KEYCHANGE 2021 STUDIE ZUR GESCHLECHTERVIELFALT IN DER MUSIKWIRTSCHAFT UND ZUR MUSIKNUTZUNG - Reeperbahn Festival

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KEYCHANGE 2021 STUDIE ZUR GESCHLECHTERVIELFALT IN DER MUSIKWIRTSCHAFT UND ZUR MUSIKNUTZUNG - Reeperbahn Festival
KEYCHANGE 2021
IN KOOPERATION MIT DER MALISA STIFTUNG
GEFÖRDERT VON DER BEAUFTRAGTEN DES
BUNDES FÜR KULTUR UND MEDIEN

STUDIE ZUR
GESCHLECHTERVIELFALT IN
DER MUSIKWIRTSCHAFT UND
ZUR MUSIKNUTZUNG
KEYCHANGE 2021 STUDIE ZUR GESCHLECHTERVIELFALT IN DER MUSIKWIRTSCHAFT UND ZUR MUSIKNUTZUNG - Reeperbahn Festival
STUDIENKONZEPT
ES WURDEN VERSCHIEDENE BEFRAGUNGEN DURCHGEFÜHRT, ERGÄNZT DURCH
INFORMATIONEN AUS EXTERNEN QUELLEN

           Befragung Musikwirtschaft             Befragung
                                                 Konsument*innen
           Online-Befragung von
           Mitarbeiter*innen der an der Studie   Online-Befragung von
           beteiligten Verbände                  Musikkonsument*innen
           in der Musikwirtschaft                im Alter von 16-69 Jahren
           n=334 Interviews                      n=2.002 Interviews

           Expert*innen-Interviews               Weitere Quellen
           Qualitative Tiefeninterviews          Daten aus anderen
           mit Künstler*innen,                   Publikationen und frei
           Musikmanager*innen und                verfügbaren Quellen
           Konzertveranstalter*innen
           n=25 Interviews
                                                                             2
KEYCHANGE 2021 STUDIE ZUR GESCHLECHTERVIELFALT IN DER MUSIKWIRTSCHAFT UND ZUR MUSIKNUTZUNG - Reeperbahn Festival
Geschlechtervielfalt
in der Musikwirtschaft

                         3
CHANCENGLEICHHEIT
MÄNNER UND FRAUEN SCHÄTZEN DIE CHANCENGLEICHHEIT IN
DER MUSIKWIRTSCHAFT SEHR UNTERSCHIEDLICH EIN.

„Männer und Frauen in Deutschland haben gleiche Chancen in der Musikwirtschaft.“

Alle Befragten                                               47                                                  29                                  25

Frauen                                                            55                                                        30                             15

Männer                                             32                                       28                                            40

                               Stimme eher / gar nicht zu                               neutral                       Stimme eher / voll und ganz zu

Frage: Inwiefern stimmen Sie der folgenden Aussage zu: Männer und Frauen in Deutschland haben gleiche Chancen in der Musikwirtschaft; Angaben in Prozent; Top2 (stimme voll und ganz / eher zu)
Quelle: Befragung Musikwirtschaft, Basis: Alle Befragten (n=334 Interviews), Männer: n=130, Frauen n=197                                                                                          4
CHANCENGLEICHHEIT
ZWEI DRITTEL DER BEFRAGTEN MÄNNER, ABER WENIGER ALS DIE HÄLFTE
DER BEFRAGTEN FRAUEN NEHMEN EINE VERBESSERUNG WAHR.

„Hat sich die Chancengleichheit in der Musikwirtschaft in den letzten 5 Jahren verbessert?“

Alle Befragten                        14                              34                                            51

Frauen                                  18                                     40                                        42

Männer                            8                       28                                                   65

                           Hat sich eher / überhaupt nicht verbessert                             neutral   Hat sich eher / deutlich verbessert

Frage: Inwiefern stimmen Sie der folgenden Aussage zu? ; Angaben in Prozent
Quelle: Befragung Musikwirtschaft, Basis: Alle Befragten (n=334 Interviews), Männer: n=130, Frauen n=197                                          5
96%
           der befragten Frauen haben schon
          einmal diskriminierende Erfahrungen
           in Bezug auf ihr Geschlecht erlebt.

