ROLLENSPIEL HARRY POTTER BAND 7 FF - Autoren
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ROLLENSPIEL HARRY POTTER BAND 7 FF. Autoren: DaMigu Marion HermineWatson darkino Royal Flush Melly timlarsson Smaily Nanani Albus Dumbledore Pansy Fassung vom 10.07.2006 – Version 1.5 Zusammengefasst von Albus Dumbledore © Copyright liegt bei den jeweiligen Autoren 0
Es war fünf Uhr Morgens, im Ligusterweg war alles still. Um diese Zeit war selten etwas los in dieser Strasse. In diesem Quartier gab es nur normale Menschen. Nichts deutete darauf hin, dass am Ligusterweg Nr. 4 ein Junge schlief der nicht dorthin passte, ein Junge der nicht gewöhnlich war. Ein Junge mit magischen Kräften. Um den Hals trug der Junge ein Amulett. Ein Amulett das von jemandem stammte der die Initialen R.A.B trug. Dieses Amulett hatte Harry, so hieß dieser Junge, zu verdanken, dass ein weiterer wichtiger Mensch aus seinem Leben verschwand. Dies war ein schrecklicher Verlust, hatte Harry doch in jeder noch so schweren Situation immer halt an dieser Person gefunden. Der vor kürze verstorbene hieß Dumbledore. Er war der Leiter der Schule, auf die Harry niemals wieder gehen wollte. Er hatte keinen Grund mehr weiterhin an diese Schule zu gehen. Er beschloss, an den Ort zurück zu gehen, an dem seine Eltern starben. Er wollte zurück nach Godric's Hollow um von dort die Horkruxe zu finden und zu zerstören, die je einen Teil der Seele von Voldemort, dem mächtigsten schwarzen Magier, in sich trugen. Wenn er alle Horkruxe zerstören könnte, so würde auch Voldemort vernichtet werden und dies war sein Ziel. Er wollte den Menschen töten, der ihm und der ganzen Welt so viel Schaden zufügte. Den Menschen, der seine Eltern und Cedric auf dem gewissen hatte. Und dem Menschen, der angeordnet hatte seinen Paten und Dumbledore zu töten. Denn Hass der Harry in sich hatte konnte man nicht beschreiben. Schreckliches war im zugestoßen doch dank viel Glück, Zufall und seinen treuen Freunden konnte Harry bisher jedes Problem bewältigen. Er hatte bisher immer einen Ausweg gefunden. Doch kommen wir zurück an den Ligusterweg. Punkt fünf Uhr schreckte Harry in seinem Bett hoch. Er hielt die Hand an seine Narbe. Sie schmerzte schrecklich, doch das war in der letzen Zeit häufiger der Fall. Die letzten vier Tage an denen Harry wieder aus Hogwarts zurück war, fand er kaum Schlaf. Und wen er einmal einschlafen konnte wurde er durch ein Stechen seiner Narbe schon bald wieder wach. Harry saß nun aufrecht in seinem Bett. Er nahm seine Brille vom Nachttisch und setzte sie auf die Nase. Er blickte sich kurz im Zimmer umher, dann starrte er auf die Uhr an der Wand und legte sich wieder zurück ins Bett. Er wollte gerade die Brille wieder absetzen als er ein Kratzen an seinem Fenster hörte. Sofort hatte er den 1
Zauberstab in der Hand, den er nach den kürzlichen Ereignissen immer griffbereit hielt. Er schaute zum Fenster. Der Mond erleuchtete das Zimmer. Er konnte einen Schatten am Fenster sehen der ihm vertraut war. Er legte den Zauberstab wieder auf den Nachttisch und lief zum Fenster um Hedwig hereinzulassen. Sie würde wohl nur von der Jagd zurückkommen dachte Harry und setzte sich wieder auf die Bettkante. Doch Hedwig flog auf seine Schulter und lies einen Brief fallen. Harry öffnete ihn sofort und las darin: "Hallo Harry. Meine Mum sagt, bevor wir nach Godric's Hollow gehen sollst du noch bei uns vorbeischauen. Sie will noch mit dir reden. Ich glaube sie will dir ausreden deine Ausbildung abzubrechen um nach den Horkruxen zu suchen. Ich hoffe du kannst bald kommen. Wir werden dich natürlich abholen - bitte schreib schnell zurück. Gruß Ron. PS. Ginny wollte unbedingt dass ich dir sage wie sehr sie dich vermisst." Früher hatte sich Harry noch gefreut wenn er zum Fuchsbau gehen konnte. Doch er wusste genau was auf ihn zukommen würde. Mrs. Weasley würde stundenlang probieren ihm sein Vorhaben auszureden. Denn Mrs. Weasley hatte nicht nur Angst um ihren eigenen Sohn Ron – nein, sie hatte auch Angst um Harry, den sie schon fast wie einen eigenen Sohn behandelte. Harry schrieb trotzdem kurz zurück: "Hallo Ron. Ich komme. Bin immer zuhause. Holt mich ab wenn ihr wollt. Gruß Harry." Er überlegte lange ob er noch etwas wegen Ginny dazuschreiben sollte. Doch er ließ es, er wollte ihr ja nicht zu große Hoffnungen machen. Er gab den Brief Hedwig, die sofort nach draußen und in die Nacht hinaus flog. Harry sank zurück ins Bett, legte seine Brille wieder an ihren Platz, deckte sich zu und schlief außergewöhnlich schnell wieder ein. Um sieben Uhr morgens wurde er von einem Pochen geweckt. Es war Mrs. Dursley, die Harry Bescheid geben wollte, dass es Frühstück gab. Da Harry Hunger hatte ging er runter. Alle warteten auf ihn. Als er rein kam, schien keiner von ihm Notiz zu nehmen. Das war ihm aber eigentlich nur recht. Er nahm sich einen Tost und aß. "Petunia, wann wollen wir los fahren?", fragte Mr. Dursley seine Frau. "Vielleicht 2
