Literatur-im-land-brandenburg - veranstaltungen

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Januar 2015

15.Januar 2015            - 20.00 Uhr
Münchner Volkstheater im Foyer, Brienner Straße 50, Kartentelefon 089 / 523 46 55

in memoriam Wolfgang Herrndorf (1965-2013). Der Schauspieler Jörg Hartmann liest aus dem Tagebuch "
"Dann Telefonat mit einem mir unbekannten, älteren Mann in Westdeutschland.
Noch am Tag der Histologie war Holm abends auf einer Party mit dem Journalisten T. ins Gespräch
gekommen, dessen Vater ebenfalls ein Glioblastom hat und noch immer lebt, zehn Jahre nach der OP.
Wenn ich wolle, könne er mir die Nummer besorgen. Es ist vor allem dieses Gespräch mit einem
Unbekannten, das mich aufrichtet. Ich erfahre: T. hat als einer der Ersten in Deutschland Temodal
bekommen. Und es ist schon dreizehn Jahre her.
Seitdem kein Rezidiv. Seine Ärzte rieten nach der OP, sich noch ein schönes Jahr zu machen, vielleicht
eine Reise zu unternehmen, irgendwas, was er schon immer habe machen wollen, und mit niemandem zu
sprechen. Er fing sofort wieder an zu arbeiten. Informierte alle Leute, dass ihm jetzt die Haare ausgingen,
sich sonst aber nichts ändere und alles weiterliefe wie bisher, keine Rücksicht, bitte. Er ist Richter. Und
wenn mein Entschluss, was ich machen wollte, nicht schon vorher festgestanden hätte, dann hätte er nach
diesem Telefonat festgestanden: Arbeit. Arbeit und Struktur."

Wolfgang Herrndorf, 1965 in Hamburg geboren, hat Malerei studiert und unter anderem für die «Titanic»
gezeichnet. 2002 erschien sein Debütroman «In Plüschgewittern», 2007 der Erzählband «Diesseits des
Van-Allen-Gürtels» und 2010 der Jugendroman «Tschick», der zu einem Millionenbestseller wurde. Der
unerwartete Erfolg fiel mit der tödlichen Diagnose zusammen. Wolfgang Herrndorf nahm sich am 26.
August 2013 das Leben.

Eine Veranstaltung des Münchner Volkstheaters und des Brandenburgischen Literaturbüros.

19.Januar 2015            - 19.30 Uhr
Langerwisch, ehemaliges Gutshaus "Altes Schloß"/ heute Steakhaus "Asados", Straße des Friedens 78, K

Deutscher Buchpreisträger 2014: Lutz Seiler liest aus seinem Debütroman "Kruso". Moderation: Hendrik R
Grußwort: Prof. Dr. Sabine Kunst
Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Als das Unglück geschieht, flieht Edgar Bendler aus seinem Leben. Er wird Abwäscher auf Hiddensee,
jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und »jenseits der Nachrichten«
liegt. Im Abwasch des Klausners, einer Kneipe hoch über dem Meer, lernt Ed Alexander Krusowitsch
kennen - Kruso. Eine schwierige, zärtliche Freundschaft beginnt. Von Kruso, dem Meister und Inselpaten,
wird Ed eingeweiht in die Rituale der Saisonarbeiter auf Hiddensee und die Gesetze ihrer Nächte.
Geheimer Motor dieser Gemeinschaft ist Krusos Utopie, die verspricht, jeden Schiffbrüchigen des Landes
(und des Lebens) in drei Nächten zu den Wurzeln der Freiheit zu führen. Doch der Herbst 1989 erschüttert
die Insel Hiddensee. Am Ende steht ein Kampf auf Leben und Tod - und ein Versprechen.
Lutz Seiler wurde 1963 in Gera/Thüringen geboren, heute lebt er in Wilhelmshorst und Stockholm. Seit
1997 leitet er das Literaturprogramm im Peter-Huchel-Haus.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros und des Peter-Huchel-Hauses mit freundlicher
Unterstützung durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
und der Kulturfeste Brandenburg

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                               SEITE 1 VON 34
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22.Januar 2015            - 19.00 Uhr
Potsdam, Literaturladen Wist, Dortustr.17,

Petro Rychlo „Vier Sprachen/ Viersprachenlieder. Multinationale Dichtung aus der Bukowina", Vortrag und
,,Eine Gegend, in der Menschen und Bücher lebten" - nannte der Dichter Paul Celan seine Heimat
Bukowina. In den letzten 300 Jahren wechselte sie ihre Herrscher. Sie war fürstlich-moldauisch, sultanisch-
osmanisch k,. -u.-k.-österreichisch-ungarisch, königlich-rumänisch, kommunistisch-sowjetisch. Ihre
Metropole Czernowitz entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer mythischen Stadt, deren Periphrasen
eine geistreiche poetische Amplifikation bilden: "Babylon des südöstlichen Europas“, "Jerusalem am
Pruth" und “Alexandrien, Europas".
Der Vortrag befasst sich mit der multinationalen und vielsprachigen Literatur der Bukowina seit ihren
Anfängen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zu den 1940er Jahren, als der Zweite Weltkrieg
und die nachfolgende Sowjetisierung des Landes diesem multinationalen Amalgam ein jähes Ende gesetzt
haben. Die literarische Entwicklung wird am Beispiel exemplarischer Dichterfiguren gezeigt: Juri
Fedkowicz, Karl Emil Ftanzos, Mihai Eminescu, Eliezer Steinbarg, Itzik Manger, Atfred Margul-Sperber,
Rose Ausländer, Paul Celan, Selma Meerbaum-Eisingeur.
Eine Veranstaltung des Literaturladens Wist. Mit freundlicher Unterstützung durch das Brandenburgische
Literaturbüro.

27.Januar 2015            - 19.00 Uhr
Kleist-Museum Frankfurt/Oder, Faberstr.7, Eintritt: 10.-/8.-€, Karten unter: 0335-531155

Deutscher Buchpreisträger 2014: Lutz Seiler liest aus seinem Debütroman „Kruso“. Moderation: Wolfgang
Als das Unglück geschieht, flieht Edgar Bendler aus seinem Leben. Er wird Abwäscher auf Hiddensee,
jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und »jenseits der Nachrichten«
liegt. Im Abwasch des Klausners, einer Kneipe hoch über dem Meer, lernt Ed Alexander Krusowitsch
kennen – Kruso. Eine schwierige, zärtliche Freundschaft beginnt. Von Kruso, dem Meister und Inselpaten,
wird Ed eingeweiht in die Rituale der Saisonarbeiter auf Hiddensee und die Gesetze ihrer Nächte.
Geheimer Motor dieser Gemeinschaft ist Krusos Utopie, die verspricht, jeden Schiffbrüchigen des Landes
(und des Lebens) in drei Nächten zu den Wurzeln der Freiheit zu führen. Doch der Herbst 1989 erschüttert
die Insel Hiddensee. Am Ende steht ein Kampf auf Leben und Tod – und ein Versprechen.
Lutz Seiler wurde 1963 in Gera/Thüringen geboren, heute lebt er in Wilhelmshorst und Stockholm. Nach
einer Lehre als Baufacharbeiter arbeitete er als Zimmermann und Maurer. 1990 schloß er ein Studium der
Germanistik ab, seit 1997 leitet er das Literaturprogramm im Peter-Huchel-Haus. Er war Writer in
Residence in der Villa Aurora in Los Angeles sowie Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Für sein Werk
erhielt er viele Preise, darunter den
Ingeborg-Bachmann-Preis, den Bremer Literaturpreis und den Fontane-Preis.

