Intern 4 | 2016 KVBB-Vertreterversammlung: Premiere im neuen Haus VV-Mitglied Dipl.-Psych. Hartmut Uhl: Keine halben Sachen Informationen für den ...

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Intern                             4 | 2016

       KVBB-Vertreterversammlung:
             Premiere im neuen Haus

VV-Mitglied Dipl.-Psych. Hartmut Uhl:
                 Keine halben Sachen

  Informationen für den Praxisalltag:
            Änderungen der UV-GOÄ
Musterhygieneplan-Gastroenterologie
 Kooperation mit Medizin-Hochschule
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                                                                                      Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

was ist ärztliche Versorgung den Krankenkassen in Brandenburg wert? Diese
Frage muss man leider stellen, sind doch jüngst die Verhandlungen zur Gesamt-
vergütung 2016 gescheitert.

Erst in der dritten Verhandlungsrunde waren die Krankenkassen überhaupt
bereit, ein Angebot zur Gesamtvergütung 2016 zu offerieren. Mit Verweis auf die
Rahmenbedingungen auf Bundesebene gehen die Krankenkassen davon aus, dass
neben der Anwendung des Orientierungspunktwertes in Höhe von 10,4361 ct die
diagnosebezogene und die demographiebezogene Veränderungsrate zur Bestim-
mung der Morbiditätsentwicklung gleichwertig (1,6602 Prozent) zu berücksichtigen
sind. Dabei ist die Brandenburger Bevölkerung im Durchschnitt älter und deutlich
behandlungsbedürftiger. Diese regionale Besonderheit ignorieren die Kranken-
kassen und sehen keine Veranlassung, der diagnosebezogenen Rate (2,8701 Prozent)
eine höhere Priorität einzuräumen.

Auch einer Ausfinanzierung von Geriatrie, Palliativmedizin und Sozialpädiatrie von
Haus- und Kinderärzten bzw. der fachärztlichen Grundversorgung, die seit Jahren
unterfinanziert sind, lehnten die Kassenvertreter mit Verweis auf die Gesamt-
situation der Krankenkassen ab. Lediglich ein symbolischer Betrag für Geriatrie
sollte sämtliche Forderungen für diesen Leistungsbereich, sowohl für 2016 als auch
für die Zukunft, ausgleichen. Dabei zeigen die Verhandlungen in einigen Nachbar-
KVen, dass auf diesem Gebiet Bereitschaft für eine angemessene Honorierung
besteht.

Unsere Forderung, den erhöhten Aufwand bei der Behandlung von Asylbewerbern
zu berücksichtigen, wurde ebenfalls abgelehnt.

Zur Diskussion weiterer versorgungspolitischer Themen gab es konsequenterweise
gleich gar keine Bereitschaft. Wir haben deshalb das Landesschiedsamt zur Fest-
setzung der Gesamtvergütung für das Jahr 2016 angerufen, um damit Vergütungs-
sicherheit für längst von Versicherten der Krankenkassen empfangene ärztliche
Behandlungen und damit zur Honorarauszahlung I/2016 zu erhalten.

Mit kollegialen Grüßen

MUDr. Peter Noack
Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KV Brandenburg

                                                                     AUSGABE 4 / 2016 | Seite 1
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     Inhaltsverzeichnis

           Berufspolitik     4    Premiere: Erste KVBB-VV im neuen Haus
                                  Vertreter diskutierten an zwei Tagen breites
                                  Themenspektrum

                              7   Keine halben Sachen
                                  Aktuell im Gespräch mit Dipl.-Psych. Hartmut Uhl

                             9    eGK für Flüchtlinge allein löst keine Probleme

                             10   Auf die Nähe kommt es an
                                  KBV-KV-Imagekampagne mit neuen Motiven

                             12   Programmhighlight auf dem
                                  Hauptstadtkongress:
                                  „Ambulantisierung – DIE Systeminnovation?“

                             13   Was sind Innovationen im Gesundheitswesen?
                                  Ein Statement von Prof. Dr. Norbert Klusen

                             14   Landeszahnärztekammer wählt Präsident

           Praxis aktuell    15   Sie fragen – wir antworten
                                  Zuschläge der antragspflichtigen Psychotherapie

                             18   Änderungen der UV-GOÄ zum 1. März 2016

                             19   Genehmigungsvoraussetzungen für PET und
                                  PET/CT konkretisiert

                             20   Praxisinformation der KBV
                                  Verordnung medizinischer Reha

                             20   NäPa in Ausbildung: Frist wird verlängert

                             21   Individuelle Abrechnungsberatungen in Cottbus
                                  und Frankfurt/Oder

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                                                            Inhaltsverzeichnis

          22   Nachgefragt: Umsetzung der KE-RL

          23   Zuzahlungen für medizinisch-physikalische
               Leistungen in 2016

          24   Hygiene-Info-Ecke

          25   Influenza bleibt Spitzenreiter aller Impfungen

          28   Mit Information gegen Antibiotikaresistenzen

          30   LöwenKinder-Ärzte suchen Verstärkung

          31   Unterstützung für Lehrpraxen

          32   Niederlassungen im März 2016

          33   Neuzulassungen und Ermächtigungen

          46   Übersicht Zulassungsmöglichkeiten /
               Zulassungsförderungen

          47   Öffentliche Ausschreibungen von
               Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V

Service   50   Praxisbörse

          52   Fortbildungen

          56   „Herz unter Stress“

          56   Leserpost

          58   Impressum

                                                     AUSGABE 4 / 2016 | Seite 3
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     Berufspolitik

                                                                         Vertreterversammlung

           Premiere: Erste KVBB-VV im
           neuen Haus
           Vertreter diskutierten an zwei Tagen breites Themenspektrum

             Intensiv und ausgiebig – so lässt sich   mit bedarfsgerechten, situativen und
           die Diskussion bei der ersten Vertreter-   dennoch konzeptionell untersetzten
           versammlung (VV) des Jahres der            Problemlösungen auf die sich anhal-
           Kassenärztlichen Vereinigung Branden-      tend schwieriger gestaltenden Rah-
           burg (KVBB) am besten beschreiben.         menbedingungen in der ärztlichen
           Am 18. und 19. März waren die Dele-        Arbeit zu reagieren.
           gierten in das Haus der Brandenbur-
           gischen Ärzteschaft nach Potsdam              Mit Blick auf die Versorgungssitua-
           gekommen, um sich einer umfang-            tion und die Erreichbarkeit der Ärzte
           reichen Agenda zu widmen. Unter an-        im Flächenland Brandenburg sei ein
           derem standen ein Gastvortrag zu Inno-     gedanklicher Paradigmenwechsel not-
           vationen in der Gesundheitsversor-         wendig. Nur so ließe sich auch zukünf-
           gung, die Reform des Bereitschafts-        tig die ambulante Versorgung sichern
           dienstes sowie Satzung, Wahlordnung        und gestalten. Für notwendig erach-
           und Disziplinarordnung der KVBB auf        tete Prof. Fleßa unter anderem die
           dem Programm.                              umfassende Kooperation und Koordi-
                                                      nation aller an der Versorgung Betei-
              Der erste Tag der Veranstaltung war     ligten, die Überleitung von Modell-
           als Klausursitzung konzipiert. Den Auf-    projekten in die Regelversorgung so-
           takt machte ein bemerkenswerter Vor-       wie die kontinuierliche Anpassung der
           trag von Prof. Dr. Steffen Fleßa, Lehr-    Versorgung an sich verändernde Be-
           stuhl für Allgemeine Betriebswirt-         dingungen. Damit wurde wissenschaft-
           schaftslehre und Gesundheitsmanage-        lich untersetzt, was die KVBB mit dem
           ment der Ernst-Moritz-Arndt-Univer-        RegioMed-Programm entwickelt und
           sität zu Greifswald. Unter dem Titel       in der Praxis umgesetzt hat.
           „Neues wagen!“ erörterte Prof. Fleßa
           Herausforderungen und Strategien           Bereitschaftsdienstreform
           für eine nachhaltige Gesundheitsver-         Dipl.-Med. Andreas Schwark, stell-
           sorgung in Brandenburg. In seinem          vertretender Vorsitzender der KVBB,
           Vortrag kam er zu dem Fazit, dass die      stellte im Anschluss an den Vortrag
           Versorgung neu gedacht werden              Überlegungen zur Weiterentwicklung
           müsse. Damit bestätigte er den jahre-      des Bereitschaftsdienstes im Land
           langen, erfolgreichen Kurs der KVBB,       Brandenburg zur Diskussion. Er führte

