Internationale PhysikOlympiade - Bericht über die - Ipn.uni-kiel

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Internationale PhysikOlympiade - Bericht über die - Ipn.uni-kiel
Bericht über die

 47. Internationale PhysikOlympiade
           vom 11. bis 17. Juli 2016 in Zürich, Schweiz
und den nationalen Auswahlwettbewerb in Deutschland

                                            Dr. Stefan Petersen

                 Auswahlwettbewerb zur Internationalen PhysikOlympiade
                              IPN · Leibniz-Institut für die Pädagogik der
                                   Naturwissenschaften und Mathematik
                                                    an der Universität Kiel
                              Olshausenstraße 62 · 24118 Kiel · Germany

                                             Tel.: +49 (0)431-880-5120
                                             Fax: +49 (0)431-880-3148
                                               petersen@ipn.uni-kiel.de
                                                           www.ipho.info
Internationale PhysikOlympiade - Bericht über die - Ipn.uni-kiel
Bericht zur 47. Internationalen PhysikOlympiade in Zürich, Schweiz 2016

Inhalt

1. Die Internationalen PhysikOlympiaden                                    3

2. Die Auswahl des deutschen Teams                                         4
   Allgemeines zum Auswahlverfahren in Deutschland                         4
   Der Auswahlwettbewerb zur 47. IPhO 2016                                 5

3. Die 47. Internationale PhysikOlympiade                                 12
   Ablauf                                                                 12
   Klausurthemen und Ergebnisse                                           12

4. Ereignisse im Zusammenhang mit der IPhO                                18

5. Anlagen                                                                21
   Veranstaltungsprogramm der 47. IPhO                                    22

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Internationale PhysikOlympiade - Bericht über die - Ipn.uni-kiel
Die Internationalen PhysikOlympiaden

1. Die Internationalen PhysikOlympiaden

Bei der Internationalen PhysikOlympiade – kurz IPhO – messen Schülerinnen und Schüler aus
aller Welt bei physikalischen Aufgaben ihre Leistungen miteinander. Jedes teilnehmende Land
entsendet ein Team aus bis zu fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die einzeln antreten. Der
Wettbewerb hat zum Ziel, die Fähigkeiten besonders interessierter junger Menschen im Fach
Physik zu fördern und zur Knüpfung persönlicher Kontakte zwischen angehenden Naturwissen-
schaftlerinnen und Naturwissenschaftlern aus verschiedenen Ländern beizutragen. Darüber
hinaus sollen die internationalen Beziehungen auf dem Gebiet der Schulphysik durch die IPhO
gefördert und ein Vergleich unterschiedlicher Aspekte von Schule in den einzelnen Staaten
ermöglicht werden. Auf nationaler Ebene dienen die vorgeschalteten Auswahlwettbewerbe für
die Nationalteams darüber hinaus vielfach dem Ziel, eine breiter adressierte Schülerschaft zu
einer nachhaltigen Beschäftigung mit Naturwissenschaften und speziell der Physik zu
motivieren.

Die Internationale Physik-
Olympiade findet seit 1967
mit Unterbrechungen in den
Jahren 1973, 1978 und
1980 in jährlichem Turnus in
wechselnden Austragungs-
ländern statt. Die Bundesre-
publik Deutschland entsen-
det seit 1974 Schülerteams
zu     der     Internationalen
PhysikOlympiade, die Deut-
sche Demokratische Repu-
blik bereits seit der 3. IPhO
1969. Ursprünglich waren
auch fast ausschließlich die Abb. 1: Zahl der an der IPhO teilnehmenden Länder über dem
sozialistischen Staaten Ost- Austragungsjahr (rote Balken) und deutsche Platzierung im
europas beteiligt. Inzwisch- inoffiziellen Nationenranking nach Punkten (blauer Pfeil).
en nehmen aber Nationen
aus der ganzen Welt daran teil - in den letzten Jahren jeweils über 80. Eine Übersicht über die
Teilnehmerländer ist auf der offiziellen Webseite des Wettbewerbes unter http://ipho.org zu
finden. Abbildung 1 zeigt die Zahl der teilnehmenden Länder über dem Austragungsjahr sowie
jeweils die deutsche Platzierung im inoffiziellen Nationenranking.
Aufgrund der Größe des Wettbewerbs und den damit verbundenen Anforderungen bei der
Organisation einer PhysikOlympiade stehen die Austragungsorte der Olympiade lange im
Voraus fest; momentan bis 2028. Die Austragungsorte der nächsten Jahre sind:
48. IPhO 2017      Yogyakarta, Indonesien      16.-24. Juli 2017   http://www.ipho2017.id
49. IPhO 2018      Lissabon, Portugal          im Juli 2018        http://ipho2018.pt
50. IPhO 2019      Israel                      im Juli 2019

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Bericht zur 47. Internationalen PhysikOlympiade in Zürich, Schweiz 2016

2. Die Auswahl des deutschen Teams

Allgemeines zum Auswahlwettbewerb in Deutschland
Jeder an der IPhO teilnehmende Staat entsendet ein Team, das aus bis zu fünf Schülerinnen und
Schülern und in der Regel aus zwei Betreuenden besteht. Die Olympioniken müssen eine
allgemeinbildende Schule besuchen oder in dem Jahr des Wettbewerbes die Schule beendet
und zum Zeitpunkt der IPhO noch kein Studium aufgenommen haben. Darüber hinaus dürfen
sie am 30.06. des Austragungsjahres das 20. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Die Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer geschieht in den meisten Staaten durch
nationale Auswahlwettbewerbe, die gezielt auf die Internationale PhysikOlympiade vorbereiten.
In der Regel handelt es sich dabei um mehrstufige Verfahren, wobei dem eigentlichen
nationalen Wettbewerb schulinterne und regionale Qualifikationsstufen vorausgehen können.
Auch das in der Bundesrepublik seit der IPhO 1981 praktizierte Auswahlverfahren ist in dieser
Weise aufgebaut. Der Auswahlwettbewerb wird durch das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF) mitfinanziert und von der Ständigen Konferenz der Kultusminister der
Länder (KMK) unterstützt. Er gehört zu den in einem Verwaltungsabkommen über das
Zusammenwirken von Bund und Ländern aufgeführten gesamtstaatlich zu fördernden
Wettbewerben und dient dabei insbesondere auch der Feststellung der Leistungsfähigkeit des
deutschen Bildungswesens im internationalen Vergleich. Koordiniert und durchgeführt wird die
Auswahl der deutschen Schülerteams vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Natur-
wissenschaften und Mathematik (IPN) an der Universität Kiel.
Der Auswahlwettbewerb gliedert sich in vier Runden, von denen die ersten beiden im Sommer
und Herbst des Vorjahres der Olympiade in Hausarbeit bearbeitet werden. Zur zweiten Runde
werden neben den erfolgreichen Kandidatinnen und Kandidaten der ersten Runde auch Sieger
des Mittelstufenphysikwettbewerbs der MNU, der Physik-Landesolympiaden in Brandenburg,
Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und des Wettbewerbs „Jugend forscht" im Bereich
Physik auf Landesebene zugelassen. Die etwa 50 Besten der zweiten Runde werden am Anfang
des Austragungsjahres zu einem einwöchigen Seminar, der dritten Runde oder Bundesrunde,
eingeladen. Neben experimentellen und theoretischen Klausuren wird dort das Lösen
physikalischer Aufgaben in Gruppenarbeit trainiert. Darüber hinaus bleibt viel Zeit für einen
intensiven Austausch mit Gleichgesinnten und interessante Einblicke in die wissenschaftliche
Arbeit von Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern. Im Frühjahr, direkt nach Ostern,
folgt für die etwa 15 Erfolgreichsten mit der Finalrunde die vierte und letzte Auswahl. Die fünf
Besten der Finalrunde qualifizieren sich für das Olympiateam und reisen nach weiteren,
vertieften Trainingseinheiten im Sommer zum internationalen Wettbewerb, wo sie mit
Jugendlichen aus aller Welt um olympisches Gold, Silber und Bronze kämpfen.
Neben der Teilnahme an dem internationalen Wettbewerb winken für Teilnehmerinnen und
Teilnehmer der deutschen PhysikOlympiade viele weitere Preise, wie eine Sprachreise, For-
schungspraktika sowie Sach- und Geldpreise. Mit der vierten Runde durchlaufen die Team-
mitglieder zugleich das Auswahlverfahren für die Studienstiftung des deutschen Volkes, und sie
werden seit vielen Jahren mit dem Schülerpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V.
ausgezeichnet. Darüber hinaus haben junge Talente über die Bundesrunde die Möglichkeit, sich
für die Teilnahme an der European Union Science Olympiad (EUSO), einem natur-
wissenschaftlichen Teamwettbewerb für Jugendliche im Alter von 15-17 Jahren, zu
qualifizieren.