Eine Veranstaltung des Kleist-Museums, der Viadrina Universität und des Brandenburgischen
Literaturbüros.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                              SEITE 2 VON 34
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Februar 2015

08.Februar 2015           - 15.00 Uhr
K.-Mühlenhaupt-Museum. Bergsdorf, Bergsdorfer Dorfstr.1, Karten unter Tel. 033088 50550 oder Tourist-In

in memoriam Wolfgang Herrndorf (1965-2013). Der Schauspieler Jörg Hartmann liest aus dem Tagebuch „
„Dann Telefonat mit einem mir unbekannten, älteren Mann in Westdeutschland.
Noch am Tag der Histologie war Holm abends auf einer Party mit dem
Journalisten T. ins Gespräch gekommen, dessen Vater ebenfalls ein
Glioblastom hat und noch immer lebt, zehn Jahre nach der OP. Wenn ich wolle,
könne er mir die Nummer besorgen. Es ist vor allem dieses Gespräch mit einem
Unbekannten, das mich aufrichtet. Ich erfahre: T. hat als einer der Ersten
in Deutschland Temodal bekommen. Und es ist schon dreizehn Jahre her.
Seitdem kein Rezidiv. Seine Ärzte rieten nach der OP, sich noch ein schönes
Jahr zu machen, vielleicht eine Reise zu unternehmen, irgendwas, was er
schon immer habe machen wollen, und mit niemandem zu sprechen. Er fing
sofort wieder an zu arbeiten. Informierte alle Leute, dass ihm jetzt die
Haare ausgingen, sich sonst aber nichts ändere und alles weiterliefe wie
bisher, keine Rücksicht, bitte. Er ist Richter. Und wenn mein Entschluss,
was ich machen wollte, nicht schon vorher festgestanden hätte, dann hätte er
nach diesem Telefonat festgestanden: Arbeit. Arbeit und Struktur.“

Wolfgang Herrndorf, 1965 in Hamburg geboren, hat Malerei studiert und unter
anderem für die «Titanic» gezeichnet. 2002 erschien sein Debütroman «In
Plüschgewittern», 2007 der Erzählband «Diesseits des Van-Allen-Gürtels» und
2010 der Jugendroman «Tschick», der zu einem Millionenbestseller wurde. Der
unerwartete Erfolg fiel mit der tödlichen Diagnose zusammen. Wolfgang
Herrndorf nahm sich am 26. August 2013 das Leben.

Eine Veranstaltung des Kurt-Mühlenhaupt-Museums und des Brandenburgischen Literaturbüros.

15.Februar 2015           - 11.00 Uhr
Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Jutta Hoffmann / Christa Wolf „Russisches Tagebuch“. Lesung und Life-Mitschnitt.
„Moskau! Ich hatte mich vorher gefragt, was wohl in Moskau mich als erstes beeindrucken würde.“ So
beginnen Christa Wolfs Aufzeichnungen über eine Stadt, die sie 1957 zum ersten Mal besucht. Im Oktober
1989, mitten in den Wochen des Umbruchs, tritt sie ihre letzte Reise in die Sowjetunion an. Insgesamt
zehnmal ist sie dort, von den Sicherheitsdiensten der UdSSR wie der DDR beobachtet. Sie folgt als
Touristin zusammen mit Dostojewskis Enkel den Spuren des großen Russen in Sankt Petersburg. Fährt
mit Max Frisch auf der Wolga nach Gorki. Trifft in Gagra am Schwarzen Meer eine schlagfertige Moskauer
Rechtsanwältin. Besucht Vilnius und Riga und steht in Komarowo am Grab Anna Achmatowas. Vor allem
aber ist sie eine scharfe Beobachterin der sozialen und politischen Verhältnisse, die die Freundschaft von
Dissidenten wie Lew Kopelew gewinnt.
Christa Wolf, geboren 1929 in Landsberg/Warthe (Gorzów Wielkopolski), lebte in Berlin und Woserin,
Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen, darunter dem Georg-Büchner-, dem
Thomas-Mann- und dem Uwe-Johnson-Preis, ausgezeichnet. Sie verstarb 2011 in Berlin.
Jutta Hoffmann, geboren 1941 in Halle/Saale, studierte Schauspiel an der Filmhochschule in Babelsberg.
Neben der dominierenden Theaterarbeit steht sie für Kino- und Fernsehproduktionen vor der Kamera. Sie
erhielt zahlreiche Auszeichnungen und wurde 2005 von der DEFA-Stiftung für ihre Verdienste um den
deutschen Film geehrt. Jutta Hoffmann lebt in Potsdam.
Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch die Konrad-
Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                             SEITE 3 VON 34
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18.Februar 2015           - 20.00 Uhr
Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Moritz Führmann liest „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq. Anschließend Iris Radisch im Gespräch.
Der Terroranschlag auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ fiel auf den Erscheinungstag von Michel
Houellebecqs neuen Roman. Den Titel der aktuellen Ausgabe zierte eine Karikatur des Schriftstellers, der
wie kein zweiter den Finger in die Wunden der französischen Gesellschafft legt. Mit „Unterwerfung“
konstruiert Houellebecq ein Frankreich im Jahr 2022 unter der Herrschaft des Islam. Nicht durch das
Schwert, sondern durch die Selbstaufgabe der französischen Elite, die von ihren eigenen Werten ermattet
erscheint, gelangt der Islam an die Macht.
Im Mittelpunkt steht der Literaturwissenschaftler François, der über Leben und Werk des Schriftstellers
Huysmans arbeitet und zugleich die Ereignisse um die anstehende Präsidentschaftswahl verfolgt:
Während es dem charismatischen Kandidaten der Bruderschaft der Muslime gelingt, immer mehr
Stimmen auf sich zu vereinigen, kommt es in der Hauptstadt zu tumult-artigen Ausschreitungen.
Michel Houellebecq wurde 1958 auf La Réunion geboren und wuchs bei seinen Großeltern in Crécy-La-
Chapelle auf. 1980 erhielt er sein Diplom als Agraringenieur, danach arbeitete er im Informatik-Bereich.
Houellebecq veröffentlichte zunächst Gedichtbände, 1992 wurde ihm der Prix Tristan Tzara für „Suche
nach Glück“, 1996 der Prix de Flore für „Der Sinn des Kampfes“ verliehen. Der internationale Durchbruch
gelang ihm mit seinem ersten Roman „Ausweitung der Kampfzone“. Sein zweiter Roman,
„Elementarteilchen“, erschien im Herbst 1998. Für „Karte und Gebiet“ wurde er 2010 mit dem
bedeutendsten französischen Literaturpreis, dem Prix Concourt, ausgezeichnet.
Iris Radisch wurde 1959 in Berlin geboren. Sie studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie in
Frankfurt am Main und Tübingen. Seit 2013 leitet sie das Feuilletons der Hamburger Zeitschrift „Die Zeit“.
2008 wurde sie mit dem Medienpreis für Sprachkultur der Gesellschaft für deutsche Sprache
ausgezeichnet. 2009 ernannte die französische Kulturministerin Iris Radisch zum „Chevalier des Arts et
Lettres“.
Moritz Führmann, geboren 1978 in Kassel, studierte an der Hochschule für Musik und Theater, „Felix
Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Darauf folgten verschiedene Engagements am Staatstheater
Meiningen, am Hans Otto Theater Potsdam und bei den Bregenzer Festspielen. Zur Zeit ist Moritz
Führmann am Düsseldorfer Schauspielhaus engagiert.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                               SEITE 4 VON 34
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März 2015

