N Hauszeitung der Stiftung Ostschweizer Kinderspital

 
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N Hauszeitung der Stiftung Ostschweizer Kinderspital
4 Volksentscheid Neubau      16 Sonderprogramm im Lernatelier
 8 Unser neuer Stiftungsrat   17 Und plötzlich ist es dann soweit!
11 E-Journal                  18 Beckenboden-Physiotherapie bei Kindern

                                                                                                      2
                                                                     Hauszeitung der Stiftung
                                                                     Ostschweizer Kinderspital
                                                                                                 N°       2015
N Hauszeitung der Stiftung Ostschweizer Kinderspital
EDITORIAL

             Dr. med. Thomas Krebs, Chefarzt Kinder- und Jugendchirurgie

             OKS: erfolgreich in Zeiten des Umbruchs
             Das OKS als überregionales Zentrumsspital für Kinder- und Jugendmedizin erfreut
             sich einer hohen Akzeptanz. Dies wurde eindrücklich durch die Zustimmung der
             Bevölkerung für den OKS-Neubau auf dem Campus des Kantonsspitals St. Gallen
             bestätigt. Das Ergebnis darf auch als Anerkennung der bisher geleisteten «Arbeit am
             Kind» sowie Bestätigung der Rechtsform als Stiftung mehrerer Trägerkantone sowie
             Liechtensteins gewertet werden.
             Dieses ist nicht selbstverständlich und hocherfreulich in einer Zeit tiefgreifender
             Veränderungen im Gesundheitswesen mit zunehmender Ausrichtung nach öko­
             nomischen Kriterien und allgegenwärtigem Sparzwang. Der fundamentale Wandel
             am OKS geschieht auch örtlich durch den geplanten Umzug der «Hardware» auf den
             Campus des Kantonsspitals St. Gallen.
             Das gute Abschneiden des OKS im vergangenen Jahr 2014 nach betriebswirtschaft-
             lichen Kriterien darf aber nicht über die räumliche und personelle Knappheit hinweg
             täuschen. Insbesondere der zeitliche wie auch personelle Mehraufwand für die
             kontinuierliche jahrelange Planung des Neubaus bindet laufend Kapazitäten und
             muss während des voll ausgelasteten Betriebes «nebenbei» durch die Belegschaft
             gestemmt werden. Es sind also in den laufenden Jahren bis zum Umzug in den
             Neubau grosse Herausforderungen von uns allen zu meistern.
             Das OKS ist eine Erfolgsgeschichte. Mehrere Generationen von engagierten Mitar-
             beitern haben dies möglich gemacht, wofür ich mich im Namen der Spitalleitung
             herzlich bedanke. Mit der Hilfe von Ihnen allen wird die Geschichte erfolgreich fort-
             geschrieben werden und mit dem Bezug des «neuen OKS» einen neuen Höhepunkt
             erreichen.

             Impressum
             Herausgeber Ostschweizer Kinderspital und Kinderschutzzentrum St. Gallen | Claudiusstr. 6 | 9006 St. Gallen
            		             Tel. 071 243 71 11 | Fax 071 243 76 99 | www.kispisg.ch | www.kszsg.ch
             Redaktion     Brigitte Arnold Christian Kahlert, Ernst Knupp, Fredy Lanz, Daniela Marx-Berger, Sandra Pfister,
            		             Stefanie Sandl, Diana Schmid/Fabienne Stocker, Dolores Waser Balmer
            		             Redaktionsschluss Ausgabe 3 / 2015 (November): 30. September 2015
             Fotografie    Mitarbeitende
             Gestaltung    Gestaltungskonzept: Tisato & Sulzer GmbH | Gestaltung: Diana Schmid
             Druck         A. Walpen AG, Gossau | Gedruckt auf Profi Bulk FSC, 135 gr.
             Auflage       800 Exemplare

                                                                                                                N°2 | 2015
N Hauszeitung der Stiftung Ostschweizer Kinderspital
Inhalt

                   THEMA       4 Volksentscheid Neubau
                            		 Mosaik Neubau

                               5 Projektorganisation ab 2015
                            		 Mosaik Neubau

                             6 Sieben Jahre – kurz oder lang?
                            		 Mosaik Neubau

                             7 Stimmen und Emotionen
                            		 Mosaik Neubau

                             7 Kreative Ideen
                            		 Mosaik Neubau

                             8 Unser neuer Stiftungsrat
                            		 Wir zeigen die Gesichter und Persönlichkeiten, die dahinter stecken

               ZUR SACHE     11 E-Journal
                            		 Neue Angebote in der Kispi-Bibliothek: Fazit nach dem ersten Jahr

                            12 Newsletter Essen & Trinken
                            		 Mangel im Schlaraffenland?

                             13 Jahresrechnung SOKS
                            		 Leistungsentwicklung der Stiftung Ostschweizer Kinderspital

                 PORTRAIT    14 Stefanie Sandl
                            		 Wir stellen Euch das Redaktionsteam vor

                             15 Roger Scherrer
                            		 Der «neue» Leiter des Schlupfhuus'

                 IN KÜRZE    16 Ein Tag Schlupfhuus
                            		 Ein Erlebnisbericht von Lisa Knupp

                             16 Sonderprogramm im Lernatelier
                             16 Haben Sie ihre Aus- oder Weiterbildung abgeschlossen?

                  MOSAIK    17 Und plötzlich ist es dann soweit!
                            		 Gedanken zum Führungswechsel im Kinderschutzzentrum

                            18 Beckenboden-Physiotherapie bei Kindern
                            		 Workshop im OKS vom 4. – 6. März 2015

              MEDIENTIPPS    19 Von Rosen und Herzen
                            		 Buchtipps von Mitarbeitenden

N° 2 | 2015
N Hauszeitung der Stiftung Ostschweizer Kinderspital
Volksentscheid Neubau
        Mosaik Neubau

THEMA

                                                                                                   Die Grundlagen für die Volksabstimmung
                                                                                                   vom 30. November 2014 im Kanton
                                                                                                   St. Gallen wurden in einem Vorprojekt mit
                                                                                                   vertiefter Kostenschätzung erarbeitet.
                                                                                                   In den folgenden Beiträgen finden Sie ei-
                                                                                                   nige Details zum Projekt und der Projekt-
                                                                                                   organisation. Vorab die Übersicht über den
                                                                                                   Neubau Kinderspital:

                                                                                                   10. OG Helikopterlandeplatz

                                                                                                   9. OG Räume für Fort-/Weiterbildung,
                                                                                                   		 Technik, Gastronomie, Cafeteria,

                                                                                                    8. OG Verwaltung und Arztdienste

                                                                                                     4. bis Bettenstationen
                                                                                                    7. OG

                                                                                                   3. OG Arztdienste, Dachgarten,
                                                                                                   		Technikräume

                                                                                                    2. OG OP-Bereich, IPS, NEO IMC,
        Ernst Knupp,                                 Die Abstimmungsfrage betraf primär die
        Fachspezialist Risikomanagement mbF          Finanzierung des Neubauprojekts für den       1. OG Ambulatorium mit Kardiologie,
                                                     gewichtigen Teil des Kantons St. Gallen.      		 Funktionsdiagnostik,
        Die Volksabstimmung vom 30. Novem­
                                                     Die Bevölkerung hat damit der Gewährung       		 Pneumologie, Tagesklinik
        ber 2014 über den Kantonsratsbe­             eines Darlehens durch den Kanton St. Gal-
                                                     len an die Stiftung Ostschweizer Kinder-       EG      Zentrale Notaufnahme,
        schluss über die Gewährung eines Dar­
                                                     spital für den Neubau des Kinderspitals auf   		       Radiologie, Interdisziplinäre
        lehens an die Stiftung Ostschweizer          dem Areal des Kantonsspitals St. Gallen in    		       Ambulatorien, Eingangshalle,
                                                     der Höhe von CHF 125‘553‘000.– zu-            		       Administration, Warten
        Kinderspital für einen Neubau auf dem
                                                     gestimmt. Die Stiftung Ostschweizer Kin-
        Areal   des    Kantonsspitals   St. Gallen   derspital muss dieses Darlehen verzinsen      1. UG KER Zentrum, Umkleideräume,
                                                     und über einen Zeitraum von 29 Jahren ab      		 Archivräume, Technikräume
        zeigte das geplante Neubauprojekt
                                                     dem Jahr 2022 zurückzahlen. Das gesamte
        der Stiftung Ostschweizer Kinderspital       Bauvorhaben des Kinderspitals kostet CHF      2. UG Räume für Hausdienst,
                                                     187.2 Mio.                                    		 Räume für Technik
        detailliert auf.

