PREUSCHHOF-PREIS FÜR KINDERLITERATUR 2021
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PREUSCHHOF-PREIS FÜR KINDERLITERATUR 2021 Das Projekt „Die Insel liest“ / Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg und die Preuschhof-Stiftung vergeben seit 2014 jedes Jahr im November den im gesamten deutschsprachigen Raum ausgeschriebenen Preuschhof- Preis für Kinderliteratur. Der mit 1000,- € dotierte Preis prämiert 2021 das beste Kinderbuch aus dem Erstlesebereich aus dem Erscheinungsjahr 2020. Ende Februar 2021 hat eine Expert:innen-Jury (Informationen zur Jury und Stimmen zur Vorjury- Entscheidung auf Seite 3/4) zehn Titel für die Shortlist ausgewählt. Über die Preisträgerin oder den Preisträger wird nun bis Ende Juni 2021 eine Kinderjury entscheiden, an der sich alle Grundschüler:innen der Hamburger Elbinseln Wilhelmsburg und Veddel beteiligen können (in den Vorjahren hatten jeweils mehrere Hundert Grundschulkinder mitgelesen). Die Preisverleihung findet am 09.11.2021 im Bürgerhaus Wilhelmsburg in Hamburg statt. Folgende Titel sind für den Preuschhof-Preis für Kinderliteratur 2021 nominiert: - „Max und Biber segeln los!“ (von Salah Naoura/SaBine Büchner) Ravensburger - „Bifi und Pops. Mission Bienenstich“ (von Stefanie Taschinski) Oetinger - „Allein unter Mädchen“ (von Beate Dölling), Tulipan - „Berti und seine Brüder. Der voll verpatzte Schulstart“ (von Lisa-Marie Dickreiter/Andreas Götz), Oetinger - „Hugo und Big Dschi“, (von Lena Hach), Beltz - „Die verrückte Reise ins All“, (von Heike Wiechmann), Duden - „Die Schule der magischen Tiere ermittelt – Der grüne Glibber-Brief“ (von Margit Auer), Carlsen - „Die Wächter von Tal. Der Winterkristall“, (von Zapf) Oetinger - „Vincent flattert ins Abenteuer“ (von Sonja Kaiblinger), Loewe - „Ein Pony auf dem Balkon“ (von Julia Breitenöder), Ravensburger 1
Der Preuschhof-Preis für Kinderliteratur Seit 2014 wird in Hamburg jedes Jahr im Rahmen der Wilhelmsburger Lesewoche der im gesamten deutschsprachigen Raum ausgeschriebene Preuschhof-Preis für Kinderliteratur vergeben. Der mit 1000,-€ dotierte Preis ging im vergangenen Jahr an den Kinderbuchautor Christian Tielmann für das Buch „Ein Kaugummi für die Mumie“ (Fischer/Duden). Weitere bisherige Preisträger:innen sind Cally Stronk für „Theo und der Mann im Ohr“ (Ravensburger Verlag), Kai Pannen für „Zombert und der mutige Angsthase“ (Tulipan Verlag), Michael Petrowitz für „Kung-Fu im Turnschuh“ (Ravensburger Verlag), Rüdiger Bertram und Heribert Schulmeyer für „Coolman und ich. Ab in die Schule!“ (Oetinger Verlag), Salah Naoura und SaBine Büchner für „Superhugo startet durch!“ (Oetinger Verlag) und Luise Holthausen für „Bärenstarke Anna“ (Fischer/Duden). Der Preuschhof-Preis wird als Literaturpreis an die jeweiligen Autor:innen vergeben. In begründeten Ausnahmefällen ist allerdings auch eine Teilung des Preises zwischen Autor:in und Illustrator:in möglich. Über eine mögliche Teilung entscheidet die Vorjury. Zum Hintergrund Lesen ist der entscheidende Schlüssel zur Bildung und zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Allerdings erreicht laut letzter IGLU-Studie1 fast 20 Prozent der Viertklässler:innen in Deutschland im Lesen kein ausreichendes Leistungsniveau. Es ist also davon auszugehen, dass etwa jedes fünfte Kind kaum über die nötige Lesekompetenz verfügt, um in der weiterführenden Schule erfolgreich am Unterricht teilnehmen zu können. PISA 20182 bestätigt diese Annahme erneut: Laut jüngster Studie ist ein Fünftel der 15-Jährigen nicht in der Lage, sinnentnehmend zu lesen und Textinhalte zu reflektieren – bei Jugendlichen in nicht-gymnasialen Schulformen hat sich die Anzahl im Vergleich zur vorherigen Erhebung sogar auf knapp ein Drittel stark erhöht (im Vergleich zu 21,1% im Jahr 2015) und somit verstärkt sich das Problem der mangelnden Lesekompetenz