Konturen - Rückblick auf das Jubiläumsjahr Vom Feiern und gemeinschaftlichem Engagement - Burg Rothenfels

Die Seite wird erstellt Vanessa Christ
 
WEITER LESEN
Konturen - Rückblick auf das Jubiläumsjahr Vom Feiern und gemeinschaftlichem Engagement - Burg Rothenfels
konturen
Rothenfelser Burgbrief 02/2020

                     Rückblick auf das Jubiläumsjahr
                     Vom Feiern und gemeinschaftlichem Engagement

                     Mit Abstand und Masken
                     Über die weiteren Auswirkungen eines Virus

                     Bereit für die Zukunft
                     Satzungsänderung des Vereins
Konturen - Rückblick auf das Jubiläumsjahr Vom Feiern und gemeinschaftlichem Engagement - Burg Rothenfels
BILDUNG
                                                                   Editorial
           3    Jubiläum 2019 – in Fragen und Antworten
                Rückblick auf das Jubiläumsjahr
                                                                                   Wenn das Leben dir Zitronen gibt
                von Mathilde Schaab-Hench und Niklas Krieg
                                                                                   – dann mach Limonade draus! So
           8    Was uns die Erde Gutes spendet
                von Tobias Nicklas
                                                                                   wie das gleichnamige Bier klassi-
                                                                                   scherweise mit Zitronenscheibe ser-

         10     KOLUMNE DES BURGPFARRERS                                           viert wird, liefert uns das Corona-
                Wieder zu Atem kommen                              Virus immer wieder neu Gründe, das Gesicht zu
                von Joachim Negel                                  verziehen. Die entscheidende Frage ist der Umgang
                                                                   damit. So wie Veronika Schwarzenböck sich den
         11     LYRIK-ECKE
                Gedichtauszug
                                                                   sichtbarsten und umstrittensten Ausdruck der Ein-
                                                                   schränkungen – die Mund- und Nasenschutzmaske –
                von Christian Lehnert                              genommen und das Burglogo aufgestickt hat, so ha-

         13     GESCHICHTE
                1919: Erstes Quickborn-Treffen
                                                                   ben wir auch hier auf der Burg versucht, den Um-
                                                                   ständen unseren Stempel aufzudrücken und das
                von Wilhelm Wörlein                                Beste daraus zu machen. Vorträge wurden digitali-
                                                                   siert, Gebete und Gottesdienste mit Gesang in den
                Literaturhinweis                                   Burghof verlegt. Kinder- und Familienprogramme
                zum Aufsatz von Winfried Mogge                     für die Ferien wurden aus der Taufe gehoben und

         14     Kinder- und Familienangebote auf Burg Rothenfels
                von Susann Frischkorn und Magdalena Kneisel
                                                                   Verwaltung und Küche haben sich von Gruppen-
                                                                   auf Einzel- und Familienbuchungen umgestellt. Bei
                                                                   all den Anpassungen an die geänderten Anforde-
         16     Goethe und der Islam
                Bericht zur Rothenfelser Islam-Tagung 2020
                                                                   rungen unserer Gäste und der Umsetzung von Hy-
                                                                   gienevorgaben können wir seit September auf die
                von Eugen Henrich
                                                                   Unterstützung unserer neuen wirtschaftlichen Lei-
         17     Für die Zukunftsfähigkeit der Burg
                Bericht des Jugendausschusses
                                                                   terin Susanne Stöhr zählen, die wir sehr herzlich
                                                                   hier auf unserer Burg begrüßen.
                von Christopher Dalitz                                Geänderten Bedingungen wurde auch die Sat-
                                                                   zung des Vereins angepasst, wie wir in diesem Heft
                GÄSTE, HAUS & TEAM                                 erfahren. Und für die Zukunft ändern wird sich der
                                                                   Rhythmus, in dem Sie die konturen in den Händen
         18     Über die weiteren Auswirkungen eines Virus
                von Claudia Hamelbeck
                                                                   halten. So werden Sie aus organisatorischen Grün-
                                                                   den ab kommendem Jahr unseren konturen- und

         20     Wunscharbeitsplatz Burg
                Vorstellung der neuen Wirtschaftlichen Leiterin
                                                                   Programmversand im März und September erhal-
                                                                   ten. Die Einladung zur Mitgliederversammlung der
                von Anette Konrad                                  Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels e. V.
                                                                   finden Sie daher auch erst in der nächsten Ausgabe
                                                                   und nicht, wie gewohnt, in dieser.
                BURGVEREIN                                            Wenn es also wieder Zitronen gibt – beißen Sie
                                                                   rein! Das Vitamin C können wir jetzt im Winter alle
         21     Bericht von der Mitgliederversammlung
                von Regina Werbick
                                                                   gebrauchen.

         22     Gereift in die Zukunft
                von Brigitte Hutt
                                                                   Ihr

         23     Gesucht!
                Aufruf für das Archiv
                von Anette Konrad
                Verstorbene Mitglieder                             n Phillip Fuhrmann ist Bildungsreferent und Leiter des
                                                                   Bildungsbüros der Burg Rothenfels.
         24     Informationen zum Verein
                Kontakt, Mitgliedschaft, Impressum

konturen 02/2020 2                                                                                Titelfoto: Veronika Schwarzenböck
Konturen - Rückblick auf das Jubiläumsjahr Vom Feiern und gemeinschaftlichem Engagement - Burg Rothenfels
EIN BLICK ZURÜCK NACH VORN
Das Jahr 2020 wird in die Geschichte eingehen. Nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt ist
die Corona-Pandemie mit ihren Folgen das alles bestimmende Thema – leider auch auf Burg Rothenfels. Dabei
sollte doch eigentlich das vergangene Jahr 2019 seine Spuren hinterlassen. Ein Jahr, das ganz im Zeichen
des 100-jährigen Jubiläums von Burg Rothenfels im Besitz der Vereinigung
stand. Manche denken sich: Wie gut, dass die Burg im Jahr 1919 und nicht
ein Jahr später erworben wurde. Wie auch immer: Wir schauen zurück auf
ein schönes und abwechslungsreiches Jahr und sind dankbar, dass wir die
100 Jahre ausgelassen und ohne Sorgen feiern konnten.

Jubiläum 2019 –
in Fragen und
Antworten
Die ehemalige Vorsitzende der Vereinigung Mathilde Schaab-Hench und der amtierende                             Abendstimmung
                                                                                                               im Burghof zum
Burgratssprecher Niklas Krieg schauen auf das Jahr zurück und ziehen ein Resümee.                              Festakt am
                                                                                                               23. Februar 2019.

Was waren die Höhepunkte auf der Burg im               dieses besondere Jahr. Immer wenn jetzt die Glocke
Jubiläumsjahr?                                         geläutet wird, können wir uns daran erinnern, dass
   Mathilde Schaab-Hench (MSH): Das Jahr war ge-       die Burg schon seit über einhundert Jahren in unse-
prägt von einigen Höhepunkten. Sicherlich stechen      rem Besitz ist und dass auch seit über 100 Jahren ge-
der Festakt im Februar, in unmittelbarer zeitlicher    nau an diesem Ort Gottesdienst gefeiert wird.
Nähe zum ursprünglichen Kauftermin der Burg, und
das Jugendfestival im Sommer in besonderer Weise       Was waren deine persönlichen Höhepunkte?
heraus. Beide Veranstaltungen liefen, verglichen          Niklas Krieg (NK): Mein persönlicher Höhe-
mit unserem alljährlichen Bildungsprogramm, au-        punkt war ein kleiner Moment auf dem Jugendfes-
ßer der Reihe und waren wirklich einmalig für ge-      tival. Am Samstagabend stand
nau dieses Jahr geplant worden. Einmalig war auch      als letzte Band des Festivals
ein Mitarbeitendenfest mit 100 ehemaligen und der-     das Duo „Hundreds“ auf der Wir sind dankbar, dass
zeitigen Mitarbeiter*innen auf der Burg, bei dem so    Bühne. Die Elektropopband wir die 100 Jahre aus-
viel Freude im Raum war, dass alle spüren konnten,     ist neben der Musik für ihre
dass für viele die Burg auch ein wertgeschätzter Ar-   aufwendigen Lichtshows be- gelassen und ohne
beitsplatz war und ist. Ein durch und durch außerge-   kannt. Die Momentaufnahme, Sorgen feiern konnten.
wöhnlicher Höhepunkt und zugleich auch in Gegen-       die sich aus dem Mix aus Mu-
wart und Zukunft weiterhin sichtbar ist unsere neue    sik, dem Lichtspektakel, dem hinter der Bühne lie-
Kapellenglocke. Dass wir diese zum Abschluss des       genden und mit Strahlern illuminierten Westpalas
Jubiläums in einem feierlichen Gottesdienst weihen     und dem erleuchteten Bergfried ergab, werde ich
konnten, bleibt wohl die nachhaltigste Erinnerung an   wohl noch lange in meiner Erinnerung behalten.