                                                                                                     4. bis Tiefgarage mit Zufahrt von
                                                                                                    7. UG Frohbergstrasse anteilmässig

4                                                                                                                                   N°2 | 2015
N Hauszeitung der Stiftung Ostschweizer Kinderspital
Projektorganisation ab 2015
Mosaik Neubau

                                                                                                                                                                                         THEMA

                                                                                            Begleitgremium                                                  Neubau OKS am KSSG
                                                Trägerdelegation
                                                                                                                                                            Alle Projekte
                                                                                        LA (=SR OKS)                                SLOKS                   (Allgemeine Übersicht)

                                                                SL OKS weitere Projekte                                             BK OKS SKP 1-6

                                               PL Umzug                      PL Synergien                           PL H4J               PL OKS                             PL HBA
Umnutzung OKS an der Claudiusstr. 6

                                                    Nutzer                                                                               Nutzer
                                                                               P-Gruppe                             5 TPL                                    PG             PL 1-3
                                                    Betrieb                                                                              Betrieb
           PROJEKT

                                                                         OKS PL Synergien             OKS PL H4J                           OKS PL SKP 1-6
                                             OKS PL Umzug
                                                                          Daniel Köppel              Eugen Ammann                          Eugen Ammann
                                               KERNTEAM                       KERNTEAM                 KERNTEAM                           Projektteam OKS

                                                                       V. Nagel      M. Alvarez   A H4                       Betrieb: H. Nagel   Nutzer: M. Losa                 KSSG
                                                                       H. Nagel      E. Ammann    BJ                         ICT | LOG |         RAD | Amb. Dienste
                                                                       V. Nagel      M. Fischer   C ICT (J 2.3)              GASTRONOMIE         IPS | Stat. Dienste
                                                                                     M. Losa      D SIGNALETIK               HOTELLERIE          KER | KNF | Verwaltung
                                                                                                  E KUNST (J4)                                   weitere
                                                                                                                                   PG
                                                                    NUTZERGRUPPEN

                                            OKS PL Synergien                 OKS PL Umzug              OKS PL H4J                          OKS PL SKP 1-6
                                            OKS PL Synergien                 OKS PL Umzug              A/B/C/D/E                            Nutzergruppen
                                                                                                          PG                                       PG

Ernst Knupp,                                                                           Eine sehr zentrale und wichtige Position           ich zudem als Bauherrenvertreter verant-
Fachspezialist Risikomanagement mbF                                                                                                       wortlich für Grossprojekte institutioneller
                                                                                       in der Projektorganisation hat Eugen
Ab dem Jahr 2015 hat sich für das Kin­                                                                                                    Anleger. Darunter waren Gesamtleitungen
                                                                                       Ammann als Projektleiter Bauherr OKS,              von Wohnhäusern, komplexen Gewerbe-
derspital die Projektarbeit intensiviert
                                                                                       SKP 1 – 6, sowie H4/J inne. Nachfol­               liegenschaften, Büroliegenschaften, Gross-
und die Projektorganisation für dieses                                                                                                    überbauungen sowie Einkaufszentren.
                                                                                       gend ein Interview mit ihm.
«Jahrhundertbauprojekt»                                             (Zitat     aus
                                                                                                                                          Welches waren Ihre Arbeitsschwerpunkte
Zuweisermagazin DUO des Kantons­                                                       Sie sind seit letztem August in dieser             seither?
spitals) ist erweitert worden. Eine                                                    Funktion für das Kinderspital tätig. Wel-          Das Kennenlernen der Personen und Ab-
                                                                                       che Erfahrungen bringen Sie für diese              läufe im Kinderspital sowie das Besuchen
seriöse und qualitativ hochstehende
                                                                                       herausforderungsreiche Aufgabe des                 der einzelnen Abteilungen im Zusammen-
Planungsarbeit                                        bedingt      einen      sehr     Projektleiters Neubau mit?                         hang mit der Bearbeitung der zukünftigen
hohen Einsatz seitens der involvier­                                                   Zuerst sehe ich meine grosse Motivation,           Betriebskonzepte.
                                                                                       mit allen Beteiligten zusammen das tolle           Ein weiterer Schwerpunkt besteht aus dem
ten Mitarbeitenden des Kinderspitals.
                                                                                       und spannende Neubauprojekt für das Kin-           Erstellen einer projektgerechten Organisa-
Zur Sicherstellung einer klaren und                                                    derspital zu begleiten, als Grundvorausset-        tionsstruktur mit Aufteilung auf die einzel-
funktionstüchtigen                                            Organisation     hat     zung. Aber auch meine bisherige Laufbahn           nen Sachgebiete.
                                                                                       als Projektleiter in Architekturbüros für          Das Anpassen der Grundrisse aufgrund der
der Stiftungsrat des OKS deshalb im
                                                                                       Grossprojekte bringt mir sicher wichtige           Betriebskonzepte in Zusammenarbeit mit
März ein umfassendes Projekthandbuch                                                   Vorteile in Bezug auf diese tolle Herausfor-       den Nutzern und den Architekten ist eben-
erlassen.                                                                              derung. Und in den letzten 5 ½ Jahren war          falls eine wesentliche Aufgabe. Dabei geht

                                      N° 2 | 2015                                                                                                                                            5
N Hauszeitung der Stiftung Ostschweizer Kinderspital
Sieben Jahre – kurz oder lang?
                                                       Mosaik Neubau

THEMA

        Fortsetzung von Seite 5
                                                       Primär, ob das neue Kinderspital wirklich     «Da waren unsere Kinder noch in der
        es primär um die optimierte Strukturierung     im Sommer 2022 bezugsbereit sei. Hier         Primarschule und heute sind sie schon
        der Bewegungs- und Behandlungsprozesse         kann ich aufgrund des momentanen Pro-         erwachsen und in einem Beruf tätig.»
        der Patienten sowie der Mitarbeitenden.        jektfortschritts eine klare Aussage machen:   «Eigentlich eine sehr kurze Zeit.»
        Insbesondere sind die Rahmenbedingun-          Der Terminplan sollte eigentlich problem-     «Daran kann ich mich nicht erinnern.»
        gen mit den eingeschränkteren Platzver-        los eigehalten werden können, falls keine     «Da haben wir uns doch schon mit dem
        hältnissen im Zusammenhang mit der Kos-        äusseren Einflüsse auf das Projekt einwir-    Neubau beschäftigt – oder erst über den
        tenreduktion vom Vorprojekt I auf das nun      ken werden.                                   Standort nachgedacht?»
        vorliegende Vorprojekt II für alle Abteilun-
        gen eine grosse Herausforderung.               Auch die bisherigen Erfahrungen einer         Im Jahr 2008 waren im Kinderspital fol-
                                                       hervorragenden Zusammenarbeit mit allen       gende Ereignisse zu vermerken:
        Was ist die Bedeutung von «SKP 1 – 6»          Beteiligten im OKS lassen mich dieses Ter-
        sowie «H4J»?                                   minziel als durchaus realistisch annehmen.    • Planerische Vorbereitung des Entlas-
        Dies sind Kontenbezeichnungen für alle                                                         tungsbaus Ambulatorium im Norden
        Kosten welche bei der Erstellung einer         Das Neubauprojekt erfordert von allen Be-       des Spitals (Realisierung in den Jahren
        Baute anfallen. Bekannter ist vermutlich       teiligten ein hohes Engagement und eine         2009 und 2010)
        die Bezeichnung Baukostenplan BKP. Hier        grosse Motivation, welche ich in meiner       • Wechsel im Präsidium der Spitalkommis-
        handelt es sich um eine angepasste Variante    täglichen Arbeit immer wieder erfahren          sion von Markus Mader zu Arno Noger
        davon, nämlich den Spitalkostenplan SKP.       darf.                                         • Erarbeitung der Strategie 2012
        SKP 1 – 6 beinhaltet sämtliche baulichen       Dafür möchte ich allen Mitarbeitenden,        • MBT: Umsetzung des Konzepts und
        Disziplinen vom Spatenstich über die Aus-      welche auf die eine oder andere Weise vom       Weiterentwicklung des Aufbaus, inkl.
        senwände bis zur Helilandeplattform.           Neubau betroffen sind, einen ganz beson-        Psychosomatik/Psychotherapie
        H4/J (früher SKP 7 – 9) beinhaltet die         ders herzlichen Dank aussprechen. Ich bin     • Vorarbeiten zum Aufbau der Fachab-
        Betriebseinrichtungen, alle medizintech-       überzeugt, dass – trotz der zu erwartenden      teilung Bewegung, Sportmedizin und
        nischen Geräte, die IT Infrastruktur sowie     üblichen kleinen Stolpersteine – der Weg        -therapie
        die Signaletik und die Kunst am Bau.           zum Neubau ohne Zwischenfälle beschrit-       • Risikomanagement: Erarbeitung und
                                                       ten werden kann.			                             Umsetzung RM-Konzept / Vervollstän­
        Welches sind die Herausforderungen im                                                          digung Notfall- und Katastrophen­
        laufenden Jahr?                                                                                planungskonzept inkl. Pandemieplanung
        Das Erarbeiten aller Betriebskonzepte im                                                     • Umstellung auf Office 2007
        Zusammenhang mit den Synergien aus der         Ernst Knupp, Risikomanager mbF                • Projektierung und Planung der Aktivitä-
        Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital,                                                          ten zum 100-Jahr-Jubiläum OKS
        da der Planstand bis Herbst 2015 bauein-       In sieben Jahren soll der Neubau des          • Einleitung der erforderlichen Schritte
        gabereif erarbeitet sein muss. In diesem       Kinderspitals schon bald fertig sein. Die       zur Auflösung der Schule per 2009
        Zusammenhang wird auch der Kostenvor-          Vorstellung über diese – je nach Empfin­      • Was auch noch im Jahr 2008 passierte,
        anschlag für das Gesamtprojekt mit einer       den kurze oder lange – Zeitdauer kann           war sowohl die Wahl von Barack Obama
        Kostengenauigkeit von +0 % / –10 % erar-       ein Blick um die gleiche Zeitspanne zu­         zum Präsidenten der USA als auch dieje-
        beitet und den Entscheidungsgremien im         rück schärfen.                                  nige von Ueli Maurer zum Bundesrat …
        Januar 2016 präsentiert.                                                                       doch schon einige Zeit vergangen.
                                                       Einige subjektive Eindrücke von Befrag-
        Was ist die häufigste Frage von Mitar-         ten, was ihnen aus dem Jahr 2008 in
        beitenden, welche das Projekt nicht im         Erinnerung geblieben sei, zeigen sich in
        Detail kennen?                                 folgenden Antworten:

6                                                                                                                                    N°2 | 2015
N Hauszeitung der Stiftung Ostschweizer Kinderspital
Stimmen und Emotionen                                                                            Kreative Ideen
Mosaik Neubau                                                                                    Mosaik Neubau

                                                                                                                                                 THEMA

Michelle Schmidheini, Praktikantin Kommunikation

Im November 2014 hat die St. Galler Bevölkerung über einen Neubau des Ost­                       In sieben Jahren ist es also so weit: Das

schweizer Kinderspitals abgestimmt. Das Bauvorhaben wurde klar angenommen                        Ostschweizer Kinderspital verlässt die

und kann im Jahr 2022 umgesetzt werden.                                                          Räumlichkeiten an der Claudiusstrasse.

Doch was für Emotionen, Wünsche und Hoffnungen haben die Abstimmungs­                            Doch was geschieht eigentlich mit dem

ergebnisse bei den Mitarbeitenden des Ostschweizer Kinderspitals ausgelöst? Mit                  alten Gebäude? Die Mitarbeitenden des

dieser Frage bin ich durch die SOKS geschlichen.                                                 OKS lassen ihrer Kreativität freien Lauf:

«Ich möchte nicht umziehen, sondern                «Der Neubau sollte familien- bzw. kun-        «Ich könnte mir vorstellen, aus den Räum-
lieber hier bleiben.» – Claudia Schläpfer,         denfreundlich werden, und dass wir eine       lichkeiten des Kispi ein Frauenhaus zu
Milchküche                                         optimale Infrastruktur erhalten.» – Claudia   errichten.» - Claudia Schläpfer, Milchküche
                                                   Buoro, Sozalberaterin
«Ich habe noch nicht viel vom Umbau                                                              «Ich vermute, dass ein Teil der Räume
mitgekriegt, sondern nur die Ausstellung           «Ich spüre noch keine grossen Ängste          vom Kispi weiterhin genutzt wird ansons-
zum Bau vor dem Labor gesehen. Nun                 der Mitarbeiter in der Hotellerie, da         ten wäre es ein idealer Platz für ein Alters-
erhoffe ich, dass die einzelnen Stationen          die Abteilung zwar teilweise mit dem          heim.» – Andreas Rimle, Leitung Spital­
mehr Platz erhalten.» – Lisa Müller, Prakti-       Kantonsspital zusammengelegt wird, aber       pädagogik
kantin Station C                                   eigenständig bleibt.» – Brigitte Schwizer-
                                                   Guldimann, Leiterin Hotellerie                «Ich könnte mir vorstellen, dass die Ver-
«Ich habe mir noch keine grossen Gedan-                                                          waltung den alten Platz einnehmen wird.»
ken betreffend dem Neubau gemacht.» –              «Der Neubau ist eine sinnvolle Sache,         – Guido Baumgartner, ärztlicher Leiter
Andrea Akermann, Pflegeassistentin                 doch ich wünsche mir eine optimale Zu-        Notfall
                                                   sammenarbeit mit dem Kantonsspital, eine
«Ich denke, es ergibt sich eine gute Vernet-       Optimierung der Wege und hoffe, dass das      «Ich könnte mir vorstellen, die alten Räum-
zung für die Kinder.» – Therese Honegger,          Kader in Zukunft besser integriert und        lichkeiten ambulant zu nutzen.» – Claudia
Arztsekretärin KER-Zentrum                         informiert wird.» – Georg Marx, leitender     Buoro, Sozialberaterin
                                                   Arzt Gastroenterologie und Ernährung
«Ich frage mich, wie die Organisation                                                            «Für die Umnutzung des alten Gebäudes
zwischen Romerhuus, Schlupfhuus und                «Grundsätzlich wünsche ich mir, dass wir      gibt es viele kreative Ideen. Ich könnte mir
Lernatelier gemeistert wird.» – Andreas            keinen Rückschritt machen werden. Vor         ein Reha-Zentrum oder ein Altersheim
Rimle, Leitung Spitalpädagogik                     allem erhoffe ich mir genügend Platz für      sehr gut vorstellen.» – Reto Cozzio, Leiter
                                                   Therapieräume und Büros, genügend Licht,      Physiotherapie
«Diejenigen, die jetzt planen sind nicht           und dass wir das Therapiebad behalten
diejenigen, die dann dort arbeiten wer-            können.» – Reto Cozzio, Leiter Physio­
den. Es ist schwierig, sieben Jahre voraus         therapie
zu planen und dabei die Entwicklung,
welche man nicht voraussagen kann, zu
berücksich­tigen.» – Guido Baumgartner,
ärztlicher Leiter Notfall

       N° 2 | 2015                                                                                                                                   7
N Hauszeitung der Stiftung Ostschweizer Kinderspital
Unser neuer Stiftungsrat
        Wir zeigen die Gesichter und Persönlichkeiten, die dahinter stecken

THEMA

        V.l.n.r. Roman Wüst, Barbara Ehrbar-Sutter, René Kindli, Rita Wenger-Lenherr, Stefan Metzker, Bettina Kuster, Arno Noger

        Seit Anfang 2015 hat die Stiftung Ost­              Unternehmen und Institutionen. Dazu                 graben verbindet mich eine vertrauensvolle
                                                            kommen Mandate mit direktem Bezug zur               Zusammenarbeit mit Sepp Laimbacher.
        schweizer Kinderspital einen neuen
                                                            Ortsbürgergemeinde wie das Präsidium                Die Ortsbürgergemeinde ist mit dem Kispi
        Stiftungsrat. Es ist also höchste Zeit              der Stiftungen Naturmuseum bzw. Histo-              über die Gewährung des Baurechts für das
                                                            risches und Völkerkundemuseum, das Prä-             heutige Areal seit Jahrzehnten verbunden.
        mehr zu der Neubesetzung zu erfahren.
                                                            sidium der Waldregion 1 St. Gallen, diverse         Ich bin seit 2007 Mitglied des Stiftungsrats
        Die Hauszeitung stellt allen Mitgliedern            weitere Stiftungspräsidien und der Vorsitz          OKS.
                                                            in der Vorsorgekommission für unsere
        drei Fragen. Wir beginnen mit dem
                                                            rund 450 Versicherten.                              Was möchten Sie als Stiftungsrat am
        Präsidenten Arno Noger, lic.phil. I, er                                                                 OKS bewirken?
                                                            Welchen Bezug haben Sie zu Kindern                  Mit dem neuen Stiftungsrat möchte ich
        ist gebürtiger St. Galler (Thal SG):
                                                            oder dem Kinderspital?                              das OKS unterstützen, die wichtigen Jahre
                                                            Ich bin Vater von drei erwachsenen Söh-             bis zum Umzug auf das Areal KSSG
        Was ist Ihre hauptberufliche Tätigkeit?             nen, die in St. Gallen aufgewachsen sind            erfolgreich zu bewältigen: mit der anerkannt
        Als Bürgerratspräsident der Ortsbürgerge-           aber – wir sind glücklich darüber – die             guten Qualität, wirtschaftlich erfolgreich
        meinde leite ich das strategische Gremium           Dienste des OKS meines Wissens nie in               und in der Aufgabenerfüllung effizient.
        der Gemeinde. Gleichzeitig bin ich Vor-             Anspruch nehmen mussten. Seit meiner
        gesetzter der Leiter der ortsbürgerlichen           Zeit als Rektor der Kantonsschule am Burg-

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N Hauszeitung der Stiftung Ostschweizer Kinderspital
THEMA

Die    Vollblut-Appenzellerin      Barbara     Dr. med. René Kindli lebt in unserem           Bettina Kuster, MSc., leitet im Kantons­

Ehrbar Sutter ist gelernte Marketing­          Nachbarland, dem Fürstentum Lichten­           spital Winterthur den Bereich Pflege

planerin, führt Ihr eigenes Unterneh­          stein – im Ländle, in Mauren behandelt         des Departements Kinder- und Jugend­

men, unterstützt und begleitet.                er seit 16 Jahren Kinder in seiner Praxis.     medizin (DKJ).

