MÄRKTE & GESCHENKE WO ES WEIHNACHTET - MARKT WANGEN - BLIX MAGAZIN

 
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MÄRKTE & GESCHENKE WO ES WEIHNACHTET - MARKT WANGEN - BLIX MAGAZIN
DAS MAGAZIN                                           NOVEMBER 2019
FÜR OBERSCHWABEN                                      www.blix.info

                   MÄRKTE & GESCHENKE   MARKT WANGEN
                   Wo es weihnachtet    Wo man hangen bleibt                s
                   Seite 21             Seite 54
                                                                         ti
                                                                      Gra
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INHALT

AKTUELL
 Ende mit Schrecken
 Aus Fehlern lernen
                                                       Seite 5
                                                       Seite 6                                                Männer
 Neuer Gemeinderat überrascht                          Seite 8                                           Mit Geschmack
 Des Bürgermeisters Waterloo                           Seite 8
 „Das macht keiner“                                    Seite 9                                                 Seite 34
 Lust statt Last                                      Seite 10

TITELTHEMA MÄNNER
  Der Männerversteher                                 Seite 59
  „Das war nicht geplant“                             Seite 62
  Wann ist ein Mann ein Mann?                         Seite 64

BILDUNG / PRIVATSCHULEN
  Bessere Noten für Privatschulen?                    Seite 16

WEIHNACHTEN
                                                                                                                   SPD
 Geschenkideen                                         Seite 22                                       Aus Fehlern lernen
 Weihnachtsmärkte                                Seite 24 & 26
                                                                                                                 Seite 6
ADVENTSZEIT IST SCHLEMMERZEIT
 Männer mit Geschmack                                 Seite 34

KULTUR & FREIZEIT
 „Wo ist Platz für Herzensbildung?“                   Seite 44

BIBERACHER FILMFESTSPIELE
  Der Kämpfer                                         Seite 52

MARKT WANGEN
 Wo man hangen bleibt …                               Seite 54
                                                                                                              Bildung
 Der Skulpturenweg in Karsee                          Seite 55                          Bessere Noten für Privatschulen?
FOTOGRAF DES MONATS
                                                                                                                 Seite 16
 Gemischtwarenladen                                    Seite 60

FIT & GESUND
  „Das sind wir uns schuldig“                         Seite 66

KULTURKALENDER                                        Seite 72

RUBRIKEN
 Essen & Trinken                                      Seite 40
 Lage der Liga
 Kleinanzeigen & Tiere
                                                      Seite 43
                                                      Seite 87
                                                                                                                Kultur
                                                                                        Wo ist Platz für Herzensbildung?
                                                                                                                Seite 44

                                                                                                              Kirchen
                                                                                         Das Miteinander ist gewachsen
                                                                                                               Seite 21
    IMPRESSUM
Verlag:                                                  Layout:
BLIX-Verlag GmbH & Co. KG                                Büro für Gestaltung MEDIA GROUP,
88326 Aulendorf, Hauptstraße 93/1                        www.bfg-mediagroup.com
                                                         David Hinderberger, Alexander Koschny
Geschäftsführung:                                        Illustration: Michael Weißhaupt,
Dr. Roland Reck, Tel. 07525-9212-12
Assistenz: Angelika Friedrich-Reck -0
Fax 07525- 9212-22
                                                         www.monsterdisein.de

                                                         Druckerei:
                                                                                                        Filmfestival
info@blix.info                                           Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG                  In Historie
                                                         Frankfurter Straße 168
Anzeigen:                                                34121 Kassel                                    und Gegenwart
Dr. Roland Reck 07525-9212-0
Stefan Zieglowski 07351-4290653                          Vertrieb:
                                                                                                               Seite 52
Anton Hänsler 07525-922184                               Angelika Friedrich-Reck
Guy Pascal Dorner 07525-9212-17
anzeigen@blix.info                                       Erscheinungsweise:
                                                         monatlich
Redaktion:
Dr. Roland Reck V.i.S.P., Guy Pascal Dorner,             Druckauflage:
Tobias Köhler, Alexander Koschny, Andrea Reck,           20.000 (IVW 1. Quartal 2017)
Horst Hacker
Tel. 07525/ 9212-0, Fax 07525/ 9212-22                   www.blix.info
redaktion@blix.info
                                                                                                                            Titelfoto: Marco Ricciardo,
Termine: termine@blix.info
                                                                                                                            Motiv des Bühnenprogramms
                                                                                                                            Uli Boettcher | Ü50 - Silberrücken
Auflage und Verbreitung unterliegen der ständigen Kontrolle durch die Informations-
gemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. in Berlin.
                                                                                                                            im Nebel

                                                                                                                                                                 3
MÄRKTE & GESCHENKE WO ES WEIHNACHTET - MARKT WANGEN - BLIX MAGAZIN
EDITORIAL

                Liebe Leserinnen, liebe Leser!

                Zugegeben, es ist auch Selbstbeschäftigung,        die „Silberrücken“, die den Altersdurchschnitt
                wenn wir uns in dieser Ausgabe intensiv mit        bestimmen. Es fehlt die Jugend, die Jungmän-
                Männern beschäftigen. Aber irgendwer muss-         ner.
                te die Arbeit ja machen. Andrea Reck kam uns       Dazu müssen wir uns im nächsten Jahr früher
                zu Hilfe und porträtiert den ehemaligen Ober-      auf die Socken machen. Aber es verhält sich
                bürgermeister von Biberach Thomas Fettback,        wie bei den Frauen: Das Alter bringt es mit sich,
                der mit einer ganz niederschwelligen Hilfe         dass man über das Leben mehr weiß und sa-
                Menschen mit und ohne Migrationshinter-            gen kann, als wenn man gerade aus der Schule
                grund unterstützt und dabei ganz nahe bei          kommt. Das nennt man Lebenserfahrung. Und
                den Menschen und ihren Problemen ist. Bei-         wenn ich mir vorstelle, ich hätte mein Ge-
                spielhaft eben.                                    spräch mit dem „Männerversteher“ Berthold
                Bis vor kurzem wusste ich noch nicht ein-          Porath vor 30 Jahren geführt, dann wäre dies
                mal, dass es einen Internationalen Männertag       vermutlich eine ziemlich dröge Angelegenheit
                gibt. Der findet am 19. November statt und         geworden, bei der ein Aufsteiger sich mächtig
                bestärkte uns, das Thema anzugehen. Ich war        auf die Brust getrommelt, viel von Tradition
                skeptisch, ob es als Titelthema trägt oder ob es   und Fortschritt gelabert und behauptet hätte,
                nicht viel heiße Luft ist, die dabei abgelassen    dass dort, wo er ist, sich beides genial verei-
                wird. Meine Bedenken waren unbegründet.            nigt: Oberschwaben als Bilderbuch und der
                Ich finde dieses NovemberBLIX steht unserem        junge Marketingexperte mitten drin.
                MärzBLIX nicht nach, in dem wir uns ja schon       Für Werbeprospekte mag das taugen, aber dass
                seit einigen Jahren der „Frauenpower“ wid-         das Leben andere Geschichten schreibt, wird
                men. Nun also „Männerpower“ in reflektierter       hoffentlich bei der Lektüre dieses BLIX deut-
                Form. Die Mischung macht’s, und die finde ich      lich. Männer bleibt dran! Und: Frauen habt ein
                spannend. Einziger Wermutstropfen: Es sind         Auge auf uns!