01.März 2015              - 18.00 Uhr
Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Buchpremiere: John von Düffel „KL – Gespräch über die Unsterblichkeit“.
Wer sieht uns an? Und was wird dadurch aus uns? Einer, der es wissen muss, ist der bekannte
Modeschöpfer KL, eine Ikone der Unnahbarkeit, der seit Jahrzehnten nicht zu altern scheint und immer
gleich aussieht. Ein namenloser Erzähler fährt nach Paris, um mit KL über Schein und Sein, über den Tod
und das Leben als Bild gewordene Instanz zu sprechen. Doch KL ist einer der eigensinnigsten
Gesprächspartner deutscher Sprache.
Das Gespräch ist mit zahlreichen Reglementierungen und Auflagen verbunden und entwickelt sich
schließlich in eine unerwartete Richtung. „KL – Gespräch über die Unsterblichkeit“ ist die Fiktion eines
Interviews mit einem Menschen, der in der Wirklichkeit die Fiktion seiner selbst zu sein scheint. Ein
originelles literarisches Spiel, das überraschende Erkenntnisse bereithält: über den Bilderwahn unserer
Zeit, den täglichen Kampf um Sichtbarkeit und die Angst vor dem Verschwinden.
John von Düffel wurde 1966 in Göttingen geboren, er arbeitet als Dramaturg am Deutschen Theater Berlin
und ist Professor für Szenisches Schreiben an der Berliner Universität der Künste. Zuletzt erschien sein
Buch „Wassererzählungen“ (2014). Er lebt in Potsdam.
Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch den
DUMONT Buchverlag und den Literaturladen Wist.

07.März 2015              - 11.00 Uhr
K.-Tucholsky-Literaturmuseum, Schloß Rheinsberg

Eröffnung der Ausstellung "Kindheitsbilder. Alltagsfotografie in Brandenburg seit 1848", Einführung Peter W
Eine Veranstaltung des K.-Tucholsky-Literaturmuseums und des Brandenburgischen Literaturmuseums

24.März 2015              - 20.00 Uhr
Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Gregor Eisenhauer „Die 10 wichtigsten Fragen des Lebens. In aller Kürze beantwortet“. Lesung und Gespr
Wir leben oft so, als hätten wir unbegrenzt Zeit. Doch so ungern wir uns die Endlichkeit unserer Existenz
vor Augen führen, so gut könnte uns der Mut zum Hinschauen tun. Dann würden wir uns nämlich die
wichtigen Fragen des Lebens stellen. Was ist der Sinn meines Lebens? Was ist richtig, was falsch? Bin
ich glücklich? Was soll ich tun? Für wen soll ich es tun?
Seit über zehn Jahren schreibt der promovierte Philosoph Gregor Eisenhauer Nachrufe, nicht auf
berühmte Männer und Frauen der Zeitgeschichte, sondern auf ganz normale Menschen. Eine Aufgabe, die
sein Leben veränderte und ihn zu diesem Buch inspirierte. Seine biografischen Erkundungen zeigten ihm,
was am Ende wirklich zählt im Leben.
Gregor Eisenhauer, geboren 1960, hat Germanistik und Philosophie studiert und über Arno Schmidt
promoviert. Er lebt als freier Schriftsteller in Berlin und schreibt u. a. Nachrufe für den Tagesspiegel.
Stephan-Andreas Casdorff begann seine journalistische Laufbahn beim Kölner-Stadtanzeiger und setzte
sie bei der Kölnischen Rundschau, der Süddeutschen Zeitung und der Stuttgarter Zeitung fort. Seit 1999
schreibt er für den Tagesspiegel und leitet seit 2004 gemeinsam mit Lorenz Maroldt als Chefredakteur die
Redaktion.
Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch die Konrad-
Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                              SEITE 5 VON 34
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April 2015

13.April 2015             - 20.00 Uhr
Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Buchpremiere: Christine von Brühl „Anmut im märkischen Sand“. Moderation: Susanne von Schenck. Ansc
Kaum eine Dynastie hat die Geschichte Deutschlands so geprägt wie die Familie der Hohenzollern. Unter
ihrer Ägide wurde aus dem kargen Landstrich eine europäische Großmacht namens Preußen, mit enormer
militärischer Schlagkraft einerseits und Toleranz, Bürgernähe, Förderung der Wissenschaft und Künste
andererseits. Was an Preußen heute beeindruckt, ist vor allem das kulturelle Erbe, das das Land weit über
seine Grenzen hinaus bekannt machte: Seien es herrliche Schloss- und Parkanlagen wie Charlottenburg
oder Sanssouci, die Schinkelbauten, die die Straßen im Herzen Berlins säumen, Theater, Museen oder
Universitäten. Christine von Brühl schildert den Einfluss gerade der Hohenzollern-Frauen, die als
Zugereiste und Eingeheiratete die Impulse und Ideen mitbrachten, die für die kulturelle Weiterentwicklung
des Landes erforderlich waren.
Christine Gräfin von Brühl, geboren 1962 in Accra (Ghana), studierte Slawistik, Geschichte und
Philosophie und arbeitet nach verschiedenen Stationen u. a. bei der „Zeit“ als freie Autorin. Sie lebt mit
ihrem Mann und den beiden Kindern in Berlin.
Susanne von Schenck arbeitet als freie Journalistin für Deutschlandradio und Deutschlandfunk.
Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch die Konrad-
Adenauer-Stiftung, Politisches Bildungsforum Brandenburg

14.April 2015             - 20.00 Uhr
Peter-Huchel-Haus, Hubertusweg 41, 14552 Michendorf / OT Wilhelmshorst, Tel. 033205 / 62963;

Jürgen Israel „Katzendorfer Tagebuch. Ein Jahr in Siebenbürgen“
Sich ein Jahr in Cata, Katzendorf, im siebenbürgischen Rumänien als „Dorfschreiber“ niederzulassen,
verlangt Neugier, Ausdauer, Abenteuerlust sowie Liebe zu Menschen und Tieren. Der Berliner Autor
Jürgen Israel war nicht selten mit den Schafen und Schäfern des Dorfes von Sonnenaufgang bis zum
Abend in der hügeligen Landschaft unterwegs. Er erlebte die brütende Sommerhitze und die Schnee- und
Eiseskälte des rumänischen Winters. Er saß auf dem Bock der Pferdewagen, mit denen Holz geholt
wurde. Er freundete sich mit Zigeunern an (so lassen sich die Roma dort nennen). Er lebte im Schatten
der vor 800 Jahren gegründeten Katzenburger Kirchenburg. Er wohnte im alten Pfarrhaus, in dem Frieder
Schuller, der Initiator des Dorfschreiberpreises, geboren wurde. Über seine Beobachtungen, Begegnungen
und Empfindungen schrieb Jürgen Israel ein literarisches Tagebuch, aus dem er an diesem Abend lesen
wird. Eine einmalige Gelegenheit, zu der wir Sie herzlich einladen möchten!
Eine Veranstaltung des Peter-Huchel-Hauses und des Brandenburgischen Literaturbüros

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                             SEITE 6 VON 34
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15.April 2015             - 11.15 Uhr
Oranienburg, Gymnasium "F.F.Runge" Oranienburg, Willy Brandt-Str. 20, Tel. 03301 3564, Eintritt frei

Buchvorstellung: Grit Poppe "Schuld". Lesung und Gespräch mit einem Zeitzeugen.
Jana ist fünfzehn, lebt mit ihren linientreuen Eltern in der DDR und ist zum ersten Mal verliebt: in Jakob.
Aber ihre Eltern verbieten ihr den Umgang mit ihm. Sie nennen ihn einen Staatsfeind. Außerdem hat
Jakobs Familie einen Ausreiseantrag gestellt. Sieht Jana ihren Freund vielleicht bald nie wieder? Und dann
verschwindet Jakob wirklich. Er landet im Gefängnis, weil es in seinem Land gefährlich ist, Kritik am
System zu üben. Jana vermisst Jakob so sehr und macht sich schreckliche Vorwürfe. Hätte sie besser auf
ihn aufpassen müssen? Wurde Jakob verraten? Und war das vielleicht sogar ihre Schuld?

