Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2019/2020
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University of Applied Sciences Department of Applied Social Studies Fachbereich Sozialwesen Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Wintersemester 2019/2020 B. A. Soziale Arbeit PO 2016 Herausgeber: Hochschule RheinMain RheinMain University of Applied Sciences Wiesbaden Rüsselsheim Fachbereich Sozialwesen Department of Applied Social Studies Besuchsadresse: Kurt-Schumacher-Ring 18 65197 Wiesbaden Postanschrift: Postfach 3251 65022 Wiesbaden Informationsstand: 4. November 2019 Seite 1
Inhaltsverzeichnis Wichtige Hinweise 3 Semesterzeiten: 3 Vorlesungszeiten 3 Modul 1 Mentorengruppe (5 SWS) ......................................................................................... 4 Modul 2 Geschichte, Profession, Arbeitsfelder Sozialer Arbeit (6 SWS) ............................... 5 Modul 3 Soziale Probleme, soziale Lage, Sozialpolitik (3 SWS) ............................................ 8 Modul 4 Methoden der Sozialen Arbeit I: Kommunikation und Soziale Beratung (3 SWS) 10 Modul 5 Organisation und Management Sozialer Arbeit (2 SWS) ....................................... 12 Modul 6 Armut, soziale Ausgrenzung und Existenzsicherung (4SWS) ................................ 12 Modul 7 Rechtliche Grundlagen: Familienrecht, Kinder- und Jugendhilferecht (4 SWS).... 14 Modul 8 Entwicklung, Sozialisation, Bildung (4 SWS) .......................................................... 15 Modul 9 Differenz und soziale Ungleichheit / Gender und Migration (6 SWS) ..................... 15 Modul 10 Theorien und Ethik Sozialer Arbeit (3SWS)............................................................ 17 Modul 11 Soziale Interaktion und psychosoziale Gesundheit (6 SWS) ................................. 18 Modul 12 Methoden der Sozialen Arbeit II: Gemeinwesen / Sozialraum und Soziale Gruppenarbeit (4 SWS) .......................................................................................... 21 Modul 13 Berufspraktisches Semester (6 SWS) .................................................................... 22 Modul 14 Forschungsmethoden (2 SWS) .............................................................................. 24 Modul 17 Theorien und Funktion sozialer Arbeit (2 SWS) ..................................................... 41 Modul 18 Aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und Konflikte (4 SWS) ........................... 43 Modul 19 Ästhetische und mediale Bildung (2 SWS) ............................................................. 44 Modul 20 und 22 Studium Generale (je 2 SWS) ................................................................................ 44 Modul 21a Aktuelle Fragen der Methoden-, Professions- und Disziplinenentwicklung (4 SWS) ................................................................................................................................ 45 Modul 21b Aktuelle Fragen der Methoden-, Professions- und Disziplinenentwicklung (4 SWS) ................................................................................................................................ 46 Modul 21c Aktuelle Fragen der Methoden-, Professions- und Disziplinenentwicklung (4 SWS) ................................................................................................................................ 47 Modul 23 Bachelor-Thesis ...................................................................................................... 48
Wichtige Hinweise Angaben zu den Veranstaltungsterminen und Räumen entnehmen Sie bitte der Lehrveranstaltungsüber- sicht: https://www.hs-rm.de/de/fachbereiche/sozialwesen/studiengaenge/soziale-arbeit-ba/#studienver- lauf-3012. Bitte beachten Sie, dass sich Änderungen ergeben können! Kurzfristige Lehrveranstaltungsänderungen werden ab Semesterbeginn auf der Homepage des Fachbereichs unter https://www.hs-rm.de/de/fachbe- reiche/sozialwesen/studiengaenge/soziale-arbeit-ba/aktuelle-aenderungen-der-lehrplanung/ sowie auf den Infoscreens im Foyer des E-Gebäudes bekannt gegeben. Abkürzungen: LV = Lehrveranstaltung, SWS = Semesterwochenstunden Bitte beachten Sie, dass ein überschneidungsfreier Stundenplan nur gewährleistet werden kann, wenn Sie innerhalb Ihres Semesters entweder nur die Kurse "Gruppe 1" beziehungsweise nur die Kurse "Gruppe 2" belegen. Bitte berücksichtigen Sie dies bei der Anmeldung in QIS! Semesterzeiten: Einführungsblock/ 1. Blockwoche: 14.10.2019 – 18.10.2019 Kontinuierliche Lehrveranstaltungen: 21.10.2019 – 08.02.2020 Vorlesungsfreie Zeit gesetzl. Feiertage in Hessen 2. Blockwoche: 03.02.2020 - 08.02.2020 Vorlesungszeiten Zeiteinheit Von Bis 1. ZE 08:15 Uhr 09:45 Uhr 2. ZE 10:15 Uhr 11:45 Uhr 3. ZE 12:15 Uhr 13:45 Uhr 4. ZE 14:15 Uhr 15:45 Uhr 5. ZE 16:00 Uhr 17:30 Uhr 6. ZE 17:45 Uhr 19:15 Uhr Seite 3
Modul 1 Mentorengruppe (5 SWS) Modulsprecherin : Prof. Dr. Gerda Nüberlin LV 10110 Mentorengruppe Teil I (3 SWS) Gr. 1 Diana Bruski Gr. 2 Prof. Dr. Wolfgang Müller-Commichau Gr. 3 Prof. Dr. Wolfgang Müller-Commichau Gr. 4 Steffen Baer Gr. 5 Nick Passau Gr. 6 NN Die Mentorengruppe bietet für die Studierenden als Hilfe zur Orientierung im Studium eine Plattform zum Austausch von Fragestellungen und Erfahrungen. Hinzu kommt eine Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten und seine Erprobung in ersten eigenen Anwendungen, dazu gehört das Recherchieren und Bib- liographieren, das Lesen und Verstehen von fachlichen Texten, das Erstellen von Protokollen, das selbst- ständige Schreiben, das Ausarbeiten von Hausarbeiten und das Präsentieren von Textinhalten. Diese Fer- tigkeiten werden unter anderem mit Impulsreferaten und Gruppenübungen vermittelt. Die dabei gemachten Erfahrungen werden reflektiert. In der Mentorengruppe sollen die Studierenden insgesamt befähigt wer- den, Motivation, Verlauf und Probleme des eigenen Studiums lösungsorientiert zu reflektieren. LV 10120 Mentorengruppe Teil II (2 SWS) Gr. 1 Nicole Himmelbach Gr. 2 Anna Krämer Gr. 3 VProf. Dr. Ilker Ataç Gr. 4 NProf. Dr. Gerda Nüberlin Die Mentorengruppe für das zweite Semester soll folgende Arbeitsschwerpunkte beinhalten: Die Gruppe soll verstärkt der Ort für den Erfahrungsaustausch unter einander werden und den Einzelnen die Möglich- keit der Selbstreflektion in Bezug auf das weitere Studium eröffnen. Die Studierenden reflektieren, klären, bearbeiten und entwickeln das eigene Studieren, ihre Studienmoti- vation, den Verlauf ihres Studiums, ihre Studienleistungen sowie Probleme in diesem Zusammenhang im Kontext des Studiengangs und ihrer eigenen Lebensplanung. In Bezug auf die erforderlichen Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens wird es insbesondere um das Vortragen und Diskutieren wissenschaftlicher Arbeiten gehen. Die Vorbereitung auf das Praktikum: Neben organisatorischen Fragen werden die mit dem Studium und der Berufswahl verbundenen Wünsche und Ziele reflektiert und möglichst geklärt. Weiterhin soll die Mentorengruppe auch in diesem Semester Gelegenheit bieten, offene Fragen zum Stu- dium zu besprechen, Erfahrungen auszutauschen und tragfähige Arbeitsbeziehungen untereinander aus- zubauen. Seite 4