                                                                   viel SpaSS
                                                                   mit BLIX

                                                                   Dr. Roland Reck, Chefredakteur
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AKTUELL

G u y - P ascal                   D orner

Ende mit Schrecken
RIEDLINGEN/WEINGARTEN. Zwei ganz unterschied-
liche Krankenhäuser nehmen zeitgleich ein gemein-
sames Ende: Das Krankenhaus 14 Nothelfer in
Weingarten des Medizin Campus Bodensee sowie das
Sana-Krankenhaus in Riedlingen schließen. In beiden
Fällen gelten die Kliniken als unwirtschaftlich, hatte
man vor Ort dennoch auf andere Lösungen gehofft.                             Das Krankenhaus 14 Nothelfer in Weingarten schließt.
Hier wie dort soll ein Gesundheitszentrum her.                               Foto: Medizin Campus Bodensee

Auf eine dauerhafte Rettung des vor Jahren in eine schwere Krise geratenen   mit Fachärzten und einem ambulanten OP-Zentrum umgewandelt werden.
(seinerzeit städtischen) Krankenhauses 14 Nothelfer in Weingarten durch      Während Weingarten ein Vollkrankenhaus mit 130 Betten geschlossen wird,
dien Medizin Campus Bodensee hatte man in der Welfenstadt gehofft. 2013      hatte man in Riedlingen nur auf den Verbleib von wenigen Betten gehofft.
hatten die „Häfler“ das in umittelbarer Nachbarschaft zum St. Elisabethen-   Der Schritt von Sana in Riedlingen kam überraschend: Eigentlich hatte Sana
Klinikum in Ravensburg, betrieben vom kreiseigenen Krankenhausverbund        vertraglich zugesichert, den Standort zumindest bis zur Fertigstellung des
Oberschwabenklinik gGmbH, befindliche Krankenhaus 14 Nothelfer geret-        neuen Zentralkrankenhauses in Biberach Ende 2020 weiterzuführen. Nun
tet – um es nun doch schließen zu müssen. Denn das Krankenhaus schreibt      wird das Krankenhaus aber schon Ende Juni schließen. Biberachs Landrat
nach wie vor tiefrote Zahlen. Die Übernahme des Weingartener Hauses sei      Heiko Schmid zeigte sich fassungslos, fühlte sich „von Sana überrumpelt“.
im Nachhinein eine unternehmerische Fehlentscheidung gewesen, so der         Als „unfair“ bezeichnete Riedlingens Bürgermeister Marcus Schafft das
Oberbürgermeister von Friedrichshafen Andreas Brand kraft seines Amtes       Verhalten von Sana. Und die Riedlinger Bürgerinitiative zur Erhaltung des
Vorsitzender des Aufsichtsrats des Medizin Campus Bodensee. Der „Häfler“     Klinikums fühlt sich von Sana hintergangen. Sie hatte zusammen mit Kreis
Gemeinderat hat nun das Aus des Weingartener Krankenhauses besiegelt.        und Stadt Ideen entwickelt, wie das Krankenhaus erhalten werden kann.
Fünf Abteilungen – Thoraxchirurgie, Pneumologie, Innere, Kardiologie und,    Man habe sich Hoffnungen gemacht, zumindest einen Teil der stationären
was die „Weingärtler“ besonders schmerzt, die Gynäkologie/Geburtshilfe –     Betten behalten zu können. Sana habe alle in dem Glauben gelassen, das
werden noch diesen Herbst geschlossen. Die anderen Abteilungen, wie die      Krankenhaus werde eine Chance bekommen, so der Vorwurf aus Riedlingen.
Akutversorgung, werden nur noch bis 30. September 2021 weiterbetrieben.      Jetzt hofft man, wenigstens ein Gesundheitszentrum etablieren zu kön-
Bis dahin soll das Krankenhaus 14 Nothelfer in einen Gesundheitscampus       nen.

                                                                                                                                                     5
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AKTUELL

                           R oland                R eck

Aus Fehlern lernen
ULM/BIBERACH/RAVENSBURG. Man sucht sie vergebens, die                                                       aus der Regierung wäre vielleicht für den ei-
                                                                                                            nen oder anderen ‚Balsam für eine vermeintlich
Klimaexperten, die dem beschlossenen Klimapaket der Bundesregierung                                         geschundene sozialdemokratische Seele‘, aber
ihren Segen erteilen, der da lauten müsste: Tauglich, um das 1,5 Grad-                                      ganz sicher kein Beitrag zu mehr Klimaschutz.
Ziel von Paris zu erreichen und damit die Klimaerwärmung global in                                          Im Gegenteil.“
                                                                                                            Das sieht Hilde Mattheis (65), die Ulmer SPD-
ökologisch erträglichen Grenzen zu halten. Stattdessen vernichtende                                         Bundestagsabgeordnete und bekennende Linke,
Kritik: „Ein Dokument der Mutlosigkeit“ nennt es Ottmar Edenhofer,                                          ganz anders. Das ist nicht verwunderlich, kämpft
Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Das zielt                                          sie innerparteilich und öffentlich doch schon
                                                                                                            lange gegen die GroKo und vertrat diese Positi-
nicht nur auf die Kanzlerin, die der Professor berät, und ihre Union,                                       on bis vor kurzem auch noch als Kandidatin für
sondern zwangsläufig auch auf die Koalitionspartnerin SPD. BLIX wollte                                      den Parteivorsitz. Ihre Kandidatur zog sie inzwi-
wissen, wie bewerten die Genossinnen und Genossen in Oberschwaben                                           schen zurück, um den linken Flügel bei der Mit-
                                                                                                            gliederwahl nicht durch ein Stimmensplitting zu
das kritisierte Klimapaket und welche Schlüsse ziehen sie daraus für die                                    schwächen, aber ihre Absage an die große Koali-
Koalition: Weiter so oder raus jetzt?                                                                       tion sieht sie durch die Berliner Klimabeschlüsse
                                                                                                            mehr als bestätigt. Denn diese seien der „Kom-
„Die Bürgerinnen und Bürger, Umweltverbände           bekommt. Damit werden die Klimaschutzziele            promiss vom Kompromiss“ und damit habe man
und Wissenschaft erwarten mehr von uns, damit         von Paris gesetzlich verbindlich geregelt.“ Zwar      „die selbstgesteckten Ziele, nämlich alles dafür
wir unsere Klimaziele 2030 auch wirklich errei-       wird zu Protokoll gegeben, dass „ein Einstiegs-       zu tun, dass das 1,5 Grad-Ziel, welches in Paris
chen. Selbst wenn man das Klimapaket nur als          preis von 35 Euro pro Tonne CO2 erforderlich“         beschlossen wurde, einzuhalten, nicht erreicht“.
Grundlage für Weiteres sehen kann, geht dieser        sei, was deutlich von den beschlossenen zehn          Daraus folgert Mattheis: „Ich hoffe, dass der Par-
Schritt nicht weit genug“, heißt es in der Pres-      Euro in Berlin abweicht, aber das ändert nichts       teitag im Dezember die Konsequenzen zieht und
semitteilung von neun SPD-Kreisverbänden in           an dem Lob: „Die Vorschläge der Bundesregie-          ein Ausstieg aus der GroKo beschlossen wird.“
Baden-Württemberg, darunter der Bodensee-             rung für den Klimaschutz sind wichtige Schritte       Die Geschichte der SPD ist in ihrer Dauerhaf-
kreis und Ravensburg, jedoch nicht der Bibera-        zu einer ambitionierteren Klimapolitik.“              tigkeit Trost für die geschundene Parteiseele in

Heike Engelhardt (58) ist SPD-Kreisvorsitzende        Martin Gerster (48) ist SPD-Bundestagsabge-           Hilde Mattheis (65), SPD-Bundestagsabge-
in Ravensburg.                                        ordneter und Kreisvorsitzender in Biberach.           ordnete aus Ulm, ist Vorsitzende des Forums
                                                                                                            Demokratische Linke 21.
cher Kreisverband. „Es ist unseren Kindern und        Dahinter reihen sich sowohl der bis dato klima-       schwierigen Zeiten, aber provoziert auch Fragen.
kommenden Generationen gegenüber zutiefst             politisch völlig unauffällige Biberacher Kreisvor-    Am 15. November 1959 hat die SPD das Godes-
unverantwortlich, wenn wir nicht alles versu-         sitzende und Bundestagsabgeordnete Martin             berger Programm beschlossen. Zehn Jahre später
chen, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen“, geben       Gerster (48) als auch die aufmüpfig gewordene         stellte sie mit Willi Brandt den Kanzler. Und in
sich die Genossen an der Basis in ihrer Reaktion      Ravensburger Kreisvorsitzende Heike Engelhardt        der Gegenwart lautet die BLIX-Frage an die drei
auf das Berliner Klimapaket entschlossen. Das         (58) ein. Folglich sind sich auch beide einig, dass   SPD-Politiker: „Laut aktuellen Umfragen fällt die
war noch vor dem Landesparteitag der SPD am           die SPD in der Koalition zu verbleiben hat. „Sich     SPD mit weniger als 14 Prozent Zustimmung
12. Oktober in Heidenheim.                            aus der Verantwortung zu stehlen mit faden-           hinter die AfD zurück. Was ist schiefgelaufen?“
„Klimaschutz mit Mut“, lautet der dortige Be-         scheinigen Argumenten – ‚lieber nicht regieren        Der Kompromiss als unabdingbares demokrati-
schluss, mit dem sich die Landes-SPD ohne Um-         als schlecht regieren‘ – darf nicht der Stil der      sches Qualitätssiegel wird von Engelhardt und
schweife hinter das Berliner Klimapaket stellt. „Es   Sozialdemokratie sein“, postuliert Engelhardt.        Gerster beschworen, was aber immer weniger
ist gut, dass Deutschland ein Klimaschutzgesetz       Und Gerster ist sich sicher: „Ein SPD-Ausstieg        akzeptiert würde. Das mache ihm Sorgen, erklärt