Grit Poppe legt nach "Weggesperrt" und "Abgehauen" mit "Schuld" den dritten Teil ihrer DDR-Trilogie vor,
der von den Repressionsinstrumenten des Staates gegen seine Jugend erzählt. Im Fokus stehen in
diesem Roman die sogenannten "Jugendhäuser", Spezialgefängnisse für Kinder ab 14 Jahre; ein weithin
unbekanntes Kapitel der DDR-Geschichte. Grit Poppe wurde 1964 in Boltenhagen an der Ostsee geboren.
Sie studierte am Literaturinstitut in Leipzig. Von 1989 bis 1992 engagierte sie sich in der Bürgerbewegung
"Demokratie Jetzt". Heute schreibt sie Bücher für Kinder und Jugendliche. Für ihren ersten Jugendroman
"Weggesperrt", der 2009 im Dressler Verlag erschien, wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem
mit dem "Gustav-Heinemann-Friedenspreis für Kinder- und Jugendliteratur".
Grit Poppe lebt mit ihrer Familie in Potsdam.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros und des Gymnasiums "F.F.Runge" in
Oranienburg

23.April 2015             - 19.00 Uhr
Potsdam, Kleist-Schule»La Grande École« Friedrich-Ebert-Straße 17, Eintritt: 6,-/3,- Euro

Clemens Meyer »Im Stein«, Lesung und Gespräch, Moderation Katarzyna Zorn
Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und
Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen
die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf. »Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine
Tochter. »Der Bielefelder« rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und
Eroscenter. »AK 47« liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens
Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom
Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte
einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

Clemens Meyer, geboren 1977 in Halle / Saale, lebt in Leipzig. 2006 erschien sein Debütroman ›Als wir
träumten‹, es folgten ›Die Nacht, die Lichter. Stories‹ (2008), ›Gewalten. Ein Tagebuch‹ (2010) und der
Roman ›Im Stein‹ (2013). Für sein Werk erhielt Clemens Meyer zahlreiche Preise, darunter den Preis der
Leipziger Buchmesse. ›Im Stein‹ stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis und wurde mit dem
Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. ›Als wir träumten‹ wurde 2015 von Andreas Dresen für das Kino
verfilmt und lief im Wettbewerb der Biennale.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit des Fördervereins der Kleist- Schule

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                               SEITE 7 VON 34
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26.April 2015             - 16.0 Uhr
Cottbus, Stadthaus, Erich-Kästner-Platz 1

Herta Müller. Lesung und Gespräch
Eine seltene Chance, Einblicke in das langjährige Schaffen einer Schriftstellerin zu erhalten, die für ihre
„analytische Schärfe" und „poetische Genauigkeit" (Michael Krüger, Verleger bei Hanser) mehrfach
ausgezeichnet wurde, 2009 mit dem Nobelpreis für Literatur.

Für diese Veranstaltung hat Herta Müller u. a. das Buch ausgewählt, mit dem sie auf einen Schlag bekannt
wurde, den Roman, der lange Zeit als ihr berühmtester galt, natürlich das preisgekrönte Buch und – ganz
aktuell - ihre phantasievollen „Dichtungen mit der Schere", die poetischen Puzzle aus Zeitungspapier.
Noch einmal liest Herta Müller aus Werken wie „Niederungen" (1984/2010), „Herztier" (2007),
„Atemschaukel" (2009) und „Vater telefoniert mit den Fliegen" (2012) und kommt darüber mit Ernest
Wichner, dem Leiter des Literaturhauses Berlin, ins Gespräch.

Im Rahmen der Lausitzer LesART. Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros, der Stadt-
und Regionalbibliothek Cottbus, der Lausitzer Rundschau und der Buchhandlung Hugendubel

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                                  SEITE 8 VON 34
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Mai 2015

08.Mai 2015               - 18.00 Uhr
Postdam, Stadt- und Landesbibliothek, Am Kanal 47, Eintritt frei

Eröffnung der Ausstellung "Im Zwischenreich. Der literarische Neubeginn in Potsdam 1945-1950"
In der kurzen Zeit vom Ende der NS-Diktatur bis zum Beginn der Kalten Kriegs war Potsdam einer der
literarischen Hauptorte in Deutschland. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die kurze Blütezeit des
literarischen Lebens der Stadt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Eine Ausstellung des Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit der SLB zum 70. Jahrestag
des Kriegsendes 1945.

09.Mai 2015               - 15.30 Uhr
Tuchfabrik, Pritzwalk, Meyenburger Tor 1, Eintritt frei , Infos unter: 03395/760867 oder 0331-2804103

Tag der offenen Baustelle. „Das Haus“. Tanja Langer, Barbara Schnabel und el.doelle. Lesung und Gesprä
Das Künstlerpaar Barbara Schnabel und el.doelle fährt in eine kleine Thüringer Gemeinde, um das Haus
der verstorbenen Großeltern aufzulösen. Was sie dort vorfinden, sind nicht nur Erinnerungen an die
Kindheit, sondern eine Zeitkapsel mit hundert Jahren deutscher Geschichte. Doch wer dies nostalgisch auf
„Good Bye, Lenin!” reduziert, der irrt. Hier geht es nicht nur um 40 Jahre DDR, sondern auch um die
Epochen vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Eine Zeit, in der unsere Großeltern und Eltern noch nicht in
einem geteilten Land lebten. Es geht auch um Empfindungsräume wie Geborgenheit, Heimat und die
Weitergabe von Werten sowie den dialektischen Umgang mit der Vergänglichkeit. Die ausdrucksstarken
Fotos begleitet Tanja Langer mit einem schwebenden Text über das Gedächtnis der Dinge und den Blick
des Kindes auf den geliebten Großvater.

Tanja Langer, 1962 in Wiesbaden geboren, lebt seit 1986 in Berlin. Sie inszenierte zahlreiche
Theaterstücke, bekam drei Töchter und verlegte sich aufs Schreiben. Sie veröffentlichte Erzählungen,
Hörspiele und Romane. Sie verfasste u.a. das Libretto für die Oper Kleist von Rainer Rubbert (UA 2008),
2006 den Roman Kleine Geschichte einer Frau, die nicht treu sein konnte und 2011 die Novelle Wir sehn
uns wieder in der Ewigkeit. Die letzte Nacht von Henriette Vogel und Heinrich von Kleist. Bei LangenMüller
erschienen bisher die Romane Der Tag ist hell, ich schreibe dir (2011), Der Maler Munch (2013) und
aktuell Der Himmel ist ein Taschenspieler (2014).

Eine Veranstaltung des Stadtverwaltung Pritzwalk, mit freundlicher Unterstützung durch das
Brandenburgische Literaturbüro

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                               SEITE 9 VON 34
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11.Mai 2015               - 20.00 Uhr
Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Helene und Wolfgang Beltracchi „Selbstporträt“. Lesung und Gespräch. Moderation: Katarzyna Zorn
Die Geschichte des Fälschers Wolfgang Beltracchi ist beides: schillernder Lebensbericht eines Freigeistes
und Hedonisten, Hippies und Abenteurers und brisantes Enthüllungsbuch über die Mechanismen des
Kunstmarktes.
„Was Beltracchi gemalt hat, sind keine klassischen Fälschungen, sondern eigene Kunstwerke, die den
Mechanismus des Kunstmarkts offenlegen – und die, weil sie so präzise in kunsthistorische Nischen, in
Marktbedürfnisse, in Desiderate hineingemalt sind, ein präzises Epochenporträt abgeben. Sie sagen viel
über die Gegenwart, ihr Bild von Kunstgeschichte, und über die ökonomischen Bedingungen von
‚Meisterwerken‘. (…) Beltracchi malte dem System eine Fata Morgana an den Horizont; es war, als hätte
plötzlich einer einen sechsten Kontinent entdeckt.“ (Niklas Maak, FAZ)
Wolfgang Beltracchi, 1951 in Höxter geboren, ist Maler und gilt als einer der vielseitigsten Kunstfälscher
der Geschichte. 2011 wurde er in einem aufsehenerregenden Prozess zu einer Freiheitsstrafe von sechs
Jahren verurteilt. Seit 1992 mit seiner Frau Helene verheiratet, lebt und arbeitet er mit ihr in Köln und
Südfrankreich.
Helene Beltracchi, 1958 bei Köln geboren, ist deutsch-belgischer Herkunft; weil sie beim Verkauf der
gefälschten Bilder geholfen hatte, wurde sie zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt.

