KONZEPTION - Kindergarten Heiligenrode - Gemeinde Stuhr

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KONZEPTION - Kindergarten Heiligenrode - Gemeinde Stuhr
KONZEPTION

Kindergarten Heiligenrode
KONZEPTION - Kindergarten Heiligenrode - Gemeinde Stuhr
Vorwort

1.     Vorstellung der Einrichtung                3

1.1.   Die Räumlichkeiten des Kindergartens       3

1.2.   Das Außengelände                           5

1.3.   Die Gruppen und Mitarbeiter/innen          6

1.4.   Die Öffnungszeiten                         6

2.     Der gesetzliche Rahmen                     7

3.     Kindheit heute                             8

4.     Unsere pädagogischen Ziele                 9

5.     Der Kindergarten als Bildungseinrichtung   10

6.     Unsere pädagogische Arbeit                 10

6.1.   Spiel                                      12

6.2.   Partizipation                              13

6.3.   Umgang mit kindlicher Sexualität           13

6.4.   Kinderschutz                               15

6.5.   Tagesablauf                                15

6.6.   Projektarbeit                              15

6.7.   Integration                                16

6.8.   Übergänge gestalten                        17

7.     Zusammenarbeit mit Eltern                  18

8.     Teamarbeit                                 19

9.     Öffentlichkeitsarbeit                      20

       Zu guter Letzt
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KONZEPTION - Kindergarten Heiligenrode - Gemeinde Stuhr
Liebe Leser und Leserinnen,

mit dieser Konzeption wollen wir Sie einladen, die Kindertagesstätte
Heiligenrode genauer kennen zu lernen.
Die Konzeption informiert zum einen über die organisatorischen und strukturellen
Rahmenbedingungen der Einrichtung, zum anderen beschreibt sie Vorstellungen,
Inhalte und Zielsetzungen unserer pädagogischen Arbeit unter Berücksichtigung des
gesetzlichen Betreuungs- und Bildungsauftrages.
Sie stellt Bedingungen, Aufgaben und Anforderungen, Sichtweisen und Standpunkte
dar, setzt Schwerpunkte und beschreibt, wie diese konkret in der Arbeit mit den
Kindern umgesetzt werden.
Darüber hinaus macht sie Aussagen zur Zusammenarbeit mit Eltern und beschreibt
unser Selbstverständnis von kollegialer Teamarbeit.
So stellt diese Konzeption für uns und neue Mitarbeiter/innen eine Arbeitsgrundlage
dar, die einen verbindlichen und gleichzeitig beweglichen Rahmen vorgibt.

Wir hoffen, wir können mit dieser Konzeption informieren, Fragen beantworten und
unsere Arbeit transparent darstellen.

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KONZEPTION - Kindergarten Heiligenrode - Gemeinde Stuhr
1. Vorstellung der Einrichtung

Die Kindertagesstätte Heiligenrode ist eine von neun Kindertagesstätten der
Gemeinde Stuhr in kommunaler Trägerschaft. Die niedersächsische
Gemeinde Stuhr liegt im Landkreis Diepholz südwestlich von Bremen.

Zum Einzugsgebiet der Kindertagesstätte gehören die Ortsteile Heiligenrode,
Neukrug, Fahrenhorst, Feine und Warwe. Hier leben ca. 3700 Einwohner. Trotz
ihrer Nähe zu Bremen haben sich die Ortsteile ihren ländlichen und naturnahen
Charakter bewahrt.
Die Kindertagesstätte befindet sich in Heiligenrode. Der kleine Ort liegt in einer
bewaldeten Landschaft am Lauf des Klosterbaches und ist von Wald-, Weide-
und Grünflächen umgeben.

Die Kindertagesstätte ist räumlich gut eingebunden in die historisch gewachsene
Ortsstruktur. Die Grundschule, die Sportstätte, die alte Wassermühle mit dem
Müllerwohnhaus, die Klosterkirche, die Feuerwehr, die Bäckerei, der Arzt sind
gut zu Fuß zu erreichen.

1971 wurde nach einer großzügigen privaten Spende mit dem Bau des Kinder-
gartens begonnen. Als Auszeichnung erhielten der Architekt und die Baufirma
des Kindergartens den Holzbaupreis Niedersachsen.
1973 wurde der Betrieb aufgenommen.
Zunächst gehörte der Kindergarten zur Trägerschaft des Deutschen Roten
Kreuzes, bevor 1980 die Gemeinde Stuhr kommunaler Träger wurde.
Aus einem anfangs reinen Halbtagskindergarten wurde im Laufe der Zeit durch die
Ausweitung der Betreuungszeiten eine „Kindertagesstätte“, die seit 2009 auch Kinder
unter drei Jahren aufnimmt. (Für die Krippe wurde eine eigene Konzeption erstellt.)
Seit 1987 wird im Kindergarten integrativ gearbeitet, d.h. behinderte und nicht
behinderte Kinder werden gemeinsam betreut.

Heute beherbergen ein farbenfrohes Flachdachgebäude und ein moderner
Mehrzweckbau vier Kindergartengruppen und eine Krippengruppe mit rund
110 Kindern.
Rund um das Haus herum erstreckt sich ein großes Außengelände mit vielfältigen
Spielanreizen, -geräten und Naturspielmöglichkeiten.
Ein nahe gelegenes Waldstück kann gut über die wenig befahrene Anliegerstraße
erreicht werden.

1.1. Die Räumlichkeiten des Kindergartens

Lassen Sie sich durch die Räume des Kindergartens führen, in denen die
Kinder mehrere Stunden des Tages verbringen.
Wenn Sie den Kindergarten betreten, gelangen Sie in einen kleinen Eingangs-
bereich, in dem Ihnen die Mitarbeiter/innen der Einrichtung mit Fotos vorgestellt
werden. Plakate und Flyer informieren Sie hier z.B. über kulturelle Veranstaltungen in
der Gemeinde oder über Beratungsmöglichkeiten.

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Danach betreten Sie eine geräumige Bewegungshalle, von der aus es in die
Gruppenräume geht.
In der Halle werden Bewegungslandschaften aufgebaut, in denen die Kinder klettern,
schaukeln, hüpfen, springen und rutschen können. Ein eingebautes Podest
ermöglicht den Kindern Erfahrungen unterschiedlicher Perspektiven. Im darunter
liegenden Bällebad werden verschiedene Sinne angesprochen.