                                                                                                          3 konturen 02/2020
Konturen - Rückblick auf das Jubiläumsjahr Vom Feiern und gemeinschaftlichem Engagement - Burg Rothenfels
In diesem Moment war außerdem klar, dass die Ver-            allem dieses Engagement vieler ist, das uns durch
                anstaltung alles in allem erfolgreich und nach Plan          die vergangenen 100 Jahre getragen hat.
                verlaufen war …                                                 MSH: Für das Jubiläumsbuch galt es zuerst in
                   MSH: Für mich war es, das Jubiläumsbuch in                kleiner Runde ein Konzept und eine Gliederung zu
                Händen zu halten, der Festvortag von Lisi Mül-               finden, dann habe ich ca. 70 Menschen um kleine
                ler und das Happy Birthday von unserem Oster-                oder große Beiträge angeschrieben, davon haben
                Jazz-AK dazu. Aber auch die                                                      sich 40 beteiligt, dann ging es
                Mitarbeit im Helferteam beim                                                     um Terminerinnerungen und
                Festival, weil unsere Hilfe als                                                  Korrekturen, später ums Lay-
                „Aufsicht“ nicht wirklich ge-                                                    out und um neue Fotos, die
                braucht wurde (weil alles so                                                     noch nicht alle aus unseren
                locker und mit der nötigen                                                       Veröffentlichungen bekannt
                Sorgfalt lief). Wir durften er-                                                  sind. Gut, dass wir unter un-
                leben, dass die Burg jung                                                        seren Mitgliedern professio-
                ist und zu feiern weiß. Und                                                      nelle Mitarbeiter*innen fan-
                noch ein Moment: als wir die                                                     den, Lektorinnen, Fotografen
                neue Glocke das erste Mal                                                        und viele mehr. Dann wurde
                anschlugen.                                                                      mit dem Verlag verhandelt,
                                                                                                 und trotz aller Luft, die ein-
                Wer hat bei der Vorbereitung                                                     geplant war, konnten wir
                mitgemacht? Wie lief das?                                                        das Drucklegungsdatum nur
                   NK: Die Vorbereitungen                                                        mit nächtlichen Arbeitsstun-
                für das Jubiläumsjahr liefen                                                     den halten. Es war uns aber
                über einige Jahre. Ich erin-                                                     sehr wichtig, eine über das
                nere mich daran, dass wir be-                                                    Jubiläum hinaus bleibende
                reits 2017 erstmalig im Vor-                                                     Momentaufnahme für die
                stand und Burgrat über das                                                       100 Jahre zu schaffen.
                Jubiläum sprachen. Von au-                                                          Insgesamt wurden die Ak-
                ßen ist das manchmal gar                                                         tivitäten im Jubiläumsjahr
                nicht so ersichtlich, aber                                                       von vielen Menschen ge-
                viele Projekte brauchen eine                                                     meinsam geschultert. Die
                bisweilen sehr lange Vorlauf-                                                    größte Gruppe war sicherlich
                zeit. Das betrifft im Besonde-                                                   das Helferteam auf dem Fes-
                ren die Veranstaltungen, für                                                     tival. Hervorzuheben ist die
                die man sich eine finanzielle                                                    gute Zusammenarbeit zwi-
                Förderung erhofft, in unse-                                                      schen den Ehrenamtlichen
                rem Jubiläum also zum Bei- Oben: Dr. Mathilde Schaab-Hench und Niklas Krieg      und Hauptamtlichen vor Ort.
                                                   mit dem Jubiläumsbuch beim Festakt im Februar
                spiel das Festival. Das Kon- 2019. Unten: Musikalische Begleitung des Festakts   Zwar lag vor allem die kon-
                zept für das Festival wurde durch den Jazz-AK.                                   zeptionelle Arbeit im Ehren-
                zunächst in mehreren Run-                                                        amt, aber gerade in der fina-
                den mit den Verantwortlichen innerhalb der len Planung und Umsetzung erwiesen sich unsere
                Burggremien diskutiert. Anschließend gab es Ge- Mitarbeiter*innen auf der Burg als unverzichtbare
                spräche mit etlichen Partnern und möglichen För- Mitstreiter*innen. Das war ein gutes Miteinander!
                                    derern, Anträge, E-Mails und
                                    viele Stunden der Überzeu- Was hat am meisten Arbeit gemacht?
Es ist das Engagement               gungsarbeit. Dass sich die be-              NK: Ganz klar das Festival. Dadurch, dass es
  vieler, das uns durch             harrliche Arbeit gelohnt hat, wirklich noch keine vergleichbare Veranstal-
 die vergangenen 100                ist unbestritten. Immens hoch tung auf der Burg gab und es einfach unheim-
                                    war vor allem der ehrenamt- lich viel zu bedenken gab, brauchte es hier in
   Jahre getragen hat.              liche Einsatz. Diesen konnten den Planungen am meisten Zeit und Energie. Ge-
                                    wir bei unseren Zuschussgebern rade beim Festival gingen die Planungen über
                mit über 10.000 Euro beziffern. Allein diese die Burg hinaus, etwa im Kontakt mit den Be-
                Zahl zeigt, wie wertvoll das ehrenamtliche Enga- hörden. Solche Genehmigungsverfahren und Ab-
                gement auf der Burg ist, auch unabhängig vom stimmungen kennen wir eigentlich nur von un-
                Jubiläum. Ein weiterer Beleg dafür, dass es vor seren Bauvorhaben, aber nicht im Rahmen von

konturen 02/2020 4                                                                        Foto oben: Frank Zagel. Foto unten: Dominik Meixner
Konturen - Rückblick auf das Jubiläumsjahr Vom Feiern und gemeinschaftlichem Engagement - Burg Rothenfels
Veranstaltungen. Das war sicher eine besondere        unseren Burgthemen vermitteln. Rothenfels war
Erfahrung, arbeitsintensiv, aber lehrreich.           in der Region sicher zum Teil sehr wenig wahr-
  MSH: Für mich das Buch und die Suche nach           genommen. Das ist jetzt
Adressen von Ehemaligen und von Einzuladenden.        ganz anders und wir sind ge-     Eine tolle Gelegenheit,
Aber auch Pressetexte und Interviews.                 spannt, welche Früchte das
                                                      trägt. Ein kleines, aber wert-   die Burg weit über
Wer wurde erreicht?                                   volles Ergebnis war schon        fränkische Grenzen
   NK: Tatsächlich hatten wir uns mit Blick auf die   letztes Jahr die bessere An-
Teilnehmendenzahlen aller Veranstaltungen bis-        bindung der Burg an den öf-      bekannt zu machen
weilen etwas höhere Ziele gesteckt. Aber unterm       fentlichen Busverkehr, was
Strich sind wir doch sehr zufrieden. Schauen wir      auch den Bürgern von Bergrothenfels nutzt.
vor allem auf die Menschen, die zu unseren Veran-     Aber auch für Zuschüsse im Kulturbereich
staltungen gekommen sind, können wir konstatie-       und zu Baumaßnahmen haben wir mächtige
ren, dass es einige „neue Gesichter“ gab. Auf der     Fürsprecher gefunden.
theologischen Tagung zum Ende des Jubiläums-
jahres waren es vor allem die jungen Theologin- Was war enttäuschend?
nen und Theologen, die zum Großteil erstmalig auf          NK: Eine richtige Enttäuschung gab es im Jubi-
der Burg waren. Auf dem Festival gab es über 70 läumsjahr nicht. Persönlich hätte ich mir hier und
Dauergäste, Jugendliche                                                           dort mehr Gäste bzw.
und junge Erwachsene,                                                             Teilnehmer*innen ge-
die unser Burggelände                                                             wünscht. Aber unsere
neu kennengelernt ha-                                                             Entscheidung, mehrere
ben. Und auf dem Fest-                                                            Veranstaltungen über
akt ist es uns gelungen,                                                          das Jahr verteilt anzu-
so manchen regiona-                                                               bieten, führte sicher
len und überregionalen                                                            auch dazu, dass einige
Verantwortungsträger                                                              nur gezielt zu einem
(wieder) auf die Burg                                                             bestimmten Anlass ge-
zu locken. Da kön-                                                                kommen sind.
nen wir wirklich sehr                                                                MSH: Für mich war
zufrieden sein.                                                                   es zuerst enttäuschend,
   MSH: Positiv über-                                                             dass wir für alles, was
rascht hat uns auch                                                               wir zum ersten Mal tun
das mediale Echo. Es                                                              wollten, so viele Zwei-
gab insbesondere in                                                               felnde und Schwarzse-
den regionalen Me-                                                                hende beruhigen muss-
dien ein hohes Inter-                                                             ten. Im Nachhinein
esse an unseren Feier-                                                            muss ich darüber jetzt
lichkeiten. Dabei war                                                             oft grinsen und gebe al-
die fast halbstündige                                                             len, die auf der Burg
Radioreportage „Die                                                               Neues     ausprobieren
Burg der Gläubigen –                                                              mit: Wagt es! Es geht
100 Jahre Bildungs-                                                               viel mehr, als die meis-
stätte Burg Rothenfels“                                                           ten denken. Enttäuscht
im Bayerischen Rund-                                                              hat mich auch, dass
funk eine tolle Gele- Impressionen vom Jugendfestival „Schere-Stein-Musik“.       man in unserer Medien-
genheit, die Burg weit                                                            struktur nicht über Bay-
über fränkische Grenzen bekannt zu machen. Die ern und die katholische Welt hinaus kam, um von
Reportage lässt sich auch heute noch im Internet der Burg zu berichten.
nachhören. Auch für das Festival konnten wir mit
dem Bayerischen Rundfunk zusammenarbeiten. Habt ihr Ideen, was der „Langzeit-Ertrag“ sein
Überregional war der Artikel auf katholisch.de könnte?
der weitreichendste. Vielen Politiker*innen aus            MSH: Wir sind sehr dankbar, dass wir diese Burg
der Region konnten wir durch unsere Veranstal- besitzen. Wir blicken nun schon auf einen Erfah-
tungen einen lebendigen Eindruck von uns und rungsschatz von 100 Jahren zurück, das gibt eine

