Prüfung der Rahmenbedingungen für eine erneute NKU der U2-Verlängerung nach Stein - Gutachterliche Einschätzung
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Prüfung der Rahmenbedingungen für eine erneute NKU der U2-Verlängerung nach Stein Gutachterliche Einschätzung 23.09.2013
Tagesordnung 1 Förderregime ÖPNV-Infrastruktur 2 U2-Verlängerung nach Stein 3 Aufgabenstellung 4 Prüfungsergebnisse 5 Gutachterliche Einschätzung 23.09.2013 U2 Stein 2
1 Förderregime ÖPNV-Infrastruktur 1.1 Gesetzesgrundlagen Neu- und Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur in Deutschland ist auf die Förderung durch Bund und Länder angewiesen. Gemeindeverkehrsfinanzierungs- Entflechtungsgesetz (EntflechtG) gesetz (GVFG) Bayerisches Gemeindeverkehrs- finanzierungsgesetz (BayGVFG) Förderfähige § 2 Abs. 1, 2a Art. 2 Abs. 2a Vorhaben Bau und Ausbau von Verkehrswegen der Straßen-, Hoch- und Untergrundbahnen § 6 Abs. 1 mindestens 50 Mio. € Förderhöhe 60 % 80 % Förder- §3 Art. 3 Abs. 1 voraussetzung Beachtung des Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit Standardisierte Bewertung zum Nachweis der Wirtschaftlichkeit 23.09.2013 U2 Stein 3
1 Förderregime ÖPNV-Infrastruktur 1.2 Standardisierte Bewertung Abschreibung und Verzinsung Auswirkungen eines Vorhabens der Investitionen • Betriebskosten ÖPNV • Reisezeiten • Pkw-Fahrleistungen • Umweltfolgen des Verkehrs • Unfallfolgen des Verkehrs • Bundesweit einheitliche standardisierte Kosten- und Wertansätze zwingend vorgegeben • Abbildung der örtlichen Situation im Hinblick auf die Verkehrsangebote und die Verkehrsnachfrage (ÖPNV und MIV) • Mitfall-Ohnefall-Prinzip zur Identifikation der Vorhabenwirkungen 23.09.2013 U2 Stein 4
1 Förderregime ÖPNV-Infrastruktur 1.2 Standardisierte Bewertung Gesetz über Finanzhilfen des Bundes zur 1971 Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden (GVFG) Erste Anleitung (IABG); Beginn der Erprobungsphase 1976 Überarbeitung und Detaillierung des Verfahrens im Auftrag des BMV (VWI Stuttgart und Intraplan) 1979 Bundesweite Einführung zur verbindlichen Anwendung 1982 Aktualisierung Kosten- und Wertansätze 1985 Aktualisierung Kosten- und Wertansätze Vereinfachtes Verfahren für die neuen Bundesländer 1993 Version 2000 mit Einführung eines erweiterten Modal-Split-Verfahren und der Folgekostenrechnung 2000 Version 2006 mit Einführung vereinfachter Projektdossierverfahren und ergänzender 2006 2006 Entflechtungsgesetz Modellbausteine Revision Ländermittel EntflechtG / 2014 Wegfall gruppenspezifischer Zweckbindung Auslaufen der Bereitstellung 2019 von Bundesmitteln für GVFG-Bundesprogramm und EntflechtG 23.09.2013 U2 Stein 5
2 U2-Verlängerung nach Stein 2.1 Planungshistorie Planungen 1994 Verlängerung der U2 mit unterschiedlichen Endpunkten Variante 2 Variante 1 Prognoseplanfall 5A Quelle: NKU 1994 23.09.2013 U2 Stein 6
2 U2-Verlängerung nach Stein 2.1 Planungshistorie Teilindikator Bewertung in originären Messgrößen in TDM/Jahr Reisezeit ÖPNV - 134.901 h/Jahr + 2.833 Pkw-Fahrleistung / Betriebskosten - 11,4 Mio. Pkw-km/Jahr + 6.243 CO2-Emissionen - 2.552 Tonnen/Jahr + 281 Emissionsschäden sonstiger Schadstoffe - 182 TDM/Jahr + 182 Unfallschäden - 1.495 TDM/Jahr + 1.495 Betriebskosten ÖPNV + 3.107 TDM/Jahr - 3.107 Unterhaltungskosten Schieneninfrastruktur + 4.004 TDM/Jahr - 4.004 Summe Nutzen: + 3.923 Kapitaldienst ÖV-Fahrweg: + 11.883 Bewertungsergebnis 1994 für die U2 Stein (Prognoseplanfall 5A) 23.09.2013 U2 Stein 7