gleich nach dem Frühstück", antwortete Tante Petunia. "Und du bleibst hier, während wir meine Schwester besuchen, hast du verstanden?", sagte Mr. Dursley streng zu Harry gewandt. Harry nickte nur und als er mit dem Frühstück fertig war ging er wieder nach oben. Es war irgendwas, das ihn nicht in Ruhe ließ. Es war die letzte Zeile von Rons Brief: Ginny wollte unbedingt, dass er noch schrieb, dass sie ihn vermisst. Wenn sie nur wüsste, wie sehr er sie vermisst! Aber er konnte es nicht. Er wollte sie beschützen. Voldemort würde sie sicher als Köder benützen. Von unten kam ein Ruf: "Wir gehen." Das war Onkel Vernon. Harry war froh, dass sie gingen. Schweigend saß er auf seinem Bett. Immer wenn er im Ligusterweg 4. war, wartete er. Früher hatte er immer auf den Schulanfang gehofft. Dieses Mal wartete er auf Ron, auf irgendjemand, der ihn abholte. Aber am meisten freute er sich, Ginny wieder zu sehen. Als er so nachdachte, klingelte es. Das sind sicher die Weasleys, dachte Harry erfreut. Er lief die Treppe herunter und riss die Tür auf. "Ach, sie sind's nur", rief er enttäuscht. Vor der Tür stand der Postbote, der ein Einschreiben abgeben wollte. "Tut mir Leid" sagte Harry "aber mein Onkel und meine Tante sind nicht hier." "Gut, dann sag ihnen bitte, sie sollen den Brief auf der Post abholen!" Harry ging wieder in sein Zimmer und setzte sich auf sein Bett. Eigentlich könnte ich ja mal anfangen zu packen. Er schmiss alles, was ihm halbwegs brauchbar erschien in den Koffer. Als er fertig war klingelte es Sturm, jemandem klebte wohl der Finger an der Klingel fest dachte Harry grinsend, das klingt schon mehr nach Ron. Ron hatte nämlich, was den Umgang mit Muggelsachen betrifft, nicht wahnsinnig viel Übung. Er rannte so hastig die Treppe, dass er beinahe herunter fiel. Er öffnete die Tür, und diesmal stand tatsächlich Ron vor der Tür, und neben ihm sein Bruder Fred. "Ich komme gleich!" rief er, rannte zurück, schrieb den Dursleys eine kurze Nachricht und schleppte den Koffer und Hedwigs Käfig herunter. Hedwig selbst würde später nachkommen, sie hatte noch was zu erledigen, wollte Harry aber nicht erzählen was. Er tippte auf ein hübsches Eulenmännchen. Wenige Momente später saßen sie in einem Minivan, der wie auch das letzte Auto der Weasleys ausgesprochen viel Platz hatte. Es hatte sogar genügend Freiraum, 3
damit Harry und Ron auf der Rückbank liegen konnte, während Fred und George vorne saßen. Wie im fahrenden Ritter gab es auch hier einen enormen Schub, der Harry in den Sitz drückte und schon wenige Minuten später hielten sie vor dem Fuchsbau. Jedoch so, dass Harry vom Sitz auf den außergewöhnlich großen Boden des Autos fiel. George fuhr das Auto behutsam auf den Vorplatz und die vier stiegen aus. Harry sah am oberen Fenster wie Mrs. Weasley hinausschaute und ihn beobachtete als wollte sie sicherstellen, dass er der richtige Harry ist. Fred klopfte sechs mal an der Tür und rief: "Ich schwöre feierlich das ich ein Weasley bin" und schon öffnete sich die Tür. Die Idee hatten sie von der Karte des Rumtreibers. Drinnen war es so gemütlich wie immer. Molly kam die Treppe herunter und nahm Harry in den Arm: "Wie froh bin ich dass dir nichts zugestoßen ist". Harry befreite sich aus der Umarmung und blickte auf die Wanduhr der Weasley. Sofort fiel ihm auf, dass ein neuer Zeiger zu sehen war. "Harry Potter" stand darauf. Harry konnte ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken. Jetzt gehörte er schon so gut wie in diese Familie, und er war schrecklich dankbar darüber. Weniger erfreut war er, dass immer noch alle Zeiger auf "tödliche Gefahr" standen. "Ich weiß" sagte Molly "die Zeiger stehen immer noch falsch. Arthur wollte die Uhr reparieren doch er kam bisher nicht dazu. Er ist fast Tag und Nacht im Büro und kommt kaum noch nach Hause". Harry sah den besorgten Blick von Mrs. Weasley und probierte ihr einen tröstenden Blick zurückzuwerfen. Doch irgendwie wollte es ihm nicht gelingen, denn über Mollys Wange lief eine Träne. "Ich mach mir solche Sorgen um euch alle" schniefte Molly, "ich würde es nicht ertragen jemanden von euch zu verlieren." Ron zog nun Harry in sein Zimmer hoch, bevor Mrs. Weasley damit beginnen konnte ihm sein gefährliches Vorhaben auszureden. "Hermine kommt später auch noch. Fred und George holen sie gerade ab". Wieso ist sie nicht disappariert?" fragte Harry, doch die Frage konnte er sich eigentlich ersparen. Hermine war noch nie die Mutigste und über eine solche Distanz zu disapparieren war kein Kinderspiel - da konnte schon mal ein Teil des Körpers zurückbleiben. Ron saß auf dem Bett und sah Harry mit ernster Miene an. "Wie willst du die Horkruxe finden? Wie willst du das anstellen?". Harry zuckte bloß mit den Achseln, und sah sich im Zimmer um. Auch hier war alles noch genau gleich, außer dass sich überall Spinnennetze und Staub 4
