Neuer Vorstand der LÄKB gewählt - Landesärztekammer ...

 
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Brandenburgisches

Ärzteblatt
Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg | 27. Jahrgang | März 2017                       3 | 2017

              Neuer Vorstand der LÄKB gewählt
 Foto: Anja Zimmermann M.A.

                                                  1. Kammerversammlung/8.               Von Fall zu Fall: Fremdkörper im
                                                  Legislaturperiode                     Operationsgebiet
                                                  Seite 5 – 7                           Seite 9 – 10

                                                 12. Forum für den Hausarzt und         Umstellung konischer
                                                 das Praxispersonal                     Kegelverbindungen
                                                 Seite 11                               Seite 19
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Impressum                                             Redaktion                                               Das Brandenburgische Ärzteblatt erscheint
                                                      Landesärztekammer Brandenburg                           monatlich
Inhaber und Verleger                                  Pressesprecherin: Anja Zimmermann M.A.                  (Doppelnummer Juli/August).
Landesärztekammer Brandenburg                         Pappelallee 5, 14469 Potsdam                            Bezugsgebühr (ab Ausgabe 4/2010):
Präsident: Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz            Telefon: 0331 505605-525                                jährlich € 35,00; ermäßigter Preis für Studenten
Pappelallee 5, 14469 Potsdam                          Telefax: 0331 505605-538                                € 17,50. Einzelpreis € 3,35.
Telefon: 0331 505605-520                              E-Mail: aerzteblatt@laekb.de                            Bestellungen bitte an die Druckerei Schiemenz
Telefax: 0331 505605-769                                                                                      GmbH, Byhlener Straße 3, 03044 Cottbus.
                                                                                                              Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt
                                                      Repro, Satz, Druck, Herstellung,
Herausgeber                                                                                                   sechs Wochen zum Ende des Kalenderjahres. Für
                                                      Verlagswesen
Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz                                                                               die Mitglieder der Brandenburgischen Ärztekam-
                                                      Druckerei Schiemenz GmbH
                                                                                                              mer ist der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag
                                                      Byhlener Straße 3, 03044 Cottbus
                                                                                                              abgegolten.
Zuschriften redaktioneller Art bitten wir, nur an     Telefon 0355 877070
den Herausgeber zu richten. Für mit Autoren­namen     Telefax 0355 87707-128
gekennzeichnete Beiträge wissenschaftlicher und                                                               Hinweise für die Autoren
standespolitischer Art sowie Artikel, die die Kenn-                                                           Wenn Sie Ihre Texte im Word erfassen, achten Sie
                                                      Vertrieb
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Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträ-   Uhlandstraße 161, 10719 Berlin                          Artikel, bitte die Vorlagen separat zusenden und
ge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck ist     Telefon 030 88682873                                    im Text vermerken, wo das Bild stehen soll. Am
nur mit schriftlicher Genehmigung statthaft. Rück-    Telefax 030 88682874                                    besten sind Fotos geeignet (Aufsichtsvorlagen).
sendung nicht verlangter Manuskripte erfolgt nur,     E-Mail: g.kneiseler@t-online.de
wenn ein vorbereiteter Umschlag mit Rückporto         Zur Zeit gilt Preisliste Nr. 27, gültig ab 01.01.2017
beiliegt. Mit der Annahme von Originalbeiträgen
zur Veröffentlichung erwirbt der Herausgeber das
uneingeschränkte Verfügungsrecht. Änderungen
redaktioneller Art bleiben vorbehalten.
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INHALT

           Brandenburgisches

           Ärzteblatt
           Offizielles Mitteilungsblatt der Landesärztekammer Brandenburg | 27. Jahrgang | März 2017                                                                                                                3 | 2017
             KAMMERINFORMATIONEN / GESUNDHEITSPOLITIK
           LÄKB hat neuen Vorstand gewählt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
           Kenntnisprüfungen: Prüfungskommission erweitert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
           Feierliche Übergabe von Zeugnissen und Briefen an
           Fachwirtinnen für ambulante medizinische Versorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
             ARZT UND RECHT
           Von Fall zu Fall .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
             FORTBILDUNG
           12. Forum für den Hausarzt und das Praxispersonal .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Seite 6    Fortbildungsangebote für Ärzte und MFA .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
           Lösungen zur Kasuistik Folge 51 .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
             AKTUELL
           Herzbericht 2016 – Herzchirurgie in Deutschland .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
           Neu im Seminarangebot der apoBank: Digitalisierung in der Praxis . . . . . . . . . . 17
           Gastkommentar: Bosheit oder Willkür .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
           GLG Fachklinik Wolletzsee: Neuer Armrehabilitationsbereich eröffnet .. . . . . . 18
           Goldenes Doktordiplom: Charité sucht Ehemalige .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
           Umstellung konischer Kegelverbindungen von Medizinprodukten .. . . . . . . . . . . 19
           Zahl der Organspenden weiterhin niedrig: Organspende verdient
Seite 8    mehr gesellschaftliche Anerkennung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
           Klinikum Dahme-Spreewald: Erneut Gütesiegel Medizinische Qualität und
           Ausstattung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
           Rehazentrum Seehof: Symposium zum Start der
           Psychokardiologie-Station . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
           EVALUATION Brandenburgisches Ärzteblatt – Ihre Meinung zählt .. . . . . . . . . . . 23
           Kliniken für Allgemein- und Viszeralchirurgie der Havelland Kliniken
           Gemeinsame Zertifizierung als Kompetenzzentrum
           Minimal-Invasive Chirurgie (MIC) .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
           Gesundes Brandenburg – Initiative zur Beteiligung am Innovationsfonds .. 24
           Casemanagement/Fallbegleitung für die Patientenversorgung
Seite 18
           Entlastung für die Ärzte, Gewinn für die Patienten,
           interessante Aufgabe für das Praxispersonal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
             PERSONALIA
           Wir gratulieren zum Geburtstag im März .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
           Nachruf für Dipl. med. Christine Schröder .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
           Nachruf zum Tode von Heinrich Theodor Mönnich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
           Nachruf für Frau OMR Dr. med. Gerda von Hodenberg .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
           Nachruf für Dr. Horst Müller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
             WEITERE RUBRIKEN
           Editorial .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
           Kurse und Fortbildungsangebote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
           KVBB informiert .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
           LAVG: Immer wieder Masern – und kein Ende? .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

                                                                                                                               Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017 |                                          3
Neuer Vorstand der LÄKB gewählt - Landesärztekammer ...
EDITORIAL

                           Liebe Kolleginnen und Kollegen,

                            es ist mir eine große Ehre, mich Ih-                                                        Dank an die
                           nen als neuer Präsident der Landesärz-                                                    Kammerdelegierten
                           tekammer Brandenburg vorstellen zu
                           dürfen.                                                                              Ich möchte die Gelegenheit auch nut-
                            Es war kein einfacher Wahlkampf und                                                zen, mich bei all jenen zu bedanken,
                           es erfüllt mich mit Stolz und Dankbar-                                              die mich im Wahlkampf unterstützt
                           keit, dass ich am Ende mit deutlicher                                               und mir letztendlich ihre Stimme ge-
                           Mehrheit gewählt worden bin.                                                        geben und damit ihr Vertrauen ausge-
                                                                                                               sprochen haben.
                                    Neuer Vorstand
                                                                                                                Ich freue mich nicht nur auf die Ar-
                             Ich freue mich auch über die Wahl                                                 beit im Sinne der Brandenburger Ärz-
                           von Dr. med. Hanjo Pohle zum Vize-                                                  teschaft sondern auch auf den direkten
                           präsidenten und über die einzelnen                                                  Kontakt mit Ihnen, den Brandenburger
                           Vorstandsmitglieder, die Ihnen auf den                                              Ärztinnen und Ärzten.
                           kommenden Seiten in diesem Ärzte-
                           blatt vorgestellt werden. Jeder von Ih-                                              So verbleibe ich mit den besten Wün-
          Dipl.-Med.
Frank-Ullrich Schulz
                           nen hat das Ziel, die Gesundheitspo-                                                schen für die zukünftige Zusammen­
          Foto: privat     litik in unserem Bundesland und auch                                                arbeit.
                           deutschlandweit mitzugestalten und
                           voranzubringen.                         Arbeit als Präsident und bei meinem
                                                                   Engagement für die Gesundheitspoli-
                               Alt Bewährtes fort- und             tik weiterhin eine Rolle spielen.           ■ Herzlichst, Ihr Frank-Ullrich Schulz