© Bildcopyright: Fynn Freud
GESCHLECHTSSPEZ. ERFAHRUNGEN
AM HÄUFIGSTEN ERLEBTEN DIE BETROFFENEN FRAUEN EINE ZUSCHREIBUNG
VON STEREOTYPEN, GEFOLGT VON UNANGEMESSENEN KOMMENTAREN.

                                                                                                    FRAUEN                          MÄNNER
                                                                                                                                                                 79
Zuschreibung geschlechtsspezifischer Fähigkeiten                                                                                             43
                                                                                                                                                                 78
Unangemessene Kommentare / Witze                                                                                                27
                                                                                                                                                            68
Nicht-Zutrauen bestimmter Fähigkeiten aufgrund des Geschlechts                                                       14
                                                                                                                                                       62
Gefühl, im Team geschlechtsbedingt weniger Gehör zu finden                                                        12
                                                                                                                                                   59
Ich bin häufig die einzige Person meines Geschlechts im Team                                                                   24
                                                                                                                                                   59
Bewertung nach Aussehen statt nach Leistung bzw. Kompetenz                                                                20
                                                                                                                                                  57
Stärkere Kritik und weniger Wertschätzung von Arbeitsergebnissen                                          5
                                                                                                                                        37
Aufgrund des Geschlechts eine Beförderung / Position nicht erhalten                                           7
                                                                                                                   13
Teilnahme an Veranstaltungen aufgrund des Geschlechts verweigert                                                  12

Frage: Welche der folgenden Erfahrungen haben Sie schon einmal im beruflichen Kontext gemacht?; Angaben in Prozent
Quelle: Befragung Musikwirtschaft, Basis: Alle Befragten (n=334 Interviews), Männer: n=130, Frauen n=197                                                              7
BARRIEREN
ALS TOP BARRIEREN WURDEN VETTERNWIRTSCHAFT, INTRANSPARENZ SOWIE
STEREOTYPE BENANNT. DIE HÄLFTE ALLER BEFRAGTEN FRAUEN WURDEN MIT
VORURTEILEN KONFRONTIERT, JEDOCH NUR 15 % ALLER BEFRAGTEN MÄNNER.

                                                                                                          FRAUEN                       MÄNNER
Bestehende Beziehungen (Vetternwirtschaft)                                                                                                                       54
                                                                                                                                          29
Stereotype und Vorurteile                                                                                                                                   49
                                                                                                                           15
Intransparente Entscheidungskriterien                                                                                                                      47
                                                                                                                                       28
                                                                                                                                                      40
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben                                                                                              25
                                                                                                                                                  37
Schlechte Bezahlung                                                                                                                    28
                                                                                                                                                 35
Mangelndes Selbstvertrauen                                                                                                           25
                                                                                                                                            31
Fehlende Vorbilder                                                                                                    11
                                                                                                                                       28
Fehlende Durchsetzungskraft                                                                                                       22
                                                                                                                                       28
Jobunsicherheit                                                                                                                 20
                                                                                                                                       27
Fehlende Netzwerke                                                                                                           18
                                                                                                                                     24
Unplanbare Projektarbeit                                                                                                              26
                                                                                                                        14
Infragestellung der künstlerischen Kreativität                                                                          14

Frage: Mit welchen Barrieren sehen Sie sich persönlich in Ihrer beruflichen Weiterentwicklung konfrontiert?; Angaben in Prozent; Top2 (sehr starke / eher eine Barriere);
Quelle: Befragung Musikwirtschaft, Basis: Alle Befragten (n=334 Interviews), Männer: n=130, Frauen n=197                                                                    8
HERAUSFORDERUNGEN
AUS DEN EXPERT*INNEN-INTERVIEWS LASSEN SICH
DREI ZENTRALE HERAUSFORDERUNGEN ABLEITEN.