ansammelten. Mrs. Weasley hatte wohl kaum noch Zeit das Haus in Ordnung zu halten, da sie nicht nur damit beschäftigt war die Kinder zu beschützen, sondern auch die Hochzeitsvorbereitungen verschluckten viel Zeit. Über 200 Eulen wurden bereits mit Einladungen verschickt. Harry legte sich in sein Bett und schaute zur Decke. Wäre doch nur Dumbledore noch am leben. Dieser könnte ihm sicher einen Tipp geben wo er die Horkruxe finden kann und wie sie zerstört werden können. Da kam ihm eine Idee. Das Portrait im Büro des Schulleiters, wen er dort mit Dumbledore sprechen konnte, dann würde er es ihm sicher verraten. Sofort schrieb er einen Brief an Prof. Mc Gonagall. Der restliche Tag verging rasch. Hermine traf ein und es gab bald Abendessen. Die Kinder gingen früh zu Bett, Harry hatte ein schlechtes Gewissen wegen Ginny, sie hatte Ihn keines Blickes gewürdigt und nicht einmal mit ihm geredet. Viele Gedanken schwebten ihm durch den Kopf. Was Voldemort gerade wohl tat? Ob Mc Gonagall den Brief schon bekommen hatte? Wo Snape und Malfoy waren? Nach einiger Zeit fielen Harry aber die Augen zu und er schlief ein, diesmal wurde er wieder durch ein kratzen am Fenster geweckt, es war niemand anders als Hedwig, die am Fenster des Fuchsbaus klopfte und kratzte. Rasch nahm Harry seine Brille und flitzte zum Fenster, was nicht sehr einfach war, denn im Zimmer war es nicht sehr ordentlich. Er nahm Hedwig einen Pergamentbrief ab, auf dem, mit grüner Tinte, die Adresse stand. “Lieber Harry Ich freue mich über deine Besorgnisse um die Horkruxe. Aber diese zu zerstören ist nicht sehr einfach, man braucht viel Erfahrung und 5
Geschick um sie zu zerstören. Ein komplizierter Zauber ist nötig. Bitte, du darfst nicht alleine dich auf die Suche begeben, warte bis du deine Ausbildung abgeschlossen hast danach können ich und viele andere Weise Zauberer danach suchen. Mach dir keine weiteren Gedanken darüber und komme normal mit dem Hogwarts- Express nach Hogwarts. Die Material-Listen werden bald ausgesendet. Ich weiß du bist in Guten Händen. Hochachtungsvoll Mrs. Prof. Minerva Mc Gonagall“ Nachdem Harry den Brief gelesen und ihn wieder in den Umschlag zurück gesteckt hatte kam er ins Grübeln. Er fragte sich was er nun tun solle. Die restliche Nacht verging aber nicht ohne weitere Vorkommnisse. Alpträume quälten Harry, in denen Voldemort und Malfoy an einem Tisch saßen und laut schadenfroh lachten. Bis Harry einschlief war es schon 3 Uhr Morgens und erwachte schon um 8 Uhr. Als Harry aus seinen kurzen und keineswegs erholsamen Schlaf aufwachte, brauchte er ein bisschen um sich zu orientieren, er konnte sich noch vage an einen Traum erinnern, den er gehabt hatte, ihm träumte, dass er in einem Schloss gestanden hatte und 2 Todesser ihn angreifen wollten, dann nahmen die Todesser ihre Kapuzen ab und er erkannte Fred und George. Sie sagten ihm dass er 500 Horkruxe zu vernichten hätte, als Harry auf sie zulief fand er sich plötzlich in einem Wald wieder. Er stolperte und sah Chos leblosen Körper neben sich liegen. Als er sich über sie beugte kam Ginny hinter einem Baum hervor. Als sie weglief wollte Harry 6
hinterher, doch Dumbledore der auf einem Drachen saß versperrte ihm den Weg. Harry schüttelte den Kopf und verwarf den Traum rasch wieder. Er fühlte sich schlecht und beschloss in die Küche zu gehen und etwas zu trinken. Leise, um Ron nicht zu wecken ging er aus dem Zimmer, die Treppe runter in die Küche. Harry nahm sich ein Glas und goss sich über der Spüle etwas Wasser hinein. Jetzt nachdem er etwas getrunken hatte ging es ihm etwas besser. Auf dem Tisch sah er einen kleinen Zettel, der im sagte, dass Mrs. Weasley für ein paar Besorgungen aus dem Haus gegangen war. Als er fertig war spülte er das Glas aus und stellte es zurück in den Schrank. Doch gerade als er wieder hoch ging, um Ron zu wecken hörte er die Haustür aufgehen. Er vermutete, dass es Mrs. Weasley sei und ihr wollte er so früh noch nicht begegnen. Harry ging weiter die Treppe hoch, bis er ein Husten hörte, das so gar nicht nach Rons Mutter klang. Vorsichtig ging er zurück und sah einen Mann am Küchentisch sitzen. Er konnte ihn nicht erkennen, da sein Gesicht im Schatten lag. "Hallo", sagte Harry vorsichtig. Die Gestalt wandte sich ihm zu, es war Bill, doch er sah schrecklich aus... - seine Augen waren rot umlaufen und sein Gesicht wies überall Kratz- und Bissspuren auf. "Ah...hallo Harry", sagte Bill zögerlich, "alles klar bei dir?". "Ja, schon und bei dir?" antwortete Harry. "Na ja einiges wird wohl bleiben" sagte Bill traurig. Und wie geht’s Fleur?" fragte Harry nach und Bill antwortete:" Sie ist für ein paar Tage in Frankreich, bei ihrer Familie". Harry war viel daran gelegen, dass Gespräch so schnell wie möglich zu beenden und so verabschiedete er sich, mit der Begründung müde zu sein, von Bill und ging nachdenklich wieder hoch in Rons Zimmer. Auf dem Weg zurück ins Zimmer, begegnete er den Zwillingen George und Fred. Sie lauschten mit ihren Langziehohren vor Hermine und Ginny's Zimmer. Als sie Harry sahen erschraken sie für den Moment und hielten ihn zuerst für Ron. "Morgen Harry", flüsterte Fred. "Was macht ihr da?“, gab Harry müde zurück. George legte einen Finger auf die Lippen und deutete Harry leise zu sein und gab ihm ein neues Langziehohr, Harry legte es an sein Ohr und lauschte. Er hörte Hermine sagen: "Ja, klar ich werde ihn für dich fragen..." Das Gespräch verstummte und dann hörte man ein lautes Kichern. Plötzlich wurde die Tür 7
