Komm, Heiliger geist froHe Pfingsten 2020! - st. Bonifatius

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Komm, Heiliger geist froHe Pfingsten 2020! - st. Bonifatius
Juni | Juli
                                     August 2020

             Komm, Heiliger Geist

            Frohe Pfingsten 2020!

Pfingsten      corona     St. Bonifatius
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Komm, Heiliger geist froHe Pfingsten 2020! - st. Bonifatius
Impressum / Inhalt

Impressum

„Franz-von-Assisi“, Pfarrbrief der Pfarrei Franz-von-Assisi   Der nächste „Franz-von-Assisi“ (Nr. 4/2020) erscheint am
Kiel                                                          16. August und gilt bis 4. Oktober.
Erscheinungsweise: Alle 2 Monate                              Redaktionsschluss ist der 24. Juli.
Herausgeber:
Pfarrei Franz-von-Assisi, Rathausstr. 5, 24103 Kiel           Haftungsausschluss und Vorbehalt:
www.katholisch-in-kiel.de · Tel. 0431-260923-0
                                                              Der Pfarrbrief „Franz-von-Assisi“, alle in ihm enthaltenen
Zuschriften an die Redaktion:                                 Abbildungen und Beiträge sowie gestalteten Anzeigen
pfarrbrief@franz-von-assisi-kiel.de                           sind urheberrechtlich geschützt. Abdruck nur mit schrift-
                                                              licher Genehmigung der Redaktion. Namentlich gekenn-
Redaktion:                                                    zeichnete Artikel und Leserbriefe geben nicht unbedingt
Klaus Byner, Leitender Redakteur (V.i.S.d.P.)                 die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält
k.byner@franz-von-assisi-kiel.de                              sich bei eingesandten Artikeln und Leserbriefen sowie
Dr. Thomas Benner, Finn Guski, Thomas Jacobsen, Anne-         Fotos eine Auswahl, Kürzungen und Glättungen vor.
lie Kinner, Waldemar Maron, Alexander Müller, Werner          Ein Anspruch auf Veröffentlichung kann nicht gewährt
Schröder, Ingrid Schulz, Gotthardt Simons                     werden.
Gestaltung: Gotthardt Simons
Druck und Anzeigen: Simons drucken                            Der Pfarrbrief erscheint kostenlos. Wir sind dankbar für
Rendsburger Str. 224, 24113 Kiel, Tel. 0431-661500            Ihre Spende.
Auflage: 3000
Titelbild Foto: Klaus Byner                                   Spendenkonto: Pfarrei Franz von Assisi, Kiel
Fotos S. 3, 5, 7, 11, 13, 14, 22, 56: Klaus Byner             IBAN DE29 21050170 00001036 22
Fotos Kirchen: Annette Göder

Inhalt		Seite                                                 Orte kirchlichen Lebens
Vorwort                               3                          Haus Damiano                                       43
Gottesdienste                         4                          Sozialdienst katholischer Frauen               44 - 45
Frohe Pfingsten                       5                       Aus den Gemeinden
Leben mit Ausrufezeichen          6-7                            St. Heinrich / Dreieinigkeit                       46
Viele Sprachen …                      8                          Hl. Kreuz                                          47
Ich träume                       9 - 11
                                                                 St. Ansgar                                         47
Pfingsten im Haus Damiano       12 - 13
                                                                 St. Joseph                                         48
Neue Normalität?                14 - 15
                                                                 St. Birgitta                                       49
Glaube in Coronazeiten          16 - 20
                                                                 St. Bonifatius                                     50
Mudkommunion - Handkommunion         21
                                                                 Stella Maris                                       50
Schwerpunktthema St. Bonifatius 22 - 30
Aus der Pfarrei                 31 - 36                          St. Nikolaus                                       51
   Kinderseiten                 37 - 38                       Gottesdienste                                     52 - 55
Kolpingfamilie                       39                       Leserbrief                                            56
Kirchenklänge                   40 - 42                       Aus dem Vatikan                                       57
                                                              Wichtige Adressen                                 58 - 59

    Alle in diesem Heft angekündigten Gottesdienste und       auf der Homepage www.erzbistum-hamburg.de. Aktu-
    Veranstaltungen stehen unter Vorbehalt der Entwick-       elles entnehmen Sie bitte der Homepage
    lung der Coronakrise. Alle Regelungen dazu finden Sie     www.katholisch-in-kiel.de

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Komm, Heiliger geist froHe Pfingsten 2020! - st. Bonifatius
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Liebe Leserinnen und Leser,               „……wo aber der Geist des Herrn             die Ökumenische RadioKinderKir-
liebe Schwestern und Brüder               ist, da ist Freiheit.“ Es wird spannend,   che (40 Jahre BTH!) die WhatsApp-
im Geiste,                                wohin uns der Geist Gottes durch           Gruppe „Kloster& Kirche…..“ sind
                                          diese Krise führt und wo im Alltag wir     nur Beispiele. Zum ersten Mal wird
komm, Heiliger Geist! Das dachte un-      Zeichen der Erfahrung des Geistes          die Pfingstmesse in St. Heinrich um
sere ehrenamtliche Redaktion auch         konkret orten werden (Karl Rahner).        11.00 Uhr als Videostream auf der
bei der Vorbereitung dieses neuen         Unser kleines Kirchenmagazin möch-         Homepage der Pfarrei www.katho-
Kirchenmagazins      Franz-von-Assisi.    te Sie dazu anregen.                       lisch-in-kiel.de zu sehen sein, auf der
Jetzt freuen wir uns, dass wir Ihnen                                                 Sie auch alles Aktuelle finden, z.B.
trotz der Corona-Krisenzeit 2020 die-                                                zu den Themen „Glauben leben und
se neue Ausgabe Dank vieler enga-                                                    Nächstenliebe in Zeiten von Corona.“
gierter Christenmenschen präsentie-
ren dürfen. Ein besonderer Dank gilt                                                 Liebe Leserinnen und Leser, die Re-
zu Beginn Georg Steins für seinen                                                    daktion wünscht Ihnen reichen Le-
Beitrag: „Leben – mit Ausrufezei-                                                    segenuss und freut sich wieder auf
chen!“ und unserem Pastor Orphée-                                                    Ihre Reaktion und weitere Mitar-
Honorat Agbahey für seinen Pfingst-                                                  beit. Zusammen mit den haupt- und
beitrag: „Ich träume…“. Lassen Sie                                                   ehren­amtlichen      Mitarbeiterinnen
sich überraschen.                                                                    und Mitarbeitern der Pfarrei „Franz-
                                                                                     von-Assisi Kiel“ dürfen wir Ihnen ein
Unser Titelbild erinnert Sie vielleicht                                              frohes und geistreiches Pfingstfest
an die grenzenlose Freiheit über                                                     wünschen!
den Wolken. In den letzten Mona-
ten musste die Menschheit erfahren,                                                  Last but not least: Sie und ich haben
dass die grenzenlose Freiheit am Him-                                                Post bekommen aus dem Vatikan…
mel und auf Erden, nämlich zu tun         Wohin wird uns der Weg der Kirche          siehe den Abdruck des Schreibens am
und zu lassen, was man will, gerade-      vor Ort führen? Konkret führt uns          Ende dieses Heftes. Papst Franziskus
zu ein Ende fand.                         in diesem Heft Propst Dr. Thomas           erbittet den Gläubigen der Pfarrei
                                          Benner mit seinem Beitrag „Neue            Franz-von-Assisi und allen, die Ihnen
Jetzt spüren wir vielleicht noch deut-    Normalität?“ mitten hinein in die an-      nahe stehen, Gottes reichen Segen
licher, dass dieses Coronavirus mit all   stehenden Veränderungsprozesse der         und die bleibende Freude des Heili-
seinen Auswirkungen uns persönlich        Kirche. „Pfingsten führt uns in eine       gen Geistes!
in unserer Freiheitsvorstellung, aber     neue Zeit. Pfingsten soll der Katalysa-
auch als Kirche in der wachsenden         tor für Veränderungen bei uns sein.“       Ihr Klaus Byner
Diaspora stark herausfordern wer-                                                    Leitender Redakteur
den. Dabei wird es sich lohnen aus        In diesem Pfingstmagazin finden Sie
den Erfahrungen der letzten Mona-         drei ausführliche Hauptthemen mit
te über „Nähe und Distanz“, wie es        vielen Facetten: „Pfingsten“, „Glau-
unser Erzbischof Stefan vor kurzem        be in der Coronazeit“ und die zweite
benannt hat, nachzudenken. Es geht        Vorstellung einer Kirchengemeinde:
um Nähe und Distanz zwischen den          „St. Bonifatius“.
Menschen, aber auch um Nähe und           Wenn Sie allerdings das ganze Heft
Distanz zwischen den Kirchenge-           aufmerksam lesen, so werden Sie
meinden und der Pfarrei. Pfingstlich      feststellen, dass das Internet und die
werden wir herausgefordert, wie wir       neuen Medien in den Gemeinden
als Christenmenschen in der uns ge-       einen neuen Platz gefunden haben:
schenkten Freiheit miteinander Welt       Orgelkonzerte und Gospelkirche per
und Kirche neu gestalten wollen.          Livestream oder im youtube-Kanal,