 FEHLENDE                              STEREO-                              MÄNNLICHE
 RISIKOBEREITSCHAFT                    TYPISIERUNGEN                        NETZWERKE

Um Risiken zu vermeiden, werden       Männern werden häufig Attribute      Frauen erleben eine Ausgrenzung
selten mutige Entscheidungen zur      zugeschrieben, die in der Branche    aus männlichen Netzwerken, dies
Karriereentwicklung von weiblichen*   als erfolgsrelevant gelten. Frauen   behindert ihre Karriereentwicklung.
Künstler*innen getroffen.             werden mit schwächeren
                                      Attributen assoziiert.
Quelle: Expert*inneninterviews                                                                                   9
„Männer hängen halt gern mit anderen Kerlen ab.
                                                  Und Frauen sind da oft nicht so gerne gesehen.
                                                 Das mag sich gerade ändern und ist irgendwie ein
                                                        Klischee, aber ist doch häufig so.“
                                                                 Veranstalter

     „Es heißt häufig, dass Frauen für so ein
  Rockstar-Leben nicht gemacht sind, das könne
     man als Frau nicht so lange mitmachen.“
                                  Musikerin

© Bildcopyright: Johan Bergmark
SINNVOLLE MASSNAHME
ETWA DREI VIERTEL HALTEN DIE FÖRDERUNG JUNGER MENSCHEN FÜR SINNVOLL.
FAST DIE HÄLFTE DER FRAUEN BEFÜRWORTET QUOTENREGELUNGEN, BEI DEN
MÄNNERN TUT DIES NUR EINE MINDERHEIT.

                                                                                                     FRAUEN                       MÄNNER
                                                                                                                                                                75
Förderung junger Menschen: Workshops etc.                                                                                                                      73
                                                                                                                                                          66
Mentoring Programme                                                                                                                        42
                                                                                                                                                          65
Weibliche Netzwerke für Austausch und Sichtbarkeit                                                                                              47
                                                                                                                                                     52
Events mit Diskussionen zum Thema                                                                                                      39
                                                                                                                                            46
Quotenregelungen bei Konzerten/Festivals/Preisverleihungen usw.                                                          20
                                                                                                                                            44
Verhaltens-Guideline mit Selbstverpflichtung                                                                                               42

Frage: Welche der folgenden Maßnahmen zur Förderung von Geschlechtergleichstellung halten Sie für sinnvoll?; Angaben in Prozent
Quelle: Befragung Musikwirtschaft, Basis: Alle Befragten (n=334 Interviews), Männer: n=130, Frauen n=197                                                             11
UMSETZUNG VON MASSNAHME
INSGESAMT FINDEN NUR WENIGE, DASS DIE MAßNAHMEN BEREITS AUSREICHEND
UMGESETZT SIND. AM STÄRKSTEN IST DIE ZUSTIMMUNG BEI EVENTS UND
DISKUSSIONEN ZUM THEMA.

Förderung junger Menschen: Workshops etc.                                                                                20

Mentoring Programme                                                                                              9

                                                                                                                                                                    Relevanz
Weibliche Netzwerke für Austausch und Sichtbarkeit                                                                        21

Events mit Diskussionen zum Thema                                                                                                  32

Quotenregelungen bei Konzerten/Festivals/Preisverleihungen usw.                                            4

Verhaltens-Guideline mit Selbstverpflichtung                                                                 6
                                                                                                      Maßnahmen sind eher / ausreichend
                                                                                                      umgesetzt

Frage: Und wie gut sind diese Fördermaßnahmen aktuell schon in der Musikindustrie umgesetzt?; Angaben in Prozent; Top2 (ist bereits eher / ausreichend umgesetzt)
Quelle: Befragung Musikwirtschaft, Basis: Alle Befragten (n=334 Interviews)                                                                                                    12
VIELFALT FÖRDERN
ÜBER 80% FINDEN, DASS GEMISCHTE TEAMS BESSERE ERGEBNISSE ERZIELEN.
MÄNNER DENKEN EHER, DASS GESCHLECHTERVIELFALT IN DEN UNTERNEHMEN
BEREITS BESPROCHEN UND UMGESETZT WIRD, ALS DIE BEFRAGTEN FRAUEN.

