Mittendrin Den Menschen sehen - VinziRast

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Mittendrin Den Menschen sehen - VinziRast
Mittendrin
                           Aktuelles aus der VinziRast                      Ausgabe 31, Juni 2021

                         Den
                         Menschen
                         sehen
Foto: Renate Hornstein

                                     Jeder kann etwas tun. Wir gehören alle zusammen.
Mittendrin Den Menschen sehen - VinziRast
Foto: Gregor Buchhaus
                                          Notschlafstelle in Quarantäne
                                          Oft kommt es nicht vor, dass zwei       Innenraum längs zwei Bänke, wo
                                          rote Feuerwehrautos vor der Vinzi­      alle sitzen konnten, erzählt Eva, die
                                          Rast Halt machen. Es ist glücklicher­   an diesem Tag Nachtdienst hatte.
                                          weise kein Feuer ausgebrochen,          Unsere Gäste wurden vom Samari-
                                          sondern “nur” Corona. Bis dahin         terbund sehr gut betreut. Dennoch
                                          hatte es keinen positiven Fall bei      war die Isolation für viele eine gro-
                                          uns gegeben. Doch am 20. März           ße psychische Belastung. Manche
Was macht es mit mir, wenn ich            wurde ein Gast positiv getestet.        sind dement oder verstehen nicht
wirklich hinsehe und höre, was            Elisabeth, die Leiterin der Not-        Deutsch, meint Elisabeth. So war es
nicht ausgesprochen wird? Es              schlafstelle, hat sofort die Stadt      kein Wunder, dass sich alle Gäste
braucht Mut, mich auf eine Le-            Wien informiert. Der Aufwand war        – trotz geregelter Mahlzeiten und
bensgeschichte einzulassen, mit           sehr groß, aber es war alles perfekt    Einzelzimmer mit TV – wieder sehr
der ich nicht rechne oder die mich
vielleicht überfordert. Es ist einfach,
Bedürfnisse zu befriedigen, aber
es geht um mehr: Trösten, Verbun-
denheit fühlen und Würde wahren.
Dazu müssen wir uns erlauben, uns
einzulassen auf den Anderen.
Die Sorge um den Nächsten ist
alles andere als eine karitative
Einbahnstraße. Wir als Hinsehende
werden durch unser Einlassen auf
Unbekanntes auch reich beschenkt.
Einem Menschen zu begegnen, heißt
von einem Rätsel wachgehalten zu
                                          Foto: Renate Hornstein

werden sagt der französische Philo-
soph Emmanuel Lévinas.
Die Karton-Figuren, die Ihnen in
dieser Mittendrin-Ausgabe immer
wieder begegnen, stehen symbo-
lisch für Menschen, die allzu oft         organisiert. Mit Hilfe des gesamten     auf die VinziRast gefreut haben.
übersehen werden.                         Teams haben wir das gut gemeistert.     Obwohl schlussendlich 23 Gäste
                                          Rund 30 Gäste wurden abgeholt           positiv getestet wurden, hatte zum
                                          und im A&O-Hotel, das als Qua-          Glück niemand einen sehr schwe-
                                          rantänestation für obdachlose           ren Krankheitsverlauf.
Ihre                                      Menschen dient, untergebracht.
Veronika Kerres                           Die Feuerwehrautos hatten im            Eva Maria Bachinger

Mittendrin | Seite 2
Mittendrin Den Menschen sehen - VinziRast
Danke, Christine!
                         Eigentlich wollte sie nur ein   ihr ans Herz gewachsen und auch die Ehrenamtlichen.
                         Praktikum machen. Aber          Sie hat das Haus von Anfang an geprägt. Da wurde viel
                         dann ist Christine mehr als     miteinander gelacht - aber auch geweint, wenn das
                         zehn Jahre geblieben im         Schicksal es gar nicht gut meinte mit einem ihrer Schütz-
                         VinziRast-CortiHaus. Genau      linge. Christine war für sie da.
                         das wollte sie machen nach      Jetzt stehen die Zeichen auf Veränderung.
                         dem turbulenten Leben als
Foto: Renate Hornstein