Was ist Ihre hauptberufliche Tätigkeit?        Welchen Bezug haben Sie zu Kindern             Was ist Ihre hauptberufliche Tätigkeit?
Ich bin Geschäftsführerin der Breitenmoser     oder dem Kinderspital?                         Ich betreue Kinder jeden Alters, von Früh-
Appenzeller Fleischspezialitäten AG sowie      Obwohl das OKS 40 Fahrminuten entfernt         geborenen bis zu Adoleszenten.
Inhaberin des Hotel&Restaurants Anker          ist, schicke ich alle Kinder aus meiner        Organisatorisch ist das Departement in drei
in Teufen und des Spar Frischmarktes in        Praxis, die eine Spitaluntersuchung oder       Fachbereiche gegliedert, in die Klinik für
Appenzell, dessen Geschäftsführerinnen ich     einen stationären Spitalaufenthalt benö-       Neonatologie, die Klinik für Kinder- und
aufgrund ihres jungen Alters in ihrer Tätig-   tigen, nach St. Gallen. Fast ausnahmslos       Jugendmedizin und das Sozialpädiatrische
keit unterstütze und begleite.                 bekomme ich von den Eltern und Kindern         Zentrum SPZ. Im Bereich der Pflege arbei-
                                               positive Rückmeldungen.                        ten rund 100 Personen.
Welchen Bezug haben Sie zu Kindern             Auch ich selbst als Kinderarzt in der Praxis
oder dem Kinderspital?                         spüre von den Spitalärzten eine grosse         Welchen Bezug haben Sie zu Kindern
Ich habe drei erwachsene Kinder, welche        Wertschätzung, indem sie meine Fragen          oder dem Kinderspital?
vor fast zwanzig Jahren ein paar wenige        per Telefon oder E-Mail sehr rasch und         In meiner Funktion als Leitung Fachbereich
Male ins Kinderspital eingeliefert werden      kompetent beantworten.                         Pflege und Entwicklung (2007 – 2012) am
mussten. Ich war damals als besorgte Mut-                                                     Gesundheitsdepartement Kanton St. Gal-
ter sehr dankbar, dass es das Kinderspital     Was möchten Sie als Stiftungsrat am            len lernte ich das OKS kennen und schät-
St. Gallen in unmittelbarer Nähe gab.          OKS bewirken?                                  zen. Mit dem Pflegedienst des OKS pflege
                                               In den Stiftungsrat wurde ich als Vertreter    ich gute und konstruktive Kontakte, sei dies
Was möchten Sie als Stiftungsrätin am          des Fürstentums Liechtenstein gewählt.         über Fachtreffen oder gemeinsame Projekte
OKS bewirken?                                  Ich fühle mich aber auch als Vertreter der     wie beispielsweise die «Studierenden-
Ich möchte, dass sich das OKS durch            Kinderärzte sowie als Vertreter der Spital-    Aufwand-Messung» (SAMS, 2012). Durch
seine Kernkompetenzen einzigartig in der       region Süd, da ich auch Belegarzt im Spital    meine jetzige Funktion als Leitung Pflege
Region positionieren und nachhaltig in die     Grabs bin. Somit sehe ich in diesem Amt        DKJ intensiviert sich die Zusammenarbeit
Zukunft geführt werden kann.                   auch eine grosse Verantwortung. Mein           mit dem OKS.
                                               Ziel ist es in dieser Funktion dem OKS zu
                                               helfen, seine sehr hohe medizinische und       Was möchten Sie als Stiftungsrätin am
                                               vor allem menschliche Qualität zu halten       OKS bewirken?
                                               und allenfalls punktuell noch zu verbessern.   Eine ziel- und zukunftsorientierte Strategie
                                                                                              für das OKS mitzugestalten ist eines meiner
                                                                                              Anliegen. Die Strategie muss sich nach den
                                                                                              Patientinnen und Patienten sowie ihren
                                                                                              nächsten Bezugspersonen ausrichten. In
                                                                                              der Unterstützung einer gemeinsamen
                                                                                              interdisziplinären Zusammenarbeit mit
                                                                                              fachlich kompetenten Disziplinen sehe ich
                                                                                              ein Wirkungsfeld meinerseits.

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N Hauszeitung der Stiftung Ostschweizer Kinderspital
THEMA

        Der CEO des Spitals Männedorf, Dr.             Rita Wenger-Lenherr, lic. iur., steht         Roman Wüst, lic. iur., ist bis Ende 2015

        med Stefan Metzker, ist Facharzt für           auf zwei Standbeinen. Sie ist in einem        als Generalsekretär des Gesundheits­

        Innere Medizin und Notfallmedizin,             50 % Pensum Verwaltungsrichterin des          departementes des Kantons St. Gallen

        ebenfalls hat er einen Masterabschluss         Kantons Thurgau und danebst arbeitet          tätig. Dann tritt er in den Ruhestand,

        in Wirtschaft (EMBA).                          sie mit zwei Partnern in ihrer eigenen        führt dabei aber gewisse Mandate

                                                       Anwaltskanzlei.                               weiter wie die Tätikeit im Stiftungsrat
        Was ist Ihre hauptberufliche Tätigkeit?
                                                                                                     des OKS.
        Bevor ich Anfang 2014 als CEO in Männe­        Was ist Ihre hauptberufliche Tätigkeit?
        dorf angefangen habe, war ich Direktor         Durch das Richteramt beschäftige ich mich
        der Kliniken Valens, Direktor eines Indus-     mit den verschiedensten Belangen des          Was ist Ihre hauptberufliche Tätigkeit?
        triebetriebes und Leitender Arzt an einer      öffentlichen Rechts wie auch des Sozial­      Während mehr als dreissig Jahren durfte
        Uniklinik.                                     versicherungsrechts.                          ich als Generalsekretär das St. Gallische
                                                                                                     Gesundheitswesen eng mitgestalten. Ziel-
        Welchen Bezug haben Sie zu Kindern             Welchen Bezug haben Sie zu Kindern            setzung war dabei immer, die Gesundheit
        oder dem Kinderspital?                         oder dem Kinderspital?                        der Bevölkerung zu fördern und ein quali­
        In erster Linie habe ich den Bezug als Vater   Kinder sind der Garant für den Fortbe-        tativ hochstehendes, wohnortnahes und
        von 3 Kindern. Der Jüngste wurde wenige        stand unserer Gesellschaft. Wir haben einen   kostenmässig tragbares Leistungsangebot
        Monate nach der Geburt mit einer Spina-        Sohn, dank welchem ich seit seiner Geburt     sicherzustellen.
        len Muskelatrophie (SMA) diagnostiziert        auch immer in Kontakt mit andern Kindern
        und kann weder sitzen noch gehen. Er be-       sein konnte. Mit dem Kinderspital direkt      Welchen Bezug haben Sie zu Kindern
        wegt sich seit dem 3. Lebensjahr mit einem     hatte ich bislang und zum Glück keine         oder dem Kinderspital?
        elektrischen Rollstuhl geschickt durch die     Berührungspunkte. Allerdings musste ein       Als Vater von zwei Töchtern weiss ich,
        Welt und ist bestmöglich integriert. Auf-      Patenkind von mir nach der Geburt wäh-        wie sehr Kinder von ihrem engen Umfeld
        grund der mit der SMA einhergehenden           rend eines Jahres immer wieder medizi-        geprägt werden. Ich weiss aber auch, dass
        Lähmung hat er einige Hospitalisationen        nisch betreut werden. So habe ich – wenn      nicht alle Kinder die gleiche Ausgangssitua-
        in verschiedenen Kinderspitälern hinter        auch nicht direkt – die hervorragende         tion und die gleichen Chancen haben. Hier
        sich. Als Arzt habe ich in meiner Ausbil-      Arbeit der Ärztinnen und Ärzte am             kann die Gesellschaft Hilfe leisten, damit
        dung auch etwas über Kinderanästhesie          «KISPI» miterleben dürfen.                    guter Schutz und gute Förderung für alle
        gelernt und als Notarzt sowie Basisarzt bei                                                  Kinder besteht.
        der Rega gelegentlich Kinder erstversorgt      Was möchten Sie als Stiftungsrätin am
        und transportiert.                             OKS bewirken?                                 Was möchten Sie als Stiftungsrat am
                                                       Die frühkindliche Prävention und eine         OKS bewirken?
        Was möchten Sie als Stiftungsrat am            gute medizinische Versorgung der Jüngs-       Als Stiftungsrat möchte ich mithelfen,
        OKS bewirken?                                  ten unserer Gesellschaft sind mir ein wich-   dass das OKS weiterhin das sehr gute Ost-
        Als Arzt und Manager ist mir wichtig, dass     tiges Anliegen. Nur wenn unsere Kinder in     schweizer Zentrumsspital für Kinder bleibt.
        trotz der Ökonomisierung der Medizin           einem gesunden Umfeld aufwachsen, kön-        Die Voraussetzungen dazu sind günstig:
        empathische Medizin betrieben werden           nen wir Gewalt, Frustration und Terror        kompetente Mitarbeitende aller Profes-
        kann. Ich glaube auf Grund meiner Erfah-       eher in den Griff bekommen. Dazu gehört       sionen sorgen sich bereits jetzt um die
        rungen, dass Effizienz und Wirtschaflich-      auch eine hervorragende medizinische          Gesundheit und das Wohl der kleinsten
        keit gute Medizin nicht ausschliessen. Ich     Betreuung, die die physische wie die psy-     und kleinen Patientinnen und Patienten.
        möchte das OKS dabei unterstützen.             chische Gesundheit der Kinder garantiert.