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MÄRKTE & GESCHENKE WO ES WEIHNACHTET - MARKT WANGEN - BLIX MAGAZIN
AKTUELL

                                                                                       WIR SUCHEN!
Gerster, der als ausgebildeter Journalist auch die Medien dafür verant-
wortlich macht. Hilde Mattheis empfiehlt die parteieigene Analyse „Aus
Fehlern lernen“ (2017) zur Lektüre und vermisst eine „stimmige sozialde-
mokratische Gesamterzählung, wie wir uns die Zukunft vorstellen“.
Der Klimawandel stellt diese Frage unerbittlich und fordert Antworten –
jetzt! Es hat 40 Jahre gedauert, bis sich die Grünen am 17. Oktober er-
mannt haben, die Forderung nach einem Tempolimit auf Autobahnen von
130 Stundenkilometer im Bundestag zur Abstimmung zu bringen. Sie fie-
len damit trotz „Fridays for Future“ grandios durch: Nur 126 Abgeordnete
von den Grünen und Linken stimmten von insgesamt 631 abgegebenen
Stimmen für den Antrag. Begründet war dieser mit größerer Sicherheit,
weniger Verkehrsunfällen und -toten und eine Verringerung des CO2-
Ausstoßes. Der Beschluss hätte nach Berechnungen eines Expertenteams
des SPIEGEL zukünftig jährlich (!) 140 Verkehrstote weniger zur Folge,
aber nur sehr wenig Auswirkungen auf den Klimawandel, das wissen auch
die Umweltschützer, aber er hätte Berge in den Köpfen versetzen können
(Deutschland ist das einzige EU-Land ohne Tempolimit), wäre sofort wirk-
sam geworden und hätte Geld gespart. Es kam auf die SPD an. DIE ZEIT        KUNDENBETREUER (m/w/d) GESUCHT!
fasst es in den lapidaren Satz: „Die SPD unterstützt das Vorhaben eigent-
                                                                            IHRE AUFGABE: Sie sind betraut mit der Beratung und Betreuung unserer
lich, hat aber aus Koalitionstreue dagegen gestimmt.“                       Anzeigenkunden sowie mit der Akquise von Neukunden - dies bei einer
Und nun stirbt auch noch Erhard Eppler! Einer der letzten großen alten      leistungsorientierten Entlohnung.
Männer der SPD. Der gebürtige Ulmer, Jahrgang 1926, promovierter Leh-
rer, Entwicklungshilfeminister der aus Protest gegen die Sparmaßnahmen      Wünschenswerte Vorraussetzungen:
des SPD-Bundeskanzlers Helmut Schmidt zurücktrat und in zwei Landtags-      • Erfahrung im Verkauf/Marketing
wahlen als SPD-Vorsitzender in Baden-Württemberg klar gegen die CDU         • Ein symphatisches Auftreten sowie höfliche Umgangsformen
verlor, viele Jahre Vorsitzender der Grundwertekommission seiner Partei       sind für Sie selbstverständlich.
war, Nachrüstungsgegner und Umweltschützer. Und Verfasser des Buches        • Den nötigen „Biss“ für den Erfolg bringen Sie mit.
„Wende oder Ende“, das 1975 (!) mit dem Untertitel „Von der Machbarkeit     Haben Sie Interesse?
des Notwendigen“ erschien und wachstumskritisch vorwegnahm, wovon           Für weitere Informationen steht Ihnen Herr Dr. Roland Reck
die SPD nichts wissen wollte, was die Grünen sich zu Eigen machten und      unter 07525/9212-0 oder via Email unter reck@blix.info zur Verfügung.
heute die SchülerInnen auf die Straße treibt: Ihr klaut uns die Zukunft!
                                                                                                      www.blix.info

                                                                                                                                                    7
MÄRKTE & GESCHENKE WO ES WEIHNACHTET - MARKT WANGEN - BLIX MAGAZIN
AKTUELL

                         G u y - P ascal                     D orner

Neuer Gemeinderat überrascht
BAD WALDSEE. Ob das Bauchgefühl mancher Bad Waldseer Gemeinderäte                                       Räte würden eine geheime Abstimmung an-
                                                                                                        streben, um sich dann der Stimme enthalten
insgeheim für „McDonald‘s – Ich liebe es!“ gestimmt hat? Oder war es                                    zu können. Alexander Bösch, Gastwirt/Hotelier
doch eher ein Placet für eine freie Mandatsausübung? Fakt ist: Das                                      sowie einer der Sprecher der Initiatoren eines
Gremium hat einem Bürgerentscheid zum geplanten Rasthof plus Hotel                                      Bürgerentscheids, hatte öffentlich bekundet,
                                                                                                        eine geheime Abstimmung sei „ein fatales Si-
und Systemgastronomie an der B30 – trotz 1800 Unterschriften – eine                                     gnal und beinahe schon skandalös“. Ins gleiche
Absage erteilt. Nun also Burger statt Bürger? Und die Initiatoren des                                   Horn hat der Ortsverband von Bündnis 90/Die
Bürgerentscheids lecken ihre Wunden.                                                                    Grünen gestoßen. In der Gemeinderatssitzung
                                                                                                        hat dann auch Rita König (SPD) tatsächlich
Ein Formfehler, begangen von den Initiatoren        scheidung über die Frage, ob an der B30 ein         die geheime Wahl beantragt; ihr folgten aber
des Bürgerbegehrens, hatte dem „alten“ Ge-          Rasthof mit Tankstelle, Waschpark, Hotel und        nur sechs weitere Räte. Es wurde öffentlich
meinderat (nach der Kommunalwahl noch in-           Systemgastronomie (damit kann, muss aber            abgestimmt. Das Ergebnis überraschte: Die er-
terimsweise im Amt) keine Wahl gelassen: er         nicht zwangsläufig ein McDonalds gemeint            forderliche Zweidrittelmehrheit wurde knapp
musste das Bürgerbegehren ablehnen (BLIX            sein) gebaut werden darf, den Bürgern über-         verpasst. Die Meinung war geteilt in fast al-
berichtete). Doch nun hätte der neu gewählte        lassen können. Hätte! Denn der Gemeinderat          len Fraktionen, wobei die Freien Wähler mehr-
Gemeinderat mittels einer Zweidrittelmehr-          entschied anders. Ja, und zwar in öffentlicher      heitlich gegen einen Bürgerentscheid, die CDU
heit den Bürgerentscheid dennoch zulassen           Abstimmung. Das Gremium setzte damit auch           mehrheitlich dafür sowie die Grünen alle dafür
können. Damit hätte das Gremium die Ent-            ein Signal an Kritiker, die geglaubt hatten, die    votierten. Bürgermeister Roland Weinschenk
                                                                                                        stimmte dagegen.
                                                                                                        Hatte Bösch noch vor der Gemeinderatssitzung
                                                                                                        in der Presse rechtliche Schritte im Falle der
                                                                                                        Ablehnung des Bürgerentscheids angedroht,
                                                                                                        ist seit dem Votum des Gemeinderats gegen
                                                                                                        einen Bürgerentscheid seitens der Initiatoren
                                                                                                        davon keine Rede mehr. Horst Schmidt, Gast-
                                                                                                        wirt/Hotelier sowie Bösch einer der Sprecher
                                                                                                        der Initiatoren, sprach gegenüber BLIX von ei-
                                                                                                        nem „herben Schlag“. Er und seine Mitstreiter
                                                                                                        seien davon ausgegangen, dass der Gemein-
                                                                                                        derat nach positiven Signalen im Sommer den
                                                                                                        Bürgern das letzte Wort bei dieser Sache über-
                                                                                                        lassen würde. Und nun? Sie seien schockiert
                                                                                                        sowie ziemlich ratlos, so Schmidt. Erst mal die
                                                                                                        Wunden lecken.