Fotos: Jörn Peters                                                                                      5 konturen 02/2020
Konturen - Rückblick auf das Jubiläumsjahr Vom Feiern und gemeinschaftlichem Engagement - Burg Rothenfels
starke Rückendeckung für unser heutiges Tun. Welche Themensetzungen bleiben? Gibt es Themen,
                Das Miteinander der Generationen gelingt der- Projekte, Erfahrungen, die weiter verfolgt werden
                zeit gut, man möchte einander begegnen. Für sollten?
                                unsere Feiern, auch Gottes-               MSH: Inhaltlicher Ertrag ist das sichere Wis-
                                dienste, aber genauso für unsere sen, dass es Freundschaften sind, die das Netz bil-
   Wir sind ein leben-          Diskussionen und persönlichen den, das die Burg trägt. Damit dieses Netz wächst,
     diger Ort, dessen          Gespräche, für alles musische braucht es fortdauernd die Suche nach guter zeit-
    Lebensadern wei-            Tun und für die Pflege unse- gemäßer Gastfreundschaft – gerade für Fremde, für
                                rer kostbaren Burgfreundschaf- Neue. Da Gastfreundschaft den Frieden sichert, ist
      terhin pulsieren.         ten braucht es das aufmerksame das nicht nur ein internes Thema, sondern auch ein
                                und verantwortungsvolle Zu- politisches, woran wir arbeiten sollten. Die Burg ist
                sammentun von ganz vielen und von ganz ver- ein junger Ort mit einem Charisma für junge Leute
                schiedenen. Um das in weiteren Jahrzehnten zu seit 100 Jahren. Die verschiedenen Kreise, beispiels-
                erhalten, sollten wir den nachkommenden jun- weise die Quickborn-Jugend, die Ostertagungsju-
                gen Leuten immer wieder die Chance einräumen, gend und andere, hatten wenig Kontakt bisher und
                die Burg für sich zu                                                               wenig Wissen von-
                entdecken und mit                                                                  einander. Am deut-
                ihren Eigenheiten zu                                                               lichsten haben wir am
                füllen.                                                                            Festival gesehen, wie
                   NK: Mein persön-                                                                wertvoll es ist, wenn
                licher „Langzeit-Er-                                                               man einander kennt
                trag“ ist die Erfah-                                                               und etwas miteinan-
                rung, dass wir die                                                                 der tut. Viele Teilneh-
                vergangenen Jahre                                                                  mende bei der Jubilä-
                nicht nur überlebt                                                                 umstagung haben mir
                haben oder heute                                                                   sehr bewegt berichtet,
                einfach ein Haus                                                                   dass sie keinen an-
                sind, das (noch)                                                                   deren Ort haben, an
                „funktioniert“, son-                                                               dem sie sich so per-
                dern viel mehr ein                                                                 sönlich und aus tie-
                lebendiger Ort, des-                                                               fer, eigener Erfahrung
                sen     Lebensadern                                                                über ihren Glaubens-
                weiterhin     pulsie-                                                              weg mitteilen können,
                ren. In vielen Verei-                                                              und auch ihre Nöte
                nen oder Verbänden                                                                 und Zweifel einbrin-
                gibt es den Punkt, an                                                              gen können. Das ging
                dem versucht wird,                                                                 auch über zwei, drei
                das Leben auf Bie-                                                                 Generationen, mit ei-
                gen und Brechen auf-                                                               ner Nähe und Ernst-
                recht zu erhalten. So                                                              haftigkeit, die vie-
                ist es auf Burg Ro-                                                                len wertvoll ist. Das
                thenfels nicht. Das                                                                sollten wir weiter er-
                kann uns Mut ma-                                                                   möglichen. Noch An-
                chen, besonders der-                                                               fang des Jahres dachte
                zeit, wo die wirt-                                                                 ich, dieses Jubiläum
                schaftlichen Fragen Oben: Thomas Arnold während des Plenums im Rahmen der          war doch irgend-
                in den Vordergrund Jubiläumstagung. Unten: neue Glocke der Burgkapelle am Vorabend wie unwirklich rund
                rücken und die nä- der Glockenweihe.                                               und glatt und ohne
                here Zukunft unge-                                                                 Konflikte. Erstaunt
                wiss bleibt. Die Erfahrungen des vergangenen haben wir Näheres von Verlust und Wiederge-
                Jahres können uns jedenfalls als Beleg da- winn, Beschlagnahme 1939 und Rückgabe der
                für dienen, dass wir nicht nur feiern können, Burg 1950 gehört. Über so viele Jahre hat die
                sondern dass wir vor allem eine belastbare, Burggemeinschaft ihre Burg nicht vergessen und
                weil aktive und unheimlich vielseitig begabte nicht aufgegeben. Dieses Wissen kann uns jetzt
                Gemeinschaft sind.                                     in der bedrohlichen Corona-Situation nähren.

konturen 02/2020 6                                                                                        Fotos: Dominik Meixner
Konturen - Rückblick auf das Jubiläumsjahr Vom Feiern und gemeinschaftlichem Engagement - Burg Rothenfels
Hoffentlich haben wir einen langen Atem, und hof-       Haus, das lebendig wird wie ein Leib, wenn wir
fentlich brauchen wir ihn nicht so lange elf Jahre      nach innen gehn, um recht vor Gott zu stehn.“
wie damals.
   NK: Vor allem mit Blick auf die Bildungsarbeit       Wie kam die Burg in ihrer Geschichte durch dunkle
bleibt mir die Theologische Tagung „Essenzen künf-      Stunden und was kann das für die Corona-Krise heißen?
tigen Christseins“ im Gedächtnis. Die Erfahrung,           MSH: Die Burg hatte in der NS-Zeit viel dunklere
dass wir mit jungen Theologinnen und Theologen im       Stunden als jetzt mit Corona. Wir leben nicht in ei-
Gespräch waren und eben diese jungen Christ*innen       ner der Burg feindlichen Diktatur und müssen unsere
                                                        Freunde nicht in den Krieg ziehen lassen. Die Ge-
Es sind die Menschen, die hier diese                    meinschaft hat selbst in den Zeiten der Verfolgung
                                                        lebendig im Verborgenen zusammengehalten und
Atmosphäre schaffen.                                    einander gestützt. Ähnlich konnten wir jetzt, so-
                                                        lange die Burg geschlossen war, und können wir in
die entscheidenden Impulsgebenden waren, ist für        Zukunft unsere Kontakte untereinander lebendig
mich eine zentrale Erfahrung. Auch auf der Burg sind    halten: mit langen Telefonaten, Video-Konferenzen
wir an vielen Stellen noch die typischen „Akademie-     – ob nur unter Freunden oder vom Bildungsbüro or-
formate“ gewohnt, in denen erfahrene und etablierte     ganisiert und mit Inhalten gefüllt – Tanzen zu Anlei-
Persönlichkeiten eingeladen werden. Ich frage mich,     tungen per Zoom, Besuchen untereinander und im-
ob wir die Debatten auf der Burg nicht zukünftig        mer wieder Fahrten zur Burg, sobald und so oft das
vor allem durch die jungen Stimmen in der Wissen-       möglich ist. Feiern wir Hausgottesdienste. Rothenfel-
schafts- und Arbeitswelt beleben können. Vielleicht     ser können das fast alle oder wagen es, es zu probie-
folgt das etwas den jugendbewegten Anfängen. Das        ren. Bis 1952 war die Burg noch von Flüchtlingen be-
Gespräch der jungen Idealist*innen und der älte-        legt, sie war völlig heruntergewirtschaftet
ren, lebenserfahrenen Generation sollten wir wie-       und die Menschen im Land waren arm, Die Burg wird
der stärker aufs Podium bringen. Ob es dann immer       aber die Burg wieder renoviert haben
die theologischen Fragestellungen sind, ist fraglich,   sie doch. Und so hoffen wir, dass alle gebraucht und
aber dass das christliche Profil des Ortes wesentlich   Freund*innen auch jetzt mithelfen, wenn wird lebendig
ist, hat sich auch im Jubiläumsjahr wieder erwiesen.    die Burg durch fehlende Einnahmemög-
Ich habe auch den Eindruck, dass gerade die jungen      lichkeiten über ein oder vielleicht auch sein und bleiben.
Menschen nach einer authentischen und nachhalti-        eineinhalb Jahre finanziell in Bedräng-
gen Lebensgestaltung suchen und Orte brauchen, die      nis kommt. Wir werden das hoffentlich mit unseren
ihnen nicht nur Inspiration geben, sondern an denen     Spenden überstehen. Die Burg wird gebraucht und
diese ebenso gelebt wird.                               wird lebendig sein und bleiben.
    Die Pfingsttagung stand unter dem Titel „Freund-       Abschließend: Für uns beide war das Jubiläum
schaft“. Und auch auf unserer neuen Kapellenglo-        viel Arbeit. Aber noch mehr war es auch ein Glück,
cke steht neben dem Schlagwort „Frieden“ die            dass gerade wir in unserer jeweiligen Funktion auf
„Gastfreundschaft“. Die Gemeinschaft der Burg,          der Burg die Möglichkeit hatten, so ein großes Fest-
die Freundschaften, die von der Burg weg und auf        jahr zu gestalten und inhaltlich mit zu prägen. Die
die Burg hinführen, sind zentral und werden auch        Zusammenarbeit hat dabei nicht nur Spaß gemacht,
den zukünftigen Fragestellungen auf Burg Rothen-        sondern war tatsächlich ein wirklich freundschaftli-
fels ein wichtiges Fundament geben. Auch oder ge-       ches Projekt – typisch Rothenfels.
rade jetzt, in der Corona-Krisenzeit, erweist sich
doch die Burg als freundschaftsstiftender Ort und
wichtiger Bezugspunkt für viele. Nun mag die eine                    n Mathilde Schaab-Hench ist Ärztin
oder der andere sagen, dass dies freundschaftliche                   für Allgemeinmedizin und Homöopathie
und zusammenführende Moment eine originäre Ei-                       und war von 2007 bis 2019 Vorsitzende
genart des Ortes ist. Nein. Es sind die Menschen,                    der Vereinigung der Freunde von Burg
wir als Vereinigungsmitglieder und Freund*innen                      Rothenfels e.V.
der Burg, die hier eben diese Atmosphäre schaf-                      n Niklas Krieg arbeitet als Referent für
fen, in Gastfreundschaft und Friede. An Pfingsten                    Katholikentage beim Zentralkomitee der
haben wir ein Lied von Huub Oosterhuis gesun-                        Deutschen Katholiken. Der Theologe und
gen, dessen Verse etwas von dem wiederzugeben                        Musikpädagoge kam erstmals über die
scheinen: „Dach überm Kopf, Menschen zu bergen,                      Jugendtagung 2013 auf die Burg. Seit 2016
Tür, die zur Stille offen steht. Mauern wie Haut,                    ist er Sprecher des Burgrats.
Fenster wie Augen spähen und hoffen auf den Tag.

