Ostergruß 2020 Liebe Freundinnen und Freunde des CPH, Caritas-Pirckheimer-Haus
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Ostergruß 2020 Liebe Freundinnen und Freunde des CPH, seit fast drei Wochen ist das CPH nun geschlossen. Alle Veranstaltungen sind abgesagt, die letzten Hotelgäste haben längst ausgecheckt, die Küche ist blitzblank geputzt, die Tagungsräume verwaist … und dennoch ist das Haus nicht leer, arbeiten noch Menschen im CPH, in der Akademie, in den Büros, im Tagungshaus. Vieles ist zwar zurückgefahren und geschieht unter den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen, aber dafür geht es entschleu- nigter zu, sind Achtsamkeit und gegenseitige Freund- lichkeit noch spürbarer als sonst ... Es ist ein seltsamer Zustand, in dem sich wahrscheinlich gerade viele befinden: Es ist ein Schwanken zwischen Normalität und Ausnahmezustand, zwischen Routine und Improvisation, Beruhigung und Ungewissheit, Zuversicht und Sorge … und wir wissen nicht, wie lange das so bleiben wird. Die Gleichzeitigkeit von Gewohntem und Neuem, von Gutem und Bedrohlichem, von Positivem und Negativem – sie ist eigentlich nichts Neues, gehört zum Lebensalltag dazu – und doch scheint sie zur Zeit greifbarer und realer zu sein. Auch in diesen besonderen Zeiten wollen wir mit Ihnen wenigstens auf diesem Wege in Kontakt bleiben. Deshalb erhalten Sie heute diesen kleinen Gruß aus dem CPH. Kurz vor Beginn der Kar- und Ostertage wollen wir Sie auf dem Laufenden halten, was sich im CPH so alles getan hat und tut. Am 21. März, dem 553. Geburtstag von Caritas Pirckheimer, hätte in diesem Jahr der Pirckheimertag im CPH stattfinden sollen. Es wäre ein besonderer geworden, weil es noch einen zweiten „Geburtstag“ zu feiern gegeben hätte: Den 60. Geburtstag des CPH. Aus den bekannten Gründen ist es anders gekommen. Die feierliche Vesper mit unserem Erzbischof, die Feierstunde mit der Über- reichung des Pirckheimerpreises und des Dankeszeichens der Akademie, die Präsen- tation unseres Geburtstagsbändchens „Blick zurück nach vorn“ und – vor allem – die ungezwungene Begegnung miteinander ... all das mussten wir schweren Herzens absagen. Aber abgesagt ist nur vertagt! Es wird wieder einen Pirckheimertag geben - wann genau, das überlegen wir gerade und werden wir rechtzeitig bekannt geben. Caritas-Pirckheimer-Haus – Königstraße 64 – 90402 Nürnberg – akademie@cph-nuernberg.de
Zu unserem runden Geburtstag haben wir uns sozusagen selbst beschenken lassen – mit einem neuen Bändchen in unserer Reihe edition cph. Unter dem Motto „Blick zurück nach vorn: 60 Jahre CPH – 60 Perspektiven“ haben wir 60 Menschen befragt, die das CPH im Lauf der Jahrzehnte begleitet und mitgestaltet haben. Ihre Antworten auf die jeweils 5 Fragen zeigen das bunte Spektrum an Themen, Aufgaben und Personen, die unser Haus und unsere Aufgaben geprägt haben und prägen. Sollten Sie an diesem Buch interessiert sein, melden Sie sich bei uns. Gerne schicken wir Ihnen ein Exemplar zu! Schon sehr früh haben wir uns darüber Gedanken gemacht, welchen Beitrag wir in diesen Zeiten als kirchliche Bildungseinrichtung für das Gemeinwohl leisten können. Eine Idee daraus haben Sie vielleicht auch schon aus der Presse erfahren: Die Erfahrungen aus Italien haben gezeigt, dass es bei einer zunehmenden Infektionsrate für Menschen in Pflege- und Hilfsberufen, konkret für Ärzt*innen, Krankenschwestern und Pfleger, aber auch Sani- täter*innen und Notfalldienste