                                                                                                    FRAUEN                      MÄNNER
Vielfältig zusammengesetzte Teams erzielen                                                                                                                                        87
bessere und kreativere Ergebnisse.                                                                                                                                              84

Ich würde mir wünschen, dass in meinem Unternehmen                                                                                                47
stärker auf Geschlechtervielfalt geachtet wird.                                                                                    33

Geschlechtervielfalt ist ein Thema,                                                                                                          43
über das in unserem Unternehmen gesprochen wird.                                                                                                       53

Unser Unternehmen unterstützt aktiv Initiativen, die sich für                                                                           39
Geschlechtervielfalt, Gleichberechtigung und Diversität einsetzen.                                                                                     52

In unserem Unternehmen achten wir                                                                                                       38
auf eine möglichst vielfältige Zusammenstellung von Teams.                                                                                                  57

Die Geschlechtervielfalt spiegelt sich auch in der                                                                         24
Geschäftsführung unseres Unternehmens wieder.                                                                                     32

Frage: Inwiefern stimmen Sie den folgenden Aussagen zum Thema Geschlechtervielfalt bezogen auf Ihr Unternehmen zu?; Angaben in Prozent; Top2 (stimme voll und ganz / eher zu)
Quelle: Befragung Musikwirtschaft, Basis: Beschäftigte in der Musikwirtschaft inkl. Studierende/Auszubildende, (n=293 Interviews), Männer: n=115, Frauen n=176                         13
QUOTENREGELUNGEN
ETWA JEDE ZWEITE FRAU BEFÜRWORTET QUOTEN BEI FÜHRUNGSKRÄFTEN, RADIO
AIRPLAY ODER LINE-UPS. BEI DEN MÄNNERN IST NUR JEDER DRITTE DAFÜR.

   Quote mindestens 50% weiblichen                                           Mindestquote für Frauen und               Mindestquote für Frauen und
            Führungskräften in der                                     geschlechtsspezifische Minderheiten          geschlechtsspezifische Minderheiten
                    Musikbranche                                                   bei Festival Line-Ups               bei der Ausspielung im Radio

               52                                                                   54
                                                                                                                            49

                                            31                                                               32
                                                                                                                                             29

          FRAUEN                        MÄNNER                                  FRAUEN                     MÄNNER         FRAUEN          MÄNNER

Angaben in Prozent; Top2 (stimme voll und ganz / eher zu)
Quelle: Befragung Musikwirtschaft, Basis: Alle Befragten (n=334 Interviews), Männer: n=130, Frauen n=197                                              14
„Bei Probespielen in Orchestern werden immer
                                                    noch Männer bei gleicher Leistung bevorzugt.
                                                   Eine Frau muss eine sehr viel bessere Leistung
                                                        abliefern um eine Stelle zu erhalten.“
                                                                    Veranstalter

  „Der Ausgleich ist schon erstrebenswert, aber
  letztlich muss die Leistung entscheidend sein.
    Es muss immer die Person sein, die für die
         Position am besten geeignet ist.“
                                  Musikerin

                                                                                             15

© Bildcopyright: Johan Bergmark
DIE QUOTE WIRKT
DAS BEISPIEL DER QUOTENREGELUNG BEI AUFSICHTSRÄTEN UND VORSTÄNDEN
ZEIGT, DASS DIE QUOTE HILFT, DEN FRAUENANTEIL ZU ERHÖHEN.