                                                                                                            7 konturen 02/2020
Konturen - Rückblick auf das Jubiläumsjahr Vom Feiern und gemeinschaftlichem Engagement - Burg Rothenfels
Im Voraus. Ein biblisch inspiriertes Glaubensbekenntnis:   liegende Aussage hin zu übersetzen. Doch bereits
                1. Diese Welt ist mehr als das, was wir zählen, mes-       ihre Bilder an sich sind aussagekräftig. Betrachten
                   sen und wiegen können. Die Dinge, die wir nicht         wir nur das Gleichnis vom Wachsen der Saat (Mk
                   zählen, messen und wiegen können, sind ent-             4,26–29). Laut Mk 4,26 „wirft ein Mensch den Sa-
                   scheidend, wenn es um die Frage geht, ob Leben          men auf die Erde“: Damit jedoch ist die Tätigkeit
                   glücken kann.                                           des Menschen als wenigstens vorläufig beendet be-
                2. Sie ist nicht allein Produkt bloßen Zufalls. Viel-      schrieben. Seine Rolle beschränkt sich darauf, zu
                   mehr bricht sich da, wo sich Zufall zu zeigen           schlafen und wieder aufzustehen (Mk 4,27). Zu
                   scheint, die bleibende Kreativität einer im Letz-       schlafen und wieder aufzustehen! Welche Provo-
                   ten unfassbaren „Größe“ Bahn, auf die diese             kation! Doch lassen wir uns provozieren, denn ge-
                   Welt letztlich zurückgeht.                              nau hier dürfte die Pointe des Gleichnisses liegen:
                3. Wir nennen diese „Größe“ Gott.                          Selbst einem Tun, bei dem wir in die Natur eingrei-
                4. Gott interessiert sich für diese Welt und in un-        fen, sie zu kontrollieren scheinen, wohnt ein Aspekt
                   fassbarer Weise für Menschen. Er zeigt sich ih-         inne, in dem diese ein Gegenüber bleibt, das uns
                   nen in verschiedenster Weise, ja drängt sich ih-        letztlich entzogen ist. Selbst wo wir meinen, einen
                   nen auf. Wir verstehen dieses Weltverhältnis            Prozess durch unser (vielleicht mühevolles) Tun in
                   Gottes trotz allen Unheils als eine unergründ-          Gang zu bringen, heißt dies nicht, dass wir das Ent-
                   liche Liebe, die zutiefst in das Wesen Gottes           scheidende kontrollieren. Denn so selbstverständ-
                   hineinführt.                                            lich das Keimen und das Wachsen des Samens ist,
                5. Diesen Gott zu erkennen ist am besten über das          es ist nicht der Mensch, der dies bewirkt. Er weiß
                   menschliche Antlitz Jesu von Nazareth möglich.          zwar, dass dies geschieht, er weiß aber nicht, wie
                6. Dieser Gott ist heute in gleicher Weise wie zu bi-      dies möglich ist (Mk 4,27). Das Gleichnis sagt ganz
                   blischen Zeiten erkennbar – die Wirklichkeit die-       deutlich: Es ist die Erde, welche „von selbst“ Frucht
                   ser Welt ist sakramental.                               trägt (Mk 4,28). Der Begriff „von selbst“ steht si-
                                                                           cher nicht zufällig im Zentrum des Gleichnisses,

                Was uns die
                                                                           welches anschließend dieses Wachsen mit einer
                                                                           Folge von Bildern entfaltet (Mk 4,28): „Von selbst
                                                                           bringt die Erde Frucht hervor, erst Gras, dann eine
                                                                                                            Ähre, dann volles

                Erde Gutes spendet                                                                          Korn in der Ähre.“
                                                                                                            Erst dann, wenn die
                                                                                                            Frucht reif ist, ist
                                                                                                            wieder die Tätigkeit
                Die Bibel als Aufmerksamkeitsschule                        des Menschen gefragt: Er „schickt die Sichel aus,
                                                                           denn die Erntezeit ist da“ (Mk 4,29). Das Gleichnis
                für die Geschenke der Schöpfung                            setzt am Alltäglichen an. Seine besondere Darstel-
                                                                           lung des Alltäglichen jedoch sensibilisiert dafür, wie

                D
                          ie entscheidende These des folgenden Bei-        wenig selbstverständlich das Selbstverständliche ist.
                          trags ist: Die Bibel ist ein Buch, das uns       Das machbar Scheinende wird in das Licht des Ge-
                          zu einem neuen Blick auf die Welt erzie-         heimnisvollen, nicht Fassbaren gerückt: Der Mensch
                hen möchte und damit in der Lage ist, Bildungs-            weiß nicht, wie es zum Keimen und Wachsen sei-
                prozesse freizusetzen. Sie möchte uns die Augen            ner Saat kommt (Mk 4,27)! Auch heute, wo wir so
                für die eben beschriebene „Sakramentalität der             viel mehr über die Welt zu wissen scheinen, hat sich
                Wirklichkeit“ öffnen, das heißt, die Idee vermit-          dies grundsätzlich nicht gewandelt: Selbst wo wir es
                teln, dass hinter der Oberfläche der Dinge, die wir        in unserem Handeln beeinflussen, ändern, es unter-
                zählen, messen, wiegen und greifen können, mehr            stützen oder auch beenden, das Leben, das um uns
                und Entscheidendes zu finden ist. Die Bibel er-            entsteht und vergeht, bleibt grundsätzlich unver-
                zeugt so ein Narrativ, das eine Weltsicht vermit-          fügbar. Das Neue Testament deutet dies nicht mit
                telt, wie wir sie eben angedeutet haben. Mit ande-         Hilfe eines „Mutter-Erde-Mythos“, sondern möchte
                ren Worten: Sich wirklich auf die Bibel einlassen          die Augen dafür öffnen, dass sich im scheinbar Un-
                erfordert „umzudenken“ und die Welt in neuem               scheinbaren Gottes Herrschaft schon jetzt wunder-
                Licht zu betrachten. Zwei Beispiele aus den Evan-          bar ereignet.
                gelien sollen diesen Gedanken illustrieren.                   Beispiel 2: Auch die Erzählungen des Evan-
                   Beispiel 1: Wenn wir Gleichnisse lesen, sind wir        geliums über Jesus können solche Aufmerksam-
                zunächst einmal versucht, sie auf eine hinter ihnen        keit wecken. Ich konzentriere mich auf die Oster-