                                                                                                        Die Demonstration gegen den geplanten Rast-
                                                                                                        hof mit Systemgastronomie an der B30 bei Bad
                                                                                                        Waldsee im März (Foto) hat nichts genutzt:
                                                                                                        Der Gemeinderat entschied, dass die Bürger
                                                                                                        nicht gehört werden und dass der Investor sei-
                                                                                                        ne Pläne weiter verfolgen kann. Foto: Dorner

Des Bürgermeisters Waterloo
ILLMENSEE. Dass ein Bürgermeister abgewählt wird, ist hierzulande             am 6. Oktober verfehlte Stimmenkönig Michael
immer noch eine Seltenheit. Dass ein Bürgermeister aber im ersten             Reichle mit 40,8 Prozent die absolute Mehrheit;
Wahlgang mit nur 7,2 Prozent abgewatscht wird, dennoch unbe-                  beim zweiten Wahlgang holte er mit 48,7 Prozent
irrt zum zweiten Wahlgang Antritt und dort mit 3,0 Prozent sein               die einfache Mehrheit. Reichle ist „mit Leib und
Waterloo erlebt, ist mehr als eine Schlagzeile wert. Jürgen Lasser,           Seele in Ilmensee verwurzelt“, ist Sparkassenfachwirt
seit 2012 Bürgermeister der Drei-Seen-Gemeinde Illmensee, muss                und Bankkaufmann. Reichle, seine Frau Tina sowie
das Rathaus für Michael Reichle (49) räumen.                                  ihre drei Kindern wohnen in Illmensee. Der neue
                                                                              Bürgermeister ist zudem Zunftmeister des örtlichen
Jürgen Lasser war 2011 im zweiten Wahlgang mit 58,1 Prozent der Stimmen       Narrenvereins Wasserspucker. Ein Lokalmatador also, Michael Reichle
zum Bürgermeister der gut 2000 Einwohner zählenden Gemeinde gewählt           aber nicht vom Fach.
worden. Damals hieß er noch Hoffmann mit Nachnamen. Inzwischen hat er den     Dass sich der bisherige Bürgermeister Lasser eine derartige Klatsche holte,
Nachnamen seiner Frau angenommen. Während seiner Amtszeit war er mehr-        hat trotz seiner Umstrittenheit viele überrascht. Gerade noch 38 Stimmen
fach mit dem Gemeinderat zusammengerasselt. Wohl auch deshalb war das         bekam er im zweiten Wahlgang. Die Wahlbeteiligung lag beide Male uner-
Bewerberfeld bei der jetzigen Bürgermeisterwahl verhältnismäßig groß: Nebst   wartet hoch: 73,8 Prozent im ersten Wahlgang sowie 70,4 Prozent im zweiten
Lasser hatten sich sechs weitere Kandidaten beworben. Beim ersten Wahlgang    Wahlgang. (gpg)

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                           R oland              R eck

„Das macht keiner“
AULENDORF. „Man schmiede das Eisen, solange es heiß ist“, diesem                                Diese Planung, so die Begründung, basiere auf
                                                                                                veraltete und unvollständige Erhebungen und
Motto folgend fordert eine Initiative um den Fahrgastverband Pro Bahn                           entspräche nicht mehr den klimapolitischen
Bodensee-Oberschwaben die Änderung der bisherigen Planung, wonach                               Forderungen: möglichst viele Verkehrsteilneh-
Fahrgäste mit der Regionalbahn zwischen Ulm und Friedrichshafen und                             mer durch attraktive Angebote von der Straße
                                                                                                in die Bahn zu holen! Dafür müssten jetzt im
umgekehrt in Aulendorf umsteigen müssen.                                                        Rahmen der Elektrifizierung der Südbahn und
                                                                                                der Ertüchtigung des Knotenpunkts Aulendorf
                                                                                                zum barrierefreien Bahnhof die Voraussetzun-
                                                                                                gen geschaffen werden. Es geht um den lang-
                                                                                                samen Regionalbahnverkehr, der die kleinen
                                                                                                Haltestellen entlang der Südbahn anfährt im
                                                                                                Unterschied zu den schnellen IRE-Zügen, die
                                                                                                zwar bis zum Bodensee durchgehen, aber an den
                                                                                                kleinen Haltestellen vorbeirauschen und deshalb
                                                                                                für den Kurzpendler uninteressant sind.
                                                                                                Die Forderung von Umweltverbänden, Gewerk-
                                                                                                schaften und Betriebsräten würde einen Ausbau
                                                                                                des Aulendorfer Bahnhofs um ein weiteres Gleis
                                                                                                erfordern. Dafür wollen sie werben und star-
                                                                                                teten eine Unterschriftenaktion, die vor allen
                                                                                                Dingen auf die Beschäftigten der großen Unter-
                                                                                                nehmen entlang der Bahnstrecke abzielt. Denn
Die „rote Karte“ zeigen die Initiatoren den Plänen, dass die Kurzstreckenpendler in Aulendorf   dort sehen die Initiatoren das Fahrgastpotenzi-
umsteigen müssen. Von links: Bruno Sing, Personalrat beim ZfP in Bad Schussenried und Vorsit-   al, das täglich davon profitieren würde, sollten
zender der BUND-Ortsgruppe Aulendorf, Herbert Kasperek, DGB-Vorsitzender Kreis Biberach und     ihre Pläne realisiert werden. „In Weißenau ein-
Manfred Blumenscheid vom Fahrgastverband Pro Bahn Bodensee-Oberschwaben. Foto: Reck             steigen, um nach Bad Schussenried zu fahren

kreissparkasse                             R avensburg

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und dafür in Aulendorf umsteigen: das macht            bahn vor drei Jahren dem Ministerium als zu-        richshafen zukunftsfähig, mahnen betroffene
keiner“, erklärt der ZfP-Betriebsrat Bruno Sing.       ständigen Aufgabenträger „die Brechung der          Bürgermeister entlang der Südbahn. Und der
Die Argumente sind eingängig: Bei einem Kos-           Regionalbahn in Aulendorf“ empfohlen habe.          Biberacher Landrat Heiko Schmid wird in der
tenvolumen von über 300 Millionen Euro für             Die Empfehlung aus der Region lautete also:         SchwäZ mit der Erkenntnis zitiert: „Wir arbeiten
die Elektrifizierung würde die Erweiterung des         umsteigen statt durchfahren!                        heute an der Weichenstellung für das zukünfti-
Aulendorfer Bahnhofs im Rahmen dessen not-             Das wollen die Initiatoren um den Fahrgastver-      ge Nahverkehrsangebot und gestalten damit die
wendiger und vorgesehener Modernisierung               band mit Hilfe der Unterschriftenaktion ändern.     Mobilität im Landkreis für die nächsten Jahr-
(barrierefrei) „bestenfalls eine einstellige Millio-   Aber den vielen möglichen Berufspendlern im         zehnte.“ Und dass die notwendige Verkehrs-
nensumme“ zusätzlich erfordern, heißt es in der        Schussen- und Risstal, wo sich viele große Un-      wende nicht innerhalb von Landkreisgrenzen zu
Presseerklärung. Eine Investition in die Zukunft,      ternehmen wie an einer Perlenschnur aufreihen,      schaffen ist, auch das ist Stand der Erkenntnis.
so die Initiatoren, „der Flaschenhals Aulendorf        stehen die von der DB Netze geschätzten (!)         Dazu bedürfe es „ein noch besseres und attrak-
muss endlich beseitigt werden“.                        zehn Millionen Euro gegenüber, die das zusätzli-    tiveres öffentliches Mobilitätsangebot“. Schmid:
Verkehrsminister Winfried Hermann, als Grü-            che Gleis im Bahnhof Aulendorf an Mehrkosten        „Uns ist die Komplexität der Themen im öffent-
ner bekennender Schienen-Fan, habe kürzlich            bedeuten würden. Kosten, die die Bahn nicht         lichen Personennahverkehr durchaus bewusst.“
beim Jubiläum „150 Jahre Bahnknotenpunkt               alleine übernehmen würde, gefragt wären der         Man darf gespannt sein, ob daraus mehr folgt
Aulendorf“ auf die Forderungen aus der Region          Bund, das Land und womöglich auch die Kom-          als ein zu leicht befundenes „oberschwäbisches
verwiesen, erinnert sich Bruno Sing, der für die       munen, weshalb das Landratsamt Ravensburg           Klimapaketle“.
Grünen im Kreistag sitzt. Mit anderen Worten:          einen entsprechenden Antrag der Grünen im
Der Ball liege bei den Kommunen und Kreisen            Ausschuss für Umwelt und Mobilität mit dem
entlang der Südbahn, die sich schon lange im
Interessenverband Südbahn (IV Südbahn) zu-
                                                       Verweis abschmetterte, dass nachdem „sich kein
                                                       Finanzierer für dieses Vorhaben gefunden hat,
                                                                                                             INFO
                                                                                                             INFO
sammengeschlossen haben. Darauf verweist               das Projekt nicht weiterverfolgt wurde“.              Die Unterschriftenliste und weitere
auch das Ministerium in einem Schreiben an             Im Nachbarkreis Biberach zeigt man sich etwas         Informationen unter:
den Personalrat des ZfP Südwürttemberg, in             aufgeschlossener. Langfristig sei nur ein durch-         www.bund-aulendorf.de
dem es heißt, dass die Mitglieder des IV Süd-          gehender Regionalverkehr von Ulm nach Fried-