                                                                                                                         3
Komm, Heiliger geist froHe Pfingsten 2020! - st. Bonifatius
Aus der Pfarrei

Pfingstgottesdienste in den Kirchen der Pfarrei
                   Tag 30. Mai                          31. Mai                                  1. Juni
Kirche                 Vorabend                         Pfingstsonntag                           Pfingstmontag
                                                                                                 10:30 Uhr Mitnahme von
St. Birgitta                                             9:30 Uhr Pfingstmesse                   bis       Tauferinnerungstüten
                                                                                                 14:30 Uhr
                                                         9:30 Uhr Polnische Pfingstmesse
St. Heinrich                                            11:00 Uhr Pfingstmesse
                                                                (auch im Livestream)

St. Joseph                                              11:15 Pfingstmesse                       11:15 Uhr Pfingstmesse

Heilig Kreuz           17:00 Uhr Pfingstvorabendmesse

Liebfrauen                                               9:30 Uhr Pfingstmesse                    9:30 Uhr Pfingstmesse

St. Nikolaus                                            11:00 Uhr Pfingstmesse                   18:30 Uhr Pfingstmesse

Ev. Christuskirche                                                                               10:30 Uhr Ökumenischer
Kronshagen                                                                                                Pfingstgottesdienst
                                                         9:00 Uhr Ökumenische
                                                        11:00 Uhr RadioKinderKirche
Gottesdienst­                                           13:00 Uhr katholisch-in-kiel.de/rakiki
übertragungen                                                   UKW 101,2 MHz
im Internet und                                         11:00 Uhr Pfingstmesse in
Radio                                                           St. Heinrich
                                                                katholisch-in-kiel.de/
                                                                /video-stream

Regelmäßige Werktagsgottesdienste
                   Montag              Dienstag                Mittwoch                  Donnerstag              Freitag
                                      18 Uhr Rosenkranz
                   18. 30 Uhr                                  8:30 Uhr                                          18:30 Uhr
 St. Nikolaus                         18:30 Uhr
                   Hl Messe                                    Hl. Messe                                         Hl. Messe
                                      Hl. Messe
    Liebfrauen                        8:15 Uhr Hl. Messe                                 8:15 Uhr Hl. Messe

               17 Uhr Rosenkranz
St. Bonifatius in polnischer Spra-
               che
                                                                                                                 9 Uhr Gemein-
                                      18 Uhr Rosenkranz
    St. Birgitta                                                                                                 schaftsmesse der
                                      18:30 Uhr Hl. Messe
                                                                                                                 Frauen
                                                               18 Uhr Rosenkranz­
                                                                                  18:30 Uhr
 St. Heinrich                                                  andacht der polni-
                                                                                  Hl. Messe
                                                               schen Gemeinde
       Drei-
                                                                                                                 9 Uhr Hl. Messe
     einigkeit

    St. Joseph                        17:30 Uhr Hl. Messe

                                                   Alle Angaben unter Vorbehalt

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Komm, Heiliger geist froHe Pfingsten 2020! - st. Bonifatius
Pfingsten

Źielone Świątke

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Komm, Heiliger geist froHe Pfingsten 2020! - st. Bonifatius
Pfingsten

    Leben – mit Ausrufezeichen!
    Pfingsten – ein Fest? Ja, es steht im Kalender des        oder, wie die Bibel in Gerechter Sprache großartig
    Kirchenjahres. Aber ergreift und beschäftigt uns          übersetzt: „atmendes Leben“.
    Pfingsten? Weihnachten ist das große Familienfest,
    für das kein Aufwand zu groß erscheint. Ostern ist        Ich möchte einen kleinen Vorschlag zum Pfingstfest
    umrankt von vielen Bräuchen und wird liturgisch           2020 machen: Immer wenn Sie in diesen Tagen das
    eindrucksvoll gestaltet. Pfingsten ist weder ein Fa-      Wort „Geist“ hören, tauschen Sie es in Gedanken
    milienfest noch wird es in Pfarrgemeinden oft be-         sofort gegen das Wort „Lebenskraft“ aus. Und
    sonders gefeiert.                                         wenn jemand vom „Heiligen Geist“ spricht, dann
                                                              sagen Sie sich: „ja, göttliches, unvorstellbar intensi-
    Aber es mangelt nicht nur an der schwachen Einbin-        ves Leben“, das ist gemeint. Und Sie können noch
    dung des Festes in Familie, Gemeinde und Gesell-          ein Ausrufezeichen anfügen: „Leben!“.
    schaft. Es ist der Inhalt, der nicht recht greifbar und   Gottes Lebenskraft ist uns geschenkt. Gott ist „ein
    daher auch nicht begreifbar erscheint. Geist, Heili-      Freund des Lebens“, so heißt die schönste „Gottes-
    ger Geist – was ist das? Das Wort „Geist“ lässt uns       definiton“, die ich kenne, aus dem Buch der Weis-
    an vieles denken, zuerst an irgendetwas zwischen          heit (Kapitel 11). Pfingsten ist Gottes starker Ein-
    Gedanken, Gehirn und Gespenst, auf jeden Fall et-         spruch gegen alles, was das Leben seiner Geschöpfe
    was Ungriffiges. Und wird dieser Geist „heilig“ ge-       bedroht. Wir erinnern uns daran in diesem Jahr
    nannt, macht ihn das noch rätselhafter.                   mitten in Unsicherheit und Not, mitten in Krankheit
                                                              und Tod.
    In der Bibel und in der Liturgie der Kirche ist es ge-
    nau umgekehrt: Dort steht der Heilige Geist nicht         Dies zu feiern, heißt nicht, die zu vergessen, denen
    für etwas Flüchtiges. Es geht um das Gegenteil! Es        die Luft zum Leben genommen wird. Wir dürfen mit
    geht um Greifbares, um Be-Greifbares. Pfingsten fei-      den Menschen der Bibel klagen, Gott fragen und
    ern wir, dass Gott uns ganz nahekommt, genauso            bittend an ihm rütteln. Jesus von Nazaret ermuntert
    wie an Weihnachten und an Ostern.                         uns, den Vater im Himmel nicht zu schonen, wenn
                                                              seine Kinder leiden. „Vater im Himmel, erlöse uns,
    Diese handfeste Seite des Christentums ist im Lau-        reiß uns heraus aus dem Übel!“ Wir sollen und müs-
    fe einer langen Geschichte immer mehr in den Hin-         sen Gott an sein Versprechen erinnern: „Komm, un-
    tergrund getreten. Im Glaubensbekenntnis wird die         zähmbare Lebenskraft, mache neu, was kalt ist, was
    Inkarnation, wörtlich übersetzt also: die Ein-Flei-       hart ist und tot!“
    schung Gottes festgehalten. Der Auferstandene isst
    und trinkt mit den Seinen und fordert Thomas auf,         So lebensnah klingt die Bitte um Gottes Geist in die-
    den Finger in seine Wunde zu legen. Geht es drasti-       sem Jahr.
    scher, konkreter, griffiger?

    Und Pfingsten? Da geht es um den Geist, der Le-
    ben schafft und das Antlitz der Erde erneuert. Was
    könnte handfester sein? Für mich steht das wich-          Georg Steins
    tigste Bild dazu, mein Lieblingspfingstbild, gleich       Professor für Biblische Theologie an der Universität
    am Anfang der Bibel, im zweiten Kapitel des Buches        Osnabrück
    Genesis. Darin wird ganz anschaulich von Gott wie
    von einem Töpfer erzählt, der zuerst eine Statue aus
    Lehm formt und ihr dann Lebensatem in die Nase
    bläst: „So wurde der Mensch zum lebenden Wesen“

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Komm, Heiliger geist froHe Pfingsten 2020! - st. Bonifatius
pfingsten

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Komm, Heiliger geist froHe Pfingsten 2020! - st. Bonifatius
Pfingsten

viele Sprachen aber ein Geist
Apg 2, 1-10                                   Sprachen zu reden, jeder und jede,         jeder hörte die Versammelten in der
Als das Pfingstfest kam, waren wie-           wie es ihnen der Geist Gottes eingab.      eigenen Sprache reden. Außer sich
der alle, die zu Jesus hielten, versam-       Nun lebten in Jerusalem fromme Ju-         vor Staunen riefen sie: „Wie kommt
melt. Alle wurden vom Geist Gottes            den, die sich hier niedergelassen hat-     es, dass jeder von uns sie in seiner
erfüllt und begannen in anderen               ten. Sie waren ganz verwirrt, denn         Muttersprache reden hört?“