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Die Auswahl des deutschen Teams

   Der Auswahlwettbewerb zur 47. IPhO 2016
   Im Folgenden ist die Organisation und Beteiligung für den deutschen Auswahlwettbewerb zur
   47. Internationalen PhysikOlympiade dargestellt.

   Organisationsmodell des Auswahlwettbewerbs zur 47. IPhO 2016
                                                                             - Verteilung der Aufgaben
                                                                               an allgemeinbildende
                                                                               Schulen
April - Aug. 2015                                 Teilnehmende anderer       - Lösen in Hausarbeit
                          1. Runde
                                                   Physikwettbewerbe         - Korrektur durch
                                                                               Fachlehrkräfte
                                                             Preisträger
                         Preisträger                      können ebenfalls
                                                            teilnehmen
                                                                             - Aufgaben für qualifizierte
                                                                               Schülerinnen und Schüler
                                                                             - Lösen in Hausarbeit
Sep. - Nov. 2015                                                             - Korrektur durch Landes-
                                           2. Runde
                                                                               beauftragte (Erstkorrektur)
                                                                               und am IPN (Zweitkorr.)
                                                        Preisträger (50)
                                                                             - 1-wöchiges Seminar am
29. Jan.                                                                       DLR Göttingen
                                                                             - Lösen von theor. und exp.
-                                          3. Runde                            Problemen in Klausuren
04. Feb. 2016                           (Bundesrunde)                        - Seminare zur Vertiefung
                                                                               physikalischer Kenntnisse
                                                        Preisträger (15)
                                                                             - 1-wöchige Auswahlrunde,
29. März                                                                       am FZ Jülich
                                           4. Runde                          - Lösen von theor. und exp.
-                                                                              Problemen in Klausuren
03. April 2016                           (Finalrunde)
                                                                             - Seminare zur Vertiefung
                                                                               physikalischer Kenntnisse
                                                        Nationalteam (5)
                                                                             - 5-tägiges Seminar am
                                                                               Werner-Heisenberg-Gymn.
                                                                               in Heide
                                 Experimentalpraktikum
24. - 28. Juni 2016                                                          - Experimente, Vertiefung
                                                                               der Kenntnisse über Mess-
                                                                               methoden und -geräte

                                                                             - Abschließendes Training
                                                                                mit dem dänischen Team
07. - 09. Juli 2016                    Abschlusstraining                        an der DTU bei Kopen-
                                                                                hagen

                                                                             - Internationaler Wettbe-
                                                                                werb in Zürich, Schweiz
11. - 17. Juli 2016                    47. IPhO 2016                         - Je eine fünfstündige exp.
                                                                                und theor. Klausur

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Internationale PhysikOlympiade - Bericht über die - Ipn.uni-kiel
Bericht zur 47. Internationalen PhysikOlympiade in Zürich, Schweiz 2016

         Beteiligung am Auswahlwettbewerb zur 47. IPhO 2016 nach Bundesländern

                                         1. Runde                     2. Runde            3. Runde        4. Rd.     Team

                            Anmel-
                                     teilgen.   sonst.   weiter   teilgen.   weiter   teilgen.   weiter   teilgen.
                            dungen

Baden-Württemberg            104       79         0       42        29         4         4         2         2        0

Bayern                        66       47         0       25        16         6         6         2         2        1

Berlin                         5        3         0        3         1         0         0         0         0        0

Brandenburg                   34       29         2       21        16         4         3         0         0        0

Bremen                         2        1         0        0         0         0         0         0         0        0

Hamburg                       16       11         0        6         2         1         0         0         0        0

Hessen                        98       79         0       47        22         3         3         0         0        0

Mecklenburg-Vorpommern         6        6         0        4         4         0         0         0         0        0

Niedersachsen                 76       53         0       22         8         1         1         0         0        0

NRW - Arnsberg                21       15         0       12         8         3         3         0         0        0

NRW - Detmold                 12       10         0        9         5         1         1         1         1        0

NRW - Düsseldorf              41       25         0       17        11         3         3         0         0        0

NRW - Köln                    39       25         0       11         7         0         0         0         0        0

NRW - Münster                 13       10         0        8         8         2         2         1         1        0

Rheinland-Pfalz               46       25         0       21        16         4         3         0         0        0

Saarland                       7        3         0        2         2         1         1         0         0        0

Sachsen                       63       47         3       35        17         8         7         6         6        4

Sachsen-Anhalt               121       98         8       50        12         5         5         0         0        0

Schleswig-Holstein            34       31         0        7         5         0         0         0         0        0

Thüringen                     85       76         1       37        22         7         7         3         3        0

                              889      673       14       379      211        53        49        15        15         5
                             (227)    (167)      (2)      (70)     (38)       (5)       (4)       (0)       (0)       (0)

         In der obigen Tabelle sind unter „sonst.“ Teilnehmerinnen und Teilnehmer aufgeführt, die sich
         durch die Teilnahme an anderen Wettbewerben für die zweite Auswahlrunde qualifiziert haben.
         In der letzten Zeile ist in der Klammer jeweils die Anzahl der Teilnehmerinnen aufgeführt.

                                                           6
Internationale PhysikOlympiade - Bericht über die - Ipn.uni-kiel
Die Auswahl des deutschen Teams

Ablauf des Auswahlwettbewerbs zur 47. IPhO 2016

1. Auswahlrunde
                             Die 1. Runde im Auswahlwettbewerb zur Internationalen
                             PhysikOlympiade 2016 konnte mit einem neuen Teilnahme-
                             rekord aufwarten. Zur 1. Wettbewerbsrunde haben sich
                             insgesamt 889 Schülerinnen und Schüler (26% weiblich und 74%
                             männlich) angemeldet. Von diesen haben 673 (25% weiblich
                             und 75% männlich) tatsächlich eine Bearbeitung abgegeben.
                             Über diese Steigerung von über 40% gegenüber dem Vorjahr
                             freuen wir uns sehr! Auch der Anteil weiblicher Teilnehmender
                             ist gegenüber dem Vorjahr (22%) erneut angestiegen und liegt
                             nun ähnlich wie der Schülerinnenanteil in Oberstufenkursen im
                             Fach Physik mit vertieftem Anforderungsniveau.
                            Für die nächste Runde haben sich 68 Teilnehmerinnen und 296
                            Teilnehmer    durch   das    Erreichen   der   erforderlichen
Abb. 2: Aufgabenblatt der Mindestpunktzahl, die in diesem Jahr 30 von maximal 40
1. Runde zur 47. IPhO 2016. möglichen Punkten betrug, qualifiziert.
Die nebenstehende Abbildung 3
zeigt die Verteilung der erreichten
Punktzahlen über dem Rang und gibt
einen etwas besseren Überblick über
die Ergebnisse. Neben den durch
ihre Aufgabenbearbeitung Qualifi-
zierten konnten zwei Schülerinnen
und 13 Schüler aufgrund der
Teilnahme an einer Landesphysik-
olympiade direkt in der zweiten
Runde starten.
Die Teilnahmebestätigungen und
Urkunden der 1. Runde wurden über
die Landesbeauftragten an alle
                                  Abb. 3: Ranggraph der Ergebnisse in der 1. Runde des
Teilnehmenden verteilt.
                                  Auswahlwettbewerbs        zur      47.     Internationalen
Die Aufgaben und Musterlösungen   PhysikOlympiade   2016.  Zu  erreichen waren   maximal 40
der 1. Runde sind im Interne auf Punkte plus 10 Punkte, die jüngere Teilnehmende durch
www.ipho.info zu finden.          Bearbeiten der Junioraufgabe erhalten konnten.