H orst              H acker                                                     Freitag aus der Schule
                                                                                zu Demos auf die Straße

Lust statt Last                                                                 zu gehen. Das mache
                                                                                Druck auf die Politik und
LEUTKIRCH. Würde sich in ganz Baden-Württemberg die Energiewende                dränge die Politiker zum
so überzeugend und erfolgreich vollziehen wie sie bei der Leutkircher           Handeln.
Firma Elobau seit zehn Jahren vonstatten geht, stünde das grün-                 Den Anteil Deutschlands
schwarz regierte südwestdeutsche Bundesland vor einer glänzenden                an      den     globalen
umwelt-, energie- und klimapolitischen Bilanz. So lässt sich der                Emissionen beziffer-
Tenor einer Veranstaltung in Werk 2 der Elobau GmbH & Co. KG, dem               te der Minister mit
Hersteller von Sensorikbedienelementen, zusammenfassen. Rund 100                2,5 Prozent, den von
geladene Gäste aus Wirtschaft und Politik folgten der Einladung zum             Baden-Württemberg auf
8. Energiewirtschaftsforum des Landreises Ravensburg.                           0,2 Prozent. Trotz die-
                                                                                ser niedrigen Anteile: Umweltminister Franz Untersteller empfahl
Punktgenau auf den Tag wurde vor 20 Jahren die Energieagentur Ravensburg        Wer, wenn nicht wir in Lust statt Last beim Klimaschutz.           Foto: hh
als unabhängige Beratungseinrichtung ins Leben gerufen. Zu Beginn der           Baden-Württemberg
Jubiläumsveranstaltung verwies der Ravensburger Landrat Harald Sievers          und Deutschland, soll
darauf, dass der Landkreis seit mehreren Jahren maßgeblich zur Umsetzung        sonst in Sachen Klimaschutz vorangehen? Maßnahmen zum Klimaschutz
der Energiewende in der Region beiträgt. Mehrfach bereits wurde er für seine    dürften nicht als Belastung gesehen und empfunden werden. Vielmehr seien
Anstrengungen mit dem European Energy Award zertifiziert, zuletzt 2016 zum      sie als Chance zu sehen, die Zukunft besser gestalten zu können. Es müsse
zweiten Mal in Gold, was man für 2020 erneut anstrebe.                          Lust machen, bestehende Infrastrukturen zu modernisieren, keine Last, so der
Der aus Stuttgart angereiste Umweltminister des Landes Baden-Württemberg        Minister. Das bundespolitische Klimaziel, bis 2030 die CO2-Emissionen auf 55
Franz Untersteller referierte über den derzeitigen Stand der Energiewende in    Prozent des Werts von 1990 zu senken, hält Untersteller für nicht realistisch.
Baden-Württemberg. Einleitend lobte er den Gastgeber, Elobau-Geschäftsführer    55 Prozent würden bedeuten 300 Millionen Tonnen weniger CO2 freizuset-
Michael Hetzer: „Sie spielen wirklich in der ersten Liga“. Anerkennung zollte   zen. Kompetente Fachleute rechnen mit nur 150 Millionen Tonnen. Die von
der Minister der jugendlichen Generation für ihr weltweites Engagement, am      der Bundesregierung festgelegte Bepreisung von zehn Euro pro Tonne CO2
                                                                                bedeute eine Erhöhung der Spritpreise um drei Cent pro Liter. Wirklich ernst
                                                                                zu nehmende Forderungen belaufen sich auf eine Bepreisung von 40 bis 60
                                                                                Euro/Tonne CO2, was eine echte Lenkungswirkung brächte.
                                                                                Mit großer Sorge betrachtet der grüne Landesminister für Umwelt, Klima
                                                                                und Energiewirtschaft die gehörig ins Stocken geratene Energiewende,
                                                                                dabei vor allem die dem St. Florians-Prinzip geschuldete Ausbaukrise bei
                                                                                der Windkraft. Bundesweit seien in 2019 148 Windenergieanlagen mit 507
                                                                                MW Gesamtleistung ans Netz gegangen. In Niedersachsen wurden 36 neue
                                                                                Windturbinen aktiviert, in Bayern nur zwei, in Baden-Württemberg gar nur
                                                                                eine einzige. Lag der Zubau von 2014 bis 2017 insgesamt jährlich bei 4600
                                                                                MW, würden bis Jahresende 2019 kaum 1000 Megawatt erreicht.
                                                                                In Anbetracht zahlreicher Bürgerinitiative gegen die Windenergie ist der
                                                                                bestehende Handlungsdruck riesengroß. Bis 2022 müssen zwei noch laufende
                                                                                Kernkraftwerke ersetzt werden, bis 2038 die Defizite durch den Ausstieg aus
                                                                                der Kohleverstromung. Sein Fazist aus dem Besuch in Leutkirch: „Wir müssen
                                                                                die Bürger nach Vorbild der Ravensburger Energieagentur überzeugen und
                                                                                mitnehmen“. Statt eines „Päckchens“ braucht es ein Klimaschutz-Paket.

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BILDUNG

                   H O chschule                         ravensburg - weingarten

Welcher Studiengang passt zu mir?
WEINGARTEN. Schulabschluss in der Hand – und nun?
Studieren ja oder nein? Wenn ja, was genau? Und vor allem
wo? Fragen über Fragen. Die Entscheidung, wie es nach
dem Abitur weitergehen soll, fällt nicht allen leicht. Kein
Wunder, denn das Angebot an Studiengängen ist groß.
Allein an der Hochschule Ravensburg-Weingarten (RWU)
sind es 19 Bachelor- und 13 Masterstudiengänge.

Beim landesweiten Studieninformationstag am Mittwoch, den 20. Novem-
ber präsentiert die RWU allen interessierten Gästen ihre Studiengänge. Dabei
kann man sich nicht nur über Studieninhalte informieren, sondern auch über
Bewerbungsanforderungen, Zulassung und Studienfinanzierung, über Labo-
re, Exkursionen und Auslandssemester.

Mit Studierenden über ihren Studiengang ins Gespräch kommen
Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr im Foyer des Hauptgebäudes. Bis 14 Uhr     Beim Studieninfotag können Interessenten mit Studierenden sowie mit
wid ein Programm mit Infoständen, Workshops, Seminaren und Präsentatio-        Professorinnen und Professoren ins Gespräch kommen.
nen geboten. Es besteht die Möglichkeit, mit Studierenden über ihren Studi-
engang und ihre Projekte ins Gespräch zu kommen. Oder man lässt sich von
Professorinnen und Professoren persönlich beraten. Dieses Programm wird         INFO
auch den starken Praxisbezug der RWU vor Augen führen. An der Hochschule
für Angewandte Wissenschaften werden schon während des Studiums viele           Studieninformationstag an der RWU
praktische Erfahrungen gesammelt. So ist ein Praxissemester fester Bestand-     Mittwoch, 20. November 2019, 10-14 Uhr
teil aller Studiengänge. Wer sich auch kulinarisch schon auf sein Leben als     Hauptgebäude, Doggenriedstraße, 88250 Weingarten
Studentin oder Student einstellen möchte, kann zum Mittagessen die Mensa        Weitere Infos:
in der Mitte des schönen und grünen Weingartener Campus besuchen.                  www.rwu.de www.studieninformationstag.de

V O R L E S E T A G

Lust aufs Lesen
WEINGARTEN. Am 15. November dürfen sich Kinder ab 6 Jahren
vom Lesen inspirieren lassen und in andere Rollen schlüpfen. Denn
dann findet ab 13:30 Uhr im Festsaal der Pädagogischen Hochschule
Weingarten der große Vorlesetag statt.