    Radosnych Świąt Zesłania Ducha Świętego!          Pfingsten = Pentecoste                 For me, “Pentecost” repre-
      Święto Zesłania Ducha Świętego jest dla         Pentecoste per me è come un            sents the moment in our lives
    mnie szczególnym dniem darów duchow-              promemoria: serve a ricordarmi         when our hearts are filled with
    ych, bardziej wartościowych niż jakiekolwiek      che non sono mai sola. Anche           the Holy Spirit and we find
    inne. Łaska, która płynie z umocnienia sied-      nelle difficoltà so che il mio         the strength and inner peace
    mioma darami Ducha Świętego przynosi              punto di rifermento è sempre           within ourselves to put aside
    pocieszenie i pragnienie modlitwy, umocni-        là.                                    our fears and stand up for our
    enie wiary, oraz codzienną radość i zadowo-                                              beliefs.
    lenie. Jest jak naładowanie baterii do pra-       Pfingsten ist für mich wie ein
    cy nad sobą, nad swoimi słabościami, ale          Denkzettel: es erinnert mich           Pfingsten, das ist für mich der
    również do pokonania lęku, który w dzisiejs-      daran, dass ich nie alleine bin.       Moment, wo wir Menschen
    zych czasach zapanował nad ludzkością.            Auch in schwierigen Situatio-          durch die Kraft des Heiligen
    Moc Ducha Świętego sprawia, że potrafię           nen weiß ich, dass mein Orien-         Geistes unsere Ängste ablegen
    odróżnić dobro od zła, wyjść z postawy            tierungspunkt immer da ist.            und für unsere Überzeugung
    bierność i podjąć inicjatywę, okazywać                           Caterina Carrara        einstehen können. Wir finden
    pokorę, być posłuszną i zdyscyplinowaną,                                                 die dafür erforderliche Ruhe in
    miłować Boga i ludzi oraz żyć według woli                                                uns selbst.
    Bożej.Tak więc dary Ducha Świętego są                                                                        Vera Draack
    konieczną podporą w drodze do świętości.

    Das Pfingstfest ist für mich ein besonderer
    Tag der geistlichen Gaben, wertvoller als je-       ¡Feliz Pentecostés!
    der andere. Gnade, die sich aus der Stär-           Pentecostés es para mí... la ve-
    kung mit den sieben Gaben des Heiligen              nida del Espíritu Santo.
    Geistes ergibt, bringt Trost und Bedürfnis          el convencimiento de que Dios
    nach Gebet, Stärkung des Glaubens so-               no nos ha dejado solos.
    wie tägliche Freude und Zufriedenheit. Es           la alegría de saber que el Espíri-
    ist, als würde man eine Batterie aufladen,          tu de Dios vive entre nosotros.      Frohe Pfingsten
    um an sich selbst zu arbeiten, um seine             y hasta que volvamos a vernos,       Erfülle die Herzen deiner Gläu-
    Schwächen zu bekämpfen, aber auch um                que Dios te lleve de su mano.        bigen.
    die Angst zu überwinden, die die Mensch-            Frohe Pfingsten!                                     Ilham Mansour
    heit heutzutage beherrscht. Die Kraft des           Pfingsten ist für mich...
    Heiligen Geistes ermöglicht es mir, Gut von         Die Ankunft des Heiligen Geis-
    Böse zu unterscheiden, aus der Haltung der          tes.
    Passivität auszusteigen und die Initiative zu       Die Überzeugung, dass uns
    ergreifen, Demut zu zeigen, gehorsam und            Gott nicht allein gelassen hat.
    diszipliniert zu sein, Gott und Menschen zu         Die Freude, dass Gottesgeist
    lieben und nach Gottes Willen zu leben. So-         unter uns lebt.
    mit sind die Gaben des Heiligen Geistes die         ...und bis wir uns wiedersehen,
    notwendige Unterstützung auf dem Weg zur            halte Gott dich fest in seiner
    Heiligkeit.                                         Hand...
                                   Ewa Friedrichs                   Dr. Maria Hickmann

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Komm, Heiliger geist froHe Pfingsten 2020! - st. Bonifatius
Pfingsten

Ich träume…
                                            Sie sagen du hättest Geburtstag.
                                        Nun, ich habe auch Geburtstag, yeah.
                                            Sie sagen du hättest Geburtstag.
                                            Wir werden eine gute Zeit haben.
                                         Ich bin froh, dass du Geburtstag hast.
                                                        Alles Gute!
                                                             …
                               Ich würde dich gerne zum Tanzen auffordern (Geburtstag)
                                          Nimm die Chance wahr (Geburtstag)
                               Ich würde dich gerne zum Tanzen auffordern (Geburtstag)
                                                            Tanz
                                                             …
                                             Sie sagen du hättest Geburtstag
                                         Nun, ich habe auch Geburtstag, yeah
                                             Sie sagen du hättest Geburtstag
                                            Wir werden eine gute Zeit haben
                                          Ich bin froh, dass du Geburtstag hast
                                                        Alles Gute!
                                                                                                Beatles, (Birthday Song)

Jeder von uns hat Geburtstag und das einmal im Jahr.           Dieser Geist, den die Jünger empfangen haben, der sie zu
Der Geburtstag soll gefeiert werden, und wenn möglich          Bewegung gebracht hat und zu Neuem aufgefordert hat,
gebührend. Geburtstagskerzen werden entzündet. Ge-             hat schon am Schöpfungswerk mitgewirkt: „Im Anfang
burtstagkuchen wird gegessen. Bei alldem wird auch ein         erschuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war wüst und
Geburtstagständchen gesungen.                                  wirr und Finsternis lag über der Urflut und Gottes Geist
Der Birthday-Song wurde komponiert von John Lennon             schwebte über dem Wasser.“ (Gen 1,1-2)
und Paul MCcartney und am 18. September 1968 in ei-
nem Studio aufgenommen. Das Lied beschreibt und ver-              Als der Tag des Pfingstfestes gekommen
bindet den Einzelnen mit der Gemeinschaft.                        war, waren alle zusammen am selben
So dürfen wir diese Worte übertragen auf das Fest, das            Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her
die Kirche an Pfingsten feiert. Zu Pfingsten feiert die Kir-
                                                                  ein Brausen, wie wenn ein heftiger
che ihren Geburtstag, und wir auch. Also, ein gemeinsa-
                                                                  Sturm daher fährt, und erfüllte das gan-
mer Geburtstag wird gefeiert.
Aus der Apostelgeschichte erfahren wir über die Geburts-          ze Haus, in dem sie saßen.
stunde der Kirche: „Als der Tag des Pfingstfestes gekom-
men war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam             Dieser Heilige Geist, der auch Geist Gottes genannt wird,
plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein hef-        existierte schon vor der Erschaffung der Welt. So wird der
tiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in       Geist Gottes auch durch die Schöpfung ziehen durch Zeit
dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von          und Raum der Menschen. Er befähigt die Menschen mit
Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich      besonderen Gaben zu besonderen Aufgaben. (Dt 34,9)
eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt        Der Geist Gottes erfüllte David bei seiner Salbung zum
und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der         König, damit er nach Gottes Willen seiner Verantwortung
Geist ihnen eingab.“ (Apg 2,1-4).                              für das Volk Gottes gerecht werden kann. (1Sam.16,13)
Der Heilige Geist kam herab auf die versammelten Jün-          Der Geist Gottes erfüllte die Propheten und stärkt sie in
ger Jesu Christi und erfüllte sie einzeln und gemeinsam.       ihrem Dienst am Volk Gottes. Der Geist Gottes lässt über
Und so begann bei ihnen etwas Neues. Etwas, das sie            die Propheten dem Volk Gottes verkünden, dass der Mes-
vom Geist empfangen haben. Er befähigte die Jünger zu          sias in besonderer Weise vom Heiligen Geist erfüllt sein
verkünden, was sie empfangen haben in verschiedenen            wird. (Jes.11,1-2)
Sprachen, damit die Botschaft Gottes zu allen Völkern ge-      Der Geist Gottes wirkte auch bei der Empfängnis und Ge-
langen kann. Damit ist die Kirche geboren.                     burt Jesu Christi. (Mt 1, 18-20)
                                                                                                                        9
Komm, Heiliger geist froHe Pfingsten 2020! - st. Bonifatius
Pfingsten