2. Auswahlrunde
Die Aufgaben der 2. Runde wurden im September 2015 auf der Webseite des Wettbewerbs
veröffentlicht und nach dem Abschluss der Auswertung der 1. Runde an die Privatadressen der
qualifizierten Schülerinnen und Schüler versendet. Teilnehmende Schülerinnen und Schüler
sollten ihre Bearbeitung der Aufgaben bis zum 09. November 2015 unkorrigiert und direkt an
die zuständigen Landesbeauftragten schicken.

Kurz vor Weihnachten konnte die Korrektur der zweiten Runde im Auswahlwettbewerb dann
beendet werden. Insgesamt haben von 379 qualifizierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern 38
Schülerinnen und 173 Schüler Lösungen zur diesjährigen zweiten Runde eingereicht - so viele
wie seit über 20 Jahren nicht mehr! Von den zur zweiten Runde Qualifizierten haben damit in

                                            7
Bericht zur 47. Internationalen PhysikOlympiade in Zürich, Schweiz 2016

diesem Jahr 56% eine Bearbeitung eingereicht. Der Anteil ist ebenfalls deutlich höher als in den
letzten beiden Jahren (48% 2015 und 40% 2014). Dennoch soll in den kommenden Jahren
versucht werden, diesen Anteil weiter auszubauen und noch mehr der Qualifizierten tatsächlich
für eine weitere Teilnahme zu motivieren.
                                                               Die      Bearbeitungen       der
                                                               Teilnehmerinnen      und    Teil-
                                                               nehmer sind zunächst von den
                                                               zuständigen        Landesbeauf-
                                                               tragten und anschließend noch
                                                               einmal am IPN bewertet
                                                               worden. Im Schnitt wurden
                                                               etwa 50 von 100 möglichen
                                                               Punkten erreicht. Für die
                                                               Qualifikation zur dritten Runde,
                                                               der Bundesrunde, waren knapp
                                                               79 Punkte notwendig. Das
                                                               nebenstehende Diagramm zeigt
                                                               die erreichten Punktzahlen
 Abb. 4: Ranggraph der Ergebnisse in der 2. Runde des aufgetragen über dem Rang. An
 Auswahlwettbewerbs zur 47. Internationalen PhysikOlympiade der Graphik lässt sich erkennen,
 2016. Zu erreichen waren maximal 100 Punkte.                  dass die Aufgaben zu einer
breiten Verteilung der Punktzahlen geführt haben. Die Bearbeitungen reichten von Ansätzen in
einzelnen Aufgaben bis zu einer vollständig korrekten Lösung. Die der Korrektur zu Grunde
liegende Musterlösung ist auf der Webseite der IPhO zu finden.
Als schwerste der drei Aufgaben hat sich in diesem Jahr die zweite Aufgabe erwiesen, in der es
um eine schwimmende Granitscheibe ging. Deutlich besser wurden dagegen die anderen
beiden Aufgaben gelöst, die die Beschleunigung von Teilchen und Experimente zu
Interferenzerscheinungen zum Thema hatten. Die erste Aufgabe war bewusst so angelegt, dass
sie, zumindest in den ersten Aufgabenteilen, nah an Inhalten ist, die üblicherweise in der
Oberstufe behandelt werden. Die hohen mittleren Punktzahlen in den ersten Aufgabenteilen
deuten darauf hin, dass eine gute Passung vorhanden war. Erfreulicherweise wurde in diesem
Jahr auch das Experiment sehr gut angenommen und von über 90 % der Teilnehmenden
bearbeitet.

                                               8
Die Auswahl des deutschen Teams

3. Auswahlrunde - Physikalische Höhenflüge bei der PhysikOlympiade im DLR Göttingen

Bereits zum siebten Mal kamen Deutschlands beste Physikschülerinnen und -schüler zur
Bundesrunde der PhysikOlympiade am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in
Göttingen zusammen, um ihr Können bei anspruchsvollen Aufgaben unter Beweis zu stellen
und eine Woche lang physikalisch abzuheben.
Die diesjährige Bundesrunde der
PhysikOlympiade wurde in Kooper-
ation mit dem DLR vom 29. Januar
bis zum 04. Februar in den Räumen
des DLR_School_Lab Göttingen
ausgetragen. Die 49 angetretenen
Schülerinnen und Schüler im Alter
von 15 bis 18 Jahren haben sich
unter mehr als 650 Teilnehmenden
des     Wettbewerbs        für    die
Veranstaltung     qualifiziert   und
wollten nun die Besten unter ihnen
ermitteln. Dabei ging es bei
praktischen   und      theoretischen Abb. 5: Schülerin der PhysikOlympiade 2016 beim Experi-
Aufgaben, zumindest fachlich, hoch mentieren am DLR.
her. Wissenschaftler des DLR, ehemalige Teilnehmende und die Wettbewerbsleitung haben die
Kandidatinnen und Kandidaten mit anspruchsvollen und spannenden Aufgaben aus allen
Bereichen der Physik gefordert. Neben den physikalischen Herausforderungen, bei denen es
einige Anknüpfungspunkte an die Forschungsschwerpunkte des DLR gab, kamen auch der
Austausch untereinander sowie ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Besuch des
Grenzlandmuseums und der Firma Otto Bock in Duderstadt nicht zu kurz.
Bei der feierlichen Preisverleihung wurden zum Abschluss die Sieger vom Leiter des DLR
Standortes Prof. Joachim Block, dem ehemaligen Präsidenten der Deutschen Physikalischen
Gesellschaft (DPG) Prof. Gerd Litfin, Herrn Georg Winner, dem Bundessprecher der jungen
Deutschen Physikalischen Gesellschaft (jDPG) sowie dem Wettbewerbsleiter Dr. Stefan Petersen
für ihre herausragenden physikalischen Leistungen geehrt. Die 15 besten deutschen Nach-
wuchsphysiker sind:
Platz 1 – Arne Wolf, Wilhelm-Ostwald-Schule (Leipzig)
Platz 2 – Sven Jandura, Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium (Dresden)
Platz 3 – Simon Lichtinger, Gymnasium Dingolfing (Dingolfing)
Platz 4 – Christian Schmidt, Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium (Dresden)
Platz 5 – Kai Gipp, Wilhelm-Ostwald-Schule (Leipzig)
Platz 6 – Carlos Esparza-Sanchez, Oskar-Maria-Graf-Gymnasium (Neufahrn)
Platz 7 – Sebastian Bürger, Johann-Walter-Gymnasium (Torgau)
Platz 8 – Konstantin Schwark, Carl-Zeiss-Gymnasium (Jena)
Platz 9 – Manuel Rieger, Friedrich-Schiller-Gymnasium (Zeulenroda-Triebes)
Platz 9 – Lukas Rapp, Windeck-Gymnasium (Bühl)
Platz 11 – Dominik Alexander Kloepfer, St.-Ursula-Gymnasium (Düsseldorf)
Platz 12 – Jan Kruse, Gymnasium Augustinianum (Greven)
Platz 13 – Maurice Zeuner, Carl-Zeiss-Gymnasium (Jena)

                                              9
Bericht zur 47. Internationalen PhysikOlympiade in Zürich, Schweiz 2016

Platz 14 – Leo Gitin, Wilhelm-Ostwald-Schule (Leipzig)
Platz 14 – Eugen Dizer, Martin-Gerbert-Gymnasium (Horb)

Abb. 6: Siegerehrung der Bundesrunde im Auswahlwettbewerb zur 47. Internationalen
PhysikOlympiade im DLR_School_Lab Göttingen.

