Loorenkopf Zürich - rintelen.ch

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Milan_RZ 16.07.2002 16:10 Uhr Seite 1

    Loorenkopf Zürich

    Wanderungen zum
    ZKB Rastplatz «Milan»

                            X
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                                                                         Zürich zuliebe

      Inhalt                                                             Liebe Leserin, lieber Leser
      Im Banne des Turmes                                            4
      Ein fast ganz normaler Wald                                    6   Als Bank des Zürcher Volkes ist es uns ein Anliegen, die Natur rücksichtsvoll zu nutzen
      Milan, der Unglücksrabe                                        8   und bedrohte Tierarten zu erhalten. Wir tun dies unter anderem mit Rastplätzen, die
      Wanderung 1: Fast Waldstadt statt Stadtwald                   14   jeweils einem einheimischen Tier gewidmet sind. Der neue ZKB Rastplatz «Milan» beim
      Wanderung 2: Zürichs bäumigstes Klassenzimmer                 16   Loorenkopf auf dem Zürcher Adlisberg ist bereits der vierte – den Rastplatz «Laub-
      Wanderung 3: Glarner Altlasten in Zürich                      18   frosch» finden Sie bei Embrach, den «Dachs» am Müliberg im Knonaueramt und den
      Wanderung 4: Vom Degenried zum Dägenriet                      20   «Luchs» beim Bruderhaus in Winterthur.
      Wanderung 5: Der einsame Elefant                              22
      Munterwegs zu Frosch, Dachs und Luchs                         24   Wir heissen Sie herzlich willkommen auf unseren Rastplätzen und wünschen Ihnen
      Wanderrouten zum Rastplatz «Milan»                            26   schöne, erholsame Stunden sowie viel Spass mit unseren Wandervorschlägen.

      Wir danken dem Schweizer Vogelschutz SVS – BirdLife Schweiz
                                                                                                                    Dr. Hermann Weigold
      und dem Zürcher Vogelschutz für ihre Unterstützung.                                                           Präsident Bankrat, Zürcher Kantonalbank
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                                                                                                                                           1         3
                                                                                                        1   Baujahr 1954: Der 30 Meter hohe Holzturm auf dem Loorenkopf kostete
                                                                                                            die Stadt Zürich damals 35 000 Franken
                                                                                                        2   Fluguntauglich: Der von Früh und Uhlmann in Bronze gegossene Milan auf dem
                                                                                                            gleichnamigen ZKB Rastplatz

  Im Banne des Turmes                                                                                   3   Schreibfähler: Mehr zu Degenried und Dägenriet auf Seite 20

  Seit 1954 steht er da, der vom Dübendorfer Ernst Bosshard konstruierte Aussichtsturm     ein Aussichtsturm erstellt werden soll.              wieder von roher Hand zerstört, sodass
  auf dem Loorenkopf. Und gewährt einen fantastischen Blick auf die Zentral- und Ber-      Damals wetterte Forstmeister Kramer                  sie beinahe alljährlich erneuert werden
  ner Alpen. Und neuerdings auch eine Vogelschau auf den ZKB Rastplatz «Milan»             gegen das Projekt: «Solche Türme dienen              muss. Warum muss überall die rohe Kraft
  – oder auf einen echten Rotmilan, den grössten Greifvogel des Mittellandes.              der Neugierde. Die Menge stürmt hinauf               so schädlich wirken.»
                                             «Kühn und trotzig schaut der Felsenkopf       und betrachtet mit recht lauten Aus-                     1954 dann war es so weit: Der Loo-
                                             in die sonnige Welt hinaus. (…) Blickt man    drücken das Rundbild und stürmt dann                 renkopf erhielt endlich einen Aussichts-
                                             nach Süden, winkt Witikons nettes Kirch-      wieder herab. (…) Wir brauchen keinen                turm. Eine elegante, solide Holzkonstruk-
                                             lein freundlich herüber; drunten auf dem      neuen Attraktionspunkt.» Aus Kosten-                 tion – der nicht einmal rohe Kräfte wie
                                             See sieht man die weissen Segel schim-        gründen wurde der Turmbau dann ad                    «Lothar» etwas anzuhaben vermochten
                                             mern, drüben grüsst das Oberland mit          acta gelegt. Stattdessen erhielt der                 (beschädigt wurde der Turm nur durch
                                             seinem Dörferkranz und weit im Hinter-        Loorenkopf einen Alpenzeiger, welchen                vom Orkan umgeworfene Bäume). Auch
                                             grund leuchten die Alpen mit ihren ewi-       die Festschrift wie folgt beschreibt: «Auf           an der Aussicht hat sich nicht viel geän-
                                             gen Firnen. Ein grosses, stilles Leuchten!»   zwei Steinpfosten liegt eine Platte, auf             dert: Die ewigen Firne leuchten nach wie
                                             – so steht es geschrieben in der Fest-        der das Panorama des Zürichbergkärt-                 vor, und der See ist im Sommer vor lau-
                                             schrift des Verschönerungsvereins Zürich      chens unter einer dicken Glasplatte befes-           ter Segel oft kaum zu erkennen. Einzig
                                             von 1925.                                     tigt wurde. Alles ist einfach gehalten und           das Kirchlein Witikon ist von ein paar
                                                 Selbiger diskutierte übrigens schon       entspricht dem Zweck. Kosten Fr. 500.–.              Häusern mehr umgeben.
                                             15 Jahre zuvor, ob auf dem Loorenkopf         Leider wird die dicke Glasscheibe immer              …Willkommen auf dem Adlisberg!