Modul 2 Geschichte, Profession, Arbeitsfelder Sozialer Arbeit (6 SWS) Modulsprecherin: Prof. Dr. Gerda Nüberlin LV 10210 Geschichte der Sozialen Arbeit (2 SWS) Gr. 1, 2 und 3 Prof. Dr. Josef Faltermeier Die LV wird in insgesamt sechs Teilblöcken eine Einführung in die zentralen Grundlagen der „modernen“ Sozialen Arbeit, ihrer aktuellen zentralen Fragestellungen und ihrer historischen Entwicklungslinien ge- ben. Insbesondere wird es um die Entwicklung des Profils und Leitbildes der Sozialen Arbeit, um das Verständnis von professioneller Fachlichkeit, um die Bedeutung von Theorien, Methoden und Konzepte und um die Hilfeangebote als soziale Dienstleistungen gehen. Da die aktuelle Soziale Arbeit nur verstan- den werden kann über ihre Geschichte, werden wir die hierfür wesentlichsten aktuellen wie historischen Merkmale in die Diskussion einbeziehen. Jede Teilblockveranstaltung befasst sich vertiefend jeweils mit einem Schwerpunktthema der Sozialen Arbeit, z. B. Armut und Hilfe, Fachlichkeit und Professionalisierung, Organisationen und Trägerschaften, Kinderförderung und Sozialpädagogik, Ehrenamtlichkeit und zivilge- sellschaftliches Engagement, Sozialpolitik und Sozialstaatlichkeit etc. Wir werden die jeweiligen Inhalte im Seminar in Theorie- und Praxisphasen strukturieren, damit es einen engen handlungsorientierten Verbund von Information, Diskussion und Übung geben kann. Ziel des Seminars ist es, die konzeptionellen und institutionellen Zugänge der Sozialen Arbeit und ihre sozialpolitischen Rahmenbedingungen zu verdeutlichen, ihre zentralen Aufgabenstellungen am Beispiel von Handlungsfeldern zu erörtern und die enge Vernetzung von Fachlichkeit und Profession mit zivilge- sellschaftlichem Engagement historisch und aktuell zu begründen. Darüber hinaus gibt das Seminar Ein- blick in Arbeits- und Handlungsfelder der Sozialen Arbeit. Die LV wird im WS 2019/20 für Gruppe 1, Gruppe 2 und Gruppe 3 jeweils in sechs Teilblockveran- staltungen durchgeführt. Lehr- und Lernformen Die Vermittlung und Erarbeitung der Lehrinhalte erfolgt in Form von Impulsreferaten, Literaturrecherchen und -berichten, Textanalysen, moderierenden Seminareinheiten, Stell- und Rollenspiele sowie durch Film- materialien, Übungen und Diskussionsrunden. Prüfungsleistungen Die Prüfungsleistung für das Modul 2 wird mit der Studienarbeit im Seminar „Übung Praxiswerkstatt“ er- bracht, wobei beide Seminare miteinander vernetzt sind. Begleitmaterialien in Stud.IP Die Vorlesungen und Übungen werden durch Texte und weitere Materialien wie Literaturhinweise und Fachbeiträge begleitet. Die Seminarsitzungen sind online jeweils speziellen Ordnern zugewiesen, in de- nen sich zur Vor- und Nachbereitung Arbeits- und Vertiefungsmaterialien zum jeweiligen Themenschwer- punkt befinden. Das Passwort hierfür wird in der ersten Seminarsitzung bekanntgegeben. Termine Das Seminar wird in insgesamt sechs Teilblockveranstaltungen jeweils montags und freitags durchgeführt. Gruppe 1- (montags): 21.10./ 04.11./ 11.11./ 02.12./ 16.12./ 13.01.20 (jeweils von 08.15-11.45 Uhr) Gruppe 2- (freitags): 25.10./ 08.11./ 15.11./ 22.11./ 06.12./ 20.12. (jeweils von 08.15-11.45 Uhr) Gruppe 3- (freitags): 25.10./ 08.11./ 15.11./ 22.11./ 06.12./ 20.12. (jeweils von 12.15-15.45 Uhr) Seite 5
LV 10220 Arbeitsfelder und Institutionen Sozialer Arbeit (2 SWS) Gr. 1 Prof. Dr. Gerda Nüberlin Angesichts der Vielfalt und Differenziertheit von Arbeitsfeldern, Einrichtungen und Handlungsformen der Sozialen Arbeit zielt diese Veranstaltung auf einen Überblick über wichtige Praxisfelder und eine exemp- larische Vertiefung ausgewählter Arbeitsbereiche. Dazu sollen besonders erarbeitet werden: - Struktur von Sozialen Diensten in der kommunalen Verwaltung und freien Trägern, - klassische und neuere Arbeitsfelder im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen mit ihren jeweili- gen Aufgabenstellungen und ihren unterschiedlichen Interventionsformen, - unterschiedliche Organisationsformen der Sozialen Dienste und Einrichtungen und Aufgaben- stellungen und Funktionen der Fachkräfte der Sozialen Arbeit Die Studierenden sollen befähigt werden, das Aufgabenspektrum der Sozialen Arbeit und seine Vernet- zung mit sozialen Problemlagen, Institutionen und Handlungsaufträgen einzuschätzen und vor diesem Hin- tergrund ihre Berufsrolle zu reflektieren. Gr. 2 und 3 VProf. Dr, Marion Kamphans Die Lehrveranstaltung verfolgt zum einen das Ziel, einen Überblick über die Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit zu geben. Dieser Überblick umfasst klassische und aktuelle Arbeitsfelder wie die allgemeinen und wirtschaftlichen Hilfen, die Kinder- und Jugendhilfe, gesundheitsbezogene Hilfen, aber auch die Alten-, Behinderten- und Familienhilfe. Zweitens wird es in diesem Seminar darum gehen, verschiedene öffentliche Organisationen - z.B. das Sozial-, Jugend- und Gesundheitsamt - und ihre Aufgaben, Interventionsmöglichkeiten und Organisations- struktur kennenzulernen. Ergänzt wird dies durch einen Einblick in die Aufgabenstellungen und Organisa- tionsstruktur so genannter freier Organisationen – dies meint z.B. Wohlfahrtsverbände, Jugendverbände und die mit der Sozialen Arbeit assoziierten Fach- und Berufsverbände. Ein weiteres Ziel des Seminars ist es, einerseits die Studierenden zu befähigen, Zuständigkeiten und Kooperationsformen in den verschie- denen Arbeitsfeldern zu erkennen. Und, sie andererseits in die Lage zu versetzen, einzelne Aufgaben und Themen in das Gesamtgefüge der Sozialen Arbeit und ihrer Abhängigkeit von politischen Entscheidungen und den zur Verfügung gestellten Ressourcen einzuordnen. Die Literatur wird im Seminar bekanntgegeben. LV 10230 Profession Sozialer Arbeit (1 SWS) Gr. 1, 2 und 3 Prof. Dr. Michael Klassen Die LV gibt einen Überblick über die Definition(en) der Sozialen Arbeit, insbesondere über die Internatio- nale Definition des IASSW und IFSW. Desweitern befassen wir uns in dieser LV mit unterschiedlichen Konzepten zum Gegenstand der Sozialen Arbeit und dessen Bedeutung für die Theorie und Praxis. Auch die Systematik der Profession, Berufsbild und Professionalisierung werden im Rahmen dieser LV beleuch- tet. Der Gestaltungsauftrag der Sozialen Arbeit sowie der Überblick über ihre Funktionen und Mandate sowie Arbeits- und Anwendungsfelder runden die LV ab. Die Studienarbeit zur Übung Praxiswerkstatt ist gleichzeitig die Prüfungsleistung für das Modul 2. Sie kann auch die Fragestellungen zur LV Profession umfassen. Angaben zur Literatur, Didaktik sowie zu den Arbeitsmaterialien erfolgen in der Lehrveranstaltung. Seite 6