19.Mai 2015               - 19.30 Uhr
Stadtbibliothek, Zossen, Kirchplatz 2, Tel.03377-304047, Eintritt: 6,-/4,- Euro

Gregor Eisenhauer „Die 10 wichtigsten Fragen des Lebens. In aller Kürze beantwortet“. Lesung und Gespr
Wir leben oft so, als hätten wir unbegrenzt Zeit. Doch so ungern wir uns die Endlichkeit unserer Existenz
vor Augen führen, so gut könnte uns der Mut zum Hinschauen tun. Dann würden wir uns nämlich die
wichtigen Fragen des Lebens stellen. Was ist der Sinn meines Lebens? Was ist richtig, was falsch? Bin
ich glücklich? Was soll ich tun? Für wen soll ich es tun?
Seit über zehn Jahren schreibt der promovierte Philosoph Gregor Eisenhauer Nachrufe, nicht auf
berühmte Männer und Frauen der Zeitgeschichte, sondern auf ganz normale Menschen. Eine Aufgabe, die
sein Leben veränderte und ihn zu diesem Buch inspirierte. Seine biografischen Erkundungen zeigten ihm,
was am Ende wirklich zählt im Leben.
Gregor Eisenhauer, geboren 1960, hat Germanistik und Philosophie studiert und über Arno Schmidt
promoviert. Er lebt als freier Schriftsteller in Berlin und schreibt u. a. Nachrufe für den Tagesspiegel.

Stephan-Andreas Casdorff begann seine journalistische Laufbahn beim Kölner-Stadtanzeiger und setzte
sie bei der Kölnischen Rundschau, der Süddeutschen Zeitung und der Stuttgarter Zeitung fort. Seit 1999
schreibt er für den Tagesspiegel und leitet seit 2004 gemeinsam mit Lorenz Maroldt als Chefredakteur die
Redaktion.
„Textlandschaften Zossen-Wünsdorf 2015“. Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros und
der Stadtbibliotheken Zossen und Wünsdorf. Mit freundlicher Unterstützung durch die Stadt Zossen

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                              SEITE 10 VON 34
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20.Mai 2015               - 19.00 Uhr
Potsdam, Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, Am Kanal 47, Eintritt: 8.-/6.-€

Michael Krüger liest aus „Workuta“ von Horst Bienek
1951 wurde der junge Schriftsteller Horst Bienek in Potsdam verhaftet und wegen angeblicher Tätigkeit für
den amerikanischen Geheimdienst zu zwanzig Jahren Arbeitslager verurteilt. Etwa drei Jahre verbrachte er
in Workuta, bis er 1955 in die Bundesrepublik entlassen wurde. Kurz vor seinem Tod 1990 hat Bienek
seine Erinnerungen an Workuta in szenischen Rückblicken aufgezeichnet, die unvollendet blieben. Die
Lesung findet im Rahmen der Ausstellung „Im Zwischenreich : Der literarische Neubeginn in Potsdam
1945“ statt.

Michael Krüger, geb. 1943, Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, war
Geschäftsführer des Münchner Carl Hanser Verlages, Autor von Lyrik und Prosa, die mit bedeutenden
Preisen ausgezeichnet wurden, sowie Bieneks Lektor und Verleger.

Eine Ausstellung des Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit der SLB zum 70. Jahrestag
des Kriegsendes 1945.

27.Mai 2015               - 20.00 Uhr
Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47, 14469 Potsdam Tel.: (0331) 2804103, Eintritt: 10,00 / 8,00 €

„Herkunft I.Wer ist Berlin?`“
In Potsdam über Berlin zu sprechen ist nicht leicht. Einer der bedeutendsten Berliner lebt seit langem
schon in Hamburg. Das geht. Wolf Biermanns Beitrag für den von Uwe Lehmann-Brauns
herausgegebenen Sammelband „Wer ist Berlin?“ handelt vom Westteil der Stadt, als es ein „Eiland ohne
Strände, eine Insel ohne offenen Zugang zum Wasser“, war. Im Gespräch mit seinem langjährigen
Freund, dem Kulturpolitiker und Anwalt Uwe Lehmann Brauns, werden Erinnerungen wach an ein Berlin,
daß „schwer geschminkt und schwer krank“ nach 1945 seine Entwicklung nahm.
Uwe Lehmann-Brauns hat für sein Buch 30 Autoren um Auskunft gebeten. Zur Sprache kommen
Nachkrieg, Spaltung, der Jahrhundertschritt zur Hauptstadt und der Aufstieg zur europäischen Metropole.
Zu welchen Wachstumsschmerzen führt der Magnetismus, wie steht es um das Selbstverständnis der
jüngeren Generation? Die Autoren sind Personen der Zeitgeschichte, aus Ost und West, keine Claqueure.
Sie verbinden ihre Wahrnehmungen und Bewertungen mit biographischen Erlebnissen.
Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch den
Literaturladen Wist.

30.Mai 2015               - 18.00 Uhr
Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Robert Seethaler „Ein ganzes Leben“. Lesung und Gespräch.
Als Andreas Egger in das Tal kommt, in dem er sein Leben verbringen wird, ist er vier Jahre alt, ungefähr
– so genau weiß das keiner. Er wächst zu einem gestandenen Hilfsknecht heran und schließt sich als
junger Mann einem Arbeitstrupp an, der eine der ersten Bergbahnen baut und mit der Elektrizität auch das
Licht und den Lärm in das Tal bringt. Dann kommt der Tag, an dem Egger zum ersten Mal vor Marie steht,
der Liebe seines Lebens, die er jedoch wieder verlieren wird. Erst viele Jahre später, als Egger seinen
letzten Weg antritt, ist sie noch einmal bei ihm. Und er, über den die Zeit längst hinweggegangen ist, blickt
mit Staunen auf die Jahre, die hinter ihm liegen. Eine einfache und tief bewegende Geschichte.
Robert Seethaler, 1966 in Wien geboren, ist ein vielfach ausgezeichneter Schriftsteller und Drehbuchautor.
Sein vierter Roman „Der Trafikant“ wurde zu einem großen Publikumserfolg. „Ein ganzes Leben“ ist sein
erstes Buch bei Hanser Berlin. Robert Seethaler lebt in Wien und Berlin.
Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch den
Literaturladen Wist.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                               SEITE 11 VON 34
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31.Mai 2015               - 15.00 Uhr
K.-Mühlenhaupt-Museum. Bergsdorf, Bergsdorfer Dorfstr.1, Karten unter