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  Ein fast ganz normaler Wald
  «Allen Herren Recht getan/ist eine Kunst, die niemand kann» – erst recht nicht, wenn      auf den ersten Blick unspektakulären                 denn nicht nur aus wirtschaftlichen Grün-
  mans auch noch der Flora und der Fauna recht machen soll. Genau das aber soll der         Adlisberg-Wald recht gut gelingt.                    den werden längst nicht alle umgeworfe-
  Wald auf dem Adlisberg.                                                                       Zum Beispiel richtet das Waldamt der             nen Bäume abtransportiert: ein gefun-
                                              Der Adlisberg ist das, was man gemein-        Stadt Zürich seit einigen Jahren so                  denes Fressen für den Borkenkäfer. Doch
                                              hin als «Nah-Erholungsgebiet» bezeich-        genannte «Artenförderungszonen» ein                  der gefährlichste unter ihnen – der so
                                              net – ein Gebiet also, in dem sich Städte-    – Gebiete, in denen nicht der naherho-               genannte «Buchdrucker» – befällt aus-
                                              rin und Städter in Waldes Weite von der       lungssuchende Mensch erste Priorität                 schliesslich Fichten. Was den Förstern kei-
                                              Nähe und Enge der Stadt erholen. Ob           hat, sondern die Natur. In diesen Zonen              ne grossen Sorgen bereitet, da auf dem
                                              Jung oder Alt dies tut und ob im Jog-         im lichten Wald und an Waldrändern soll              Adlisberg ein lebendiger Mischwald steht.
                                              gingdress oder in Wanderschuhen, mit          sich auch ein dichtes Unterholz entwi-
                                              Kind und Kegel oder mit Hund, spazie-         ckeln können, in dem sich viele Tier- und
                                              rend oder picknickend: Jede/r will etwas      Pflanzenarten wohl fühlen.
                                              anderes von diesem Wald. Und auch die
                                              Natur soll nicht zu kurz kommen, son-         K eine Angst vor Buchdruckern
                                              dern alle mit möglichst grosser Vielfalt an   Der Jahrhundertsturm «Lothar» hat auch
                                              Pflanzen und Tieren erfreuen. Eine Qua-       auf dem Adlisberg gewütet. Die Spuren
                                              dratur des Kreises also. Die allerdings im    werden noch lange sichtbar bleiben –

                                                                                                         Lotharstag statt Stefanstag: Ein Vorschlag zur Umbenennung; als Andenken
                                                                                                         an einen windigen Wüterich
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                                                                                                      Über dem Mittelland: zwei Rotmilane im Segelflug. Wie andere Greifvögel werden sie
                                                                                                      erst gegen Mittag aktiv, wenn die Thermik einsetzt und ihnen kräftesparendes Segeln erlaubt.
                                                                                                      Greifvogelbeobachtung ist deshalb auch etwas für Langschläfer…

  Milan, der Unglücksrabe
  Ein echter Europäer: Rund die Hälfte des Weltbestandes lebt in Deutschland, sein      rostroten Schwanz. Und zweitens wird er                  Eines hat sich nicht geändert: Damals wie
  Name stammt aus Frankreich, erinnert an einen bekannten italienischen Fussball-       zu Unrecht als Hühnerdieb verunglimpft.                  heute ist der Mensch der grösste Feind
  verein – und den alten Römern galt er als Pechvogel, als fliegendes, wenig Gutes      Denn schon vor 200 Jahren besänftigte                    des Milans. Denn sowohl der rote wie
  verheissendes Orakel.                                                                 Johann Andreas Neumann, der Begrün-                      auch der schwarze Milan sind Kulturfol-
                                           Die Rede ist vom Rotmilan, wissenschaft-     der der deutschen Vogelkunde, erzürnte                   ger. Sie suchen ihre Nahrung aus der
                                           lich Milvus milvus, volkstümlich auch Ros-   Bauern: «Er ist ein so feiger, elender Räu-              Luft, brauchen also offene, strukturierte
                                           tige Weihe, Gabelweihe, Schwalben-           ber, dass eine beherzte Gluckhenne im                    Landschaften – Wiesen, Felder, lichte
                                           schwanzgeier oder Hühneraar.                 Stande sein soll, ihn von ihren Küchlein                 Wälder, Waldränder, Seen. Eine ab-
                                               Damit wäre eigentlich schon fast alles   abzuhalten.» Seine Ermahnungen fruch-                    wechslungsreiche Landschaft bietet beste
                                           gesagt über den grössten Greifvogel des      teten nicht viel – der Milan wäre beinahe                Voraussetzungen; nicht nur für die Erhal-
                                           Mittellandes: Er ist erstens unschwer zu     einer Ausrottungskampagne zum Opfer                      tung des Rotmilans.
                                           erkennen an seinem langen, gegabelten,       gefallen.