LV 10240 Übung Praxiswerkstatt (1 SWS) Gr. 1a/1b Prof. Dr. Gerda Nüberlin Gr. 2a/2b Susanne May Gr. 3a/3b Prof. Dr. Josef Faltermeier Das Seminar wird die Studierenden bei der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung eines (kleinen) Forschungsprojekts, das gleichzeitig als Prüfungsleistung eingereicht wird, begleiten und unterstützen. Im Team werden sich Studierende auf ein Handlungsfeld der Sozialen Arbeit konzentrieren und gemeinsam „ihr“ Theorie-Praxis-Projekt“ entwickeln. Dabei wird den Studierenden vermittelt, wie wichtig bei der Annä- herung an die Praxis nach wissenschaftlichen Arbeitsstandards die Systematisierung des Vorgehens ist: zunächst die Analyse der Theorieressourcen zum ausgewählten Handlungsfeld der Sozialen Arbeit, die Formulierung der so genannten „Erkenntnisleitenden Fragestellung“, danach auf dieser Grundlage die Ent- faltung der Theorieanalyse und die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der „empirischen“ Unter- suchung/ Befragung. So werden sich die Studierenden zu Arbeitsteams zusammenfinden und unter Anleitung des Dozenten „ihren“ Forschungsprozess planen, organisieren, reflektieren und durchführen. Dadurch werden die Stu- dierenden befähigt, in selbst gewählten Projekten Praxisprobleme theoretisch zu reflektieren, Fragestel- lungen für die Untersuchung zu entwickeln, Interviews zu führen und die Ergebnisse zu analysieren. Lehr- und Lernformen Alle Arbeitsschritte für die Organisation, Durchführung und Auswertung des „kleinen Forschungsprojekts“ werden im Seminar exemplarisch bearbeitet und in Übungseinheiten vermittelt. Auch die Anwendung von und der Umgang mit wissenschaftlichem Arbeiten sind integraler Bestandteil des Seminars. Die Seminar- sitzungen teilen sich in Plenumsphasen und der Teamwerkstatt, sodass stets Gelegenheit gegeben wird, das „neue Wissen“ auf den eigenen Forschungsprozess unmittelbar zu übertragen. Jedes der insgesamt sechs Teilblockseminare enthält einen „Übungsschwerpunkt“. Prüfungsleistungen Das in Arbeitsgruppen durchgeführte Praxisforschungsprojekt stellt gleichzeitig die Studienarbeit zur Übung Praxiswerkstatt und damit die Prüfungsleistung für das Modul 2 dar. Begleitmaterialien in Stud.IP Die Übungen werden durch Texte und weitere Materialien wie Literaturhinweise und Fachbeiträge beglei- tet. Die Seminarsitzungen sind online jeweils speziellen Ordnern zugewiesen, in denen sich zur Vor- und Nachbereitung Arbeits- und Vertiefungsmaterialien zum jeweiligen Themenschwerpunkt befinden. Das Passwort hierfür wird in der ersten Seminarsitzung bekanntgegeben. Seite 7
Modul 3 Soziale Probleme, soziale Lage, Sozialpolitik (3 SWS) Modulsprecherin: Prof. Dr. Regina-Maria Dackweiler LV 10310 Sozialpolitik und Sozialstaatlichkeit (2 SWS) Gr. 1 und 2 Prof. Dr. Karin Scherschel Die Rolle des Wohlfahrtsstaates ist ambivalent, da er sowohl Teilhabe schafft als auch zu einer Reproduk- tion sozial ungleicher Positionen in der Gesellschaft beiträgt. Sozialpolitik bildet den Rahmen sozialer Arbeit und zielt normativ auf eine gerechte Verteilung von gesell- schaftlich wertvollen Ressourcen. Die Lehrveranstaltung befasst sich mit den historischen Entstehungsbedingungen, den Konstitutionsprin- zipien und dem Funktionswandel wohlfahrtsstaatlicher Politiken. Es werden zentrale Theorien der Wohl- fahrtstaatlichkeit behandelt. Im Zuge des Wandels des Wohlfahrtsstaates vom fürsorgenden zum aktivie- renden Wohlfahrstaat werden Leitbegriffe neu definiert, die soziale Konsequenzen für die Soziale Arbeit haben. Aktuelle Debatten entzünden sich vor allem an der Frage der Zukunftsfähigkeit des Wohlfahrts- staates. Der deutsche Wohlfahrtsstatt basiert historisch auf einem spezifischen fordistischen Produktionssystem und Geschlechterarrangement. Beides befindet sich durch den Strukturwandel der Erwerbsarbeit und die Pluralisierung von Lebensformen (z.B. Regenbogenfamilien, Patchwork) im Wandel. In der Lehrveranstaltung werden einerseits die strukturellen Grundlagen und Ordnungsprinzipien von Wohlfahrtsstaaten erarbeitet und andererseits exemplarisch aktuelle Diskurse zu zentralen sozialpoliti- schen Konfliktlinien (z.B. Flucht, adult worker model, Grundeinkommen) aufgegriffen und diskutiert. Gr. 3 Thomas Gehrig LV 10320 Soziale Probleme: (1 SWS) Gr. 1, 2 und 3 Prof. Dr. Hans-Jürgen Hohm Folgende Fragen sollen in der Veranstaltung anhand zweier Ansätze der klassischen Problemsoziologie beantwortet werden: 1. Was unterscheidet soziale von unsozialen/asozialen/nichtsozialen Problemen? 2. Wie unterscheiden sich soziale Probleme von sozialen Nichtproblemen bzw. sozialer Problemlosigkeit? 3. Sind soziale Probleme identisch mit abweichendem Verhalten oder sozialer Desorganisation? 4. Macht es Sinn zwischen latenten und manifesten sozialen Problemen zu unterscheiden? 5. Wer sind die Akteure und Beobachter, die soziale Probleme definieren bzw. konstruieren? 6. Wie lässt es sich erklären, dass die gleichen sozialen Strukturen für die einen als soziales Problem, für andere als Problemlösung identifiziert werden? 7. Wer ist der Adressat der Kommunikation von sozialen Problemen, der sie lösen soll? 8. Wie kommt es, dass manche soziale Probleme gelöst werden, andere nicht? 9. Gibt es eine Themenkarriere sozialer Probleme?10. Gibt es alte und neue soziale Probleme? Seite 8
Gr. 2 und 3 Thomas Gehrig Seminar: Sozialpolitik und Sozialstaatlichkeit Das Seminar soll in die Thematik Sozialstaat einführen. Definition, Begründungen, Funktion und histori- sche Entstehung des Sozialstaats werden erarbeitet. Das Aufgabenfeld des Sozialstaats wird an exemp- larischen Beispielen verdeutlicht. Literatur: Bäcker, Gerhard et al. (2010): Sozialpolitik und soziale Lage in Deutschland. 2 Bde., Wiesbaden: VS Butterwegge, Christoph (2006): Krise und Zukunft des Sozialstaates. 3. erw. Aufl., Wiesbaden: VS Boeckh, Jürgen/Huster, Ernst-Ulrich/Benz, Benjamin (2011): Sozialpolitik in Deutschland, 3. Aufl., Wies- baden: VS Seminar: Armut Das Seminar thematisiert Armut als ein zentrales Moment gesellschaftlicher Ungleichheit. Armut beschnei- det Teilhabechancen an der Gesellschaft und ist somit ein für die Soziale Arbeit überaus relevanter Ge- genstand. Im Seminar werden Definitionen und verschiedene Dimensionen von Armut herausgearbeitet. Auswirkun- gen von Armut auf Individuen und Gesellschaft sollen betrachtet werden. Das Seminar wirft auch einen Blick auf die Geschichte der Armut und der Armutsbekämpfung. Darüber hinaus wird der Frage nachge- gangen, wie Armut entsteht. In diesem Zusammenhang sollen auch verschiedene Maßnahmen gegen Ar- mut vorgestellt werden. Unterschiedliche Perspektiven auf Armut werden diskutiert. Literatur: Butterwegge, Christoph (2012): Armut in einem reichen Land, Bonn: BpB Cremer, Georg (2016) Armut in Deutschland, Bonn: BpB Geißler, Rainer (2011): Die Sozialstruktur Deutschlands, Wiesbaden: VS Hradil, Stefan (2005): Soziale Ungleichheit in Deutschland, Wiesbaden: VS Seite 9