                                   Neues umsetzen
                                                                      Bei allen Aufgaben stets ein offenes
                             Nun liegt es an uns, dem neuen Vor-     Ohr für die Anregungen und Ideen der
                           stand der Landesärztekammer Bran-         Brandenburger Ärzteschaft zu bewah-
                           denburg, die kommende Legislaturpe-       ren, ist mir ein wichtiges Anliegen.
                           riode auf die Bedürfnisse der Branden-
                           burger Ärzteschaft, sowohl der Nie-         Als Orthopäde mit Niederlassung in
                           dergelassenen, als auch der Kliniker,     der Stadt Brandenburg ist es mir wich-
                           auszurichten. Alt Bewährtes werden        tig, bei allem Tun immer auch im Sinne
                           wir fortsetzen, aber auch Neuerungen      der Patienten zu entscheiden. Denn sie
                           durchführen, wo immer sie nötig sind.     sind diejenigen, für die wir tagtäglich
                           Gesundheitspolitisch liegen mir für die   arbeiten, uns fort- und weiterbilden.
                           kommende Zeit besonders die Weiter-
                           bildung, die Verhandlungen zur neuen                Dank an
                           Gebührenordnung für Ärzte sowie die           Dr. med. Udo Wolter
                           Nachwuchsförderung in unserem Bun-
                           desland am Herzen.                         An dieser Stelle möchte ich mich bei
                                                                     meinem Vorgänger, Herrn Dr. med.
                             Zugute kommt mir bei meinen künf-       Udo Wolter, für seine Verdienste in-
                           tigen Aufgaben sicher meine mehrjäh-      nerhalb der Kammerarbeit bedanken.
                           rige Erfahrung innerhalb der Kammer-      20 Jahre sind eine lange Amtszeit.
                           arbeit. So gehöre ich seit 2008 dem       Dem gebührt Anerkennung. Herr Dr.
                           Ausschuss für Weiterbildung der Lan-      Wolter hat, zunächst als Vizepräsident,
                           desärztekammer Brandenburg an, von        ab 1996 als Präsident, den Aufbau der
                           2012 bis 2016 war ich bereits Mitglied    Landesärztekammer Brandenburg in
                           im Vorstand unserer Ärztekammer und       den Jahren nach der politischen Wie-
                           konnte aktiv Gesundheitspolitik mitge-    dervereinigung mit geprägt. Besonde-
                           stalten. Auch meine Mitarbeit in den      re Verdienste hat er unter anderem im
                           Ständigen Konferenzen „Ärztliche Wei-     Bereich der Weiterbildung sowie in der
                           terbildung“ sowie „Gutachterkommis-       Betriebsmedizin. Für sein weiteres Le-
                           sionen/Schlichtungsstellen“ der Bun-      ben wünsche ich Ihm alles Gute und
                           desärztekammer werden in meiner           viel Gesundheit.

                   4     | Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017
Neuer Vorstand der LÄKB gewählt - Landesärztekammer ...
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK

1. KAMMERVERSAMMLUNG/8. LEGISLATURPERIODE

Kammerversammlung wählte neuen Vorstand

 In der 1. Kammerversammlung
der achten Legislaturperiode der
Landesärztekammer Brandenburg
(LÄKB) haben die Delegierten der
Kammerversammlung Präsident,
Vizepräsident und Beisitzer neu
gewählt. Dipl.-Med. Frank-Ullrich
Schulz ist neuer Präsident, Dr.
med. Hanjo Pohle ist neuer Vize-
präsident.

    Präsident Dipl.-Med.
    Frank-Ullrich Schulz
 „Ich freue mich sehr auf die Aufga-
ben, die nun vor mir liegen“ sagte Herr                                                                                                Dipl.-Med.
                                                                                                                                       Frank Ullrich Schulz (li.)
Dipl.-Med. Schulz in seiner Antrittsrede                                                                                               und Dr. med Hanjo Pohle
am 21. Januar in Potsdam. Dazu gehö-                                                                                                   Fotos: Anja Zimmermann M.A.
re auch die verbesserte Zusammenar-
beit mit der Kassenärztlichen Vereini-     Landesärztekammer. Im Jahr 2012             Ärzteschaft drehen muss. „Wir müssen
gung Brandenburg. Außerdem möch-           wurde er in den Vorstand der LÄKB           uns immer fragen, was unser Tun und
te der neue Präsident die Kammerdele-      gewählt. Als Vorstandsmitglied der          Handeln den Ärzten nutzt“, so Dr. Poh-
gierten mehr einbinden. „Die Delegier-     Landesärztekammer Brandenburg ist           le. Dabei gehe es sowohl um nieder-
ten der Kammerversammlung sowie            er seit 2013 Mitglied der Ständigen         gelassene, als auch um Ärztinnen und
die gewählten Ausschüsse sollten bei       Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“         Ärzte in Krankenhäusern, so Dr. Pohle
den Sitzungen häufiger zu Wort kom-        der Bundesärztekammer sowie stell-          weiter, der zudem Landesvorsitzender
men, als dies in der Vergangenheit ge-     vertretendes Mitglied der Ständigen         des Hartmannbundes Brandenburg ist.
schehen ist“, so Dipl.-Med. Schulz.        Konferenz „Gutachterkommissionen/
 Wichtig ist ihm auch die Nachwuchs-       Schlichtungsstellen“ der Bundesärzte-
gewinnung für die Kammerarbeit. „Wir       kammer. Seit vielen Jahren engagiert er
müssen uns stärker dafür einsetzen,        sich im Bündnis für Brandenburg.
junge Leute für die Arbeit in der Lan-
desärztekammer zu motivieren. Ge-           Der neue Kammerpräsident bedank-
sundheitspolitik mitzugestalten ist eine   te sich außerdem bei seinem Vorgän-
wichtige und vor allem auch spannen-       ger Dr. med. Udo Wolter für dessen
de Tätigkeit. Dies zu vermitteln, wird     Tätigkeit in den vergangenen Jahren.
eine meiner Aufgaben für die kommen-       „Wir werden auch weiterhin an eini-
de Legislaturperiode sein. „Ich freue      gen Stellen zusammenarbeiten“, sagte
mich auf die Zusammenarbeit auch mit       Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz. Herr Dr.
den klinischen Kollegen im Vorstand        Wolter hatte 20 Jahre lang das Amt des                                                      Der neue Vorstand der
und mit den Kollegen in der Kammer-        Präsidenten der LÄKB inne. Er wird sich                                                     LÄKB: Dr. Steffen König,
                                                                                                                                       Reinhard Schleuß, Prof.
versammlung“, so der Präsident.            auch zukünftig für die Weiterbildung in                                                     Dr. Stefan Kropp, Dr. Ingo
                                           der Landesärztekammer engagieren.                                                           Musche-Ambrosius, Dipl.-
 Dipl.-Med. Schulz ist seit 1982 Fach-                                                                                                 Med. Sigrid Schwark,
                                                                                                                                       Dipl.-Med. Hubertus
arzt für Orthopädie und führt seit 1991       Vizepräsident Dr. med.                                                                   Kruse, Dr. med Hanjo
als niedergelassener Arzt eine Praxis              Hanjo Pohle                                                                         Pohle und Dipl.-Med.
für Orthopädie in Brandenburg an der                                                                                                   Frank Ullrich Schulz
Havel. Im Jahr 2009 erhielt er seine An-    Zum neuen Vizepräsident wurde Dr.
erkennung als Facharzt für Orthopädie      med. Hanjo Pohle gewählt, er löste           Dr. med. Hanjo Pohle ist Facharzt für
und Unfallchirurgie.                       Prof. Dr. med. Ulrich Schwantes (Haus-      Allgemeinmedizin mit Niederlassung in
 Der Kammerversammlung der Lan-            ärzteverband Brandenburg) ab.               Rathenow. Seit der Gründung der Lan-
desärztekammer Brandenburg ge-              In seiner Antrittsrede betonte Herr        desärztekammer im Jahr 1990 ist er
hört der Orthopäde seit 2008 an. Seit      Dr. Pohle, dass sich die Arbeit des         Mitglied der Kammerversammlung. Zu
demselben Jahr war er Mitglied des         Kammervorstandes         vordergründig      dieser Zeit wurde er auch Mitglied des
Ausschusses für Weiterbildung der          um die Belange der Brandenburger            Haushaltsausschusses. Seit 1991 gehört

                                                                                             Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017 |   5
Neuer Vorstand der LÄKB gewählt - Landesärztekammer ...
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK

                                                                                                                      Märkisch-Oderland in Strausberg.

                                                                                                                       Aus dem Vorstand verabschiedet
                                                                                                                      wurden Dr. med. Renate Schuster
                                                                                                                      (Marburger Bund) und Dr. med. Jürgen
                                                                                                                      Fischer (Marburger Bund).

                                                                                                                        Ass. jur. Herbert Krahforst, Geschäfts-
                                                                                                                      führer der Landesärztekammer Bran-
         Die Delegierten des                                                                                          denburg, bedankte sich beim ehema-
            120 DÄT: (v.l.n.r.)                                                                                       ligen Präsidenten und den ehemaligen
 Prof. Dr. Ulrich Schwantes,
           Dr. Steffen König,
                                                                                                                      Vorstandsmitgliedern für ihre Arbeit in
Dipl.-Med. Silke Felgentreff,                                                                                         den vergangenen Jahren und wünsch-
           Dr.Jürgen Fischer,                                                                                         te der neuen Führungsspitze sowie
             Dr. Hanjo Pohle,
                                                                                                                      dem neu gewählten Vorstand viel Er-
      Dr. Katharina Weinert,
                   Dipl.-Med.                                                                                         folg für die kommende Legislaturperi-
         Frank-Ullrich Schulz                                                                                         ode von vier Jahren.