Fällt aus wegen ErkrankungDeutscher Buchpreisträger 201
Als das Unglück geschieht, flieht Edgar Bendler aus seinem Leben. Er wird Abwäscher auf Hiddensee,
jener legendenumwogten Insel, die, wie es heißt, schon außerhalb der Zeit und »jenseits der Nachrichten«
liegt. Im Abwasch des Klausners, einer Kneipe hoch über dem Meer, lernt Ed Alexander Krusowitsch
kennen – Kruso. Eine schwierige, zärtliche Freundschaft beginnt. Von Kruso, dem Meister und Inselpaten,
wird Ed eingeweiht in die Rituale der Saisonarbeiter auf Hiddensee und die Gesetze ihrer Nächte.
Geheimer Motor dieser Gemeinschaft ist Krusos Utopie, die verspricht, jeden Schiffbrüchigen des Landes
(und des Lebens) in drei Nächten zu den Wurzeln der Freiheit zu führen. Doch der Herbst 1989 erschüttert
die Insel Hiddensee. Am Ende steht ein Kampf auf Leben und Tod – und ein Versprechen.
Lutz Seiler wurde 1963 in Gera/Thüringen geboren, heute lebt er in Wilhelmshorst und Stockholm. Nach
einer Lehre als Baufacharbeiter arbeitete er als Zimmermann und Maurer. 1990 schloß er ein Studium der
Germanistik ab, seit 1997 leitet er das Literaturprogramm im Peter-Huchel-Haus. Er war Writer in
Residence in der Villa Aurora in Los Angeles sowie Stipendiat der Villa Massimo in Rom. Für sein Werk
erhielt er viele Preise, darunter den
Ingeborg-Bachmann-Preis, den Bremer Literaturpreis und den Fontane-Preis.

Eine Veranstaltung des Kurt-Mühlenhaupt-Museums und des Brandenburgischen Literaturbüros.

31.Mai 2015               - 16.00 Uhr
Schloß Nennhausen, Fouqué-Platz 4,14715 Nennhausen, Tel: 033878- 60505, Eintritt: 12,-/10,- Euro

Rüdiger Safranski präsentiert sein Buch „Goethe – Kunstwerk des Lebens“. Moderation: Ijoma Mangold
Das Goethe-Buch für unsere Zeit: Rüdiger Safranski nähert sich dem letzten Universalgenie aus den
primären Quellen – Werke, Briefe, Tagebücher, Gespräche, Aufzeichnungen von Zeitgenossen. So wird
Goethe ungewohnt lebendig: Ein junger Mann aus gutem Hause, dem Studentenleben zugetan und
dauerverliebt, wird Bestsellerautor, bekommt eine gutdotierte Stellung, dilettiert in Naturforschungen,
flüchtet nach Italien, lebt in wilder Ehe – und bei alledem schreibt er seine unvergesslichen Werke. Doch er
wollte noch mehr: Das Leben selbst sollte zum Kunstwerk werden. Safranskis souverän geschriebenes
Buch macht uns zu Zeitgenossen dieses Menschen und schildert eindringlich, wie Goethe sich zu Goethe
gemacht hat.

Rüdiger Safranski wurde 1945 in Rottweil geboren und studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte
in Frankfurt und Berlin. Einem breiten Publikum wurde der Philosoph u. a. durch seine ebenso fundierten
wie leicht zugänglichen Biografien von Martin Heidegger, Friedrich Nietzsche und Arthur Schopenhauer
bekannt. Aber auch deutsche Dichter, ihre Freundschaften und Beziehungen zueinander sowie ihre
jeweiligen Epochen gehören zu den Themen, die Safranskis Veröffentlichungen aufgreifen. Von 2002 bis
2012 moderierte er zusammen mit Peter Sloterdijk im ZDF "Das philosophische Quartett".

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros innerhalb des Themenjahres 2015 „gestalten-
nutzen-bewahren. Landschaft im Wandel“ vom Kulturland Brandenburg.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                              SEITE 12 VON 34
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Juni 2015

02.Juni 2015              - 19.00 Uhr
Schloß Lübbenau, Orangerie, Karten unter Telefon 03542-873-0 und info@schloss-luebbenau.de

Lausitzer Lesart.
Das Goethe-Buch für unsere Zeit: Rüdiger Safranski nähert sich dem letzten Universalgenie aus den
primären Quellen – Werke, Briefe, Tagebücher, Gespräche, Aufzeichnungen von Zeitgenossen. So wird
Goethe ungewohnt lebendig: Ein junger Mann aus gutem Hause, dem Studentenleben zugetan und
dauerverliebt, wird Bestsellerautor, bekommt eine gutdotierte Stellung, dilettiert in Naturforschungen,
flüchtet nach Italien, lebt in wilder Ehe – und bei alledem schreibt er seine unvergesslichen Werke. Doch er
wollte noch mehr: Das Leben selbst sollte zum Kunstwerk werden. Safranskis souverän geschriebenes
Buch macht uns zu Zeitgenossen dieses Menschen und schildert eindringlich, wie Goethe sich zu Goethe
gemacht hat.

Rüdiger Safranski wurde 1945 in Rottweil geboren und studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte
in Frankfurt und Berlin. Einem breiten Publikum wurde der Philosoph u. a. durch seine ebenso fundierten
wie leicht zugänglichen Biografien von Martin Heidegger, Friedrich Nietzsche und Arthur Schopenhauer
bekannt. Aber auch deutsche Dichter, ihre Freundschaften und Beziehungen zueinander sowie ihre
jeweiligen Epochen gehören zu den Themen, die Safranskis Veröffentlichungen aufgreifen. Von 2002 bis
2012 moderierte er zusammen mit Peter Sloterdijk im ZDF "Das philosophische Quartett".

Eine Veranstaltung des Schlosses Lübbenau, des Brandenburgischen Literaturbüros und der Lausitzer
Rundschau. Mit freundlicher Unterstützung durch die Konrad-Adenauer Stiftung, Politisches
Bildungsforum Brandenburg.

04.Juni 2015              - 19.00 Uhr
Havelrestaurant Schwedendamm; Schwedendamm 7, 14712 Rathenow

Thomas Brussig stellt sein Buch „Das gibt’s in keinem Russenfilm“ vor.
Thomas Brussig,1964 in Berlin geboren, hatte 1995 seinen Durchbruch mit dem Roman ›Helden wie wir‹.
Es folgten u.a. ›Am kürzeren Ende der Sonnenallee‹ (1999), ›Wie es leuchtet‹ (2004) und das Musical
›Hinterm Horizont‹ (2011). Seine Werke wurden in 30 Sprachen übersetzt. Thomas Brussig ist der einzige
lebende deutsche Schriftsteller, der sowohl mit seinem literarischen Werk als auch mit einem Kinofilm und
einem Bühnenwerk ein Millionenpublikum erreichte. Zuletzt erschien von ihm der Roman ›Das gibts in
keinem Russenfilm‹ (2015).

1991 erscheint in der DDR der erste Roman von Thomas Brussig. Auf einer Lesung lässt er sich zu einer
pathetischen Rede hinreißen: Solange es nicht alle können, wird auch er keine Reise in den Westen
unternehmen! Solange nicht jeder eines haben kann, wird auch er kein Telefon haben! Und, weil erst drei
Versprechen magisch binden: Solange es verboten ist, will auch er niemals ›Die unerträgliche Leichtigkeit
des Seins‹ lesen! Das macht ihn schlagartig berühmt. In den folgenden Jahren wird er, der eigentlich ein
kleiner Feigling ist, für einen Dissidenten gehalten, er soll Olympiabotschafter für Berlin werden, knutscht
im Harz unter Eiffeltürmen aus Holz, findet sich in eine Stasi-Affäre verwickelt und beeinflusst mit seinem
Schreiben und seiner Guerilla-Statistik die öffentliche Meinung im Osten wie im Westen. Doch die DDR
hält sich – bis heute.