Der Geist Gottes ist es, der bei der Taufe Jesu Christi auf       Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber
Ihn herabkam und dadurch bestätigte, dass Er der gelieb-          nur den einen Geist. Es gibt verschiede-
te Sohn Gottes ist und an dem Gott ein Wohlgefallen hat.          ne Dienste, aber nur den einen Herrn. Es
(Mt. 3, 13-17)
                                                                  gibt verschiedene Kräfte, die wirken,
Der Heilige Geist wird im Gebet Jesu beim Vater erbeten
                                                                  aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles
als Beistand und Lehrer für die Jünger Jesu Christi, die
Kirche, Familie Gottes: „Und ich werde den Vater bitten           in allen. Jedem aber wird die Offenba-
und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für            rung des Geistes geschenkt, damit sie
immer bei euch bleiben soll, der Beistand aber, der Heilige       anderen nützt.
Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der
wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich    So wie in einer Familie jeder Einzelne zum Wohl der gan-
euch gesagt habe.“ (Joh. 14,16-17.26)                         zen Familie seinen Beitrag leistet, so sollen wir in der Kir-
Der Geist Gottes nach dem Tod, der Auferstehung und           che, der Familie Gottes, mit unseren Gnadengaben im
der Himmelfahrt Jesus Christi wird seine Jüngerschaft, die    Dienst anderer zum Wohl der Kirche beitragen.
Kirche, in die Wahrheit führen und ihnen alles, was vom       Sie sagen du hättest Geburtstag
Vater ist, sagen. (Joh. 16,13-16).
Der Geist Gottes kommt somit in die Menschen und              Nun, ich habe auch Geburtstag, yeah
macht aus ihnen seinen Tempel, seinen Wohnort. So tritt       Sie sagen du hättest Geburtstag
er in eine persönliche Beziehung über die Gemeinschaft        Wir werden eine gute Zeit haben
hin zum Einzelnen: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tem-     Ich bin froh, dass du Geburtstag hast.
pel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ (1 Kor. 3,
16).                                                          Alles Gute!
Der Geist Gottes, der in den Menschen Wohnung ge-             Orphée-Honorat Agbahey, Pastor
nommen hat, schenkt ihnen verschiedene Gnadengaben
und die Annahme dieser Gnadengaben soll zum Aufbau
und Entfaltung der Kirche sein:
„Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen
Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen
Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur
den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird
die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie ande-
ren nützt. Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt,
Weisheit mitzuteilen, dem anderen durch denselben
Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, einem anderen
in demselben Geist Glaubenskraft, einem anderen - im-
mer in dem einen Geist - die Gabe, Krankheiten zu heilen,
einem anderen Kräfte, Machttaten zu wirken, einem an-
deren prophetisches Reden, einem anderen die Fähigkeit,
die Geister zu unterscheiden, wieder einem anderen ver-
schiedene Arten von Zungenrede, einem anderen schließ-
lich die Gabe, sie zu übersetzen. Das alles bewirkt ein und
derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe
zu, wie er will.“ (1 Kor. 12,4-11)
Der Geist Gottes bringt mit seinen Gaben die Menschen         Meine folgenden Wünsche zum diesjährigen Geburtstag
zu einer Gemeinschaft miteinander und zu einer Bezie-         der Kirche und zu unserem Geburtstag sind verbunden
hung zu Gott. Der Geist Gottes hilft uns nicht nur unsere     mit meinem Traum von einer vom Geist Gottes erfüllten
Gnadengaben zu erkennen, sondern auch diejenigen der          Kirche, die daraus lebt, dass wir eine gute Zeit haben…
Anderen.

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Pfingsten

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Pfingsten

Pfingsten im Haus Damiano
Internationalität live                     der Pfingsterzählung, aber einander       spontan das Abendgebet in mindes-
                                           verstehen, beten, lachen, ja, das geht    tens vier Sprachen singen.
Während des Putzens steht das Fens-        sehr gut und dafür sind wir dankbar.
ter auf, ein Windstoß und alle inter-                                                Gottes Geist schafft Akzeptanz
nationalen Flaggen wirbeln durchei-        Gottes Geist ist vielfältig und           Wir Schwestern leben miteinander,
nander, stehen nicht mehr so brav          bunt                                      mit allen Verschiedenheiten und mit
geordnet in der Vase wie üblich. Die                                                 allen Gemeinsamkeiten. Es ist jedoch
Flaggen sind ein Symbol für unse-          Mit unseren Mitschwestern aus In-         ein Geschenk des Geistes, dass die
re internationale Gemeinschaft. So         dien ist die Farbenvielfalt in unse-      Menschen unserer Pfarrei und Stadt
haben wir in unserem Rekreations-          ren Konvent eingezogen. Indische          uns Franziskanerinnen und beson-
raum immer vor Augen, dass wir in          Gebetbücher, Liederhefte, Kleidung        ders Sr. Arockia-Mary und Sr.M.
Kiel als Franziskanerinnen mit unse-       und Taschentücher: Farbe ist Leben        Sunita so freundlich annehmen.
ren Schwestern in Indien, Polen, Ka-       und anders als sorgsames Grau,            Annahme und Akzeptanz schaffen
sachstan, USA, Südkorea, Japan und         Weiß oder Schwarz. Und manchmal           Gemeinschaft und Zuversicht. Das
den Niederlanden verbunden sind.           tauschen wir auch die Kleidung. Die       dürfen wir Schwestern als internati-
Durch den Luftzug finden sich die          deutschen Schwestern ziehen indi-         onaler Konvent immer wieder erfah-
Flaggen in einer neuen Konstellation       sche Bekleidung an und umgekehrt-         ren. Dafür danken wir von Herzen.
zusammen. Unwillkürlich musste ich         vielfältig, bunt und humorvoll.
an Pfingsten denken. Da war es ein                                                   Gottes Geist ist würzig oder Got-
heftiger Wind oder Sturm, der alle         Gottes Geist spricht viele Dialekte       tes Geist is tasty
und alles durcheinander wirbelte-im
besten Sinne! „Und alle konnten ei-        Einander durch Sympathie verbun-          Wenn Menschen durch den hl. Geist
nander verstehen“…Apg, so kennen           den zu sein, ist das eine. Das meint      eine spürbare Mitte fühlen, dann
wir es aus der Pfingsterzählung. In-       die Sprache des Herzens: Ein Lächeln,     fällt die Fremdheit nicht mehr so ins
ternationalität live.                      die Hand halten, der anderen gut          Gewicht. Dann passen auch unter-
                                           sein, sie in ihrer Andersartigkeit ver-   schiedliche Geschmäcker zusammen.
Gottes Geist ist konkret                   stehen lernen und sich selbst zurück-     Mitschwester sein hat dann eine
                                           nehmen. Und es kann auch meinen:          geistliche und eine ganz leibliche Di-
Als Konvent des Gästeklosters „Haus                                                  mension: herausfordernd und tasty.
Damiano“ dürfen wir jeden Tag neu
das Geschenk einer internationalen
Gemeinschaft erfahren. Schwester
M. Sunita und Sr. Arockia-Mary be-
leben uns mit ihrer Kultur und ihrer
Religiosität. Der Start eines internati-
onalen Konventes muss gut bedacht
sein, jedoch ist jede Situation konkret
immer anders und neu. Wir üben viel
Zeit und Aufmerksamkeit, Geduld
und Rücksicht miteinander. Das war
und ist ein konkret geistliches Ge-
schehen. Gottes Geist fordert und
erfordert Mühe. Die deutsche Spra-
che lernt sich leider nicht so wie in

     Die Flaggen sind ein Sym-
     bol für unsere internatio-
     nale Gemeinschaft.
                                                                                                     Fotos: Haus Damiano

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Pfingsten

Das haben wir nicht nur beim „Indian
Dinner“ am 8.3. erfahren. Da hat so-
gar das neueröffnete „Haweli“-Res-
taurant in der Holtenauer Str. eine in-
dische Zutat beigesteuert – indisches
Netzwerk, Dankeschön! In unserem
Konvent ist auch die Küche schärfer
geworden: nichts geht mehr ohne
Koriander, Chili und Kurkuma. Neuer
Geschmack in alten Schläuchen. Und
Reibekuchen, Eier-Omelett und Eis
bilden unsere internationale Schnitt-
menge!

„Namaste“ und „Friede und Gutes“:
Sr. M. Klara,
Sr.M. Juliane,
Sr. Arockia-Mary,
Sr.M. Sunita und
Sr. Maria Magdalena