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  Mit der Wende kam die Wende                  Doch ganz so schwarz steht es nicht um          nahme gibt es viele; hauptsächlich dürf-             dürfte mit eine Rolle spielen – unsere
  Je intensiver die Landwirtschaft, desto      den Rotmilan. Denn in der Schweiz fühlt         ten es der stark verbesserte Schutz und              Winter sind auch nicht mehr, was sie ein-
  stärker leidet der Rotmilan darunter. Das    er sich immer heimischer; der Bestand           das Nahrungsangebot (unter anderem                   mal waren; eine während Monaten ge-
  beste Beispiel sind die neuen Bundes-        nahm in den vergangenen Jahrzehnten             offene Deponien) sein.                               schlossene Schneedecke trifft man im Mit-
  länder Deutschlands: Nach der Wende          stark zu. Nisteten 1969 noch etwa 90                                                                 telland kaum noch an. So finden die
  Ende der 80er-Jahre sank dort der            Paare in der Schweiz, so verzehnfachte          Ein Wandervogel wird                                 Greifvögel eher Nahrung. Interessant
  Milan-Bestand im Durchschnitt um 25 %,       sich der Brutbestand bis 1993. Heute            sesshaft oder: Winterferien                          auch, dass die in der Schweiz überwin-
  an einzelnen Orten sogar um 75 %.            dürften es rund 800 bis 1200 Paare sein.        in der Schweiz                                       ternden Rotmilane sowohl hier lebende
       Warum? Zu Zeiten der DDR wurden         Sie besiedeln in der Schweiz abwechs-           Rotmilane verbringen den Winter in wär-              sind (also vom Zug- zum Standvogel wur-
  noch traditionelle Futterpflanzen wie        lungsreiche, offene Landschaften mit            meren, südlicheren Gefilden; Spanien,                den) – aber auch Vögel aus nördlicheren
  Klee angebaut. Heute hingegen wächst         Feldgehölzen und ausgedehnten Wald-             Südfrankreich und Nordafrika zählen zu               Gefilden, die unser Klima offenbar als
  vor allem Raps, der erstens stark mit Pes-   beständen. Die Brutplätze liegen in lich-       den bevorzugten Destinationen. Immer                 fast schon südländisch empfinden.
  tiziden behandelt wird und zweitens so       ten Wäldern und oft in der Nähe von             häufiger indes überwintern sie in der
  hoch ins Kraut schiesst, dass Milane (und    Gewässern. Rotmilane sind in der gan-           Schweiz. Die Gründe dafür sind vielfältig            Die ungleichen Geschwister
  andere Greifvögel) ihre Nahrung gar          zen Schweiz bis an den Alpennordrand            und die Ornithologen sich nicht ganz                 Milan ist nicht gleich Milan. Sondern ent-
  nicht mehr sehen können.                     zu beobachten. Ursachen für diese Zu-           einig. Eine gewisse Klimaveränderung                 weder rot oder schwarz. Der Schwarz-

                                                                                                            1    Weitblick: Ein Rotmilan auf seiner «Sichtwarte» auf einem Baum, von wo aus er die Umgebung
                                                                                                                 auf Beutesuche scharf beobachtet. Der Baum bietet ihm auch Schutz vor Mensch und Fuchs
                                                                                                            2, 3 Kleine Unterschiede: Der Rotmilan (2) unterscheidet sich vom etwas kleineren
                                                                                                                 Schwarzmilan (3) durch die ausgeprägtere Zeichnung auf der Unterseite der Flügel sowie
                                                                                                                 durch den stärker gegabelten Schwanz
                                                                                                            4, 5 Winterferien: Rotmilane (4) überwintern zunehmend in der Schweiz – hier über zehn auf
                                                                                                                 einem Baum im Kanton Zürich. Schwarzmilane (5) zieht es in die Ferne – zum Beispiel
                                                                                                                 nach Ägypten. Beide Arten bilden jeweils grössere Gruppen.

                                                                                           1                                                    2                                                             3

                                                                                                                                                4                                                             5
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                                                                                                                                                        Der Rotmilan (Milvus milvus)