Kopfkino beim Vorlesen ent-
steht durch wörtliche Rede, durch
Stimmanpassungen, durch Mundart,
durch Gesten, Mimik und Bewegung,
durch Dynamik und Ausdruck. Bei
Hörbüchern lässt sich dies besonders
nachvollziehen. Auch der Einsatz von
„sprechenden“ Figuren beim Vorlesen
regt das Kopfkino und damit die eige-
ne Gedanken- und Gefühlswelt von Beim Vorlesen kommt es mitunter
Kindern und Jugendlichen an, um das auf schnelle Rollenwechsel an.
eigene Lesen anzuregen.
Zur 8. Auflage des Vorlesetages „Inspiration Vorlesen“ an der Pädagogischen
Hochschule Weingarten sind alle Vorleserinnen und Vorleser herzlich ein-
geladen – ob ehrenamtlich, aus einer Bildungseinrichtung oder einfach als
begeisterter Vorleser. Baden-Württembergs Sozial- und Integrationsminister
Manfred Lucha wird den Vorlesetag eröffnen und selbst in die Rolle
eines Vorlesers schlüpfen. Die Wangener Autorin Claudia Scherer liest,
auch in Mundart, PasParTout bietet improvisatorisches Figurentheater, und
Berufssprecher Peter Eilichmann macht Hörspiele lebendig. Jutta Klawuhn und
Alex Niess werden mit allen Mitteln der improvisierten Schauspielkunst mode-
rieren. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Anmeldung unter: 0751-851310 oder
   www.bildungsbuero-ravensburg.de/vorlesen

                                                                                                                                               11
BILDUNG

                               I nstitut              für        soziale   berufe

Generalistische Pflegeausbildung
RAVENSBURG. Die generalistische Pflegeausbildung

                                                                                    Foto: Franziska Reichel
– oft verkürzt nur „Generalistik“ genannt – wird
ab dem kommenden Ausbildungsjahr 2020 bun-
desweit angeboten. Sie vereint drei Berufe, die bis-
her getrennt ausgebildet wurden: Krankenpfleger,
Kinderkrankenpfleger und Altenpfleger.

Die Ausbildung geht über drei Jahre und nach bestandenem Examen
dürfen sich die Absolventinnen und Absolventen Pflegefachmann oder
Pflegefachfrau nennen.
Durch die Vereinheitlichung der Pflegeausbildung ab 2020 stehen den
Pflegefachkräften künftig alle drei Fachgebiete der Pflege, also Alten-,
Kinderkranken- und Krankenpflege, offen. Auch die Wahl des Ausbil-
dungsortes schränkt die spätere Berufswahl nicht mehr ein, da die Ge-
neralistik bundesweit im nächsten Jahr eingeführt wird und auch euro-
paweit anerkannt wird.
Die generalistische Pflegeausbildung gliedert sich in einen schulischen
und in einen betrieblichen Teil. Der theoretische Part findet in einer
staatlichen oder staatlich anerkannten Pflegeschule statt und die be-
triebliche Ausbildung wird in verschiedenen Pflegeeinrichtungen wie
zum Beispiel Krankenhaus, Altenheim, Psychiatrie oder im ambulanten
Dienst durchgeführt.
Auch das Institut für Soziale Berufe bietet in Ravensburg sowie in Wan-
gen, Bad Wurzach und Ulm ab dem 1. September 2020 die generalisti-
sche Pflegeausbildung an. www.ifsb-rv.de

12
BILDUNG

H ochschule                      biberach

Kleine Schule mit großem Angebot
BIBERACH. Die Hochschule Biberach bietet vielseitige und an
der Praxis orientierte Bachelor- und Masterstudiengänge in den
Themenfeldern Biotechnologie, Energie, Bau und Immobilien an.
Dafür wurde sie bereits mehrfach im bundesweiten Hochschulranking
mit Bestnoten ausgezeichnet.

                                                 Brücken bauen oder
                                                 Tunnel planen? Wohn-
                                                 und Lebensräume schaf-
                                                 fen? Erneuerbare Energien
                                                 innovativ        einsetzen?
                                                 Neue Technologien ent-
                                                 wickeln in der biotech-
                                                 nologischen Herstellung
                                                 von Medikamenten oder
                                                  von Wertstoffen? Als
Die Hochschule Biberach bietet das bun-
                                                  Betriebswirt Immobilien-
desweit einmalige Studienmodell Bachelor
                                                  oder Energiemärkte unter
International an. Foto: HBC/Stefan Sättele
                                                  die Lupe nehmen? Wer sich
für eine dieser Aufgaben interessiert, der ist an der Hochschule Biberach
richtig. Das Studienangebot ist praxis- und projektorientiert und erhielt wie-
derholt Bestnoten in den bundesweiten Rankings. Rund 2500 Studierende
und 80 Professoren schätzen die hervorragende Ausstattung in den Laboren
und Ateliers. Der Campus ist geprägt durch eine familiäre Atmosphäre,
Lehrende und Lernende stehen im persönlichen Kontakt.
Neben den klassischen Bachelor- und Masterstudiengängen bietet die
HBC teilweise duale Studienmodelle an sowie den „Bachelor International“.
Alle Studieninteressierten sind am 20. November 2019 an die Hochschule
Biberach eingeladen. Dann präsentiert die HBC ab 14 Uhr alles rund um ihre
Studienangebote. www.hochschule-biberach.de

                                                                                           13
BILDUNG

               K arriereb ö rse                            2 0 1 9

               Karrierestart
               SIGMARINGEN. Am Mittwoch, den 6. November,
               findet die 18. Karrierebörse der Hochschule Albstadt-
               Sigmaringen auf dem Sigmaringer Campus statt.
               Mehr als 60 Unternehmen aus unterschiedlichsten
               Branchen kommen nach Sigmaringen, um hier ihre
               Nachwuchskräfte von morgen kennenzulernen.

               Von 9.30 Uhr bis 15 Uhr können Studierende und Absolventen aller Hoch-
               schulen sowie berufstätige Akademiker auf Stellensuche an den Messe-
               ständen der Aussteller Gespräche mit Personalverantwortlichen führen
               und wichtige Kontakte knüpfen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist
               nicht erforderlich. Wer gut informiert ist, steigert seine Chancen. Daher
               lohnt es sich, vor dem Besuch der Jobmesse die Veranstaltungshomepage
               zu besuchen. Unter       www.karriereboerse-albsig.de sind ausführliche
               Ausstellerprofile aller teilnehmenden Unternehmen verfügbar. Neben
               den grundlegenden Informationen zu den Unternehmen, deren Produk-
               ten oder Dienstleistungen erfährt man, welche Qualifikationen Bewerber
               mitbringen sollten, welche Studiengänge passen und ob Praxissemester,
               Stellen für Abschlussarbeiten oder Jobs angeboten werden. Der erste
               Eindruck ist entscheidend. Wer gut informiert ist und Unterlagen wie
               ein Kurzprofil, einen Lebenslauf oder eine komplette Bewerbungsmappe
               vorbereitet hat, zeigt echtes Interesse und bleibt in positiver Erinnerung.
               Um 12 Uhr startet parallel zur Messe ein Vortragsprogramm mit zwölf
               Unternehmenspräsentationen. Den genauen Terminplan und Informa-
               tionen zu den vortragenden Unternehmen finden Interessierte auf der
               Homepage, im Journal und in den Flyern vor Ort. Wer selbst ein Un-
               ternehmen gründen möchte und eine pfiffige Geschäftsidee hat, dem
               bietet der Start up BW Elevator Pitch ab 14.30 Uhr eine Plattform. Hier
               können Gründungsinteressierte und (potenzielle) Start-Ups eine Jury
               und das Publikum in nur drei Minuten von ihrer Geschäftsidee begeis-
               tern. Anmeldung und Infos unter:
                  www.startupbw.de/wettbewerbe/elevatorpitch/wettbewerbe-20192020/

               Künftige Auszubildende und Unternehmen können hier in Kontakt
               treten und sich über zukunftsorientierte Berufe informieren.

                INFO
                 Wann: Mittwoch, 6. November 9.30 Uhr bis 15 Uhr
                 Elevator Pitch ab 15 Uhr
                 Wo: Campus Sigmaringen, Anton-Günther-Str. 51, 72488 Sigmaringen

14
BILDUNG

                   D uale             H ochschule                         B aden - W ürttemberg

Vorbereitet auf die Zukunft
RAVENSBURG. In ganz Baden-Württemberg tummeln
sich die angehenden Abiturienten am 20. November an
den Hochschulen des Landes. Auch die DHBW Ravens-
burg lädt zu diesem Studieninformationstag auf ihre
Campus in Ravensburg (Fakultät Wirtschaft) und in
Friedrichshafen (Fakultät Technik) ein, um über das Stu-
dienangebot zu informieren. Unternehmen, die gemein-
sam mit der DHBW ausbilden, sind ebenfalls vor Ort.