insbesondere bei der Gruppe der ohnehin schon bildungsbenachteiligten Schüler:innen kontinuierlich. Die Spaltung der Gesellschaft schreitet also auch im Bildungsbereich immer weiter voran – und ein Aufstieg durch Bildung bleibt für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen und nicht deutscher Herkunftssprache weiterhin schwierig345. Bildungserfolg ist in Deutschland also nach wie vor im hohen Maße herkunftsabhängig. Die Corona-Pandemie hat diese Situation in den letzten Monaten weiter verschärft – und bestätigt auch noch einmal ganz konkret die Korrelation zwischen Lesekompetenz und Lernerfolg. Insbesondere im Distanzunterricht ist die Fähigkeit, schriftliche Inhalte zu verstehen, zur zentralen Kompetenz in allen Fächern geworden (vgl. NEPS, Corona & Bildung6) und somit maßgeblich mitentscheidend dafür, wie gut Schüler:innen die aus den Schulschließungen resultierenden Nachteile kompensieren können. Ein Literaturpreis speziell für Erstlesebücher? Das Erstlesebuch ist in der Regel der erste vollkommen eigenständige Literaturkontakt. Es muss nicht nur unterhalten, Neugier wecken und zum Weiterlesen animieren, sondern gleichermaßen durch sprachliche „Einfachheit“ ein erfolgreiches Leseerlebnis ermöglichen. Diese Ansprüche angemessen zu vereinen, ist eine besondere Herausforderung. Die Gefahr, hierbei den Zweck – die leichte Erlesbarkeit – der literarischen Qualität unterzuordnen, ist groß. Mit wenigen Mitteln gute Geschichten zu erzählen, die sich sprachlich leicht erschließen und gleichermaßen durch ihre dramaturgische Qualität zum Weiterlesen animieren, erfordert ein hohes Maß an literarischem Können, sprachlicher Perfektion und Kreativität. Mit dem Preuschhof-Preis für Kinderliteratur soll Literatur für Leseanfänger:innen mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt und Autor:innen wie Verlage dazu angeregt werden, sich intensiv und kreativ mit der Weiterentwicklung des Genres zu beschäftigen. Darüber hinaus versteht sich der Preuschhof-Preis für Kinderliteratur – durch die optionale Beteiligung aller Grundschüler:innen der Hamburger Elbinseln bei der Preisentscheidung – als aktiver Beitrag zur Leseförderung. (Dafür ist das Projektkonzept bereits 2015 für den Deutschen Lesepreis in der Kategorie „herausragendes kommunales Engagement“ nominiert worden.). 1 Vgl. IGLU 2016 – Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung 2 Vgl. PISA 2018 3 Vgl. Chancenspiegel 2017 4 Vgl. PISA 2018 5 Vgl. OECD Bildungsstudie 2018 6 Vgl. Unsere Forschung zu Corona & Bildung (lifbi.de) 2
Stimmen der Vorjury zu den Nominierungen: „Max und Biber segeln los!“ (von Salah Naoura/SaBine Büchner) Ravensburger: Richtig gute Erstleseliteratur, die trotz wenig Text viel bietet: originelle Handlung, skurrile Charaktere, Sprachwitz und lustige Reime, Anarchie, Fantasie und Diversität. „Bifi und Pops. Mission Bienenstich“ (von Stefanie Taschinski) Oetinger: Auch der dritte Band der Reihe überzeugt durch einen einfachen, aber sprachlich schönen Text, eine starke Freundschaft trotz größtmöglicher Gegensätze und originelle Einblicke in unsere vermeintlich vertraute Welt aus Hundesicht. „Allein unter Mädchen“ (von Beate Dölling), Tulipan: Ein Ponyhof-Buch der etwas anderen Art: mit einem männlichen Protagonisten und witzigen, handfesten Mädchen. Dazu wird das Thema Jungs/Mädchen und die Neugier auf das andere Geschlecht für ältere Grundschulkinder alltagsnah und sprachlich abwechslungsreich erzählt. „Berti und seine Brüder. Der voll verpatzte Schulstart“ (von Lisa-Marie Dickreiter/Andreas Götz), Oetinger Eine wohltuende und vor allem witzige Alternative zu den üblichen Schulstart-Büchern; temporeich erzählt und trotz ihrer Skurrilität bieten Berti und seine Brüder viele Anknüpfungspunkte aus dem Kinderalltag. „Hugo und Big Dschi“, (von Lena Hach), Beltz Das bekannte