Nach ›Helden wie wir‹ und ›Am kürzeren Ende der Sonnenallee‹ erzählt Thomas Brussig die abenteuerlich
schillernde Biographie des berühmten Schriftstellers Thomas Brussig und schreibt nebenbei unsere
Gegenwart um: Ein zutiefst komisches und wahnwitzig ernsthaftes Spiel über fünfzig Jahre Leben in der
DDR.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                                SEITE 13 VON 34
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08.Juni 2015              - 20.00 Uhr
Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Peer Steinbrück „Vertagte Zukunft“. Vortrag und Gespräch.
Quo vadis, Deutschland? Peer Steinbrück unterzieht unsere bundesdeutsche Gegenwart einer
schonungslosen Analyse. Deutschland steht im Vergleich mit vielen anderen europäischen Staaten gut da.
Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum sind zufriedenstel-lend, Arbeitslosenquote und Verschuldung halten
sich im Rahmen. Kein Anlass zur Sorge also? Keineswegs, sagt Peer Steinbrück. Wohlstand und Stabilität
sind gefährdet, wenn wir aus Ruhebedürfnis weiterhin alle heiklen Themen verdrängen. Wir sind
selbstzufrieden geworden und merken nicht, dass unsere Lebens- und Arbeitsverhältnisse sich radikal
verändert haben. Deutschland braucht dringend einen neuen Generationenvertrag und neue Spielregeln
für das Internet-Zeitalter. Der Wandel darf nicht anonymen Marktkräften und einem enthemmten
Finanzsektor überlassen bleiben. Steinbrück entwirft eine gesellschaftspolitische Agenda jenseits
parteipolitischer Barrieren. Und er fragt, ob die Große Koalition ihrem Anspruch gerecht wird.
Peer Steinbrück, geboren 1947 in Hamburg, ist Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 2002 bis 2005
war er Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, von 2005 bis 2009 Bundesfinanzminister. Sein Buch
„Unterm Strich“ (Hoffmann und Campe Verlag, 2010) stand monatelang auf den Bestsellerlisten. „Vertagte
Zukunft“ ist Steinbrücks erste Veröffentlichung seit der Wahl im September 2013.
Klaus Rost, geboren 1948 in München, studierte Deutsche Volkskunde, Germanistik, Politikwissenschaft
und Publizistik. 1978 promovierte er in Mainz und bildete dann an der Johannes Gutenberg-Universität
Journalisten aus. Von 1992 bis 1995 war er Politikchef, zunächst bei der Ostberliner „Neuen Zeit“, später
bei der „Berliner Morgenpost“. 1995 ging er zur „Märkischen Allgemeinen“ nach Potsdam und war hier 17
Jahre lang als Chefredakteur tätig.

10.Juni 2015              - 08.50 Uhr
Stahnsdorf, Vicco-von-Bülow-Gymnasium, Heinrich-Zille-Str. 30, 14532 Stahnsdorf, Eintritt frei

Grit Poppe: Lesung und Zeitzeugengespräch zu "Weggesperrt".
Niemals aufgeben! Flucht aus dem Erziehungsheim DDR 1988: Anjas Mutter stellt einen Ausreiseantrag
aus der DDR und wird von der Stasi verhaftet. Die 14-jährige kommt in einen Jugendwerkhof, eine
Einrichtung der Jugendhilfe. Geschockt von der Willkür der Erzieher, der Gewalt und dem Drill, will Anja
bald nur noch fliehen. Tatsächlich gelingt ihr die Flucht, aber nur für kurze Zeit. Anja fragt sich immer
wieder, was sie eigentlich verbrochen hat. Als sie eines Tages ausrastet, bringt man sie nach Torgau, in
eine geschlossene Einrichtung. Dort lernt sie Tom kennen, der wie sie nicht aufgeben will . Ein spannender
Roman über Willkür und Gewalt im Jugendwerkhof in der DDR. Sorgfältig recherchiert von der Autorin, die
selbst in der Bürgerrechtsbewegung engagiert war. Mit Glossar und Wende-Chronik im Anhang.

Mit Unterstützung der Projektwerkstatt Lindenstr. 54 und des Brandenburgischen Literaturbüros

12.Juni 2015              - 19.00 Uhr
Potsdam, Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, Am Kanal 47, Eintritt: 8.-/6.-€

Moritz Führmann (Schauspielhaus Düsseldorf) liest aus „Erik Reger, Zeit des Überlebens“
Erik Reger (1893-1954) war vor und nach der Nazizeit einer der bekanntesten Schriftsteller und
Journalisten in Deutschland. Von 1943 bis zum Sommer 1945 lebte er mit seiner Frau in Mahlow südlich
von Berlin und schrieb dort ein Tagebuch, das vor kurzem in seinem Nachlass entdeckt wurde. Darin
schildert er auch die dramatischen Ereignisse beim Einmarsch der Roten Armee.

Moritz Führmann, geboren 1978 in Kassel, studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig.
Darauf folgten Engagements in Meiningen, am Hans Otto Theater in Potsdam und bei den Bregenzer
Festspielen. Zur Zeit ist er am Düsseldorfer Schauspielhaus engagiert.

Eine Ausstellung des Brandenburgischen Literaturbüros in Kooperation mit der SLB zum 70. Jahrestag
des Kriegsendes 1945.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                             SEITE 14 VON 34
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14.Juni 2015              - 16.00 Uhr
Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47,

Der Schauspieler Ulrich Matthes liest Botho Strauß „Herkunft“.
Botho Strauß erzählt, wovon er noch nie erzählt hat: von seiner Kindheit und Jugend in den 40er und 50er
Jahren, von Naumburg und Bad Ems, den Orten, in denen er aufgewachsen ist, von seinen frühen,
prägenden Erinnerungen. Mit diesem Buch findet er noch einmal zu einer ganz neuen Seite seines
Schreibens: zum Ton des Erinnerns, der Vergewisserung über die eigenen Ursprünge. Die Jugend ist die
Zeit, da die Zukunft einem noch bevorsteht; jetzt lässt Strauß eine lang zurückliegende Gegenwart
wiedererstehen. Vor allem ist es der Vater, dessen Bild immer deutlicher hervortritt, liebevoll gezeichnet,
doch ohne Selbsttäuschung. Botho Strauß‘ „Herkunft“ ist das konzentrierte, reiche Werk eines großen
Erzählers aus Deutschland.
Ulrich Matthes, 1959 in Berlin geboren, ist einer der einprägsamsten Charakterdarsteller Deutschlands. Er
spielte an den Münchner Kammerspielen und dem Wiener Burgtheater und ist seit der Spielzeit 2004/05
festes Ensemblemitglied am Deutschen Theater Berlin. Im Kino verkörperte er u. a. Joseph Goebbels im
preisgekrönten Kriegsdrama „Der Untergang“, zuletzt war er mit Anna Maria Mühe in „Novemberkind“ zu
sehen. Außerdem beeindruckte er im Fernsehfilm „Der neunte Tag“. Neben der Wahl zum Schauspieler
des Jahres 1987, 2005 und 2008, erhielt Ulrich Matthes auch den Gertrud-Eysoldt-Ring für herausragende
schauspielerische Leistungen.
Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros mit freundlicher Unterstützung durch den
Literaturladen Wist.

18.Juni 2015              - 11.00 Uhr
Fouqué-Bibliothek, Brandenburg (Havel), Altstädtischer Markt 8, Tel. 03381-584203, Eintritt frei

Für junge Leser: Vera Kissel „Was die Welle nahm“
Ausschlafen, schwimmen, rumhängen. Eigentlich könnte der 14-jährige Lukas tun, was er will. Doch zu
sehr beschäftigt Lukas der Gedanke an seinen Vater, der beim schrecklichen Tsunami vor zehn Jahren
ums Leben kam - und viel mehr noch die Frage, warum niemand über den Vater spricht. Es ist, als hätte
es ihn nie gegeben. Auf der Suche nach einer Erklärung entdeckt Lukas etwas, das ihn zunächst völlig aus
der Bahn wirft.
Themen wie Trauer, Verlust und die Tsunami-Katastrophe von 2004 werden in diesem Buch literarisch
anspruchsvoll umgesetzt.