                         Cutterin beim Film: eine so-    Danke, Christine für Dein Wirken. Und komm uns oft
                         ziale Aufgabe übernehmen.       besuchen! Die Leute im Haus warten auf Dich.
                         Christine wurde Hausleiterin.
                         Die Bewohner*innen waren        Doris Kerbler

Land in Sicht
                                                         Bewohner*innen schon viel geschafft: Zwischenwände
                                                         und Böden herausgerissen, kaputte WCs, Waschbecken
                                                         und Duschtassen demontiert. Bald geht es richtig los –
                                                         mit Baufirma und schwerem Gerät.

                                                         Mo lebt derzeit im CortiHaus. Ich bin auf Kurzarbeit und
                                                         konnte mir meine Wohnung nicht mehr leisten. Er erin-
                                                         nert sich: In Syrien hatte ich 300 Schafe. Drei Schafe wird
                                                         es auch hier bald geben, als „Rasenmäher“. Inna half bei
                                                         ihren Großeltern in Russland auf dem Erdäpfelacker mit
                                                         und bei der Obst- und Beerenernte. Sie kam nach Wien,
Foto: Renate Hornstein

                                                         um zu studieren. Jetzt erledigt sie lieber schwere Arbei-
                                                         ten für VinziRast am Land. Hier draußen merke ich gar
                                                         nicht, dass Corona ist. Sie ist im VinziRast-mittendrin zu
                                                         Hause. Wie auch Vali, der noch immer keinen Asylbe-
                                                         scheid hat. Wegen der Pandemie wurde mein Interview
Vali hat Reis gekocht zum Bohnengulasch. Mit Inna        wieder abgesagt. Hier gibt es etwas zu tun für ihn.
und Mo sitzt er am langen Esstisch. Den ganzen Vor-      Wenn wir jetzt noch einen ehrenamtlichen Baggerfahrer
mittag haben sie mit dem kleinen Einachser Humus         finden …
den Hügel hinaufgekarrt. Für die neuen Gemüsebeete.
Auch im Haus haben die drei und andere VinziRast-        Doris Kerbler

                                                                                                Mittendrin | Seite 3
Mittendrin Den Menschen sehen - VinziRast
Den Menschen
sehen
                                                                                                       Immer wieder aufstehen
                                                                                                       M. versteckt ihre Hände in den
                                                                                                       überlangen Ärmeln ihres schwar-
                                                                                                       zen Pullis, während sie erzählt.
                                                                                                       Mit starker Stimme. In ihr Gesicht
                                                                                                       steht die Erfahrung ihres Lebens
Wie erzählt man die Geschichte eines Menschen,                                                         geschrieben. Der Rausschmiss aus
                                                                                                       dem Elternhaus. Der Vater, der
der alles verloren hat?                                                                                trinkt. Die ersten beruflichen Ver-
                                                                                                       suche. Sich hocharbeiten. Tiefschlä-
In welcher Sprache, mit welchen Bildern? Wie können wir sie sicht-                                     ge. Immer wieder aufstehen. Die
bar machen, die Erfahrungen, die Menschen machen, wenn sie an                                          Krebserkrankung. Der Partner, für
den Rand der Gesellschaft geraten?                                                                     den sie ihre Wohnung aufgibt. Nur
                                                                                                       um zu erfahren, dass er bereits eine
Mit der Kampagne „VinziRast hilft auf“ setzt die Agentur Heimat                                        andere hat. Sicher denkst‘ nach. Was
Wien auf eine ganz spezifische Sprache, um zu vermitteln, was Ob-                                      willst’n vom Leben noch? Wennst
dachlosigkeit bedeuten kann: die Sprache der Kunst. Fünf lebensgro-                                    mit 56 scho das Gfühl‘ hast, du hast
ße Figuren, gefertigt von der Künstlerin Nina Herzog, ziehen unsere                                    fast alles hinter dir. Von heut auf
Aufmerksamkeit auf sich und wir sehen in ihnen jene Menschen, die                                      morgen dastehn ohne alles.
wir im Vorübergehen, im Fluss unseres Alltags, kaum bemerken. Es                                       Und dann ins Wohnheim
sind Symbole, stolz und zerbrechlich zugleich, geformt aus Karton,                                     Wurlitzergasse und letzt-
dem gleichen Material, mit dem obdachlose Menschen sich oft not-                                       lich in die VinziRast. Wenn
dürftig vor Kälte und Nässe schützen.                                                                  mich niemand raushaut,
                                                                                                       sagt sie lächelnd, bleib ich
Hinter jeder der Figuren steht die Geschichte eines Menschen, der auf                                  noch. Ich bin froh, dass
der Straße lebte und in der VinziRast wieder ein Zuhause fand. Aus-                                    ich hab‘ was ich brauch
züge dieser Geschichten können Sie auf unserer Website nachhören,                                      und nicht an die Zukunft
gesprochen von fünf Schauspielerinnen und Schauspielern. So erhal-                                     denken muss. Weil, dass
ten wir Einblick in Lebenswege, geprägt von Verlust und Ausgren-                                       man sich wieder sicher