           35,2%                                                               13,2%                                            39,6%
 Anteil Frauen in Aufsichtsräten                                      Anstieg des Frauenanteils in                                Frauenanteil auf
   in Top 200 Unternehmen mit                                        Aufsichtsräten seit Einführung                               Vorstandsebene
      Quotenregelung (30%).                                            der Quotenregelung 2015                               in Unternehmen mit Quote.
 Frauenanteil ohne Quote: 23,3%                                                                                            Frauenanteil ohne Quote: 10,4%

Quelle: BMFSFJ Auf dem Weg zur Entgeltgleichheit von Frauen und Männern, 2020, https://www.bmfsfj.de/quote/einstieg.html                                    16
GENDER PAY GAP:
EINSCHÄTZUNG
JEDE DRITTE FRAU DENKT, DASS MÄNNER IN VERGLEICHBAREN POSITIONEN MEHR ALS
SIE SELBST VERDIENEN. MÄNNER SEHEN DIE EINKOMMEN EHER AUSGEGLICHEN.

Subjektive                                                                                                                                                                       Subjektive
Einschätzung                                              34                                                                                                                  Einschätzung

FRAUEN                                                                                     mehr                                     69                                         MÄNNER
Männer in meiner Position                                                                                                                                     Frauen in meiner Position
verdienen im Durchschnitt…                                                                                                                                  verdienen im Durchschnitt…
                                                          48                          gleich viel

                                                                                        weniger                                      8

                                                                                                                                    22
                                                          18                          Weiß nicht

Frage: Wie schätzen Sie Ihr eigenes Gehalt im Vergleich zu Männern / Frauen in einer vergleichbaren Position in Ihrem Unternehmen ein?; Angaben in Prozent
Quelle: Befragung Musikwirtschaft, Basis: Beschäftigte in der Musikwirtschaft exkl. Studierende/Auszubildende, Männer: n=113, Frauen n=170 * Subjektive Einschätzung der Befragungsperson   17
GENDER PAY GAP:
WEITERE QUELLEN
DER GENDER PAY GAP IN DER BERUFSGRUPPE MUSIK* IST HÖHER ALS DER
DEUTSCHE DURCHSCHNITT ÜBER ALLE BRANCHEN.

                  Gender Pay Gap in Deutschland,                                                Gender Pay Gap
                  Durchschnitt über alle Branchen                                          in der Berufsgruppe Musik*

                  FRAUEN
                                  19%                          MÄNNER                      FRAUEN
                                                                                                            25%                         MÄNNER

Quelle: Statistisches Bundesamt/DIW Wochenbericht Nr. 9/2021            Quelle: Deutscher Kulturrat: Frauen und Männer im Kulturmarkt 2020                          18

                                                                        *Berufsgruppe Musik: Die Analyse basiert auf Daten der Künstlersozialkasse und bezieht sich auf das
                                                                        Einkommen, das die Versicherten im Rahmen ihrer selbstständigen künstlerischen Arbeit erzielen.
FAZIT
MUSIKWIRTSCHAFT
Nur jede*r vierte            Frauen und Männer         Nahezu jede befragte Frau   Frauen sehen sich deutlich
Teilnehmer*in geht aktuell   bewerten den Status Quo   aus der Musikwirtschaft     stärker als Männer mit
von einer                    sehr unterschiedlich.     hat schon einmal            Barrieren in Ihrer
Chancengleichheit für        Männer gehen deutlich     diskriminierende            beruflichen Weiterentwicklung
Frauen und Männer in der     häufiger von gleichen     Erfahrungen in Bezug auf    konfrontiert, insbesondere:
Musikwirtschaft aus.         Chancen aus.              Ihr Geschlecht gemacht.     Stereotype, Vorurteile und
                                                                                   Männerseilschaften.

Eine Mehrheit hält die       Auch Mentorings und       Etwa jede zweite Frau       Empirische Beispiele
gezielte Förderung junger    weibliche Netzwerke       befürwortet                 belegen, dass dort wo
Menschen in Sachen           werden als sinnvolle      Quotenregelungen bei        Quoten eingeführt wurden
Geschlechtergleichstellung   Maßnahmen erachtet.       Konzerten/Festivals oder    der Frauen-Anteil steigt.
für sinnvoll.                                          bei Führungskräften.