wichtig sein kann, eine eigene Sicherheitsversorgung zur Ver- fügung zu haben. Gerade diese Personengruppen benötigen eine eigene, vorübergehende Herberge und Versorgung, um einsatzfähig zu bleiben. Das CPH mit seinen fast 100 Betten, rund 20 Tagungsräumen und der dazugehörigen Infrastruktur hat sich deshalb der Stadt Nürnberg für ein derartiges CPH-Sicherheitszentrum zur Verfügung gestellt. Wir sehen diese Nutzung als Zeichen unserer Verbundenheit und Solidarität mit allen Hilfskräften und als kleinen Beitrag, unsere Möglichkeiten zur Minderung der Folgen der Pandemie einzubringen. Im Moment sind in unserem Haus einzelne Personen, u.a. eine Ärztin und Pflegekräfte untergebracht. Zugleich wird das CPH für die Städtische Feuerwehr bereitgehalten, um bei einer weiteren Zuspitzung der Lage als Versorgungszentrum der Feuerwache in Betrieb gehen zu können. Soweit einige Informationen aus dem CPH. Im Moment wissen wir nicht, ob die behördlich angeordnete Schließung am 20. April beendet ist oder nicht doch noch verlängert wird. Sollte Letzteres eintreten, werden wir uns in den folgenden Wochen regelmäßiger mit einem solchen Newsletter melden. Er wird inhaltlich abwechselnd von den einzelnen Ressorts gestaltet werden. Caritas-Pirckheimer-Haus – Königstraße 64 – 90402 Nürnberg – akademie@cph-nuernberg.de
Schließen möchten wir mit einem Hinweis auf einen Text des Zukunftsforschers Matthias Horx, den Sie vielleicht auch schon kennen: „Leben nach Corona: Wie wir uns wundern werden, wenn die Krise ‚vorbei‘ ist“. Dieser Text, den Sie im Anhang (oder unter www.horx.com / www.zukunftsinstitut.de) finden, hat auch mit Auferstehung und Ostern zu tun. Horx empfiehlt ein Gedankenex- periment, das uns helfen kann, diese herausfordernde Zeit besser zu bestehen. Er nennt es die „Corona- Rückwärts-Prognose“ (bzw. RE-Gnose, im Gegensatz zur PRO-Gnose): „Stellen wir uns eine Situation im Herbst vor … Wir sitzen in einem Straßencafe in einer Großstadt. Es ist warm, und auf der Straße bewegen sich wieder Menschen. Bewegen sie sich anders? Ist alles wie früher? Schmeckt der Wein, der Cocktail, der Kaffee, wieder wie früher? Wie damals vor Corona? Oder sogar besser? Worüber werden wir uns rückblickend wundern?“ Und dann zählt Horx auf, worüber wir uns im Nachhinein freuen, worüber wir vielleicht staunen werden: „Wir staunen rückwärts, wieviel Humor und Mitmenschlichkeit in den Tagen des Virus entstanden ist. Wir werden uns wundern, wie weit die Ökonomie schrumpfen konnte, ohne dass so etwas wie ‚Zusammenbruch‘ tatsächlich passierte. …“ Und er kommt zu dem Fazit: „Könnte es sein, dass das Virus unser Leben in eine Richtung verändert hat, in die es sich sowieso verändern wollte?“ Zugegeben – nur ein Gedankenexperiment – aber eines, das die Perspektive auf eine gute Zukunft richtet, ohne die gegenwärtigen Herausforderungen aus dem Blick zu verlieren. Ist nicht dies letztlich die Botschaft von Ostern: Leben in einer Gegenwart voller Herausforderungen, aber in der Zuversicht und mit Blick auf eine Hoffnung, die nicht irreal ist? In diesem Sinne wünschen wir Ihnen gesegnete Kar- und Ostertage. Bleiben Sie gesund und wohlauf! Und: Wir freuen uns, wenn wir uns hoffentlich bald wieder wohlbehalten im CPH treffen und austauschen können. Ihr Team des Caritas-Pirckheimer-Hauses Caritas-Pirckheimer-Haus – Königstraße 64 – 90402 Nürnberg – akademie@cph-nuernberg.de
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