Von der Halle gehen vier Gruppenräume ab. Sie wirken durch die hellen Decken und
die großen Fensterfronten sehr freundlich. Auf die breiten Fensterbänke können sich
die Kinder setzen bzw. stellen und den naturnahen Ausblick genießen. Gleichzeitig
lassen diese Fenster viel Licht herein.
Jeder Gruppenraum ist in verschiedene Spielecken unterteilt, in denen jedes Kind
nach seinen Bedürfnissen spielen bzw. sich darstellen oder auch zur Ruhe kommen
kann.
Um die Lautstärke in den Gruppen zu reduzieren, wurden schallgedämpfte
Decken eingezogen.
Zu jedem Gruppenraum gehört ein Waschraum mit Waschbecken und Toiletten
und eine Garderobe, in der jedes Kind seinen festen Platz hat.
Zum Frühstücken und Mittagessen laden zwei Essensräume mit eingebauten
Küchenzeilen ein.
Zur Integrationsgruppe gehört zusätzlich ein Therapieraum, der außerhalb der
Therapiezeiten für die Kinder der Gruppe zum Spielen zugänglich ist. Im
Untergeschoss steht ein weiterer Raum für Kleingruppenarbeit und
Differenzierungsangebote zur Verfügung.
Für Vorbereitungs- und Pausenzeiten, Mitarbeiterbesprechungen, Besuche und
Elterngespräche stehen das Büro und ein Mitarbeiterzimmer zur Verfügung.
In der gut ausgestatteten Küche des Hauses wird täglich ein Mittagessen
zubereitet.
Putzmittel-, Heizungs- und Lagerräume sind im Keller untergebracht.

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1.2. Das Außengelände

Die Kindertagesstätte verfügt über ein großzügiges Außengelände, das
rund um die Gebäude herum bespielbar ist.
Der Außenbereich ist geprägt durch Urwüchsigkeit und alten Baumbestand, der
zum Klettern anregt.
Den Kindern bieten sich viele Balanciermöglichkeiten auf Steinen, Baumstämmen
und Holzbalken. Zu jeder Jahreszeit sind viele Naturbeobachtungen möglich.
Auf den gepflasterten Flächen kommen die Fahrzeuge wie Roller, Dreirad,
Bobbycars zum Einsatz.
Die Spielhütten sind beliebte Treffpunkte für Rollenspiele.
Die Spielgeräte wie Wippe, Schaukel, Rutsche und Kletternetz bieten den Kindern
viele Bewegungsmöglichkeiten und unterstützen die Wahrnehmung.
Der Erdhügel wird bei jeder Jahreszeit genutzt - um zu rodeln, zu rutschen, zu rollen,
zu laufen und um sich zu verstecken.
Im Sommer ist die Wasserstelle ein äußerst beliebter Platz zum Plantschen, Spritzen
und Matschen. Mit Schaufeln, Eimern und anderen Sandspielsachen wird täglich auf
der großen Sandfläche gespielt. An der Wasserstelle sind die Kinder im Sommer
durch ein großes Sonnensegel vor der Sonneneinstrahlung geschützt. Beliebt ist das
im hinteren Bereich liegende Wäldchen für Entdeckungen und Abenteuerspiele.
Jeder Gruppenraum verfügt über eine eigene Terrasse, die mit Bänken und Tischen
ausgestattet ist. Hier kann bei jedem Wetter gefrühstückt, gespielt und der Tag mit
dem Schlusskreis beendet werden.
Das gesamte Gelände ist durch einen Zaun gesichert und mit zwei Feuerfluchttoren
versehen.
Am Nachmittag ist das Gelände außerhalb der Betreuungszeiten der Öffentlichkeit
zugänglich.

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1.3. Die Gruppen und Mitarbeiter/innen

In der Krippe werden maximal 15 Kinder im Alter zwischen 1 und 3 Jahren betreut.
Kinder, die im Laufe des Jahres 3 Jahre alt werden, wechseln in den Kindergarten.
Im Kindergarten werden die Kinder in altersgemischten Gruppen betreut. Die
jüngsten Kinder sind drei, die ältesten sechs Jahre alt.
Die Regelgruppen können maximal je 25 Kinder aufnehmen, die Integrationsgruppe
hat maximal 18 Plätze.
Der Kindergarten verfügt über vier Gruppenräume. Die einzelnen Gruppen geben
sich traditionell Tiernamen.
In allen Gruppen arbeiten staatlich anerkannte Erzieher/innen und Kinder-
pfleger/innen oder Sozialassistent/innen. In der Integrationsgruppe ist darüber
hinaus eine Fachkraft mit einer heilpädagogischen Zusatzausbildung eingesetzt.
Die therapeutische Unterstützung der beeinträchtigten Kinder und die fachliche
Beratung des Gruppenteams erfolgt regelmäßig durch das Fachberatungs- und
Therapeutenteam der Gemeinde Stuhr. Dieses Team kann bei Bedarf auch von den
pädagogischen Kräften der Regelgruppen zu Rate gezogen werden.

Bei Ausfällen des pädagogischen Personals kann eine Vertretungskraft
eingesetzt werden.
Für die Zubereitung des Mittagessens sind zwei Kochkräfte zuständig.
Die tägliche Reinigung der Einrichtung erfolgt durch zwei Reinigungskräfte.
Der Hausmeister der Grundschule unterstützt die Kindertagesstätte handwerklich.

Die Gesamtverantwortung für den Betrieb und die pädagogische Fachaufsicht
obliegen der Leitung der Einrichtung.

1.4. Die Öffnungszeiten

Die Kindertagesstätte ist geöffnet

Montag bis Freitag

in Regelgruppen                                   von 8.00 Uhr - 12.00 Uhr

in Integrationsgruppen                            von 8.00 Uhr - 13.00 Uhr

in Gruppen mit verlängerter Betreuungszeit        8.00 Uhr - 13.00 oder 14.00Uhr

in der Ganztagsgruppe                             von 8.00 Uhr - 16.00 Uhr

Die Kinder sollten bis 8.30 Uhr gebracht werden, damit alle dann in der Gruppe
am gemeinsamen Morgenkreis teilnehmen können.
Die Abholzeiten beginnen 10 - 15 Minuten vor dem Ende der Betreuungszeit.
Bis mittags verbleiben die Kinder in ihren Stammgruppen. Für die Spätdienst-
betreuung, die verlängerten Betreuungszeiten und das Mittagessen werden die
Kinder in Gruppen zusammengefasst.