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Pfingsten

Neue Normalität?
Die „Corona-Zeit“ entwickelt sich       sich lieber noch gedulden bis – ja,       Wir bleiben noch bei der Feier der
gerade in eine nächste Etappe hinein;   eine „neue Normalität“ anbricht.          Sonntagvormittagsmessen in St. Ni-
manche kündigen schon die Zeit ei-      Wann wird das sein? Und was wird          kolaus, St. Heinrich, St. Joseph, St.
ner „neuen Normalität“ an. Was wird     das sein?                                 Birgitta und in Liebfrauen zu den je-
das sein?                                                                         weils dort üblichen Zeiten. Hier feiern
                                        Es war eine schwere Zeit, insbeson-       wir auch die Werktagsmessen zu den
Die Verordnungen zur Vermeidung         dere da wir die Heilige Woche und         bekannten Zeiten. An den anderen
der Ausbreitung der Pandemie wur-       das Osterfest, das wichtigste Fest im     Gottesdienstorten müssen wir viel-
den mittlerweile gelockert. Befürch-    Kirchenjahr, nicht feiern konnten. Es     leicht nach und nach die Regelungen
tungen darüber blei-                                                                         vorziehen, die wir für die
ben; mehr Freiraum                                                                           Zeit nach den Sommer-
aber ist nötig. Wir                                                                          ferien und nach dem ab-
dürfen also wieder                                                                           sehbaren       Ausscheiden
Gottesdienste feiern.                                                                        zweier Mitbrüder vorge-
Strenge Regeln sind                                                                          sehen hatten. In den Ge-
dabei einzuhalten.                                                                           meindegesprächen        gab
Wenige      Gläubige                                                                         es ja eine grundsätzliche
dürfen sich sonn-                                                                            Zustimmung dazu, jeweils
tags (wie werktags)                                                                          aus St. Bonifatius und St.
in den Kirchen ein-                                                                          Nikolaus (Vorabend), dann
finden, sie halten                                                                           aus Heilig Kreuz und Drei-
Abstand zueinander                                                                           einigkeit und schließlich
und singen auch                                                                              aus Stella Maris und St.
nicht    miteinander.                                                                        Ansgar ein Paar zu bilden,
Inzwischen     haben                                                                         um jeweils abwechselnd
wir erste Erfahrun-                                                                          an einem Ort die Vor-
gen damit sammeln                                                                            abendmesse und am an-
können. Die Vor-                                                                             deren eine Wort-Gottes-
bereitung war sehr                                                                           Feier zu feiern und es am
aufwändig, wurde                                                                             darauf folgenden Sams-
aber sehr systema-                                                                           tagabend umgekehrt zu
tisch vorangetrieben                                                                         halten. Noch aber sind wir
und konsequent um-                                                                           nicht so weit.
gesetzt. Das kennen
und können wir; wir                                                                          Wir haben erstmals Sonn-
leben ja in Deutsch-                                                                         tagsgottesdienste      ge-
land. Aber welches                                                                           streamt. (Herzlichen Dank
Bild geben wir im                                                                            allen, die den stundenlan-
Gottesdienst selbst                                                                          gen Einsatz hierfür nicht
ab?       Communio                                                                           gescheut haben!) Die
ohne wirkliche Kom-                                                                          technischen Herausforde-
munikation, Kom-                                                                             rungen zu bewältigen, um
munionempfang, den Leib Christi         ist auch jetzt noch nicht leicht und so   die notwendige Qualität zu sichern,
empfangen und sich vom anderen          wird es absehbar noch über längere        war anstrengend. Aber so konnten
Menschen, mit dem ich ja den Leib       Zeit bleiben.                             wir mehr Menschen erreichen, als
Christi in der Zeit bilde, fernhalten                                             Plätze in den Kirchen zur Verfügung
(müssen) – stimmt das? Bei manchen      Im Pastoralteam haben wir bespro-         standen und viele haben deshalb
war die Sehnsucht so groß, dass sie     chen, dass wir vorerst weiter „auf        dankbar gesagt, dass es gut war,
sich diesem Modus unterworfen ha-       Sicht fahren“, Erfahrungen sammeln        wieder „uns hier in Kiel“ zu erfah-
ben. Andere haben gesagt, dass sie      und so Entscheidungen vorbereiten.        ren. Wir lernen auch aus diesen Er-
14
Pfingsten

fahrungen. Viele haben beigetragen       unserem Erzbistum mit dem diöze-          durchdringen kann. Öffnen wir ihm
zu den Angeboten und Impulsen, die       sanen Entwicklungsprozess „Kirche         Herz und Sinne, Verstand und Ge-
wir über unsere Internetseite geteilt    in Beziehung“ angestoßen wurden,          müt, unsere kleinen und größeren
haben, um miteinander in Beziehung       „neue Normalität“ finden könnte.          Lebenswelten, damit er uns bewege
zu bleiben. Manche haben die geistli-    Divergierende Glaubens- und Kir-          und uns in die neue Zeit hineinführe.
chen Meditationen ausgedruckt und        chenvorstellungen und schwindende
dann denjenigen zuhause vorbeige-        finanzielle Möglichkeiten verstärken      Komm, Heiliger Geist,
bracht, die keinen Internetzugang        je auf ihre Weise diese Verände-          erfülle die Herzen deiner Gläubigen
haben. Eine RadioKinderKirche ging       rungsprozesse. Schwierig ist, dass        und entzünde in ihnen das Feuer dei-
auf Sendung. Auch hierfür will ich al-   über den Ausgangspunkt von Verän-         ner Liebe.
len herzlich danken.                     derungen und über den erwarteten          Sende aus deinen Geist,
                                         Endzustand im Prozess selbst bei ho-      und alles wird neu geschaffen.
Zeichnen sich hier erste Umrisse ei-     her Dynamik noch keine Einigkeit zu       Und du wirst das Angesicht der Erde
ner neuen Normalität ab? Doch was        bestehen scheint.                         erneuern.
ist „normal“? (Ist „Normalität“ nicht                                              Gott, du hast die Herzen deiner Gläu-
ohnehin nur ein Zustand, bei dem         Wir werden ja um die Aufgabe von          bigen durch die Erleuchtung des Hei-
man zu späterer Zeit nicht mehr          Kirchen und Gemeindehäusern nicht         ligen Geistes gelehrt. Gib, dass wir in
weiß, wie unnormal er einmal ge-         herumkommen. Zugleich wollen wir          diesem Geist erkennen, was recht ist,
wesen war?) Viele Debatten werden        vor Ort bleiben, indem wir mit den        und allzeit seinen Trost und seine Hil-
darüber geführt, was „Corona“ für        evangelischen Nachbarn kooperie-          fe erfahren. Darum bitten wir durch
die Zeit danach bedeutet. „Corona“       ren. Wir müssen uns zudem um die          Christus, unseren Herrn.
scheint ein Katalysator für diese Dis-   fünf verbleibenden Standorte küm-         Amen.
kussionen und Prozesse zu sein, ein      mern und sie zu stärken versuchen.
Beschleuniger für Wandlungsprozes-       Gibt uns „Corona“ dabei eine Atem-        So grüße ich Sie herzlich – in Ge-
se, die schon länger laufen, und nun     pause, oder kommen die damit ver-         meinschaft mit den Priestern und
Fahrt aufnehmen, z.B. im Bereich der     bundenen Fragen nun nicht noch            den pastoralen Mitarbeiterinnen und
Digitalisierung. Aber eben auch im       schneller auf uns zu? Von „Norma-         Mitarbeitern unserer Pfarrei,
Bereich der Kirche.                      lität“ sind wir wohl noch weit ent-
                                         fernt.                                        Ihr Propst Dr. Thomas Benner
Veränderungsprozesse sehen wir in
der Kirche in Deutschland in allen       Andererseits: Als Glaubende, als
Bereichen und auf allen Ebenen. Das      Kirche vor Ort, befinden wir uns in
bemerken die Gläubigen in den Pfar-      einem Veränderungsprozeß, den
reien und in den Gemeinden; das          Pfingsten angestoßen hat. Pfingsten
betrifft die Arbeit in der Verwaltung    führt in uns eine neue Zeit, Pfingsten
der Diözesen; das geschieht durch        soll der Katalysator der Veränderun-
den „synodalen Weg“ auf den sich         gen bei uns sein. Es ist ja der Geist
die ganze deutsche Kirche gemacht        Gottes, der die Jüngerinnen und
hat; das betrifft die Priester und die   Jünger aller Zeiten zusammenführt
hauptamtlich in der Seelsorge täti-      und auf Jesus hin konzentriert. Der
gen Frauen und Männer sowie die,         Heilige Geist hilft uns ein geistliches
die sich ehrenamtlich engagieren         Biotop zu bilden, einen Lebensort
gleichermaßen. Entwicklungsbedarf        aus dem Glauben für die Menschen
wird allerorten konstatiert, ohne dass   unserer Zeit.
schon klar erkennbar würde, wie die
Kirche im Spannungsfeld zwischen         „Sende aus deinen Geist und du
Traditionsabbruch und Transformati-      wirst das Angesicht der Erde erneu-
onswillen, zwischen einer vertrauten,    ern“, beten wir mit dem Psalm 104.
aber sich auflösenden Sozialform         Der Geist sucht, auf wem er sich nie-
und den neuen Wegen, die auch in         derlassen kann, wen er erfüllen und
                                                                                                                       15
aus der Pfarrei - Coronakrise