                                                                                                                                                        Etwa 65 cm gross, Flügelspannwei-
                                                                                                                                                        te bis 180 cm. Gefieder rostrot bis
                                                                                                                                                        bräunlich, Kopf weisslich bis grau.
                                                                                                                                                        Charakteristisch sind der lange, ge-
                                                                                                                                                        gabelte, rostrote Schwanz und die
                                                                                                                                                        weissen Flecken auf der Flügel-
                                                                                                                                                        unterseite. Eleganter, scheinbar
                                                                                                                                                        schwereloser Flug. Ernährt sich von
                                                                                                                                                        Mäusen, Vögeln, Fischen, Aas (auch
                                                                                                                                                        Strassen- und Mähopfer). Wird in
                                                                                                                                                        Gefangenschaft über 30 Jahre alt.
                                                                1                                                                                  2
                                                                                                                                                           Der Rotmilan ruft eher selten,
                 1   Fastallesfresser: Rotmilane ernähren sich unter anderem auch von Aas                                                               vor allem während der Balz und
                 2   Typisch: das helle Kopfgefieder und der Greifvogelschnabel des Rotmilans                                                           bei der Brutpflege ab Ende März
                                                                                                                                                        bis Anfang Juni. Der Ruf ist ein
                                                                                                                                                        lang gedehntes trillerndes, manch-
                                                                                                                                                        mal jammerndes «uuu-wiuwiuwiu-
                                                                                                                                                        wiuuuu».
  milan (Milvus migrans) besiedelt riesige                 Den Opportunismus                           Der englische Drachenvogel                          Brütet einmal pro Jahr; Brut-
  Flächen in Eurasien, Afrika und Austra-                  in den Genen                                Rotmilane sind sehr elegante Flieger. Sie        beginn ist Anfang bis Mitte April,
  lien, wobei Europa eher spärlich besie-                  Vögel zählen zu den anpassungsfähigs-       kurven scheinbar mühelos in der Luft,            Brutdauer durchschnittlich 33 Tage.
  delt ist – er fehlt auf den Britischen Inseln,           ten Lebewesen überhaupt. Das zeigt          manövrieren launisch mit dem tief ge-            Gelege: 2 oder 3 Eier, selten 4.
  in Nordfrankreich, Belgien, Skandinavien                 auch ihre jahrmillionenalte Entwicklungs-   gabelten Schwanz und nutzen Thermik              Nestlingszeit 6 bis 8 Wochen, nach
  und Teilen Osteuropas. In der Schweiz                    geschichte, welche auf die Dinosaurier      und Wind optimal aus. Das muss den               Flüggewerden weitere 4 Wochen
  trifft man ihn im ganzen Mittelland an,                  zurückgeht.                                 Angelsachsen grossen Eindruck hinterlas-         im Familienverband. Das Brutge-
  hauptsächlich in der Nähe von Flüssen                       Wie andere Vögel ist der Rotmilan ein    sen haben – warum sonst sollten sie die          biet erstreckt sich von den Kanari-
  und Seen. Er lebt von Fischen, Kleintie-                 kluger Rechner und vergleicht Aufwand       Flugdrachen («kites»), die sie im Herbst         schen Inseln und dem Maghreb
  ren, Insekten, Aas und Abfall. Der Zusatz                und Ertrag – wenn er seine gewohnte         steigen lassen, nach ihm benannt haben?          über den westlichen und zentralen
  «migrans» sagt es: Es handelt sich um                    Nahrung seltener und nur mit grösserem          Ganz anders die Franzosen, bei               Mittelmeerraum nordwärts bis nach
  einen Wandervogel, den es im Herbst                      Aufwand findet, stellt er entweder seine    denen er «Milan royal» hiess. Die Schwei-        Schweden und ostwärts bis zum
  nach Süden zieht. Zudem um einen ganz                    Essgewohnheiten um. Oder lässt sich an      zer (als durch und durch demokratisches          Schwarzen Meer. Überwintert in
  speziell geselligen – Schwarzmilane bil-                 einem anderen Ort nieder, wo er ein-        Volk) übernahmen den Namen, strichen             Frankreich, Spanien, Portugal, selte-
  den im Winterquartier oft grosse Nah-                    facher auf seine (Kalorien-)Rechnung        aber den majestätischen Zusatz. Obwohl           ner Nordafrika und vermehrt auch
  rungs- und Schlafgemeinschaften. Anders                  kommt. Gut möglich, dass er sich deshalb    der Drache wahrhaft königlich segeln             in der Schweiz (z.B. im Neeracher
  als sein roter Bruder ist er in der Schweiz              aus der ehemaligen DDR in Richtung          kann…                                            Ried).
  nicht häufiger anzutreffen als auch schon.               Süden verabschiedet hat.

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                     Fast Waldstadt statt Stadtwald
  Z Ü R IC H B ERG

                     Fast wäre es geschehen, und statt eines erholsamen Waldes wäre auf dem         Stadtwald; 45 Hektaren Wald im Tausch                Regierungsrat das Rodungsgesuch ab.
                     Adlisberg eine Stadt gewachsen. So wenigstens wollte es der Zürcher Stadtrat   für 27 000 Wohnungen.                                Die NZZ kommentierte trocken: «Man
                     1971 mit seinem Projekt «Waldstadt». Doch der Regierungsrat liess sich vom         Der kühne Plan sah vor, auf dem Ad-              weint dem damit hinfällig gewordenen
                     grossstädtischen Grössenwahnsinn nicht anstecken und begrub die Idee, der      lisberg einen gigantischen, 30 Meter ho-             Waldstadtprojekt keine Träne nach.»
                     450 000 m2 Wald hätten geopfert werden sollen.                                 hen Hochhausring mit Platz für rund                     Und heute? «Es gibt in Zürich “heilige
                                                        Ende der 60er-Jahre war die Welt noch       80 000 bis 100 000 Menschen zu schaf-                Zonen”, an die man nicht rühren darf,
                                                        in Ordnung, die Politiker hatten noch       fen. Für den Bau wäre zwischen Allmend               oder nur mit grösster Vorsicht. Dazu ge-
                                                        kühne Visionen und «the little big city»    Fluntern und Loorenkopf eine 4,5 Kilo-               hören der See, die Wälder, die Allmend
                                                        Zürich sollte zur Welt- und Grossstadt      meter lange und 100 m breite Schneise in             und die Bäume», sagt Stadtrat Elmar
                                                        werden. Was natürlich die Frage auf-        den Stadt- und Kantonswald geschlagen                Ledergerber. Dies wurde beim monströ-
                                                        warf: Wo sollen all die Leute bloss woh-    worden. Das im September 1971 vorge-                 sen Waldstadtprojekt sträflich missachtet.
                                                        nen? Für den Zürcher Stadtrat unter         stellte, wellenförmige Bauprojekt warf               Heute entstehen in Zürich wieder jährlich
                                                        Stadtpräsident Sigmund Widmer war die       erwartungsgemäss hohe Wellen. Doch                   rund 2000 bis 3 000 neue Wohnungen
                                                        Antwort klar und lautete: Waldstadt statt   im Oktober 1971 lehnte der Zürcher                   – ohne städtebauliche Gewaltakte.