konturen 02/2020 8
Konturen - Rückblick auf das Jubiläumsjahr Vom Feiern und gemeinschaftlichem Engagement - Burg Rothenfels
erzählung des Markusevangeliums. Dieses mündet           Fazit
in eine knappe Erzählung von den Frauen am lee-          Die Bibel kann unseren Blick auf die Welt ändern,
ren Grab und schließlich in ein abruptes Ende, das       wenn wir uns darauf einlassen. Sie will bei ihren
Ausleger*innen bis heute beschäftigt (Mk 16,8).­         Leser*innen Bildungsprozesse eröffnen, den An-
Mk 16,9–20 gehört nicht zum ursprünglichen Text!         stoß geben, selbständig über das eigene Verhält-
Es ist auffallend, dass die Passage mit mehreren Zeit-   nis zur Welt nachzudenken, umzudenken und die
angaben einsetzt: „als der Sabbat vorüber war“ (Mk       Welt mit neuen Augen zu betrachten. Meine Bei-
16,1), „ganz früh am Morgen am ersten Tag der Wo-        spiele eröffnen nur eine kleine Perspektive auf
che“ (Mk 16,2) und „als die Sonne aufging“ (Mk           das, was möglich ist, wenn wir die Bibel in der
16,2). Das scheint überflüssig. Bei genauem Hinse-       beschriebenen Weise ernst nehmen. Sie bietet uns
hen jedoch kommt jeder der drei Zeitangaben eine
etwas andere Funktion zu. Die erste zeigt, dass die
Frauen mit ihrer Tätigkeit aus Rücksicht auf die Sab-
batruhe bis zum Ende des Sabbats, also bis zum
Samstagabend, warten mussten. Die zweite ergibt
sich aus der Tatsache, dass eine Nachtaktion wenig
Sinn gehabt haben dürfte, dass die Frauen also den
frühestmöglichen Zeitpunkt wählten, um zum Grab
zu gehen. Die dritte schließlich ändert die Wahrneh-
mung der Szene: Als pure Zeitangabe ist sie überflüs-
sig. So lesen wir gern über sie hinweg. Doch haben
wir damit wirklich ernst genommen, was uns über
den Karfreitag erzählt wurde, über die Schöpfung,
die bei Jesu Kreuzigung aus den Fugen gerät? Dass
an diesem Morgen – nach der dreistündigen karfrei-
täglichen Finsternis mitten am Tag (Mk 15,33), die
die Schöpfungsordnung von Licht und Finsternis aus
dem Lot zu bringen schien, nach dem Tod des Got-
tessohns, der als Ereignis der Endzeit verstanden
wurde – wie an jedem anderen Tag seit Beginn der
Schöpfung (vgl. Gen 1,5) die Sonne aufgeht, ist al-      keine Rezepte für jede Lebenslage, aber versucht                      Ostermorgen
les andere als selbstverständlich. Bitte verstehen Sie   unsere Aufmerksamkeit, unsere Achtsamkeit auf                         2020 auf Burg
mich nicht falsch: Es geht mir nicht um die Frage, was   Wesentliches, auf das Wunderbare zu lenken –                          Rothenfels.
denn historisch wie passiert ist. Ich möchte die Lo-     nicht das kleine Wunder, sondern das große Wun-
gik dieser Erzählung ganz ernst nehmen. Wenn der         der. In einer Welt, von der wir eben wieder neu und
Text dies bewusst wahrnimmt, ja seine Leser*innen        schockhaft lernen müssen, dass wir sie nicht in der
dies wahrnehmen lässt, heißt dies, dass hier bereits     Weise kontrollieren, wie wir uns gerne vormachen
ein flüchtiger Hinweis gegeben wird, dass die Finster-   würden, ist das vielleicht wichtiger denn je.
nis des Karfreitags nun überwunden ist. Das Gegen-
über von Licht des Ostermorgens nach der Dunkel-         Wichtige Gedanken dieses Beitrags finden sich ausführlicher und in
heit des Freitags steht auch für eine Wende innerhalb    Variation auch in T. Nicklas, Transparent für Gottes Wirken. Natur
der Jesus-Christus-Erzählung des Evangelisten Mar-       in den synoptischen Evangelien, in: Jahrbuch für Biblische Theolo-
kus. Diese wird wenige Verse später durch die Rede       gie 2019 [erscheint 2020/21] sowie ders., Bibel lesen – Die Welt
des Jünglings auf den Punkt gebracht. Jesus bleibt       mit anderen Augen wahrnehmen, in: Szönyi Etelka (Hg.), Bibliaértel-
                                                         mezés – korok, módszerek, kontextusok. Bibelauslegung: Epochen,
für Markus weiterhin der sehnsüchtig erwartete Ab-       Methoden, Kontexte. Biblical interpretation – Eras, Methods, Con-
wesende, und doch geht er voraus nach Galiläa und        texts. Festschrift György Benyik zum achtundsechzigsten Geburtstag,
wird als der Auferweckte nicht nur für die Jünger zu     Szeged 2020, 161–172.
sehen sein (Mk 16,7) – daran ändert auch die Flucht
der Frauen (Mk 16,8) nichts. Das nicht explizit er-
zählbare, Leben spendende Handeln Gottes an sei-                            n Tobias Nicklas         ist Professor für
nem Sohn wird in der Rede des Jünglings am Grab                             Exegese und Hermeneutik des Neuen
offenbart, im Motiv von der aufgehenden Sonne je-                           Testaments und Leiter des Centre for
doch erzählend vorbereitet. Und gleichzeitig erlaubt                        Advanced Studies „Jenseits des Kanons“
es auch uns das Aufgehen der Sonne – jedes Aufge-                           an der Universität Regensburg.
hen der Sonne – mit dem Ostermorgen zu verbinden.

                                                                                                                          9 konturen 02/2020
Konturen - Rückblick auf das Jubiläumsjahr Vom Feiern und gemeinschaftlichem Engagement - Burg Rothenfels
KOLUMNE

               Wieder zu Atem kommen
                Pfingsten in pandemischen Zeiten

                T
                         he doors being locked,      ein Rausch, der das Leben beflü-      Neologismen, die da in den letz-
                         they were shut down for     gelt: „Ich will alles, und zwar so-   ten Monaten über uns gekom-
                         fear – so beginnt in der    fort“, wie es in einem Schlager       men sind, im Spiegel christlicher
                King-James-Bible die Geschichte      aus den frühen 1980er Jahren          Frömmigkeitstradition etwas ge-
                der Begegnung des auferstande-       heißt. Und mit einem Mal dann:        nauer an. Vielleicht verhilft uns
                nen Christus mit dem ungläubi-       „The doors being locked“. Eine        das ja zu ein wenig Orientierung:
                gen Thomas. (Joh 20,19) Bei ver-     Zeit herber Erinnerung an den
                schlossenen Türen, so fing alles     schwierigen Segen von Endlich-        I. Quarantäne
                                   an, die Inku-     keit, Begrenzung, Vorenthalt.         Kaum jemand erinnert daran,
      Eine Zeit herber             bations- und         Nun öffnen sich die Tore. Das      dass das deutsch ausgesprochene
                                   Austragungs-      erste Corona-Gewitter verzieht        Wort Quarantäne mittelfranzö-
    Erinnerung an den              zeit der frühen   sich, und doch: Was mag in den        sischer Herkunft ist (quaran-
schwierigen Segen von              Kirche zwi-       kommenden Monaten und Jah-            taine) und nichts anderes meint
                                   schen Ostern      ren noch alles auf uns zukom-         als die Zahl Vierzig, auf latei-
  Endlichkeit, Begren-             und Pfings-       men? – Wir wissen es nicht. Ge-       nisch: „Quadragesima“. Wer in
      zung, Vorenthalt             ten. Dann die     nau so wenig, wie wir wissen,         Quarantäne geschickt wird, geht
                                   Geisteswehen,     wohin sich unsere Gesellschaft        auf Tauchstation, und zwar vier-
                die Türen sprangen auf, die Jün-     und unsere Kirche in den kom-         zig Tage lang. Solche Zeiten der
                ger traten ans Licht einer ver-      menden Jahren entwickeln wer-         Absonderung bzw. Ausgrenzung
                dutzten Öffentlichkeit; Geburts-     den. Wir ahnen nur, dass weitere      gibt es biblisch zuhauf: Vierzig
                fest dessen, was man bald schon      Abschiede bevorstehen, auch           Jahre ist Israel unterwegs in das
                „Kirche“ nennen wird.                von Lebenslügen der Gesell-           Gelobte Land, vierzig Tage hält
                   Vor elf Wochen begann eine        schaft und der Kirche, wo sie zu      sich Jesus fastend und betend in
                andere Inkubationszeit hinter        hoch gepokert, sich selber etwas      der Wüste auf, den inneren und
                verschlossenen Türen, eine Zeit      vorgemacht haben: im Pathos           äußeren Dämonen ausgesetzt;
                der „atemberaubenden“ Ein-           ständiger Steigerung, des schein-
                schränkungen, der Einübung in
                Distanz, der Reduzierung aller
                                                     bar unendlichen Fortschrittes,
                                                     der unbeschränkten Bewegungs-
                                                                                           Wer in Quarantäne
                Kontakte, ein Anhalten des Le-       freiheiten und ebenso „total“         geschickt wird, geht
                bens-, Wirtschafts- und Gesell-
                schaftsflusses; ein Einschnitt,
                                                     garantierten Prävention und Si-
                                                     cherung. Wir wollten wohl zu
                                                                                           vierzig Tage lang auf
                der vielen als Fluch erschien,       viel und Widersprüchliches zu-        Tauchstation.
                denn alle wollten alles perfekt,     gleich. Kein Wunder, dass die
                uneingeschränkt: nur nichts ver-     Erde genug vom Menschen hat           vierzig Tage sind es, die der
                passen. Alles war auf Liquidi-       und zurückschlägt. Ob man so          Auferstandene mit seinen Jün-
                tät, Steigerung, Vernetzung, Öff-    reden darf? Schauen wir uns           gern verkehrt, bevor er in den
                nung, Globalisierung getrimmt,       ein paar von den merkwürdigen         Himmel aufgenommen wird.