Tausendundeinenacht-Motiv wird hier durch gut platzierte Pointen, Persiflage und Sprachwitz zur gleichermaßen zeitlosen wie hochaktuellen fantastischen Kinderliteratur. Durch wenig Text und einfache, aber geschickte Sprache auch für Leseanfänger:innen attraktiv. „Die verrückte Reise ins All“, (von Heike Wiechmann), Duden Fantastisches Weltraumabenteuer, das Leseanfänger:innen nicht nur zum Lesen motiviert, sondern über die Definition des Spielbegriffs auch zu ersten philosophischen Gedanken anregt. „Die Schule der magischen Tiere ermittelt – Der grüne Glibber-Brief“ (von Margit Auer), Carlsen Gelungener Auftakt zur neuen Erstlesereihe rund um die magischen Tiere aus der beliebten Kinderbuchreihe. Die Lösung des „Glibber-Brief-Falls“ motiviert zum Miträtseln und durch originelle Elemente wie zerschnittene Wörter gleichermaßen auch zum lesenden Kombinieren. „Die Wächter von Tal. Der Winterkristall“, (von Zapf) Oetinger Eine spannende Comic-Abenteuergeschichte im Erstlesebuchformat – und ein interessanter Einstieg in das Fantasy- Genre. „Vincent flattert ins Abenteuer“ (von Sonja Kaiblinger), Loewe Witzige Gruselgeschichte, die durch innovative Bild-Text-Kombinationen auch Leseanfänger:innen an dicke Bücher heranführen kann. „Ein Pony auf dem Balkon“ (von Julia Breitenöder), Ravensburger Eine lustige, leicht zu lesende, aber auch und spannende Geschichte – mit starken diversen Figuren, in einem für Stadtkinder vertrauten Lebensumfeld. 3
Vorjury 2021: - Dr. Gudrun Stenzel (Pädagogin, Lehrbeauftragte für Literaturdidaktik) - Antje Ehmann (Fachjournalistin für Kinderliteratur) - Karen Maar (Leitende Bibliothekarin, Bücherhalle Kirchdorf) - Detlev „Bede“ Lüdemann (Buchhandlung Lüdemann, Hamburg-Wilhelmsburg) - Kirstin Beck (Sprachheilpädagogin, ReBBZ Wilhelmsburg im Bildungszentrum „Tor zur Welt“) - Sabine von Eitzen (Leitende Bibliothekarin, Bücherhalle Wilhelmsburg) - Dr. Christoph Jantzen (Universität Hamburg, Didaktik der deutschen Sprache und Literatur) - Katharina Gust (Kindermedienlektorat der Zentralbibliothek/Bücherhallen Hamburg) - Maren Töbermann (Projektleitung „Die Insel liest“, Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg) Fotos: Hannes Lintschnig (Vorjury-Sitzung 2019) 4
Der weitere Zeitplan: - Alle 10 Grundschulen der Elbinseln bekommen die komplette Shortlist jeweils 1x für die Arbeit der Kinder-Jury kostenlos zur Verfügung gestellt. Die „Lesekisten“ mit allen 10 nominierten Titeln werden innerhalb der Schulen in Eigenregie weitergereicht, so dass sich möglichst viele Kinder beteiligen können. Zusätzliche Lesemöglichkeiten bestehen in allen drei Bibliotheken vor Ort. - Die Arbeit der Kinder-Jury beginnt Mitte/Ende März 2021 und endet am 10.06.2021. - Der/die Preisträger:in wird Ende Juni 2021 bekanntgegeben. - Die Preisverleihung findet im Rahmen der Wilhelmsburger Lesewoche „Die Insel liest“ am 9. November 2021 im Bürgerhaus Wilhelmsburg in Hamburg statt. - Die Ausschreibung für den „Preuschhof-Preis für Kinderliteratur 2022“ beginnt im November 2021 Preuschhof-Preis für Kinderliteratur „Die Insel liest“ Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg Mengestraße 20 :: 21107 Hamburg Konzept und Projektleitung: Maren Töbermann marentoebermann@buewi.de 0163 3141512 Preuschhof-Preis für Kinderliteratur | www.buewi.de Die Insel liest! - Wilhelmsburger Lesewochen | www.buewi.de Der Preuschhof-Preis für Kinderliteratur ist ein Teilprojekt der Aktivität „Die Insel liest“ / Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg, das von der Fa. Mankiewicz, von der Aurubis AG und der Cassens-Stiftung über den Wilhelmsburger Bildungsfonds finanziert wird. Für Einsendungen bitte die folgende Adresse nutzen: Preuschhof-Preis für Kinderliteratur c/o Bücherhalle Kirchdorf Wilhelm-Strauß-Weg 2 21109 Hamburg 5
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