                                                                                                                   19
ANALYSE UND AUSBLICK

Keychange hat mit der 50/50-      Um den Ausschluss von Frauen    Der weitere Prozess sollte mit
Pledge für Festivals und          aus den bestehenden, männlich   Zahlen und Fakten der Branche
Musikorganisationen bereits den   dominierten Netzwerken zu       begleitet werden, um
Anfang gemacht. Nun gilt es       beenden, werden weibliche       Fortschritte zu belegen und
diesen Weg konsequent             Netzwerke alleine vermutlich    sichtbar zu machen.
weiterzuverfolgen.                nicht ausreichen. Gemischte
                                  Netzwerke aus Männern und
                                  Frauen erscheinen eher
                                  zukunftsweisend.

                                                                                                   20
Geschlechtervielfalt
in der Musiknutzung

                       21
VIELFALT IN MUSIKPRODUKTEN
ZWEI DRITTEL DENKEN, DASS SICH GESCHLECHTERVIELFALT POSITIV AUF
DIE VERMARKTUNG VON MUSIKPRODUKTEN AUSWIRKT. NUR ETWA HALB SO
VIELE GLAUBEN, DASS KONSUMENT*INNEN AKTUELL VIELFALT ERWARTEN.

 Ein hohes Maß an Geschlechter-                                                                        Musikkonsument*innen erwarten
 vielfalt verbessert die Qualität von                                                                  heutzutage ein hohes Maß an
                                                                   66                                                                                               36
 Musikangeboten und erhöht die                                                                         Geschlechtervielfalt in
 Attraktivität für Konsument*innen.                                                                    Musikprodukten.

                                                                                                       Geschlechtervielfalt spielt eine
 Geschlechtervielfalt wirkt sich
                                                                                                       zunehmend wichtige Rolle bei
 positiv auf die Vermarktung von                                  60                                                                                               31
                                                                                                       der Kaufentscheidung für
 Musikangeboten aus.
                                                                                                       Musikprodukte.

Frage: Inwiefern stimmen Sie den folgenden Aussagen zum Thema Geschlechtervielfalt in der Musikbranche zu?; Angaben in Prozent; Top2 (stimme voll und ganz / eher zu)
Quelle: Befragung Musikwirtschaft, Basis: Alle Befragten (n=334 Interviews)                                                                                              22
BEWUSSTSEIN
JEDE*R FÜNFTE ACHTET AUF GESCHLECHTERVIELFALT BEI MUSIKPRODUKTEN.
IN DER JÜNGSTEN ALTERSGRUPPE IST ES BEREITS JEDE*R DRITTE.

                                                                                                            „Ich achte beim Kauf von Musik auf das Geschlecht der
   „Ich achte vermehrt auf die Repräsentation von Frauen und
                                                                                                                     Interpret*in und entscheide auch danach,
                      abinären Personen in der Musik.“
                                                                                                                             ob ich etwas kaufe oder nicht.“

                                32
                                                                                                                                      26
         20                                            21                                                                                                    17
                                                                                                               16
                                                                               9                                                                                                   8

      Gesamt            16-29 Jahre            30-49 Jahre            50-69 Jahre                          Gesamt             16-29 Jahre            30-49 Jahre           50-69 Jahre

Frage: Inwiefern treffen Ihrer Meinung nach die folgenden Aussagen zu?; Angaben in Prozent; Top2 (trifft voll und ganz / eher zu);
Quelle: Befragung Konsument*innen, Basis: Regelmäßige Musikkonsument*innen (mind. 1x im Monat) (n=1.921 Interviews); 16-29 Jahre (n=487), 30-49 Jahre (n=787), 50+ Jahre (n=647)         23
RADIO & STREAMING
VIELFÄLTIGERE MUSIKPRODUKTE VON RADIOSENDERN UND STREAMINGDIENSTEN
HÄTTEN EINEN EINFLUSS AUF DIE KAUFENTSCHEIDUNG VON KONSUMENT*INNEN
DIESER ANGEBOTE IN EINER RELEVANTEN GRÖßENORDNUNG.