konturen 02/2020 10
Quarantäne ist ein Ausnahme-              len das Jahr 2020 „nach Christi     wirke durch Ansteckung. Es ver-
zustand, den man leicht auch re-          Geburt“). Eine Unterbrechung,       breite sich anonym-schleichend,
ligiös deuten kann:                       die damals die Christusgestalt      während das Gute bezeugt, ge-
   Wo alle Welt in Klausur geht,          ankündigte, ohne die unsere Ge-     deutet und anerkannt werden
sogar die Kanzlerin, erscheint            schichte nur schwerlich denkbar     müsse, in einem verletzlichen
das klösterliche Leben auf ein-           wäre. Und vielleicht relativiert    und mutigen Akt der Freiheit,
mal brandaktuell. Da ist ein              sich auch im jetzigen Geschehen     worin der Mensch mit sich, der
                                             manches, das wir für unver-      Welt und den anderen etwas an-
Lassen wir uns aufstören                     zichtbar hielten, und bahnt      fangen könne, auch dort, wo er
                                             sich eine modifizierte Welt-     anscheinend am Ende sei. Und
von der Unterbrechung?                       sicht und Lebenspraxis an,       darin werde auch an die Freiheit
                                             die uns Endlichen gemäßer        der anderen appelliert, sie dürfe
Traum gelöster Ruhe, aber auch            und unserem kleinen Planeten        aufatmen und neu beginnen. –
bedrängender Stille, bedrohlich           dienlicher wäre. – Oder sollte es   Wovon haben wir uns anstecken
und wohltätig zugleich. Viel-             am Ende so sein, dass es zu ei-     lassen in den vergangenen Wo-
leicht vernehmen wir hier die             ner unfruchtbaren Stillstellung     chen und Monaten? Von der all-
leiseren Stimmen in uns selbst,           kommt, wie ja auch die Feier        gemeinen Depression und Mut-
der anderen, der Natur, eines             der Kar- und Ostertage in die-      losigkeit, von den kursierenden
Buches, gar eines Gottes, der             sem Jahr weitenteils und welt-      Verschwörungstheorien (gegen
uns in all dem etwas zuraunen             weit einfach so ausgefallen ist,    die ja selbst hochrangige Kir-
und von dem wir uns etwas ge-             ein kulturgeschichtlich einzigar-   chenmänner nicht immun sind),
sagt sein lassen möchten.                 tiger Bruch. Lassen wir uns auf-    oder von der Tapferkeit, der So-
                                          stören von der Unterbrechung,       lidarität, dem Einsatzwillen so
II. Lockdown                              die uns da zugemutet wurde?         vieler unbekannter wunderba-
„Unterbrechung“ – die kürzeste            Oder stellen wir fest, dass wir     rer Menschen?
Definition von Religion, so die           eigentlich auch ganz gut „ohne“
politisch-prophetisch getönte             leben können?                       IV. Maske
Theologie von Dorothee Sölle                                                  Einem Menschen in die Augen
und Johann Baptist Metz. Dass             III. Ansteckung                     schauen, sein Antlitz sehen, dem
es nicht so weitergeht wie bis-           Das Leben erhält und versehrt       Tag ein Gesicht geben, das sind
her, dass da etwas heilsam ein-           sich durch Übertragung. Es          Redewendungen, die
bricht in unser Leben (katast-            übertragen sich Computer- und       deutlich machen,
rophä, so das griechische Wort            Krankheitsviren, Atmosphären,       wie sehr wir auf
                                                                                                     Deshalb können
dafür), dass da uns etwas auf an-         Vorurteile, Stimmungen, Ge-         das offene Gesicht     wir auch nie
dere Geleise führt, gar in ein Ge-
lobtes Land, ist die Verheißung,
                                          rüchte. Es werden Reliquien,
                                          Geldsummen, Werte übertra-
                                                                              angewiesen sind, das
                                                                              eigene wie das der
                                                                                                     wirklich masken-
aus der sich die biblische Bot-           gen, aber auch Sprachen, Ge-        anderen. Es ist das    frei leben.
schaft seit Jahrtausenden speist.         dichte, Projektionen und Er-        Mienenspiel, das ei-
„O Heiland reiß die Himmel                fahrungen im therapeutischen        nem Menschen ein Gesicht ver-
auf“ – aus dieser Unterbrechung           Prozess. Der französische Philo-    leiht. Dagegen die Maske ver-
der Zeit ist eine ganz neue Zeit-         soph Paul Ricœur hat einmal ge-     mummt uns. Ob jemand die
rechnung entstanden (wir zäh­-            meint, das Unheilvolle und Böse     Zähne zusammenbeißt, die
                                                                              Nase rümpft, den Mund ver-
                                                                              zieht, das alles ist nicht mehr
                                                                              sichtbar. – Wie viele ambiva-
  LYRIK-ECKE                                                                  lente Empfindungen sich mit der
                                                                              Maske verbinden! Die Maske
                                                                              spielt mit der Differenz von Sein
  „Der Gott, den es nicht gibt, in mir ein dunkler Riß,                       und Schein, Abstand und Nähe,
  ist meiner Seele nah, sooft ich ihn vermiß.“                                der Vertauschung der Rollen,
                                                                              der Infragestellung kultureller
                                                                              Normen – man denke nur an die
  Christian Lehnert, Cherubinischer Staub, Gedichte,                          griechische Tragödie oder den
  Suhrkamp Verlag Berlin, 2018.                                               Karneval. Das lateinische Wort
                                                                              „Person“ meint ja ursprünglich

                                                                                                            11 konturen 02/2020
nichts anderes als die                                                               die Pfarreiangehörigen
                Theatermaske. Wir                                                                    dem Künstler Chris-
                tragen Masken, wir                                                                   toph Brech zur Ver-
                spielen Theater vor                                                                  fügung gestellt haben.
                uns und den ande-                                                                    Diese Hunderte Lun-
                ren, es geht gar nicht                                                               genflügel, vielfach ne-
                anders, weil niemand                                                                 beneinander gestellt,
                sagen kann, wer er                                                                   erzeugen den Eindruck
                wirklich ist. Solches                                                                von chorig aufgereih-
                weiß nur Gott. Selig                                                                 ten Engelsflügeln – ein
                der Mensch, der sich                                                                 großes freies Atmen,
                Ihm anzuvertrauen                                                                    man hört förmlich, wie
                weiß, denn der bibli-                                                                da der frische Wind,
                sche Gott, so heißt es,                                                              der jubelnde Gesang
                komme, weil Er in sich                                                               durch die Lungen geht.
                lauter und klar sei,                                                                 Plötzlich ist er da, der
                ohne Masken aus: „Ich                                                                Geist, der uns frei wer-
                bin der ich bin und als                                                              den lässt und schön.
                solcher bei Euch“.                                                                   Das, liebe Freunde und
                (Ex 3,14ff.) Jesus, der                                                              Freundinnen, wäre ein
                Nazarener, wird als                                                                  Pfingsten, wie wir es
                die Verdichtung die-                                                                 jetzt brauchten! Und
                ser Gegenwart ange-                                                                  so danke ich Gott, dass
                schaut, als die „vera                                                                heute hier im Hof un-
                icon“, das wahre In-                                                                 serer Burg Rothenfels
                bild des Menschen                                                                    zum ersten Mal seit
                und seines Gottes.                                                                   elf Wochen wieder der
                In ihm ist eine Lau-                                                                 Gesang sich erhebt,
                terkeit am Werk, die                                                                 aus vollem Herzen
                uns unerschwinglich ist, da wir    das alles nicht genug, wird der          und aus voller Seele, mit vollge-
                auf seltsame Weise uns sel-        unter großen Schmerzen her-              pumpten Lungen:
                ber fremd und verborgen sind.      vorgeächzte Satz des schwarzen
                Deshalb können wir auch nie        Amerikaners George Floyd zum              omm herab, Du heiliger Geist,
                                                                                            K
                wirklich maskenfrei leben – das    Leitmotiv dieser Tage: „  ­ I can’t      Leben aus dem Tod verheißt,
                ist unsere Not, aber vielleicht    breathe!“ Mit einem Mal wird             Löse, was in sich erstarrt.
                auch unser Spielraum in dieser     deutlich: Nicht die Natur – wir          Heile du, wo Krankheit quält,
                endlichen Welt.                    selber sind es, die einander den         Lenke, was den Weg verfehlt.
                                                   Atem abschneiden; systemische            Köstlich Labsal in der Not.
                V. Lungenflügel                    Ungerechtigkeit und tiefe Vorur-
                Es gibt Koinzidenzen, die sind     teilsstrukturen potenzieren, was         Amen, Halleluja
                so verblüffend, dass man nicht     uns eine geschundene Natur vor
                mehr an den Zufall glauben         die Füße wirft.                          Freie Nachschrift der am Pfingstsonntag im
                                                      Und da setzt sie nun ein, die         Burghof gehaltenen Predigt. – Ich entlehne
                                                                                            einzelne Formulierungen dem von Elmar
                                                   große Überraschung: In eben
                Plötzlich ist er da, der           diesen atemlosen Tagen werden
                                                                                            Salmann OSB und Marcel Albert OSB, Abtei
                                                                                            Gerleve, geführten „Corona-Blog“, der jetzt
                Geist, der uns frei                in München in der Pfarrkirche            als Buch veröffentlicht ist unter dem Titel:
                                                   Heilig Kreuz im Stadtteil Gie-           77 Tage Ausnahme Leben. Wie ein Virus
                werden lässt und schön.            sing neue Kirchenfenster einge-          uns auf andere Gedanken brachte (Vorwort
                                                                                            Monika Grütters), Münsterschwarzach 2020.
                                                   weiht, die Zeitungen haben groß
                mag. Das Corona-Virus greift die   berichtet, allen fiel auf, was für
                Lungen an, es führt zu gravie-     ein Hoffnungssymbol sich da              n Joachim Negel ist Professor für
                renden Pneumonieattacken, das      plötzlich anbietet – und was zei-        Fundamentaltheologie an der Univer-
                Atmen fällt zusehends schwerer,    gen die Fenster? Hunderte von            sität Fribourg und seit Pfingsten 2018
                wie oft müssen die Betroffenen     blau eingefärbten Lungenflü-             Burgpfarrer auf Rothenfels.
                intubiert werden – und als wäre    geln, Röntgenaufnahmen, die

konturen 02/2020 12                                                           Foto Pfarrkirche Heilig Kreuz, München-Giesing: Wolfgang Pulfer
GESCHICHTE

1919: Erstes Quickborn-Treffen
Wilhelm Wörlein, Vater von Sigrun Hamelbeck und Großvater von Claudia Hamelbeck, hat
uns die Kopie einer Postkarte überliefert, seine Schrift transkribiert (bis auf einen Satz, den er
selbst nicht mehr verstanden hat) und schrieb in seinen Lebenserinnerungen dazu:

D
         ies ist der schriftliche
         Beleg für die Teilnahme
         meiner     Geschwister
Mathilde und Hugo und meiner
Teilnahme als dreizehneinhalb-
jähriger Bub am ersten Quick-
born-Treffen auf Burg Rothenfels
im August 1919. Und so schrieb
ich nach Hause:

Liebe Eltern!