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                                                                                   Berufspolitik

aus, dass eine Grundprämisse des zu-       allen Beteiligten essentiell sei. Der Dis-
künftigen Bereitschaftsdienstes die        kussionsprozess müsse fortgesetzt
freiwillige Wahl von Diensten bei grund-   werden, um zu einem zukunftsfesten
sätzlicher Beibehaltung der Dienst-        und für alle Niedergelassenen trag-
pflicht sei. Andere wichtige Eckpunkte     baren Bereitschaftsdienst zu kom-
aus Sicht der Ärzteschaft seien bei-       men. Wichtig sei es, dabei die Schwer-
spielsweise eine flexible Dienstbezirks-   punkte richtig zu setzen. Nicht die
größe, eine differenzierte Vergütung       Koordinierungsstelle sei das Zentrum
abhängig von Dienstbelastung und           der Reform, sondern die Entlastung
Attraktivität, KV RegioMed Bereit-         der Ärzte vom Bereitschaftsdienst bei
schaftspraxen als ergänzende Dienst-       gleichzeitiger Optimierung der Ver-
form sowie eine zielgerichtete Koordi-     fügbarkeit medizinischer Hilfestellung,
nierung der Patientenbewegungen.           beispielweise durch Bereitschafts-
                                           dienstpraxen Tür an Tür mit den
  Herr Schwark verwies auf die bun-        Rettungsstellen.
despolitische Gesetzgebung der letzten
Monate. Das Versorgungsstärkungs-             In seinem Bericht zur Lage sprach
und das Krankenhausstrukturgesetz          Dr. Helming über ganz unterschied-
hätten direkte Auswirkungen auf den        liche Themen. Auf Landesebene be-
Bereitschaftsdienst. Darin werde eine      fände sich die KVBB mit dem branden-
stärkere Kooperation von KV-Bereit-        burgischen Gesundheitsministerium in
schaftsdienst und Bereitschafts-Praxen     Verhandlungen zur ärztlichen Versor-
sowie Krankenhaus-Rettungsstellen          gung von Asylbewerbern in den ers-
und Rettungsleitstellen gefordert. Die     ten 15 Monaten ihres Aufenthaltes in
Pläne wurden in der Klausur intensiv       Deutschland. Ziel sei es, in Anlehnung
und durchaus kontrovers diskutiert.        an den Vertrag mit Potsdam-Mittel-
                                           mark, alle wesentlichen logistischen
Bericht zur Lage                           und sozialrechtlichen Rahmenbedin-
  Der KVBB-Vorsitzende Dr. Helming         gungen praktikabel zu gestalten so-
eröffnete den zweiten Tag der Ver-         wie für den Mehraufwand einen er-
sammlung mit einem kurzen Fazit der        höhten Punktwert von 14,45 Cent zu
Klausursitzung. Der Vortrag von            verhandeln.
Prof. Fleßa habe verdeutlicht, wie
wichtig es sei, den eigenen Denkhori-        Zum geänderten Landesaufnahme-
zont zu öffnen und über die eigene         gesetz sagte Dr. Helming, dass die mit
Schuhspitze hinaus zu schauen. Die         diesem Gesetz zum 1. April beschlos-
Diskussion rund um die Weiterentwick-      sene Einführung der elektronischen
lung des Bereitschaftsdienstes habe        Gesundheitskarte (eGK) für Asylbe-
ihm gezeigt, dass in der ärztlichen        werber unrealistisch sei, da kommu-
Selbstverwaltung ein kontinuierlicher      nale Verfahrensfragen weiterhin un-
und zielgerichteter Dialog zwischen        klar zu sein scheinen.

                                                                       AUSGABE 4 / 2016 | Seite 5
Intern
     Berufspolitik

              Zur Rückzahlung der Sonderum-          seien von der Terminservicestelle be-
           lage, die zur Finanzierung des Hauses     arbeitet worden. 332 Patienten sei
           der Brandenburgischen Ärzteschaft         direkt im Gespräch ein Termin vermit-
           erhoben wurde, lag ein Antrag aus der     telt worden. Weitere 10 Anrufer hätten
           VV vor. Dr. Helming erläuterte, dass      einen Termin innerhalb einer Woche
           so, wie in der September-VV letzten       erhalten. Bei 300 Interessenten habe
           Jahres bereits ausgeführt, erst 2017      die notwendige Kennzeichnung auf
           die Skalen- und Synergieeffekte, die      der Überweisung gefehlt und rund
           sich aus der Nutzung der neuen Immo-      30 Anrufer hätten einen vermittelten
           bilie ergeben würden, abschließend        oder angebotenen Termin wieder ab-
           bewertet werden könnten. Erst mit         gesagt. Die Zahlen bestätigten daher
           Kenntnis über die aus den berechneten     die von Anfang an vertretene Ein-
           Einsparungen zur Verfügung stehen-        schätzung, dass die Terminservice-
           den Mittel könne der Rückzahlungs-        stelle in Brandenburg vollkommen
           modus im Detail festgelegt werden.        überflüssig sei.
           Diese Verfahrensweise entspräche
           auch dem Grundsatzbeschluss der VV        Satzungsänderung
           vom 19.10.2011, wonach die Rückzah-         Für reichlich Diskussionsstoff sorgte
           lung ab dem Jahr 2017 beginne.            die Abstimmung über Änderungen an
                                                     der Satzung, der Wahlordnung und
           Terminservicestelle                       der Disziplinarordnung der KVBB.
              Zwei Themen auf der Agenda hatte       VV-Mitglied Dr. Hanjo Pohle hatte
           Dr. Peter Noack, stellvertretender Vor-   einen Änderungsantrag zu Zusammen-
           sitzender der KVBB, in seinem Bericht     setzung und Wahl des Vorstandes ein-
           an die VV. Zum einen ging er auf den      gereicht. Dabei ging es um die Frage,
           Verhandlungsstand zur Gesamtvergü-        ob der Vorstand aus bis zu drei Mitglie-
           tung 2015/2016 ein. Die ersten Verhand-   dern, so der Vorschlag von Dr. Pohle,
           lungsrunden mit den Krankenkassen         oder aus drei Mitgliedern, so der Sta-
           seien erfolglos verlaufen, berichtete     tus quo, bestehen solle.
           Dr. Noack. Die Kassen hätten direkt
           abgeblockt und seien auf keines der         In seiner Antragsbegründung führte
           Angebote der KVBB eingegangen. Um         Dr. Pohle, der Mitglied des sogar acht-
           Honorarsicherheit für die Ärzte zu ge-    köpfigen, aber ehrenamtlichen Vor-
           währleisten, habe die KVBB daher vor-     standes der Landesärztekammer
           sorglich das Schiedsamt angerufen         Brandenburg ist, aus, dass die Satzung
           für den Fall eines erneuten Scheiterns    so offen wie möglich und so streng
           der Gespräche.                            wie nötig gestaltet werden solle.
                                                     Dr. Noack erinnerte daran, dass der
              Zum anderen stellte Dr. Noack die      Gesetzgeber beim Übergang vom
           Bilanz der Terminservicestelle nach den   Ehrenamt – damals gab es einen fünf-
           ersten sieben Wochen vor. 717 Anrufe      köpfigen Vorstand – auf die Hauptamt-

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                                                                                              Berufspolitik

          lichkeit eine Beschränkung auf drei          denburg nur schwächen – und das ge-
          Vorstandsmitglieder vorgenommen              nau wolle der Gesetzgeber vermutlich.
          habe. Dem pflichtete Dipl.-Med. Michael
          Kirsch bei: Die KVBB habe mit einem            In geheimer Abstimmung fand der
          dreiköpfigen Vorstand sehr gute Er-          Antrag dann nicht die notwendige
          fahrungen gemacht. Eine Reduzierung          Zwei-Drittel-Mehrheit.
          würde die Selbstverwaltung in Bran-                                Christian Wehry

          Keine halben Sachen
          Aktuell im Gespräch mit Dipl.-Psych. Hartmut Uhl,
          Mitglied der KVBB-Vertreterversammlung

                           Sie sind bislang der ein-   dies in Brandenburg bundesweit in
                           zige psychologische         einer Vorreiterrolle. Die dann folgende
                           Psychotherapeut in der      bundesweite Regelung hatte sehr viel
                           Vertreterversammlung        Ähnlichkeit mit unseren Regelungen.
                           der KV Brandenburg.
                           Wie dick sind die Bret-     Von Anfang an also in der Vorreiter-
                           ter, die Sie als Einzel-    rolle …
                           kämpfer für die Belan-        Ein weiteres Novum war vor einigen
                           ge Ihrer Kollegen boh-      Jahren die Aufnahme psychothera-
                           ren müssen?                 peutischer Leistungen in den Katalog
                             Vor fast 16 Jahren        förderungswürdiger Leistungen der
Foto: Ute Menzel           begann die Integration      KVBB. Aktuell beschäftigt uns das Pro-
                           der Psychotherapeu-         jekt der psychotherapeutischen
           ten als Angehörige eines Heilberufs in      Sprechstunde, das deutschlandweit
           die kassenärztliche Versorgung. Seit-       einmalig ist. Hier können wir in Bran-
           dem bin ich Mitglied der Vertreterver-      denburg dann auf erste Erfahrungen
           sammlung. In diesem Zeitraum gab es         zurückgreifen, wenn die Sprechstunde
           Themen mit sehr unterschiedlichem           bundeseinheitlich eingeführt wird.
           Gewicht, die uns beschäftigten. Als wir
           vor zwölf Jahren einen Paradigmen-          Thematische Dauerbrenner gibt es
           wechsel einführten, indem wir das           aber sicher auch?
           Kriterium der Fallzahl durch das Krite-       Es gab und gibt eine Vielzahl mehr
           rium der Zeit in der Mengensteuerung        oder weniger bedeutsamer Themen,
           der Psychotherapie ersetzten, taten wir     die sich auf die Psychotherapie bezie-