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E-Journal
Neue Angebote in der Kispi-Bibliothek: Fazit nach dem ersten Jahr

                                                                                                                                       ZUR SACHE

Eliane Egger, Bibliothekarin                  Einfach übers Intranet                          Artikel-Bestellungen, eBooks und das
                                              Die Einrichtung der Datenbank hat die           physische Buch
Nach mehrjähriger Planung verfügt das
                                              Kantonsbibliothek Vadiana für das Kin-          Die Artikelbestellungen, die über die
Kinderspital seit einem Jahr endlich          derspital übernommen. Der Einstieg in die       Bibliothek getätigt werden, sind im letzten
                                              Datenbank gelingt an jedem Arbeitsplatz         Jahr bereits um etwa einen Drittel zurück-
über eine eJournal-Datenbank. Aufge­
                                              über die Startseite des Intranets. Die effek-   gegangen, was immerhin ein kleiner Erfolg
baut wurde auch ein Angebot an Belle­         tive Aufschaltung der Journals stellte sich     ist. Ein weiteres digitales Projekt der Biblio­
                                              anfangs als etwas schwierig heraus, da jeder    thek ist die Einführung erster eBooks. Es
tristik. Nun sind die Nutzer gefragt.
                                              Verlag eine Registrierung unserer Biblio-       sind bereits wenige Titel vorhanden, die
100 Fach-Zeitschriften                        thek verlangte. Diese gestaltete sich von       ebenfalls von jedem Arbeitsplatz aus ein-
Anfang 2014 ist die Bibliothek des Kin-       Verlag zu Verlag unterschiedlich schwierig,     sehbar sind und über die Bibliothek bestellt
derspitals endgültig auf den Zug des digi-    deshalb dauerte es noch ein halbes Jahr,        werden können. Aber auch das physische
talen Zeitalters aufgesprungen und bietet     bis alle Journals effektiv abgerufen werden     Buch soll nicht zu kurz kommen. Nach
eine eJournal-Datenbank an, in der rund       konnten. Seit Juli 2014 ist dies der Fall und   einer ersten Revision erscheint die Biblio-
100 ausgewählte Fach-Zeitschriften zur        es können bereits erste Schlüsse gezogen        thek erfrischt und einladend. Nebst wech-
Verfügung stehen. Die Titel wurden nach       werden. Die bestgenutzten Journals sind         selnden Buch-Ausstellungen zu bestimm-
Wünschen der Mitarbeitenden ausgewählt,       das New England Journal of Medicine, die        ten Themen und einem Regal, in dem die
wenn auch aus finanziellen Gründen leider     Monatsschrift Kinderheilkunde und das           Neuerwerbungen präsentiert werden, wird
nicht alle Wünsche berücksichtigt werden      Pediatrics. Ebenfalls ganz oben mischen die     inzwischen auch eine grosszügige Auswahl
konnten. Aufgrund der Nutzungsstatistik,      Datenbanken UptoDate und Pschyrem-              an Belletristik angeboten. Diese umfasst
die uns jährlich von der Kantonsbibliothek    bel Online mit, auf die ebenfalls über die      Schenkungen, Hörbücher, die Werke aus
Vadiana zur Verfügung gestellt wird, ent-     eJournal-Datenbank zugegriffen werden           den KiK-Lesungen und alle Buch-Tipps von
scheidet sich, welche Titel weiterhin ihren   können. Im Grossen und Ganzen ist die           Mitarbeitenden in der Hauszeitung.
Preis wert sind und auf welche in Zukunft     Nutzung der Journals eher unbefriedigend,       Es ist also ein vielfältiges Angebot vorhan-
verzichtet werden muss. Die Auswahl der       da das Angebot zu unbekannt ist.                den, das auch unbedingt genutzt werden
Zeitschriftentitel kann sich also ändern.                                                     möchte.

       N° 2 | 2015                                                                                                                              11
Newsletter Essen & Trinken
      Mangel im Schlaraffenland?

ZUR SACHE

      Claudia Rosencrantz,
                                                   deckt ist. Fehlernährung kann zu häufigen     15 % der hospitalisierten Kinder leiden an
      dipl. Ernährungsberaterin FH
                                                   Infekten, zu Verstopfung, zu Jodmangel        Mangelernährung oder haben ein erhöhtes
      Der Ernährungsstatus ist Grundlage           und Osteoporose führen.                       Risiko einer Mangelernährung.
                                                   Bei Kindern erfolgt eine verzögerte körper-   Das Ernährungsscreening eines jeden Pati-
      und Ausdruck der Gesundheit. Defizite
                                                   liche und geistige Entwicklung, die irrepa-   enten sollte bei Spitaleintritt routinemässig
      entstehen, wenn die Zufuhr an Energie        rabel sein kann.                              durchgeführt werden. Dazu hat sich – im
                                                                                                 Rahmen des Projektes «Essen und Trinken
      und Nährstoffen den Bedarf anhaltend
                                                   Unterernährung                                am OKS» – eine Arbeitsgruppe mit der
      unterschreitet.                              Die Unterernährung bedeutet eine ver-         Frage des Screenings und Assessments
                                                   minderte Energie- und/oder Eiweissauf-        (Beurteilung) der Mangel- und Fehlernäh-
      Der Ernährungszustand eines Menschen         nahme. Die Unterernährung – häufig als        rung befasst.
      wird einerseits durch die Ernährung und      Eiweiss-Energie-Malnutrition bezeichnet       Ziel war es, ein etabliertes Instrument zu
      andererseits durch den persönlichen Bedarf   – ist charakterisiert durch Gewichtsverlust   finden, welches mit geringem Aufwand und
      an Energie und Nährstoffen bestimmt.         und Veränderungen der Körperzusammen-         wenig Vorwissen ein Mangel- und Fehler-
                                                   setzung.                                      nährungsrisiko bei hospitalisierten Patien-
      Definition von Ernährungsmängeln             Sie ist vor allem in Entwicklungsländern      ten einschätzen kann. Die Evaluation hat
      Ein verbindlicher Konsens in der Namens-     weit verbreitet und kann, besonders im        den Paediatric Yorkhill Malnutrition Score
      gebung klinisch relevanter Ernährungs­       Kindesalter, zum Zurückbleiben in der         (PYMS) als für uns taugliches Instrument
      defizite existiert nicht. In der deutsch­    körperlichen und geistigen Entwicklung,       ergeben.
      sprachigen Literatur werden zahlreiche       zu schweren Krankheiten und im Extrem-        Die Ärzte am OKS erheben den PYMS
      Begriffe synonym oder überschneidend         fall zum Tode führen.                         routinemässig für alle stationären Kin-
      verwendet (z. B. Malnutrition, Mangel­                                                     der ab einem Jahr innerhalb der ersten
      ernährung, Fehl­ernährung).                  Daneben kommt in den Industrieländern         24 Stunden auf der Abteilung. Es werden
      Im Folgenden wollen wir dennoch einige       häufig Unterernährung durch Essstörun-        Fragen zu BMI, Gewichtsverlust, reduzier-
      gebräuchliche Definitionen vorstellen, wie   gen (Anorexia nervosa, Bulimia nervosa,       ter Nahrungs­ zufuhr und zu erwartender
      auch Ursachen und Auswirkungen kurz          Orthorexia) vor. Mangelernährt können         Ernährungs­beeinträchtigung gestellt.
      aufzeigen.                                   Personen mit Unter-, Normal und Über-         Ab einem bestimmten Score-Punkte-Wert
                                                   gewicht sein, wenn ausgewogene und            wird ein weiteres Assessment durchgeführt.
      Mangelernährung                              bedarfsdeckende Ernährung nicht gewähr-       Diverse Arbeitsinstrumente stehen ihnen
      Der Ausdruck Mangelernährung bezeich-        leistet ist.                                  zur Verfügung wie z. B. Ess-Protokolle,
      net einen Ernährungszustand, bei welchem                                                   Ernährungs-Tagebücher oder Nährwert-
      messbare Nebenwirkungen auf Gewebe-          Was tun wir am OKS?                           Berech­nungsprogramme.
      und Körperfunktionen zu erwarten sind,       Bei Spitaleintritt werden bei jedem fünften   Mit Referenzwerten werden die erfassten
      welche zu einer höheren Komplikations-       Patienten in der Schweiz Anzeichen von        und ausgewerteten Rsultate beurteilt. Das
      rate führen können. Bei der Mangeler-        Mangelernährung festgestellt. Dieser Um-      Ernährungs & Diätetik Team gibt darauf
      nährung unterscheidet man grundsätzlich      stand mag erstaunen, bringen doch 37 %        hin Interventionsempfehlungen.
      Fehlernährung und Unterernährung.            der Schweizer Bevölkerung zu viel Gewicht     Es könneen z. B. Energieanreicherung mit
                                                   auf die Waage – und Lebensmittel sind in      Malto Dextrin, die Supplementation mit
      Fehlernährung                                unserem Land in grosser Fülle leicht zu-      Protein-Drinks, allenfalls eine Ernährung
      Die Fehlernährung bedeutet eine qualitati-   gänglich.                                     mittels Ernährungssonde oder sogar die
      ve Unterversorgung (= Mangelernährung)       Auch im Kindesalter ist die Mangelernäh-      Anregung der Diskussion für eine parente-
      mit Vitaminen und Mineralstoffen, auch       rung bei hospitalisierten Kindern nicht       rale Ernährung empfohlen werden.
      wenn der Energiebedarf (Kalorien) ge-        selten. Je nach Studie zwischen 10 bis