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Bei Bedarf kann für die Kinder eine Betreuung in Sonderöffnungszeiten angemeldet
werden (jeweils eine halbe oder ganze Stunde vor bzw. nach der eigentlichen
Betreuungszeit):

Frühdienst                                              7.00 / 7.30 - 8.00 Uhr

Spätdienst nach der vierstündigen Betreuung          12.00 - 12.30 / 13.00 Uhr
Spätdienst nach der fünfstündigen Betreuung                  13.00 - 13.30 Uhr
Spätdienst nach der sechsstündigen Betreuung         14.00 - 14.30 / 15.00 Uhr
Spätdienst nach der achtstündigen Betreuung          16.00 - 16.30 / 17.00 Uhr

Für Kinder besteht ein gesetzlicher Rechtsanspruch auf einen Krippen- oder
Kindergartenplatz mit einer vierstündigen Betreuung. Dem Wunsch nach einer
verlängerten Betreuungszeit mit fünf, sechs oder acht Stunden kann entsprochen
werden, wenn die in der Satzung festgschriebenen Kriterien wie z.B. Berufstätigkeit
der Eltern, Ausbildung, pädagogische Gründe nachweislich vorliegen.

In den Sommerferien wird die Einrichtung an 22 Werktagen, in den Oster- und
Weihnachtsferien an jeweils 5 Werktagen geschlossen. Bei Bedarf kann in einem der
Stuhrer Kindergärten an je 5 Werktagen im Sommer, zu Ostern und zu Weihnachten
ein kostenpflichtiger Notdienst für Kinder von berufstätigen Eltern angeboten werden.
In den übrigen Ferienzeiten und sogenannten Brückentagen wird eine bedarfs-
gerechte Betreuung angeboten.

2. Der gesetzliche Rahmen

Das Niedersächsische Kindertagesstättengesetz fordert im §3 (1) auf, „….
Schwerpunkte und Ziele der Arbeit in der Tageseinrichtung und deren Umsetzung“
festzulegen.
Die vorliegende Konzeption steht in engem Zusammenhang mit der
„Rahmenkonzeption für Erziehung, Bildung und Betreuung im Elementarbereich
der Kindertagesstätten der Gemeinde Stuhr“ und berücksichtigt die strukturellen
Rahmenbedingungen, die in der „Satzung über die Aufnahme und den Besuch in
Tageseinrichtungen für Kinder der Gemeinde Stuhr“ und in den „Richtlinien zur
Gruppenbildung und Personalbemessung“ festgeschrieben sind.
Darüber hinaus haben uns die Empfehlungen des „Niedersächsischen
Orientierungsplans für Bildung und Erziehung“ wichtige Impulse zum Bildungs-
verständnis und zu pädagogischen Grundsätzen gegeben und wurden
dementsprechend eingearbeitet.
Im Rahmen eines Erfahrungs- und Gedankenaustausches wurde die Konzeption
entsprechend überarbeitet und angepasst.

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3. Kindheit heute

In der Wahl von angemessenen Anregungen, Angeboten und Aktivitäten orientieren
wir uns am aktuellen Entwicklungsstand des Kindes. Die Lebenssituation seiner
Familie und allgemeine gesellschaftliche Bedingungen müssen ebenso
Berücksichtigung finden, damit pädagogische Arbeit sinnvoll gestaltet werden kann.
Bei der Beschäftigung mit der Frage, wie Kinder die Welt von heute erleben, was sie
prägt, was ihre Lebenswelt bestimmt, welche Dinge Einfluss auf ihre Entwicklung
nehmen, erscheinen uns folgende Aspekte von Bedeutung:

Familienformen wie Ein-Eltern-Familien, Patchwork-Familien, Stieffamilien und
andere haben das herkömmliche traditionelle Familienbild vielfältig erweitert.
Familien unterschiedlicher kultureller Herkunft oder religiöser Zugehörigkeit
bereichern unsere Gesellschaft und erfordern die Kenntnis von und den Umgang
mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Werten, Normen und Lebensgewohnheiten.
Wir vermitteln Kindern die Akzeptanz verschiedener Lebensmodelle und fördern ihre
Fähigkeiten für ein soziales Miteinander, für Offenheit und Toleranz.

Oft arbeiten beide Elternteile, und die Kinder verbringen viel Zeit des Tages im
Kindergarten. Alltagsdinge wie Essen, Schlafen, Kuscheln, Erzählen, Zuhören finden
weniger zuhause statt. Daher sind im Kindergarten verlässliche und Vertrauen
bildende Beziehungen zu anderen Kindern und Erwachsenen und der Aufbau von
emotionalen Bindungen, z.B. durch Freundschaften, für ein Sich-Wohlfühlen der
Kinder von großer Bedeutung.
Wir wollen, dass Kinder sich bei uns geborgen und sicher fühlen. So können sie
ihren Platz in der Gruppe finden und ein Gefühl von Gemeinsamkeit und
Zugehörigkeit entwickeln.

Die räumlichen Lebensbedingungen von Kindern sind gekennzeichnet von einem
erhöhten Verkehrsaufkommen, einer engen Bebauung und dem Wegfall natürlicher
Spielflächen. Ein unbeobachtetes Herumstreifen, Austoben, Ausprobieren und
Entdecken ist kaum mehr möglich. Spiel und Freizeitvergnügen finden oft in künstlich
errichteten und begrenzten Spielflächen statt oder werden terminlich mit Angeboten
wie Reiten, Schwimmen, Musikschule usw. durchorganisiert.
Im Wissen, dass Spielen ein zentrales Bedürfnis jedes Kindes ist, dass Spielen
immer auch Lernen ist, die Methode der Kinder, sich die Welt zu erschließen und
immer auch Freude und Spaß bedeutet, lassen wir ihnen dafür viel Zeit und Raum
drinnen und draußen. Wir greifen das elementare Bedürfnis der Kinder nach
Bewegung auf und bieten ihnen vielfältige Bewegungsmöglichkeiten wie Klettern,
Springen, Balancieren, Schaukeln usw. in unserem Haus, im Turnraum und
besonders im Außengelände und dem angrenzenden Wald. Schlechtes Wetter gibt
es bei uns nicht – wir sind bei Wind und Wetter draußen.

In der Welt der Kinder spielen elektronische Medien zunehmend eine Rolle.
Oft verbringen Kinder lange Zeiten vor dem Fernseher, dem Computer, der
Spielkonsole. Sie sind passive Zuschauer einer virtuellen Welt, in der Sprache,
Bewegung und das eigene Erleben mit allen Sinnen in den Hintergrund treten.
Kinder erschließen sich ihre Welt jedoch nicht nur über den Kopf und das bloße
Zusehen.
Sie haben das Bedürfnis, Dinge mit allen Sinnen zu erfassen, ihnen handelnd auf
den Grund zu gehen, sie zu begreifen.