                                                                                  AUSGABE 4 / 2016 | Seite 7
Intern
     Berufspolitik

           hen, die alle irgendwann neu waren        nissen einsetzen. Meine Kolleginnen
           und heute selbstverständlich geworden     und Kollegen haben mich gewählt,
           sind. Ein leidiges Dauerthema ist die     damit ich ihre Interessen in der KVBB
           Honorargerechtigkeit. Die KV kann mit     vertrete und die Entscheidungen und
           wenigen Freiheitsgraden nur das Geld      Beschlüsse der KV nach außen trans-
           verteilen, das von den Krankenkassen      parent machen kann. Durch die Arbeit
           zur Verfügung gestellt wird. Bundes-      in den verschiedenen Gremien und
           politische Vorgaben können uns darü-      Ausschüssen gewinne ich einen Über-
           ber hinaus das Leben schwer machen.       blick über die Komplexität dieser
           Hier weiß ich oft erst hinterher, wie     Selbstverwaltung und kann meinem
           dick das zu bohrende Brett war.           Auftrag so besser gerecht werden.

           Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit       Und lohnt sich das Engagement?
           mit den ärztlichen Vertretern?              Wenn die Resonanz dann auch noch
              Als „Einzelkämpfer“ gegen die ärzt-    positiv ist, sehe ich, dass die Arbeit
           lichen Kollegen hätte ich nichts der-     genützt hat. Natürlich gibt es auch
           gleichen bewegen können. Wir haben        immer Rückschläge und Misserfolge,
           uns in den zurückliegenden Jahren         aber auch anderswo wachsen die
           über alle Fachgruppen hinweg zuneh-       Bäume nicht in den Himmel. Die Alter-
           mend besser wechselseitig für unsere      native zur Selbstverwaltung in der
           jeweils spezifischen Belange sensibili-   Körperschaft wäre die staatliche
           sieren können und sind in enger Zu-       Fremdverwaltung unserer Belange.
           sammenarbeit mit dem Vorstand ge-         Ich meine, dass wir das gemeinsam
           meinsam zu Lösungen gekommen, die         durch unser berufspolitisches Engage-
           uns insgesamt voranbringen. Die           ment verhindern müssen.
           Atmosphäre unter den Vertretern
           bietet eine sehr gute Voraussetzung       Sind die Psychotherapeuten Ihrer Mei-
           für gute sachliche Lösungen ansteh-       nung nach ausreichend in den Gremien
           ender Probleme.                           der KV Brandenburg repräsentiert?
                                                        Nein, es gibt in verschiedenen Be-
           Sie arbeiten neben der Vertreterver-      reichen noch psychotherapeutenfreie
           sammlung auch in verschiedenen Aus-       Zonen. Das ist ein Hinweis darauf, dass
           schüssen der KV Brandenburg mit.          die Integration unserer Berufsgruppe
           Warum ist berufspolitisches Engage-       in das KV-System noch nicht abge-
           ment für Sie wichtig?                     schlossen ist.
              Ich mache ungern halbe Sachen.
           Die Selbstverwaltung lebt von Men-        Warum sollten sich Ihre Kollegen aktiv
           schen, die sich für die Rahmenbedin-      an den anstehenden KV-Wahlen im
           gungen beruflicher Tätigkeit interes-     Herbst beteiligen?
           sieren, an deren Verbesserung arbei-        Jeder ist seines Glückes Schmied. Die
           ten und sich für den Abbau von Hemm-      Beteiligung an den KV-Wahlen eröffnet

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Intern
                                                                              Berufspolitik

die Möglichkeit, die Richtung, die die   der Kolleginnen und Kollegen kann
Körperschaft nimmt, mitzubestimmen.      nur durch Menschen geleistet werden,
Nichts ist in Stein gemeißelt. In die    die durch ein deutliches Wählervotum
nächste Vertreterversammlung wer-        dafür legitimiert worden sind.
den erstmals drei Psychotherapeuten              Die Fragen stellte Ute Menzel.
gewählt. Die Vertretung der Interessen

Bitte beachten Sie die Wahlbekanntmachung, die dieser Ausgabe von
„KV-Intern” beiliegt.

eGK für Flüchtlinge allein löst keine
Probleme
Gesundheitsministerium und Krankenkassen unterzeichnen
Vereinbarung
   Flüchtlinge sollen in Brandenburg     Flüchtlingen durch die niedergelas-
künftig mit einer elektronischen Ge-     senen Ärzte und Psychotherapeuten
sundheitskarte (eGK) zum Arzt gehen      gebe, würden durch die Vereinbarung
können. Gesundheitsministerin Diana      nicht behoben.
Golze und Vertreter mehrerer gesetz-
licher Krankenkassen, darunter die         Beispielsweise sei auf Grund des ge-
AOK Nordost, unterzeichneten dafür       setzlich beschränkten Leistungsan-
am 1. April eine entsprechende Rah-      spruches der Asylbewerber noch
menvereinbarung. Damit würde Flücht-     immer nicht geklärt, welche ärztliche
lingen ein diskriminierungsfreier Zu-    Diagnostik und Therapie als ausrei-
gang zur medizinischen Versorgung        chend gelte. Auch die Bereitstellung
gewährt und der Verwaltungsaufwand       von Sprachmittlern, die den Patienten
von Kommunen verringert, betonte         zum Arztbesuch im Bedarfsfall beglei-
Frau Golze.                              ten und so eine vernünftige Verständi-
                                         gung zwischen Arzt und Patient ge-
   Die elektronische Gesundheitskarte    währleisten können, müsse endlich
allein behandele noch keine Patien-      geregelt werden. Und auch der not-
ten, kommentierte die Kassenärzt-        wendige Mehraufwand für die Behand-
liche Vereinigung Brandenburg (KVBB)     lung der Flüchtlinge müsse durch die
die Unterzeichnung. Probleme, die es     zuständigen Kostenträger finanziert
nach wie vor bei der Behandlung von      werden.

                                                                  AUSGABE 4 / 2016 | Seite 9
Intern
     Berufspolitik

             Um für diese offenen Fragen sach-      Landräte fürchteten laut Medienbe-
           gerechte Lösungen zu finden, verhan-     richten, am Ende doch auf den Gesund-
           delt die KVBB derzeit noch mit dem       heitskosten sitzenzubleiben, beispiels-
           märkischen Gesundheitsministerium.       weise, wenn die Karte missbräuchlich
                                                    verwendet werde. Kritisiert wurde in
             Auch bei den Kommunen, die der         diesem Zusammenhang auch, dass die
           Vereinbarung erst noch beitreten         Karte nicht gesperrt werden könne.
           müssen, herrscht noch Skepsis. Einige                                        ute

           Auf die Nähe kommt es an
           KBV-KV-Imagekampagne startet mit neuen Motiven

             Die Imagekampagne „Wir arbeiten           Für die drei verschiedenen Motiv-
           für Ihr Leben gern“ geht im Mai in die   reihen standen – wie in den Vorjahren
           vierte Runde. Diesjähriges Schwer-       auch – wieder „echte“ Ärzte, Psycho-
           punktthema der gemeinsamen Aktion        therapeuten und Patienten vor der
           von Kassenärztlicher Bundesvereini-      Kamera. Bei dem Fotoshooting Mitte
           gung (KBV) und den Kassenärztlichen      Februar in Berlin war mit Dipl.-Med.
           Vereinigungen (KV) ist „Nähe“. 16 neue   Michael Kirsch auch ein „alter Bekann-
           Kampagnenmotive beleuchten drei          ter“ aus Brandenburg dabei. Bereits
           Bereiche, in denen enge Beziehungen      zum Auftakt der Kampagne in 2013
           entscheidend sind.                       hatte ihr der niedergelassene Ortho-
                                                    päde aus Cottbus sein Gesicht und
             Das ist zum einen die kollegiale Zu-   seine Stimme geliehen. Dieses Mal
           sammenarbeit zwischen Ärzten unter-      brachte er allerdings Verstärkung mit
           schiedlicher Fachgebiete sowie zwi-      ans Set. Gemeinsam mit Dr. med.
           schen Ärzten und Psychotherapeuten.      Matthias Purfürst, Anästhesiologe aus
           Zum anderen gehört auch das notwen-      Cottbus, ließ er sich vom Fotografen
           dige Vertrauensverhältnis zwischen       in Szene setzen, um die enge kollegiale
           Arzt / Psychotherapeut und Patient       Zusammenarbeit ins Bild zu bannen.
           dazu. Um Nähe und Erreichbarkeit in
           der medizinischen Versorgung auch          Ob das gelungen ist und es die bei-
           künftig gewährleisten zu können, rückt   den Brandenburger in die Endauswahl
           schließlich auch die Zusammenarbeit      geschafft haben und auf Großflächen-
           zwischen Ärzten / Psychotherapeuten      plakaten und anderen Info-Materialien
           und ihren Nachfolgern in den Fokus.      der Kampagne zu sehen sein werden?