Vera Kissel ist 1959 im Odenwald geboren und im Ruhrgebiet aufgewachsen. Sie hat an der Universität
Dortmund Journalistik studiert und als Dramatikerin an verschiedenen deutschen Bühnen gearbeitet.
Für ihre Theaterstücke erhielt sie mehrere Preise und Stipendien. Außerdem schreibt sie Gedichte und
Drehbücher. "Was die Welle nahm" ist ihr erstes Jugendbuch, mit dem sie 2012 für den Oldenburger
Kinder- und Jugendbuchpreis nominiert war. Vera Kissel lebt und arbeitet in Potsdam.
Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros und der Fouqué-Bibliothek Brandenburg (Havel)

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                              SEITE 15 VON 34
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19.Juni 2015              - 19.30 Uhr
Premnitz, Villa am See, Mozartstr. 1,

Cornelia Schleime „Das Paradies kann warten“. Lesung und Gespräch. Moderation Katarzyna Zorn
Eine junge Mutter stattet dem Verwalter einer Kleingarten-anlage, die ab-gerissen werden soll, wöchentlich
Besuche im Bett ab. Wo sonst könnte ihr Kind so schöne Straßen aus Löwenzahnblüten legen wie im
Grünen? Auf dem Begräbnis des eingebildeten Dramatikers inszenieren sich all die Exmodels, die seine
Geliebten waren. Und dann ist da noch die Dralle, die ungeniert Pralinen und Sex genießt. Gleichzeitig.
Nicht zu ver-gessen der Mann, der von unerwarteter Seite unter der Tischplatte seine Nachspeise serviert
bekommt.
Cornelia Schleimes Geschichten sind so dicht und unbeirrt geschrieben, dass das pralle Leben aus den
Zeilen zu platzen scheint. Sie sind vorwitzig und ernsthaft zugleich. Irritierend und lakonisch. Reif und voll
jugendlichen Übermuts und mit wunderbar knackigen sprachlichen Bildern.

CORNELIA SCHLEIME wurde 1953 in Ostberlin geboren. Die Malerin hatte in der DDR Ausstellungsverbot
und reiste 1984 nach Westberlin aus. Zahlreiche Einzelausstellungen im In- und Ausland, der Gabriele-
Münter-Preis, der Fred-Thieler-Preis sowie der Award of Excellent Painting (Peking/China) stehen für ihren
internationalen Erfolg. Zudem filmte sie und hat als Schriftstellerin mit ihrem Romandebüt »Weit fort«
(Hoffmann und Campe 2008) große Aufmerksamkeit erregt. Cornelia Schleime lebt in Berlin und im
Ruppiner Land.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros und des Kunsthauses Premnitz (Villa am See).
Mit freundlicher Unterstützung durch den Bürgerverein Premnitz und die Buchhandlung Neie und Zander

27.Juni 2015              - 19.30 Uhr
Villa Quandt, Große Weinmeisterstr. 46/47, 14469 Potsdam

Hörspielpremiere:
Max Oppenheimers Gemälde „Das Klingler-Quartett“ von 1917 zeigt das weltberühmte Quartett als ein
Ineinander verschränkter Hände und Instrumente - über alle nationalen, religiösen oder kulturellen
Grenzen hinweg. Ein fragiler Moment inmitten des Ersten Weltkrieges. Das Quartett, das aus
Staatsbürgern einander bekriegender Nationen bestand, musste sich auflösen. Ähnlich verschränkt wie die
Hände auf dem Gemälde sind in dem Hörspiel „Metamorphosen“ die exemplarischen Geschichten von
fünf Musikern aus verschiedenen Kontinenten, die im heutigen Berlin zusammen musizieren. Ihre
biographischen Miniaturen, Abbild der Verwerfungen des 20. Jahrhunderts, werden zur Allegorie auf den
gegenwärtigen, schwierigen Weg Europas.

Heike Tauch promovierte 1993 in Linguistik und ist seitdem als Regisseurin und Autorin für Hörspiel und
Features für die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten tätig. 1996 rief sie in Berlin das Hörtheater für
Deutschlandradio ins Leben.

Florian Goldberg ist Buch- und Hörspielautor und arbeitet als philosophischer Berater und Coach für
Menschen aus Wirtschaft, Politik und Medien.

Wolfgang Emanuel Schmidt konzertiert weltweit als Solist mit den renommiertesten Orchestern.
Zusammen mit Jens Peter Maintz bildet er das Cello-Duo „Cello Duello“. Er ist Professor an der
Musikhochschule Weimar und hat als Dirigent zusammen mit seiner Frau Indira Koch das
Kammerorchester „Metamorphosen Berlin“ ins Leben gerufen. 2013 erhielt er den Preis der deutschen
Schallplattenkritik.

Indira Koch ist Konzertmeisterin an der Deutschen Oper Berlin. Sie studierte an der Menuhin Akademie
Gstaad bei Alberto Lysy, am Curtis Institute of Music in Philadelphia bei Prof. Aaron Rosand und an der
Juilliard School in New York bei Prof. Robert Mann.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                                SEITE 16 VON 34
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28.Juni 2015              - 16.00 Uhr
Schloß Ziethen, 16766 Kremmen OT Groß Ziehten , Tel. 033055/95-0, Eintritt: 12,-/10 Euro

„Literatur im Herrenhaus“ .Die Schauspielerin Jutta Hoffmann liest „Die Flucht. Nachruf auf Lebende“ von C
Für die fünfzehnjährige Ich-Erzählerin ist ihre Mutter Charlotte der Mittelpunkt der Familie: geliebt, alles
beherrschend und geradeheraus. Das Offensichtliche aber wird auch von Charlotte nicht benannt: daß die
Nachrichten von der Front beunruhigend sind und die Flüchtlingstrecks aus dem Osten in immer kürzeren
Abständen durch die Stadt ziehen. Bis zu dem Januarmorgen 1945, an dem plötzlich vollgestopfte
Bettensäcke im Flur bereitstehen, vom Führerbild an der Wand nur noch ein heller Fleck zu sehen ist und
die Mutter ihren Silberfuchs mit einer endgültigen Geste, die ihre Tochter nicht mehr vergessen wird, in
den Schrank zurücklegt. Christa Wolf erzählt von den inneren Verwerfungen einer Familie, von einer
Fünfzehnjährigen, die erwachsen wird und vom Trauma der Flucht. 1971 entstanden, ist diese Erzählung
der Auftakt zum späteren, weit ausholenden Roman „Kindheitsmuster“, dem autobiographischen
Meisterwerk, das bis heute zur Weltliteratur gehört.

Jutta Hoffmann, geboren 1941 in Halle (Saale), ist eine der herausragendsten Schauspielerinnen
Deutschlands. Sie brillierte auf den Bühnen von Berlin, München und Salzburg und bildete bis 2003 an der
Hochschule für Musik und Theater Hamburg den deutschen Nachwuchs aus. Sie ist das Gesicht des
engagierten DDR-Films (»Kleiner Mann, was nun«, »Der Dritte«, »Geschlossene Gesellschaft«) und auch
im jungen deutschen Kino präsent (»Bandits«, »Der alte Affe Angst«). Die Kritiker von Theater heute
kürten sie zur besten Schauspielerin der DDR.

Eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros innerhalb des Themenjahres 2015 „gestalten-
nutzen-bewahren. Landschaft im Wandel“ vom Kulturland Brandenburg.

Stand: Mittwoch, 6. Januar 2016                                                               SEITE 17 VON 34
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