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Wir greifen ihre Neugier und ihren Tatendrang auf und bieten ihnen viele „wirkliche“
Erfahrungsmöglichkeiten. In der realen Begegnung mit Natur und Umwelt lernen
Kinder diese zu verstehen.

Wir stellen fest, dass für Kommunikation in den Familien weniger Zeit verbleibt,
daher wird bei uns viel gesprochen, gesungen, erzählt, vorgelesen.
Wir regen Kinder stets zum Sprechen an, begleiten unser und ihr Tun oft sprachlich
und hören ihnen zu.

4. Unsere pädagogischen Ziele

Der erzieherische Prozess, der im Elternhaus begonnen und im Kindergarten
fortgesetzt wird, hat das Ziel, Kinder stark zu machen und ihnen Fähigkeiten zur
eigenständigen Lebensbewältigung zu vermitteln. Sie werden in ihrer Entwicklung zu
autonomen und solidarischen Menschen gefördert und unterstützt und auf diese
Weise auf ihre Lebenswelt und die gesellschaftliche Anforderungen vorbereitet.

In den verschiedenen Bereichen der kindlichen Entwicklung, der

   -   sozialen Entwicklung
   -   emotionalen Entwicklung
   -   sprachlichen Entwicklung
   -   Entwicklung lebenspraktischer Fähigkeiten
   -   kreativen Entwicklung
   -   motorischen Entwicklung
   -   kognitiven Entwicklung
   -   Begegnung mit Natur und Umwelt

bauen wir die Fähigkeiten, die Kinder mitbringen, aus und schaffen Situationen, in
denen sie ihre Kompetenzen erweitern können.

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5. Der Kindergarten als Bildungseinrichtung

Bildung ist ein individueller und fortwährender Prozess. Bildung findet ein Leben lang
statt und beeinflusst unser Handeln und Denken. Die Persönlichkeitsentwicklung ist
der grundlegendste Bildungsprozess eines Menschen. Grundlagen individueller
Strukturen und charakteristische Muster entwickeln sich in den ersten Lebensjahren.
Das Kind ist ein „geborener Lerner“, es bringt von sich aus Motivation und Neugierde
mit und will sich die Welt erschließen.
Es eignet sich sein Bild von sich selbst und der Welt an, indem es aktiv und freudig in
Bewegung und Sprache und mit dem Einsatz all seiner Sinne mit der Umwelt in
Beziehung tritt.
Um sich selbst bilden zu können, benötigt das Kind Anregungen von außen. Es
braucht zum Lernen erwachsene Bezugspersonen und andere Kinder. Durch
Beobachtung und Nachahmung orientiert es sich an Vorbildern in der Familie, im
Kindergarten, in der Schule und in sozialen Gruppen wie z.B. Vereinen.
Ausreichend Raum und Zeit sind hierbei wichtige Aspekte, damit sich das Kind
entfalten kann. Versuche und Irrtümer, eine lernanregende Umgebung und
unterstützende Personen ermöglichen ständige Lernprozesse. Die Möglichkeiten zur
intensiven und wiederholenden Beschäftigung mit Dingen, Fragen, Themen und
Situationen festigen seine sich bildenden Fähigkeiten und Fertigkeiten.
Eine wertschätzende Atmosphäre, in der auch „Fehler“ oder „Scheitern“ als Chance
gewürdigt werden, begünstigt die Offenheit des Kindes und führt zu einer höheren
Lernbereitschaft (Auszüge aus den „Empfehlungen des Niedersächsischen
Orientierungsplans für Bildung und Erziehung“).

„Wissen wandelt sich zu Bildung, wenn Kinder…beim Entdecken der Welt sich
                    selbst entdecken.“ Bernhard Bueb

6. Unsere pädagogische Arbeit

Kinder sind uns für eine bestimmte Zeit des Tages anvertraut. Wir nehmen die
Aufgaben der uns übertragenen Betreuung, Erziehung und Bildung ernst und
bemühen uns um das Wohl aller Kinder. Wir schätzen jedes einzelne Kind in
seiner Persönlichkeit und Eigenart und begleiten es fürsorglich und verantwortlich
in seinem Lebensabschnitt Kindergarten.
Durch das Schaffen einer angenehmen Atmosphäre in den Gruppen können die
Kinder Vertrauen entwickeln und sich wohl fühlen. Klare Strukturen innerhalb des
Tages- und Wochenablaufs, ein eigener Gruppenname, Gruppenregeln und eine
wiedererkennbare Raumstruktur geben den Kindern Sicherheit und Orientierungs-
hilfen. Dazu gehören auch gruppenspezifische Rituale, Bilder, Symbole und weitere
Erkennungsmerkmale.
Beobachtungen und Gespräche helfen uns dabei, die Befindlichkeiten, Bedürfnisse
und Interessen der Kinder zu erkennen. Wir arbeiten ganzheitlich, d.h. wir sprechen
alle Entwicklungsbereiche an, wie z.B. Motorik, Sprache und Emotionalität. Die Arbeit
in Projekten (siehe 6.6.) beinhaltet Angebote in allen Bereichen. Unterschiedliche
Spielmaterialien bieten den Kindern immer neue Anregungen.

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Situationen oder Themen, z. B. eine Baustelle vor dem Haus, werden aufgegriffen
und fließen mit in den Kindergartenalltag ein. Durch frei zugängliche Materialien
bieten wir den Kindern die Möglichkeit, vieles auszuprobieren und zu experi-
mentieren. Wir ermutigen sie, eigene Lösungswege zu entwickeln und so durch
Versuch und Irrtum zu lernen. Die Kinder bekommen so viel Hilfestellung wie nötig,
aber so wenig wie möglich.
Wir geben den Kindern ausreichend Zeit für Entscheidungen, zum Ausleben von
Erlebnissen, für Wiederholungen, zum Zurückziehen und Ruhen. Hierbei beachten
wir, dass sie unterschiedlich Zeit benötigen, um Fertigkeiten zu erlernen. Die
vorgegebenen Zeiträume innerhalb der Tagesstruktur sind großzügig, wie z.B. beim
Frühstücken, Turnen und im Freispiel. Auch bei der Bewältigung der Übergänge von
der Familie in den Kindergarten und vom Kindergarten in die Schule räumen wir den
Kindern viel Zeit ein.
Jedes einzelne Kind findet Beachtung und Wertschätzung unabhängig von Religion,
Hautfarbe, Beeinträchtigung oder Herkunft. Durch Einzelbeobachtungen werden
Vorlieben und Abneigungen von uns wahrgenommen und finden Berücksichtigung.
Bei dieser Einschätzung hilft uns ein Beobachtungsbogen (Gelsenkirchener
Entwicklungsbegleiter), den wir für jedes Kind führen.
Themenstellungen für Angebote und Projekte werden von uns mit einem hohen Maß
an persönlichem Engagement eingebracht. Durch lebendige Gestaltung, z.B. durch
Verkleidungen, den Einsatz von Handpuppen oder das Schlüpfen in eine andere
Rolle, wecken wir immer wieder das Interesse und die Neugier der Kinder. Im
Rahmen des Schulprojektes fördern wir die Identifikation der „Großen“ mit ihrer Rolle
als zukünftige Schulkinder, indem wir sie zeitweise für besondere Aktionen (Ausreise
oder Schulbesuchstage) als eigenständige Gruppe zusammenfassen.