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Intern
                                                                                      Berufspolitik

Lassen Sie sich überraschen. Bis Redak-          Parallel zur Dach-Kampagne wird
tionsschluss dieser Ausgabe von                unter dem Motto „Lass dich nieder!“
„KV-Intern“ waren die neuen Kampa-             auch der Mediziner-Nachwuchs um-
gnenmotive noch nicht zur Veröffent-           worben. Zentrales Element ist dabei
lichung freigegeben.                           die Internetseite www.lass-dich-
                                                                      nieder.de, die
                                                                      Medizinstu-
                                                                      denten und
                                                                      Ärzten in Wei-
                                                                      terbildung
                                                                      Informationen
                                                                      rund um das
                                                                      Thema Nieder-
                                                                      lassung bietet.
                                                                      Diese Seite
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                                                                      Facebook-Auf-
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                                                                      dieses Jahr
                                                                      weiter ausge-
                                                                      baut.

Hatten viel Spaß beim Fotoshooting: Dr. med Matthias Purfürst (links)  Weitere
und Dipl.-Med. Michael Kirsch.                     Foto: Kim Euijae  Informationen
                                                                     und Hinter-
   Die gibt es erst im Mai zu sehen. In        gründe zur Kampagne sowie die
allen Landeshauptstädten, in großen            neuen Motive (ab Mai) finden Sie im
Bahnhöfen, den Flughäfen in Berlin             Internet unter www.ihre-aerzte.de
und Köln sowie im Umfeld der 37 medi-
zinischen Fakultäten in Deutschland               Informationen zur Nachwuchs-Kam-
werden Großflächenplakate mit den              pagne sowie zur bundesweiten Famu-
neuen Motiven hängen. Ebenfalls zum            laturbörse, in der sich Niedergelassene
Auftakt der neuen Kampagnenrunde               mit ihren Famulatur-Angeboten regis-
geht ein Info-Paket an alle Praxen.            trieren können, gibt es online unter
Neben einem Plakat und Terminzettel-           www.lass-dich-nieder.de
blöcken wird darin unter anderem                                                    ute
auch das Patientenmagazin „Zimmer
eins“ zur Auslage im Wartezimmer
dabei sein.

                                                                         AUSGABE 4 / 2016 | Seite 11
Intern
     Berufspolitik

           Programmhighlight auf dem Haupt-
           stadtkongress: „Ambulantisierung –
           DIE Systeminnovation?“
           Hochkarätiges Podium der KVBB

             Die Kassenärztliche Vereinigung           für Gesundheit und heute als
           Brandenburg (KVBB) ist auch in diesem       Leiter der Abteilung „Gesund-
           Jahr auf dem Hauptstadtkongress aus-        heitsversorgung, Krankenver-
           gesprochen prominent vertreten. Am          sicherung” tätig, sowie
           8. Juni, dem Eröffnungstag des Kon-       • Prof. Dr. Norbert Klusen,
           gresses, von 14 Uhr bis 15:30 Uhr           Mitglied des Expertenbeirates des
           nehmen hochkarätige Gäste auf dem           Innovationsfonds und Honorar-
           Podium Platz, um mit Dr. Hans-Joachim       professor für Internationale
           Helming, Vorstandsvorsitzender der          Gesundheitspolitik und Gesund-
           KVBB, die Frage „Ambulantisierung –         heitssysteme an der Universität
           DIE Systeminnovation?“ zu diskutieren.      Hannover, ehemaliger Chef der
           Zugesagt haben:                             Techniker-Krankenkasse.
           • Prof. Dr. Jürgen Wasem,
               Lehrstuhl für Medizinmanage-             Die Veranstaltung ist somit auch für
               ment der Universität Duisburg-        alle ambulant tätigen Ärzte von
               Essen und unparteiischer Vor-         großem Interesse.
               sitzender des Erweiterten Bundes-
               ausschusses,                            Veranstaltungsort des Hauptstadt-
           • Dr. Ulrich Orlowski,                    kongresses 2016 ist wieder der City
               seit 1996 in zentralen leitenden      Cube Berlin. Weitere Informationen
               Funktionen im Bundesministerium       unter www.hauptstadtkongress.de

            Freikarten für Ärzteforum
            Möchten auch Sie beim diesjährigen Hauptstadtkongress über Innovationen
            mitdiskutieren? Dann schreiben Sie uns bitte bis spätestens 20. Mai eine
            E-Mail mit dem Betreff „Hauptstadtkongress“ an kommunikation@kvbb.de

            Wir haben ein Kontingent an Tagesfreikarten für das Ärzteforum, das wir –
            solange der Vorrat reicht – gern kostenlos an Sie weitergeben. Bitte beachten
            Sie, dass Sie jeweils nur eine Freikarte erhalten, damit möglichst viele Kolle-
            ginnen und Kollegen den Hauptstadtkongress besuchen können.

Seite 12 | AUSGABE 4 / 2016
Intern
                                                                                 Berufspolitik

Was sind Innovationen im Gesund-
heitswesen?
Ein Statement von Prof. Dr. Norbert Klusen
  „Innovation“ ist ein im Gesundheits-    aber nicht alles, was
wesen häufig gebrauchter Begriff.         jetzt entwickelt
Alles ist innovativ: Das neue Bonuspro-   wird, ist gut, weil es
gramm der Krankenkasse, bei dem           auf modernen Tech-
man bei Erfüllung von gefühlten           nologien basiert.
25 Bedingungen ein hochwertiges           Wie immer bei
Fitnessarmband erkämpfen kann, der        Übertreibungen
neue gesetzlich verordnete Termin-        wird sich die Spreu
service der KVen, der so wenig patien-    vom Weizen mit der
tenfreundlich ist, dass ihn kaum jemand   Zeit trennen. Gut an
nutzt, ein neues Medikament, dass         derartigen „Hypes“
keinerlei therapeutischen Nutzen ge-      ist, dass sie helfen,
genüber existierenden Medikamenten        festgefahrene
hat, aber sehr viel teurer ist.           Strukturen aufzu-      Prof. Dr. Norbert Klusen
                                          brechen und neu zu Foto: Techniker Krankenkasse
   Manchmal kommt es mir so vor, als      denken.
ob der Begriff „Innovation“ im Gesund-
heitssystem besonders häufig miss-           Manchmal hat es aber echte Inno-
braucht wird und zu einer Leerformel      vation auch schwer, akzeptiert zu
verkommen ist. Echte Innovationen         werden – vor allem wenn sie teuer ist.
im Gesundheitswesen sind für mich         Dies durften wir 2014 beim Marktein-
solche Produkte, Verfahren und Sys-       tritt eines Medikamentes erleben, das
teme, die dem Patienten unmittelbar       die tödliche chronische Erkrankung
helfen, zum Beispiel heilen, Schmerzen    Hepatitis C in den meisten Fällen heilt.
lindern, seine Lebenssituation im         Vielleicht weil es den Verantwort-
Krankheitsfalle deutlich verbessern.      lichen zu teuer erschien, gab es zu-
Aber auch Prozessneuerungen, die          nächst den Versuch, den Markteintritt
die Versorgung patientenfreundlicher      auf die lange Bank zu schieben und
und effizienter machen.                   man konnte im ersten Anlauf keinen
                                          Zusatznutzen erkennen. Das nährt
   Im Moment ist alles en vogue, was      Zweifel an der wissenschaftlichen
unter dem Titel „E-Health“ zusam-         Integrität derjenigen, deren Aufgabe
mengefasst werden kann. Die Mög-          es ist, den Nutzen wissenschaftlich zu
lichkeiten in diesem Bereich sind groß,   bewerten.