                                                                                                                 Freiraum statt Wohnraum: Anstatt einer Waldstadt auf dem Adlisberg entstand
                                                                                                                 auf dem Irchel ein grosszügiger Park
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                                                                                                                    Der Natur auf der Spur: Ruedi Winkler mit Waldschülerinnen und Waldschülern

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                    Das bäumigste
  W A LLISE LLE N

                    Klassenzimmer Zürichs
                    Sie spazieren nichts ahnend über den Adlisberg. Und treffen plötzlich einen       «Waldlehrer» Ruedi Winkler und seine                   Waldschule ist nur für Schulklassen ge-
                    Haufen Kinder, die Nase voran den Waldboden umpflügen, etwas lernen und           zwei Kolleginnen verwandeln seither                    öffnet; Anmeldungen über Telefon 01
                    dabei erst noch ihren Spass haben. Schuld daran ist die Zürcher Waldschule.       Jahr für Jahr an durchschnittlich 140 Ta-              252 23 59.
                                                        1986 befand der damalige Stadtforst-          gen den Adlisbergwald in ein gut und                       Je nach Jahreszeit – im Wald wird
                                                        meister Speich, Umweltschutz sei weni-        gern besuchtes Klassenzimmer. Meist                    das ganze Jahr Schule gegeben – trap-
                                                        ger eine Frage des Darüberredens, son-        sind es Zweit- und Drittprimärler, manch-              pern die Kinder Tierspuren nach. Oder
                                                        dern des Etwastuns – je enger die Bezie-      mal aber auch Kindergartenkinder oder                  sammeln frische Kräuter für eine Kräuter-
                                                        hung zum Wald, desto grösser die              auch Jugendliche aus der Oberstufe, mit                suppe oder Beeren für ein Holunder-
                                                        Bereitschaft, dem Wald Sorge zu tragen.       denen sie den Wald erkunden. Sie wol-                  fondue oder Pilze (keine Angst: Wald-
                                                        Und da Erwachsene bekanntlich weniger         len den Kindern ein Erlebnis bieten und                lehrer Winkler ist auch offizieller Pilzkon-
                                                        gut lernen als Kinder, gründete er im Sihl-   sie den Wald vor lauter Bäumen sehen                   trolleur und Autor eines 2,4 Kilogramm
                                                        wald die erste Zürcher Waldschule. 1989       lernen. Mit grossem Erfolg. Das zeigt sich             schweren Pilzbestimmungsbuches!). Oder
                                                        kam jene auf dem Adlisberg hinzu, 1992        nicht zuletzt an der Warteliste: sie ist               beobachten, wo die jungen Bäume her-
                                                        eine dritte auf dem Hönggerberg.              jeweils sechs bis neun Monate lang. Die                kommen…

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                            Wie sich die ersten Glarner
  SC H W E R Z EN B A C H

                            nach Zürich verirrten
                            «Erratische Blöcke», Irrsteine oder auch Findlinge heissen die grossen rund-   auch «Elfisteine»: Die Saga geht, beim                 burg des Schlosses von Greifensee unbe-
                            geschliffenen Blöcke aus Rotackerstein (roter Verrucano), welche der Linth-    Läuten der Elfuhrglocken habe sich der                 hauene Findlinge von bis zu 4,4 Meter
                            gletscher bei seinem Rückzug vor rund 12 000 Jahren zurückliess. Nicht         Teufel jeweils im Kreis gedreht vor lauter             Dicke. (Der grösste Irrläufer findet sich
                            wenige Findlinge findet man im Fällandertobel. Und noch mehr in alten          Ärger mit diesen schweren Brocken.                     übrigens über Herrliberg auf Erlen-
                            Gebäuden: Irren ist menschlich…                                                Später hiessen die Findlinge auch «Geiss-              bacher Boden: der «Pflugstein», ein über
                                                                 Rund 400 Jahre dürften die Findlinge      berger»; eine zoologische Anspielung                   1000 m3 grosser Melaphyrblock.)
                                                                 vom glarnerischen Hausstock aus           auf ihre alpine Herkunft.                                  Das Tobel wiederum dürfte sich wie
                                                                 unterwegs gewesen sein. Und pro Tag           Einst bedeckten unzählige Findlinge                folgt gebildet haben: Nach dem Rück-
                                                                 ungefähr 50 Zentimeter zurückgelegt       das Rückzugsgebiet des Gletschers,                     zug des Gletschers bildeten sich hinter
                                                                 haben. Als der Linthgletscher dann wie    heute sind es wesentlich weniger. Der                  den Moränenwällen Wasserrinnen. Aus
                                                                 Schnee an der Frühlingssonne schmolz,     Grund ist nicht teuflisch, sondern sehr                diesen entstanden die Tobelbäche, wel-
                                                                 deponierte er seine Huckepack-Altlast     menschlich – schliesslich handelt es sich              che zuerst den Gletscherschutt weg-
                                                                 im Fällandertobel. Solche Blöcke müs-     um kostenloses Baumaterial, das quasi                  schwemmten und danach durch Unter-
                                                                 sen des Teufels sein, dachten unsere      vor der Haustür lag. So stecken zum                    spülung der Hänge das Tobel ständig
                                                                 Vorfahren – und nannten sie deshalb       Beispiel in den Mauern der alten Turm-                 verbreiterten.

                                                                                                                       Vom Gletscher links liegen gelassen: Findlinge im Fällandertobel
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                                                                                                                Wanderrätsel: Unterwegs ins Degenried oder Dägenriet?