Glaube in Corona-zeiten

Chancen und Risiken
Die Coronakrise ruft bei einigen Mit-    und gern angenommen, abgeholt,          bisschen vermisst, aber da standen
menschen große und teilweise irrati-     mitgenommen zu denen, die nicht         halt die aufwändigen Vorbereitun-
onale Probleme hervor, wie man bei       kommen konnten oder wollten, oder       gen für die erste Heilige Messe unter
den aktuellen Demonstrationen und        ihnen auch nach Hause geschickt         Coronabedingungen an.
Äußerungen von Beteiligten ersehen       wurden. So wurde besonders zu de-       Auch die Weggemeinschaft der
kann. Sie birgt aber auch Chancen        nen Verbindung gehalten, die regel-     Schwestern und das Café unterm
in sich, denn sie bietet den Gemein-     mäßige Gottesdienstbesucher/innen       Kirchturm haben ungeahnte Aus-
den Möglichkeiten, den Kontakt zur       sind, aber auch zu denen, die jetzt     wirkungen. Frau Ute Klämt, die als
Gottesdienstgemeinde und darüber         besonderen Zuspruch brauchten.          Nicht-Gemeindemitglied dort aktiv
hinaus auf ganz andere und neue          Besonders berührt waren die Mit-        ist, ist begeisterte Mithelferin beim
Weise zu pflegen. Das kann auch          glieder    der     WhatsApp-Gruppe      Orgelprojekt der Gemeinde. So näht
ganz überraschend neue Wege ge-          "Kloster&Kirche", als am Sonnabend      sie - wie viele Andere auch - Schutz-
hen. Neben Telefonaten mit denen,        vor dem ersten Sonntag ohne Got-        masken. Diese kann man gegen eine
die kein Internet haben, und die gern    tesdienst ein kleines Video aus dem     Spende von mindestens 5 Euro, die
wahrgenommen wurden, haben die           Haus Damiano kam. Sr. Arockia Mary      sie in vollem Umfang ans Orgelpro-
Schwestern vom Haus Damiano auch         hatte eine Idee der Schwestern spon-    jekt weiter gibt, erwerben - nicht nur
auf andere Mittel gesetzt. Zwei da-      tan wahrgenommen und in die Praxis      die Arbeit, sondern auch die Mate-
von möchte ich hervorheben.              umgesetzt. So erreicht uns eine mit     rialkosten sind ihre eigene Spende.
Ähnlich wie die Kirchenzeitung ha-       Musik unterlegte Diashow mit Mo-        Wer Interesse daran hat, die Masken
ben die Schwestern, unterstützt von      tiven aus der Liebfrauenkirche, dem     für den guten Zweck zu kaufen, kann
einigen Gemeindemitgliedern, kleine      Haus Damiano, dem Klostergarten,        dies nach vorheriger Anmeldung un-
Gottesdienstkonzepte für das häus-       dem aufgeschlagenen Evangeliar          ter Tel. 64 23 31 dienstags und don-
liche Gebet am Sonntag entwickelt.       mit dem Text des Sonntags, und den      nerstags zwischen 15 und 17 Uhr
Sehr liebevoll mit kleinen Bildern,      Schwestern, wie sie die Kirche mit      tun.
einem Gebet, den Texten des Sonn-        Leben erfüllten. Allen Empfängern/
tags, einem Impuls und Liedempfeh-       innen hat das sehr gut getan, wie die   Stefan Rix, Diakon m.Z.
lungen sind so Faltblätter entstanden,   Reaktionen bezeugten. Fast haben        an der Pfarrei Franz von Assisi,
die in der Liebfrauenkirche auslagen     wir das Video am letzten Sonntag ein    Heimatgemeinde Liebfrauen

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aus der Pfarrei - Coronakrise

Gedanken des Gemeindeteams Ostufer
- Zeit zum Entschleunigen, unter der         die Hoffnung kam/ Karwoche:              schenken“. – Nichts ist so schlecht,
  Woche in die offene St. Joseph-Kir-        Gottesdienste vermisst, aber durch       als dass es nicht auch seine guten
  che zu gehen, Zeit zur Besinnung           offene Kirche und Symbolik war           Seiten hätte!- (Christiane Strunk)
  zu kommen mit den ausgelegten              Ostern spürbar. Damit es auch hör-
  Impulstexten. Danke allen für die          und riechbar war, haben wir Glo-
  liebevolle Gestaltung zur Corona-          cken geläutet, Weihrauch entzün-
  zeit. (Ingrid Schulz)                      det und das Evangelium gelesen./
- Arbeitsreiche Zeit (viele Ausfälle), /     Nähe zu anderen Menschen durch
  berührt von der Verschiebung der           Telefonate und kreative „Abstands-
  kirchlichen Trauung meines Soh-            besuche“ Heute bin ich unendlich
  nes/, sonntags privater Wortgot-           dankbar, dass wir es geschafft ha-
  tesdienst, bei dem ich Lesung und          ben, die Erkrankungszahl so gering
  Fürbitten gelesen habe, obwohl             zu halten. (Karin Rockstein)
  ich das nie vorher gemacht habe,         - Feststellung: Glaube trägt! Hoff-
  für mich eine große Erfahrung; /           nung zu haben, alles gut zu über-
  Dankbar, dass alle aus meiner Fa-          stehen, Herausforderungen zu
  milie gesund geblieben sind. (Anja         meistern und sich neu zu orientie-
  Garbrecht)                                 ren. Statt in Gottesdiensten und
- 1. Woche reine Lethargie, beten            Gremien im Alltag deutlich präsen-
  war nicht drin/ Bestürzen über             ter Glauben zu leben: Ansprache
  die Ausmaße in anderen Ländern             der Nachbarn, nicht digital erreich-
  und die Frage: Wo ist Gott? (Fra-          baren Gemeindemitgliedern die
  ge ich das auch, wenn es mir gut           Mails in den Briefkasten stecken,
  geht?) / Kerzen angezündet und:            Freundlichkeit und Zuversicht „ver-    Buchtipp             in Pfarrbrief.de

Verändert eine Krise den Glauben?
Für mich hat sie dies eigentlich gar nicht getan. Eine Krise   dem Evangelium intensiv über unseren Glauben unterhal-
wie diese ändert die Art, wie man den Glauben lebt. Sie        ten. Dabei sprang ein Funke über.
ändert die Funktion der Kirche und wie man diese wahr-                                                 Gabriele Pieper
nimmt. Aber für mich hat sich der Glaube selbst in letzter
Zeit gar nicht geändert. Die Krise zwingt uns alt bekann-
tes zu überdenken und gibt uns die Chance neue Ide-
en umzusetzen, gerade wie man mit anderen Menschen
auch ohne physisches Beisammensein in Kontakt treten
kann. Sie zwingt einen vielleicht auch dazu, den Glauben
anders wahrzunehmen, aber sie zwingt uns nicht, uns
von ihm zu distanzieren.
                                                 Finn Guski

Gerade die Osterzeit ohne Gottesdienst fühlte sich zuerst
so leer an. Bei den Gottesdiensten im Internet haben wir
mitgesungen und mitgebetet und doch fühlte ich mich
wie ein Zuschauer von Außen und gehörte nicht dazu.
Dann haben wir gemeinsam den Familienkreuzweg ge-
betet, den ich aus "Katholisch in Kiel" heruntergeladen
hatte. Das war bewegend. Wir haben dann die Wortgot-
tesdienste aus dem Kirchenblatt genutzt und uns nach           Peter Weidemann                           in Pfarrbrief.de

                                                                                                                        17
aus der Pfarrei - Coronakrise

Als der Stillstand uns überrollte…
… sausten Gedankenblitze durch die        den Einzelnen die Botschaft dieser        Kieler Institutionen gegründet. Unser
Köpfe der Heinricher, um dem Still-       Kar- und Ostertage zu vermitteln, um      Speisesaal ist nun wiede ein Ort, an
stand entgegenzuwirken und um un-         Freude und Licht in die Dunkelheit zu     dem Menschen zu essen bekommen.
sere Gemeindemitglieder nicht allein      bringen.                                  Inzwischen gibt es auch eine "Mit-
zu lassen. So entstanden folgende         Mit unserem „Ich-Bin-Worte“ Regal         tagessen to go" Ausgabe Stelle. Gott
Aktionen:                                 (aus dem Johannesevangelium) la-          sei Dank
Am schnellsten reagierte die Gospel-      den wir unsere Kirchenbesucher ein,                            Stephanie Nischik
kirche. Das kriegen wir nie hin, war      Zeilen und Zeichen ihres Glaubens zu
der erste Gedanke, doch schon am          hinterlegen und andere an ihren Ge-
Sonntag nach der Schließung wurde         danken teilnehmen zu lassen.
das erste Video auf Youtube hochge-       Besonders schmerzlich für die Erst-
laden. Seitdem sind viele Arbeitsstun-    kommunion-Kinder und ihre Familien
den vergangen und so mancher wur-         ist, dass ihre Feiern im Moment nicht
de zum Video Experten. Sonntag für        stattfinden können. Um dieser Trau-
Sonntag freuen sich die Menschen          rigkeit ein wenig entgegenzuwirken,
voller Erwartung und Freude auf die-      bekamen die Kinder besondere Post
se Andacht.                               (Psssst, mit einem Geheimnis) und
Um die Bräuche und Feierlichkeiten        zum eigentlichen „Feiertag“ wird für
der Kar- und Ostertage aufzufangen,       jedes Kind eine Kerze in der jeweili-
gab es ab Palmsonntag einen Im-           gen Kirchen entzündet.
puls zu den liturgischen Texten von       Gerade in St. Heinrich liegen uns die
Frau Nischik. Älteren Gemeindemit-        Gäste des Speisesaals sehr am Her-
gliedern haben wir Buchsbaum und          zen. Die Versorgung der Menschen
Osterkerze „to go“ ins Haus bringen       brach von einem Tag auf den anderen
können. Freude und Dankbarkeit war        zusammen. Nachdem viele bürokra-
groß! In unseren geöffneten Kirchen       tische Hindernisse überwunden wa-
haben wir versucht, den liturgischen      ren, konnten zumindest obdachlose
Festen durch die Gestaltung der Kir-      Menschen weiter versorgt werden.
chenräume Ausdruck zu geben, um           Dazu hat sich ein Bündnis aus vielen                  Foto: Dr. Thomas Herholz