Modul 4 Methoden der Sozialen Arbeit I: Kommunikation und Soziale Beratung (3 SWS) Modulsprecherin: Prof. Dr. Heidrun Schulze LV 10410 Soziale Beratung (2 SWS) Gr. 1 Prof. Dr. Gerda Nüberlin Beratung von Einzelnen sowie von Paaren, Familien oder Gruppen ist eine zentrale Aufgabe Sozialer Ar- beit, die in fast allen Arbeitsfeldern zum Einsatz kommt. Beratungskompetenz gehört daher zu den profes- sionellen Kernkompetenzen jeder Fachkraft. Die Veranstaltung vermittelt Kenntnisse über die grundlegen- den Konzepte der sozialen Einzelberatung sowie der systemischen (Familien-)Beratung. Dabei geht es um den Aufbau von Beratungsprozessen, ihre Aufteilung in Phasen, um professionelle Haltungen im Be- ratungsgeschehen, um die Entwicklung hilfreicher Beratungsfragen sowie um den Umgang mit Verständi- gungsproblemen in Beratungsprozessen. Systemisches Arbeiten im Beratungskontext geht in ganz be- sonderer Weise auf Beziehungs- und Kommunikationsprobleme ein. Die Veranstaltung dient der Vorberei- tung, Beratungsprozesse zu gestalten, zu dokumentieren und zu reflektieren. Gr. 2 Susanne May Beratung als Prozess Ich lade Sie in meinem Seminar dazu ein, sich in den vielseitigen Konstellationen und Funktionen des Beraters zu erfahren; sich intensiv selbst in der eigenen Beraterrolle zu erforschen,; Beratungsbeziehun- gen verstehen zu lernen; eigene Potentiale und Grenzen zu realisieren - alles mit dem Ziel, ein professi- onelles Beratungsverständnis und einen persönlichen Beratungsstil fundiert durch ein persönliches Bera- tungskonzept zu entwickeln. Wir erarbeiten eine Vielzahl von Wegen, um eigene Präferenzen, Stärken und Ressourcen, Orientierungen und Perspektiven zu erleben und zu realisieren, zu erkennen und auszu- bauen. Dieses verlangt von jedem Berater Offenheit und Transparenz vor sich selbst. Sie werden die wichtigsten Beratungskonzepte, die psychoanalytisch orientierte Beratung, wel- che die Deutung unbewusster Konflikte anstrebt, die klientenzentrierte/personenzentrierte Beratung (Carl Rogers) bei der die Beziehung zwischen Berater und Klient im Vordergrund steht, und Ansätze der syste- mischen Beratung kennenlernen, welche insbesondere den Ressourcenansatz in der Beratung propagiert und die Priorität auf die Stärken und die Fähigkeiten des Ratsuchenden lenkt. Die lösungsorientierte Be- ratung (de Shazer 1989) bringt durch eine neue Sichtweise eine Wende in die Beratungskonzepte, in dem er den Blick weg von den Problemen hin zu den Lösungen richtet. In fallverstehenden Begegnungen bekommen Sie die Möglichkeit in die Lebenswelt Ihrer Klienten einzu- tauchen, ihren Methoden- und Handwerkskoffer zu benutzen und Ihre Selbstreflexion als Berater/in immer wieder zu überprüfen. Gr. 3 Cornelia Wegmann Gr. 4 Tanja Steffen Beratungs- und Gesprächsführungskompetenzen sind ein Querschnittsthema in der Sozialen Arbeit. Die Grundhaltung der Beraterin bzw. des Beraters bildet das Fundament des Beratungsverlaufs, daneben sind Kenntnisse über allgemeine Handlungskonzepte für eine planvolle, strukturierte Beratung sowie konkrete Gesprächsführungstechniken für den Anstoß und die Begleitung gelingender Veränderungsprozesse un- verzichtbar. Im Seminar werden zentrale Annahmen zu den drei genannten Themenfeldern – Grundhaltung, Hand- lungskonzepte, Techniken – vorgestellt, erprobt und auf ihre Bedeutung für die Beratungspraxis in der Sozialen Arbeit hin untersucht. Wir werden uns unter anderem mit folgenden Fragen beschäftigen: Welche Auswirkungen können unterschiedliche Beraterhaltungen auf den Beratungsverlauf haben? Auf welche Weise kann es gelingen, Klientinnen und Klienten für eine erfolgversprechende Zusammenarbeit zu ge- winnen? Wie kann zu Beginn der Beratung eine Auftragsklärung durchgeführt werden und welcher Nutzen Seite 10
lässt sich daraus für den weiteren Beratungsverlauf ziehen? Wie können für den Beratungsprozess rele- vante Informationen systematisch gewonnen, sinnvoll aufbereitet und zielführend analysiert werden? Und: Welche Gesprächsführungs- bzw. Fragetechniken können für einen erfolgreichen Beratungsverlauf hilf- reich sein? LV 10420 Kommunikation (1 SWS) Gruppe 1 und 2 Inés Rentería-Hernández Kommunikation ist die Basis des zwischenmenschlichen Miteinanders und insofern zentrale Grundlage der Sozialen Arbeit. Durch Kommunikation übermitteln wir persönliche und sachliche Aspekte miteinander; nämlich, nicht nur Information, sondern auch Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse. Wir kommunizieren automatisch jeder Tag. Aber wie tuen wir es? Sagen wir immer, was wir meinen? Drücken wir uns kongruent aus? Verstehen wir, was der andere sagt, oder hören wir mit einem bestimmten „Ohr“ zu? Ist uns bewusst, was wir mit unserem Kommunikationsstil erreichen möchten? Sind wir fähig wertschätzendes Feedback zu geben und zu erhalten? Kommunikation ist komplexer als wir denken. In den Lehrveranstaltungen werden wir uns mit diesen Fragen beschäftigen. Mithilfe der Theaterpädagogik als Lehrmethode werden verschieden Modelle der Kommunikation geübt und selbst erfahren. Selbstrefle- xion, Partizipation und Offenheit für Neues auszuprobieren, ist gewünscht. Ziel der Lehrveranstaltung ist eine Grundlage für gesunde und wertschätzende Kommunikation zu schaffen, die sowohl im Privat- als auch Berufsleben wichtig und nützlich ist. Gruppe 3 und 4 Silke Ingrisch Kommunikation ist die Basis des zwischenmenschlichen Miteinanders und insofern zentrale Grundlage der Sozialen Arbeit. Durch Kommunikation übermitteln wir persönliche und sachliche Aspekte miteinander; nämlich, nicht nur Information, sondern auch Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse. Wir kommunizieren automatisch jeder Tag. Aber wie tuen wir es? Sagen wir immer, was wir meinen? Drücken wir uns kongruent aus? Verstehen wir, was der andere sagt, oder hören wir mit einem bestimmten „Ohr“ zu? Ist uns bewusst, was wir mit unserem Kommunikationsstil erreichen möchten? Sind wir fähig wertschätzendes Feedback zu geben und zu erhalten? Kommunikation ist komplexer als wir denken. In den Lehrveranstaltungen werden wir uns mit diesen Fragen beschäftigen. Mithilfe der Theaterpädagogik als Lehrmethode werden verschieden Modelle der Kommunikation geübt und selbst erfahren. Selbstrefle- xion, Partizipation und Offenheit für Neues auszuprobieren, ist gewünscht. Ziel der Lehrveranstaltung ist eine Grundlage für gesunde und wertschätzende Kommunikation zu schaffen, die sowohl im Privat- als auch Berufsleben wichtig und nützlich ist. Seite 11