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Jahresrechnung SOKS
Leistungsentwicklung der Stiftung Ostschweizer Kinderspital

                                                                                                                                  ZUR SACHE

Thomas Engesser, Leiter Finanzen
                                                                                              Die Stiftungsträger des OKS anerkennen
Die konsolierte Jahresrechnung 2014 der Stiftung Ostschweizer Kinderspital weist              ausdrücklich die Risiken aus den Festset-
                                                                                              zungsverfahren.
einen Gewinn von TCHF 2‘968 aus.
                                                                                              Die aufgelaufenen Planungskosten BKP
Geschäftsbereich Ostschweizer Kinderspital (OKS)                                              1– 6 im Zusammenhang mit dem Neubau
Das OKS verzeichnete im Berichtsjahr einen Gewinn von TCHF 2‘783.                             auf dem Areal des Kantonsspitals St. Gal-
Das Ergebnis ist vorwiegend auf die positive Leistungsentwicklung zurückzuführen. Bei         len betragen per 31. 12. 2014 gesamthaft
den stationären Patienten konnte der Casemix netto gegenüber dem Vorjahr um 335               TCHF 6‘430. Zu Lasten der Jahresrech-
Punkte auf 4‘133 erhöht werden (+ 8.8 %). Der ambulante Bereich weist ein Wachstum            nung 2014 wurden nicht werthaltende
bei den Tarmed-Taxpunkten von 4.9 % aus.                                                      Planungskosten in Bezug auf die Überar-
Die ambulanten Tarifverhandlungen 2014 mit der tarifsuisse AG und der HSK Einkaufs-           beitung des Vorprojekts im Umfang von
kooperation sind gescheitert. In der Folge wurde für die Dauer des hoheitlichen Festset-      TCHF 1‘021 ausgebucht.
zungsverfahrens ein Tarmed-Taxpunktwert von CHF 0.83 festgelegt.                              Die Finanzierung des Gesamtprojekts er-
Für den stationären Bereich konnte mit der HSK-Gruppe eine Baserate für das Jahr 2014         folgt über ein Darlehen von Mio. CHF
von CHF 11‘500 ausgehandelt werden. Die stationären Tarifverhandlungen mit der                172.5 durch die Stiftungsträger.
tarifsuisse AG für das Jahr 2014 sind gescheitert. Für die Dauer des Festsetzungsverfahrens   Der Anbau des Entlastungsbaus Ost konn-
wurde eine provisorische Baserate von CHF 11‘500 festgelegt.                                  te im Frühjahr 2014 abgeschlossen werden.
                                                                                              Das Investitionsvolumen belief sich auf
Stationärer Bereich   2010    2011                           2012       2013
                                                                             2014             TCHF 3‘658. Die Investitionen wurden
		                                                                                            mittels Sonderabschreibung ausgebucht
Austritte             3‘825   3‘705                         3‘813       3‘786		 4‘007         und über Rückstellungen sowie Fondsmit-
Pflegetage *         24‘965  25‘002                        21‘233      20‘732		21‘188         tel vollumfänglich finanziert.
Ø-Aufenthaltsdauer *     6.5     6.7                           5.6         5.5		   5.3
CMIn **               0.966   1.036                         1.050       1.003		 1.032
                                                                                              Geschäftsbereich
* gemäss der Berechnung nach SwissDRG                                                         Kinderschutzzentrum (KSZ)
  (Eintritts- + Austrittstag = 1 Pflegetag)                                                   Das KSZ weist im Geschäftsjahr 2014
**gemäss der im entsprechenden Jahr gültigen DRG -Abrechnungsversion                          einen Gewinn von TCHF 185 aus.
   (durchschnittlicher Schwerengrad)                                                          Infolge reduzierter Finanzierungsbeiträge
                                                                                              für die Fachbereiche In Via und Schlupf-
                                                                                              huus wurden diverse Sparmassnahmen
                                                                                              (insbesondere beim Personal) umgesetzt,
Ambulanter Bereich 2010 2011                                 2012       2013
                                                                             2014
                                                                                              was zu einer Reduktion des Betriebsauf-

                                                                                              wands des KSZ von gesamthaft TCHF 439
 Taxpunkte (verrechenbar in 1‘000)   14‘075     15‘648     16‘252      16‘054
                                                                              16‘842
                                                                                              führte (– 14.3 %). Die Aufwandsminderun-
                                                                                              gen konnten die Beitragsreduktion nicht
                                                                                              vollumfänglich kompensieren, weshalb
                                                                                              die Jahresrechnungen der In Via und des
Kinderschutzzentrum            2010  2011                    2012       2013
                                                                             2014
                                                                                              Schlupfhuus ein Defizit aufweisen.
		                                                                                            Die Beiträge des Romerhuus blieben im
In Via: Opferhilfe-Fälle         284   313                    332         316		   376         Vergleich zum Vorjahr unverändert. Der
In Via: Kindesschutz-Fälle       224   196                    253         218		   239         Jahresgewinn von TCHF 301 resultierte
Schlupfhuus: Beherbergungstage 1‘912 1‘574                  2‘204       1‘617		 1‘676         insbesondere aus der hohen Bettenauslas-
Romerhuus: Pflegetage          2‘596 2‘706                  2‘760       2‘677		 2‘863         tung von 98 %.

* TCHF = Tausend Schweizer Franken

       N° 2 | 2015                                                                                                                        13
Stefanie Sandl
      Wir stellen Euch das Redaktionsteam vor!

PORTRAIT

      >             INTERVIEW <
      Fredy Lanz,                                   Was machst du so in deiner Freizeit?
      Ausbildungsverantwortlicher Pflege            Literatur und die deutsche Sprache haben
                                                    mich schon immer fasziniert, daher habe
      Wer steckt eigentlich hinter all den Bei­
                                                    ich 2011 einen Fernstudiengang in Crea­
      trägen im FOKUS Magazin? Wir stellen          tive Writing an einer Akademie in Ham-
                                                    burg begonnen, den ich neben meiner
      euch Stefanie Sandl vor. Seit längerem
                                                    regulären Arbeit machen konnte. Die Aus-
      wirkt sie kreativ in unserem Team mit.        dauer hat sich gelohnt, ich habe den Kurs
                                                    gerade abgeschlossen.
      Liebe Stefanie erzähl etwas von deiner        Über das Forum meines Studiengangs habe
      Zeit im Kinderspital – oder: Wie lange        ich mich mit anderen Schreibinteressierten
      arbeitest du auf der Station C?               aus der Region zusammengeschlossen und
      Seit Oktober 2008 bin ich nun bereits im      wir veranstalten jeden zweiten Monat einen
      Kinderspital St. Gallen auf der Station C1/   Literaturtreff in St. Gallen. Vor zwei Jahren
      IMC als diplomierte Pflegefachfrau tätig.     haben wir uns dem Netzwerk «Femscript»
      Charakteristisch für diese Station ist die    angeschlossen. Dies ist ein Verein für
      Langzeitpflege der Säuglinge, man beglei-     Frauen mit sechs «Schreibtischen» in der
      tet sie häufig über mehrere Wochen oder       ganzen Schweiz.
      Monate, sieht deren Entwicklung und
      Fortschritte.                                 Wann wird nebst deinen Beiträgen in der
      Ich arbeite sehr gerne auf dem C, mir         Hauszeitung, dessen Redaktionsteam du
      gefällt die grosse Bandbreite an Krank-       angehörst, etwas von dir zu lesen oder
      heitsbildern, da ambulante wie stationäre     hören sein?
      Patienten betreut werden und sowohl           Voraussichtlich nächstes Frühjahr wird eine
      chirurgisches als auch medizinisches Fach-    Lesung unserer Gruppe in St. Gallen statt-
      wissen benötigt wird.                         finden. Ich werde den Termin und die Ein-
                                                    ladung am Anschlagbrett publizieren.
      Was hast du vor dem OKS gemacht?
      Vor meiner Zeit in St. Gallen habe ich die    Liebe Stefanie, herzlichen Dank für dein
      Ausbildung zur Pflegefachfrau in einem        kurzes Portrait.
      Kinderspital in Regensburg abgeschlossen.
      Aufgewachsen bin ich sehr ländlich, in
      einem 800-Seelen Dorf in Niederbayern.

14                                                                                                  N°2 | 2015
Roger Scherrer
Der «neue» Leiter des Schlupfhuus'

                                                                                                                                  PORTRAIT

                                                                                          nicht gerne zur Arbeit gegangen bin. Ich
                                                                                          habe hier wunderbare Partnerinnen und
                                                                                          Partner. Auch die Zusammenarbeit mit
                                                                                          dem Kinderspital ist sehr spannend. Es sind
                                                                                          qualifizierte Fachpersonen da, die einem
                                                                                          hilfsbereit und freundlich immer zur Seite
                                                                                          stehen. Ich habe während der ganzen Zeit
                                                                                          keine unfreundlichen Personen kennenge-
                                                                                          lernt. Es sind alle miteinander per «Du»
                                                                                          und obwohl es eine relativ grosse Instituti-
                                                                                          on ist, ist es sehr familiär.