                                                                    AUSGABE 4 / 2016 | Seite 13
Intern
     Berufspolitik

              Wird man sich wieder genauso ver-       tete Kosten-Nutzen-Bewertung. So
           halten, wenn ein Medikament auf den        sieht kein innovatives und patienten-
           Markt kommt, das Aids heilt? Vermut-       orientiertes Gesundheitswesen aus.
           lich nicht, weil es in diesem Bereich,     Die Berücksichtigung von Wirtschaft-
           anders als bei der zuvor genannten         lichkeitsgesichtspunkten ist wichtig,
           Erkrankung, eine starke Patienten-         unser Gesundheitswesen ist sicher
           macht gibt. So hängt es von vielen         teuer genug. Ich wünsche mir aber
           Faktoren ab, ob eine wichtige Inno-        mehr Offenheit und Ehrlichkeit in der
           vation sich durchsetzt.                    Diskussion, wie wir mit echten (und
                                                      manchmal auch teuren) Innovationen
             Manche Verantwortliche im Gesund-        umgehen wollen. Das heißt, wir müs-
           heitswesen erkennen Innovationen           sen klar darüber diskutieren, welche
           nur als solche an, wenn unmittelbar        und wie viel Innovation wir uns im
           Kosten gesenkt werden können oder          Interesse kranker Menschen und un-
           wenn sie zumindest nichts kosten. Da-      seres Gemeinwesens leisten wollen.
           bei erfolgt keine langfristig ausgerich-

           Landeszahnärztekammer wählt
           Präsident
             Dipl.-Stom. Jürgen Herbert ist              Erstmals in ihrem 25-jährigen Beste-
           „neuer-alter“ Präsident der Landes-        hen hat die LZÄKB eine Vizepräsiden-
           zahnärztekammer Brandenburg                tin: Mit Dipl.-Stom. Bettina Suchan
           (LZÄKB).                                   aus Lauchhammer wählte die Kam-
                                                      merversammlung der brandenbur-
             Die Mitglieder der Kammerver-            gischen Zahnärzte die erste Frau in
           sammlung wählten den Zahnarzt aus          dieses Amt.
           Cottbus auf ihrer konstituierenden Sit-
           zung am 19. März mit großer Mehr-
           heit erneut zum Präsidenten. Das teilte
           die LZÄKB mit.

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Intern
                                                                                  Praxis aktuell

Sie fragen – wir antworten
Zuschläge der antragspflichtigen Psychotherapie

Die Abrechnungsberater erreichen über die EBM-Hotline unter der Rufnum-
mer 0331/98 22 98 03 tägliche eine Vielzahl von Fragen. Auf die häufigsten Fra-
gen – diese Mal zu den Zuschlägen (GOP 35251 bis 35253 EBM) der antrags-
pflichtigen Psychotherapie möchten wir Ihnen hier antworten:

Welche Voraussetzungen müssen für die Berechnung der Zuschläge erfüllt sein?
  Die Zuschläge sind bei einer vollen Zulassung berechnungsfähig, sobald die
abgerechnete Gesamtpunktzahl der GOP 35200-35225 EBM inklusive der
Abrechnung nach Selektivverträgen (= Anforderung) 162.734 Punkte über-
schreitet. Dies entspricht rein rechnerisch ca. 194 Einzeltherapiestunden im
Quartal. Sofern kein voller Tätigkeitsumfang laut Zulassungs- bzw. Genehmi-
gungsbescheid vorliegt, reduziert sich die Mindestpunktzahl entsprechend.

Existieren Obergrenzen für die Vergütung?
  Aktuell hat der Bewertungsausschuss mit Wirkung zum 1.4.2016 eine Abstaffe-
lungsgrenze und eine Obergrenze in Punkten für die Berechnungsfähigkeit der
Zuschläge beschlossen.

  Sowohl die Mindestpunktzahl, die Abstaffelungs- als auch die Obergrenze
beziehen sich je Quartal auf die Anforderung (s. o.) und sind abhängig vom
Tätigkeitsumfang (TU) laut Zulassungs- beziehungsweise Genehmigungs-
bescheid:
TU         Mindestpunktzahl       Abstaffelungsgrenze Obergrenze
           (= 50 %)               (= 100 %)           (= 116,66 %)
1,00       162.734                325.468                 379.712
0,75       122.051                244.101                 284.784
0,50       81.367                 162.734                 189.856
0,25       40.684                 81.367                  94.928

                                                   Lesen Sie weiter auf Seite 16.

                                                                    AUSGABE 4 / 2016 | Seite 15
Intern
     Praxis aktuell

           Welche Auswirkungen hat dies auf die Vergütung?
             Die Mindestpunktzahl übersteigende Anforderung wird bis zum Erreichen
           der Abstaffelungsgrenze zu 100 Prozent nach den GOP 35251, 35252 und 35253
           vergütet (Korridor 1).

             Die Abstaffelungsgrenze übersteigende Anforderung wird bis zum Erreichen
           der Obergrenze zu 50 Prozent nach den GOP 35251, 35252 und 35253 vergütet
           (Korridor 2).

            Die Obergrenze übersteigende Anforderung wird nicht mehr nach den
           GOP 35251, 35252 und 35253 vergütet.

           Wie wird die neue Regelung bei der KVBB umgesetzt?
             Die Zuschläge werden seit dem Quartal 3/2015 automatisch durch die KVBB
           zugesetzt. Sie müssen die GOP also nicht in Ihrer Abrechnung einreichen. Die
           dann im Honorarbescheid auf der Liste GPT ausgewiesene Anforderung und
           Quote wird praxisindividuell nach den Bestimmungen des EBM (Präambel zu
           Kapitel 35.2) mit der daraus resultierenden Vergütung berechnet und aus-
           gewiesen.

             Die Nachvergütung für die Quartale 1/2012 bis 2/2015 befindet sich in Berech-
           nung und Bearbeitung.

             Die Ober- und Abstaffelungsgrenzen werden erstmals mit dem Honorar-
           bescheid für das Quartal 2/2016 durch die KVBB berücksichtigt.

           Warum müssen selektivvertragliche Behandlungen erfasst werden?
             Für die Ermittlung der Anforderung und der Quote sieht der EBM bundesein-
           heitlich die Berücksichtigung der selektivvertraglichen Abrechnungen nach
           Kapitel 35.2 vor.

           Was ist unter „Selektivverträgen“ zu verstehen?
             Unter selektivvertraglichen Behandlungen sind die Behandlungen zu ver-
           stehen, die nicht mit der KVBB (kollektivvertraglich), sondern direkt mit den
           Kostenträgern abgerechnet werden.

             Behandlungen aufgrund privater Behandlungsverträge mit den Patienten
           selbst oder die Tätigkeit in einer Psychologischen Institutsambulanz zählen
           beispielsweise nicht dazu.

Seite 16 | AUSGABE 4 / 2016
Intern
                                                                                  Praxis aktuell

Wo finde ich das Formular „Abgerechnete Behandlungen in Selektivverträgen“?
  Das Formular zur Erfassung der selektivvertraglichen Behandlungen wird
direkt im Onlineportal (DatenNerv) bereitgestellt, das mit Ihren persönlichen
Zugangsdaten erreichbar ist. Auf der Startseite des DatenNerv ist der Link
„Abgerechnete Behandlungen in Selektivverträgen“ zu finden.

Wie ist das Formular auszufüllen, und wie muss es bei der KVBB eingereicht werden?
  Die Angaben zu den selektivvertraglichen Behandlungen können Sie direkt in
das Online-Formular eintragen:
• Lagen Behandlungen aufgrund von Selektivverträgen vor, ist der Betrag in
    Euro einzugeben. Der Wert in Punkten wird automatisch berechnet.
• Wurden keine selektivvertraglichen Behandlungen durchgeführt, ist dies
    entsprechend anzukreuzen.

  Nach dem Ausfüllen klicken Sie bitte auf „Speichern“. Das Formular wird nun
erzeugt und ist bitte auszudrucken, zu unterschreiben und quartalsweise, am
besten zusammen mit der Vierteljahreserklärung, an die angegebene Faxnum-
mer zu faxen.

                                           Unser Service für Sie
                                           Abrechnungsberatung 0331/98 22 98 03

                                                                                       Anzeige

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Intern
     Praxis aktuell

           Änderungen der UV-GOÄ
           zum 1. März 2016
             Bereits seit Januar 2015 werden        Psychotherapeuten des Vertrages
           bestimmte Formen des weißen Haut-        Ärzte/Unfallversicherungsträger (ÄV).
           krebses, die durch Sonneneinstrah-
           lung verursacht werden, als Berufs-        Es erfolgte zudem die Klarstellung,
           krankheit anerkannt und zulasten der     dass die Gebühren für konsiliarische
           gesetzlichen Unfallversicherung          Erörterungen zwischen Psychothera-
           behandlungs- und abrechnungsfähig.       peuten und für die konsiliarische Erör-
           Hierfür wurde die UV-GOÄ um folgende     terung mit mitbehandelnden Ärzten,
           Abrechnungsnummern ergänzt:              welche nach der UV-GOÄ liquidations-
           • Nr. 570, 571, 575, 576 und 577 im      berechtigt sind, abgerechnet werden
               Teil E physikalisch-medizinische     können, vgl. Nr. 60a, 60b sowie Nr. P8,
               Leistungen, Nr. VII. Lichttherapie   P9 Gebührenverzeichnis Psychothera-
           • Nr. 740a, 753, 754 im Teil F Innere    peuten.
               Medizin, Kinderheilkunde,
               Dermatologie                           Außerdem dürfen nun neben Fach-
           • Die Nr. 757 wurde um den Zusatz        ärzten für Dermatologie auch Fach-
               ergänzt, dass diese nicht für die    ärzte für Mund-, Kiefer-, Gesichts-
               Behandlung von Hautkrebser-          chirurgie die „Zuschläge zu ambulan-
               krankungen abrechenbar ist.          ten Operations- und Anästhesieleis-
                                                    tungen“ unter den dort genannten
             In diesem Zusammenhang machen          Voraussetzungen abrechnen, vgl.
           wir Sie auf die neuen Hautarztberichte   Teil C VIII Nr. 1.5 UV-GOÄ.
           • F6050 Erstbericht und
           • F6052 Verlaufsbericht                    Die Details der neuen Abrechnungs-
                                                    nummern finden Sie unter:
           aufmerksam. Sie sind unter               www.kbv.de/media/sp/UV_GOAE.pdf.
           www.dguv.de/formtexte/Ärzte/index.jsp
           abrufbar.
                                                    Unser Service für Sie:
             Weitere Änderungen betreffen die       Abrechnungsberatung 0331/98 22 98 03
           Nr. 60a und 60b der UV-GOÄ sowie der
           Nr. P8 und P9 der Gebührenordnung