Modul 5 Organisation und Management Sozialer Arbeit (2 SWS) Modulsprecher: Prof. Dr. Michael Schmidt LV 10510 Organisation und Management Sozialer Organisationen, Sozialmanagement (2 SWS) Gr. 1 und 2 Prof. Dr. Michael Schmidt Soziale Arbeit ist als professionelle Form sozialen Handelns institutionalisiert (vgl. Merchel 2003). Damit Soziale Arbeit ihre Wirkung entfalten kann, müssen die verschiedenen Organisationen und Einrichtungen der öffentlichen, freigemeinnützigen und privaten Träger entwickelt und gesteuert, die Finanzen gema- nagt und die in den Organisationen tätigen Personen geführt werden. Hierbei gilt es, einen konstruktiven Dialog und Synergieeffekte zwischen fachlichem Anspruch, ökonomischem Handeln und verantwor- tungsbewusster Mitarbeiterführung zu entwickeln. Im Modul 5 lernen die Studierenden Ansätze der Organisationstheorie, des Personalmanagements, des Qualitätsmanagements sowie der Finanzierung kennen und können diese im Hinblick auf sozialarbeiteri- sche und sozialpädagogische Praxisrelevanz reflektieren. Das Modul 5 vermittelt Grundlagen, die zu ei- nem späteren Zeitpunkt im Wahlpflichtmodulmodul 16 (Management und Recht) vertieft werden. Als Lehr- und Lernmethoden werden u.a. Impulsreferate, Gruppenarbeit sowie Forumsdiskussionen (Lern- plattform) eingesetzt. Die Prüfungsleistungen sind der Modulbeschreibung zu entnehmen. Die Lehrveran- staltung wird über Stud.IP begleitet. Literaturhinweise sowie Arbeitsmaterialien werden im Seminar verteilt. Modul 6 Armut, soziale Ausgrenzung und Existenzsicherung (4SWS) Modulsprecher: Prof. Dr. Jürgen Sauer LV 10610 Armut und Existenzsicherungsleistungen (2 SWS) Gr. 1, 2 und 3 Prof. Dr. Jens Löcher Ein der Würde des Menschen entsprechendes Leben ist in der Bundesrepublik Deutschland ohne die hierzu notwendigen materiellen Mittel nicht vorstellbar. Inhalt der Vorlesung sind die wichtigsten staatlichen Existenzsicherungsleistungen, wobei die Grundsicherung für Arbeitsuchende („Hartz IV-Leistungen“) im Vordergrund steht. Ziel der Lehrveranstaltung ist es die Studierenden zu befähigen, anspruchsberechtigte Personen zu identifizieren, ihre Anspruchsberechtigung zu prüfen und ihnen den Weg zum Erhalt staatli- cher Leistungen aufzuzeigen. Daneben werden die Grundzüge anderer Existenzsicherungsleistungen sowie ergänzender Sozialleistun- gen (Sozialhilferecht, Kinderzuschlag, Unterhaltsvorschuss, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungs- gesetz) vorgestellt. Seite 12
LV 10620 Armutsdiskurse und Armutspolitik (2 SWS) Gr. 1 VProf. Dr. Ilker Ataç Armut hat viele Gesichter: Reden wir heute in Deutschland über „Armut“, ist damit in der Regel nicht (mehr) eine absolute, existenzielle Armut gemeint. Die Tatsache, dass Armut heute eher als relative Armut in Erscheinung tritt, hat wesentlich mit der Entwicklung des modernen Wohlfahrtsstaates zu tun: So hat sozialpolitische Intervention in ganz unterschiedlichen Feldern zu einem Niveau der sozialen Siche- rung geführt, das eine Sicherstellung der grundlegenden Bedürfnisse und eines Mindestmaßes an sozialer Teilhabe ermöglichen soll. Als Teil der Sozialpolitik zielt Armutspolitik dabei auf einen Bereich, der sich durch eine besondere soziale Verletzbarkeit und „Hilfebedürftigkeit“ von Menschen auszeichnet. Dieser Personenkreis ist oft auf die Solidarität anderer in besonderer Weise angewiesen. So wechselhaft die Erscheinungsformen von Armut sind und waren, ist aber schließlich auch die Art und Weise, wie Armut wahrgenommen und bewertet wird. So macht es für die Ausgestaltung von Armutspolitik einen wesentlichen Unterschied, welche normative Sicht der Konstruktion von „Hilfebedürftigkeit“ zu Grunde liegt: Wird über ‚die Armen‘ als Personen gesprochen, die ein unveräußerliches soziales Recht darauf haben, soziale Teilhabe zu verwirklichen? Oder wird Armut als selbstverschuldete Lage interpretiert, deren Kosten die Gemeinschaft nicht zu tragen bereit ist? Diese und weitere normative Diskurse über Armut nehmen einen Einfluss darauf, mit welcher Legitimität ‚Arme‘ auf die Solidarität des Wohlfahrtsstaates zählen kön- nen. Gegenstand der Veranstaltung ist es, den Begriff der „Armut“ genauer zu bestimmen sowie Leitbilder und Ansatzpunkte von Armutspolitik (allgemein und mit Blick auf spezielle Handlungsfelder) herauszuar- beiten. Ein solches Verständnis für die Konstruktion von Armutspolitik und des gesellschaftlichen Umgangs mit Menschen in Armutslagen bildet eine notwendige Bedingung für eine Intervention durch die Soziale Arbeit. Gr. 2 und 3 Thomas Gehrig Seite 13
Modul 7 Rechtliche Grundlagen: Familienrecht, Kinder- und Jugendhilferecht (4 SWS) Modulsprecher: Prof. Dr. jur. Dr. phil. Reinhard Joachim Wabnitz LV 10710 Familienrecht (2 SWS) Prof. Dr. Dr. Reinhard Joachim Wabnitz Ziel der Vorlesung und Übung (Fallbesprechungen) ist es, eine Einführung in das Familienrecht (4. Buch BGB) nebst ausgewählten Nebengebieten sowie mit dessen Bezügen zum Kinder- und Jugendhilferecht (SGB VIII) zu geben. Behandelt werden u. a. folgende Themenbereiche: Abstammung; Unterhalt; elter- liche Sorge; Kindeswohlgefährdung; Adoption; Vormundschaft, Pflegschaft und Beistandschaft.. Unver- zichtbar ist der Besitz eines aktuellen Gesetzestextes des 4. Buches des BGB (Familienrecht). Basislektüre ist: Wabnitz, R. J, Grundkurs Familienrecht für die Soziale Arbeit, Ernst-Reinhardt-Verlag/UTB, München und Basel, 5. Auflage 2019, ca. 20,-- €; Kindle Ausgabe ca.16,-- €. Dringend empfehlenswert ist eine Beschaffung bereits vor Beginn der LV. Credit Points: bei erfolgreicher Teilnahme an einer Klausur am Semesterende (Kinder- und Jugendhilferecht sowie Familienrecht, 90 min., mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilferecht). LV 10720 Kinder- und Jugendhilferecht (2 SWS), Prof. Dr. Dr. Reinhard Wabnitz Prof. Dr. Dr. Reinhard Joachim Wabnitz Ziel der Vorlesung und Übung (Fallbesprechungen) ist es, eine Einführung in das Kinder- und Jugendhil- ferecht (SGB VIII) zu geben. Behandelt werden u. a. folgende Themenbereiche: Grundsätze und Struktur- prinzipien des Kinder- und Jugendhilferechts; Leistungen und andere Aufgaben der Kinder- und Jugend- hilfe; Träger der freien und öffentlichen Jugendhilfe, Jugendbehörden; Verwaltungsverfahren. Unverzicht- bar ist der Besitz eines aktuellen Gesetzestextes des SGB VIII. Basislektüre ist: Wabnitz, R. J. Grundkurs Kinder- und Jugendhilferecht für die Soziale Arbeit, Ernst-Reinhardt-Verlag/UTB, München und Basel, 5. Aufl. 2019, 19,99 €; Kindle Ausgabe 15,99 €. Dringend empfehlenswert ist eine Beschaffung bereits vor Beginn der LV. Credit Points: bei erfolgreicher Teilnahme an einer Klausur am Semesterende (Kinder- und Jugendhilferecht sowie Familienrecht, 90 min., mit dem Schwerpunkt Kinder- und Jugendhilferecht). Seite 14
Modul 8 Entwicklung, Sozialisation, Bildung (4 SWS) Modulsprecher: Prof. Dr. Arne Schäfer LV 10810 Entwicklungs- und Sozialpsychologie (2 SWS), Prof. Dr. Arne Schäfer Gr.1, 2 und 3 Prof. Dr. Arne Schäfer LV 10820 Sozialisation (2 SWS) Gr.1 und 2 Prof. Dr. Tanja Grendel Kurzgefasst gehen Sozialisationstheorie und -forschung der Frage nach „wie wir werden, was wir sind“ (Abels/König 2010). Als Determinanten der Persönlichkeitsentwicklung geraten dabei sowohl die inneren genetischen Anlagen als auch die äußeren gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in den Blick. Im Rahmen des Seminars werden – ausgehend von theoretischen Perspektiven auf das Spannungsver- hältnis von Individuum und Gesellschaft – Sozialisationsprozesse in unterschiedlichen Lebensphasen und Erfahrungskontexten sowie mit Blick auf Diversitäten (u.a. Soziale Herkunft, sexuelle Orientierung, Migra- tion) betrachtet. Auch wird es darum gehen, den Stellenwert von sozialisationsbezogenem Wissen in der Sozialen Arbeit zu klären und den eigenen Sozialisationsprozess im Hinblick auf professionelles Handeln zu reflektieren. Gr. 3 Prof. Dr. Reinhild Schäfer LV 10830 Lern- und Bildungsprozesse (2 SWS) Gr. 1, 2und 3 VProf. Dr. Christian Roth Modul 9 Differenz und soziale Ungleichheit / Gender und Migration (6 SWS) Modulsprecherinnen: Prof. Dr. Regina-Maria Dackweiler und Prof. Dr. Siglinde Naumann Modul 9, LV 10910-10940, Modultitel: Differenz und Soziale Ungleichheit/Gender und Migration Liebe Studierende, das Modul 9 besteht aus den folgenden Veranstaltungen: - Nr. 10910, Einführung geschlechter- und diversitätsbewusste Soziale Arbeit (1 SWS) - Nr. 10920, Gleichstellungs- und Migrationsrecht (1 SWS) - Nr. 10930, Gesellschaftliche Organisation der Geschlechterverhältnisse und Reproduktion der Geschlechterdifferenz (2 SWS) - Nr. 10940, Interkulturelle Kompetenz in der Migrationsgesellschaft (2 SWS) Ihren Leistungsnachweis können Sie in einer der Veranstaltungen zu 10930 oder zu 10940 erbringen. Näheres erfahren Sie in den Veranstaltungen. Seite 15