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                   Wie das Degenried
  K L U SP LA TZ

                   zum Dägenriet wurde
                   Sie stehen am Klusplatz und wollen ins Restaurant «Degenried». Auf dem gel-     Geschlecht, das im 14. Jahrhundert in der            umgekehrt. Es reicht zu wissen, dass
                   ben Wanderwegweiser finden Sie jedoch nur einen Hinweis «Dägenriet». Sie        Gegend gehaust habe. Doch die Wan-                   «Looren» seit Alters her ein Flurname für
                   schauen auf dem Stadtplan nach – und finden eine Degenriedstrasse. Will Sie     derwegweiserbeschrifter halten sich an               steiniges, kiesiges Gelände ist. Und dass
                   da jemand in die Irre führen?                                                   die Schreibweise der Landeskarte. Die                sich die Sprachgelehrten auch über die
                                                       Auf dem Stadtplan heisst es Degenried.      wiederum richtet sich nach der Nomen-                Herkunft des Namens «Adlisberg» nicht
                                                       Im Telefonbuch auch. Und auch beim          klaturkommission des Kantons (doch, das              einig sind – für die einen stand ein Ale-
                                                       städtischen Vermessungsamt. Auf der         gibt es!). Und die hat keine Ahnung,                 manne namens «Adilin» Pate, der auf
                                                       Landeskarte 1: 25 000 hingegen steht        wann und warum der Degen zum Dägen                   dem Hügel oberhalb Zürichs eine Sied-
                                                       Dägenriet. Ein beliebtes Ausflugsziel als   und aus dem Ried ein Riet wurde. Aber                lung errichtete. Und die anderen weisen
                                                       Opfer der Rechtschräibereform? Die          die Ursache zu finden, den Fehler überall            darauf hin, dass schon 1167 auf besag-
                                                       Arbeitsgemeinschaft Wanderwege – zu-        zu korrigieren, sei zu aufwendig, ääh:               tem Hügel ein Hof namens «Adelsperg»
                                                       ständig für die gelben Wegweiser – ver-     aufwändig.                                           schriftlich erwähnt wurde.
                                                       weist auf die Onomastik (Namenskun-             Zerbrechen Sie sich also bitte auch                  Aber Namen sind bekanntlich eh nur
                                                       de): Das ä sei fehl am Platz. Denn De-      nicht den Kopf darüber, ob der Loren-                Schall und Rauch…
                                                       genried leite sich von Tegan ab, einem      chopf nun Loorenkopf heisst. Oder

                                                     20                                                                                            21
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                  Wie kommt der Elefant ins Tobel?
  B U R GW I ES

                  Nicht rutschenden Automobilisten hat die «Schlyfi» – die enge 300-Grad-       ursprünglich zwei Zement-Seehunde im                    Übrigens: Der Elefanten- und der
                  Kurve der Witikonerstrasse – ihren Namen zu verdanken. Sondern der 1968       Bach planschten, und dass im gleichen               Wehrenbach (die ab Burgwies «Wild-
                  abgebrochenen Ofenplatten-Schleiferei mit einem sechs Meter hohen Was-        Jahr eine Panther-, eine Krokodil- und              bach» heissen) waren früher neben der
                  serrad. Aber wie bloss kommt ein Bach zum Namen «Elefantenbach»?              eine Elefantenbrücke über den Bach                  Limmat der zweitwichtigste Wasserkraft-
                                                      Die Vermutung, der Elefantenbach sei      gebaut wurden?                                      spender der Stadt; an zehn Orten zwi-
                                                      nach dem 1898 errichteten Stein-              Wie auch immer: Viel ist davon nicht            schen der Trichtenhausenmühle und der
                                                      elefanten benannt, ist ebenso nahe lie-   übrig geblieben; der einsame steinerne              Mühle Stadelhofen wurde die Wasser-
                                                      gend wie falsch. Denn bereits auf der     «Dschumbo» erhielt 1972 zu seinem Fünf-             kraft mit jedem Tropfen genutzt. Was
                                                      «Wild-Karte» von 1850 hiess der Bach im   undsiebzigsten ein Facelifting. Und im              den armen Bach zwischen den Was-
                                                      Stöckentobel «Elefantenbach». Offenbar    Voksmund ist er verslich verankert: «Der            serrädern kaum zu Kräften kommen liess
                                                      hat der Zürcher Verschönerungsverein      Elefant speit spät und früh /sein Wasser            – auf einem Kilometer Bachstrecke zwi-
                                                      1898 versucht, dem Namen gerecht zu       aus mit leichter Müh /und lässt die Buben           schen Burgwies und Zollikerstrasse
                                                      werden. Nur: Wie erklärt sich dann die    ungeschoren /wenn’s ihn auch krabbeln               drängten sich allein acht kleinere und
                                                      Tatsache, dass neben dem Elefanten        um die Ohren.»                                      grössere Kraftwerke!

                                                                                                             Versteinert und verlassen: 1898 planschten neben «Dschumbo» noch zwei zementene
                                                                                                             Seehunde im Elefantenbach
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  Rasten mit Frosch, Dachs und Luchs
  Der ZKB Rastplatz «Milan» ist der vierte im Kanton Zürich. Falls Ihnen der Sinn nach    Der ZKB Rastplatz «Dachs» am Müliberg           Arten gehalten, zum Beispiel das in frei-
  Abwechslung steht, empfehlen wir einen Abstecher nach Embrach, auf den Müliberg         im Knonaueramt liegt mitten in einem            er Wildbahn ausgestorbene Urwildpferd,
  im Knonaueramt oder zum Bruderhaus bei Winterthur.                                      Dachsrevier am ehemaligen, «Züriweg»            das «Przewalski-Pferd».
                                              Der ZKB Rastplatz «Laubfrosch» im Na-       genannten, Kutschenweg, der die Inner-              Die entsprechenden Broschüren gibts
                                              turschutzgebiet «Haumüli» bei Embrach       schweiz mit der Limmatstadt verband.            in Ihrer ZKB Filiale: «Haumüli Embrach.
                                              lädt Sie ein in eine Naturoase mit beson-       Den ZKB Rastplatz «Luchs» wiederum          Wanderungen zum ZKB Rastplatz “Laub-
                                              derem Reiz und Seltenheitswert: Ein Stau-   finden Sie gleich hinter der Stadtgrenze        frosch”», «Müliberg Knonaueramt. Wan-
                                              weiher, umgeben von verschiedenen           von Winterthur beim Wildpark «Bruder-           derungen zum ZKB Rastplatz “Dachs”»
                                              Lebensräumen für selten gewordene           haus». Hier werden vor allem einheimi-          und «Bruderhaus Winterthur. Wanderun-
                                              Pflanzen- und Tierarten.                    sche und ehemals in Europa heimische            gen zum ZKB Rastplatz “Luchs”».