2 U2-Verlängerung nach Stein 2.1 Planungshistorie GVGN - 2. Teilfortschreibung Sektor West (1994) Ohnefall U2 bis Röthenbach Planfall 5A Variante 1 Variante 2 Stein/Deutenbach Stein/West Stein/Mitte NKI 0,33 NKI 0,47 NKI 0,66 Verlängerung U2 nach Stein/Deutenbach (1997) Mitfall fiktiver Ohnefall Stein/Deutenbach-Süd bis Plärrer NKI 1,77 NVEP Nürnberg (2011) Planfall E1 Verlängerung U2 Verlängerung U2 nach Stein nach Eibach weiter verfolgt 23.09.2013 U2 Stein 8
2 U2-Verlängerung nach Stein 2.2 Aktuelle Planungen 23.09.2013 U2 Stein 9
3 Aufgabenstellung 3.1 Erkenntnisziel • Eine Herangehensweise wie in der Untersuchung 1997 mit einem fiktiven Ohnefall (U2 bis Plärrer) wurde von Seiten der Zuwendungsgeber (Bund und Freistaat) abgelehnt. • Eine neue Bewertung der U2-Verlängerung von Röthenbach nach Stein hätte nur dann Aussicht auf ein gesamtwirtschaftlich tragfähiges Ergebnis, wenn sich – die Rahmenbedingungen / Prognoseprämissen, – der Maßnahmenzuschnitt und/oder – das Bewertungsverfahren maßgeblich zugunsten des Vorhabens geändert haben. • Im Rahmen der Untersuchung wurden die Rahmenbedingungen, der Maßnahmenzuschnitt und das Bewertungsverfahren der seinerzeitigen NKU denen einer potentiellen neuen NKU einander gegenüber gestellt und im Hinblick auf die Auswirkungen auf das Bewertungsergebnis geprüft. 23.09.2013 U2 Stein 10
3 Aufgabenstellung 3.2 Aufgabenstellung vorgenommene Prüfungen • Kam es im Bereich Stein zu Strukturentwicklung seinerzeit nicht vorhersehbaren • Einwohner Strukturentwicklungen? • Erwerbstätige am Arbeitsort • Welche Strukturentwicklungen werden • ggf. Schulplätze für die Zukunft prognostiziert? • Sind die seinerzeit unterstellten Verkehrsangebote Verkehrsangebote heute noch aktuell? • Hat sich der Verkehr (ÖPNV und Pkw) Verkehrsnachfrage ÖPNV und anders entwickelt als damals motorisierter Individualverkehr prognostiziert? • Wie hat sich der Maßnahmen- Maßnahmenzuschnitt zuschnitt geändert? • Trassenführung • Welchen Einfluss hat dies und • Baukostenentwicklung geänderte bauliche Anforderungen • Angebotskonzepte ÖPNV auf die Baukosten? • Welche Änderungen hat es beim Bewertungsverfahren Bewertungsverfahren gegeben? Welchen Einfluss hat dies auf das 23.09.2013 Bewertungsergebnis U2 Stein 11
4 Prüfungsergebnisse 4.1 Strukturentwicklung Einwohnerzahlen Stadt Stein 18.000 16.000 14.000 Einwohner 12.000 Einwohnerentwicklung Stein Prognose 2005 10.000 Prognose 2025 (NVEP) Prognose neu 8.000 • Seit 20 Jahren weitgehend konstante Quellen: • Bayer. Landesamt für Statistik Einwohnerzahlen der Stadt Stein • NKU 1994 • Nahverkehrsentwicklungsplan • Prognose aus den 1990-er Jahren Nürnberg • eigene Berechnungen auf Basis nicht erreicht von Angaben der Stadt Stein 23.09.2013 U2 Stein 12
4 Prüfungsergebnisse 4.1 Strukturentwicklung Freizeiteinrichtungen Entwicklungsgebiete Palm Beach Forum Stein • 1.500 Schränke • 130 Beschäftigte • ca. 700.000 Besucher je Jahr • 3.100 Besucher/Kunden je Tag „Faber-Castell erleben“ Weihersberg • 80.000 - 100.000 • 4 Hotels mit 450 Beschäftigten Besucher je Jahr und 450 Betten • Sportanlagen, Veranstaltungshalle seinerzeit nicht oder nicht im • 1.700 Kfz-Parkplätze heutigen Ausmaß in Betrieb 23.09.2013 U2 Stein 13
4 Prüfungsergebnisse 4.1 Strukturentwicklung Einzugsbereich U2 Stein - Röthenbach Einwohner 45.000 Beschäftigte 40.000 10.000 35.000 30.000 8.000 25.000 Analyse 6.000 20.000 Prognose alt 15.000 Prognose aktualisiert 4.000 10.000 2.000 5.000 0 0 1987 2005 2025 1987 2005 2025 Schulplätze Quellen: • NKU 1994 • DIVAN • Nahverkehrsentwicklungsplan Nürnberg • eigene Berechnungen auf Basis von Daten der Stadt Stein 23.09.2013 U2 Stein 14