Gedanken des Gemeindeteams Mitte
„Mein Glaube? Er ist da – zweifel-        ich weiß, es ist nicht für immer und      die derzeitige Situation als ein Chan-
los! Aber er fühlt sich anders an …       bald sehen wir uns wieder.“               ce für unsere Pfarrei.
ich hole mir sonntags die Kirche ins      „Mein Glaube ist durch die Krise          „Für mich war es wichtig, dass die
Wohnzimmer. Das hat eine andere           nicht ins Wanken geraten. Ruhe,           Liebfrauenkirche geöffnet war, um
Präsenz und fühlt sich ein bisschen       Einkehr, Entschleunigung und Besin-       dort zum stillen Gebet einzutreten.
an wie eine WG (Wohngemeinschaft)         nung tun mir gut. Aber ich vermisse       Dort empfinde ich dann auch eine
mit Gott. Aber die Gemeinschaft im        die Gemeinschaft, das persönliche         intensivere Nähe zu Gott. Beson-
Glauben fehlt mir sehr – vor allem an     Gespräch, das gemeinsame Beten            ders unterstützend und bereichernd
den Ostertagen … ich sitze zuhause        und Singen im Gottesdienst. Durch         empfinde ich die Möglichkeit, an den
und stelle fest, ich bete konzentrier-    die Digitalisierung fühle ich mich        Gebetszeiten der Schwestern teilzu-
ter, nichts lenkt mich ab, die Texte      mit der Weltkirche viel mehr verbun-      nehmen (mit großen Abständen und
aus dem Gotteslob nehme ich viel be-      den als vor der Krise. Zudem bin ich      verteilt im gesamten Kirchenraum).
wusster wahr. Ich habe seit langer Zeit   dankbar, dass einige Kirchen für stille   Da entsteht besonders jetzt ein Ge-
wieder zur Bibel gegriffen und habe       Gebete geöffnet sind und auch Texte       fühl der Zusammengehörigkeit und
die Ruhe, darin zu lesen. Eine Zeitlang   und Impulse zum Mitnehmen auslie-         die Gebete sind sehr intensiv.“
kann ich den Zustand aushalten, weil      gen. Ich bin optimistisch und sehe                 Gemeindeteam Mitte

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aus der Pfarrei - Coronakrise

Nur Mut!

Mit einer Gebetsgemeinschaft Kraft          sein - Leben helfen, das ist das Motto
finden in der schweren Zeit.                des SkF Kiel und dazu stehen wir.
                                                                                         Passen wir in diesen
                                            Und bei allem, was wir tun, bleiben          schweren Zeiten aufein-
So viele Menschen in bestimmten             wir gelassen, zuversichtlich und be-         ander auf, setzen wir uns
Berufsgruppen arbeiten derzeit im           sonnen. Nur wenn wir voneinander             füreinander und nach-
Akkord. Klaglos machen sie ihre Ar-         wissen, können wir helfen, können            haltig ein, hören wir zu
beit, weil sie „systemrelevant“ sind.       wir füreinander da sein. Aber all das        und nehmen wahr, wenn
Und da sind die vielen Menschen, die        kostet Kraft und wir müssen auch
                                                                                         unser Gegenüber Unter-
sich ehrenamtlich für diejenigen ein-       auf aufeinander achten. Wir müssen
setzen, denen es nicht gut geht, die        die Chance haben, Kraft zu tanken,
                                                                                         stützung benötigt.
Verzagten, die Einsamen, die älteren        Kraft durch das Gebet. Und deshalb
Menschen, die Erkrankten, die „Ri-          kamen wir auf die Idee, eine Gebets-     Bereichen des täglichen Lebens alles
sikogruppen“. Sie gehen einkaufen,          gemeinschaft zu bilden: Das Vater-       weiter funktionieren kann.
rufen sie an, versorgen sie, sprechen       unser eignet sich für dieses Vorhaben
ihnen Mut zu.                               besonders gut:                           So treffen unsere Vaterunser - Gebete
                                                                                     aufeinander und wir sind auf diesem
    Der Grundsatz der Bene-                 Jede/jeder betet zur vollen Stunde       Wege noch mehr miteinander und
    diktiner „ora et labora“                - nach eigener Wahl und wie es die       vor allem mit Gott verbunden. Das
    („bete und arbeite“)                    eigenen Kräfte und Zeit es zulassen      macht uns alle stark, denn wir wissen
                                            - und nimmt in das persönliche Ge-       uns vom Guten Gott gehalten.
    neigt sich gerade sehr
                                            bet alle Menschen mit hinein, die                 Dr. Maria Schwarte
    stark zum „labora“.
                                            ihm wichtig sind, die ihm am Herzen        Vorstandsvorsitzende des Sozial-
    Und so brauchen wir in                  liegen, an die keiner denkt, und die-    dienstes katholischer Frauen e.V. Kiel
    der jetzigen Situation                  jenigen, die gerade so viel arbeiten
    Menschen für die „ora“-                 müssen und dafür sorgen, dass zu-
                                            mindest in den überlebenswichtigen
    Seite
– die Seite des Gebets. Da wir für
längere Zeit keine Stärkung durch die
Gottesdienste bekommen werden,
haben wir im SkF schon sehr früh fol-
genden Aufruf gestartet, zunächst an
die Mitglieder unseres Vereins, dann
in unsere Freundeskreise, und nun
öffentlich auf unserer Homepage:

Nur Mut!
Darum geht es, mutig sein, der Kri-
se trotzen. Es ist für alle eine Zeit der
Bewährung.
Hier zeigt sich, in wie weit Men-
schen das eigene Ich zugunsten ei-
nes schwächeren und gefährdeten
Du zurück stellen und beginnen, sich
umeinander zu sorgen.
Passen wir in diesen schweren Zeiten
aufeinander auf, setzen wir uns fürei-
nander und nachhaltig ein, hören wir
zu und nehmen wahr, wenn unser Ge-
genüber Unterstützung benötigt. Da                                                                   Foto: Himsan, Pixabay

                                                                                                                        19
aus der Pfarrei - Coronakrise

Tauferinnerung in Zeiten Corona

Was tun, wenn in Gotteshäusern das       scheiben, auf denen „ DU“ steht.       stärkende Meditation erinnern, die
Weihwasser aus Sicherheitsgründen        Diese Herzen können ebenfalls mit-     dabei steht:
nicht mehr zur Verfügung steht?          genommen werden und an die kleine                      Dr. Maria Schwarte
Für die Kapelle im St. Antoniushaus
des Sozialdienstes katholischer Frauen
e.V Kiel (SkF) gab es gleich nach dem
Erlass eine spirituelle Alternative:
Zur Erinnerung an die eigene Taufe
befinden sich im Weihwasserbecken
viele kleine Bilder mit einer Jakobs-
muschel. Diese können beim Betre-
ten oder Verlassen der Kapelle mitge-
nommen werden. Aus hygienischen
Gründen einzeln einlaminiert, kön-
nen sie ganz praktisch in die Tasche
gesteckt, auf den Schreibtisch ge-
legt, an die Kühlschranktür geklebt
werden, wie auch immer und erin-
nern liebevoll an diesen großen Mo-
ment in unserem Leben: Du Gott bist
bei uns!
Mit Gott auf Du sein, das fühlt sich
gerade in dieser besonderen Zeit gut
an.
Und so liegen auf dem Altar in einer     Du Gott bist bei uns! Mut machende Herzen aus Holz liegen zum Mitnehmen in
Schale lauter kleine Herzen aus Holz-    der Kapelle des St. Antoniushauses bereit.           Foto Dr. Maria Schwarte

DU bist die Liebe                        DU bist meine Schlagfertigkeit         in meiner Wut
                                         DU bist meine Sorglosigkeit            in meiner Schwäche
DU bist meine Hoffnung                   DU bist meine Friedfertigkeit          in meiner Angst
DU bist meine Gelassenheit               DU bist meine Ruhe                     in meiner Kraftlosigkeit
DU bist mein Frohsinn                    DU bist mein Gegenüber                 in meinem Unsicherheit
DU bist mein Lachen                                                             in meiner Ungeduld
DU bist meine Heiterkeit                 DU lässt mich nicht allein             in meiner Verlassenheit
Du bist mein Humor                                                              in meinen Sorgen
DU bist meine Stärke                     in meiner Hoffnungslosigkeit           in meinem Unfrieden
DU bist mein Mut                         in meiner Unentschlossenheit           in meiner Unruhe
DU bist meine Kraft                      in meiner Trauer
DU bist meine Ausdauer                   in meinem Kummer                       bist DU mein Halt
DU bist meine Geduld                     in meinem Schmerz