                                    er dem Vorstand der Landesärztekam-       med. Stefan Kropp (Freier Arztberuf)             Delegierte des
                                    mer Brandenburg an. Er ist seit 1992      gewählt. Prof. Dr. Kropp ist das ers- 120. Deutschen Ärztetages
                                    Mitglied des Prüfungsausschusses der      te Mal im Vorstand. Er ist Facharzt für
                                                                                                                                   gewählt
                                    LÄKB und seit 1993 der Finanzkom-         Psychiatrie und Psychotherapie und ar-
                                    mission der Bundesärztekammer. Der        beitet als Chefarzt im Asklepios Klini- Auf der Kammerversammlung am 21.
                                    Deutschen Akademie für Allgemein-         kum in Teupitz sowie als Chefarzt und Januar wurden außerdem die Branden-
                                    medizin gehört Dr. Pohle seit 1997 an.    Ärztlicher Direktor im Asklepios Klini- burger Delegierten des kommenden
                                                                              kum Lübben.                             120. Deutschen Ärztetages in Freiburg
                                         Bekannte und neue                                                            festgelegt. Dies sind für die Fraktio-
                                        Gesichter im Vorstand                   Reinhard Schleuß (Hausärzteverband nen: Marburger Bund: Dr. med. Jürgen
                                                                              Brandenburg) ist vierter Beisitzer. Der Fischer, Dr. med. Steffen König und
                                     Erste Beisitzerin des neuen Vorstan-     Facharzt für Allgemeinmedizin hat sei- Klaus-Friedrich Bodmann (Ersatzdele-
                                    des der LÄKB ist Frau Dipl.-Med. Sigrid   ne Niederlassung in Potsdam. Auch er gierte Prof. Dr. Eckart Frantz und Dipl.-
                                    Schwark (Hausärzteverband Branden-        ist neu im Vorstand der LÄKB.           Med. Elke Köhler); Hartmannbund: Dr.
                                    burg). Seit 2008 ist Frau Dipl.-Med.                                              med. Hanjo Pohle (Ersatzdelegierte
                                    Schwark Mitglied im Vorstand der            Erneut im Vorstand ist Dipl.-Med. Hu- Dipl.-Med. Ilona Weinmann); Bündnis
                                    LÄKB. Sie ist Fachärztin für Allgemein-   bertus Kruse (Marburger Bund). Er ist für Brandenburg/Freier Arztberuf: Dr.
                                    medizin mit Niederlassung in Bernau.      Facharzt für Kardiologie, hat eine Nie- med. Stephan Alder und Dipl.-Med. Sil-
                                                                              derlassung in Forst und ist außerdem ke Felgentreff (Ersatzdelegierter Hans-
                                      Zweiter Beisitzer und neu im Vorstand   Oberarzt im Krankenhaus Forst.          Joachim Helming); Hausärzteverband:
                                    ist Dr. med. Ingo Musche-Ambrosius                                                Prof. Dr. med. Ulrich Schwantes und
                                    (Hausärzteverband Brandenburg). Er          Sechster Beisitzer und ebenfalls Dr. med. Katharina Weinert (Ersatzde-
                                    ist ebenfalls Facharzt für Allgemein-     das erste Mal Vorstandsmitglied ist legierte Reinhard Schleuß und Dr. med.
                                    medizin und hat seine Niederlassung       Dr. med. Steffen König (Marbur- Volkmar Skerra).
                                    in Potsdam.                               ger Bund). Herr Dr. König ist Fach-
                                                                              arzt für Orthopädie und Unfallchirur­ Der 120. Deutsche Ärztetag findet
                                     Zum dritten Beisitzer wurde Prof. Dr.    gie und Chefarzt am Krankenhaus vom 23. bis 26. Mai statt.

                             6    | Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017
Neuer Vorstand der LÄKB gewählt - Landesärztekammer ...
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK

                                                                                                                                       Foto inks: Neuer und alter
                                                                                                                                       Präsident der LÄKB kurz
                                                                                                                                       nach der Wahl.

  Neubesetzung der Aus-
    schüsse der LÄKB
  Die Mitglieder der einzelnen Ausschüs-
se der Landesärztekammer wurden
ebenfalls auf der Kammerversammlung
im Januar neu gewählt. Interessierte
finden einen Überblick über die Aus-
schüsse und deren Mitglieder auf der
Internetseite der Landesärztekammer
Brandenburg unter www.laekb.de.

  Die nächste Kammerversammlung
findet am 9. September 2017 in Pots-
dam statt.

■ Anja Zimmermann M.A.

KENNTNISPRÜFUNGEN

Prüfungskommission erweitert

 Die Landesärztekammer Bran-               insbesondere eine dringend notwendi-      im vergangenen Jahr vorbereitet: Im
denburg reagiert auf die weiterhin         ge Erhöhung der Prüfungshäufigkeit.       Dezember führte Herr Prof. Dr. med.
hohe Zuwanderungsrate ausländi-              Trotz des voraussichtlich hohen Prü-    habil. Horst Koch umfassende Prüfer-
scher Ärzte und startet mit neuen          fungsaufkommens steht die Patienten-      schulungen durch. Ergänzend dazu
Kenntnisprüfern in das Jahr 2017.          sicherheit jedoch immer an erster Stel-   wird in der Anfangsphase an jedem
                                           le - zudem bildet die Kenntnisprüfung     Prüfungstag ein erfahrener Prüfer mit
 In Zusammenarbeit mit dem Landes-         in gewissem Maße das Äquivalent zum       Rat und Tat zur Seite stehen.
amt für Arbeitsschutz, Verbraucher-        Dritten Abschnitt der ärztlichen Prü-       Wir möchten an dieser Stelle die Ge-
schutz und Gesundheit (LAVG) konn-         fung in Deutschland. Jeder Kandidat       legenheit nutzen, uns bei allen Prüfern
ten 26 Fachärzte, davon 13 Internisten,    wird umfassend praktisch und theo-        für ihr Engagement zu bedanken und
zehn Chirurgen und drei Allgemeinme-       retisch in den Gebieten Innere Medi-      wünschen weiterhin für die Ausübung
diziner, neu in die Prüfungskommissi-      zin, Chirurgie und Allgemeinmedizin,      ihres Ehrenamtes viel Erfolg.
on „Kenntnisprüfung“ berufen werden.       sowie fächerübergreifenden Themen,
Ziel der Erweiterung ist nicht nur eine    wie z. B. Notfallmedizin, geprüft.
Arbeitsentlastung des bereits beste-         Auf diese verantwortungsvolle Auf-      ■ J. Winkler,
henden Prüfungsausschusses, sondern        gabe wurden die neuen Prüfer bereits        Kenntnisprüfungen/Fachsprachtests

                                                                                             Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017 |   7
Neuer Vorstand der LÄKB gewählt - Landesärztekammer ...
KAMMERINFORMATIONEN/GESUNDHEITSPOLITIK

                            LANDESÄRZTEKAMMER BRANDENBURG

                            Feierliche Übergabe von Zeugnissen und Briefen an
                            Fachwirtinnen für ambulante medizinische Versorgung

                             Am 20. Januar 2016 fand im fei-
                            erlichen Rahmen in der Potsdamer
                            Geschäftsstelle der Landesärzte-
                            kammer Brandenburg die Über-
                            gabe der Zeugnisse und Briefe an
                            15 frischgebackene Fachwirtin-
                            nen, die ihre Prüfungen bestan-
                            den haben, statt. Die Urkunden
                            wurden von den Mitgliedern des
                            Prüfungsausschusses Frau Sylvia
                            Kluschke und Frau Dipl.-Med. An-
                            drea Kruse überreicht.

                             Die Fachwirtin in der ambulanten
Fotos: Simone Groß/LÄKB     medizinischen Versorgung erwirbt

                            die Kompetenz, Führungsfunktionen                                     Position in kleinen und mittleren Ge-                                 des Arztes beitragen.
                            im Team des niedergelassenen Arz-                                     sundheitseinrichtungen, z. B. in Be-                                   Seit Beginn dieser Fortbildung im Jahr
                            tes oder anderer ambulanter Einrich-                                  rufsausübungsgemeinschaften, Pra-                                     2010 haben 97 Fachwirtinnen und ein
                            tungen der medizinischen Versorgung                                   xisgemeinschaften oder medizinischen                                  Fachwirt diese Fortbildung im Bereich
                            wahrzunehmen. Sie ist in der Lage,                                    Versorgungseinrichtungen eingesetzt                                   der Landesärztekammer Brandenburg
                            anspruchsvolle bzw. spezialisierte Auf-                               werden, um innerhalb eines Teams                                      erfolgreich abgeschlossen.
                            gaben in den Bereichen Medizin, Pati-                                 spezifische Fach- und/oder Führungs-
                            entenbegleitung und Koordination so-                                  verantwortung gegenüber nichtärztli-
                            wie Praxisführung zu übernehmen. Sie                                  chen Mitarbeitern wahrzunehmen. Da-                                   ■ Dipl. oec. Astrid Brieger,
                            kann an herausgehobener Funktion/                                     mit kann sie wesentlich zur Entlastung                                    Referatsleiterin Ausbildung MFA