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  Wanderkarte zum Rastplatz «Milan»
  Massstab 1:50 000 (2 cm = 1 km)

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                                                                                2

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                                                                                                                                                                                                                                                                      Wanderrouten                                          2   W A LLISE LLE N
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  reichen Sie das Naturschutzgebiet am Grei-            der Höhe machen Sie Bekanntschaft mit den
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Anreise: Bahn: ➝ Wallisellen              1   (S8, S17,   fensee und spazieren in unberührter Natur-            Schäden des Sturms «Lothar» und erreichen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kursbuch 750) ➝ Stettbach               ➝ Tobelhof
R e p ro d u z i e r t m i t B e w i l l i g u n g d e s B u n d e s a m t e s f ü r La n d e s t o p o g ra p h i e ( B A 0 0 2 4 2 5 ) , La yo u t u n d R e d a k t i o n : 2 © H ü g i n R i n t e l e n , C o p y r i g h t Z ü rch e r Ka n t o n a l b a n k

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            2                 3   landschaft mit Sumpfflächen, Schilfbestän-            am Reservoir Looren vorbei den Turm auf
                                                                                                                                                                                                                                                                              Aussichtspunkte                           ➝ Hinter Adlisberg          4   ➝ Loorenkopf    R         den, Moorböden, Erlen- und Weidengebüsch              dem Loorenkopf.
                                                                                                                                                                                                                                                                              Wanderroute                                                                                         mit einer vielfältigen Vogelwelt. Am Glattaus-        Dauer: 1 Stunde
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Welche Gegensätze zwischen Wallisellen und                fluss mit dem Regulierungswehr vorbei führt           Gaststätten: Dägenriet
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Stettbach! Der Wegweiser «Dübendorf» führt                der Weg nach Fällanden. Bei der ehemaligen
                                                                                                                                                                                                                                                                      1    Z Ü R IC H B ERG
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        durch Industrieanlagen, den bunten Laub-                  Mühle biegen Sie in das Fällandertobel ein,
                                                                                                                                                                                                                                                                      Anreise: Tram: ➝ Milchbuck        1   (Linien 9   mischwald des Grindels, die parkartig ange-               das wegen der zahlreichen Findlinge aus                5     B U R GW I ES/WITI K O N

                                                                                                                                                                                                                                                                      und 10) ➝ Zürichberg   ➝ Allmend Flun-
                                                                                                                                                                                                                                                                                              2                         legte Erholungslandschaft am Kanal, entlang               dem Glarnerland bekannt ist. Über Treppen             Anreise: Tram: ➝ Burgwies                1 (Linie 11)

                                                                                                                                                                                                                                                                      tern 3 ➝ Hinter Adlisberg 4                       dem Glattufer mit tief hängenden Weiden                   und Brücken schlängelt sich der kurzweilig            Bus: ➝ Loorenstrasse            2   Witikon (Linie 34)
                                                                                                                                                                                                                                                                      ➝ Loorenkopf R                                    und Erlen, zur ARA Neuguet über die Über-                 angelegte Fussweg in die Höhe. Ein Rückblick          ➝ Loorenkopf         R