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aus der Pfarrei - Coronakrise

Mundkommunion: nein! – Handkommunion: ja! = Besser?
Um eine Ansteckung mit dem Vi-             gen die Christen die Hl. Kommuni-         Aber auch hier: Wie viel Negatives!
rus COVID-19 (Coronavirus) zu ver-         on immer auf die Hand!                    Wie viel Unfriede kann die Zunge /
meiden, hat die Deutsche Bischofs-       • Damals wurde allerdings Frauen            Sprache bewirken. Im Jakobusbrief
konferenz Ende Februar 2020 die            vorgeschrieben, sie müssten ihre          etwa lesen wir: Auch die Zunge ist
Empfehlung ausgesprochen: Für              Hand mit einem Tuch bedecken              ein Feuer, eine Welt voll Ungerech-
den Empfang der Heiligen Eucharis-         und darauf die Hl. Kommunion              tigkeit. Die Zunge ist es, die den
tie empfiehlt sich gegenwärtig die         empfangen. Aber: Lugt da nicht            ganzen Menschen verdirbt und das
Handkommunion. Wegen des erhöh-            schon immer und wieder ein schie-         Rad des Lebens in Brand setzt; sie
ten Ansteckungsrisikos verlangen           fes (Frauen-)Bild hervor, das die         selbst aber wird von der Hölle in
Kelchkommunion und Mundkommu-              Frau (oder auch nur ihre Hand) als        Brand gesetzt. (Jak 3,6)
nion besondere Vorsicht.                   weniger würdig gegenüber dem           • Am Ende geht es immer darum, in
Bei manchen Katholiken mag das Irri-       Mann deutet? Welche Frau kann             welcher ehrfürchtigen und dank-
tationen hervorrufen.                      das heute noch so teilen?!                baren inneren Haltung ich die Hl.
Denn seit 1969 können katholische        • Die Mundkommunion setzte sich             Kommunion empfange.
Christen in Deutschland (und ande-         im Mittelalter immer mehr durch,       • Ich selber bin jedenfalls dankbar
ren Ländern) die Heilige Kommunion         weil Christen sich zunehmend für          für die Möglichkeit der Handkom-
auch in der Form der sog. Handkom-         unwürdig hielten, die Hl. Kommu-          munion. Sie ist für mich ein Zei-
munion empfangen. Aber seitdem             nion überhaupt empfangen zu dür-          chen dafür: Ich kann nur mit leeren
plädieren auch manche Theologen            fen. Bald schon kommunizierten            Händen, mit offenem Herzen vor
und Mitbrüder und in ih-                                                                         Gott treten, mich be-
rem Gefolge auch Laien                                                                           schenken lassen und so
dafür – und kämpfen z. T.                                                                        in der Hl. Kommunion
energisch und polemisch                                                                          von Christus mich näh-
darum – die Hl. Kommu-                                                                           ren, stärken, heilen las-
nion nur in der Form der                                                                         sen.
sog. Mundkommunion                                                                               • Der frühere Kardinal
zu empfangen und zu                                                                              Joseph Ratzinger, der
spenden.                                                                                         spätere Papst, bevor-
Handkommunion sei un-                                                                            zugte zwar auch den
würdig!                                                                                          Empfang der Mund-
Mir geht dabei durch den                                                                         kommunion. Er beton-
Kopf:                                                                                            te zugleich: Ausdruck
• Für mich sind beide Formen mög-          sie gar nicht mehr, so dass die Kir-      der Ehrfurcht sei aber ebenfalls
   lich – als Empfangender und als         che ganz offiziell verordnen muss-        die Geste bei der Handkommu-
   Spender der Hl. Kommunion. Jede         te, der Gläubige habe mindestens          nion. „Die Hände des Menschen
   und jeder sollte für sich entschei-     einmal im Jahr die Hl. Messe im vol-      bilden das Kreuz, das zum Thron
   den, in welcher Form sie / er ehr-      len Sinne mitzufeiern, also auch zu       wird, in das sich der König hinein-
   fürchtig die Hl. Kommunion emp-         kommunizieren (IV. Laterankonzil          beugt”, erläuterte der Kardinal.
   fangen möchte.                          1215)!                                    Die ausgestreckte, geöffnete Hand
• Heftig wehren möchte ich mich          • Warum glauben manche Katho-               werde so zum Zeichen dafür, dass
   dagegen und es energisch zurück-        liken heute wieder, die Kommu-            der Mensch sich dem Herrn entge-
   weisen, wenn manche Katholiken          nion auf die Zunge gelegt zu be-          genhalte, die Hände für ihn öffne,
   (eben auch Mitbrüder) anderen un-       kommen, sei die tiefere Form der          sein Werkzeug in der Welt werden
   terstellen, die Form des Kommuni-       Ehrfurcht? Ist die Zunge würdiger         wolle.
   onempfangs auf die Hand sei dem         als die Hand? Gewiss: Die Hand         Am Ende wünsche ich uns, dass der
   Sakrament nicht angemessen – sei        kann schlagen, zerstören, misshan-     Coronavirus bald bewältigt ist.
   ehrfurchtslos, unwürdig.                deln…, aber eben auch: aufbauen,       Aber auch, dass wir immer wieder
• Manche meinen, die Handkommu-            streicheln, Gutes tun. Mit unserer     dankbar die Hl. Messe mitfeiern und
   nion sei eine neue, moderne Form.       Zunge / Sprache können wir Ge-         in ihr würdig die Hl. Kommunion
   Dem ist nicht so! In den ersten         meinschaft und Frieden stiften, lo-    empfangen.
   etwa neun Jahrhunderten empfin-         ben, danken …                                                   Albert Sprock
                                                                                                                       21
Schwerpunktthema

St. Bonifatius
Die Kirchengemeinde im Westen der Pfarrei stellt sich vor

In der vorletzten Ausgabe unseres         damals neben der Gemeinde Krons-       Geld möglich war. Auch das Bonifa-
Pfarrbriefes präsentierte sich die Ge-    hagen und einigen weiteren Orte        tiuswerk leistete bedeutende Unter-
meinde St. Birgitta in Mettenhof.         westlich/nordwestlich von Kiel auch    stützung.
Bewegen wir uns von dort ein Stück        auf die Kieler Stadtteile Suchsdorf,   In der Folgezeit entwickelte sich ein
Richtung Nordosten, treffen wir auf       Hasseldieksdamm und Mettenhof.         reges Gemeindeleben mit starkem
die nächste Gemeinde, die sich nun        Nicht unerwähnt bleiben soll, dass     Besuch der sonntäglichen Messen.
vorstellen darf: St. Bonifatius mit der   der Kirchenbau nur mit Hilfe des       1969 wurde der zwischenzeitlich
gleichnamigen Kirche in der Kieler        starken persönlichen Engagements       groß gewordene neue Stadtteil Met-
Nachbargemeinde Kronshagen. Und           der Gläubigen mit Arbeitskraft und     tenhof zusammen mit Hasseldieks-
das nicht ohne Grund: Denn ebenso
wie St. Birgitta kann St. Bonifatius in
diesem Jahr einen runden Geburts-
tag feiern – im Jahr 1960, vor 60 Jah-
ren, wurde die Kirche eingeweiht!

Kurzer Rückblick über 60 Jahre

Der Bau einer eigenen katholischen
Kirche in Kronshagen und die Grün-
dung der zugehörigen Kirchenge-
meinde sind untrennbar mit den
konfessionellen Veränderungen in
der Bevölkerung, die sich mit dem
Zustrom von Flüchtlingen und Ver-
triebenen unmittelbar nach dem 2.
Weltkrieg ergaben, verbunden. In
diesem Rahmen wuchs der Anteil von
katholischen Gläubigen im Raum Kiel
von bescheidenen 2% vor dem Krieg
auf rd. 7%. Auch in Kronshagen
resultierte daraus ein deutlich ge-
stiegenes Bedürfnis, das katholische
Glaubensleben vor Ort praktizieren
bzw. ausüben zu können. Nach ei-
ner mehrjährigen Behelfslösung mit
der Feier von Gottesdiensten in der
örtlichen Grundschule konnte 1959
schließlich der Grundstein für eine ei-
gene katholische Kirche gelegt wer-
den. Zügig, bis 1960, konnte dieser
Kirchenbau dann vollendet werden
– am 28. Februar wurde dort die ers-
te Hl. Messe gefeiert und die Kon-
sekration erfolgte am 6. Dezember.
Am 1. Juli 1961 schließlich kam es
zur urkundlichen Errichtung der ei-
genständigen Kirchengemeinde St.
Bonifatius. Ihr Bereich erstreckte sich   Plastik des Gemeindepatrons an der Kirchenaußenwand
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