                                                                                          Wie können wir uns deinen Arbeitsalltag
                                                                                          vorstellen?
                                                                                          Mein Arbeitsalltag besteht vor allem aus
                                                                                          Sitzungen, planerischen, organisatorischen
                                                                                          und auch administrativen Arbeiten. Sehr
                                                                                          wichtig ist es mir, dass meine Mitarbeiten-
                                                                                          den Vertrauen zu mir aufbauen können,
                                                                                          darum ist mir ein reger Austausch ein gros-
>             INTERVIEW <                   Klingt nach einer spannenden und viel-        ses Anliegen. Zu 20 % arbeite ich im direk-
Katharina Finschi, Kauffrau in Ausbildung   fältigen Aufgabe. Warum hast du dich          ten Kontakt mit den Kindern und Jugend-
                                            überhaupt auf die Stelle als Leiter des       lichen in der Betreuung. Mir ist der Bezug
Wenn wir Roger Scherrer nicht mit
                                            Schlupfhuus beworben?                         zur Basis wichtig.
einem Grinsen im Schlupfhuus antref­        Ich habe seit längerem nach einer Stelle
                                            im Leitungsbereich Ausschau gehalten.         Dolores Waser Balmer war viele Jahre
fen, ist er im Toggenburg unterwegs.
                                            Die Rechte von Kindern und Jugendlichen       Leiterin des Schlupfhuus. Wie hast du die
Mit seiner Frau wohnt er im idyllischen     liegen mir am Herzen. Ausserdem hat das       ganze Umstrukturierung miterlebt?
                                            Schlupfhuus im Sozialbereich einen guten      Das Team des Schlupfhuus hat die
Neu St. Johann. Dort geniesst er die
                                            Namen, was diese Stelle natürlich auch        Änderung in der Bereichsleitung grossartig
Natur, ob zu Fuss oder auf seinem Bike.     attraktiv macht.                              mitgetragen.
                                            Das Kinderschutzzentrum lernte ich wäh-       Es war dank der professionellen Führung
Wie hat es den Toggenburger nach            rend der Organisation einer Fachtagung        durch Dolores Waser Balmer sehr an­
St. Gallen ins Kinderschutzzentrum ver-     für Jugendarbeit kennen. Dolores Waser        genehm, die Leitung des Schlupfhuuses zu
schlagen?                                   Balmer und André Baeriswyl-Gruber waren       übernehmen und ich konnte rasch in meine
Bevor ich ins Kinderschutzzentrum ge-       mir nicht unbekannt. Während der Tagung       neue Aufgabe hineinwachsen. Ich freue
kommen bin habe ich bei einer Fachstelle    habe ich einen Einblick in das Kinder-        mich mit dem Schlupfhuus-Team und der
für kirchliche Jugendarbeit und Erwachse-   schutzzentrum erhalten.                       Geschäftsleitung des Kinderschutzzentrums
nenbildung gearbeitet. Dort habe ich vor                                                  die anstehenden Herausforderungen ge­
allem JugendarbeiterInnen gecoacht, war     Du hast an Leib und Seele erlebt wie          meinsam anzugehen.
für Jugendprojekte zuständig und habe auf   das Kinderschutzzentrum tickt. Ist es so
der strategischen Ebene die Jugendarbeit    schön hier, wie du es dir vorgestellt hast?
in der Region mitentwickelt.                Bis heute gab es keinen Tag, an dem ich

      N° 2 | 2015                                                                                                                        15
Ein Tag Schlupfhuus                         Sonderprogramm                                 Haben Sie ihre Aus-
      Ein Erlebnisbericht                         im Lernatelier                                 oder Weiterbildung
      von Lisa Knupp                                                                             abgeschlossen?

IN KÜRZE

      Ein Anfrage im Vorfeld des Zukunftstags                                                    Melden Sie dem Personaldienst des
      2014:                                                                                      Ostschweizer Kinderspital ihre Abschlüsse
      Ich bin Lisa (12) die Tochter von Ernst                                                    in der beruflichen Aus- und Weiterbildung.
      Knupp. Ich habe mir das Schlupfhaus aus-                                                   Wir erwähnen Ihre Erfolge gerne im
      gesucht weil ich später gerne Psychologie                                                  «Personellen» der Hauszeitung. Dabei
      studieren würde und dann auch mit Kin-                                                     möchten wir alle Mitarbeitenden aus
      dern und Jugendlichen arbeiten.                                                            jeglichen Berufsgattungen der Stifung
      Ich hab mir mal die Webseite ksz angese-                                                   Ostschweizer Kinderspital berücksichtigen.
      hen und vor allem das Haus selber und ich                                                  Ohne Ihre Unterstützung ist es uns nicht
      finde die Leute die dort wohnen müssen/                                                    möglich alle erfolgreichen Abschlüsse zu
      dürfen haben sich nicht zu beklagen. Was                                                   vernehmen und erwähnen.
      mich interessieren würde ist aus welchem
      Grund zum Beispiel kann ein Kind oder ein
      Teenager dort hin? Oder wie arbeitet man
      mit den Menschen im Schlupfhaus?
      Ich freue mich sehr auf den 13. November
      und hoffe ihnen nicht zu sehr zur Last zu
      fallen.                                     Sommerloch
                                                  Während den letzten Sommerferien führte
      1 Tag SH                                    das Lernatelier (LAT) ein Sonderprogramm
      Das Schlupfhuus, kurz Sh genannt, ist       durch, in welchem Kreativität, Motivation
      eine Unterkunft für Kinder und Jugend-      und viel Fantasie gefragt war. In verschie-
      liche von 0 bis 18 Jahren. Eine Person      denen Bereichen wie Comic zeichnen,
      wird aufgenommen, wenn sie zum Bei-         Taschen nähen, Theaterspielen oder Zei-
      spiel Probleme mit den Eltern hat oder in   tung schreiben wurde intensiv gearbeitet.
      der Schule. Die Sh Angestellten versuchen
      jedoch immer zuerst eine andere Lösung      Auch dieses Jahr wird es während den
      zu suchen, eine Beratungsstelle oder        Sommerferien ein attraktives und abwechs-
      machen ihnen Mut nochmals mit den           lungsreiches Programm geben.
      Eltern zu reden. Wenn ein Kind oder
      Teenager ins Sh kommt, so wird es dort      10 Jahre Lernatelier
      soziologisch betreut und hat ein Tages­     Zudem feiert das LAT am 5. September das
      programm.                                   10-jährige Jubiläum! Aus diesem Grund
                                                  findet am Montag, 7. September ein Tag
      Für mich war es sehr spannend, einen Tag    der offenen Türe statt, bei welchem sich die
      lang mitmachen zu dürfen und ich danke      Gelegenheit bietet, das LAT besser kennen
      dem Sh Team ganz herzlich, das ich das      zu lernen und auf das 10-jährige Bestehen
      erleben durfte.                             anzustossen.

      Lisa Knupp

16                                                                                                                                N°2 | 2015
Und plötzlich ist es dann soweit!
Gedanken zum Führungswechsel im Kinderschutzzentrum

                                                                                                                     MOSAIK

                           Dolores Waser Balmer,                          nehmen. Und dazwischen schwimme ich in
                           Geschäftsleiterin KSZ                          all dem – immer noch mit dem Kopf über
                                                                          Wasser und immer noch überzeugt, dass
                           Etwa vor einem Jahr habe ich hier
                                                                          viele Inseln in diesem Wasser sein werden.
                           meine Gedanken zum anstehenden
                                                                          Besondere Herausforderungen
                           Wechsel formuliert. Heute schaue ich
                                                                          Ich konnte gut starten, alle drei Bereiche
                           bereits auf die ersten drei Monate zu­         sind gut aufgestellt und dank aktiven und
                                                                          engagierten Mitarbeitenden super unter-
                           rück. Die klassischen «Hundert Tage»
                                                                          wegs. Es ist meine Aufgabe, meine Rolle im
                           mag ich nicht beschreiben. Es war kein         Kleinen zu definieren, meinen Platz zu
                                                                          suchen. Und ich darf mir Zeit geben.
                           abrupter Anfang, es war und ist ein
                                                                          Die Finanzen beschäftigen uns weiterhin
                           Hereinwachsen in eine neue Rolle.              stark, der Stellenabbau ist im Alltag
                                                                          spürbar. Die grösste Herausforderung ist,
                                                                          dass dies keinen oder so geringen Einfluss
                           Erwartungen?                                   wie nur irgendwie möglich auf der Klientin-
                           «Ein neues Gefühl erwachte, neue Ideen         nen- und Klientenebene hat. Die Kinder
                           und eine Freude, das Neue und zum Teil         und Jugendlichen, welche Gewalt erlebt
                           für mich Ungewisse anzupacken. Gedan-          haben und ihr Umfeld dürfen nicht auf
                           ken, was mich reizt, anzugehen. Neue Kon-      finanz­politischen Gründen darunter leiden!
                           takte, die geknüpft werden. Das Wissen
                           auch weiterhin von der Geschäftsleitung        Ein absolutes, persönliches NoGo ;-)
                           und vielen Verantwortlichen und Mitarbei-      Eigentlich gab es bis jetzt nur eine Situa­
                           tenden in Kinderschutzzentrum und Kispi        tion, mit der ich nicht umgehen konnte.
                           getragen und unterstützt zu werden – ja,       Bedingt durch Wochenbesprechungen und
                           und darauf freue ich mich!»                    Sitzungen bin ich regelmässig im Schlupf-
                           Dies waren die abschliessenden Sätze im        huus anzutreffen. Besonders gerne auch zu
                           Artikel im letzten April. Mit diesen Gedan-    Kaffeezeiten, was ja sicher für niemanden
                           ken bin ich im Januar gestartet. Vieles        wirklich überraschend ist.
                           davon hat sich bewahrheitet.                   So wurde mir doch letzthin liebevoll ein
                                                                          «Besucherkaffee» angeboten. Völlig irritiert
                           Ich bin mit offenen Armen empfangen            war ich zuerst vom Donner gerührt und
                           worden und werde sehr unterstützt. Das         musste dann lachen – nein, als Besucherin
                           schätze ich sehr und ich bin dankbar dafür.    im Schlupfhuus, das geht irgendwie nicht!
                           Vieles ist im Fluss, vieles läuft weiter wie   Zum Glück gibt es Kaffeekistli – da hat‘s
                           bisher und ganz oft wird der Wechsel gar       nun wieder eigene Kapseln drin – bis ich
                           nicht wahrgenommen – und das ist gut so.       den Besucherstatus annehmen kann, wird
                           Es sind Erwartungen an mich herange­           es noch etwas dauern – dafür ist das Herz
                           tragen worden. Diese sind interessant und      noch zu stark dort verankert.
                           herausfordernd und ich werde sie ernst