Zum Kindergartenalltag bei uns gehören Spaß und Freude, aber auch Tränen,
Wut, Rivalitäten und Abgrenzungen. Kinder messen sich untereinander, erleben
eigene Stärken und Schwächen und lernen Stolpersteine aus dem Weg zu räumen.

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6.1. Spiel

Was für uns Erwachsene ein unterhaltsamer Zeitvertreib ist, ist für das Kind die
„Hauptsache“. Spielen ist sein Grundbedürfnis und für seine kindliche Entwicklung so
wichtig wie Schlafen, Essen und Trinken. Spielen bringt Körper und Geist „in
Bewegung“, fördert die Kreativität und Konzentration, trägt zur Ausgeglichenheit bei
und stärkt das Selbstvertrauen.
Im Kindergarten lernt das Kind spielerisch. Dies ist seine bevorzugte Methode, sich
mit seiner inneren und äußeren Welt auseinanderzusetzen. Wir wollen das Kind
bei seiner neugierigen Erkundung der Welt unterstützen, ihm vielschichtige
Erfahrungsmöglichkeiten bieten, es fördern und motivieren.

Wir berücksichtigen dabei Alter, Rhythmus, Interessen und individuelle Vorlieben.
Wir fordern das Kind heraus, leiten es an und lassen es so viel wie möglich selbst
tun. Beispielsweise lernt ein Kind etwas über den Baum, wenn es den realen Baum
befühlen, sehen, riechen, auf ihm klettern, sein Holz bearbeiten kann. Ein Ausflug in
eine Tischlerei kann ihm den Zusammenhang zwischen Holz und der Entstehung
eines Möbelstücks hautnah vermitteln.
Spielend erkunden Kinder die Welt und erleben zugleich, dass sie in dieser Welt
etwas bewegen können. Erlebnisse und Eindrücke, schöne aber auch traurige oder
beängstigende, werden im Spiel verarbeitet.
Spielen tut einfach gut.

      „Das unterhaltsamste Spielzeug eines Kindes ist ein anderes Kind“.
                             (George B. Shaw)

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6.2. Partizipation

Partizipation bezeichnet grundsätzlich verschiedene Formen von Beteiligung,
Teilhabe bzw. Mitbestimmung. Sie beschreibt das Einbeziehen bzw. das Teilhaben-
Lassen und Formen der Mitbestimmung. Unsere Kinder haben das Recht, ihre
Meinung frei zu äußern und eigene Ideen, Bedürfnisse und Wünsche einzubringen
und werden in individuelle und gruppenbezogene Beteiligungs- und Entscheidungs-
prozesse der Alltagssituationen einbezogen.

Durch eine alters- und entwicklungsangemessene Beteiligung erleben sich die
Kinder als autonom und kompetent. Sie lernen Verantwortung für sich und andere zu
übernehmen, ihre Wege selbst zu suchen und demokratische Prozesse und
Methoden auszuprobieren. Die sozialen und emotionalen Kompetenzen der Kinder
werden gestärkt, sie erfahren sich als „selbst“bestimmend.
Wir sind bestrebt, Methoden und Inhalte von Partizipation zu entwickeln und
beteiligen Kinder in Angelegenheiten, die sie allein betreffen oder andere z.B.
bei der Aufstellung von Regeln, bei der Gestaltung der Gruppenräume, des
Tagesablaufs usw.

6.3. Umgang mit kindlicher Sexualität

Jeder Mensch ist von klein auf ein sexuelles Wesen mit altersspezifischen
Bedürfnissen. Kindliche Sexualität unterscheidet sich grundlegend von erwachsener
Sexualität. Der Umgang des Kindes mit seinem Körper und seinen Bedürfnissen ist
spontan, spielerisch und unbefangen. So wie das Kind die Welt erkunden will, ist es
auch neugierig auf körperliche und sinn-liche Erfahrungen.

Kindliche Sexualität findet ihren Ausdruck u.a. im lustvollen Erleben des eigenen
Körpers mit allen Sinnen, in dem Wunsch nach Nähe, Zärtlichkeit, Geborgenheit und
Vertrauen, im Wohlgefühl beim Kuscheln, Kitzeln, Rangeln, Schmusen, im Interesse
für das eigene aber auch das andere Geschlecht oder in Rollen- und Doktorspielen.

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Im Vorschulalter werden Antworten gesucht auf Fragen wie „ Woher kommen die
Babys?“ oder „Warum hat die Mama einen Busen?“.

Im Kindergarten bieten wir vielfältige Möglichkeiten, den eigenen Körper zu erkunden
und ein gutes Körpergefühl zu entwickeln. Das kann das Matschen sein, das
Eincremen mit Rasierschaum, das An- und Entspannen, die bewusste
Wahrnehmung beim Riechen, Schmecken, Fühlen, das Erkennen körperlicher Kraft
und vieles mehr.
Wir unterstützen Kinder dabei, Begriffe für ihre Gefühle und ihren Körper zu finden
und achten darauf, mit ihnen in angemessener Form und altersgerecht zu sprechen.
Wir berücksichtigen dabei ihre individuellen Bedürfnisse und Gefühle und
respektieren ihren Wunsch nach Intimität (z.B. beim Toilettengang).
Wir achten sensibel darauf, was Kindern unangenehm oder peinlich ist und nehmen
darauf Rücksicht.
Wir greifen ein, wenn ein Kind im Spiel zum Mitmachen gedrängt wird oder sich bei
einem Spiel nicht wohlfühlt. Wir stärken Kinder, indem wir sie ermutigen, „Nein“ zu
sagen.