Seite 18 | AUSGABE 4 / 2016
Intern
                                                                                Praxis aktuell

Genehmigungsvoraussetzungen für
PET und PET/CT konkretisiert
   Wie bereits in „KV-Intern“ 1/16 be-   für Radiologie, der seinerseits eine Ge-
richtet, wurden für Fachärzte für Ra-    nehmigung für die Computertomogra-
diologie und Nuklearmedizin mit Wir-     phie besitzt, kooperiert. Der Koopera-
kung zum 1.1.2016 die GOP 34700-34703    tionspartner ist bei Antragstellung zu
für die Tumordiagnostik PET und          benennen; etwaige Änderungen sind
PET/CT neu in den EBM aufgenommen.       mitzuteilen.

  Die darin benannten Genehmigungs-         Da aufgrund der Kooperation meh-
voraussetzungen gelten weiterhin.        rere Ärzte die Behandlung durchfüh-
                                         ren, muss der Arzt, der die GOP des
  Neu ist eine Genehmigungsmöglich-      Abschnittes 34.7 abrechnet, bestäti-
keit hinsichtlich der QS-Vereinbarung    gen, dass er mit den anderen Ärzten
zur Strahlendiagnostik und -therapie     eine Vereinbarung darüber getroffen
für Fachärzte für Nuklearmedizin, die    hat, wonach nur er allein in den jewei-
diese Voraussetzungen in der Regel       ligen Fällen diese Behandlung abrech-
sonst nicht erfüllen:                    net. Die Bestätigung über diese Ver-
                                         einbarung erfolgt mit Unterzeichnung
  Rückwirkend zum 1.1.2016 wird die      der Vierteljahreserklärung.
Präambel zum Abschnitt 34.7 PET,
PET/CT konkretisiert. Demnach kann
                                         Unser Service für Sie:
nun auch der Facharzt für Nuklearme-
                                         Abrechnungsberatung 0331/98 22 98 03
dizin diese Genehmigung von der KVBB
erhalten, wenn er mit einem Facharzt

                                                                                     Anzeige

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Intern
     Praxis aktuell

           Praxisinformation der KBV
           Verordnung medizinischer Rehabilitation ab 1.4.2016
              Ab April können alle Vertragsärzte     erläutert, wie die Verordnung erfolgt
           medizinische Rehabilitation auf dem       und was Sie beim Ausfüllen des
           überarbeiteten Muster 61 verordnen        Musters 61 beachten müssen. Die
           und hierfür die GOP 01611 EBM abrech-     Praxisinformation steht in der KBV-
           nen, wenn sie die Teile B-D des Musters   Online-Mediathek als PDF kostenfrei
           ausgefüllt haben. Eine Abrechnungs-       zur Verwendung bereit:
           genehmigung ist nicht mehr erforder-      (www.kbv.de/media/sp/2016_03_16_
           lich. (vgl. „KV-Intern” 02/2016).         Praxisinformation_Rehabilitation.pdf)

             Das Muster 61 ist über unsere For-
                                                     Unser Service für Sie:
           mularbestellung erhältlich und in der
                                                     Abrechnungsberatung 0331/98 22 98 03
           Praxis vorzuhalten.
                                                     Formularbestellung
                                                     Tel. 0331/98 22 98 05
             Die KBV hat die Änderungen im De-
                                                     Fax 0331/98 22 98 04
           tail in einer Praxisinformation zusam-
           mengefasst. Schritt für Schritt wird

           NäPa in Ausbildung: Frist wird
           verlängert
              Die Übergangsregelung zur Geneh-         Unsere Bitte an alle Hausärzte:
           migung und Vergütung von nichtärzt-       Bitte prüfen Sie, ob nicht auch für Ihre
           lichen Praxisassistenten (NäPa) in Aus-   Praxis die Ausbildung einer MFA zur
           bildung wird um ein halbes Jahr ver-      NäPa eine sinnvolle Maßnahme zu
           längert. Statt am 30. Juni 2016 endet     Ihrer Entlastung und zur effektiven
           die Regelung erst am 31. Dezember die-    Behandlung Ihrer Patienten sein kann.
           ses Jahres. Darauf haben sich Kassen-
           ärztliche Bundesvereinigung (KBV)
                                                     Unser Service für Sie:
           und der GKV-Spitzenverband verstän-
                                                     Silvia Hölzel, Mitarbeiterin
           digt, wie die KBV mitteilte.
                                                     Qualitätssicherung 0331/23 09 371

Seite 20 | AUSGABE 4 / 2016
Intern
                                                                                 Praxis aktuell

Individuelle Abrechnungsberatungen
in Cottbus und Frankfurt/Oder
  Aufgrund der starken Nachfrage bieten wir Ihnen am 25. Mai 2016 sowohl in
Cottbus als auch in Frankfurt/Oder wieder individuelle Beratungen mit folgen-
den möglichen Inhalten an:

• umfassende Erörterung Ihrer Honorarunterlagen und Ihrer Abrechnung
• weitere Themen rund um die Abrechnungsberatung

 Ort:                       Cottbus                        Frankfurt/O.
 Anschrift:              Thiemstraße 112                Berliner Straße 23a
 Datum:                                     25.5.2016
 Uhrzeit:                                  10 bis 16 Uhr

 Wir bitten Sie in jedem Fall um eine vorherige Terminvereinbarung und
Mitteilung Ihrer Beratungsthemen.

Unsere Kontaktdaten:
Telefon: 0331 982298 03,Telefax: 0331 2309 543, E-Mail: ebmhotline@kvbb.de

                                                                                      Anzeige

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Intern
     Praxis aktuell

           Nachgefragt: Umsetzung der KE-RL
             In „KV-Intern“ 11/2015 hatten wir         lichen Praxen des Landes Brandenburg
           einige Fragen aus der Ärzteschaft zur       angeboten. Hinzu kommen Kliniken,
           Umsetzung der Krankenhauseinwei-            die eine Zulassung zur ambulanten
           sungs-Richtlinie (KE-RL) beantwortet.       Behandlung gemäß § 115 b SGB V
                                                       (Ambulantes Operieren im Kranken-
              Eine Frage lautete: Ist es ohne Ab-      haus) haben. Die Abrechnung erfolgt
           weichung von der Richtlinie möglich,        für diese Fälle über die Krankenkassen
           z. B. einen Patienten, selbstverständlich   direkt. Ist es dem Patienten unter
           indikationsgerecht, zu einer nicht          Berücksichtigung seiner Erkrankung
           akuten, d. h. planbaren diagnostischen      möglich, ambulante Versorgungsan-
           Koronarangiographie stationär einzu-        gebote aufzusuchen und bieten diese
           weisen?                                     Praxen und Einrichtungen auch Unter-
                                                       suchungstermine in dem erforderlichen
              Die Antwort auf diese Frage ist wie      Zeitfenster an, sind Sie verpflichtet,
           folgt zu präzisieren: Grundsätzlich         die Patienten dorthin zu überweisen.
           sind Koronarangiographien Bestandteil       Folgende diagnostische Eingriffe kön-
           des EBM (GOP 34291 EBM) und ge-             nen die zugelassenen Krankenhäuser
           hören damit zur ambulanten Diagnos-         auf Überweisung außerhalb Anhang 2
           tik. Diese speziellen Untersuchungen        zu Kapitel 31 des EBM ambulant aus-
           werden aktuell von zwei vertragsärzt-       führen:

            OPS-Kode 2016     OPS-Text 2016
            1-275.0           Transarterielle Linksherz-Katheteruntersuchung: Koronarangio-
                              graphie ohne weitere Maßnahmen
            1-275.1           Transarterielle Linksherz-Katheteruntersuchung: Koronarangio-
                              graphie und Druckmessung im linken Ventrikel
            1-275.2           Transarterielle Linksherz-Katheteruntersuchung: Koronarangio-
                              graphie, Druckmessung und Ventrikulographie im linken Ventrikel
            1-275.3           Transarterielle Linksherz-Katheteruntersuchung: Koronarangio-
                              graphie, Druckmessung und Ventrikulographie im linken Ventrikel,
                              Druckmessung in der Aorta und Aortenbogendarstellung
            1-275.4           Transarterielle Linksherz-Katheteruntersuchung: Koronarangio-
                              graphie, Druckmessung in der Aorta und Aortenbogendarstellung
            1-275.5           Transarterielle Linksherz-Katheteruntersuchung: Koronarangio-
                              graphie von Bypassgefäßen

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Intern
                                                                               Praxis aktuell

   Ist es dem Patienten aufgrund sei-   stoß gegen die o. g. Richtlinie mög-
ner Erkrankung nicht zumutbar, eine     lich. Dort kann eine Aufnahme zur sta-
weit entfernte Praxis oder zugelas-     tionären oder teilstationären Kranken-
sene Klinik aufzusuchen oder steht      hausbehandlung erfolgen.
dort kein der Behandlungsnotwendig-
keit entsprechender Behandlungster-
                                        Unser Service für Sie:
min zur Verfügung, ist die Einweisung
                                        Dr. med. Wienold, Beratender Arzt,
in ein Krankenhaus für diese Unter-
                                        0331/2309603
suchung aus unserer Sicht ohne Ver-

Zuzahlungen für medizinisch-
physikalische Leistungen in 2016
   Die Arbeitsgemeinschaft der Ver-     den. Die angepassten Zuzahlungsbe-
bände der Krankenkassen im Land         träge gelten ab 1.4.2016.
Brandenburg informierte über die gel-
tenden Zuzahlungsbeträge für physi-       EBM-Zuzahlungen über alle
kalische Therapien, wenn diese als      Krankenkassenverbände im Land
Bestandteil der ärztlichen Behandlung   Brandenburg:
in der Arztpraxis vorgenommen wer-

 GOP     Leistungsbeschreibung                        Durchschnittswert
 30400 Massagetherapie                                1,03 Euro
 30402 Unterwasserdruckstrahlmassage                  1,60 Euro
 30410   Atemgymnastik (Einzelbehandlung)             1,50 Euro
 30411   Atemgymnastik (Gruppenbehandlung)            0,54 Euro
 30420 Krankengymnastik (Einzelbehandlung)            1,50 Euro
 30421   Krankengymnastik (Gruppenbehandlung)         0,54 Euro

Unser Service für Sie:
Abrechnungsberatung 0331/98 22 98 03, Beratende Apotheker 0331/98 22 98 11

                                                                  AUSGABE 4 / 2016 | Seite 23
Intern
     Praxis aktuell

           Hygiene-Info-Ecke
           Hygieneplan für gastroenterologische Praxen überarbeitet
             Das Kompetenzzentrum Hygiene           auf die Broschüre „Hygiene in der
           und Medizinprodukte der KVen und         Arztpraxis - Ein Leitfaden“ verwiesen.
           der KBV hat seinen vor vier Jahren
           veröffentlichten Musterhygieneplan-        Der Musterhygieneplan-Gastroente-
           Gastroenterologie überarbeitet. Ver-     rologie liegt in zwei unterschiedlichen
           schiedene Änderungen der Rechts-         Versionen vor, die sich in der Beschrei-
           grundlagen haben diese Anpassung         bung des Aufbereitungsverfahrens
           notwendig gemacht.                       unterscheiden. Je nachdem, ob die
                                                    Reinigung und Desinfektion von Endos-
             Ziel dieses Musterhygieneplanes ist    kopen, Zusatzinstrumentarium und
           es, den Verantwortlichen in gastroen-    Zubehör in Ihrer Praxis maschinell
           terologischen Praxen ein Unterstüt-      oder manuell erfolgt, können Sie den
           zungs- und Serviceangebot für die        für Sie geeigneten wählen. Beide Ver-
           Erstellung des praxisinternen Hygiene-   sionen stehen ihnen als PDF auf der
           plans an die Hand zu geben. Außerdem     Homepage der KVBB unter
           sollte jede Arztpraxis jährlich ihren    www.kvbb.de/praxis/qualitaet
           Hygieneplan auf Aktualität überprüfen    zur Verfügung.
           und gegebenenfalls anpassen.
                                                      Benötigen Sie für die individuelle
             Dargestellt werden neben der Auf-      Anpassung an die eigene Praxis eine
           bereitung von flexiblen Endoskopen       Word-Version des Musterhygieneplans-
           und deren Komponenten, allgemeine        Gastroenterologie, nehmen Sie bitte
           Maßnahmen zum Hygienemanage-             Kontakt mit uns auf.
           ment bis hin zur baulich-funktionellen
                                                    Unser Service für Sie:
           Gestaltung der Arztpraxis. Für vertie-
                                                    Petra Bernhardt, Mitarbeiterin
           fende Hintergrundinformationen zu
                                                    Qualitätssicherung, 0331/23 09 375
           einzelnen Hygienemaßnahmen wird

Seite 24 | AUSGABE 4 / 2016
Intern
                                                                                 Praxis aktuell

Influenza bleibt Spitzenreiter aller
Impfungen
Brandenburg liegt deutlich über Bundesschnitt, dennoch
großer Nachholbedarf
  Etwas mehr als die Hälfte (52,4 Pro-      Die Menschen für die Bedeutung
zent) der über 60-jährigen Branden-       und die Notwendigkeit der Grippe-
burger wurde im Jahr 2014 gegen           Impfung, aber auch aller anderer
Influenza geimpft. Das geht aus den       Schutzimpfungen, zu sensibilisieren,
abgerechneten Impfungen der ambu-         hat sich die Europäische Impfwoche
lant tätigen Ärzte für 2014 hervor. Da-   auf die Fahnen geschrieben. Sie fand
mit liegt Brandenburg in dieser Alters-   vom 24. bis 30. April bereits zum
gruppe deutlich über dem Bundes-          elften Mal statt. Unter dem Motto
durchschnitt von 36,7 Prozent. Wenig      „Impflücken schließen“ sollte die
impffreudig zeigten sich hingegen         diesjährige Aktion laut Weltgesund-
die jüngeren Märker. So hatten nur        heitsorganisation (WHO) helfen, das
13,8 Prozent der Erwachsenen bis          Wissen über den Status der Masern
60 Jahre die Grippeimpfung erhalten.      und Röteln in der Europäischen Region
Bei den Kindern und Jugendlichen bis      zu verbessern und darüber informie-
18 Jahre waren es gar nur 6 Prozent.      ren, welche weiteren Maßnahmen
Dabei gibt es jedoch auch regionale Un-   nötig sind, um allen einen ausgewo-
terschiede: Im Landkreis Oberhavel lag    genen Schutz vor diesen Krankheiten
die Durchimpfungsrate bei 45,4 Pro-       zu sichern.
zent, in der Stadt Brandenburg (Havel)
bei immerhin 61,3 Prozent. (siehe         Gretchen-Frage nach dem
Grafik auf Seite 27.)                     Impfstoff
                                             Zwischen tri- und tetravalenten
  In diesen Zahlen sind allerdings        Grippeimpfstoff toben die Vermark-
noch nicht die Patienten erfasst, bei     tungskämpfe weiter. Die WHO emp-
denen die Grippeimpfung privat abge-      fiehlt jedes Jahr die Antigenkombina-
rechnet wurde. Auch wenn die Durch-       tion – 2 A-und 2-B-Serotypen. Dreifach-
impfungsrate dadurch noch leicht          (trivalente) Impfstoffe beinhalten
steigen würde, ist nicht von der Hand     Antigene von zwei A-Stämmen
zu weisen: Die Impfquote gegen die        (derzeit sind das A/H1N1 und A/H3N2)
Influenza ist zu niedrig! Insbesondere    und eines B-Stamms. Vierfach- (tetra-
auch bei den über 60-jährigen Branden-    valente) Impfstoffe enthalten noch
burgern besteht großer Nachholbedarf!     einen weiteren B-Stamm.