Wir sind glücklich auf der
Burg angekommen. Wir wa-
ren von den ersten. Im Burg-
bau sind sie noch nicht so weit
voran. Darum helfen wir auch
dazu. Die Kost, die wir bekom-
men, ist nicht schlecht. Der Tag
kommt ungefähr auf 1,5 – 2 M.
Wir können uns satt essen. Brot (3 Pfund) kostet          haben. Am Abend haben wir Sing-Sang. Meine
65 Pf. Fleischmarken brauchen wir keine. 1 Löffel         (?) waren schon am ersten Tag kaputt. Zum Ar-
Essen reicht mir (ohne Fleisch 20 Pf., mit Fleisch        beiten erhalten wir extra Soldatenkittel. Alle
40 Pf.). 1 Tasse Kaffee mit Milch 10 Pf. Vater soll       Sprachen sind vertreten, und auch Mädchen sind
mir schreiben, was ich für 1 Pfund Kartoffeln,            schon ziemlich da. Ich bin gesund und wohlauf.
1 Pfund Graupen, 1 Pfund Haferflocken, 1 Pfund            Schicke mir bitte 5 M.
Kaffee verlangen darf. Wenn du kommen willst,
richte es auf Samstag früh ein, weil wir Mittwoch,        Viele Grüße von Wilhelm und Hugo
Donnerstag, Freitag, Samstag früh Exerzitien              Gut angekommen, Gruß Mathilde

                            Literaturhinweis:             ausgerechnet auf eine alte   Der Aufsatz ist im „Wert-
                                                          Burg? Auf all diese Fragen   heimer Jahrbuch 2018“
                            Wie war das damals, 1919,     gibt Winfried Mogge in       zu finden, das im Som-
                            als der Quickborn die Burg    seinem Aufsatz „Stolzes      mer 2020 erschienen ist.
                            kaufte? Wie sah es mit der    Staunen über solch herr-     Es ist zu beziehen über:
                            Finanzierung und der Reno-    lichen Besitz – Burg Ro-     Historischer Verein Wert-
                            vierung aus? Und vor allem:   thenfels: Neubeginn vor      heim, c/o Archivverbund
                            Was zog einen Bund enga-      100 Jahren“ ausführ-         Main-Tauber, Bronnbach
                            gierter junger Menschen       lich und fundiert Antwort.   Nr. 19, 97877 Wertheim.

                                                                                                                   13 konturen 02/2020
Mitten im Spätsommer – die Äpfel reifen auf den Bäumen und freudiges Kinderlachen liegt in der
                Luft. Bis zu acht Familien genießen entspannte Sommertage bei der neu ins Leben gerufenen
                Burgzeit auf Burg Rothenfels. Parallel dazu findet ein eigenes Sommerangebot für die Kinder aus
                der Umgebung statt. Mit einem abwechslungsreichen Tagesprogramm zieht der Kräutertag an
                Mariä Himmelfahrt bekannte Gesichter und auch Neulinge auf die Burg.

                Burgzeit
                Nicht nur Vater, Mutter, Kind, auch Großeltern            Heroen der Pfeil-und-Bogen-Ära. Getreu seinem
                gönnen sich eine Auszeit mit ihren Enkelkindern           Motto „Jeder kann schießen“ lehrt er die Familien
                bei der Burgzeit. Dabei steht nicht nur der Ur-           die Kunst des intuitiven Bogenschießens. Am Nach-
                laub mit der eigenen Familie im Mittelpunkt, son-         mittag geht die Reise ins Mittelalter weiter: Stan-
                dern auch das Gemeinschaftsgefüge einer Famili-           desgerecht entwerfen die Kinder ihr eigenes Wap-
                enfreizeit: „Neue Burgfreundschaften entstehen            pen und übertragen dieses auf die vorbereiteten

     Kinder- und Famili
                   auf
                und der Abschied bei Abreise fällt schwer“,               Holzrohlinge. Aufgeregt und vol-
                berichtet Simone Poppe, die ihren Bundesfreiwilli-        ler Tatendrang greifen die klei-
                gendienst auf der Burg leistet.                           nen Ritter zu ihren fast fertigen
                   Von Montag bis Freitag erwartet die Familien           Schilden und toben farbenfroh
                ein buntes Programm, mit genügend Zeit für Aus-           durch den Burggarten. Als krö-
                flüge oder um die Seele im Barockgarten baumeln           nender Abschluss besucht Falk-
                zu lassen. Während die Familien am Montag die             ner Walter Reinhart die Familien am Donnerstag-
                Burg erobern und zahlreiche verborgene Ecken und          abend. Mit im Gepäck: Greifvögel in allen Größen
                Winkel erkunden, beginnt am Dienstag der Aus-             und Farben. Neben Babyeulen im Wäschekorb steu-
                flugsreigen zur Schäferin. Selina Tausch vom Läm-         ern Steinkauz, Schneeeule und Falke ihren Flug
                merhof berichtet nicht nur über ihre tägliche Ar-         über das Burggelände.
                beit rund um Schafe, Wasserbüffel und Galloways              Das Abenteuer geht weiter: Vom 5. Oktober bis
                – auch die praktische Übung im Tiere füttern führt        6. November 2020 wird das Ferienprogramm für
                bei Alt und Jung zum verzückten Seufzen. Am Mitt-         Familien unter dem Namen „Burg-Abenteuer“ neu
                woch tauchen die Familien mit Markus Wessely in           aufgelegt. Als Herbstbonus komplettiert ein fürst-
                die Welt des Mittelalters ein. In traditioneller Tracht   liches Rittermahl an einer rustikal gedeckten Tafel
                erinnert er mit seiner ruhigen, besonnenen Art an         das Erlebnis Burg. n

konturen 02/2020 14                                                                                          Foto rechts: Julia Bauer
Ferienprogramm auf Burg Rothenfels
 Tobende Kinder rennen über                           aller Hygienieschutzvorgaben             nen Kenntnisse über Naturzu-
 das Kopfsteinpflaster – auf dem                      stattfinden kann.                        sammenhänge praktisch an: Die
 Weg zum Speisesaal, auf dem                             In der ersten Woche suchen            Kettenreaktionen werden als
 Weg zum Sportplatz oder zu-                          sich die Naturdetektive ihren            Riesendomino verdeutlicht.
 rück zum Gruppenraum. 40 Kin-                        Weg durch Wiesen und Wäl-                   In der zweiten Woche bevöl-
 der im Alter von sechs bis zwölf                     der, entdecken Lamas und Al-             kern Ritterinnen und Knappen
 Jahren erleben in Kleingrup-                         pakas und trotzen – vom Re-              die Burg und wappnen sich, um
 pen ein spannendes Ferienpro-                        gen überrascht – dem Wetter.             im finsteren Mittelalter zu über-
 gramm, das dank aufwendiger,                         Neben dem Basteln eigener                leben. Sie backen Brot, bauen
 hingebungsvoller Planung und                         Spiele aus recycelten Materia-           sich eigene Katapulte und mes-
 Organisation unter Einhaltung                        lien wenden sie ihre erworbe-            sen sich im Burgturnier. Ne-

enangebote
                                                                                               ben der Kunst des Schreibens
                                                                                               und Buchbindens erproben sie
                                                                                               sich im Bogenschießen. Spiel
                                                                                               und Spaß runden das Sommer-
                                                                                               angebot ab. n

Burg Rothenfels
 „Die Kraft der Kräuter erleben“
 Familien-Kräuter-Tag an
 Mariä Himmelfahrt
 Anlässlich des Brauchs, an Mariä
 Himmelfahrt Kräuterbuschen zu
 binden, lud die Burg zu einem Tag
 für die ganze Familie zum Thema
 Kräuter ein. Gestresste Eltern konn-
 ten sich nach Home-Office und
 Home-Schooling Zeit für sich neh-
 men, um einem lehrreichen und un-
 terhaltsamen Vortrag zu Geschichte                   Würmer auf Wiesen und im Waldbo-         und Heilkräfte der Wunderpflan-
 und Mythen um die Kräuterweihe                       den, ausgestattet mit Entdeckerwes-      zen führte zu allerlei Erstaunen.
 und das Binden der Kräuterbuschen                    ten, Becherlupe und Bestimmungs-            Das Kinderferienprogramm und
 zu lauschen – oder bei Yoga Ruhe                     buch. Bei einer Kräuterwanderung         der Familien-Kräuter-Tag wurden
 und Entspannung zu finden. Wäh-                      an den Mainwiesen konnten dann           durch die Kooperation der Kirchli-
 renddessen erkundeten die Kinder                     von jedem selbst Kräuter ent-            chen Jugendarbeit (kja) Regional-
 zusammen mit Führerinnen des                         deckt, gesammelt und gebunden            stelle Main-Spessart, des pastora-
 Naturparks Spessart das geheime                      werden. Das hinzugelernte Wissen         len Raums Marktheidenfeld und
 Leben der Pflanzen, Insekten und                     um die vielfältigen Anwendungen          der Burg Rothenfels ermöglicht. n

                                                            n Susann Frischkorn, Magdalena Kneisel, Mitarbeiterinnen im Bildungsbüro

 Foto 1 und 3 oben: Katrin Fuchs. Foto 1 unten: Reinhold Grimm                                                                   15 konturen 02/2020
Impressionen der Rothenfelser Islam-Tagung 2020: Analog und digital begegneten sich die Referenten Professor Karl-Josef Kuschel und Professor
                Ahmad Milad Karimi. Eine ganz besondere Atmosphäre entstand durch die Kalligraphien von Shahid Alam und die Klänge der orientalischen Musik
                von Judith Bomheuer-Kuschel und Torsten Haag.