LV 10910 Einführung geschlechter- und diversitätsbewusste Soziale Arbeit (1 SWS) Gr- 1, 2 und 3 Prof. Dr. Siglinde Naumann – Teil 1 Die Einführungsveranstaltung versteht sich als Bindeglied zwischen den Seminaren des Moduls 9 und ist in einen Teil 1 und einen Teil 2 unterteilt. Teil 1 führt Sie in die Veranstaltungen 10940 ein, Teil 2 in die Veranstaltungen 10930. Teil 1: Da wir in den Lehrveranstaltungen 10940 projektbezogen arbeiten möchten, ist eine Kontinuität bei der Belegung der Veranstaltungen sehr hilfreich. Wählen Sie bitte bei Ihrer Belegung unter den Gruppen 1-3 diejenige aus, die Sie auch in den Veranstaltungen 10940 belegen möchten. Gr. 1 und 2 VProf. Dr. Marion Kamphans – Teil 2 Das Geschlecht zählt neben den Kategorien „Klasse/ soziale Herkunft“ und „Ethnie“ zu den wesentlichen sozialen Unterscheidungskategorien in unserer Gesellschaft. Geschlechter- und Diversity-Aspekte prägen bewusst und/oder unbewusst unsere Einstellungen und Deutungen und beeinflussen damit auch unser Handeln in privaten wie professionellen Kontexten. In dieser Blockveranstaltung (6 AE) soll es deshalb darum gehen, sich mit den Prozessen dieser vergeschlechtlichten Selbst- und Fremdwahrnehmungen aus- einanderzusetzen und diese für den Kontext der Sozialen Arbeit zu reflektieren. Gr. 3 Prof. Dr. Gerda Nüberlin – Teil 2 LV 10920 Gleichstellungs- und Migrationsrecht (1 SWS) Gr. 1, 2 und 3 Thomas Giesler LV 10930 Gesellschaftliche Organisation der Geschlechterverhältnisse und Reproduktion von Ge- schlechterdifferenz (2 SWS) Gr. 1 und 2 VProf. Dr. Marion Kamphans In dem Seminar werden multiple Perspektiven und Zugänge (historisch, theoretisch und empirisch) im Zusammenhang mit Gender-/Queer- und intersektionalen Konzepten thematisiert und ihre Relevanz für die Soziale Arbeit vermittelt. Im ersten Schritt geht es darum, verschiedene Bedeutungsdimensionen zur Kategorie „Gender“ kennenzulernen und sich im Anschluss mit weiteren Differenzkategorien (z.B. Klasse, Ethnie, soziale Herkunft u.a.m.) auseinanderzusetzen. Wie sich die Kategorie „Gender“ im Kontext von Biografien, Sozialisationsprozessen und -erfahrungen auswirken kann, wird im zweiten Teil des Seminars behandelt. Eine vertiefte Auseinandersetzung zu verschiedenen Diskriminierungsformen ist im dritten Teil des Seminars geplant. Die Literatur wird im Seminar bekanntgegeben. Seite 16
Gr. 3 Prof. Dr. Gerda Nüberlin Die Funktion und Wertigkeit von sozialer Geschlechtsrolle (gender) haben im gesellschaftlichen Leben vielfältige und nachhaltige Einflüsse auf den sozialen Status von Menschen und Gruppen. Sie sind auch ein Kriterium für die Herstellung und Legitimation sozialer Ungleichheit. Von Sozialer Arbeit wird daher zu Recht erwartet, dass sie „gendersensibel“ vorgeht. Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Gender-Sen- sibilität erfordert nämlich theoretische Kenntnisse von den unterschiedlichen Erscheinungsformen und Im- plikationen von sozialen Geschlechtsrollen im Alltag sowie ihrer Wandelbarkeit, dann die Reflexion der eigenen Geschlechtsidentität, d.h. die eigene Einbindung in bestimmte Vorstellungen (Vorurteile?) von Geschlechtlichkeit, und schließlich Kenntnisse von der Überwindbarkeit von gender-spezifischen Barrie- ren, die sich im kommunikativen und interaktiven Bereich störend bemerkbar machen. Das Seminar be- fasst sich mit den theoretischen Grundlagen, den praktischen Handlungsstrategien in der Einzelfall- und Gruppenarbeit, mit der persönlichen Reflexion dazu und mit fach- und sozialpolitischen Strategien des Ausgleichs der Geschlechterverhältnisse (Gender Mainstreaming, Managing Diversity, Queer). Die Stu- dierenden sollen so befähigt werden, Doing-Gender-Inszenierungen in unterschiedlichen Konstellationen zu dechiffrieren und Strategien zur Überwindung von Gender-Disparitäten zu entwickeln. Dazu beziehen wir Alltagserfahrungen und konkrete Beispielsfälle ein. LV 10940 Interkulturelle Kompetenz in der Migrationsgesellschaft (2 SWS) Gr. 1, 2 und 3 Prof. Dr. Siglinde Naumann Die Gestaltung der Migrationsgesellschaft ist eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung der Gegen- wart. Wie kann sich die Soziale Arbeit in diesem Zusammenhang aufstellen? Die Veranstaltung „Interkul- turelle Kompetenz in der Migrationsgesellschaft“ gibt einen Überblick zum gegenwärtigen Stand der Sozi- alen Arbeit im Migrationskontext. Des Weiteren vermittelt die Lehrveranstaltung einen Einblick in die un- terschiedlichen theoretischen und praktischen Zugänge der Sozialen Arbeit in diesem Feld. In diesem Semester beginnen wir mit dem Lehrforschungsprojekt „Generationen im Migrationskontext“. In diesem Kontext werden wir uns mit den Themen „Eltern“ und „Alter“ intensiver auseinandersetzen. Modul 10 Theorien und Ethik Sozialer Arbeit (3SWS) Modulsprecherin: Prof. Dr. Eleonore Ploil LV 11010 Ethik in der Sozialen Arbeit (1 SWS) Gr. 1, 2 und 3 Dominik Enders Die Schulung von Sozialer Arbeit als Menschenrechtsprofession und Reflexion der eigenen Handlung liegt im Bereich der Ethik und damit im Bereich der Praktischen Philosophie. Doch, warum ist das so? Warum ist Ethik, also Moralphilosophie, praktisch und nicht etwa theoretisch? Dieser und anderer Fragen („Was soll ich tun?“) wollen wir im Seminar auf den Grund gehen. Dazu bedienen wir uns aus einigen Teilberei- chen der Ethik (Advokatorische Ethik, Prinzipienethik, Ehrfurchtsethik /Mitleidsethik). In Zeiten sozialer Ungerechtigkeit und Erstarkung extrem rechter Positionen, ist es wichtiger denn je, sich mit Grundsätzen (Grundgesetz) zu beschäftigen und sich auf das Wesentliche (Sittlichkeit, Würde, Men- schenrechte) zu besinnen, denn ethisch handeln heißt, bewusst zu handeln. Die ethische Praxis ist eine alltägliche. Es ist folglich zu fragen: Welche Beispiele für ethisches Handeln finden wir in unserem Alltag und in der Sozialen Arbeit? Und welche Beispiele finden wir in unserer Lebenswelt? Zur Unterstützung von ethischer Entscheidungsfindung und –begründung wird es am zweiten Tag Gele- genheit für eine praktische Übung durch die Methode Planspiel geben. Seite 17