Diese fünfzehn Knobler haben sich für die Finalrunde des Wettbewerbs qualifiziert. Aber auch
den Teilnehmenden, die nicht in die nächste Runde einziehen, gebührt Anerkennung für ihre
bemerkenswerten Leistungen. Dies sehen auch die DPG, der Spektrum der Wissenschaft Verlag
und die Firma Casio so und haben die Schülerinnen und Schüler mit einem Jahresabonnement
einer naturwissenschaftlichen Zeitschrift sowie einem Taschenrechner belohnt.
Vier besonders junge Schüler erhielten für ihre Leistungen außerdem eine Einladung zum
Auswahlseminar für die diesjährige Europäische ScienceOlympiade. Für sie winkt in diesem
gesamtnaturwissenschaftlichen Teamwettbewerb ein Ticket nach Tartu in Estland. Darüber
hinaus können drei Kandidaten durch ein Forschungspraktikum am DLR die in der Woche
gewonnenen Eindrücke weiter vertiefen.
4. Auswahlrunde - Finale der deutschen PhysikOlympiade im Forschungszentrum Jülich
Geschafft! Sven Jandura (Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium, Dresden), Arne Wolf (Wilhelm-
Ostwald-Schule, Leipzig), Christian Schmidt (Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium, Dresden),
Simon Lichtinger (Gymnasium Dingolfing) und Kai Gipp (Wilhelm-Ostwald-Schule, Leipzig)
werden Deutschland bei der 47. Internationalen PhysikOlympiade (IPhO) in Zürich vertreten.
Die fünf Olympioniken sind die Sieger der Finalrunde des bundesweiten Auswahlwettbewerbs
zur IPhO, die in diesem Jahr zum fünften Mal im Forschungszentrum Jülich (FZJ) stattfand. Die
insgesamt 15 Teilnehmenden dieser Runde haben sich bundesweit unter mehr als 670
Schülerinnen und Schülern qualifiziert und sind damit die besten Physikschüler Deutschlands.

                                              10
Die Auswahl des deutschen Teams

                                                    In der Woche nach Ostern 2015 haben
                                                    die besten Nachwuchsphysiker dieses
                                                    Jahres jeden Tag eine Klausur mit
                                                    theoretischen     und      experimentellen
                                                    Aufgaben quer durch die Physik
                                                    absolviert. Fragen zur Teilchenphysik und
                                                    zur    magnetischen     Datenspeicherung
                                                    kamen dabei auch von den Jülicher
                                                    Wissenschaftlern Prof. Christoph Hanhart
                                                    vom Institut für Kernphysik und Dr.
                                                    Daniel Bürgler vom Peter Grünberg
                                                    Institut. Neben den Klausuren hatten die
 Abb. 7: Experimentieren in der Finalrunde der Schüler         Gelegenheit,     Institute   des
 deutschen PhysikOlympiade im FZJ.                  Forschungszentrums zu besuchen und
dabei mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen. Anlaufstelle
war dabei das Schülerlabor JuLab des FZJ, das maßgeblich an der Organisation beteiligt war.
Carlos Esparza-Sanchez (Oskar-Maria-Graf-Gymnasium, Neufahrn) und Sebastian Bürger
(Johann-Walter-Gymnasium, Torgau), zwei weitere Teilnehmer der Finalrunde, konnten sich
aufgrund ihrer Platzierungen für einen Praktikumspreis des Forschungszentrums Jülich
qualifizieren und erhalten so eine Gelegenheit, die in der Woche gewonnenen Eindrücke weiter
zu vertiefen.
Die vierte Auswahlrunde wurde erneut von einem Vertreter der Studienstiftung des Deutschen
Volkes begleitet, der die Eignung der schließlich ermittelten Teammitglieder für die
Studienstiftung feststellen sollte. In diesem Jahr konnte Herr Prof. Dr. Christian Fleischhack von
der Universität Paderborn, der bei der 24. IPhO 1993 in Williamsburg, USA eine Silbermedaile
gewonnen hat, für diese Aufgabe gewonnen werden. Neben seiner Gutachtertätigkeit konnte er
den interessierten Teilnehmern auch ein wenig von seinem Forschungsfeld berichten.
Weitere Vorbereitung auf den internationalen Wettbewerb
Die Mitglieder des deutschen Teams haben vom 24. - 28. Juni 2018 einige Tage am Werner-
Heisenberg-Gymnasium in Heide verbracht und sich dort unter der Leitung von Stefan Burzin,
dem Schleswig-Holsteinischen Landesbeauftragten der IPhO, und seinen Kollegen ganz der
experimentellen Physik gewidmet. Schwerpunkte des unter der Anleitung von erfahrenen
Heider Lehrern durchgeführten Seminars waren der Umgang mit Mess- und Experimentier-
geräten sowie das Einüben experimenteller Standardverfahren.
Seit ihrer Auswahl wurden die Kandidaten darüber hinaus von ehemaligen Wettbewerbs-
teilnehmern mit Klausuren aus den letzten Jahren und weiteren Übungsblättern auch in
theoretischer Hinsicht trainiert. Zielsetzung dieses Angebotes ist es, den Teilnehmenden auch in
der Zeit nach den Auswahlrunden Hilfestellungen für das eigenständige Üben von Aufgaben zu
geben. Gerade das Studieren älterer IPhO-Aufgaben und das Üben des richtigen Umganges mit
der Bearbeitungszeit wird in anderen Ländern deutlich intensiver betrieben als in Deutschland
und eine gute Kenntnis alter Aufgaben kann in einer Klausursituation äußerst hilfreich sein.

Abschließend fand vom 07. bis zum 09. Juli 2016 noch ein gemeinsames Training zusammen
mit dem dänischen Nationalteam an der Danmarks Tekniske Universitet in Kopenhagen,
Dänemark statt.

