGA dazu beitragen? - Karl Holzer
Themen

 Integrierte Versorgung und ELGA

 Vernetzung des intra- und extramuralen Bereichs heute und in Zukunft

 Anforderungen an optimierte Prozesse und unterstützende eHealth Lösungen

 Berufsgruppenübergreifende Patientendokumentation in der integrierten Versorgung
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Integrierte Versorgung & ELGA                   (I)

 Keine eindeutige Definition für integrierte Versorgung

 The search to connect the healthcare system (acute, primary medical and skilled)
 with other human service systems (e.g. long-term care) to improve outcomes
 (clinical, satisfaction and efficiency)
 (nach Leutz, 1999)

 Patientenorientierte, kontinuierliche, sektorenübergreifende und/oder
 interdisziplinäre, und nach standardisierten Behandlungskonzepten (Guidelines,
 Behandlungspfade) ausgerichtete Versorgung
 (Schauppenlehner, 2009)
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Integrierte Versorgung & ELGA                     (II)

Framework der integrierten Versorgung (Valentijn et al., 2013)
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Integrierte Versorgung & ELGA                         (III)

Framework der integrierten Versorgung (Valentijn et al., 2013)

SYSTEMINTEGRATION: (Makro Level)

Integration eines Gesundheitssystems

  Bedürfnisse der Patienten in den Mittelpunkt stellen um die
   Bedürfnisse der Population erfüllen zu können (holistischer Ansatz)
  vertikale (personenbezogen) und horizontale (populationsbasiert)
   Integration beachten!

ORGANISATIONELLE INTEGRATION: (Meso Level)

Bedürfnisse einer Population benötigen gemeinsame Aktionen
von Organisationen über die gesamte Versorgungskette

  Verschiedene Organisationen sind beteiligt,
   unterschiedlich strukturiert
  Kooperation ist notwendig um Dienstleistungen
   an eine definierte Population liefern zu können
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Integrierte Versorgung & ELGA                           (IV)

Framework der integrierten Versorgung (Valentijn et al., 2013)

INTEGRATION DER PROFESSIONALITÄT: (Meso Level)

Kooperation von Fachkräften, intra- und interinstitutionell

 interprofessionelle Partnerschaft basierend auf gemeinsamen
und geteilten Kompetenzen, Rollen und Verantwortlichkeiten

PATIENTENZENTRIERTE INTEGRATION: (Mikro Level)

Koordination von personenbezogener Versorgung und
von Services
 Integration von Versorgung in einem Prozess
über Zeit, Ort und Disziplin
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Integrierte Versorgung & ELGA                        (V)

Framework der integrierten Versorgung (Valentijn et al., 2013)

Verbindung von Mikro-, Meso- und Makro-Level durch:

FUNKTIONALE INTEGRATION:

Koordination von unterstützenden Funktionen
(z.B.: Finanzierung, Informationsfluss)
 ermöglicht Unterstützung von einzelnen Patienten
bis hin zur Gesundheitspolitik

NORMATIVE INTEGRATION:

Gemeinsame Werte, Mission, Vision und Kultur innerhalb
des Systems, zwischen Organisationen, professionellen Gruppen
und Individuen
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Integrierte Versorgung & ELGA                   (VI)

Warum so genau erklärt?
ELGA kann in jeder Dimension Teilaspekte abdecken/unterstützen und “vernetzt” die
einzelnen Levels/Dimensionen.

                                                       Quelle: Valentijn et al., 2013 (adaptiert)
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Vernetzung intra- & extramural

Status Quo…
Medizinischer Bereich:
Gerichteter Befundversand z.B. zwischen Krankenhaus und Hausarzt ist verbreitet
 weitere Dienstleister (z.B. Facharzt) im Versorgungsprozess haben Informationen ggf.
nicht zur Verfügung

Bereich der Pflege:
Informationen werden u.a. bei der Pflegeübergabe in vielen Fällen papierbasiert
weitergegeben (z.B. stationär  Pflegeheim)

Dies führt zu…

 Verzögerungen und potentiellen Qualitätseinbußen in der Versorgung

 Mehraufwand (manuelle Übernahme in Informationssystem/Dokumentation)
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Vernetzung intra- & extramural

…und in Zukunft?
eHealth Lösungen können unterstützen!

 ELGA wird als bundesweites Informationssystem für berechtigte Nutzer verfügbar

 Strukturierte Dokumente (CDA) ermöglichen höheren Level der Interoperabilität

    einzelne Daten aus CDA-Dokumenten können direkt in ein entsprechendes
   Informationssystem (KIS, AIS, Pflegedokumentationssystem) übernommen werden,
   d.h.:

     Kein Medienbruch
     Verminderung des Zeitverlusts bei Datenübernahme
     Versorgung kann durchgehend qualitativ hochwertig erfolgen, da (temp.)
      Informationsdefizite vermieden werden
Vernetzung intra- & extramural

…und in Zukunft?
Mögliche Schwierigkeiten für die Pflege:

 Pflegedokumentationssysteme müssen auf dem techn. Stand sein, um mit diesen
  Datenstrukturen grundsätzlich umgehen zu können

 verschiedene Pflegesprachen/Codiersysteme sind im Einsatz, z.B:

       NANDA-I (North American Nursing Diagnosis Association)
       ICNP (International Classification of Nursing Practices)
       APENIO
       POP (Praxisorientierte Pflegediagnosen)
       CCC (Clinical Care Classification)
        …

 automat. Übernahme von Informationen ist schwierig
 Mapping zwischen den eingesetzten Codiersystemen wäre sinnvoll
Berufsgruppenübergreifende Dokumentation

 Status Quo…
  Unterschiedliche Dokumentationssysteme/Module in den KIS für Medizin und Pflege.