                                                                                        Vertrauenspersonen
                                                                                                 Vertrauenspersonen
                                                                                                           der Landesärztekammer
                                                                                                                    der Landesärztekammer
                                                                                                                                  Brandenburg
                                                                                                                                          Brandenburg
                                                                                                                                              (LÄKB)  (LÄKB)
                                  Möglichst frühzei
                                                Möglichst
                                                     ges in-Kontakt-Kommen
                                                           frühzei ges in-Kontakt-Kommen
                                  suchtgefährdeter
                                                suchtgefährdeter
                                                    Ärzte/Ärz nnen Ärzte/Ärz
                                                                      mit     nnenDr.
                                                                                   mitmed. JürgenDr. Hein,
                                                                                                        med.
                                                                                                           17291
                                                                                                              Jürgen
                                                                                                                  Prenzlau,
                                                                                                                      Hein, 17291
                                                                                                                             Tel.: 03984
                                                                                                                                    Prenzlau,
                                                                                                                                         808604,
                                                                                                                                              Tel.: jue.hein@web.de
                                                                                                                                                    03984 808604, jue.hein@web.de
                                  professionellen
                                                professionellen
                                                  Hilfsangeboten Hilfsangeboten
                                                                   bietet gute bietet gute
                                  Chancen, die Betroffenen,
                                                Chancen, diederen    Pa enten
                                                               Betroffenen,  deren Pa enten
                                                                                  PD  Dr. rer. nat. Dipl.-Psych.
                                                                                                    PD Dr. rer. nat.
                                                                                                                 Johannes
                                                                                                                     Dipl.-Psych.
                                                                                                                            Lindenmeyer,
                                                                                                                                  Johannes 16835
                                                                                                                                             Lindenmeyer,
                                                                                                                                                   Lindow,  Tel.:
                                                                                                                                                             16835033933
                                                                                                                                                                     Lindow,
                                                                                                                                                                          88110,
                                                                                                                                                                             Tel.: lindenmeyer@salus-lindow.de
                                                                                                                                                                                   033933 88110, lindenmeyer@salus-lindow.de
                                  und das ärztliche
                                                undBerufsbild
                                                     das ärztliche
                                                                vorBerufsbild
                                                                   Schaden vor Schaden
                                  zu bewahren. zu bewahren.                       MR Dr. med. Wolfgang
                                                                                                    MR Dr. med.
                                                                                                            Loesch,
                                                                                                                  Wolfgang
                                                                                                                     14482 Potsdam,
                                                                                                                              Loesch, 14482
                                                                                                                                       Tel.: 0331
                                                                                                                                              Potsdam,
                                                                                                                                                   6013637,
                                                                                                                                                         Tel.: loesch.dr.wolfgang@gmx.de
                                                                                                                                                               0331 6013637, loesch.dr.wolfgang@gmx.de

                                  Nebenstehende  Nebenstehende
                                                    Experten engagieren
                                                                    Expertensich
                                                                               engagieren sich
                                                                                      PD Dr. med. Gudrun
                                                                                                    PD Dr.Richter,
                                                                                                            med. Gudrun
                                                                                                                   16278 Angermünde,
                                                                                                                         Richter, 16278Tel.:
                                                                                                                                         Angermünde,
                                                                                                                                             0170 3136629,
                                                                                                                                                       Tel.: gu.richter@gmx.de
                                                                                                                                                             0170 3136629, gu.richter@gmx.de
                                  zu diesem Zweckzu diesem
                                                      seit 2004
                                                              Zweck
                                                                im Rahmen
                                                                     seit 2004des
                                                                                im Rahmen    des
                                  Hilfsprogramms Hilfsprogramms
                                                    der Landesärztekammer
                                                                    der Landesärztekammer
                                  Brandenburg erfolgreich,
                                                 Brandenburg   Betroffene
                                                                 erfolgreich,
                                                                           kolle-     Dipl.-Med.
                                                                              Betroffene   kolle- Manfred
                                                                                                    Dipl.-Med.
                                                                                                         Schimann,
                                                                                                                Manfred
                                                                                                                     03046
                                                                                                                         Schimann,
                                                                                                                           Co bus, 03046
                                                                                                                                    Tel.: 0355
                                                                                                                                            Co 793515,
                                                                                                                                               bus, Tel.:mschimann@web.de
                                                                                                                                                          0355 793515, mschimann@web.de
                                  gial zu beratengial
                                                  und zuzu  begleiten.
                                                          beraten  und zu begleiten.
                                                                                          Prof. Dr. med. Ulrich
                                                                                                          Prof. Dr.
                                                                                                                Schwantes,
                                                                                                                    med. Ulrich
                                                                                                                            16766
                                                                                                                                Schwantes,
                                                                                                                                   Kremmen,16766
                                                                                                                                             Tel.: Kremmen,
                                                                                                                                                   033055 22488,
                                                                                                                                                            Tel.: ulrich.schwantes@praxis-schwante.de
                                                                                                                                                                  033055 22488, ulrich.schwantes@praxis-schwante.de

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                                                  im Merkbla für Kammerangehörige           Beim ersten
                                                                    im Merkbla für Kammerangehörige       Kontakt
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                                                                                                                  ersten
                                                                                                                       der
                                                                                                                         Kontakt
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                                                                                                                                   auf der
                                                                                                                                       Wunsch
                                                                                                                                           Anrufer
                                                                                                                                               anonym
                                                                                                                                                   auf Wunsch
                                                                                                                                                        bleiben.anonym bleiben.

                     8    | Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017
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ARZT & RECHT

                           ARZT UND ARZTHAFTUNG
                           VON FALL ZU FALL

Diesmal: Fremdkörper im Operationsgebiet

             Kasuistik                      sonographisch fanden sich eine Flüs-
                                            sigkeitsansammlung über dem Schei-
  Eine 47 Jahre alte Patientin, aus de-     denende sowie ein Zystovar rechts. Am
ren Anamnese eine Abrasio sowie eine        selben Tag erfolgte eine Revision. Das
laparoskopische Entfernung der linken       Scheidenende wurde eröffnet. Weite-
Adnexe zu erwähnen sind, kam zur            res Vorgehen laut Operationsbericht:
stationären Aufnahme in eine Frau-          „Es wird ein kleines Hämatom ausge-
enklinik. Die Patientin litt seit länge-    räumt. Dahinter verbirgt sich eine prall-
rem an rezidivierenden, therapieresis-      zystische Ovarialzyste. Diese wird mit
tenten Dauerblutungen und gab auch          einer Braunüle punktiert. Es entleert
Kontaktblutungen beim Geschlechts-          sich bräunlich-klare Flüssigkeit bis zum
verkehr an, bedingt durch eine Portio-      Kollabieren der Zyste, an eine Exstirpa-
ektopie. Die betreuende Frauenärztin        tion ist nicht zu denken, sie ist uner-
hatte eine Hysterektomie empfohlen.         reichbar. Die Zyste ist jetzt nicht mehr
Dieser Eingriff war einige Tage zuvor       tastbar und das Hämatom ist ausge-
bei einer ambulanten Vorstellung in         räumt.“ Der Eingriff erfolgte ambulant,
der Klinik vereinbart worden. Dabei         die Patientin wurde „bei Wohlbefin-
hatte man als Zusatzbefund eine drei        den“ entlassen.
Zentimeter große Ovarialzyste rechts
diagnostiziert.                               Eine Woche später kam sie erneut                       © ChaotiC PhotographY fotolia.com

                                            in die Klinik. Sie klagte über starke
  Der geplante Eingriff wurde noch am       Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen.          begünstigt? Wurde auf die Komplika-
Aufnahmetag durchgeführt in Form ei-        Der Beckenbereich war sehr druckemp-        tionen fachgerecht reagiert?
ner laparoskopisch assistierten vagina-     findlich. Sonographisch fand sich ein
len Hysterektomie. Die Laparoskopie         Zystovar rechts und ein Konglomerat                Stellungnahme
ergab minimale Adhäsionen auf der lin-      über dem Scheidenende. Laut Compu-                 der in Anspruch
ken Seite zum Darm und zur seitlichen       tertomogramm bestand der Verdacht
                                                                                             genommenen Klinik
Bauchwand, die sich problemlos lösen        auf einen Abszess. Die Laparoskopie
ließen. Die rechten Adnexe waren un-        ergab ein entzündliches Konglomerat,          Der Chefarzt führte aus, dass bei ei-
auffällig, eine Ovarialzyste war nicht zu   bestehend aus Dickdarm, Appendix            ner vaginalen Revisionsoperation ein
erkennen. Der Uterus wurde von sei-         und einem Ovarialabszess. In dessen         Tupfer im Bauchraum verblieben sei,
nem Halteapparat abgesetzt und die          Zentrum fand sich ein Tupfer, „welcher      der für die Folgeoperation als ursäch-
Harnblase abpräpariert. Der rechte Ei-      vermutlich nach der vaginalen Zysten-       lich anzusehen sei. Nach seinem ge-
leiter wurde prophylaktisch entfernt,       entfernung vergessen wurde“ (Opera-         genwärtigen Kenntnisstand sei von ei-
das Ovar wurde belassen. Nach Durch-        tionsbericht). Das Konglomerat wurde        nem Dauerschaden jedoch nicht aus-
trennung der Scheidenhaut wurde der         aufgelöst, der Tupfer entfernt und das      zugehen, allerdings sei der Folgeein-
Uterus durch die Vagina entfernt. Die       Ovar exstirpiert. Eine siebentägige An-     griff eindeutig auf den verbliebenen
Bauchhöhle wurde gespült, eine Drai-        tibiotikatherapie schloss sich an. Die      Tupfer zurückzuführen.
nage wurde eingelegt. Histologischer        Entzündungswerte normalisierten sich.
Befund: Mehrere Myomknoten, Ade-            Die Patientin konnte zehn Tage post-                    Gutachten                            Hinweis:
nomyosis uteri, regelrechte Tube, keine     operativ „bei subjektivem Wohlbefin-                                                         Weitere Fälle aus
Malignität. Der postoperative Verlauf       den“ entlassen werden.                        Der von der Schlichtungsstelle beauf-          der      norddeutschen
war komplikationslos. Die Abschluss-                                                    tragte Gutachter, Facharzt für Frauen-           Schlichtungsstelle fin-
untersuchung einschließlich Sonografie           Beanstandung der                       heilkunde, war der Ansicht, dass bei             den Interessierte im
ergab regelrechte Befunde. Die Patien-                                                  der Patientin therapieresistente Dauer-          Internet unter
                                               ärztlichen Maßnahmen                                                                      www.laekb.de, Rubrik
tin wurde nach vier Tagen beschwer-                                                     blutungen bestanden hätten. Die Indi-
                                                                                                                                         ‚Arzt‘ – ‚Kasuistiken‘
defrei entlassen.                            Die Patientin vermutete Behandlungs-       kationsstellung zur Hysterektomie sei
                                                                                                                                         Alle Fälle entstammen
                                            fehler und stellte folgende Fragen: Be-     korrekt gewesen. Bei der laparoskopi-            der gemeinsamen Fall-
 Drei Wochen später stellte sie sich        stand eine Indikation zur Gebärmutter-      schen Hysterektomie hätte kein Tupfer            sammlung der neun
erneut in der Klinik vor. Sie klag-         entfernung? Wurden die Operationen          in den Raum oberhalb der Scheide ein-            M i tg li e d s k am m e r n
te über Schmerzen und Abgang von            kunstgerecht durchgeführt? Hat das          gebracht werden können. Der Tupfer               der      norddeutschen
altem Blut. Bei der Untersuchung            Belassen des Tupfers die Folgekompli-       sei bei der ersten Revision fehlerhaft im        Schlichtungsstelle.
war der Unterleib druckempfindlich,         kationen verursacht oder zumindest          Operationsgebiet belassen worden. Ein