Wer die Vorteile eines akademischen Studiums mit vielen praktischen Einbli-
cken und Erfahrungen verknüpfen möchte, der ist an der DHBW Ravensburg
an der richtigen Adresse. Ein Student der DHBW schließt für die Dauer des
Studiums einen dreijährigen Vertrag mit einem Unternehmen ab und belegt       Die DHBW Ravensburg lädt am 20. November zum landesweiten Studi-
parallel dazu einen Studiengang an der DHBW Ravensburg. Theorie- und          eninformationstag an ihre Campus Friedrichshafen und Ravensburg ein.
Praxisphasen wechseln sich ab. Ein Vorteil: Der Student steht während des
gesamten Praxisphase auf der Gehaltsliste des Partnerunternehmens.            Campus Friedrichshafen (Fakultät Technik):
                                                                              Am Campus Friedrichshafen im Fallenbrunnen werden die Schüler um 10
Campus Ravensburg (Fakultät Wirtschaft):                                      Uhr begrüßt. Bis 13 Uhr stellen sich die technischen Studiengänge vor – das
Start ist um 9 Uhr, bis 13 Uhr stellen sich in den Räumen der DHBW die ein-   wären Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik, Luft- und Raumfahrttech-
zelnen vorwiegend betriebswirtschaftlichen Studiengänge vor. Im Gebäude       nik sowie Wirtschaftsingenieurwesen. Auch in Friedrichshafen sind Vertreter
Marienplatz 2 gibt es ein Rahmenprogramm. Stündlich startet in der Mensa      von Unternehmen vor Ort, die gemeinsam mit der DHBW ausbilden. Außer-
am Marienplatz ein Vortrag über das duale Studium. In der Aula gibt es        dem haben die Schüler die Möglichkeit, verschiedene Labore und studenti-
eine Firmenmesse mit rund 20 Partnerunternehmen. Am Campus Ravens-            sche Projekte kennenzulernen.
burg werden die betriebswirtschaftlichen Studiengänge gelehrt – darunter
Medien- und Kommunikationswirtschaft, Messe, Industrie, Bank, Handel          Nähere Informationen, das ausführliche Programm und die teilnehmenden
oder Tourismus. Infos gibt es auch über die Studiengänge Mediendesign und     Partnerunternehmen finden sich unter: www.ravensburg.dhbw.de.
Wirtschaftsinformatik.                                                        Eine Anmeldung zum Studieninformationstag ist nicht erforderlich.

                                                                                                                                                      15
PRIVATSCHULEN

                             A N D R E A              R E C K

Bessere Noten für Privatschulen?
Droht ein zwei Klassen-System? Sind die öffentlichen Schulen so                                                 Erziehung, jedoch nicht frei von Erziehung, wie es
                                                                                                                in den 1960er Jahren während der Studentenbe-
schlecht, dass, wer es sich leisten kann, seinen Nachwuchs in eine                                              wegung in Deutschland missinterpretiert wurde.
Privatschule schickt? Jeder elfte Schüler in Deutschland lernt mitt-                                            Den Begriff antiautoritäre Erziehung hat A.S. Neill
lerweile dort. Privatschulen liegen im Trend. Eine Entwicklung, die die                                         selbst nie verwendet.
soziale Spaltung vorantreiben könnte. Die Gewerkschaft Erziehung und                                            Hundert Jahre Waldorfschule
Wissenschaft (GEW) kritisiert, dass private Schulen „sozial selektiv“                                           Noch ein Jahr älter ist die Freie Waldorfschule, die
wirken und die soziale Spaltung im Land verschärfen.                                                            von Rudolf Steiner (1861-1925) bereits 1919 ge-
                                                                                                                gründet wurde. Beim Festakt in Stuttgart im Sep-
                                                                                                                tember lobte sie der Ministerpräsident und frühere
Unlängst löste etwa die Bemerkung des CDU-Poli-           das Bischoff-Sproll-Bildungszentrum in Rißegg. Sie    Gymnasiallehrer Winfried Kretschmann als „eine
tikers Carsten Linnemann über die vielfach unzu-          müssen allesamt staatlich genehmigt werden und        der erstaunlichsten und erfolgreichsten deutschen
reichende Sprachkompetenz vor der Einschulung             haben oft eine heterogene Schülerschaft. Wobei        Bildungsideen des letzten Jahrhunderts“. Waldorf-
Wirbel aus. In einem Interview sagte er: „Bis tief        in manchen Schulen, insbesondere in Internaten,       schulen punkten mit interessanter Architektur,
hinein in die Mittelschicht erlebe ich Eltern, die ihre   alleine das zu zahlende Schulgeld für eine Auswahl    mit Theaterprojekten, Kunst und Gartenbau, doch
Kinder auf Privatschulen schicken, weil das Niveau        sorgt: Man muss es sich schlicht leisten können.      manch einer stört sich am anthroposophischen
an staatlichen Schulen sinkt.“ Eltern sind verständ-      Bei der Entscheidung für eine Privatschule sind       Hintergrund. Die Initiative zur Schulgründung ging
licherweise verunsichert, wenn in manchen Stadt-          neben dem Geldbeutel aber oft weltanschauliche        nicht vom Philosophen, Theosophen, Künstler und
teilen ihr Kind zu den wenigen Muttersprachlern           oder religiöse Gründe maßgebend. Daneben das          Lebensreformer Rudolf Steiner aus, sondern vom
gehört. In oft zu großen Klassen sind Lehrkräfte          Schulklima, die Länge des Schulweges oder die         Tabak-Unternehmer Emil Molt, der eine Schule
schnell überfordert damit, jedem Kind gerecht zu          Betreuungszeiten. Oft stehen auch alternative pä-     schaffen wollte für die Kinder der Arbeiter seiner
werden.                                                   dagogische Konzepte im Vordergrund. Ältere erin-      Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik in Stuttgart. So
Dabei gibt es völlig unterschiedliche Motive bei der      nern sich vielleicht noch an die Summerhill School,   erklärt sich übrigens auch der Name. Als Anhänger
Wahl einer Privatschule, zu denen beispielsweise          eine der ersten demokratischen Schulen der Welt,      der Anthroposophie wandte er sich an Steiner, der
Waldorf- und Montessori-Schulen gehören oder              von A. S. Neill 1921 gegründet, als Reformpäda-       daraufhin autodidaktisch seine eigene Pädagogik
Einrichtungen in kirchlicher Trägerschaft wie etwa        gogik populär war. Dort galt das Prinzip der freien                                  Fortsetzung Seite 19

                                                                                     I nternational S chool of U lm / N eu - U lm

                                                                                     Lernen in globaler Gemeinschaft
                                                                                     NEU-ULM. Vom Kindergarten bis zur Hochschulreife bietet die International
                                                                                     School of Ulm/Neu-Ulm (ISU) die gezielte Förderung der Stärken und
                                                                                     Fähigkeiten jedes einzelnen Kindes. Möglich ist dies durch eine Lehrer-
                                                                                     Schüler-Quote von 1:6, qualifizierte und erfahrene Lehrkräfte, einen umfas-
                                                                                     senden Lehrplan sowie ein breitgefächertes außerschulisches Angebot.
                                                                                     Am 22. August 2019 wurde bereits zum 15. Mal ein neues Schuljahr einge-
                                                                                     läutet. Die International School of Ulm/Neu-Ulm ist sowohl für Expatriates in
                                                                                     der Region gedacht, als auch für deutsche Familien mit globaler Denkweise.
                                                                                     Die Unterrichtssprache an der ISU ist zwar Englisch, dennoch steht für
                                                                                     alle Schüler/innen Deutsch auf dem Stundenplan. Hierbei wird zwischen
                                                                                     Deutsch als Fremdsprache und Deutsch als Muttersprache unterschieden.
                                                                                     Die Gemeinschaft der ISU besteht aus über 280 Schüler/innen, die mehr als
                                                                                     35 Nationen repräsentieren. „Die Gemeinschaft der ISU ist ein Schmelztiegel
                                                                                     von Kulturen. Unsere Vielfalt fördert ein von Wertschätzung, Anerkennung
                                                                                     und gegenseitigem Austausch geprägtes Umfeld“, sagt der Direktor Dr. Liam
                                                                                     Browne. „An unserer Schule sollen durch innovatives und kreatives Denken
                                                                                     sowie durch eine kollaborative und anpassungsfähige Umgebung Fähigkeiten
                                                                                     entwickelt werden, die im 21. Jahrhundert unabdingbar sind“, fügt Dr. Browne
                                                                                     hinzu. Die Abschlüsse der ISU, sprich das IB (International Baccalaureate) und
                                                                                     das IGCSE (International General Certificate of Secondary Education), sind in
                                                                                     Deutschland wie auch weltweit anerkannt. Zu unserem Tag der offenen Tür am
                                                                                     8. Februar 2020, von 9.30 bis 13 Uhr, möchten wir Sie herzlich einladen.