energisch aufgerissen und die drei "Lauscher" wurden überrascht. Fred und George rasten wie der Blitz in ihre Zimmer und Harry stand, noch immer mit seinem Langziehohr in den Händen, stumm vor den beiden Mädchen. "Guten Morgen Mr. Potter, alberte Ginny. Hat man gut geschlafen?" Harry gab keine Antwort und Hermine ergriff das Wort: "Hallo, Harry... HAARRRYYYY!!" Harry erschrak und schaute auf, seine Gedanken waren kurz wieder bei dem Traum. "Du bist ja ganz blass im Gesicht, krächzte Ginny, komm rein zu uns an den Kamin." Drinnen erzählte Harry ihnen alles über den Traum und was McGonagall geschrieben hatte. Er wollte eben wieder über den Traum weiter erzählen, als die Stimme von Mrs. Weasley ertönte: "Ronald, Ginny, Fred, George, Hermine und Harry!!!", hallte die Stimme durch das Haus, „das Frühstück ist serviert." Daraufhin kamen alle zum Essen hinunter und Hermine und Ginny funkelten Fred und George böse an. Hermine musste einfach über die Bitte von Ginny nachdenken. Ginny hatte sie nämlich gebeten, Harry zu fragen. Wie sollte sie das am besten machen. Wann wo und vor allem wie. Sollte sie Ginny fragen, wie sie dass am besten machen sollte? Ihr Rat könnte auf jeden Fall nicht schaden. Ginny wusste auch nicht so recht, wie Hermine das ganze am besten angehen sollte aber es sollte auf jeden Fall so sein, dass er es sich noch mal anders überlegte. Am Abend würde sie versuchen mit Harry zu reden. Genau so würde sie es machen. Als es dann Abend war, wurde ihr mulmig. Würde es gut gehen? Sie musste es einfach auf gut Glück versuchen. Gedrängt durch Ginny ging sie nun in Richtung Jungenzimmer. Auf dem Weg legte sie sich schon einmal ein paar Worte zurecht. Vor dem Jungen Zimmer atmete sie noch einmal tief durch und klopfte. Von drinnen kam ein genervtes "Herein". Hermione lies sich dadurch aber nicht einschüchtern und ging rein. Ron saß auf seinem Bett und Harry auf seinem. Wie es Hermione schien, hatten die beiden gerade ein intensives "Männer-Gespräch". Beide sahen sie verwundert an. Ron gab offen zu, dass er mit Fred und George gerechnet hatte. "Ron könntest du mal kurz raus gehen?" "Warum?" "Ich muss mit Harry was besprechen." Nach einer kurzen Diskussion ging 8
Ron dann endlich raus. "Na gut.. wenn's sein muss" - "Danke... und geh nicht zu weit weg, ich könnte dich noch brauchen". Die Türe war zu, Ron war draußen. "Harry... ich möchte offen und direkt sein... Ich bin im Auftrag von Ginny hier.... Kannst du dir denken warum?" Harry wusste zwar genau den Grund, weshalb Hermione da war aber er antwortete trotzdem: "nein weiß ich nicht". Hermione blickte runter auf ihre Schuhe "Sie hat mich gebeten dir zu sagen, dass sie gerne wieder mit dir zusammen wäre" Hermione schaute hoch. In das unentzifferbare Gesicht von Harry. Es spiegelten sich Schuldgefühle, Zorn,.... "Ich habe ihr erklärt, warum ich nicht mehr mit ihr zusammen sein kann.", gab Harry in einem mühsam erarbeiteten ruhigem Ton zurück. "Willst du mit ihr zusammen sein?" frage Hermione direkt. "Ich kann nicht lügen oder?" "Es wäre besser, du währst ehrlich dir und ihr gegenüber." - "Ja verdammt... ich will mit ihr zusammen sein. Aber es geht einfach nicht", sagte Harry sauer. "Und warum?", wollte Hermine naiv wissen. "Weil Voldemort sie als Köder zu mir benutzen wird. ... Wie er es schon mal getan hat." - "Harry, er weiß trotzdem, dass du sie retten wollen würdest, auch wenn ihr nicht zusammen seid". Über diese Tatsache hatte Harry noch gar nicht nachgedacht. "Was ist wenn du ihre Liebe brauchst, um Voldemort zu besiegen? Es ist deine einzige Kraft, die du besitzt und Voldemort nicht." Harry dachte nach. Auch über dies hatte er sich noch keine Gedanken gemacht. Hermine verließ den Raum mit dem Worten: "Du tust Ginny sehr weh." Wie Mc Gonagall Harry geschrieben hatte kam 2 Tage später der Brief von Hogwarts. Harry überflog die Bücherliste, welche dieses Jahr ungewöhnlich viele Bücher über die dunklen Künste aufwies sowie deren Verteidigung. Außerdem war ein Buch dabei: "Die unverzeihlichen Flüche von Merwich Mindel". Was hatte das zu bedeuten... Unter der Bücherliste stand in roten Buchstaben, dass sie diesmal nicht wie gewohnt mit dem Hogwarts-Express in die Schule fahren konnten und dass jeder selbst sehen musste wie er nach Hogwarts findet... Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme, dass nicht alle Schüler auf denselben Weg nach Hogwarts kommen und dies ein zu leichtes Ziel für Voldemort sei. 9