                                                                                               Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017 |   9
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             Zurücklassen eines Tupfers bei einem       Konglomerattumor geführt hatte. Das         (instrumentierende Schwester und
             Routineeingriff sei vermeidbar feh-        Konglomerat wurde aufgelöst, der            Springer).
             lerhaft. Ausnahmen könnten sich bei        Tupfer wurde entfernt und das Ovar
             Notfalleingriffen mit massiver Blutung     exstirpiert. Das beschriebene Vorgehen    Literatur
             im Einzelfall ergeben. Eine solche Situ-   war fachgerecht. Unter Antibiotikaga-     • Heidenreich, W., Probst, T.: Der
             ation hätte hier definitiv nicht vorge-    be besserte sich der Zustand der Pati-      belassene Fremdkörper. Eine uner-
             legen. Die Entstehung des Hämatoms         entin allmählich, sodass sie nach zehn      wartete Komplikation nach operati-
             sei nicht fehlerbedingt, dazu könne        Tagen entlassen werden konnte.              ven Eingriffen; Frauenarzt 49, 2008,
             es auch bei richtigem ärztlichem Han-                                                  217-222
             deln kommen. Die Revisionsoperation             Gesundheitsschaden                   • Ulsenheimer, K. Belassene Fremd­
             sei fachgerecht durchgeführt worden.                                                   körper aus der Sicht des Juristen;
             Dabei habe der noch in situ befindliche     Bei korrektem Vorgehen hätte die Re-       Chirurg 78, 2007, 28-34
             rechte Eierstock entfernt werden müs-      konvaleszenz nach der ersten Revision
             sen. Dies sei bei der ohnehin schon pe-    (Ablassen des Hämatoms, Punktion der
             rimenopausalen Patientin die einzige       Ovarialzyste) etwa sieben Tage betra- ■ Professor Dr. med. Wolfgang Heidenreich
             Langzeitfolge.                             gen. Durch das fehlerhafte Vorgehen         Facharzt für Frauenheilkunde
                                                                                                    Ärztliches Mitglied
                                                        kam es zu folgendem Gesundheits-
                        Bewertung                       schaden: Schmerzen zwischen erster
                    der Haftungsfrage                   und zweiter Revision, Notwendigkeit         Kerstin Kols, Ass. jur., Geschäftsführerin
                                                        der zweiten Intervention, anschließen-      der Schlichtungsstelle für
                                                                                                    Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen
               Die Schlichtungsstelle schloss sich      der Klinikaufenthalt von zehn Tagen.        Ärztekammern
             dem Gutachten im Ergebnis an. Die          Danach etwa dreiwöchige Rekonvales-
             Patientin litt an therapierefraktären      zenz, Verlust des rechten Eierstocks, Ri-
             Blutungsstörungen sowie an Kontakt-        siko verstärkter Adhäsionen infolge der
             blutungen. Die Familienplanung war         Entzündung im Beckenbereich. Scha-
             abgeschlossen. Aus dieser Konstella-       denersatzansprüche im dargestellten
             tion ergab sich eine eindeutige Indi-      Rahmen waren begründet, eine au-
             kation zur Hysterektomie. Dies wurde       ßergerichtliche Regelung wurde emp-
             durch die histologische Untersuchung       fohlen.
             des Operationspräparats bestätigt: Als
             Ursache für die genannten Pro­bleme                        Fazit
             fanden sich Myome sowie eine Ade-
             nomyosis. Letztere ist einer organ­          Versehentlich im Operationsgebiet
             erhaltenden Therapie nicht zugäng-         belassene Fremdkörper sind selten.
             lich. Die Hysterektomie war gut doku-      Meistens handelt es sich dabei um
             mentiert und nicht zu beanstanden. Es      Textilien: Tupfer, Kompressen oder              SPEZIALISTEN FÜR HEILBERUFE
             konnte ausgeschlossen werden, dass         Bauchtücher. Die Bewertung eines sol-           Schumannstraße 18 10117 Berlin
                                                                                                        Telefon 030 206298-6 Fax -89
             dabei ein Tupfer in die Bauchhöhle         chen Ereignisses hängt vom Einzelfall
                                                                                                        www.meyer-koering.de
             gelangt war. Ende Mai stellte sich die     ab. Ein dramatischer Operationsver-
             Patientin mit Abgang von (altem) Blut      lauf oder unerwartete schwere Kom-              Rechtsanwälte Steuerberater
                                                                                                        Partnerschaftsgesellschaft mbB
             und Schmerzen erneut in der Klinik vor.    plikationen, zum Beispiel Blutungen,
             Ursächlich fanden sich ein Hämatom         können den Arzt entlasten. Auf den
             am oberen Scheidenende sowie eine
             Ovarialzyste. Das Hämatom – unge-
                                                        geschilderten Fall traf dies allerdings
                                                        nicht zu. Zur Vermeidung einer derar-
                                                                                                         RECHT RUND UM
             wöhnlich nach so langer Zeit – sprach      tigen Komplikation sind umfangreiche,            DIE MEDIZIN *
             per se nicht für ärztliche Fehler. Auch    standardisierte und dokumentierte
             bei fachgerechtem Vorgehen kann es         Präventivmaßnahmen erforderlich, an              * Wolf Constantin Bartha
                                                                                                           Fachanwalt für Medizinrecht
             dazu kommen. Eine vaginale Revision        erster Stelle die Zählkontrolle der ver-
             (Eröffnung des Scheidenendes, Punkti-      wendeten Materialien vor und nach                * Dr. Christopher Liebscher, LL.M.
                                                                                                           Fachanwalt für Arbeitsrecht
             on einer Ovarialzyste) wurde durchge-      dem Eingriff durch zwei Pflegekräfte               Fachanwalt für Medizinrecht
             führt und verlief laut Operationsbericht
                                                                                                         * Torsten von der Embse
             problemlos. Dabei gelangte ein Tupfer      Kontakt:                                           Fachanwalt für Medizinrecht
             in die Bauchhöhle und verblieb dort.
                                                        Schlichtungs­stelle für Arzthaftpflicht-         * Dr. Sebastian Thieme
             Dies war vermeidbar fehlerhaft. Nur        fragen der nord­deutschen Ärztekam-                Fachanwalt für Medizinrecht
             wenige Tage später kam die Patientin       mern
             erneut zur Aufnahme, jetzt mit mas-                                                         * Dr. Reiner Schäfer-Gölz
                                                                                                           Fachanwalt für Medizinrecht,
             siven Beschwerden. Das Computerto-         Hans-Böckler-Allee 3, 30173 Hannover               Of Counsel
             mogramm ergab den Verdacht auf ei-         Tel.: 0511 3802416 oder 2420
                                                        Fax: 0511 3802406                                * Jörg Robbers
             nen Abszess. Als Ursache fand sich der                                                        Rechtsanwalt, Of Counsel
             erwähnte Tupfer, der zu einem Ova-         E-Mail: info@schlichtungsstelle.de
                                                        www.schlichtungsstelle.de
Anzeigen     rialabszess und einem entzündlichen

    10     | Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017
FORTBILDUNG

AKADEMIE FÜR ÄRZTLICHE FORTBILDUNG DER LÄKB IN ZUSAMMENARBEIT
MIT DER KVBB UND DEM HAUSÄRZTEVERBAND BRANDENBURG

12. Forum für den Hausarzt und das Praxispersonal
Klug entscheiden –                                                                                                                            Anmeldung bitte
Leitlinien in der Praxis                                                                                                                      unter:
(8 Punkte/Kategorie A)                                                                                                                        Internet:
                                                                                                                                              www.laekb.de
01. April 2017, 9:00 bis 16:00 Uhr                                                                                                            Arzt/Fortbildung/Ver-
Landesärztekammer Brandenburg                                                                                                                 anstaltungen LÄKB
Pappelallee 5, 14469 Potsdam

Wiederholungsveranstaltung
14. Oktober 2017, 9:00 bis 16:00 Uhr
Ruppiner Kliniken GmbH
Fehrbelliner Str. 3, 16816 Neuruppin