  „Eine unterzeichnete Selbstverpflichtung eines Radiosenders                                          „Ich würde mich bewusst für Streaminganbieter entscheiden,
    für ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in Playlisten                                            die sich zu einem ausgewogenen Geschlechterverhältnis in
                würde meine Entscheidung beeinflussen.“                                                                          Playlisten verpflichten.“

                                41                                                                                                    43
                                                                                                               34                                            31
         28                                            29                                                                                                                          26
                                                                              19

      Gesamt            16-29 Jahre            30-49 Jahre            50-69 Jahre                          Gesamt             16-29 Jahre            30-49 Jahre           50-69 Jahre

Frage: Inwiefern treffen Ihrer Meinung nach die folgenden Aussagen zu?; Angaben in Prozent; Top2 (trifft voll und ganz / eher zu);
Quelle: Befragung Konsument*innen, Basis: Regelmäßige Musikkonsument*innen (mind. 1x im Monat) (n=1.921 Interviews); 16-29 Jahre (n=487), 30-49 Jahre (n=787), 50+ Jahre (n=647)         24
KAUFENTSCHEIDUNG LIVE MUSIC
EIN DRITTEL JÜNGERER FESTIVALBESUCHER*INNEN HAT SICH SCHON MAL WEGEN
MANGELNDER VIELFALT GEGEN EIN FESTIVAL ENTSCHIEDEN. EINE SELBST-
VERPFLICHTUNG WÜRDE VOR ALLEM BEI JÜNGEREN DEN KAUF BEEINFLUSSEN.

   „Ich habe mich schon einmal aktiv gegen den Besuch eines                                             „Eine unterzeichnete Selbstverpflichtung für ein Line-Up mit
          Musikfestivals entschieden, weil das Line-Up kein                                                   ausgewogenem Geschlechterverhältnis würde meine
           ausgewogenes Geschlechterverhältnis aufwies.“                                                                    Kaufentscheidung beeinflussen.“

                                                                                                                                       46
                                32                                                                              34                                            34
         21                                            22                                                                                                                  23
                                                                               7

      Gesamt            16-29 Jahre            30-49 Jahre            50-69 Jahre                           Gesamt             16-29 Jahre            30-49 Jahre      50-69 Jahre

Frage: Inwiefern treffen Ihrer Meinung nach die folgenden Aussagen zu?; Angaben in Prozent; Top2 (trifft voll und ganz / eher zu);
Quelle: Befragung Konsument*innen, Basis: Besucher*innen von Konzerten/Festivals (n=1.092 Interviews); 16-29 Jahre (n=321), 30-49 Jahre (n=473), 50-69 Jahre (n=298)                 25
ERWARTUNGEN
EIN DRITTEL WÜNSCHT SICH EINE STÄRKERE ÖFFENTLICHE THEMATISIERUNG VON
GESCHLECHTERUNGLEICHHEITEN. QUOTENREGELUNGEN BEFÜRWORTET ETWAS WENIGER
ALS JEDE*R DRITTE. HÖHERE RELEVANZ BEI DEN UNTER-30-JÄHRIGEN.

               „Ich würde mir wünschen, dass das Thema                                                   „Ich finde, es sollte Quotenregelungen für Frauen und abinäre
  "Geschlechterungleichheiten in der Musikwelt" stärker in der                                                  Personen bei Musikveranstaltungen, im Radio oder auf
                     Öffentlichkeit thematisiert wird.“                                              Streamingportalen geben, um Geschlechtergleichstellung zu fördern.“

                                45
         34                                            35                                                                             36
                                                                              26                               28                                            28
                                                                                                                                                                                   22

      Gesamt            16-29 Jahre            30-49 Jahre            50-69 Jahre                          Gesamt             16-29 Jahre            30-49 Jahre           50-69 Jahre