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Beckenboden-Physiotherapie bei Kindern
      Workshop im OKS vom 4. – 6. März 2015

 MOSAIK

      Reto Cozzio, Leitender Physiotherapeut
                                                                                                     OKS als Partner aufbauen. Dies war die
      Beim Thema Beckenboden-Physiothe­                                                              Motivation für die Veranstaltung des Work-
                                                                                                     shops. Unsere Erwartungen wurden mit
      rapie denkt man in erster Linie an
                                                                                                     rund 30 Teilnehmern weit übertroffen und
      Schwangere Frauen, Wochenbett und                                                              die positiven Rückmeldungen bestätigen
      Senioren. Doch auch in der Pädiatrie                                                           die Relevanz der Beckenboden-Therapie im
                                                                                                     kinderphysiotherapeutischen Alltag.
      nimmt der Beckenboden einen wichti­

      gen Platz im Therapiealltag ein. Aus                                                           Informationen, Fragen und Vernetzung
                                                     Funktionen und Probleme des Urogenital-         Das dicht gedrängte Programm begann am
      diesem Grund organisierten wir zu              Traktes. Mit diesem Wissen wird das Trink-      Mittwochabend mit informativen Vorträ-
      diesem Thema einen Workshop für Kin­           und Toilettenverhalten (z.B. wie sitze ich      gen unserer Spezialisten George Marx,
                                                     richtig auf der Toilette?) gemeinsam analy-     Daniela Marx und Alexander Mack. Die
      der-Physiotherapeuten im Zuweisungs­
                                                     siert und Änderungen im Alltag einge-           folgenden zwei Tage wurden von Netty
      gebiet des OKS.                                bracht. Auf der körperlichen Ebene werden       Bluyssen gestaltet, eine Pionierin im Be-
                                                     altersgerecht und je nach Auffälligkeiten At-   reich der Kinder-Beckenbodentherapie in
      Interdisziplinarität als Schlüssel zum         mung, Körperwahrnehmung, Koordinati-            den Niederlanden. Die vielen Informatio-
      Erfolg                                         on, Stabilisation und Kraft trainiert. Die      nen und Ideen fanden Anklang bei den
      Die chronische Verstopfung (Obsitpation)       Behandlung beinhaltet immer Aufträge und        Teilnehmern, lösten Fragen und Diskussio-
      ist der Grund von rund 5 – 10 % aller Kin-     Übungen für zuhause. Wenn die Kinder            nen aus und die Pausen wurden für die
      derarztbesuchen, ähnliche Zahlen gibt es       schon viel über den Beckenboden wissen          Vernetzung rege genutzt.
      bei der intermittierenden Inkontinenz          und diesen auch gut spüren können, werden       Das OKS wurde als interdisziplinäres Kom-
      (Einnässen tagsüber) bei Kindern. Dazu         auch anspruchsvolle selektive Beckenboden-      petenz-Zentrum wahrgenommen und
      kommen seltenere nicht funktionelle Er-        übungen ausgeführt. Oft kennen die Müt-         konnte mit dieser Veranstaltung einen Ak-
      krankungen und anatomische Abweich­            ter diese dann bereits aus eigener Erfahrung    zent setzen in einem Themengebiet, das
      ungen wie Spina Bifida (MMC), Morbus           und üben diese mit den Kindern zusammen         uns weiterhin intensiv beschäftigen wird.
      Hirschsprung usw.                              zuhause. Bei den Kindern wird der Fokus
      Betroffene Patienten werden ärztlich unter-    jedoch meist auf die Entspannung gelegt,
      sucht, über die Krankheitsbilder informiert    während die Erwachsenen oft die Anspan-
      und wenn nötig mit Medikamenten oder           nung üben müssen. Eine weitere Möglich-
      Operationen behandelt.                         keit ist, mittels einer elektromyografischen
      Da viele Probleme funktioneller Natur          Ableitung über ein Elektrotherapiegerät ein
      sind, wird die Physiotherapie oft als Unter-   Biofeedback-Training auszuführen.
      stützung beigezogen. Nach einer physio-
      therapeutischen Untersuchung werden in-        Das Tabu brechen bei Betroffenen und
      dividuell verschiedene Behandlungsansätze      Behandelnden
      gewählt.                                       Die qualitativ gute Betreuung der betroffe-
                                                     nen Familien ist für den Behandlungserfolg
      Eine herausfordernde und spannende             massgebend, so sollen die Patienten auch
      Arbeit                                         wohnortnah ein Therapieangebot haben.
      Zu den wichtigsten Elementen der Thera-        Aus diesem Grund wollen wir auch zu die-
      pie gehören die Edukation (spielerische        sem Thema ein Netz aus kompetenten Phy-
      Schulung) der Kinder und Eltern über           siotherapeutinnen im Einzugsgebiet des

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Von Rosen und Herzen
Buchtipps von Mitarbeitenden

                                                                                                          MEDIENTIPPS

> MEDIEN         1             «Die Teerose» von Jennifer Donnelly
                               685 Seiten, 2013, Piper, ISBN: 978-3-492-24258-5

                               London im Jahre 1888. Die 17-jährige Fiona Finnegan träumt davon, als Ehefrau ihres
                               geliebten Joe einen eigenen Laden zu eröffnen. Eisern spart das junge Paar Penny für
                               Penny zusammen und sammelt das wertvolle Geld in einer Dose. Das Geld der Familien
                               reicht kaum für genügend Essen, Holz zum Heizen oder Kleidung.
                               Die Jungverliebten schauen trotzdem optimistisch in die gemeinsame Zukunft, auch
                               wenn sich diese noch nicht klar abzuzeichnen vermag. Durch tragische Vorfälle kommt
                               dann alles ganz anders. Fiona und Joe werden voneinander getrennt und der gemeinsame
                               Traum zerfällt. Fiona und Joe drohen beide daran zu zerbrechen. Erst viele Jahre später
                               hören sie wieder voneinander…
                               Die Teerose ist das erste Buch der «Rosen-Trilogie» von Jennifer Donnely. Spannend wei-
                               ter geht’s mit der Winterrose und der Wildrose welche beide durchaus vielversprechend
                               die Gestalten aus dem 1. Band weiterleben lassen… Viel Spass!

                               Sandra Pfister, dipl. Pflegefachfrau HF

> MEDIEN         2             «Ungeduld des Herzens» von Stefan Zweig
                               414 Seiten, 2012, FISCHER Taschenbuch, ISBN: 978-3-596-21679-6

                               Der junge Arzt Anton Hofmiller wird in das Schloss eines ungarischen adligen Gut­
                               besitzers eingeladen. Dort lernt er dessen gelähmte Tochter Edith kennen und entwickelt
                               Zuneigung, vor allem aber tiefes Mitleid für sie. Hofmiller macht der unheilbar Kranken,
                               die sich in ihn verliebt, Hoffnungen auf baldige Genesung und verlobt sich schließlich
                               sogar mit ihr. Doch da er nur aus Mitleid, nicht aus Liebe handelt, nimmt das Unheil
                               seinen Lauf. Als Edith erfährt, dass er die Verlobung vor anderen verleugnet, nimmt sie
                               sich das Leben. Von Schuldgefühlen überwältigt, stürzt er sich in einer sinnlosen Flucht
                               in die Kämpfe des beginnenden Ersten Weltkriegs.
                               Stefan Zweigs Roman handelt von leidenschaftlicher, einseitiger Liebe und falschem
                               Mitleid. Mitleid – eben die Ungeduld des Herzens – das nicht von Nutzen ist, sondern
                               von grossem Schaden.

                               Eines der Bücher, die ich bereits zweimal gelesen habe. Nicht mehr zeitgenössisch, jedoch
                               in seiner Thematik vor allem für Mitarbeiter im Gesundheitswesen aktueller denn je.
                               Sehr zu empfehlen!

                               Heinz Hengartner, Oberarzt mbf Hämato-/Onkologie

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