Wir beantworten die Fragen der Kinder und bereichern ihr Wissen mit
entsprechender Literatur und Medien.
Wir greifen ihre Suche nach einer Identität JUNGE / MÄDCHEN auf und
lassen ihnen die Freiheit, Rollen mal zu tauschen.
Wir sind uns bewusst, dass wir Erwachsenen unsere eigene sexuelle Lebens-
geschichte haben und unsere Sichtweisen daher unterschiedlich sein können.
Wir beschäftigen uns mit dem Thema „Kindliche Sexualität“, treten in Austausch
miteinander, bilden uns entsprechend fort und reflektieren problematische
Situationen. Dabei respektieren wir unterschiedliche Auffassungen und erkennen
unsere Unterschiedlichkeit an.

                             Mein Körper ist mein Haus,
                     das ich mit allen Sinnen erkunden möchte.

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6.4. Kinderschutz

Kinder haben ein Recht auf Schutz vor jeglicher Form von körperlicher und
seelischer Gewalt. Vermutungen und/oder Hinweise auf häusliche Gesundheits-
gefährdungen, auf Vernachlässigung, auf körperliche und seelische Misshandlungen
eines Kindes werden von den Gruppenkräften im fachlichen Austausch zunächst mit
der Leitung der Einrichtung erörtert. In Gesprächen mit den Eltern werden
Beobachtungen oder Anhaltspunkte thematisiert.
Ergeben sich nach umfassender Einschätzung von Risiken und Gefährdungs-
situationen Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung, wird eine externe
Kinderschutzfachkraft hinzugezogen. Sie berät sowohl die pädagogischen Fachkräfte
wie auch die Eltern des Kindes und zeigt ggf. Hilfs- und Beratungsmöglichkeiten
außerhalb der Einrichtung auf. Im Bedarfsfall erfolgt eine Mitteilung an das
Jugendamt.

Die Kindertagesstätte soll ein sicherer Ort für Kinder sein. Wir nehmen den
Kinderschutz daher auch innerhalb der Einrichtung sehr ernst und unterbinden
jegliche Form von Übergriffen, Grenzverletzungen, unangemessener Behandlung
oder Gewalt.
Wir achten darauf, Kindern aufmerksam und mit Respekt und Wertschätzung zu
begegnen und dulden keine Diskriminierung, Herabsetzung oder verletzendes
Verhalten.

6.5. Tagesablauf

Ein strukturierter Tagesablauf mit wiederkehrenden Abläufen gibt den Kindern die
Sicherheit, die sie brauchen, um sich im Kindergartenalltag orientieren zu können.
In jeder Gruppe finden sich gleiche und grundlegende Phasen im Tagesablauf
wieder. Allerdings gibt es in den einzelnen Gruppen Abweichungen, die die zeitliche
Organisation und die inhaltliche Umsetzung betreffen. Dieser Umstand ergibt sich
aus den individuellen Bedürfnissen der Kinder und aus den persönlichen
Kompetenzen und Einschätzungen der Erzieher/innen.

6.6. Projektarbeit

Projektarbeit bedeutet, dass wir uns mit den Kindern über einen längeren Zeitraum
intensiv, zielgerichtet in vielfältigen Aktivitäten und mit unterschiedlichen Methoden
und Materialien zu einem Thema auseinander setzen. Handlungsoffenheit ist ein
ausschlaggebender Aspekt innerhalb eines Projektes, d. h. es gibt keine starre
Planung, die sich an einem bestimmten Ergebnis orientiert. Der Projektverlauf ist von
und mit den Kindern während des Prozesses veränderbar.
Die ganzheitliche Betrachtungsweise eines Themas bietet vielfältige Erfahrungs-
möglichkeiten in den verschiedenen Entwicklungsbereichen.
Die Kinder haben Zeit und Raum, eigenaktiv und handlungsorientiert über das Tun,
über „be-fassen“ und „be-greifen“ zu lernen.

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Durch die Möglichkeit der differenzierten Angebote werden im Projekt
Kinder jedes Entwicklungsalters angesprochen.
Wir informieren Eltern ausführlich zu Beginn eines Projektes und präsentieren
während des Verlaufs Ergebnisse z.B. durch Elternbriefe, Ausstellungen, Fotos
und themenbezogene Dekoration.

                    „Was du mir sagst, das vergesse ich.
                 Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich.
             Was du mich tun lässt, das verstehe ich.“ (Konfuzius)

6.7. Integration

Integration bedeutet für uns, dass Kinder in ihrer einzigartigen Persönlichkeit
akzeptiert und gefördert werden. Unabhängig von Geschlecht, Nationalität oder
Beeinträchtigung können Kinder bei uns den Alltag gemeinsam gestalten, individuelle
Erfahrungen sammeln, sich entwickeln und aneinander wachsen. Sie erleben, dass
Menschen unterschiedlich sind und jeder einzelne Stärken und Schwächen hat. Der
Umgang miteinander ist unbefangen, aufgeklärt und selbstverständlich. Jedes Kind
kann mit seinen Fähigkeiten etwas leisten und für die Gemeinschaft als wichtig und
wertvoll wahrgenommen werden.
Kinder mit erhöhtem Förderbedarf und/oder Kinder mit Beeinträchtigungen werden in
Integrationsgruppen betreut, für die entsprechende Rahmenbedingungen vorhanden
sind. Diese sind im Niedersächsischen Kindertagesstättengesetz folgendermaßen
festgeschrieben:

    die Gruppenstärke ist in Integrationsgruppen auf 16 bis maximal 18 Kinder
     reduziert, von denen bis zu 4 Kinder einen erhöhten Förderbedarf haben,
    in der Gruppe ist zusätzlich eine Kraft mit einer heilpädagogischen
     Zusatzausbildung eingesetzt,
    innerhalb der Gruppe findet Therapie und fachliche Beratung statt.

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Um eine sinnvolle therapeutische Versorgung der beeinträchtigten Kinder zu
gewährleisten, verbringen eine Bewegungstherapeutin und eine Sprachtherapeutin
einmal in der Woche den gesamten Vormittag in der Integrationsgruppe.
Die therapeutischen Maßnahmen sollen das Kind nicht „besondern“ oder aus
Erfahrungs- und Lernzusammenhängen herausnehmen, sondern im Wesentlichen im
Gruppenalltag des Kindes stattfinden.