                                                                    AUSGABE 4 / 2016 | Seite 25
Intern
     Praxis aktuell

              Das Robert Koch-Institut (RKI) sagt       Wir empfehlen für den überwiegen-
           zur Auswahl des Impfstoffes: „Eine        den Teil der Patienten den trivalenten
           genaue Vorhersage darüber, welche         Impfstoff zu verwenden. Für Hoch-
           Influenza-Stämme in welchem Ver-          risikopatienten-Patienten, die eine
           hältnis zueinander zirkulieren, ist …     Influenza-Erkrankung möglicherweise
           nicht möglich. In Saisons, in denen       nicht überleben, wäre der tetrava-
           zwei B-Stämme zu gleichen Anteilen        lente Impfstoff sinnvoll. Bestellt wird
           zirkulieren, oder in denen derjenige      dieser über ein Sprechstundenbedarfs-
           B-Stamm dominant zirkuliert, der nicht    rezept mit Kostenvoranschlag durch
           im trivalenten Impfstoff enthalten ist,   die Apotheke bei der AOK Nordost.
           erscheint es plausibel, dass der tetra-
           valente Impfstoff gegenüber den             Weitere Antworten zu Fragen der
           B-Stämmen einen breiteren Schutz          Grippeimpfung finden Sie auf der
           bietet. Dies ist jedoch nicht in jeder    Internetseite des RKI unter
           Saison der Fall.“                         www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Impfen/
                                                     Influenza/faq_ges.html

            Die Influenza-Impfung
            Die Schutzimpfungs-Richtlinie (SI-RL) definiert das Leistungsrecht der GKV im
            Bereich der Schutzimpfungen. So sollen alle Personen über 60 Jahre, alle
            Schwangeren ab 2. Trimenon, Personen mit gesundheitlicher Gefährdung
            infolge eines Grundleidens (z.B. Diabetes, KHK, Asthma u.a.), Bewohner in
            Alten-und Pflegeheimen sowie Betreuungspersonen von Risikogruppen und
            Personen mit hohem Publikumsverkehr gegen Influenza geimpft werden. Ins-
            besondere ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko, durch die Folgen einer
            Influenza schwerwiegende Komplikationen zu bekommen. Neben der Gefahr
            von notwendigen Krankenhauseinweisungen sterben vor allem ältere Patien-
            ten mit Risikofaktoren an einer Influenza. Um dem entgegenzuwirken hat die
            Europäische Union in einer Resolution das Ziel definiert, in allen Mitglieds-
            staaten unter älteren Personen eine Influenza-Impfquote von mindestens
            75 Prozent zu erreichen.

                                                     Unser Service für Sie:
                                                     Marianna Kaiser, Beratende
                                                     Apothekerin, 0331/23 09 600

Seite 26 | AUSGABE 4 / 2016
Intern
                                                                                                Praxis aktuell

Durchimpfung Influenza in Brandenburg
Wohngebiete             Durchimpfungsrate in Prozent
Patienten/Innen
Barnim                                                   47,4 %

BB (Stadt)                                                                61,3 %

Cottbus                                                          54,2 %

Dahme-Spreewald                                             50,7 %

Elbe-Elster                                                        56,6 %

Frankfurt (Oder)                                                          60,5 %

Havelland                                                47,2 %

Märkisch-Oderland                                         48,3 %

Oberhavel                                              45,4 %

Oberspreewald-Lausitz                                             54,6 %

Oder-Spree                                                         56,2 %

Ostprignitz-Ruppin                                               53,7 %

Potsdam                                                         52,3 %

Potsdam-Mittelmark                                        49 %

Prignitz                                                          54,9 %

Spree-Neiße                                                          59,1 %

Teltow-Fläming                                                    55,1 %

Uckermark                                                        53,2 %

                                                                                                     Anzeige

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Intern
     Praxis aktuell

           Mit Information gegen Antibiotika-
           resistenzen
           Projekt zum verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika in
           Human- und Tiermedizin
              Antibiotikaresistenzen sind weltweit   die verschiedene Zielgruppen erarbei-
           auf dem Vormarsch. In Deutschland         tet. RAI adressiert dabei schwerpunkt-
           konzentrieren sich Fortbildungs-Maß-      mäßig drei Bereiche: Hausarztpraxen,
           nahmen bisher vor allem auf den sta-      Intensivstationen und schweinehal-
           tionären Bereich. Diese adressieren       tende Betriebe. Neben der Vermitt-
           aber nur einen Teil des Problems:         lung der jeweils relevanten Informa-
           85 Prozent der Antibiotika in der         tionen zum Thema Antibiotika, soll
           Humanmedizin werden von niederge-         auch die Kommunikation gefördert
           lassenen Ärzten verschrieben. Hinzu       werden. Beispielsweise zwischen
           kommt der Einsatz im Haus- und Nutz-      Hausarzt und Patient, zwischen Inten-
           tierbereich.                              sivmediziner und Chirurg oder zwi-
                                                     schen Veterinär und Landwirt. Neben
             Im Verbundvorhaben RAI (Rationaler      Fortbildungskonzepten werden Tools
           Antibiotikaeinsatz durch Information      zur direkten Anwendung im Arbeits-
           und Kommunikation) haben sich des-        alltag entwickelt. Eine Teilnahme für
           halb Tier- und Humanmediziner ver-        Hausarztpraxen aus Berlin, Branden-
           schiedener Disziplinen mit Design-        burg und Thüringen ist ab August 2016
           experten und Kommunikationswissen-        möglich.
           schaftlern zusammengeschlossen, um
           den verantwortungsvollen Umgang              RAI ist ein Basisprojekt des Konsor-
           mit Antibiotika über Berufsgrenzen        tiums InfectControl2020 und wird
           hinaus zu verbessern. Beteiligt sind      gefördert durch das Bundesminis-
           Wissenschaftler und Praktiker der         terium für Bildung und Forschung.
           Charité, der Freien Universität Berlin,
           des Uni-Klinikums Jena, des Robert        Kontakt:
           Koch-Instituts und der Design-Agen-       florian.salm@charite.de
           tur Lindgrün. Das Motto: Gemeinsame       (Hausarztpraxen)
           Ideenentwicklung statt gegenseitiger      sandra.schneider@charite.de
           Schuldzuweisungen.                        (Projektkoordination)

              Derzeit werden innovative Informa-     Mehr Projekt-Infos unter:
           tions- und Kommunikations-Tools für       www.rai-projekt.de

Seite 28 | AUSGABE 4 / 2016
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AUSGABE 4 / 2016 | Seite 29
Intern
   Praxis aktuell

         LöwenKinder-Ärzte suchen
         Verstärkung
         Erstes SAPV-Team für Kinder in Brandenburg unterwegs
            Seit 16. März ist in Brandenburg das    Rahmen eines ausgewogenen und vor
         erste Team für die Spezialisierte ambu-    allem diversen Angebots Geschwister-
         lante Palliativversorgung (SAPV) von       kinder mitbetreut, der Kontakt zu
         Kindern im Einsatz. Betrieben wird es      Gleichbetroffenen ermöglicht und
         von dem Verein LöwenKinder e.V. aus        soziale Integration geschaffen. Das
         Frankfurt (Oder). Unter der medizini-      Angebot des LöwenKinder e.V. wird
         schen Leitung von Kinderärztin             ausschließlich durch Spenden finan-
         Dr. Antje Nimtz-Talaska und der pflege-    ziert. Die Mitarbeiter sind entweder in
         rischen Leitung von Carola Lindner         geringfügiger Beschäftigung oder
         werden derzeit zehn junge Patienten        ehrenamtlich aktiv. Derzeit werden
         vor Ort, das heißt, in ihrem Zuhause,      insgesamt fünfzig Familien in Frank-
         betreut. Da sich das Versorgungsgebiet     furt (Oder) und Umgebung durch den
         des SAPV-Teams über ganz Branden-          LöwenKinder e.V. unterstützt.
         burg erstreckt, werden weitere ambu-
         lant tätige Kinder- und Jugendärzte          Falls Sie Fragen zur Arbeit des
         gesucht, die das Team unterstützen.        SAPV-Teams des LöwenKinder e. V.
                                                    haben oder mitarbeiten möchten, steht
            Der Verein LöwenKinder e. V. ist ein    Ihnen Felix Mühlensiepen von der
         Kompetenznetzwerk für Kinder,              KV COMM telefonisch unter
         Jugendliche und junge Erwachsene,          0331/23 09 791 bzw. per eMail
         die an schweren oder lebensverkürzen-      Felix.Muehlensiepen@kv-comm.de
         den Erkrankungen leiden. Er wurde im       zur Verfügung.
         März 2015 gegründet und möchte Fa-
         milien mit schwer erkrankten Kindern         Wenn Sie den LöwenKinder e. V.
         sowohl eine gute medizinische Ver-         direkt kontaktieren wollen oder die
         sorgung als auch Normalität im Alltag      Arbeit des Vereins mit einer Spende
         ermöglichen. In der Heilbronner Straße 1   unterstützen möchten, ist dies
         in 15230 Frankfurt (Oder) werden im        möglich unter:

Kontaktinformationen:
Axel Geisler (Koordinator), LöwenKinder e.V., Heilbronner Straße 1, 15230 Frankfurt (Oder)
Mobil: 0170/49 32 603, Tel.: 0335/28 39 63 81, Fax: 0335/28 39 63 83,
Koordination@loewenkinder-ffo.de, www.loewenkinder-ffo.de

Spendenkonto:
LöwenKinder e.V., IBAN: DE971705505011013543, BIC: WELADED1LOS
Sparkasse Oder-Spree, Verwendungszweck: Löwenkinder FFO
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