Bei den weiteren Dingen die mitzubringen seien war unter anderem aufgeschrieben: Die Eulen sollten vor dem mitbringen in die Schule im Tiergeschäft der Winkelgasse auf schwarze Zauber untersucht werden. Ebenfalls soll der Zauberstab, die einzelnen Kessel, sowie die Bücher in den unten aufgelisteten Geschäften untersucht werden... Harry lass den Brief einige Male durch. Er zerknüllte ihn jedoch und warf ihn in den Papierkorb. Er wollte mit Hogwarts abschließen. Sein Ziel war nicht mehr die Schule sondern die eigenständige Suche nach den Horkruxen, dies war er Dumbledore schuldig, der ihn in die Eigenschaften der Horkruxe einweihte... Ron, der auf dem Bett nebenan den Brief lass zerknüllte ihn ebenfalls auch wenn Harry zuvor ein leichtes Zögern bemerkte. Ron widersetzte sich seinen Eltern und nahm eine riesige Gefahr auf sich nur um ihm zu helfen, dies schätzte Harry... Sogleich flog die Tür auf und Hermine stürmte hinein in der Hand den zerrissenen Brief... "Wir bleiben zusammen, wir kämpfen für einander auch wenn dies unser Ende bedeutet". "Gut gesprochen" höre Harry Ginnys Stimme, die den Brief gerade zerreißen wollte. "Halt" rief Harry. "Du kommst nicht mit, ich kann das nicht verantworten". Ginny zerriss den Brief trotzdem. "Dann suche ich halt ohne dich nach den Horkruxen". Sie machte auf dem Absatz kehrt und lief zur Tür hinaus... Am selben Abend stand Harry vom Abendessentisch auf und sagte er wolle ein bisschen frische Luft schnappen. Mrs. Weasley schaute ihn skeptisch an bewilligte aber nach einem Moment Harrys Wille. Er ging nach draußen und dachte wieder nach. Hogwarts brauchte zwei neue Lehrer. Einer für Zaubertränke und einer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, wer es wohl war? Doch plötzlich vernahm er ein Rascheln im Gebüsch vor ihm. Harry zog rasch seinen Zauberstab und flüsterte: „Vingardium Leviosa!“ Und es schwebte Tonks herbei. "Lass das, du Spaßvogel", krächzte Tonks. Harry war erstaunt, dass Tonks hier auftauchen würde: "Was zum Teufel tust du hier?“ Tonks grinste. "Was tust du hier und wieso du..." Harry bekam kein Wort mehr aus dem Mund. "Ganz ruhig, Harry - lass uns erst mal reingehen." sagte Tonks. Drinnen waren Freude, Überraschung und Glück die Hauptemotionen. 10
Arthur Weasley begrüßt Tonks herzhaft mit einer festen Umarmung. Hermine und Ginny scharten sich um sie und wollten wissen wie es ihr geht oder was sie so erlebt hat in der Zwischenzeit. Kurze Zeit später waren alle um den Küchentisch versammelt und hörten gespannt zu, was Tonks zu erzählen hatte. Sie erzählte. Während dem Erzählen änderte Tonks mehrmals ihre Nase und ihre Haarfarbe was dazu führte, dass alle lachten und sich amüsierten. Die Stimmung im Raum war so ausgelassen, dass man beinahe denken konnte, alles wäre in Ordnung und Voldemort wäre nicht wieder so kräftig wie früher. Einige Gespräche und verschiedenen Nasen später saßen Harry, Ron und Hermine im Jungenzimmer und unterhielten sich über Informationen von Tonks. Sie erzählte ihnen, dass Voldemort schon dutzende von Leuten tötete. Darunter frühere Todesser die nicht zurückkehrten, Leute im Ministerium die gegen ihn ermitteln, sowie einige Personen, die er wohl einfach aus Spaß tötete. Die schrecklichste Nachricht war jedoch die, dass Nevills Eltern aus dem Krankenhaus entführt wurden. Man hatte bisher keine Spur von ihnen. Später kam dann Ginny noch dazu, die sofort fragte, wann sie denn aufbrechen wollen. Doch Harry konnte ihr nicht antworten, da er es selber noch nicht genau wusste. Ginny war immer noch nicht von ihrer Absicht abzubringen alleine nach den Horkruxen zu suchen. Ginny setzte sich neben Harry und wollte ihren Arm um ihn legen. Doch dieser stand sofort auf und ließ die traurige Ginny auf dem Bett zurück. "Bitte Harry, lass mich mitkommen, ich mache alles was du willst, doch lass mich dabei sein." Harry ging ganz nahe zu Ginny, er sah in ihre Augen, in denen sich bereits Tränen ansammelten. Harry streichelte über ihre Wange und sagte zu ihr: "Okay Ginny, du kannst mitmachen, doch du tust immer dass was ich sage, du lernst Okklumentik und Gegenflüche und hörst auch auf Hermine und Ron. Ich will nicht dass dir was zustößt, und ich lass dich nur mitkommen wenn auch deine Mutter damit einverstanden ist. Ich kann es dir leider nicht erlauben, dass müssen schon deine Eltern machen." Ginny sprang Harry um den Hals und umarmte ihn. Die Tränen aus ihren Augen kullerten nun über die Wagen, doch jetzt waren es Freudentränen. Auch Hermine lächelte. Nur Ron sah lieber aus dem Fenster als seinen besten Freund mit seiner Schwester im Arm zu betrachten. Harry löste sich 11
aus der Umarmung und sagte noch einmal, dass aber Mrs Weasley auch einverstanden sein muss. Doch zu Harrys erstaunen gluckste Ginny überglücklich, dass sie dies bereits erlaubt hatte und ihnen nichts mehr im Wege stehe. Harry hatte sich schon fast daran gewöhnt, dass er abends nicht einschlafen konnte, dass ihn immer wieder Zweifel quälten - dass er in Gedanken sein bisheriges Leben immer und immer wieder durchging und dass er dies auch mit dem Leben tat, dass noch vor ihm lag ohne wirklich zu wissen, wie lang es noch sein würde. Gerade deshalb endeten seine Gedanken immer wieder bei Lord Voldemort und bei Professor Dumbledore und bei Severus Snape. Immer wieder rauschten Harry die Worte Avada Kedavra durch den Kopf, der Fluch mit dem Snape Dumbledore kaltblütig getötet hatte und Harry wünschte sich nichts sehnlicher als Snape seinerseits mit dem gleichen Fluch zu bestrafen. Doch es waren ihm in dieser Nacht, in der das