   „Gemeinsames Leben ist das Ziel, gemeinsames Lernen eine notwendige
                     Voraussetzung.“ (S. Schmidt)

6.8. Übergänge gestalten

Damit Kinder ohne seelische Belastung und Überforderung neue Lebensabschnitte
beginnen können, brauchen sie unsere Unterstützung. Beginn und Ende der
Kindergartenzeit sind Phasen, in denen die Kinder Gewohntes loslassen und sich auf
Neues einlassen müssen.
Der Übergang von der Familie in den Kindergarten stellt aufgrund des jungen Alters
des Kindes eine große Herausforderung dar. Viele Kinder erobern ohne
Schwierigkeiten ihr neues Umfeld, nehmen schnell Kontakt auf und sind schon nach
kurzer Zeit vertraut mit der neuen Umgebung, den Menschen und den Abläufen.
Andere haben Probleme mit der Trennung von Mutter/Vater, haben Ängste,
sind verunsichert und können sich nur schwer mit der neuen Situation anfreunden.
Alle Kinder erfahren in dieser Zeit der Eingewöhnung von uns besonders viel
Zuwendung, Ansprache und Hilfestellung. Dies geschieht sowohl durch die
Betreuungskräfte als auch durch die „alten“ Kinder der Gruppen. Die neuen Kinder
haben ausreichend Zeit, sich zu orientieren, vertraut und sicher zu werden und richtig
„anzukommen“.

Den Übergang vom Kindergarten zur Grundschule gestalten wir so, dass die Kinder
den Wechsel angstfrei, neugierig und erwartungsfreudig bewältigen können.

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Etwa ab Beginn der zweiten Hälfte des letzten Kindergartenjahres wachsen die
Kinder immer mehr in ihre Rolle als „Große“ hinein und werden auf den neuen
Lebensabschnitt vorbereitet. Dies geschieht unter anderem durch

      Treffen aller zukünftigen Schulkinder
      besondere Herausforderungen an Ausdauer, Konzentration, Selbstständigkeit,
      besondere Ermutigung,
      eine zweieinhalbtägige Ausreise ins Schullandheim,
      Besuche der hiesigen Grundschule,
      Einladungen der Grundschule z.B. zum Vorlesen durch Drittklässler,
      die Möglichkeit, ihre Lehrkraft schon vor Schulbeginn kennen zu lernen,
      den traditionellen symbolischen „Rauswurf“.

Eine Einschätzung der Schulfähigkeit der Kinder wird mit den Eltern in Eltern-
gesprächen gemeinsam vorgenommen.
Mit der Grundschule stehen wir in engem Kontakt. Eine kooperative Zusammenarbeit
findet in Form von regelmäßigen Informations- und Arbeitstreffen statt.

7. Zusammenarbeit mit Eltern

Als Familien ergänzende Einrichtung ist uns die Zusammenarbeit mit den Eltern der
Kinder sehr wichtig. Wir gehen mit Interesse und Offenheit auf Eltern zu, pflegen
einen freundlichen und wertschätzenden Umgang und respektieren ihre
erzieherische Kompetenz. Eltern kennen ihr Kind am besten und geben uns wichtige
Hinweise zu seiner Entwicklung.
Zum Wohl des Kindes ermöglichen wir eine enge Abstimmung über erzieherische
Fragen. Dabei richten wir unseren Blick individuell auf das einzelne Kind, seine
Familie und seine bisherige und aktuelle Lebenssituation.

Das Interesse der Eltern nach Information, Beratung, Austausch und Beteiligung
nehmen wir ernst und bieten ihnen dafür unterschiedliche Möglichkeiten.
Wir machen unsere Arbeit transparent und kommen immer wieder mit den Eltern ins
Gespräch:

     Vor dem Kindergarteneintritt:
    Zum Jahresbeginn haben die Eltern und Kinder die Möglichkeit an einem „Tag
     der offenen Tür“ teilzunehmen. Hierbei lernen sie die Einrichtung mit ihren
     verschiedenen Räumlichkeiten kennen und können sich ein erstes Bild von
     der Einrichtung machen.
    Vor dem eigentlichen Kindergarteneintritt bieten wir Eltern und Kindern die
     Gelegenheit, ihren Gruppenraum und die dazu gehörenden Betreuungskräfte
     kennen zu lernen.

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Während der Kindergartenzeit:
    Zu Beginn des Kindergartenjahres findet in jeder Gruppe ein Elternabend statt.
     Bei diesem stehen gegenseitiges Kennenlernen, Informationen zur Gruppe,
     Erläuterungen zur pädagogischen Arbeit und die Wahl der Elternvertreter im
     Mittelpunkt.
    Wir führen Elterngespräche durch, um uns mit den Eltern über den
     Entwicklungsstand des Kindes auszutauschen und Anliegen
     und Fragen zu erörtern.
    Nach Terminabsprache besteht für Eltern die Möglichkeit zur Hospitation. Sie
     nehmen am Gruppenalltag teil und erleben ihr Kind in der Gruppensituation.
    Wir freuen uns über eine rege Teilnahme bei besonderen Aktivitäten wie zum
     Beispiel „Vorlesen im Kindergarten“ oder die Unterstützung bei Ausflügen oder
     Gruppen- und Hausfesten.
    Aktuelle und wichtige Informationen erhalten die Eltern über Elternbriefe und
     Pinnwände. Mit verschiedenen Foto- und Projektausstellungen geben wir den
     Eltern einen Einblick in unsere Arbeit.
    Die von den Elternschaften der einzelnen Gruppen gewählten Elternvertreter
     sind als Bindeglied zwischen Eltern und Erzieher/innen tätig. Bei
     Angelegenheiten und Fragen, die die Gruppe betreffen, halten sie
     Rücksprache mit den Erzieher/innen. Bei der Planung von Festen oder
     Ausflügen organisieren sie die Mithilfe der Eltern.
     In regelmäßigen Abständen kommen die Elternvertreter im Elternrat
     zusammen. Sie erhalten von der Kindergartenleitung Informationen zur
     pädagogischen Arbeit und zum aktuellen Kindergartengeschehen. Bei der
     Planung und Durchführung von größeren Veranstaltungen nehmen wir die
     Hilfe und Unterstützung der Eltern gern in Anspruch.