                                                                                                                                          in
zung, aber auch Hoffnung und dem Moment des Wiederankommens

                                                                                                                                           te Hornste
                                                                                                       fühlt, da muss man sich
in einer Gemeinschaft.                                                                                 auch erst wieder dran

                                                                                                                                 Foto: Rena
                                                                                                       g‘wöhnen.
Renate Hornstein                                                                                       11 Mal in ihrem Leben
                                                                                                       ist M. umgezogen.
Wir danken der Agentur Heimat und all jenen, die die Kampagne pro bono mitgestaltet haben:             Irgendwann, sagt sie,
Idee, Konzept: Heimat Wien, Fotograf: Yannik Steer, Postproduction: Blaupapier, Tonstudio: Blautöne,   möchte sie vielleicht ein letztes Mal
Media Agentur: Havas Media Austria                                                                     umziehen, in eine eigene Wohnung.

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Alt und schön                                                         schen zu sein. Junge     Seinen Bezugspersonen hier ver-
B. ist eine stolze Frau.                                              Leute ziehen mich        traut er, allen voran Christine.
Geboren in Österreich.                                                 an, mit ihnen möch-     Wir streiten auch. Ich kann sehr
Mit russischen und                                                     te ich zusammen         beleidigend sein. Ob es ihm danach
ukrainischen Wurzeln.                                                  sein. Das ist gut für   leidtut? Nicht gleich, aber später!
Sie spricht getrage-                                                    mich.                  Aber irgendwie vertrau ich ihr mehr
ne, lange Sätze. Eine                                                                          als allen anderen. Denkt L. über das
Künstlerin. Mit einer                                                    Die Zeit              Sterben nach? Scheiße find ich’s,
Lebensgeschichte vol-                                                    zurückdrehen          weil man nichts wiederholen kann.
                                               tein

ler Träume und großer                                                    L., 64 Jahre alt,     Man kann die Zeit nicht zurückdre-
                            Foto: Renate Horns