                                               11
Bericht zur 47. Internationalen PhysikOlympiade in Zürich, Schweiz 2016

3. Die 47. Internationale PhysikOlympiade

Ablauf
Mit Schülerteams aus insgesamt 84 teilnehmenden Ländern fand die 47. Internationale
PhysikOlympiade vom 11. bis zum 17. Juli 2016 in Zürich in der Schweiz statt. Dabei wurde die
Organisation gemeinsam von der Schweiz und dem kleinen Nachbarland Liechtenstein
übernommen. Delegationen der folgenden Staaten nahmen an der IPhO 2016 teil:
  Ägypten, Armenien, Australien, Aserbaidschan, Bangladesch, Belgien, Bolivien, Bosnien-
  Herzegowina, Brasilien, Bulgarien, China, Costa-Rica, Dänemark, Deutschland, Ecuador,
  El Salvador, Estland, Finnland, Frankreich, Georgien, Ghana, Griechenland, Großbritannien,
  Hongkong, Indien, Indonesien, Iran, Island, Israel, Italien, Japan, Kambodscha, Kanada,
  Kasachstan, Kirgisistan, Kolumbien, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Macao,
  Malaysia, Mazedonien, Mexiko, Moldawien, Mongolei, Montenegro, Nepal, Niederlande,
  Nigeria, Norwegen, Österreich, Pakistan, Polen, Portugal, Qatar, Rumänien, Russland, Saudi-
  Arabien, Schweden, Schweiz, Serbien, Singapur, Slowakei, Slowenien, Spanien, Sri Lanka,
  Südafrika, Südkorea, Suriname, Syrien, Tadschikistan, Taiwan, Thailand, Türkei, Tschechien,
  Turkmenistan, Ukraine, Ungarn, USA, Usbekistan, Vietnam, Weißrussland und Zypern.
Darüber hinaus waren Luxemburg und Tunesien mit einem Beobachter vertreten. Damit waren
auch bei der PhysikOlympiade 2016 Delegationen von (nahezu) allen Kontinenten vertreten
und insgesamt 398 Olympioniken sind bei dem Wettbewerb angetreten. Der Anteil weiblicher
Teilnehmender war mit 25 Teilnehmerinnen (6,2%) auch in diesem Jahr sehr gering.
Auf deutscher Seite stellten sich Kai Gipp von der Wilhelm-Ostwald-Schule (Leipzig), Sven
Jandura vom Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium (Dresden), Simon Lichtinger vom Gymnasium
Dingolfing, Christian Schmidt vom Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium (Dresden) und Arne
Wolf von der Wilhelm-Ostwald-Schule (Leipzig) den Herausforderungen des Wettbewerbs.
Nach Zürich begleitet wurden sie von Dr. Stefan Petersen und Peter Wulff, beide vom Leibniz-
Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik an der Universität Kiel, das
für die Auswahl und das Training des Teams verantwortlich ist.
Das Rahmenprogramm der IPhO war geprägt von der schweizerischen und Liechtensteiner
Natur, bot aber auch Einblicke in Forschungsinstitutionen wie dem Paul Scherrer Institut und
dem CERN in Genf. An einem Schweizer Abend hatten die Teilnehmenden darüber hinaus
Gelegenheit, sich im Talerschwingen, Kuhmelken und Alphornblasen zu probieren. Aktivitäten
die sichtlich gut ankamen. Feierlicher Abschluss der IPhO war die Preisverleihung am 17. Juli.

Klausurthemen und Ergebnisse
Der eigentliche Wettbewerb bei der IPhO besteht aus zwei je fünfstündigen Klausuren, einer
theoretischen und einer experimentellen.
Bei den Klausurthemen haben es sich die Ausrichter nicht nehmen lassen, Aufgaben mit Bezug
zum Forschungszentrum CERN zu entwickeln. Auch die anderen Aufgaben waren sehr gut
vorbereitet, spannend und herausfordernd. In den experimentellen Aufgaben wurden zum
einen die elektrische Leitfähigkeit dünner Schichten und zum anderen springende Mohnsamen
als ein Modellsystem für Phasenübergänge untersucht. Die theoretischen Aufgaben befassten
sich mit mechanischen Fragestellungen, der Dynamik in nichtlinearen Stromkreisen und der

                                              12
Die 47. Internationale PhysikOlympiade

Teilchendetektion im Large Hadron Collider. Damit deckten die gut vorbereiteten Aufgaben ein
breites Spektrum ab und stellten die Teilnehmenden vor einige Herausforderungen.
Bei der Besprechung im international board, das aus den Delegationsleitern aller Nationen sowie
Vertretern der Aufgabenentwickler zusammengesetzt ist und in dem die Aufgaben in der
englischen Originalfassung diskutiert werden, gab es bei den Aufgaben einige Veränderungen.
Am Ende der Diskussionen lag eine endgültige, von allen akzeptierte Version vor, die von den
Delegationsleitern in die jeweilige Landessprache übersetzt wurde. Die ins Deutsche übersetzte
Fassung der Aufgaben ist in der Anlage zu finden. Erstmalig wurden die Aufgaben nicht in einer
Textdatei sondern mit Hilfe eines Onlinesystems übersetzt, das eine Übersetzung Absatz für
Absatz erlaubte, ohne sich um die Formatierung der Textteile kümmern zu müssen – ein echter
Zugewinn für den Wettbewerb.
Experimentelle Klausur
In der fünfstündigen experimentellen Klausur waren von den Teilnehmenden zwei Aufgaben zu
unterschiedlichen Bereichen der Physik zu bearbeiten:
   E.1 Elektrische Leitfähigkeit in zwei Dimensionen                             (10 Pkt.)
   E.2 Springende Kügelchen - ein Modell für Phasenübergänge und Instabilitäten (10 Pkt.)
Theoretische Klausur
Die ebenfalls fünfstündige theoretische Klausur bestand, wie oben beschrieben, aus drei
voneinander unabhängig zu bearbeitenden größeren Aufgaben mit folgenden Themen:

   T.1 Zwei Probleme in der Mechanik                                             (10 Pkt.)
   T.2 Nichtlineare Dynamik in Stromkreisen                                      (10 Pkt.)
   T.3 Large Hadron Collider                                                     (10 Pkt.)
Korrektur, Moderation und Ergebnisse der 47. IPhO
Nach den Prüfungen wurden die Klausuren von einem nahezu 90 Personen umfassenden
Korrektorenteam sowie von den jeweiligen Landesbetreuern korrigiert und bewertet.
Gelegentlich gibt es dabei, zum Beispiel aufgrund von unterschiedlichen Auslegungen des
Bewertungsmaßstabes oder Sprachschwierigkeiten, Abweichungen zwischen der Bewertung des
Korrektorenteams und der Landesbetreuer. Für solche Fälle ist zur abschließenden Festlegung
der Bewertung eine Moderation vorgesehen, bei der sich die beiden Betreuer des betroffenen
Schülers mit ebenfalls zwei der Korrektoren der entsprechenden Aufgabe zusammensetzen und
in einem festen Zeitrahmen über eine angemessene Bepunktung des strittigen Falles
diskutieren. Da die Punktegrenzen zum Erreichen der Medaillen bereits nach der ersten
Korrektur festgelegt werden, ist die Moderation oft Schauplatz hitziger Kämpfe um bessere
Medaillenränge.
Die mindestens zu erreichenden Punktzahlen für die einzelnen Medaillenränge wurden vor der
Moderation festgelegt auf:
  Gold           39,8   Punkte                       (2015: 42,2; 2014: 27,2; 2013: 38,6)
  Silber         30,7   Punkte                       (2015: 33,0; 2014: 18,4; 2013: 29,5)
  Bronze         22,7   Punkte                       (2015: 24,0; 2014: 12,7; 2013: 21,5)
  Anerkennung    17,5   Punkte (honorable mention)   (2015: 18,0; 2014: 9,15; 2013: 18,7)
Damit lagen die Punktegrenzen etwa im Durchschnitt der letzten Jahre, so dass eine gute
Passung zwischen der Schwierigkeit und den Leistungen der Teilnehmenden angenommen
werden kann.