dunkle Mal über Hogwarts stand, auch seine Grenzen aufgezeigt worden. Er hatte versucht, Snape bei dessen Flucht einen Fluch auf den Hals zu hetzen doch es war ihm nicht gelungen. Alle seine Flüche hatte Snape mit Leichtigkeit abgewehrt, als hätte er sie vorausgeahnt und Harry hatte die dunkle Ahnung, dass sein mangelndes Talent für Okklumentik nicht ganz unschuldig daran war. Wie konnte Dumbledore auch ausgerechnet Snape zur Harrys Okklumentiklehrer machen! Niemand kannte das Innere seines Kopfes jetzt wahrscheinlich besser als Snape, sein nunmehr ärgster Widersacher nach Lord Voldemort selber. Warum nur war Dumbledore so dumm gewesen, Snape jahrelang zu vertrauen? Er, Harry, hatte doch immer zumindest geahnt, dass Snape der dunklen Seite zugeneigt war. Er war es auch, der Draco Malfoys Machenschaften im letzten Schuljahr durchschaut hatte doch niemand wollte ihm glauben: Professor Mc Gonagall nicht, Professor Dumbledore nicht und nicht mal Ron und Hermine. Warum hatten sie alle die Gefahr nicht erkannt, die in Hogwarts heranwuchs, obwohl er sie gewarnt hatte? Warum war Dumbledore so ein leichtsinniger Narr gewesen? Harry war sauer auf ihn. Er hatte sein Leben für Dumbledore riskiert als sie den Horkrux aus der Höhle stahlen, der schließlich gar keiner war und Dumbledore hatte nichts Besseres zu tun, als selbst in seinem letzten Atemzug noch an das Gute in Snape zu glauben. Und dann hatte er sich einfach töten lassen, geschwächt von 12
dem Zaubertrank, in dem der Horkrux lag. Harry hätte gewünscht, ihm wenigstens noch einmal ins Gesicht schreien zu können, dass er Recht gehabt hatte und dass Dumbledore selbst Schuld sei, wenn er jetzt sterben müsse... Harry wachte auf. „Verdammt, reiß dich zusammen“, sagte er zu sich selber und schüttelte seinen Kopf als wolle er seine Gedanken hinauskegeln auf Nimmerwiedersehen. Er wusste, dass er nicht das Recht hatte so über Dumbledore, Ron oder Hermine zu denken doch es kam in letzter Zeit immer häufiger vor. Doch hatten alle Drei bereits mehrfach auch für ihn das Leben riskiert. Wenn er ganz ehrlich war, war das sogar schon öfter der Fall gewesen als anders herum. Harry stand auf und ging zum Fenster. Er starrte aus dem Fuchsbau über die weitläufigen Wiesen, die vom Mondschein erhellt vor ihm lagen. Die Welt konnte so friedlich aussehen. Wieso musste gerade er der Auserwählte sein. Wieso konnte er nicht einfach nach Hogwarts fahren, wie all die anderen Schüler und darauf warten, dass ein anderer Lord Voldemort tötete. Lord Voldemort tötete… Wie sollte er das nur bewerkstelligen? Wenn er nicht mal Snape einen Fluch auf den Hals jagen konnte, wie sollte er dann gegen Lord Voldemort ankommen! Natürlich, er hatte in unzähligen Kämpfen gegen Voldemort bestanden doch musste er sich stets nur verteidigen und das war schon schwer genug gewesen. Aber ihn seinerseits angreifen? Er hatte keinen Zauber, keine Waffe die stark genug gewesen wäre Voldemort in Bedrängnis zu bringen. Das einzige was er hatte und konnte, was Voldemort nicht vergönnt war, war zu lieben. So hatte Dumbledore es ihm zumindest gesagt. Doch was hatte die Liebe ihm im letzten Jahr gebracht? Alle Menschen, die er liebte, egal ob Dumbledore, Hermine, Ron, Mrs. Weasley oder Sirius als er noch lebte, alle hatten stets nur versucht, ihm etwas auszureden. Niemand hatte seine Warnungen ernst genommen, Verständnis für ihn gezeigt. Mit einer Ausnahme: Ginny! Seit er sie vor etwas mehr als 4 Jahren vor Tom Riddle und dem Basilisken gerettet hatte verband sie etwas miteinander. Ginny war von Voldemort besessen gewesen – oder besser von einem Teil von ihm, von dem Teil, der im Tagebuch steckte und der einen der sieben Horkruxe darstellte. Und er, Harry, hatte den Horkrux zerstört, indem er das Tagebuch mit dem Giftzahn des Basilisken 13
durchstach. Es hatte keinen komplizierten Zauber gebraucht, wie Professor Mc Gonagall in ihrem Brief geschrieben hatte. Es hatte einfach nur ihn gebraucht und einen gewissen Sinn, was zu tun war vielleicht. Und… Ginny! Harry öffnete das Fenster. Er brauchte einen Moment frische Luft als er von unten vor dem Fuchsbau plötzlich ein leises Plopp! hörte und erschrocken nach unten schaute. „Hermine! Was machst Du denn da?“, rief er herunter, als er die Person erkannte. Hermine schaute erschrocken herauf. „Oh, Hallo Harry! Ich konnte nicht schlafen und dachte deshalb ich übe ein bisschen Apparieren aber ich krieg die Feinheiten noch nicht so hin. Eigentlich wollte ich im Garten disapparieren, nicht vor der Haustür. – Wart mal, ich komm eben hoch!“ Und noch ehe Harry etwas erwidern konnte, war Hermine wieder verschwunden und er hörte direkt neben sich ein leises Plopp! Und Hermine stand neben ihm. „Na bitte, geht doch“ sagte sie erfreut und strich sich das Hemd glatt. Harry sah sie entgeistert an. „Na ja, wie man’s nimmt“, sagte er und schaute aus dem Fenster. „Ich glaube, Du hast da was vergessen.“ Hermine stürmte zum Fenster und blickte hinunter zu der Stelle, an der sie gerade noch gestanden hatte. Drei Finger schwebten dort wie schwerelos in der Luft. Hermine riss ihre linke Hand hoch. „Iiiih!