Brüche. Reisen. Ausstel-                                                 sitzt auf seinem      hen. An welchen Punkt würde L.
lungen. Die Geburten                                                      Bett, in seinem      gerne die Zeit zurückdrehen? Zu
ihrer Kinder. Eine davon                                                  Zimmer, in           meiner Geburt.
überlebt sie nur knapp.                                                    der VinziRast.
Ich war eigentlich schon                              Die Fenster sind verdunkelt. L. ist
tot. Ich habe diese schwarze Welt ge-                 schwer krank, das Sprechen fällt
sehen. Als ich wieder wach war, nach                  ihm schwer. Aber man hängt ihm
der Operation, haben sie gesagt,                      an den Lippen. Er hat Charisma.
dass mein Herz stark ist.                             Manchmal grinst er wie ein Junge,
                                                      der ein Geheimnis hat. Er erzählt
         B. kennt das Leben im                        vom Aufwachsen am Land. Dem
        Kreise von Künstlern, aber                    Anders sein und seinem verschlun-
       auch Einsamkeit. Isolation                     genen Weg. Von der Zeit im Gefäng-
       von ihrer Familie. Die Alko-                   nis. Den Reisen. Ich bin ein schwie-
      holsucht ihres Mannes. Was                      riger Mensch, weil man mich nicht

                                                                                                                      tein
      heute bleibt? Wenn du 75 bist,                  versteht. Weil die Menschen nicht so

                                                                                                   Foto: Renate Horns
     wie fühlst du dich? Ich brauche                  denken wie ich. Und vielleicht hab
     mir kein schönes Kleid mehr                      auch ich die anderen nicht verstan-
    anzuziehen, wo soll ich denn hin-                 den. Unbegreiflich, dass man in
    gehen? Es wird schade für mich                    wenigen Jahren so viele Menschen
   sein, wenn ich in die schwarze                     verlieren kann. Die Frau die er liebt,
   Welt gehe. Nicht mehr den Him-                     die Eltern, die Brüder. Ich hab’ es
  mel zu sehen.                                       nicht so weit kommen lassen, dass                                      Hier können die einzelnen
  Gibt es etwas, was sie heute noch                   Leere entsteht. Alkohol und Drogen                                     Figuren und „ihre“ Geschichten
 glücklich macht? Ich bin gerne in                    lassen ihn auf der Straße landen.                                      gesehen und gehört werden.
der VinziRast. Die Leute sind alle                    Wie er es rausgeschafft hat? Ich                                       www.vinzirast.at/spenden/
lieb zu mir. Es freut mich, unter Men-                hab’ wollen, sagt L.                                                   vinzirast-hilft-auf

                                                                                                                                Mittendrin | Seite 5
Im
                                                              t
                                                      Portrai

                                                                                                                   Foto: Renate Hornstein
Foto: Elena Osenstetter

                                                             Margriet
Vali                                                         Margriet ist Kosmopolitin: Als Krankenpflegerin ar-
Wenn ich Asyl bekomme, gehen wir persisch essen,             beitete sie in Österreich, Belgien, Deutschland, in der
verspricht Vali. Der gebürtige Iraner wartet seit sechs      Schweiz und in Australien. Vier Sprachen spricht sie
Jahren auf seinen Asylbescheid. Eine schwierige Situ-        fließend. 2012 kam Margriet nach Wien und hat bald
ation für den 30-Jährigen, doch er meistert sie - trotz      bei der VinziRast angedockt. All die Jahre übernahm
resignativer Phasen. Ich kann nicht dauernd daran            sie Nachtdienste in der Notschlafstelle, behielt den
denken, ich versuche etwas Positives zu tun. Vor drei        Überblick im Sachspenden-Lager und begleitete Be-
Jahren hat er in der Hundedame Lucy eine treue               wohner durch Höhen und Tiefen. Am Anfang war es
Begleiterin gefunden. In der VinziRast habe ich gut          schwer zu akzeptieren, dass wir oft nur ein Bett, Essen
Deutsch gelernt, vor allem Wienerisch mit Norbert und        und Kleidung anbieten können. Ich musste mir ein-
Michi im CortiHaus. Der Umzug ins VinziRast-mitten­          gestehen, dass ich keinen aus seinem Schicksal heraus
drin hat ihm gutgetan: Hier sind junge Leute, wir            retten kann. Das war eine harte Prüfung. Ihr Bild von
schauen Filme, kochen und spielen Karten. Außerdem           obdachlosen Menschen hat sich geändert. Nun weiß
hilft Vali beim Aufbau des Projekts VinziRast am Land        ich, dass man auch aus sicheren Verhältnissen ohne
mit. Im Iran hat er Architektur studiert, damit will er      eigenes Verschulden in diese Lage kommen kann.
weitermachen. Am Wochenende geht er gerne spa-               Margriet verabschiedet sich nun von der VinziRast –
zieren, pflückt Bärlauch und geht in die Kirche. Seine       und blickt zurück mit einem Zitat von Niki Giannari:
große Leidenschaft ist Boxen. In meiner Gewichtsklas-        Wenn ich sie sehe, ohne sie anzusehen, werde auch ich
se war ich Meister in meiner Region im Iran, erzählt         für mich unsichtbar.
Vali stolz. Kraft und Ausdauer wird er noch brauchen.        Vielen herzlichen Dank, Margriet!