Wissenschaftliche Leitung:
Dr. med. I. Musche-Ambrosius                                                                                                                  Fax: 0355 78010-339
                                                                                                                               Foto: LÄKB     E-Mail:
                                                                                                                                              akademie@laekb.de
Vormittagssitzung:                             13:30 – 14:00 Uhr Nachwuchsman-                09.10 – 10:30 Uhr Pflegegrade statt             Post:
Moderation:                                    gel? – Die junge Allgemeinmedizin              Pflegestufen                                    Landesärztekammer
Dr. med. Ingo Musche-Ambrosius                 stellt sich vor                                Dipl.-Med. Birgit Schmidt/                      Brandenburg
                                               Dr.med. Katharina Weinert,                     Dr. Bettina Jonas                               Akademie für ärztliche
09:00 – 09:10 Uhr Eröffnung                    Antonia Stahl                                                                                  Fortbildung
                                                                                              10:30 – 10:45 Uhr Pause                         PF 101445
                                                                                                                                              03014 Cottbus
09:10 – 09:45 Uhr MHB und                die                                                  10:45 – 12:00 Uhr Symptomkontrol-
Versorgungsforschung                           14:00 – 14:15 Uhr Pause                        le in der Palliativmedizin                      Ansprechpartnerin:
Univ.-Prof. em. Dr. Prof. h.c.                                                                Dr. med. Hanna-Luise Zscherpel                  Andrea Rabe-Buchholz
                                                                                                                                              Telefon: 0331 505605-
Edmund A. M. Neugebauer           14:15 – 15:00 Uhr Leitlinien    der
                                                                                                                                              726
                                  Multimedikation                                             12:00 – 12:45 Uhr Hygiene in der
09:45 – 10:30 Uhr DEGAM-Leitlini- Antje Knobloch**                                            Arztpraxis
en – Was ist das?**                                                                           Dr. med. Kristina Böhm MHA
Prof. Dr. med. Martin Scherer     15:00 – 15;30 Uhr Arbeitsgruppen
                                  zur Multimedikation:                                        12:45 – 13:15 Uhr Pause                         Die Teilnahmegebühr
10:30 – 10:45 Uhr Pause           • Geriatrische Medikation                                   13:15 – 14:30 Uhr Patientenverfü-               beträgt für Ärztinnen
                                  • Klug entscheiden                                          gung/ Vorsorgevollmacht                         und Ärzte 100,- €,
10:45 – 11:30 Uhr DEGAM-Leitlini- • Palliativmedizinische Medikation                          Carola Oerterer/N.N.                            für das Praxispersonal
                                                                                                                                              60,- €.
en Diabetes*                      • Instrumente bei der Priorisierung
Dr. med. Christian Bernecker      der Multimedikation               14:30 – 14:45 Uhr Pause                                                   Das Forum für den
                                                                    14:45 –15:45 Uhr Pharmakotherapie                                         Hausarzt ist durch die
                                                                                                                                              KVBB im Rahmen der
11:30 – 12:15 Uhr DEGAM-Leitlini- 15:30 – 15:45 Uhr Vorstellung der im Alter                                                                  DMP-Verträge      Dia-
en Husten*                        Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen Frau Marianna Kaiser                                                      betes mellitus Typ2,
Ulrike Burkhardt/N.N.                                               15:45 – 16:00 Uhr Informationen/                                          KHK, Asthma und
                                  15:45 – 16:00 Uhr Informationen Abschluss                                                                   COPD sowie für Ver-
12:15 – 12:45 Uhr Pause           und Abschluss                     14:45 – 15:30 Uhr Interpret ation                                         träge zur hausarztzen-
                                                                    der Krankentrans­port­richtlinie                                          trierten Versorgung
Nachmittagssitzung                Updates für                       Dr. Matthias Wienold                                                      als Fortbildung aner-
Moderation:                                                                                                                                   kannt.
                                  das Praxispersonal
Reinhard Schleuß                                                    15:30 – 16:00 Uhr Informationen/                                          Es gelten die Teilnah-
                                  Moderation:                       Abschluss                                                                 mebedingungen für
                                                                                                                                              Fortbildungsveranstal-
12:45 – 13:30 Uhr DEGAM Leitlini- Dr. med. Stephan Richter
                                                                                                                                              tungen der Landesärz-
en Brustschmerz*                                                                                                                              tekammer Branden-
Dr. med. Erik Weidmann            09.00 – 09:10 Uhr Eröffnung                                                                                 burg, veröffentlicht
                                                                                                                                              unter www.laekb.de
                                                                                              Updates für das Praxispersonal
                                                                                                                                              unter Arzt/Fortbil-
                                                                                              am 01.04.2017 in Potsdam                        dung/Bestimmungen.
* als DMP-Fortbildung entsprechend der Fort-   ** als Fortbildung entsprechend der Fortbil-
                                                                                              bereits ausgebucht.
bildungspflicht der DMP-Verträge anerkannt     dungspflicht der Hausarztverträge anerkannt

                                                                                                    Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017 |   11
FORTBILDUNG

       AKADEMIE FÜR ÄRZTLICHE FORTBILDUNG

       Fortbildungsangebote für Ärzte und MFA

       Fortbildung für Ärzte                        Vom Bild zur Diagnose –                Leitung: Dipl.-Med. S. Schwark,
                                                    Ultraschall und Radiographie           Bernau
       Orthopädisch-manual­                         in Rettungsstelle und                  Teilnehmergebühr: 100 €/Tag
       medizinischer                                Notaufnahme (16 Std.) 16 P
       Untersuchungsgang                       9P   8./9. Sept. 2017                       Suchtmedizinische
       17. März 2017                                Ort: St. Josefs-Krankenhaus            Grundversorgung                 50 P
       Teilnehmergebühr: 120 €                      Potsdam                                gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB
       Ort: Potsdam                                 Kursleiter: Dr. med. B. Kissig,        in Kooperation mit AISS
       Leitung: Dr. med. V. Liefring,               Potsdam                                13./14. Okt. 2017
       Sommerfeld                                   Teilnehmergebühr: 280 €                Alkohol, Nikotin und Versorgungs-
                                                                                           system
                                                    Intensivvorbereitung                   Kursleiter: PD Dr. med. Gudrun
       Forum für den Hausarzt und
                                                                                           Richter, Angermünde;
       das Praxispersonal       8P                  auf die Facharztprüfung
                                                                                           Dr. med. J. Hein, Prenzlau
       1. April 2017 in Potsdam                     Allgemeinmedizin                  8P
                                                                                           10./11. Nov. 2017
       14. Okt. 2017 in Neuruppin                   16. Sept. 2017
                                                                                           Drogen- und Medikamentenab-
       Leitung: Dr. med. I. Musche-Amb-             Ort: Potsdam
                                                                                           hängigkeit, Substitutionstherapie,
       rosius, Potsdam                              Leitung: Dr. med. St. Richter,
                                                                                           Notfälle, Toxikologie, Gesetzliche
       Teilnehmergebühr: 100 € für                  Grünheide
                                                                                           Grundlagen
       Ärzte, 60 € für Praxispersonal               Teilnehmergebühr: 80 €
                                                                                           Kursleiter: PD Dr. med. Gudrun
                                                                                           Richter, Angermünde;
       Weiterbildungstage                           Strukturierte curriculare Fort-        Dr. med. J. Hein, Prenzlau
       Allgemeinmedizin                             bildung „Medizinische Begut-           1./2. Dez. 2017
       Modul 2: 19./20. Mai 2017 15 P               achtung“ (64 Std., Modul I-III)        Motivational Interviewing
       Teilnehmergebühr: 150 €                      Modul I (40 Std.): Allgemeine          Kursleiter: PD Dr. med. Gudrun
       Modul 3: 9. bis 11. Nov. 2017 27 P           Grundlagen, Zustandsbegutach-          Richter, Angermünde;
       Teilnehmergebühr: 250 €                      tung, Kausalitätsbezogene Begut-       Dipl.-Psych. Dr. phil. C. Veltrup
       Ort: Potsdam                                 achtung                     40 P       Ort: Potsdam
       Leitung: Dr. med. M. Gremmler,               16. Sept. 2017                         Teilnehmergebühr: 230 €/Block
       Hoppegarten                                  14. Okt. 2017
                                                    25. Nov. 2017                          Kurse im Strahlenschutz
       Basiskurs Palliativmedizin                   9. Dez. 2017                           gemäß Röntgenverordnung
       (40 Stunden)              40 P               Ort: Potsdam                           Einführungskurs zur Unterweisung
       12. bis 16. Juni 2017                        Teilnehmergebühr: 560 €                nach RöV                          8P
       Ort: Potsdam                                                                        7. Nov. 2017
       Kursleitung: Dipl.-Med. K. Wendt,            Impfen in der Praxis –                 Teilnehmergebühr: 60 €
       Beeskow                                      Aufbau-/Refresherkurs          5P      Grundkurs im Strahlenschutz 25 P
       Teilnehmergebühr: 560 €                      (fachübergreifend für Ärzte und        8./9. Nov. 2017
                                                    Praxismitarbeiter)                     Teilnehmergebühr: 300 €
       Psychosomatische Grundver-                   In Zusammenarbeit mit der KVBB         Spezialkurs im Strahlenschutz 21 P
       sorgung (80 Stunden)  80 P                   20. Sept. 2017, 14:00 – 18:00 Uhr      10./11. Nov. 2017
       gemäß Weiterbildungsordnung der LÄKB         22. Nov. 2017, 14:00 – 18:00 Uhr       Teilnehmergebühr: 280 €
       26./27. Aug. 2017                            Ort: Potsdam                           Ort: Cottbus
       23./24. Sept. 2017                           Leitung: Dr. med. R. Schrambke,        Kursleiter: Prof. Dr. med. habil.
       21./22. Okt. 2017                            Schorfheide                            C.-P. Muth, Cottbus
       18./19. Nov. 2017                            Teilnehmergebühr: je 55 €
       6./7. Jan. 2018                                                                     Es gelten die „Teilnahmebedin-
       Ort: Potsdam                                 Ausbilderfortbildung für die           gungen für Fortbildungsveranstal-
       Gruppenleitung: R. Suske, Wer-               MFA-Ausbildung                         tungen der Landesärztekammer
       neuchen                                      23. Sept. 2017                    8P   Brandenburg”. Diese sind unter
       Teilnehmergebühr: 1.120 €                    7. Okt. 2017                      8P   www.laekb.de (Arzt/Fortbildung/
                                                    18. Nov. 2017                     8P   Bestimmungen) einsehbar oder
                                                    Ort: Potsdam                           telefonisch unter 0355 78010320
                                                                                           anzufordern.