“, schrie sie, „was mach ich denn jetzt?“ „Einfach zurück apparieren“, sagte Harry, „das ist mir auch schon passiert.“ Er hatte kaum ausgesprochen, da war Hermine verschwunden und tauchte unten vor dem Haus mit einem Plopp! wieder auf. Sofort blickte sie auf ihre linke Hand. „Puuh“, stöhnte sie erleichtert, „das hat geklappt. Warte, einmal probier ich's noch!“ Und wieder war Hermine verschwunden und tauchte mit einem Plopp! wieder neben Harry auf. „Und?“, fragte sie. Harry blickte wieder aus dem Fenster. „Scheint alles mitgekommen zu sein“, grinste er. „Na, Gott sei Dank“, seufzte Hermine während sie ihren Körper notdürftig nach eventuell verschwundenen Einzelteilen absuchte. „Was ist eigentlich, wenn ausgerechnet die Hand mit dem Zauberstab nicht appariert?“ 14
Harry zuckte die Achseln. „Keine Ahnung. Vielleicht kann man die irgendwie nachapparieren.“ „Dann sollten wir das schleunigst lernen“, sagte Hermine gewichtig. „Ich werde Dich nicht daran hindern“, sagte Harry plötzlich ernst. „Wieso…“, Hermine stockte, „…ich werde mit dir kommen, Harry. Notfalls auch ohne drei Finger – wenn es nicht anders geht“. Sie versuchte ein verkrampftes Lächeln. Dann ging sie einen Schritt auf Harry zu und nahm ihn in den Arm. „Wir schaffen das!“, sagte sie. Selten hatte Harry eine freundschaftliche Umarmung so gut gebrauchen können und Hermine Granger disapparierte in seinem Zimmer und tat genau das. „Vielleicht war die Liebe doch eine gebräuchliche Waffe“, dachte Harry einen Moment, da hörte er ein lautes Grunzen aus Rons Bett, der die ganzen Zeit fest geschlafen hatte und Hermine löste sich schnell von ihm. „Ich geh dann mal wieder auf mein Zimmer. Du solltest auch schlafen“, sagte sie ein wenig verlegen zu Harry und schlich vorsichtig zur Tür hinaus. Harry saß noch einige Zeit auf seinem Bett, ohne sich zu bewegen. Er dachte darüber nach, welcher Verlust für ihn am schmerzhaftesten wäre. Hermine, die sich so treu um sie sorgte, die immer eine passende Antwort hatte und ihn immer abschreiben ließ? Oder Ron, sein bester Freund, der außer wenigen Ausnahmen immer zu ihm stand, der für ihn sein Leben riskierte und immer auf seiner Seite stand? Oder Ginny? Die Ginny die er so sehr liebte und auf die er verzichten musste um ihr Leben nicht zu gefährden? Jeder Verlust wäre zu schmerzhaft für ihn. Er könnte es nicht verantworten, dass auch nur einer seiner Freunde stirbt. Lange saß er auf seinem Bett und überlegte sich was er nun machen soll. Schon bald sah er die Sonne aufgehen und dann fing er an seinen Koffer zu packen. Er suchte all seine Kleider zusammen, legte seine Bücher darauf und schloss den Koffer mit einem leisen Klicken um Ron nicht zu wecken. Er nahm ein Pergament aus dem Nachttisch, und schrieb mit seiner Feder: Lieber Ron, liebe Hermine, liebe Ginny Ich weiß, wir wollten zusammen losziehen um die Horkruxe zu suchen. Ich weiß - ich 15
habe euch allen versprochen, dass ihr mitkommen könnt. Ihr könnt mir glauben, es ist sehr schmerzhaft für mich all meine Freunde hinter mir zulassen um alleine loszuziehen. Doch das ist das Beste. Ich könnte es nicht verantworten jemanden von euch zu verlieren und vor allem auch noch Schuld daran zu sein. Deshalb halte ich es für das Beste, wen ihr nach Hogwarts zurück kehrt und ich mich auf den Weg mache meine Bestimmung zu erfüllen. Ich hoffe wir werden uns bald unter glücklichen Umständen wieder sehen und hoffe auch, dass wir alle heil und am Leben bleiben. Liebe und warme Grüsse. Harry Er setze noch ein Herzchen darunter und wollte das Pergament gerade auf sein Bett legen, als Hedwig auf seine Schulter flog und ihm ihr Bein hinstreckte. " Nein Hedwig, dieser Brief ist nicht für dich, den werde ich nicht abschicken" flüsterte ihr Harry ins Ohr. Doch Hedwig flog beleidigt zum offenen Fenster hinaus. Nun war es Zeit für Harry aufzubrechen. Er nahm seinen Koffer, Hedwigs Käfig und den Besen. Dann schaute er noch einmal zu Ron und lief schließlich zur Tür hinaus. Auch beim Mädchenschlafzimmer machte er noch einen Halt. Er sah sich Hermine und Ginny noch einmal an und hoffte dass er sie bald wieder sieht. Dann lief er die Treppe hinunter, durch die Tür nach draußen und setzte sich auf den Besen. Das Gepäck machte er am Besen fest und dann stieß er ab. Immer höher, bis das Weasley Haus ganz klein wurde. Nach einem letzten wehmütigen Blick nach unten flog er dann weg. Wohin er flog wusste er noch nicht. Nach Godric's Hollow konnte er nicht, dort würde man ihn zu schnell finden. So beschloss er zuerst einmal in die Winkelgasse zu fahren um sich dort noch einige Sachen zu besorgen. Harry flog eine ganze Weile und er genoss es, den Wind in seinen Haaren zu spüren. Es gab kaum einen Ort auf der Welt, an dem er sich sicherer fühlte als auf seinem Besen. Nach einer Weile aber stieg die Müdigkeit in ihm herauf und Harry wurde erst jetzt wirklich bewusst, dass er die ganze Nacht überhaupt noch nicht geschlafen 16