Eva Maria Bachinger                                          Eva Maria Bachinger

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EINSPRUCH
Eine Chance auf Asyl?                                                         Lob der Wut
                                                   Wenn das Asylansuchen                             Es kann sein,
                                                   vor dem Bundesverwal-                             dass das letzte
                                                   tungsgericht landet,                              Jahr das wü-

                                                                                      FlorianSchweizer
                                                                                               Kloss
                                                   geht es um alles – es                             tendste meines
                                                   ist die letzte Instanz.                           Lebens war.

                                                                                Foto:Sabine
                                                   Hier wird nicht nur                               Angefangen

                                                                              Foto:
                                                   die Fluchtgeschichte                              hat es mit
                                                   der Menschen be-           hohen Strafen für obdachlose Men-
                                                   leuchtet, sondern auch     schen, weil sie sich im öffentlichen
                                                   geschaut, wie gut sie      Raum aufgehalten haben. Oder
                                                   hier integriert sind.      weil die Maske fehlte. Am meisten
                                                   Ein bisschen etwas         aber quälte mich die sich ausbrei-
                                                   können wir beitragen:      tende Hinnahme der Schlechterbe-
                                                   Unsere ehrenamtli-         handlung unserer Schwerkranken:
                                                   chen Mitarbeiter*innen     Ambulanztermine, die sich in Luft
                                                   schrei­ben Unterstüt-      auflösen, monatelanges Warten auf
                                                   zungserklärungen, wir      Therapieplätze und Untersuchungen
                                                   stellen Fotos aus der      und die damit verbundene Kultur
                                                   VinziRast-Chance zur       der Abschasselung und des systema-
                                                   Verfügung und manch-       tischen Hinauszögerns.
                                                   mal können wir auch        Es ist immer dasselbe: Der Mensch
                                                   beim Gerichtstermin        geht in bürokratischen, medizini-
                                                   dabei sein. In diesem      schen und sonstigen Notwendig-
Foto: Renate Hornstein

                                                   Jahr gab es schon          keiten unter. Das Individuum ver-
                                                   dreimal eine positive      schwindet. Mit ihm stirbt aber auch
                                                   Asylentscheidung für       ein Teil unserer eigenen Menschlich-
                                                   Teilnehmer*innen – wir     keit, weil wir uns daran gewöhnen,
                                                   freuen uns mit ihnen,      einer vermeintlichen Sachlichkeit
In die VinziRast-Chance kommen         dass nun ihr Leben in Österreich       alles unterzuordnen. Dadurch verän-
Menschen, die noch keinen Asyl-        wirklich beginnen kann!                dern wir uns und unser Umfeld auf
bescheid haben. In dieser zermür-      Gleichzeitig hoffen wir, dass alle     eine Weise, die wir nicht mehr rück-
benden Wartezeit können sie bei        Menschen im Asylverfahren nach         gängig machen können.
uns Deutsch lernen, ihre Kreativität   ihren Fluchtgründen beurteilt wer-     Ich werde mich an diese Kultur der
ausleben und Österreicher*innen        den, unabhängig davon, ob sie schon    Entmenschlichung niemals gewöh-
kennen lernen. Ein kleiner Beitrag,    die Chance hatten, erste Schritte in   nen. Und ich danke meiner Wut, dass
um ihnen Land und Leute und un-        Richtung Integration zu gehen.         sie mich zuverlässig daran erinnert.
sere Kultur näher zu bringen. Eine
Chance auf Integration.                Elena Osenstetter                      Christian Wetschka