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Bericht zur 47. Internationalen PhysikOlympiade in Zürich, Schweiz 2016

Da es durch die Moderation zu einigen verbesserten Medaillenrängen gekommen ist, wurden
mehr Medaillen ausgegeben als theoretisch aufgrund der Festlegung der Punktgrenzen zu
erwarten waren. Statt 32 Goldmedaillen (8% der Teilnehmenden) wurden schließlich 47 Gold-
medaillen vergeben (12%). Darüber hinaus wurden 74 Silber- (19%) und 98 Bronzemedaillen
(25%) sowie 65 Anerkennungspreise (16%) verliehen. Diese Zahlen entsprechen etwa den von
den Statuten vorgesehenen Anteilen von 17%, 25% sowie 17% der Teilnehmenden. Damit
haben von den 398 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern insgesamt 284 (71%) einen Preis
erhalten.
                                                In diesem Jahr gab es bei der Moderation
                                                auch zu einigen der deutschen Kandidaten
                                                wieder kleineren Diskussionsbedarf, da die
                                                Betreuer an einigen Stellen mehr Punkte
                                                gegeben hätten als die Korrektoren des
                                                Gastgeberlandes. Die Differenzen konnten
                                                aber ausgeräumt werden, so dass am Ende
                                                eine für beide Seiten befriedigende Lösung
                                                erreicht wurde.
                                                Am Ende konnten die deutschen Schüler mit
                                                vier Silber- und einer Goldmedaille auf ganzer
                                                Linie überzeugen: Je eine Silbermedaille ging
                                                an Kai Gipp, Simon Lichtinger, Christian
                                                Schmidt und Arne Wolf. Sven Jandura gewann
                                                eine der begehrten Goldmedaillen. Damit
                                                erreicht Deutschland im Medaillenranking
                                                einen hervorragenden 13. Platz und liegt im
                                                europäischen Spitzenfeld – nur Rumänien und
                                                Russland konnten ein besseres Medaillen-
                                                ergebnis vorweisen.
                                                 Mit spannenden Aufgabenstellungen, einem
                                                 sehr ansprechenden Rahmenprogramm und
                                                 einer hervorragenden Organisation wussten
 Abb. 8: Das deutsche Schülerteam der 47. IPhO die Ausrichter die Physikbegeisterten aus der
 in Zürich. V.l.n.r.: Kai Gipp (Silber), Sven ganzen Welt für sich zu gewinnen.
 Jandura (Gold), Arne Wolf (Silber), Christian
 Schmidt (Silber) und Simon Lichtinger (Silber). Im Einzelnen erreichten die deutschen Schüler
                                                 die folgenden Ergebnisse:

                     Experimentelle                               Gesamt-
                                         Theoretische Klausur             Medaille     Rang
                        Klausur                                   punkte
                      E1       E2       T1       T2        T3                          von
                     10 P.    10 P.    10 P.    10 P.     10 P.    50 P.             398 Tln.

Kai Gipp             8,6       7,1      5,9         2,0   9,2      32,8     Silber      85

Sven Jandura         9,8       7,4      8,0         8,7   6,5      40,4      Gold       37

Simon Lichtinger     7,5       9,0      5,2         5,9   3,5      31,1     Silber     112

Christian Schmidt    6,0       8,2      4,0         9,6   4,3      32,1     Silber      95

Arne Wolf            9,9       8,9      4,3         2,8   5,2      31,1     Silber     112

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Die 47. Internationale PhysikOlympiade

Die besten Ergebnisse erzielten in diesem Jahr wiederum asiatische Schüler. Als bester
nichtasiatischer Schüler kam ein Russe auf den fünften Platz. Das beste Schülerteam im
inoffiziellen Nationenranking kam, wie schon im Vorjahr, aus der Volksrepublik China.
Der Preis für den besten Teilnehmenden ging in diesem Jahr an Chenkai Mao aus China, der
eine beeindruckende Gesamtpunktzahl von 48,1 Punkten erreichte. Der Preis für die beste
Bearbeitung der theoretischen Klausur ging an Aleksandr Artemev aus Russland, und der Preis
für die beste experimentelle Klausur wurde an Chia-Hsuan Lu aus Taiwan vergeben.
Weitere Informationen zu dem internationalen Wettbewerb, zu dessen Vorbereitung und zu
den Ergebnissen sind in dem ausführlichen Report zu finden, den die Ausrichter erstellt haben.
Er ist abrufbar unter http://ipho2016.org.
Unter http://www.ipho2016.org/ipho2016/delegations-and-results/ findet sich darüber hinaus
eine Liste der Preisträger der diesjährigen IPhO zusammen mit ihren Resultaten.

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Bericht zur 47. Internationalen PhysikOlympiade in Zürich, Schweiz 2016

47. IPhO - Medaillenspiegel

Die folgende Liste gibt die Anzahl der Gold-, Silber- und Bronzemedaillen sowie der
Anerkennungsurkunden (HM) für jedes Land geordnet nach der Gesamtpunktzahl, wieder. Die
Punkte beziehen sich auf die Summe der Punkte aller Schülerinnen und Schüler eines Landes.
Da die Punkte der Teilnehmenden, die keinen Preis gewonnen haben, nicht veröffentlicht
werden und einige Länder mit kleineren Delegationen antreten, ist diese Angabe nur für
diejenigen Länder vergleichbar, bei denen fünf Teilnehmende einen Preis gewonnen haben. Die
anderen werden ohne Punktangabe aufgeführt. Zu beachten ist ferner, dass auch die unteren
angegebenen Ränge durch Länder, bei denen nicht alle Teilnehmenden einen Preis gewinnen
konnten, verschoben werden können.

       Land                         Gold     Silber   Bronze     HM       Punkte    Rang
 1     China                         5          0       0         0       231,3    1
 2     Korea, Republic of            5          0       0         0       225,8    2
 3     Taiwan                        5          0       0         0       211,6    3
 4     Russia                        4          1       0         0       207,8    4
 5     USA                           2          3       0         0       197,4    5
 6     India                         3          2       0         0       195,2    6
 7     Singapore                     2          3       0         0       195,0    7
 8     Thailand                      2          3       0         0       193,5    8
 9     Japan                         3          1       1         0       190,7    9
 10    Romania                       2          3       0         0       189,4    10
 11    Indonesia                     1          4       0         0       182,4    11
 12    Hong Kong                     1          3       1         0       177,5    12
 13    Vietnam                       2          2       1         0       177,4    13
 14    Iran                          2          1       2         0       173,0    14
 15    Hungary                       1          3       1         0       171,4    15
 16    Ukraine                       1          3       1         0       168,6    16
 17    Germany                       1          4        0        0       167,5    17
 18    Serbia                        1          1       3         0       158,7    18
 19    Israel                        0          3       1         1       154,0    19
 20    Slovakia                      0          1       4         0       152,4    20
 21    Brazil                        1          1       3         0       151,3    21
 22    Australia                     0          2       3         0       148,5    22
 23    Turkey                        0          3       2         0       147,0    23
 24    Finland                       0          3       1         1       145,7    24
 25    United Kingdom                0          3       2         0       143,6    25
 26    France                        0          2       3         0       142,4    26
 27    Belarus                       1          1       2         1       141,7    27
 28    Kazakhstan                    0          3       2         0       141,4    28
 29    Canada                        0          0       5         0       132,8    30
 30    Lithuania                     1          0       3         1       129,5    31
 31    Bulgaria                      0          1       3         1       129,2    32
 32    Austria                       0          1       3         1       124,0    33
 33    Saudi Arabia                  0          1       2         2       122,6    34
 34    Czech Republic                0          0       3         2       122,1    35
 35    Italy                         0          0       4         1       120,8    36
 36    Slovenia                      0          0       4         1       120,3    37
 37    Netherlands                   0          1       0         4       116,3    38