                Goethe und der Islam
                Islam-Tagung 2020 auf Burg Rothenfels

                D
                         ie diesjährige Islamtagung auf Burg Rothen-                    In vielen Gedichten zeigt sich, dass Goethe sich
                         fels fand vom 18. bis 20. September statt.                  dem Dichter Hafis als seelenverwandt empfand, ja
                         Es war die erste größere Vortragstagung, ab-                sogar als Zwilling. Für ihn als Poeten war die Frei-
                gesehen von der Jugendtagung, die nach dem Lock-                     heit des Denkens wesentlich.
                down auf Burg Rothenfels wieder möglich wurde,                          Goethe findet in der Auseinandersetzung mit
                wenn auch unter organisatorischen Einschränkungen                    dem Islam zu einer Art Weltfrömmigkeit, die offen
                wegen der Corona-Pandemie. Unter anderem war                         und auf der Suche nach Sinn ist, mehr noch, die be-
                die Teilnehmendenzahl auf 35 Personen beschränkt.                    reit ist zu einer Verantwortung für die Welt, ohne
                   Professor Karl-Josef Kuschel, der auch in den                     ihr zu verfallen. Der Sinn des Menschen ist, aus der
                vergangenen Jahren die Islam-Tagungen auf Burg                       Liebe zu leben und dem Schönen zu begegnen –
                Rothenfels betreut hatte, hatte für dieses Jahr das                  denn Gott ist schön. Ihn will er finden trunken vom
                Thema „Goethe und der Islam“ vorgeschlagen, im-                      göttlichen Urgrund.
                mer auf der Suche nach neuen Ansätzen für ein ver-                      Auf der Suche nach dem, was Goethe unter Islam
                tiefendes Verständnis des Islam und für eine Basis,                  verstand, fand Professor Kuschel in Goethes Texten
                das Gespräch zwischen Okzident und Orient zu er-                     viele Beispiele:
                leichtern und zu vertiefen.
                   Professor Ahmad Milad Karimi stellte in einem                        Dort, im Reinen und im Rechten,
                ersten Referat die Persönlichkeit und das Werk des                      will ich menschlichen Geschlechten
                Dichters Hafis vor – geboren 1325 und gestorben                         In des Ursprungs Tiefen dringen.
                1390. Leider konnte Professor Karimi wegen der                          Wo sie noch von Gott empfingen
                Corona-Pandemie nicht persönlich anwesend sein.                         Himmelslehr in Erdensprachen
                Sein Vortrag und die folgende Aussprache wurden                         und sich nicht den Kopf zerbrachen
                deshalb per Video übertragen.
                   Hafis schuf ein Meisterwerk der Literatur und                     In einem letzten Referat berichtete Professor
                Spiritualität. Posthum wurde sein Hauptwerk,                         Karimi über einen der bedeutendsten Denker der
                                   sein „Diwan“, veröffentlicht.                     islamischen Welt des 20. Jahrhunderts: Muhammad
      Erleichterung und               Professor Kuschel erläuterte in                Iqbal. Auch er war ein Poet, aber auch Philosoph,
                                   einem weiteren Referat, wie Jo-                   Theologe und politisch engagiert, ein Denker, der
     Vertiefung des Ge-            hann Wolfgang von Goethe mit                      sich mit dem Fremden auseinandersetzte und den
      sprächs zwischen             65 Jahren an eine Übersetzung                     heute so notwendigen interkulturellen Austausch
                                   des „Diwan“ von Hafis kam.                        unterstützte.
    Okzident und Orient            Er war fasziniert von der Poe-                       Die diesjährige Tagung hat erstmalig eine ganz
                                   sie des Werkes und fand mit der                   besondere Ausprägung erfahren, indem neben den
                Beschäftigung an diesem Werk zu einem neuen, ei-                     Vorträgen vor allem künstlerische Beiträge der Ta-
                genen kreativen Schaffensschub. Es entstand ein                      gung einen besonderen Charakter verliehen.
                einzigartiger Dialog zwischen einem christlich                          Mit Musik aus dem alten Orient verzauber-
                und einem muslimisch geprägten Poeten. Aus der                       ten Judith Bomheuer-Kuschel und Torsten Haag.
                Sammlung der in dieser Zeit verfassten Gedichte                      Es ist eine Musik, die schon immer zu thera-
                entstand Goethes „West-östlicher Divan“.                             peutischen Ritualen erklungen war und die auf

konturen 02/2020 16                                                                                                     Foto oben rechts: Dorothee Henrich
besondere Weise die Psy-           der Bilder schufen eine besondere Atmosphäre
                      che berührt und beru-              und einen emotionalen Zugang zu den Texten.
                      higt. Die Musiker setz-               Am Abend des zweiten Seminartages hat
                      ten Instrumente ein, die           Shahid Alam für alle Teilnehmenden sichtbar das
                      aus dem Orient stam-               Entstehen einer Kalligraphie vorgestellt und ge-
                      men wie Rehab, eine Pfer-          zeigt, wie er mit ruhiger Hand die Feder führt – ein
dehaargeige und die Ney, eine Schilfrohrflöte,           meditativer Vorgang. Nicht Schnelligkeit, sondern
sowie verschiedene Lauten. Auf dieser Ta-                Genauigkeit und – ja – geradezu Ehrfurcht vor
gung eröffnete diese Musik eine andere, eine             oder auch Ergriffenheit von dem zu gestaltenden
tiefere Art des Empfindens.                              Text, waren spürbar.
   Shahid Alam, ein Kalligraph aus Lahore,
Pakistan, stammend und seit vielen Jahren in                                n Eugen Henrich kommt seit den 80er
Deutschland lebend, hatte 13 großformatige Kal-                             Jahren regelmäßig mit seiner Familie zur
ligraphien mitgebracht, die während der ganzen                              Ostertagung auf Burg Rothenfels. Er war
Tagung ausgestellt und präsent waren. Jede Kalli-                           viele Jahre engagiertes Mitglied im
graphie hatte Texte aus dem Koran und auch von                              Burgrat.
Goethe zur Grundlage. Die leuchtenden Farben

Für die Zukunftsfähigkeit der Burg
Der Jugendausschuss stellt sich vor      Wir sind junge Erwachsene,            meinsam vertreten wir die An-
                                      denen die Burg Rothenfels als Ju-        sicht, dass es wichtig ist, proaktiv

D
         er Jugendausschuss wur-      gendherberge, Tagungshaus und            und mutig zu sein, um zukunfts-
         de vom ersten Jugend-        Ort der gelebten Ökumene wich-           fähig zu bleiben und gemeinsam
         bildungsreferenten der       tig ist, und setzen uns für Zu-          neue Wege zu gehen.
Burg Rothenfels, Michael Bier-        kunftsfähigkeit und Aktualität der          Einer dieser Wege ist der kürz-
meier, 2017 ins Leben gerufen.        vielfältigen Angebote ein. Zwei-         lich online gegangene Instagram-
In Zusammenarbeit und engem           mal im Jahr treffen wir uns auf der      Account. Instagram ist eine der
Kontakt mit der derzeitigen Ju-       Burg, um Pläne und Ideen zu ent-         größten Social-Media-Plattfor-
gendbildungsreferentin Magda-         wickeln und zu diskutieren. Diese        men, auf der vor allem visuelle
lena Kneisel wirken wir bei der       werden über die*den amtieren-            Inhalte wie Fotos und Videos ge-
Entwicklung und Durchführung          den Jugendbildungsreferent*in            teilt werden. Wir erhoffen uns
von Tagungsprogramm und An-           und anwesende Mitglieder aus             hiermit, unsere Jugendarbeit bes-
geboten für Kinder, Jugendliche       dem Burgrat an die entsprechen-          ser zu bewerben und auch der
und junge Erwachsene auf Burg         den Stellen weitergeleitet.              bestehenden Burgjugend eine
Rothenfels ehrenamtlich mit.             Es geht hierbei um Möglich-           Plattform zum Vernetzen zu bie-
   Das Gremium fungiert au-           keiten der Vernetzung der Burg­          ten. Sie können sich unter www.
ßerdem als Ansprechpartner für        jugendarbeit mit der regionalen          instagram.com/burgjugend_ro-
den Burgrat, wenn es um die Be-       Jugendarbeit, Ideen für neue Ta-         thenfels selbst ein Bild machen.
lange und Bedürfnisse der Ju-         gungen und Konzepte für attrak-             Mitglieder im Jugendaus-
gendlichen auf der Burg geht.         tive Angebote für junge Leute            schuss (Stand August 2020):
Beispiele sind die Anschaffung        wie zum Beispiel die Freundes-           Johann Beckmann, Mirjam
neuer Materialien wie Outdoor-        kreisangebote, aber auch um die          Franz, Matilda Franz, Jonas
spiele oder die Inneneinrichtung      Schaffung eines Wir-Gefühls in-          Horn, Lea Biermann, Jonas
des Ehringhauses.                     nerhalb der jungen Mitglieder            Honermann, Jan-Lukas Henn,
   Neue Mitglieder sind herz-         der Vereinigung der Freunde von          Fionula Herbst, Magdalena Knei-
lich willkommen, wobei wir aus        Burg Rothenfels e.V.                     sel (Jugendbildungsreferentin),
Gründen der Arbeitsfähigkeit             Unsere Mitglieder sind junge          Niklas Krieg (Burgratssprecher),
und eines verantwortungsvol-          Menschen, die die Burg Rothen-           Christopher Dalitz (Mitglied im
len Umgangs mit Ressourcen auf        fels bei verschiedenen Tagungen          Burgrat), Veronika Schwarzen-
eine ungefähr gleichbleibende         kennengelernt haben und auch             böck (Mitglied im Burgrat).
Mitgliederzahl achten.                selbst aktiv mitgestalten. Ge-                            n Christopher Dalitz

                                                                                                                 17 konturen 02/2020
Sie können auch lesen