Die Prüfungsleistung wird eine Gruppenseminararbeit in Verbindung mit dem Seminar „Theorien und Kon- zepte der Sozialen Arbeit“ (Herr Klassen) sein. Nähere Angaben hierüber und über nötige Literatur erhalten Sie im Seminar. LV 11020 Theorien und Konzepte der Sozialen Arbeit (2 SWS) Gr. 1, 2 und 3 Prof. Dr. Michael Klassen Eine wissenschaftliche Theorie kann als ein System von Hypothesen über Gesetzmäßigkeiten in der Ent- stehung, dem Aufbau und im Verhalten einer bestimmten Art von Dingen definiert werden. Aber welche Gesetzmäßigkeiten spielen in der Sozialen Arbeit eine Rolle und was bedeutet dies für professionelle Pra- xis? In dieser LV wird die Antwort auf diese und weitere Fragen in Form eines Überblicks über verschie- dene Theorien Sozialer Arbeit gegeben und eine Einführung in ausgewählte Theoriepositionen (z.B. Le- bensweltorientierung, Systemtheorien, Capability Approach, Professionalisierungstheorien etc.) vorge- nommen. Dabei wer-den das Theorie-und Wissenschaftsverständnis, zentrale Begriffe und Aussagen so- wie Menschen-und Gesellschaftsbilder der unterschiedlichen Theorien und Konzepte der Sozialen Arbeit erläutert, anhand von Fall-beispielen auf die Praxis bezogen und miteinander verglichen. Angaben zur Literatur, Didaktik sowie zu den Arbeitsmaterialien erfolgen in der Lehrveranstaltung. Die Prüfungsleistung erfolgt in Form von einer schriftlichen Ausarbeitung. Die Details dazu werden zu Be- ginn der LV bekanntgegeben. Modul 11 Soziale Interaktion und psychosoziale Gesundheit (6 SWS) Modulsprecher: Prof. Dr. Gerhard Trabert LV 11110 Psychosoziale Gesundheit (2 SWS) Gr. 1, 2 und 3 Prof. Dr. Gerhard Trabert Die Veranstaltung ist vorwiegend als Vorlesung konzipiert. Im Zentrum der Wissensvermittlung stehen folgender Lerninhalte: Naturwissenschaftliches Grundlagenwissen zu medizinischen Fachgebieten im Kontext psychischer Stö- rungen (wie z.B. Anatomie, Physiologie, Biochemie usw.) Grundlagen der Diagnostik, Anamnese, Terminologie im psychiatrischen Kontext Darstellung und kritische Reflexion / Diskussion verschiedener Ätiologie - Modelle zu den einzelnen psy- chischen Störungen und Erkrankungen Definitionsgrundlage sind die Kriterien der WHO (ICD 10) sowie die Richtlinien der American Psychiatric Association, dokumentiert im DSM IV – TR Darstellung und kritische Reflexion des Themas Missbrauch und Abhängigkeit von Drogen (i.v. Drogen, Medikamentenabhängigkeit, Alkoholabhängigkeit usw.) Darstellung der Essstörungen („Mager- Fress- und Fettsucht“) „Modekrankheit“ ADHS, Hyperaktivitätssyndrom und neu Asperger-Syndrom ? Geriatrie; Psychische Erkrankungen im Alter unter besonderer Berücksichtigung der verschiedenen De- menzformen, wie z.B. Alzheimer – Syndrom, Korsakow-Syndrom usw. Darstellung und kritische Diskussion zu den verschiedenen Behandlungsansätzen, die sich z.B. in psycho- therapeutischen, verhaltenstherapeutischen, familientherapeutischen und pharmakologischen Interventio- nen, widerspiegeln. Im Zusammenhang mit der Darstellung der pharmakologischen Therapie, besondere Berücksichtigung von Nebenwirkungsformen und – mechanismen. Vermittlung von Konzepten der akuten Krisenintervention sowie Deeskalationsstrategien. Seite 18
Darstellung des Themenkomplexes Selbst- und Fremdgefährdung, Handlungsmuster und Handlungsmög- lichkeiten. LV 11120 Soziale Interaktion im Kontext Gesundheit und Krankheit (2 SWS) Gr. 1, 2 und 3 Prof. Dr. Gerhard Trabert Die Veranstaltung ist vorwiegend als Vorlesung konzipiert. Im Mittelpunkt der Wissensvermittlung stehen folgender Lerninhalte: Naturwissenschaftliches Grundlagenwissen zu medizinischen Fachgebieten (wie z.B. Anatomie, Physio- logie, Biochemie usw.) Definition von Gesundheit, Krankheit, Pathogenese, Salutogenese Sozialepidemiologische Fachterminologie (z.B. Begriffe wie Prävalenz, Inzidenz, Morbidität, Letalität) Grundlagenwissen zur somatischen, psychischen und sozialen Entwicklung des Menschen in verschiede- nen Lebensabschnitten Grundlagenwissen zu spezifischen Präventions- bzw. Prophylaxemöglichkeiten und -konzepten in Arbeits- feldern der Sozialpädagogik / Sozialarbeit (Gesundheitsförderung, primäre, sekundäre, tertiäre Prävention usw.) Darstellung der häufigsten Erkrankungsformen in Deutschland (z.B. Herz- Kreislauferkrankungen, Krebs- erkrankungen) Medizinische Aspekte von Suchtmittelerkrankungen (Legale Suchtmittel: Alkohol, Nikotin, Medikamente unter besonderer Berücksichtigung der Alkoholkrankheit. Illegale Suchtmittel: Psychostimulantien, Hallu- zinogene, Cannabinoide, Opioide; „Designer drugs, Ketamin.) Psychosomatische Erkrankungen (wie z.B. somatoforme Störung, funktionelle Störung, Essstörungen: Anorexia nervosa, Bulimia nervosa, Adipositas) Infektionskrankheiten (z.B. Soziale und medizinische Probleme der AIDS-Erkrankung, Hepatitis B, C, TBC) Pädiatrie: Darstellung typischer Kinderkrankheiten; Thema Kindesmisshandlung. Stellenwert chronischer Krankheit und Behinderung LV 11130 Gesundheitliche Notfallsituationen in Arbeitsfeldern Sozialer Arbeit (1 SWS) Prof. Dr. Gerhard Trabert Gr. 1, 2 und 3 Prof. Dr. Gerhard Trabert Gerade SozialpädagogInnen/ SozialarbeiterInnen werden in besonderem Maße mit spezifischen medizi- nischen Notfallsituationen konfrontiert. Zum einen spielt das Tätigkeits-Setting aber auch die Tätigkeits- zielgruppe eine wichtige Rolle. Sie sind mit Notfällen im Kinderbetreuungsbereich aber auch mit z.B. akuten Drogenintoxikationen konfrontiert. Die Themenbereiche beinhalten folgende Schwerpunkte: Notfälle im Rahmen einer Suchterkrankung (z.B. Alkoholintoxikation, Heroinintoxikation, Delir, akute Entzugssymptomatik). Gerade medizinische Notfälle und eine notwendige schnelle medizinische Hil- festellung im Zusammenhang mit der Einnahme von legalen und illegalen Drogen scheitert oft an aus- bleibenden, falsch oder zu spät einsetzenden Erste Hilfemaßnahmen durch Freunde, Betroffene oder Fachpersonal. Analysen zeigten, dass diese Notfälle bzw. eine Verschlimmerung mit zum Teil tödli- chem Ausgang bei einer frühzeitig und effektiv einsetzenden Hilfestellung hätten verhindert werden können. Neurologische Notfälle (z.B. cerebraler Krampfanfall) Psychiatrische Notfälle ( zusätzlich zu dem Spektrum der Suchterkrankungen, z.B. akute Psychosen, Halluzinationen, Nebenwirkung von Neuroleptika / Psychopharmaka) Internistische Notfälle ( u.a. Hypertensive Entgleisung, akute thorakale Schmerzen (KHK, LE), V.a. Apoplex (Neurologie), Stoffwechselentgleisungen (Hypo- Hyperglykämie, Hyperhtyreose) Chirurgische Notfälle (u.a. Traumata, Frakturen, Luxationen, Stich-Schussverletzungen) Seite 19