  Prozesse der medizinischen Versorgung und der Pflege laufen parallel.

 …und in Zukunft?
  Dokumentationssysteme müssen in der Lage sein, die von einer Berufsgruppe
   erhobenen, relevanten Daten einer anderen Berufsgruppe zur Verfügung zu stellen
    Single Source Ansatz, Vermeidung von Doppeldokumentation.

  Definierte Struktur der Daten ermöglicht Wiederverwendung (z.B. Archetypen).

  Strukturierte Daten ermöglichen harmonisierte Darstellung  integrierte
   Information.
Zukunftsperspektiven - Integrierte Information

Integrierte Versorgung unterstützt durch integrierte Information?
Zukunftsperspektiven – eHealth & Pflege

Big Nursing Data
Verwendung von Daten aus der routinemäßigen Pflege für Qualitätsmanagement und
Controlling

Fallstudie: Nursing Data Mart der Landesklinik-Universitätsklinikum Innsbruck
(Hackl WO, Rauchegger F, 2013)

Data Warehousing Ansatz auch in anderen Häusern einsetzbar, wenn:
• Vollständige Implementierung des Pflegeprozesses vorliegt
• Pflegedaten aus den Informationssystemen extrahierbar sind

Hindernisse u.a.:
• Für Ressourcen, Interventionen und Pflegeziele werden Hauskataloge zur Codierung
   verwendet
• Unterschiedliche Formulare für Assessments

 Mappings auf international gültige Klassifikationen bzw. Terminologien notwendig
Prozessunterstützung durch
eHealth Lösungen
Fokus: Dokumentationssysteme

Dokumentationssysteme im 21. Jahrhundert sollen…

… die Erbringung der Patientenversorgung über die Zeit für unterschiedlich
 zusammengesetzte Teams unterstützen
… kognitive Prozesse der Nutzer während des Dokumentationsprozesses unterstützen
… einmal erfasste Informationen mehrfach verwendbar machen; Nachvollziehbarkeit
 der Informationsherkunft muss jedoch gewahrt bleiben
… Mehrfacherfassung durchgeführter Aktionen, Prozeduren etc. möglichst vermeiden
… strukturierte Erfassung von Informationen dort ermöglichen, wo dadurch ein Mehrwert
 erzielbar ist
                                                                (abgeleitet aus Kuhn et al., 2015)
Wann bemerken Patienten, dass ein
integriertes Gesundheitssystem existiert?

Wenn Patienten …

… ihre Gesundheitsprobleme nicht für jeden Gesundheitsdiensteanbieter wiederholen
 müssen
… sich nicht dem gleichen Test mehrfach bei unterschiedlichen
 Gesundheitsdiensteanbietern unterziehen müssen
… nicht das Medium sind, um ihren Gesundheitsdiensteanbieter über Hospitalisierung,
 diagnostische Prozeduren oder Behandlungen zu informieren
… nicht auf einem Level der Versorgung warten müssen, da fehlende Kapazitäten auf
 einem anderen Level der Versorgung vorherrschen
… einfach verständliche Informationen über die Qualität der Versorgung erhalten um
 informierte Entscheidungen treffen zu können
… mit chronischen Krankheiten regelmäßig kontaktiert werden; mit Fortbildung über
 ihren Krankheitsverlauf versorgt werden
                                                                (adaptiert nach Leatt et al., 2000)
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

                  DI Karl Holzer, MSc.
                  Consultant IHE
                  Systema Human Information Systems GmbH
                  karl.holzer@systema.info
Literatur

   Hackl WO, Rauchegger F. Big Nursing Data: Routinedaten aus der Pflegedokumentation.
    In: Ammenwerth E, Hörbst A, Hayn D, Schreier G (eds.). eHealth2013 - Health Informatics meets
    eHealth. Big Data: eHealth von der Datenanalyse bis zum Wissensmanagement.
    Tagungsband der eHealth2013 in Wien, 23.-24.5.2013. OCG. 2013. pp. 79-84.
   Kuhn T, Basch P, Barr M, Yackel T . Clinical Documentation in the 21st Century:
    Executive Summary of a Policy Position Paper From the American College of Physicians.
    Ann Intern Med. 2015 Jan 13.
   Leatt P, Pink GH, Guerriere M. Towards a Canadian model of integrated healthcare.
    Healthc Pap. 2000 Spring;1(2):13-35.
   Leutz WN. Five laws for integrating medical and social services:
    lessons from the United States and the United Kingdom. Milbank Quarterly 1999;77(1):77–110.
   Schauppenlehner M. Populationsbezogene integrierte Versorgung. 2009.
    [zugegriffen am: 11.01.2015] Verfügbar unter:
    https://www.sozialversicherung.at/portal27/portal/ccivportal/content/contentWindow?contenti
    d=10008.596535&action=b&cacheability=PAGE&version=1393845763
   Valentijn PP, Schepman SM, Opheij W, Bruijnzeels MA. Understanding integrated care:
    a comprehensive conceptual framework based on the integrative functions of primary care. Int J
    Integr Care. 2013 Mar 22;13:e010.
Österreichischer Preis
               für integrierte Versorgung

             INTEGRI

INTEGRI 2016: Einreichstart = 01.08.2015…!
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