                                            16
Die 47. Internationale PhysikOlympiade

38   Spain                    0         1         1        3      114,1     39
39   Croatia                  0         0         2        3      108,8     42
40   Switzerland              0         0         1        4      107,2     43
41   Armenia                  1         2         1        0      k.A.
42   Azerbaijan               0         0         2        1      k.A.
43   Bangladesh               0         0         1        2      k.A.
44   Belgium                  0         0         0        3      k.A.
45   Bolivia                  0         0         0        0      k.A.
46   Bosnia and Herzegovina   0         2         0        1      k.A.
47   Cambodia                 0         0         0        0      k.A.
48   Colombia                 0         0         1        2      k.A.
49   Costa Rica               0         0         0        1      k.A.
50   Cyprus                   0         0         0        2      k.A.
51   Denmark                  0         0         2        1      k.A.
52   Ecuador                  0         0         0        0      k.A.
53   Egypt                    0         0         2        0      k.A.
54   El Salvador              0         0         1        1      k.A.
55   Estonia                  0         1         2        1      k.A.
56   Georgia                  0         0         0        2      k.A.
57   Ghana                    0         0         0        0      k.A.
58   Greece                   0         0         0        1      k.A.
59   Iceland                  0         0         1        1      k.A.
60   Kyrgyzstan               0         0         1        2      k.A.
61   Latvia                   0         1         1        2      k.A.
62   Liechtenstein            0         0         0        0      k.A.
63   Macao                    0         1         3        0      k.A.
64   Macedonia                0         0         1        1      k.A.
65   Malaysia                 0         0         1        0      k.A.
66   Mexico                   0         0         0        4      k.A.
67   Moldova                  0         1         1        1      k.A.
68   Mongolia                 0         1         3        0      k.A.
69   Montenegro               0         0         0        0      k.A.
70   Nepal                    0         0         0        2      k.A.
71   Nigeria                  0         0         0        1      k.A.
72   Norway                   0         0         0        0      k.A.
73   Pakistan                 0         0         0        1      k.A.
74   Poland                   0         1         3        0      k.A.
75   Portugal                 0         0         0        3      k.A.
76   Qatar                    0         0         0        1      k.A.
77   South Africa             0         0         0        0      k.A.
78   Sri Lanka                0         0         2        0      k.A.
79   Suriname                 0         0         0        0      k.A.
80   Sweden                   0         0         3        1      k.A.
81   Syria                    0         0         0        1      k.A.
82   Tajikistan               0         0         2        0      k.A.
83   Turkmenistan             0         0         0        0      k.A.
84   Uzbekistan               0         0         0        0      k.A.
                              47        74        98       65

                                   17
Bericht zur 47. Internationalen PhysikOlympiade in Zürich, Schweiz 2016

4. Ereignisse im Zusammenhang mit der IPhO

In diesem Kapitel werden weitere Ereignisse aus dem Umfeld der IPhO und den
ScienceOlympiaden am IPN dargestellt, die in dem übrigen Text keinen passenden Platz
gefunden haben, aber dennoch nicht unerwähnt bleiben sollen.

Diskussionen im International Board

Neben der Besprechung der Aufgaben wird in den Sitzungen des international board der IPhO
auch über zukünftige Entwicklungen und besondere Ereignisse in dem Wettbewerb beraten.
Dazu gehörten in diesem Jahr insbesondere sehr viel Lob für das erstmalig eingesetzte Online-
Übersetzungstool, das, verglichen mit der Arbeit an Worddateien, viel Arbeit erspart hat. Es soll
versucht werden, ein solches System auch für die nächsten Jahre zu etablieren.
Darüber hinaus wurde länger über einen Vorschlag eines israelischen Kollegen gesprochen, die
Punktegrenzen für die Medaillen erst nach der Moderation festzulegen, um eine Konzentration
auf die Schülerinnen und Schüler zu vermeiden, die kurz vor dem nächsten Medaillenrang
stehen und sich mehr auf physikalische Einwände zu konzentrieren. Dadurch würde es auch
keine Verschiebungen der Medaillenzahlen von den laut Statuten vorgesehenen mehr geben. In
anderen Wettbewerben, wie der Europäischen ScienceOlympiade (EUSO), funktioniert dieses
System sehr gut, so dass auch die deutsche Delegation einen Vorschlag in diese Richtung
unterstützt. Abgestimmt werden soll über eine solche Änderung im kommenden Jahr.

Jaan Kalda aus Estland hat von konkreten Plänen berichtet, eine PhysikOlympiade auf
Europäischer Ebene aufzubauen, die, anders als die oft relativ stark geführten Aufgaben in der
IPhO, offenere Aufgabenstellungen beinhaltet. Er bat alle Länder mit einem Interesse an einem
solchen Wettbewerb um Kontaktaufnahme. Für das deutsche Team wäre ein solcher
Wettbewerb sicher eine ausgezeichnete Trainingsmöglichkeit. In anderen Erdteilen bestehen
seit vielen Jahren solche regional begrenzten Wettbewerbe, die der IPhO vorangestellt sind.
Schließlich haben auch in diesem Jahr wieder Länder ihre Bereitschaft zur Ausrichtung der IPhO
erklärt, so dass die Durchführung des Wettbewerbes auch in den kommenden Jahren gut
gesichert ist. Die vorgesehenen zukünftigen Austragungsländer sind:

      IPhO               Jahr         Ort                          Land
       48.               2017         Yogyakarta                   Indonesien
       49.               2018         Lissabon                     Portugal
       50.               2019                                      Israel
       51.               2020                                      Litauen
       52.               2021                                      zur Zeit offen
       53.               2022                                      Japan
       54.               2023                                      Iran
       55.               2024                                      Frankreich
       56.               2025                                      Kolumbien
       57.               2026                                      Ungarn
       58.               2027                                      Südkorea
       59.               2028                                      Ecuador
        …                2041                                      Bangladesch
Auch wenn sich an dieser Liste erfahrungsgemäß noch einige Änderungen ergeben, stehen den
Teilnehmenden in den kommenden Jahren damit einige sehr interessante Reiseziele bevor.

                                               18
Ereignisse im Zusammenhang mit der IPhO

Schülerpreis der DPG

Der Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V., Prof. Rolf-Dieter Heuer, hat bei
der DPG-Frühjahrstagung in Münster den Schülerinnen- und Schülerpreis 2017 der DPG an die
Mitglieder des deutschen Teams der 47. Internationalen PhysikOlympiade 2016 verliehen.
Die Auszeichnung mit dem Schülerpreis ist eine ganz besondere Ehre für die Olympioniken und
eine wunderbare Anerkennung der Leistung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer an dem
Auswahlwettbewerb, der von der DPG in vielfacher Hinsicht unterstützt wird.

Treffen der IPhO-Landesbeauftragten
Vom 26. - 28. Februar 2016 hat in Hannover das bereits zehnte Bundestreffen der Landes-
beauftragten der IPhO stattgefunden. Ziel dieses Treffens war zum einen die Diskussion der
Aufgaben für die erste Runde zur 48. IPhO 2017 und zum anderen der Austausch der Landes-
beauftragten sowohl untereinander als auch mit der Wettbewerbsleitung in Kiel.
Auf diesem auch zur Koordination und konzeptionellen Planung des Wettbewerbes sehr
wichtigen Treffen konnten viele Fragen zum Ablauf des Wettbewerbes und zur zukünftigen Aus-
richtung eingehend erörtert werden.

Kooperationen im Auswahlwettbewerb
Die Kooperation des Wettbewerbes sowohl mit Forschungseinrichtungen als auch mit
ehemaligen Teilnehmenden wurde im Auswahlwettbewerb zur 47. IPhO mit der Ausrichtung
der dritten Runde am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt am Standort Göttingen und
der vierten Runde im Forschungszentrum Jülich fortgeführt. Insbesondere durch die
Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachdisziplinen
und durch Aufgabenideen ehemaliger IPhO-Teilnehmender konnten die Aufgaben interessant
und abwechslungsreich gestaltet werden. Für die teilnehmenden Jugendlichen sind außerdem
die    große   Wissenschaftsnähe    bei     der   Ausrichtung   der   Auswahlrunden     an
Forschungseinrichtungen und die Preisverleihung direkt am Ende der Auswahlrunde von großer
Relevanz.