12   | Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017
FORTBILDUNG

Gendiagnostik                              Seminar
Refresherkurs                      7P      Leitender Notarzt                   40 P
8. Nov. 2017, 15:00 bis 21:00 Uhr          gemäß Richtlinie der LÄKB zur Qualifikation
Ort: Potsdam                               des Leitenden Notarztes                          Leuchten für
Kursleiter: Herr Dr. L. Pfeiffer, Berlin   4. bis 8. Dez. 2017                              Praxis, Büro,
                                           Ort: Cottbus                                     Wohnräume.
Teilnehmergebühr: 80 €
(incl. LEK, deren Bestehen erst ab         Kursleiter: T. Reinhold, Oranien-
mindestens fünfjähriger fachärztli-        burg; Dr. med. F. Mieck, Königs
cher Tätigkeit als Qualifikation zur       Wusterhausen
fachgebundenen genetischen Bera-           Teilnehmergebühr: 700 €
tung nach § 7 Abs. 3 GenDG ange-
rechnet werden kann – Gebühr für
Qualifikationsnachweis 30 €)               Fortbildung für MFA
                                                                                                                  Cottbus
                                           Forum für den Hausarzt und                                    An der Oberkirche
Sonographie-Kurse Abdomen                                                                Sandowerstr. 53 www.lichtgalle.de
und Retroperitoneum   30 P                 das Praxispersonal                                                                            Anzeige

9. bis 12. Nov. 2017                       1. April 2017 in Potsdam
Ort: St. Josefs-Krankenhaus                14. Okt. 2017 in Neuruppin
Potsdam                                    Teilnehmergebühr: 60 €
Kursleiter: Dr. med. B. Kissig,            Leitung: Dr. med.
Potsdam                                    I. Musche-Ambrosius, Potsdam
Teilnehmergebühr: 420 €
                                           Zentrale Weiterbildung für
Aktualisierung der Fachkun-                Medizinische Fachangestellte
de und der Kenntnisse im                   von Nordwest-Brandenburg
Strahlenschutz (8 Stunden) für             10. Mai 2017
Ärzte
gemäß Röntgenverordnung
                          9P
                                           11. Okt. 2017
                                           jeweils 14:00 bis 16:45 Uhr                   Lösungen zur
18. Nov. 2017
Ort: Blankenfelde/Mahlow
                                           Ort: Neuruppin
                                           Teilnehmergebühr: 30 €                        Kasuistik Folge 51
Kursleiter: Prof. Dr. med. habil. C.-P.    Leitung: Dr. med. Wiegank,
                                                                                         Thema: Hämorrhagischer Schock bei
Muth, Cottbus                              Neuruppin
                                                                                         Hämatemesis – ein dramatische Ursache
Teilnehmergebühr: 120 €
                                                                                         Richtige Antworten zu den Fragen: 1e,
                                           Ihre Anmeldung richten Sie bitte
                                                                                         2b, 3c, 4d, 5b, 6c, 7e, 8b, 9c, 10a.
                                           an die LÄKB, Referat Fortbildung,
                                           Postfach 101445, 03014 Cottbus,               Folge 52 der Reihe erscheint in der
                                           Fax: 0355 78010339,                           April-Ausgabe 2017 des Brandenbur-
                                           E-Mail: akademie@laekb.de,                    gischen Ärzteblattes und im Internet
                                                                                         unter www.laekb.de.
                                           Internet: www.laekb.de.

           Im Notfall sicher
           vom 12. bis 13. Mai 2017 in Potsdam

      Die KVBB lädt Ärzte, Psychotherapeuten und Praxispersonal zum 2. Märkischen Praxistag nach
      Potsdam ein. Es erwartet Sie wieder ein interessantes und umfangreiches Angebot an Workshops
      und Seminaren – diesmal unter dem Motto »Im Notfall sicher – Akutsituationen in der Praxis und
      im Bereitschaftsdienst«. Passend zum Thema wird die Veranstaltung durch eine Industrieausstellung
      mit Verkaufsflächen ergänzt. Freuen Sie sich auch auf ein außergewöhnliches Abendprogramm und
      nutzen Sie den Märkischen Praxistag als Treffpunkt, zur Fortbildung, als Informationsforum und für
      beratende Gespräche – am besten mit Ihrem Team!
      Anmeldung und weitere Informationen unter: www.maerkischer-praxistag.de

      Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg
      Pappelallee 5 | 14469 Potsdam
                                                                                                                                         Anzeige

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AKTUELL

       HERZBERICHT 2016

       Herzchirurgie in Deutschland

        Der Ende Januar in Berlin vorge-              Interdisziplinärer Austausch und fach-     2015:800,5). Das patientenindividuel-
       stellte Herzbericht 2016 bestätigt,           gebietsübergreifende Kooperation be-        le Versorgungskonzept der Koronaren
       dass die herzchirurgische Versor-             deuten für den Patienten in jedem Fall      Herzkrankheit richtet sich nach diver-
       gung bundesweit mit 78 Abtei-                 die bestmögliche Option und führen          sen Parametern.
       lungen auf hohem Qualitätsni-                 zu einer auf ihn abgestimmten The-
       veau etabliert ist. Die Verbesse-             rapieempfehlung. Aus diesem Grund             Bypass-Operation: besonders vor-
       rung der Lebenserwartung, und                 sind mit Blick auf die hochwertige me-      teilhaft bei komplexen Gefäßveren-
       insbesondere auch der Lebens-                 dizinische Versorgung Herzteams – im        gungen, kein Patientenhöchstalter für
       qualität der Patienten, ist eine              Kern bestehend aus Herzchirurgen,           Operationen; Diabetes-Patienten pro-
       wesentliche Prämisse für die in               Kardiologen, Kinderkardiologen und          fitieren überproportional. Bei komple-
       Deutschland knapp 1.000 tätigen               Anästhesisten – die optimale perso-         xen koronaren Mehr-Gefäßerkrankun-
       Herzchirurgen.                                nelle Basis für eine erfolgreiche Patien-   gen und/oder Hauptstammstenose
                                                     tenbehandlung. Das „Herz-Team-Kon-          (Verengung der großen Herzkranzge-
         „Insgesamt wurden im Jahr 2015 in           zept“ ist in zahlreichen nationalen und     fäße im Ursprungsteil) besteht eine kla-
       Deutschland 128.175 Herzoperatio-             internationalen Leitlinien explizit als     re Indikation für die koronare Bypass-
       nen durchgeführt“, erläutert PD Dr.           ein wesentlicher Faktor der Patienten-      Operation. Dies sowohl bezogen auf
       Wolfgang Harringer, erster Vizepräsi-         versorgung ausgewiesen (Guidelines          die Beschwerdefreiheit und insbeson-
       dent der Deutschen Gesellschaft für           on myocardial revascularisation ESC/        dere auch im Hinblick auf die Über-
       Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie             EACTS 2014, aktualisierte Nationale         lebensrate und Lebensqualität (siehe
       (DGTHG). „Trotz des kontinuierlichen          Versorgungsrichtlinie chronische Koro-      Fünf-Jahres-Ergebnisse der Syntax-Stu-
       Anstiegs des Lebensalters und den da-         nare Herzkrankheit 2016). „Wir begrü-       die) der betroffenen Patienten. „Patien-
       mit einhergehenden Begleiterkrankun-          ßen das empfohlene Herzteam-Kon-            ten jeglichen Alters können herzchirur-
       gen, liegen die Überlebensraten der           zept ausdrücklich, dies im Hinblick auf     gisch revaskularisiert werden“, betont
       Patienten dank der kontinuierlichen           alle Therapieverfahren in der Herzme-       Harringer. „Es gibt keine fixe Alterso-
       Weiterentwicklungen bestehender,              dizin. Für die Behandlung der Korona-       bergrenze. 2015 machte die Alters-
       und Initiierung minimalinvasiver, scho-       ren Herzkrankheit gibt es aus Sicht der     gruppe der ab 70+Jährigen 48,4 Pro-
       nenderer Operationsverfahren, weiter-         Herzchirurgen noch Verbesserungs­           zent aller koronaren Bypass-Patienten
       hin bei circa 97 Prozent.“                    potenzial“, so Harringer.                   aus.“ Männer sind in allen Altersgrup-
         Selbstverständlich hat der demogra-                                                     pen häufiger betroffen als Frauen – nur
       phische Wandel auch einen Einfluss auf          Koronare Herzkrankheit                    jede vierte Frau erhält eine koronare
       die Entwicklung der Herzchirurgie. „Seit      (KHK) und Herzchirurgie: in                 Bypass-Operation. Insgesamt wurden
       1990 ist ein kontinuierlicher Anstieg von                                                 2015 bundesweit rund 52.000 isolierte
                                                      90 Prozent aller Fälle sind
       Patienten höheren Alters zu beobach-                                                      und kombinierte Bypass-Operationen
       ten“, erklärt Herzchirurg Harringer. Im        Verkalkungen die Ursache                   durchgeführt.
       Jahr 2015 waren bereits 15 Prozent aller          der Herzerkrankung
       herzchirurgischen Patienten mindestens                                                      „Welches Verfahren für den Patien-
       80 Jahre alt. Betrachtet man alle Herz-         Die Koronare Herzkrankheit als Er-        ten das bestmögliche ist, muss im in-
       erkrankungen, ist festzustellen, dass         krankung der Arterien des Herzens           terdisziplinären Kompetenzteam – dem
       die Prävalenz bei Männern höher ist.          ist die häufigste Todesursache in den       Herzteam – entschieden werden. Die
       Beispielsweise waren die Patienten mit        westlichen Industrieländern. Ablage-        im Jahr 2014 aktualisierte ESC/EACTS
       koronarer Herzerkrankung, die eine By-        rungen an den Gefäßwänden (Plaques)         „Guidelines on myocardial revasculari-
       pass-Operation erhielten, in 78 Prozent       verursachen die Arterienverkalkung          sation“ bestätigt ebenso wie die Na-
       Männer und nur in 22 Prozent Frauen           (Arteriosklerose) und damit Gefäßver-       tionale Versorgungsleitlinie chronische
       (2015). Die Herzchirurgie leistet mit viel-   engungen (Stenosen) bis hin zu Ver-         KHK die Konzeption der Kooperation
       fältigen Verfahren und patientenindivi-       schlüssen, welche zu einer Mangel-          und Entscheidungsfindung im Herz-
       duellen Therapien bedeutende Beiträge         versorgung des Herzens mit Sauer-           Team“, betont Harringer. „Jeder Pati-
       in der Herzmedizin. Umso mehr begrüßt         stoff führen. In 10 Prozent aller Fälle     ent muss individuell und im Kontext
       die DGTHG die obligate Umsetzung in-          sind andere Ursachen verantwortlich         seines Herzleidens, wie auch seiner
       terdisziplinärer Herzteams.                   für die Entstehung der KHK. Die Fol-        Begleiterkrankungen betrachtet und
                                                     gen können von der Angina pecto-            beraten werden. Zum Beispiel profi-
            Entscheidung im                          ris über Herzrhythmusstörungen bis          tieren Patienten mit Diabetes mellitus
        Herzteam: bestmögliche                       hin zum Herzinfarkt reichen. Die sta-       überproportional von einer koronaren
                                                     tionäre Morbiditätsziffer der KHK hat       Bypass-Operation im Vergleich zu an-
        Patientenversorgung und
                                                     von 2013 bis 2015 nur marginal um           deren Therapiekonzepten. Für multi-
               -sicherheit                           0,8 Prozent abgenommen (2013: 807,1;        morbide Hochrisikopatienten im hohen