Frage: Inwiefern treffen Ihrer Meinung nach die folgenden Aussagen zu?; Angaben in Prozent; Top2 (trifft voll und ganz / eher zu);
Quelle: Befragung Konsument*innen, Basis: Regelmäßige Musikkonsument*innen (mind. 1x im Monat) (n=1.921 Interviews); 16-29 Jahre (n=487), 30-49 Jahre (n=787), 50+ Jahre (n=647)         26
VERANTWORTUNG
DIE VERANTWORTUNG FÜR EIN AUSGEWOGENES GESCHLECHTERVERHÄLTNIS IN
MUSIKANGEBOTEN WIRD VOR ALLEM BEI ANBIETER*INNEN GESEHEN. JÜNGERE
ZEIGEN SICH IN STÄRKEREM MAßE SELBST VERANTWORTUNGSBEWUSST.

   „Die Verantwortung, ihr Programm ausgewogen in Bezug auf                                              „Ich denke, dass es auch in meiner eigenen Verantwortung
     das Geschlecht zu gestalten liegt bei Veranstalter*innen,                                             liegt, auf ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis bei
              Streamingdiensten und Radioprogrammen.“                                                                      meiner Musiknutzung zu achten.“

                                50
         43                                                                   41                                                      45
                                                       40                                                      38                                                                  36
                                                                                                                                                             35

      Gesamt            16-29 Jahre            30-49 Jahre            50-69 Jahre                          Gesamt             16-29 Jahre            30-49 Jahre           50-69 Jahre

Frage: Inwiefern treffen Ihrer Meinung nach die folgenden Aussagen zu?; Angaben in Prozent; Top2 (trifft voll und ganz / eher zu);
Quelle: Befragung Konsument*innen, Basis: Regelmäßige Musikkonsument*innen (mind. 1x im Monat) (n=1.921 Interviews); 16-29 Jahre (n=487), 30-49 Jahre (n=787), 50+ Jahre (n=647)         27
FAZIT
MUSIKKONSUMENT*INNEN
Die Mehrheit der befragten    Das Bewusstsein über           Etwa jede*r Fünfte achtet    Es gibt jedoch deutliche
Akteur*innen aus der          Geschlechtervielfalt ist bei   derzeit bewusst auf die      Unterschiede nach Alter:
Musikwirtschaft ist der       den Musikkonsument*innen in    Repräsentation von           Vor allem für jüngere
Ansicht, dass ein hohes Maß   Bezug auf ihre                 Frauen und abinären          Konsument*innen im Alter
an Geschlechtervielfalt die   Kaufentscheidungen in der      Personen in der Musik und    von 16-29 Jahren hat
Qualität von Musikangeboten   Breite noch nicht              richtet Kaufentscheidungen   Geschlechtervielfalt eine
verbessert und sich positiv   angekommen.                    danach aus.                  hohe Relevanz.
auf deren Vermarktung
auswirkt.

Für die Zukunft wird das      Ein ausgewogenes               Auch für Musikprodukte       Verantwortung sehen die
Thema Geschlechtervielfalt    Geschlechterverhältnis bei     von Radiosendern und         Konsument*innen vor
an Bedeutung gewinnen:        Festival Line-Ups würde bei    Streamingdiensten hätte      allem bei der
jede*r Dritte würde sich      nahezu einem Drittel der       eine größere Vielfalt        Musikwirtschaft. Vor allem
wünschen, dass das            Konzertbesucher*innen die      Einfluss auf die             Jüngere sind aber auch
Thema stärker in der          Kaufentscheidung               Kaufentscheidung von         bereit, eigene
Öffentlichkeit thematisiert   beeinflussen. Bei 16-29-       Konsument*innen dieser       Verantwortung zu tragen.
wird, bei den Jüngeren fast   Jährigen trifft das auf fast   Angebote in einer
jede*r Zweite.                die Hälfte zu.                 relevanten Größenordnung

                                                                                                                       28
VIELEN DANK!

Hamburg
                          29
23.09.21
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