Vorbereitungsseminar von Orpheus
Die Organisationsgruppe Physik für europäische Schüler und Studenten (Orpheus) e. V., die
sich hauptsächlich aus ehemaligen Teilnehmern des IPhO-Auswahlverfahrens zusammensetzt,
hat im Oktober 2015 in Leipzig erneut ein Seminar für Teilnehmer des deutschen Auswahl-
wettbewerbs zur Internationalen PhysikOlympiade durchgeführt, bei dem diese die Gelegenheit
hatten, mit Gleichgesinnten zu experimentieren, Aufgaben zu lösen oder über Physik zu
diskutieren. Der Termin des Seminars ist so gelegt, dass es in den Bearbeitungszeitraum der
zweiten Runde fällt. Obwohl das Seminar kein Bestandteil des offiziellen Auswahlverfahrens
darstellt, liefert es für Interessierte einen Beitrag zur Vorbereitung auf die dritte Runde im
Wettbewerb und kann darüber hinaus einfach dazu dienen, andere Physikbegeisterte zu treffen.
Nähere Informationen zu Orpheus und dem Seminar sind unter www.orpheus-verein.de zu
finden.

Vernetzung der ScienceOlympiaden am IPN
Das IPN organisiert neben dem Auswahlwettbewerb zur Internationalen PhysikOlympiade noch
fünf weitere naturwissenschaftliche Schülerwettbewerbe, die unter dem gemeinsamen Namen

                                              19
Bericht zur 47. Internationalen PhysikOlympiade in Zürich, Schweiz 2016

ScienceOlympiaden firmieren. Inhaltlich und organisatorisch sind die ScienceOlympiaden eng
miteinander verzahnt.
So rekrutieren sich die Teilnehmer der Europäischen ScienceOlympiade (EUSO) aus den
Auswahlwettbewerben zur Internationalen Biologie-, Chemie- und PhysikOlympiade, die
gleichzeitig auch die ersten Auswahlstufen zur EUSO darstellen. Aus jedem der drei
Wettbewerbe wurden nach der dritten Runde die vier besten Talente, die nach dem
01.01.1999 geboren sind, zu einem Auswahlseminar für die EUSO 2016 an die Universität
Potsdam eingeladen, wo sie um einen Platz im Nationalteam gerungen haben. Zusätzlich
wurden zu diesem Auswahlseminar auch drei Mitglieder des deutschen Nationalteams der
Internationalen JuniorScienceOlympiade (IJSO) 2015 eingeladen.
Die beiden deutschen Teams haben auf der Europäischen ScienceOlympiade, die in diesem Jahr
vom 07. - 14. Mai in Tartu & Tallinn, Estland stattfand, mit dem ersten und zwölften Rang eine
Gold- und eine Silbermedaille gewonnen und sind damit Europameister geworden.
Weitere Informationen über die EUSO sind unter http://wettbewerbe.ipn.uni-kiel.de/euso/ oder
der internationalen EUSO Seite euso.eu zu finden.
Es zeigte sich auch im vergangenen Jahr, dass die enge Vernetzung der Olympiaden am IPN zu
einer langfristigen Förderung und Motivation junger Talente führt. Viele der erfolgreichen
Teilnehmenden an der EUSO oder der IJSO sind später auch in den „Facholympiaden“, also der
Biologie-, Chemie- oder PhysikOlympiade, oder bei anderen Wettbewerben außerordentlich
erfolgreich.

                                              20
Anlagen

Danksagung

Die Durchführung des Auswahlwettbewerbs zur Internationalen PhysikOlympiade wäre ohne
die Unterstützung der Mittelgeber sowie zahlreicher Helfer und Sponsoren nicht denkbar.
Daher gilt ein besonderer Dank für das große Engagement bei dem IPhO-Auswahlwettbewerb

   •   den betreuenden Lehrkräften, die Schülerinnen und Schüler motivieren, an dem
       Wettbewerb teilzunehmen und sie durch die Auswahlrunden begleiten,
   •   den Landesbeauftragten des Wettbewerbes, die einen großen Teil der Organisations-
       und Korrekturarbeit in den ersten beiden Runden übernehmen und den Wettbewerb in
       den einzelnen Bundesländern vertreten,
   •   der KMK, die die Arbeit der Landesbeauftragten unterstützt und die Verteilung der
       Aufgaben in den Ländern über die Landesverteiler der Kultusministerien ermöglicht,
   •   dem BMBF als Mittelgeber des Wettbewerbes, das darüber hinaus die Preisträger des
       Wettbewerbes einmal im Jahr zu einem Tag der Talente nach Berlin einlädt,
   •   den ehemaligen Teilnehmenden und studentischen Hilfskräften, die die Korrektur und
       Betreuung während der Auswahlrunden übernehmen,
   •   den Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und Mitarbeitenden des DLR in Göttingen
       und des Forschungszentrums Jülich für die erfolgreiche Kooperation in den dritten und
       vierten Runden,
   •   der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. für die Unterstützung des
       Wettbewerbes durch zahlreiche Preise, die Teilnahme an der Preisverleihung der dritten
       Runde und die Vergabe des DPG-Schülerpreises an die Teammitglieder,
   •   der Studienstiftung des deutschen Volkes für die Aufnahme des Teams in ihre Förderung
       und insbesondere Prof. Dr. Christian Fleischhack von der Universität Paderborn, der die
       vierte Runde als Gutachter der Studienstiftung begleitet hat,
   •   der Firma Casio und dem Spektrum der Wissenschaft Verlag für die Vergabe von Preisen
       an die Teilnehmenden,
   •   den Kollegen des dänischen IPhO-Auswahlwettbewerbes und nicht zuletzt
   •   dem IPN in Kiel für die vielfältige Unterstützung des Auswahlwettbewerbs.

5. Anlagen

Als Anlage sind beigefügt:

   •   Das Veranstaltungsprogramm der 47. IPhO
   •   Die Aufgaben der 47. IPhO in deutscher Übersetzung

                                             21
Bericht zur 47. Internationalen PhysikOlympiade in Zürich, Schweiz 2016

Programm der 47. Internationalen PhysikOlympiade 2016

     Day           Time            Students                     Leaders / Observers

                 Morning

  Sun, July 10   Afternoon                       Arrivals & Registration

                  Evening

                 Morning                             Opening Event

 Mon, July 11    Afternoon
                                    Excursion                Discussion and Translation
                                  Ice Breakers                  Experimental Exams
                  Evening

                 Morning

  Tue, July 12   Afternoon    Experimental Exams                      Excursion

                  Evening

                 Morning
                                                             Discussion and Translation
 Wed, July 13    Afternoon         Excursion
                                                                 Theoretical Exams
                  Evening

                 Morning       Theoretical Exams
                                                                  Exam Marking
                                                                 Optional Excursion
  Thu, July 14   Afternoon    Special Guest Speech

                  Evening                            Midterm Party

                 Morning
                                                                   Exam Marking
  Fri, July 15   Afternoon         Excursion
                                                            International Board Meeting
                  Evening

                 Morning

  Sat, July 16   Afternoon         Excursion                         Moderation

                  Evening

                 Morning
                                                   Closing Ceremony
  Sun, July 17   Afternoon                          Farewell Lunch
                                                      Departures
                  Evening

                                            22
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