14   | Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017
AKTUELL

Lebensalter kann durchaus auch eine       besonderen Voraussetzungen und                                              auf die lebensrettende Transplantation
Intervention das Mittel der ersten Wahl   dürfen seit dem 20. Juli 2015 nur nach                                      warten“, erklärt Herzchirurg Harringer.
sein. Wie konsequent und erfolgreich      interdisziplinärem Konsens des eta-                                         „Alle Beteiligten sollten daher weiter
sich die Zusammenarbeit im Herzteam       blierten Herzteams mit festgelegten                                         an die Spendebereitschaft der Bevöl-
gestalten kann, sieht man an der seit     Prozessen und verbindlich definierter                                       kerung appellieren.“
mehreren Jahrzehnten praktizierten        Infrastruktur durchgeführt werden“,
engen Zusammenarbeit und Abstim-          erklärt PD Dr. Harringer. „So sieht es                                        Die Deutsche Gesellschaft für Tho-
mung von Herzchirurgen und Kinder-        die Richtlinie zu minimalinvasiven Herz-                                    rax-, Herz- und Gefäßchirurgie e. V.
kardiologen bei der Behandlung von        klappeninterventionen des Gemeinsa-                                         (DGTHG) mit Sitz in Berlin ist eine ge-
Patienten mit angeborenen Herzfeh-        men Bundesausschusses (G-BA) vor.                                           meinnützige medizinische Fachgesell-
lern.“                                    Wir begrüßen dies ausdrücklich.“                                            schaft, deren Ziele u.a. der Förderung
                                                                                                                      der Wissenschaft und Weiterentwick-
  Herzklappenchirurgie:                   Neues Rekordtief: Mangel                                                    lung von Therapien auf dem Gebiet
 kontinuierlicher Anstieg                    an Spenderherzen                                                         der Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie
                                                                                                                      sind. Zu den weiteren Hauptaufgaben
der Eingriffe; Mitralklappe
                                           Die dramatische Entwicklung bei den                                        zählen die Durchführung von Weiter-
kann zumeist rekonstruiert                Herztransplantationen setze sich auch                                       und Fortbildungsprogrammen, Erstel-
 werden, G-BA Richtlinie                  mit einem Rekordtief im Jahr 2015 fort.                                     lung medizinischer Leitlinien, Förde-
  etabliert Herzteam bei                  Wurden 2014 noch 294 Herztransplan-                                         rung von Nachwuchskräften und die
   TAVI und Mitral Clip                   tationen durchgeführt, so sank die An-                                      Ausrichtung medizinischer Fachtagun-
                                          zahl weiter auf 283 im Jahr 2015. Zwar                                      gen. Als Vertretung der über 1.000 in
  Europaweit gehört die Verengung der     werden nach Angaben der DGTHG                                               Deutschland tätigen und in der DGTHG
Aortenklappe (Aortenklappenstenose)       Herzunterstützungssysteme, welche                                           organisierten Thorax-, Herz- und Kar-
zu den häufigsten Herzklappenerkran-      als Alternative oder als Überbrückung                                       diovaskularchirurgen stehen die Ver-
kungen, die verschleißbedingt, insbe-     bei mehr als 90 Prozent der Patienten                                       antwortlichen der Fachgesellschaft für
sondere im hohen Lebensalter, auftritt.   implantiert werden, immer leistungsfä-                                      einen Dialog mit der Öffentlichkeit, Po-
„Die Aortenklappenstenose ist derzeit     higer, stellen jedoch keinen adäquaten                                      litik und Wirtschaft zur Verfügung.
die häufigste invasiv therapierte Herz-   bzw. vollumfänglichen Ersatz für ein
klappenerkrankung, gefolgt von der        Spenderherz dar. „Aufgrund ihrer le-
Mitralklappeninsuffizienz. Insgesamt      bensbedrohlichen Erkrankung müssen                                          ■ Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz-
stieg 2015 die Anzahl der Herzklap-       viele der schwerst-herzkranken Patien-                                        und Gefäßchirurgie
peneingriffe um circa drei Prozent auf    ten meist mehrere Monate im Kranken-
32.346 (2014: 31.359) an. 11.183 die-     haus oder gar auf einer Intensivstation
ser Eingriffe waren im Jahr 2015 kon-
ventionelle Aortenklappenersatz-Ope-
rationen“, erklärt Harringer. Mit 6.027
isolierten Mitralklappen-Operationen
setzte sich der kurative Ansatz auch in
2015 fort: Bei rund zwei Drittel (63,6
Prozent) der Operationen konnte die
patienteneigene Herzklappe rekons-
truiert, und in ihrer Funktion wieder-                                        Akademie für ärztliche Fortbildung                                               Akademie für ärztliche Fortbildung
hergestellt werden. Biologische oder                                                                                                                           Weiterbildungstage
mechanische Mitralklappen-Prothe-                                             Refresher-Kurs
                                                                                                                                                               Allgemeinmedizin
                                                                              Gendiagnostik
sen waren in 36,4 Prozent aller Fälle
notwendig.

  Neben den konventionellen Opera-
tionsverfahren bieten minimalinvasive
                                              Landesärztekammer Brandenburg

                                                                                                                           Landesärztekammer Brandenburg

kathetergestützte Techniken (TAVI und                                         6 Stunden Refresher-Maßnahme
Mitral Clip) eine schonende Alternative                                       zur fakultativen Vorbereitung auf die
                                                                              Wissenskontrolle nach GenDG, § 7
                                                                                                                                                               Modul II
                                                                                                                                                               19./20. Mai 2017
für ausgewählte Patienten höheren Le-                                                                                                                          Modul III
bensalters in Kombination mit erheb-                                          8. November 2017                                                                 9.-11. Nov. 2017

lichen Begleiterkrankungen. Die Zahl
kathetergestützter Aortenklappenim-                                           Veranstaltungsort:                                                               Veranstaltungsort:
plantationen (TAVI) im Jahr 2015 be-                                          Geschäftsstelle der
                                                                              Landesärztekammer Brandenburg
                                                                                                                                                               Landesärztekammer Brandenburg
                                                                                                                                                               Pappelallee 5, 14469 Potsdam
trägt laut des deutschen Herzberichtes                                        Pappelallee 5, 14469 Potsdam
                                                                              Tel. 0331 505605 726
                                                                                                                                                               Tel 0331 505605 726

15.573. „Die kathetergestützte Aorten-                                        Kursleitung/Moderation:                                                          Kursleitung:
klappen-implantation und die trans-                                           Dr. med. Lutz Pfeiffer, Berlin                                                   Dr. med. M. Gremmler, Hoppegarten

venöse Clip-Rekonstruktion der Mit-
ralklappe unterliegen in Deutschland

                                                                                                                                                           Brandenburgisches Ärzteblatt 3 • 2017 |   15
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