8. Teamarbeit

In unserem Team arbeiten sowohl junge Kolleg/innen in ihren ersten Berufsjahren
wie auch Kolleg/innen mit langjähriger Berufserfahrung.
Dies ermöglicht, dass viele unterschiedliche persönliche und berufliche Erfahrungen
in unsere Arbeit einfließen.
Die Grundlage für unsere Teamarbeit ist ein partnerschaftliches Verhältnis, in dem
jeder Einzelne Wertschätzung, Akzeptanz, Offenheit und Verständnis erfährt.
Gegenseitige Unterstützung und ein rücksichtsvoller Umgang ermöglichen Vertrauen
und Rückhalt.
Wir erwarten voneinander ein engagiertes Arbeiten, Motivation und Leistungswillen,
enge und klare Absprachen, Flexibilität, die Übernahme von Verantwortung für alle
Arbeitsergebnisse und konstruktive Kritik.
Kollektive Entscheidungen erarbeiten wir uns mit der Bereitschaft für Kompromisse
und Zugeständnisse.
Die Begleitung der uns anvertrauten Kinder, die Zusammenarbeit mit Eltern, die
Rahmenbedingungen, Leistungsanforderungen und die von uns in unserer
Konzeption erarbeiteten Ziele fordern uns täglich als Einzelperson und insbesondere
als Team heraus.
Jeder Einzelne verfügt in seiner Gruppe über einen eigenen Handlungsrahmen und
kann Ideen und Vorstellungen verwirklichen.

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Darüber hinaus sind die Mitarbeiter eingebunden in gemeinschaftliche Aktionen wie
z.B. Hausfeste oder Tagesausflüge mit allen Gruppen der Kindertagesstätte. Solche
Ereignisse erfordern eine enge Zusammenarbeit im Team, die durch Stärken,
Begabungen und Fähigkeiten des Einzelnen geprägt ist. Auf diese Weise wird
einander gut ergänzt und unterstützt.
Wir halten uns an getroffene Absprachen, sind aber auch offen für spontane
Aktionen und können improvisieren.
Wir haben Spaß an unserer Arbeit und sind motiviert, uns als Team
weiterzuentwickeln.
Gesellschaftlichen und pädagogischen Veränderungen sehen wir neugierig
entgegen und stellen uns diesen gemeinschaftlich.
Zusammenarbeit bedeutet für uns Organisation, Information, Austausch, Diskussion,
Reflexion, Planung und Durchführung von Gesamtveranstaltungen und die
Entwicklung neuer Ideen.

9. Öffentlichkeitsarbeit

Pädagogische Einrichtungen stehen jederzeit im Interesse einer breiten
Öffentlichkeit. Viele unterschiedliche Aspekte beeinflussen die Wirkung, die eine
Kindertagesstätte und ihre Mitarbeiter/innen nach außen hin haben.

Wir sind an einem positiven Image sehr interessiert und tragen dazu bei durch

    unseren wertschätzenden und freundlichen Umgang mit Kindern, Kolleg/innen
     und Eltern innerhalb und außerhalb der Einrichtung,

    eine Atmosphäre, die allen Besuchern ein Willkommensein signalisiert,

    die Gestaltung aller Räumlichkeiten zu ansprechenden Orten, in denen
     Menschen sich wohl fühlen können,

    die positive Darstellung der Kindertagesstätte und unserer Arbeit bei
     Kontakten außerhalb wie z.B. zum Träger, zur Grundschule, zu
     Mitbürger/innen,

    unsere Offenheit zur Auseinandersetzung mit Kritik,

    die Dokumentation unserer Arbeit, z.B. in Fotoausstellungen,

    öffentlichkeitswirksame Aktionen und Aktivitäten, die zu einer positiven
     Bewertung durch die Öffentlichkeit beitragen wie z.B. die Präsentation von
     Projektergebnissen oder die Durchführung von Festen.

Zu Kindern und ihren Eltern haben wir täglich den unmittelbaren Kontakt.
Im Umgang mit ihnen wollen wir Sympathie, Vertrauen und Anerkennung für
unsere Einrichtung erwerben. Familien, die sich mit unserer Einrichtung
identifizieren, die Gutes über den Kindergarten weitererzählen, nehmen starken
Einfluss auf das positive Bild der Einrichtung in der Öffentlichkeit.

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Im Rahmen eines Besuchstages stellen wir den ersten direkten Kontakt zu den
neuen Eltern her, gehen offen auf sie zu und nehmen uns Zeit für ihre Anliegen und
Fragen. Alles Wissenswerte zum Kindergartenbetrieb kann darüber hinaus in einer
Informationsbroschüre nachgelesen werden.
Über Pinnwände und Stelltafeln in der Halle des Kindergartens werden stets die
Informationen zugänglich gemacht, die die Gesamteinrichtung betreffen.
Hier hat auch die Elternvertretung des Kindergartens Gelegenheit, Informationen
auszuhängen.
An den Pinnwänden in den Garderobenbereichen der Gruppen geben Elternbriefe
und Wochen-/Monatspläne darüber Aufschluss, welches Projekt oder Thema die
Gruppe gerade beschäftigt. Fotos von besonderen Aktivitäten wie z.B. einem Besuch
des Kindermuseums oder eines Bauernhofes machen das Gelesene noch
anschaulicher.
Über besondere Ereignisse wie z.B. ein Sommerfest oder eine Ausstellung wird in
der Presse berichtet.

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Zu guter Letzt

Die vorliegende Konzeption ersetzt die Fassungen von 1997 und 2006.
Das Team der Kindertagesstätte hat sich mit dem alten Text auseinander gesetzt,
Einiges gestrichen, Vieles belassen und Neues hinzugefügt. Das hat uns etwa ein
Jahr lang beschäftigt.
Mit der Erkenntnis, dass Dinge sich stetig verändern, wird es auch zukünftig
notwendig sein, die Konzeption zu überarbeiten und weiter zu entwickeln und die
erreichte Qualität zu sichern.

Externe Begleitung durch: beratungsbüro I.Crone / Bremen

Als Arbeitshilfen dienten bei der Überarbeitung dieser Konzeption:

    Kindzentrierte Kindergartenarbeit / Grundlagen und Perspektiven in
     Konzeption und Planung (Sigurd Hebenstreit)

    basiswissen kita: Konzepte entwickeln – Bildung planen (Sonderheft der
     Zeitschrift „Kindergarten heute“ (Verlag Herder 2005))

    Rahmenkonzeption für Erziehung, Bildung und Betreuung im Elementar-
     bereich der Kindertageseinrichtungen der Gemeinde Stuhr

    Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich
     Niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder
     (Niedersächsisches Kultusministerium)

    Elternratgeber der Bundeszentrale für
     gesundheitliche Aufklärung:
            Unsere Kinder
            Über Sexualität reden…
            Liebevoll begleiten…

Kindertagesstätte Heiligenrode
Am Kindergarten 14
28816 Stuhr
Tel.:    04206-836
e-mail : kiga.heiligenrode@stuhr.de

                                                                     Stand: Juni 2016
                                                                                   22
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