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PRIVATSCHULEN

B ischof - S proll - B ildungszentrum

Unterricht mit Innovation
BIBERACH. Am Bischof-Sproll-Bildungszentrum Biberach-Rißegg
sind Grundschule, Werkrealschule, Realschule und Gymnasium an
einem Ort vertreten. Ergänzt wird das schulische Angebot mit einem
Hort an der Schule und einem differenzierten Ganztagesangebot.
Mit den Strukturelementen des „Morgenkreises“, der die Schulwoche eröff-
net, der „Freien Stillarbeit“, den „Freien Studien“ und dem „Philosophisch-
Theologischen Forum“ in der Kursstufe, die die Selbsttätigkeit und
Selbstorganisation der Schülerinnen und Schüler fördern, dem „Vernetzten
Unterricht“, der über enge Fachgrenzen hinaus „das Ganze“ in den Blick
nimmt, damit man die Welt besser verstehen kann, und dem Fachunterricht
(etwa in Mathematik und den Fremdsprachen) wird am BSBZ, wie das
Bildungszentrum abgekürzt heißt, nach dem so genannten „Marchtaler
Plan“ unterrichtet. Dieser hat als innovativer pädagogischer Ansatz mitt-
lerweile weit über die Grenzen der katholischen Privatschulen hinaus hohe
Anerkennung erfahren.
Neben den schulischen Herausforderungen, denen sich die Schüler des
BSBZ - wie alle anderen auch - stellen müssen, wird am Bischof-Sproll-
Bildungszentrum besondere Sorgfalt auf gelebte Wertevermittlung gelegt.
„Zur Freiheit berufen“ lautet das Motto der so genannten „Marchtaler-Plan-
Schulen“. Diese Freiheit, so sind sich Schüler, Eltern und Lehrer am Bischof-
Sproll-Bildungszentrum einig, kann nicht nur in Anspruch genommen und
eingefordert werden, sondern muss Tag für Tag neu ermöglicht und eröffnet
werden, indem man gegenseitigen Respekt, Rücksicht und Wertschätzung
pflegt und Verantwortung für andere und für sich selbst übernimmt.
Nähere Informationen gibt es auf der Homepage des Bischof-Sproll-
Bildungszentrums unter           www.bsbz.de oder beim Besuch an den
Informationsnachmittagen: Grundschule am 10. Januar 2020, 14.30 Uhr;
Werkrealschule, Realschule und Gymnasium am 14. Februar 2020, 15 Uhr.

H E L E N E - W E B E R - S C H U L E

Wie geht’s weiter?
BAD SAULGAU. Eltern und Schüler/innen aller Schularten ab Klasse 8
können sich am Samstag 30. November 2019 von 10 bis 12 Uhr über
folgende Schularten informieren:

• Wirtschaftsgymnasium mit dem nationalen und internationalen Profil
• Berufskolleg mit den Profilen „Wirtschaft und Verwaltung“ sowie
  „Gesundheit und Pflege“
• 2-jährige Berufsfachschule mit den Profilen „Wirtschaft und Verwaltung“
  und „Hauswirtschaft und Ernährung“

Inhalte der Information sind insbesondere die Aufnahmebedingungen, mög-
liche Abschlüsse, wesentliche Unterrichtsinhalte, Besonderheiten der Schulart
und das seit 2018 eingeführte Online-Bewerberverfahren für die Schularten
Wirtschaftsgymnasium und Berufskolleg.

Helene-Weber-Schule, Wuhrweg 36 – 38, 88348 Bad Saulgau
  www.ksp-badsaulgau.de
                                                                          Foto: Ingo Rack

                                                                                                            17
PRIVATSCHULEN

                          F reie           W aldorfschule                               B iberach

Mit Freude lernen
BIBERACH. Die Freie Waldorfschule Biberach ist eine einzügige
Gesamtschule in freier Trägerschaft. Der Besuch der Schule ist unab-
hängig von Religion, Weltanschauung und Herkunft.
Die besondere pädagogische Prägung ist das           halten, ihre Lernfortschritte selbstständig zu
gemeinsame Lernen im Klassenverband bis zur          reflektieren. Die Auseinandersetzung mit den
12. Klasse, unabhängig der Begabungen und            Natur- und Geisteswissenschaften rückt in den
den angestrebten Abschlüssen.                        Vordergrund.
In den ersten drei Klassen wird im „Beweg-           Zur frühzeitigen Auseinandersetzung mit der
ten Klassenzimmer“ unterrichtet. Es hilft den        Arbeitswelt, finden jährliche mehrwöchige
Kleinsten in den Schulalltag einzutauchen und        außerschulische Praktika statt, die von der
ihre Schulzeit mit Freude zu beginnen. Bis ein-      Land- und Forstwirtschaft über die industrielle
schließlich Klasse 8 gibt es keine Notenzeug-        Produktion bis zu sozialen Aufgabenbereichen
nisse. Musik, Handwerk, Kunst und Theater            führen. Die weiterhin geübten handwerklichen
sind wesentliche Elemente des Schulalltags.          und künstlerischen Disziplinen - Tischlern,
Ab Klasse 9 kann der Hauptschulabschluss er-         Schmieden, Schneidern, Malen, Plastizieren,
worben werden, in Klasse 12 – gemeinsam mit          Musizieren und die Eurythmie - sorgen dafür,
dem Waldorfabschluss - die Mittlere Reife und        dass die Schüler nicht einseitig kognitiv lernen.
in Klasse 13 das landesweit einheitliche Abitur.     In Klasse 11 und 12 stehen eine große Jahres-       Spielerisch lernen: An der Waldorfschule wer-
Mit der Oberstufe ab Klasse 9 übernehmen die         arbeit, ein anspruchsvolles Theater-Projekt, der    den die individuellen Fähigkeiten der Kinder
Schüler in immer stärkerem Maße die Verant-          Eurythmie-Abschluss und eine große Klassen-         gefördert.
wortung für ihr Lernen. Das Ausbilden prakti-        fahrt auf dem Programm.
scher, theoretischer, sozialer und schließlich in-   Ziel der Oberstufe ist es, den Schülerinnen und     Platz in der Welt zu finden und unsere Zukunft
dividueller Urteilskompetenzen durchzieht die        Schülern Fach- und Methodenkompetenzen              aktiv mitzugestalten.
Arbeit im anspruchsvollen Epochenunterricht.         mitzugeben, als auch ihre sozialen Fähigkeiten      Anmeldung und Info unter: 07351 1801500
Die Schülerinnen und Schüler werden ange-            zu entwickeln, so dass es ihnen gelingt, ihren      und www.waldorfschule-biberach.de

                                                                               Traditioneller Waldorf-Adventsmarkt
                                                                               BIBERACH. Am Sonntag, 24. November von 11 bis 17 Uhr, laden die
                                                                               drei Biberacher Waldorf-Einrichtungen zum traditionellen Waldorf-
                                                                               Adventsmarkt in die Gebäude Rindenmooser Str. 12 und 14 ein. Der
                                                                               Tag wird gemeinsam von Waldorfschule, Waldorfkindergarten und
                                                                               Waldorfkrippe organisiert und dreht sich rund um herbstliche und
                                                                               vorweihnachtliche Themen.
                                                                               Schule,     Kindergarten       und
                                                                               Kinderkrippe stellen an diesem Tag
                                                                               ihre Gebäude und ihre pädagogi-
                                                                               sche Arbeit vor. Die Kinderkrippe
                                                                               und der Kindergarten haben
                                                                               jeweils zwei wunderbar gestaltete,
                                                                               kleinkindgerechte Gruppenräume
                                                                               geschaffen. In diesem Jahr
                                                                               unterbreitet das Basarsortiment
                                                                               wieder wunderschöne kunst-
                                                                               handwerkliche         Erzeugnisse.
                                                                               Kreative Geschenkideen aus
                                                                               Naturmaterialien laden zum Weihnachtseinkauf ein und geben Anregungen
                                                                               zu weihnachtlichen Dekorationen. Besonders begehrt sind die wundervoll
                                                                               gestalteten und verzierten Advents- und Weihnachtskränze. Neu in diesem
                                                                               Jahr sind Weihnachtsgestecke zum Selbermachen. Im Kultur-Café laden den
                                                                               ganzen Tag über kulturelle Vorführungen -Theater, Gesang und Musik- zum
                                                                               Genießen und Entspannen ein. Für das leibliche Wohl wird allerlei Köstliches
                                                                               aus der biologischen Küche angeboten. Großen Anklang findet jedes Jahr
                                                                               das Bücherantiquariat mit ausgewählten Büchern für alle Altersstufen.
                                                                               Wer‘s spannend mag, der kann sich bei einer Tombola überraschen lassen.
                                                                               Auch in diesem Jahr bieten Schüler einen Geschenkeeinpackservice an. Die
                                                                               jungen Besucher, Kindergartenkinder wie Schulkinder, können sich mit vielen
                                                                               Bastelangeboten die Zeit vertreiben. www.waldorfschule-biberach.de

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