4 Prüfungsergebnisse 4.2 Verkehrsentwicklung Gegenüberstellung Querschnittslasten ÖPNV VE 2008-VGN mit Prognose alt für 2005 • Die seinerzeitigen Verkehrsprognosen ÖPNV werden durch die Entwicklung bis 2008 weitgehend bestätigt. • Von Röthenbach Richtung Stein waren die seinerzeitigen Prognosen etwas zu optimistisch. Quellen: • NKU 1994 • VGN 23.09.2013 U2 Stein 15
4 Prüfungsergebnisse 4.2 Verkehrsentwicklung Entwicklung der Kfz-Belastungswerte auf der Nürnberger Straße (B14 Stein Schloss) 50.000 40.000 30.000 20.000 Kfz/24h Quelle: Stadtplanungsamt Nürnberg 10.000 Kfz/24h Nürnberger Straße (B14 Stein), Quelle: SVZ-Zählung 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Seit 20 Jahren weitgehend konstante Quellen: Verkehrsbelastungen Kfz auf der B14 • Stadt Nürnberg Vpl • BASt 23.09.2013 U2 Stein 16
4 Prüfungsergebnisse 4.3 Trassenführung / Baukosten Alte Planung Neue Planung • Endpunkt Deutenbach Süd • Endpunkt Weihersberg • 3,7 km Streckenlänge • 2,6 km Streckenlänge • 5 Stationen • 3 Stationen (Zusammenlegung Stein Mitte und West) • zweigleisig • teilweise eingleisig (ca. 800 m) • 159 Mio. € Baukosten • 112 Mio. € Baukosten (Preisstand 1994) (Preisstand 2011) Unter Berücksichtigung der Baupreissteigerungen ergeben sich nahezu gleiche Investitionen je Strecken-km 23.09.2013 U2 Stein 17
4 Prüfungsergebnisse 4.4 Weitere • Verkehrsnachfragewirkungen ohne Modellierung schwer abschätzbar – optimierte Erschließung zwischen Weihersberg und Röthenbach – Verzicht auf Erschließung von Deutenbach Süd – geringere HVZ-Bedienung bei dichteren Taktangeboten in Neben- und Schwachverkehrszeit • geringere vorhabenbedingte Betriebskostensteigerungen aufgrund des automatisierten Betriebs positiver Einfluss auf das Bewertungsergebnis • Bewertungsverfahren – Versionswechsel 2000 und 2006 – tendenziell negativer Einfluss auf das Bewertungsergebnis 23.09.2013 U2 Stein 18
4 Prüfergebnisse 4.4 Zusammenfassung Auswirkung Maßnahme auf Bewertung Strukturentwicklung – Einwohner Strukturentwicklung – Beschäftigte positiv Strukturentwicklung – Schulplätze neutral Strukturentwicklung – Forum Stein/Palm Beach/Weihersberg negativ ÖPNV-Bedienung im Ohnefall Verkehrsnachfrageentwicklung ÖPNV Verkehrsnachfrageentwicklung MIV Trassenführung U2 – Erschließung Trassenführung U2 – Streckenlänge Trassenführung U2 – Baukosten ÖPNV-Bedienung Mitfall – Verkehrsnachfrage ÖPNV-Bedienung Mitfall – Betriebskosten Bewertungsverfahren 23.09.2013 U2 Stein 19
5 Gutachterliche Einschätzung • Von der Strukturentwicklung im relevanten Korridor sind eher negative Effekte auf die Bewertung zu erwarten, da die Entwicklung seinerzeit zu optimistisch angesetzt wurde. • Die Verkehrsnachfrage im relevanten Korridor ist in der Vergangenheit nicht gestiegen. • Die Auswirkungen der aktuell geplanten Trassenführung auf das Bewertungsergebnis (bessere Erschließung vs. längere Strecke) sind ohne Modellrechnung nicht abschätzbar. • Der inzwischen automatisierte U-Bahn-Betrieb wirkt sich kostensenkend und damit positiv auf das Bewertungsergebnis aus. • Vom geänderten Bewertungsverfahren gehen tendenziell negative Wirkungen auf das Bewertungsergebnis aus. Aus gutachterlicher Sicht werden derzeit die Chancen, im Zuge einer Neubewertung einen Nutzen-Kosten-Indikator >1,0 zu erzielen, eher gering eingeschätzt. 23.09.2013 U2 Stein 20
Mobilität verantwortlich gestalten Orleansplatz 5a 81667 München T +49 (0)89 – 459 11 0 F +49 (0)89 – 459 11 450 Ansprechpartner: Dr. Martin Arnold info@intraplan.de 23.09.2013 U2 Stein 21
Sie können auch lesen