                                                                                                            Mittendrin | Seite 7
Ruhet in Frieden!
                                                   Christa Urbanek
                                                   1947 – 2021
                                                   Ehrenamtliche Mitarbeiterin in der
                                                                                                  Bitte unterstützen Sie uns:
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                      Christa war ein Ori-                                                                 BIC: BKAUATWW
                        Foto: VinziRast

                      ginal mit schrägem                                                                               Spenden auch auf www.vinzirast.at
                      Charme und spitzer
                      Zunge. Und ein unein-                                              Jeder kann etwas tun. Wir gehören alle zusammen.
geschränkt liebenswerter Mensch. Als Kaba-
rettistin konnte sie auch über ihr eigenes
Leben lachen. In ihr großes Herz hat sie
unsere Notschlafstellen-Gäste ganz beson-
ders eingeschlossen.
Doris Kerbler

                                                                                        VinziRast-Notschlafstelle – Ein Zuhause für die Nacht
                                                                                         VinziRast-CortiHaus – Ein Dach über dem Kopf
                                                   Norbert W.
                                                                                          VinziRast-WG – Gemeinsam ohne Alkohol leben
                                                   1956 – 2021
                                                                                           VinziRast-Home – Ein Neubeginn für Geflüchtete
                                                   Bewohner des VinziRast-CortiHaus
                                                                                            VinziRast-mittendrin – Eine vielfältige Gemeinschaft
                       Norbert – Du rastloser                                                VinziRast-Chance – Sinn finden in der Zeit des Wartens
                        Foto: Aleksandra Pawloff

                       Weltenbummler auf                                                VinziRast-Lokal mittendrin – Gut essen mit gutem Gewissen
                       der Suche nach dem                                                     VinziRast am Land – Boden unter den Füßen
                       intensiven Leben, hast
                       dabei nicht nur Lan-
desgrenzen überschritten. Nach langer Reise                                             Impressum
                                                                                        Ausgabe 31, Juni 2021
hast Du bei uns Dein Zuhause gefunden. Die                                              Österreichische Post AG, ­Sponsoring Post, 1120 Wien,
größte Freude war Dir Puppi, Deine Gefähr-                                              GZ06Z037121S, ZVR-Zahl: 300846482, DVR: 4017251
                                                                                        Für den Inhalt verantwortlich: V. Kerres
tin bis zuletzt. Du wirst ihr und uns allen                                             Redaktionsteam: E. Bachinger, R. Hornstein, D. Kerbler, V. Kerres, E. Osenstetter, C. Wetschka
sehr fehlen!                                                                            Fotos: G. Buchhaus, R. Hornstein, E. Osenstetter, A. Pawloff, S. Schweizer
                                                                                        Gestaltung: LoiblMonnerjahnPartner (LMP)
Elisabeth Aicher und Christine Öllinger                                                 Druck & Versand: Gugler print
                                                                                        Medieninhaber: Verein Vinzenzgemeinschaft St. Stephan, Wilhelmstraße 10, 1120 Wien,
                                                                                        Tel. 01/810 74 32, kontakt@vinzirast.at, www.vinzirast.at
                                                                                        Genderhinweis: Die Redaktion verpflichtet sich zur gendersensiblen Sprache, die Form ist den Autor*innen
                                                                                        freigestellt. Direkte Zitate werden nicht redaktionell verändert.
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