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        landstrasse und längs dem verlegten Sagen-                lohnt sich später Richtung Norden über
                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Wanderung beginnt an der Haltestelle          tobelbach über die Allmend zur Station Stett-             Schwerzenbach hinweg bis weit in das Hügel-           Der Weg von der Burgwis Richtung Witikon
                                                                                                                                                                                                                                                                      Milchbuck und führt Richtung Osten (Wegwei-       bach. Auf der Sagentobelbachstrasse wird                  land um Kyburg. Der Zürich-Fussweg und die            folgt zunächst der Waserstrasse und dem
                                                                                                                                                                                                                                                                      ser «Resiweiher – Zürichberg – Allmend Flun-      der Lärm geringer. Durch den ländlich geblie-             Alte Zürichstrasse führen dem Siedlungsrand           Wasersteig. Der Lärm lässt nach, sobald Sie
                                                                                                                                                                                                                                                                      tern») durch den Irchelpark rund um die Uni-      benen Weiler Stettbach und auf dem zweiten                entlang nach Pfaffhausen, einer in den letz-          auf dem Stöckentobelweg steiler ansteigen.
                                                                                                                                                                                                                                                                      versitätsgebäude. Um die 400 000 m3 Erde          links abzweigenden Chüeweidweg wandern                    ten Jahrzehnten organisch gewachsenen Ein-            Bald sind nur noch Vogelgezwitscher und das
                                                                                                                                                                                                                                                                      wurden hier bewegt und über 20 000 Sträu-         Sie in die Waldhöhe. Bald links, bald rechts              familienhaus-Siedlung. Dann gehts wieder in           Rauschen des lebendigen Bachs zu hören. In
                                                                                                                                                                                                                                                                      cher und Bäume gepflanzt. Auf dem «Monte          abbiegend, treten Sie ins freie Feld hinaus und           den Wald, über das Lachentobel. Abschlies-            der Schlyfi unterquert ein Tunnel die Witiko-
                                                                                                                                                                                                                                                                      Diggelmann», dem höchsten Punkt der Grün-         kommen zum Tobelhof mit den zwei bekann-                  send sind nochmals 80 Meter Höhendifferenz            nerstrasse. Das in den Sandsteinfelsen einge-
                                                                                                                                                                                                                                                                      anlage, bietet sich ein schöner Ausblick: Nach    ten Wirtschaften. Auf der Anhöhe eine                     zum Loorenkopf zu bewältigen.                         grabene Tobel führt zu «Dschumbo», dem
                                                                                                                                                                                                                                                                      Westen füllt die Stadt das Limmattal zwischen     prachtvolle Aussicht ins Glatttal, zum Irchel,            Dauer: Ab Schwerzenbach 21/4 , ab Fällanden           steinernen Elefanten des Verschönerungsver-
                                                                                                                                                                                                                                                                      Üetliberg und Chäferberg, nach Norden greift      zur Brüttener Höchi, zum Schauenberg, ins                 21/2 Stunden                                          eins Zürich, der seit 1898 im Bach steht. Auf
                                                                                                                                                                                                                                                                      sie tief ins Glatttal hinein, und im Süden sind   Oberland und zum Säntis. Die gute Markie-                 Gaststätten: Fällanden, Pfaffhausen                   der Loorenstrasse nehmen Sie die Abkürzung
                                                                                                                                                                                                                                                                      sogar die Glarner Alpen zu sehen. Oberhalb        rung führt Sie zum Forsthaus «Hinter Adlis-                                                                     von der gleichnamigen Haltestelle in Witikon
                                                                                                                                                                                                                                                                      des Resiweihers gehts durch ein kleines Tobel     berg» und in einer Viertelstunde zum Looren-                                                                    wieder auf und folgen dem Stöckenhalden-
                                                                                                                                                                                                                                                                      aufwärts, entlang den Waldstrassen zu Schutz-     kopf.                                                     4    K L U SP LA TZ
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        weg wieder dem Elefantenbach. Nach dem
                                                                                                                                                                                                                                                                      hütten, Feuerstellen und Ruhebänken. Später       Dauer: Ab Wallisellen 2,                                  Anreise: Tram: ➝ Klusplatz     1   (Linien 3, 8       Friedhof Witikon biegen Sie auf dem Pfaff-
                                                                                                                                                                                                                                                                      senkt sich der Weg zum Hotel Zürichberg, wo       ab Stettbach 11/2 Stunden                                 und 15) ➝ Dägenriet   2   ➝ Loorenkopf     R          hausenweg nach Westen ab und gelangen
                                                                                                                                                                                                                                                                      sich der Blick über das Quartier Fluntern zum     Gaststätten: Tobelhof                                                                                           über Chatzenschwanz zum Loorenkopf.
                                                                                                                                                                                                                                                                      See und – je nach Wetter – bis zum Alpen-                                                                   Vom Klusplatz aus geht es gleich recht auf-           Dauer: ab Burgwis 11/2 Stunden,
                                                                                                                                                                                                                                                                      kranz öffnet. Über die Tram-Endstation «Zoo»                                                                wärts, den Wegweisern nach zum Dägenriet.             ab Loorenstrasse 35 Minuten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            3   SC H W E R Z EN B A C H
                                                                                                                                                                                                                                                                      auf der Allmend Fluntern und längs der Sport-                                                               Die Hegibachstrasse leitet an gepflegten              Gaststätten: Riesbach, Hirslanden, Witikon
                                                                                                                                                                                                                                                                      stätten führt der Weg links an Wellenbad und      Anreise: Bahn oder Bus: ➝ Schwerzen-                      Wohnhäusern vorbei bald an den Waldrand,
                                                                                                                                                                                                                                                                      Kunsteisbahn Dolder vorbei zum Forsthaus          bach    1   (S9, S14, Bus 753, Kursbuch 750)              die Biberlinstrasse zur ersten Wirtschaft im
                                                                                                                                                                                                                                                                      «Hinter Adlisberg». Am Rande der «Oase»           ➝ Fällanden      2       ➝ Pfaffhausen    3               Dägenriet. Noch einmal kommen Sie leicht ins
                                                                                                                                                                                                                                                                      Adlisberg gehts wieder aufwärts und schliess-     ➝ Loorenkopf         R                                    Schwitzen, auch wenn der Bergweg im Wald-
                                                                                                                                                                                                                                                                      lich ebenaus zum Aussichtsturm Loorenkopf.                                                                  schatten verläuft. Rechts, bei der Kreuzung           Bildnachweis: Titelbild: W. Lierath;
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        S. 4/5, S. 6/7, S. 14-23: Dominique Meienberg;
                                                                                                                                                                                                                                                                      Dauer: Ab Milchbuck 2,                            Auf dem Weg durch die Wohnquartiere Rich-                 mit der Hirslanderbergstrasse, sind alpine            S. 8/9, S. 10/11, S. 12.1: Schweizer Vogelschutz SVS
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        – BirdLife Schweiz; S. 12.2: Reto Hug;
                                                                                                                                                                                                                                                                      ab Allmend Fluntern 3/4 Stunden                   tung Greifensee nehmen Sie die Industrie in               Dolomiten, Kalke und Kieselkalke zu bestau-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        S. 24/25: Reto Hug (Rotmilan), Jost Schneider (Luchs),
                                                                                                                                                                                                                                                                      Gaststätten: Hotel Zürichberg                     Schwerzenbach nur am Rande wahr. Bald er-                 nen, ein Teil der Sammlung von Findlingen. In         Felix Labhart (Dachs), Ruedi Bärtschi (Laubfrosch)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        X                                                                                                           X
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