Kindernotfälle (z.B. Fremdkörperaspiration, Fieberkrampf, Stichwort: Kinderkrankheiten; Gewalt – Thema Kindesmisshandlung) Geriatrische Notfälle ( z.B. HOPS, Apoplex, akute Stoffwechselentgleisungen, akute Verwirrtheitszu- stände) Sonderthema : Gewalt / Gewaltdeeskalationsstrategien Sonderthema: Fremd- und Selbstgefährdung (Möglichkeit der Zwangseinweisung) Strukturiertes Erste-Hilfe-Vorgehen: Erkennen (Sensibilisierung für krankheitsspezifische Merkmale) Analysieren der Gesamtsituation auf den Patienten bezogen auf die eigene Betroffenheit / Emotionalität bezogen auf das Umfeld ( Klientel) bezogen. Praktisches Handeln (Notfallkompetenz) LV 11140 Gewalt und Traumatisierung (1 SWS) Gr. 1 Timm Kroeger Traumata sind in allen Gesellschaften weit verbreitet. Gewalt an Frauen hat weitreichende Folgen für die betroffenen Frauen, Jungen und Mädchen. Laut Studie vom Bundesfamilienministerium tragen zwei Drittel aller Frauen, die physische Gewalt erleben körperliche Verletzungen davon. Unter den wenig gesehenen Folgen, den psychischen Beeinträchtigungen wie Niedergeschlagenheit, Schlafstörungen, Ängsten oder Selbstmordgedanken leiden bis zu drei Viertel der befragten Frauen. Auch wenn über 40% der Frauen in Deutschland und damit auch ihre Kinder von Gewalt betroffen sind oder waren, ist im Alltag das Thema oft unsichtbar und in den Medien und öffentlicher Meinung wenig präsent. Doch ist der Umgang mit traumati- sierten Menschen Alltag und damit Bestandteil der sozialen Arbeit. Praxisorientiert wird die Problematik der Gewalt an Frauen, Jungen und Mädchen und deren Auswirkungen leicht verständlich vermittelt, in einer Form, die es erlaubt gelerntes auch weiterzugeben. Sicherheit im Umgang mit dem Thema „Gewalt und Trauma“ und betroffenen Menschen durch Wissensvermittlung und Handlungsbefähigung anhand praktischer Beispiele auch zur Präventionsarbeit mit allen Bevölkerungsgruppen – nicht zu vergessen Män- nern – und im Kontext einer sich wandelnden Gesellschaft hier vor Ort stehen im Fokus der Veranstaltung. Vertiefende Literatur wird mit den Teilnehmenden besprochen. Gr. 2 Rita Nunes Traumata sind in allen Gesellschaften weit verbreitet. Gewalt an Frauen hat weitreichende Folgen für die betroffenen Frauen, Jungen und Mädchen. Laut einer Studie vom Bundesfamilienministerium tragen zwei Drittel aller Frauen, die physische Gewalt erleben, körperliche Verletzungen davon. Auch wenn über 40% der Frauen in Deutschland (und damit auch ihre Kinder) von Gewalt betroffen sind oder waren, ist im Alltag das Thema oft nicht sichtbar und in Medien und in der öffentlichen Debatte wenig präsent. Der Umgang mit traumatisierten Menschen im All- tag ist dabei Bestandteil der sozialen Arbeit. Praxisorientiert wird die Problematik der Gewalt an Kindern und deren Auswirkungen leicht verständlich vermittelt, in einer Form, die es erlaubt gelerntes auch wei- terzugeben. Sicherheit im Umgang mit dem Thema „Gewalt und Trauma“ und mit betroffenen Menschen stehen durch Wissensvermittlung und Handlungsbefähigung anhand von qualitativem Forschungsmate- rial, das u.a Exzerpte von Interviews mit vulnerablen Gruppen von Kindern und Jugendlichen, die Gewalt erlebt haben, inkludiert. Im Seminar beschäftigen wir uns mit den unterschiedlichen Formen der Gewalt (die gegen Kinder gerich- tet sind) und wie Kinder diese Beschreiben (u.a. anhand von Gruppendiskussionen) und von traumati- schen Erlebnissen berichten. Wir beschäftigen uns auch damit, was die Addressat*innen der Sozialen Arbeit (insbesondere im Kinder- schutz) benötigen. Gr. 3 Sarah Nusser Seite 20
Modul 12 Methoden der Sozialen Arbeit II: Gemeinwesen / Sozialraum und So- ziale Gruppenarbeit (4 SWS) Modulsprecherin: Prof. Dr. Gerda Nüberlin LV 11210 Gemeinwesen/Sozialraum (2 SWS) Gr. 1 Susanne May Das Konzept der Lebensweltorientierung, das Betroffene immer als erfahren und prinzipiell kompetent in ihrem aus Bewältigung und Scheitern zusammengesetzten Alltag sieht, zielt auf einen gelingenderen All- tag durch Emanzipation aus bislang praktizierter Routine oder durch höhere Verfügbarkeit bislang struk- turell vorenthaltener Ressourcen. Methodisch ist der fachliche, organisatorische und juristische Rahmen auf den Alltag der Betroffenen hin zu orientieren, und es sind integrative Lösungen, wo immer möglich zu installieren ( vgl. die systematische Zusammenfassung von Grunwald/Thiersch 2001). Sozialraumorientierung ist die Verbindung unterschiedlicher sozialarbeiterischer Handlungskonzepte (vgl.Budde/Früchtel 2005b). Das Arbeitsprinzip der Gemeinwesenarbeit favorisiert den Ansatz der Mensch- in-Umwelt-Perspektive. Die Betroffenen werden nicht als Kranke oder Hilfesuchende gesehen, sondern als Menschen, die mitbestim- men. In diesem Seminar lernen Sie partizipative Methoden in der Gemeinwesenarbeit, Konzepte der Sozial- raumorientierung und Empowermentansätze auch praktisch kennen. Gr. 2 Robert Schumbrztki Im Seminar lernen Sie zunächst Raumzugänge unterschiedlicher Disziplinen kennen, um dann das Spe- zifische der Sozialraumdiskussion innerhalb der Sozialen Arbeit zu erarbeiten. Wir diskutieren die unter- schiedlichen Bedeutungsebenen, die der Debatte um den Sozialraum zugrunde liegen und deren Verbin- dungen zu Handlungspraxen Sozialer Arbeit. Die Traditionen von Gemeinwesenarbeit werden ebenso wie die neueren Ansätze um Sozialraumorientierung und Quartiersarbeit vorgestellt. Dabei wird es insbeson- dere darum gehen, die theoretische Diskussion in die Praxis zu übersetzen und forschende Zugänge und methodische Möglichkeiten von Sozialraumentwicklung und Sozialraumorganisation zu erschließen. Gr. 3 Dayana-Ramona Fritz In Deutschland wurde der Ansatz „Gemeinwesenarbeit“ ab den 1960er Jahren verstärkt aufge- griffen und als sog. „3. Methode der Sozialarbeit“ in Lehre und Praxis thematisiert. (Vgl. May 2017: 1606) Neuere Diskurse zur Sozialraumorientierung heben die klassische Unterscheidung von Fallarbeit, Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit auf. Sie betrachten die Arbeitsweisen der Sozialen Arbeit in einem mehrschichtigen Ansatz und beziehen neben der Auseinanderset- zung mit dem Individuum („der Fall“), die Bezüge sowie die Beziehungen von Menschen im So- zialen Raum ein. (Vgl. Früchtel, Cyprian, Budde 2010: 11) Jedoch ist bis heute keine allgemeingültige Begriffsdefinition von Sozialraum formuliert. Es ste- hen vielfältige Theoriezugänge nebeneinander und unterschiedliche Praxiskonzepte werden umgesetzt. Die Aktualität zeigt sich u. a. in den Kontroversen um Sozialraumbudgets als Steue- rungsinstrument in Kommunen oder in der Umsetzung von diversen Handlungskonzeptionen in der Sozialen Arbeit, wie das von Hinte mitentwickelte „Fachkonzept Sozialraumorientierung“ o- der das von Früchtel/ Cyprian/ Budde vertretene SONI-Modell. In diesem Seminar werden theoretische Hintergründe zu Sozial-Räumen dargestellt und eine Begriffsklärung erarbeitet. Soziologische Grundlagen bezogen auf Sozialraum (u. a. Raumtheo- rien) und mögliche Einflussfaktoren einer Sozialraumentwicklung werden erläutert. Nach der systematischen Einführung in das Thema Sozialraum, lernen Sie Methoden sozial- räumlichen Arbeitens in unterschiedlichen Praxisfeldern Sozialer Arbeit (z.B. der Kinder- und Jugendhilfe, Offenen Jugendarbeit, Quartiersarbeit etc.) kennen. Sozialraum wird nicht nur als territorialer Ort betrachtet, sondern als gesellschaftlicher Raum und menschlicher Handlungs- sowie Aneignungsraum verstanden, der von den handelnden Akteuren (bspw. Kinder und Jugendliche, Erwachsene, ältere Menschen) konstituiert wird. Die Seite 21
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