hatte, während das Blau-Rot der Morgendämmerung am Horizont immer heller wurde. So landete er noch ein ganzes Stück vor den Toren Londons auf einer verlassenen Weide mit einem alten Holzstall. Er hatte Glück, dass tatsächlich etwas trockenes Stroh darin lag. Er öffnete Hedwigs Käfig, die sofort davonflog, legte sich auf das Stroh, Besen und Koffer neben sich und warf den Tarnumhang über sich und seine Sachen. Nur eine Minute später war er schon eingeschlafen. Harry erwachte erst gegen Mittag wieder. Hedwig saß wieder in ihrem Käfig und der Stall und die Weide waren noch genauso verlassen wie Stunden zuvor, als er hier angekommen war. Doch Harry fühlte sich jetzt besser. Er hatte gut geschlafen und konnte sich nicht einmal an einen Albtraum erinnern, lediglich die Knochen schmerzten ein bisschen von dem nicht allzu vornehmen Schlaflager. Er schulterte wieder seine Sachen, befestigte alles am Besen und flog weiter Richtung Winkelgasse. Als er die ersten Häuser Londons in der Ferne sehen konnte, warf er sich während des Fluges wieder seinen Tarnumhang über und er nahm ihn erst wieder ab, als er vor dem Tor zur Winkelgasse stand. Er tippte die richtigen Backsteine an der Mauer an und sie öffnete sich und gab den Weg zur Winkelgasse frei. Immer wenn Harry hier stand, musste er daran denken, wie er das erste Mal mit Hagrid hier war. Es waren zweifellos glücklichere Tage gewesen und auch der Winkelgasse selbst schien man dieses anzumerken. Es war bei weitem nicht soviel Betrieb wie sonst und die Zauberer und Hexen eilten nur noch über die Straße und von Geschäft zu Geschäft, anscheinend möglichst bestrebt das, was sie zu erledigen hatten, schnell zu erledigen. Damals, vor 6 Jahren, hatten viele von ihnen auf der Winkelgasse und vor den Geschäften gestanden, um ein kleines Schwätzchen zu halten, doch nichts davon war heute mehr zu sehen. Die Leute grüßten sich höchstens mit einem kurzen Handheben und irgendwie spiegelte die Veränderung der Winkelgasse das wieder, was auch Harry spürte: Angst lag über dem Land! Eine Weile streifte Harry nur so herum, schaute in dieses oder jenes Schaufenster, 17
immer mit einem Auge auf der Hut, ob nicht plötzlich Mr. oder Mrs. Weasley oder irgendein anderes Mitglied des ehemaligen Phönixordens vor ihm stand um ihn zur Rückkehr in den Fuchsbau zu bewegen, dann plötzlich entschied er sich, den Weg in die Nokturngasse einzuschlagen. Er wollte zu Blorish & Blotts, dem Ort an dem das Gegenstück zu dem Verschwindekabinett in Hogwarts stand und durch das die Todesser überhaupt erst in das Schloss gelangen konnten. Harry sprang kurz in eine Seitengasse, warf sich den Tarnumhang über, dann ging er los... Groß aufpassen musste er ja nicht, da sowieso fast niemand auf der Strasse war, den er rammen konnte. Und in der Nocturngasse würde wohl gar niemand zu finden sein. Harry ging mit großen Schritten in die Gasse und lief den Schaufenster entlang, nicht ohne dabei ab und zu einen Blick ins Innere zu wagen. Das erste Schaufenster glich etwa der verbotenen Abteilung in der Schulbücherei. Auf dem Schild an der Tür stand kaum leserlich "Riffle's Bookshop" und im Schaufenster war ohne Zweifel das Buch ausgestellt, dass sie für die Schule brauchten. "Die unverzeihlichen Flüche von Merwich Mindel". Da Harry neugierig war, was das für ein Buch ist, dass sie mit in die Schule bringen müssten legte er den Tarnumhang ab und betrat den Laden. Der Laden war dunkel und staubig. Sofort kam Staub in Harrys Nase und er konnte ein Niesen nicht unterdrücken. Aus dem Hinterzimmer hörte Harry eine röchelnde Stimme "Wer ist da?" Harry, der sich bereits im Klaren war, dass es keine gute Idee war den Laden zu betreten sagte leise: "Guten Tag Sir, ich möchte ein Buch kaufen". Der röchelnde Mann war sofort zur Stelle und begrüßte Harry mit einem leichten Knicks. "Welches Buch soll es den sein, werter Herr?". Harry sah sich im Laden um und zeigte auf das Buch im Schaufenster "Dieses da". Der Verkäufer ging zu einem Regal und zog ohne zu Zögern ein Buch heraus legte es auf den Tresen und grinste zu Harry " Wohl gefallen an der schwarzen Magie gefunden, Mister Potter? Sie sind doch nicht wohl zur dunklen Seite gewechselt?" Harry hatte keine Lust auf diese Frage eine Antwort zu geben, so legte er ein paar Sickel auf den Tresen nahm das Buch und lief aus dem Laden. 18
Sofort warf er den Tarnumhang wieder über sich, und lief weiter. Im nächsten Schaufenster konnte er nur Tiere sehen. Überall waren Spinnen, Ratten oder Schlangen, doch auch dieser Laden sah nicht gerade aus als würde er Kanarienvögel verkaufen. So lief Harry weiter bis er zu Borgin und Burkes kam. Er schaute kurz in den Laden und sah, dass gerade keine niemand im Verkaufsraum war. Sofort betrat er den Laden, immer noch unter dem Tarnumhang. Er lief die Regale entlang, als ob er etwas Bestimmtes suchen würde. Er wusste selbst nicht was es war, doch irgendetwas musste in diesem Laden sein, das der finden wollte. Jedes Gestell, jedes Regal, jede Ecke suchte er gründlich ab. Doch er fand nichts. Es ist im nichts Besonderes aufgefallen. Noch einmal durchsuchte er den gesamten Laden, als er plötzlich ein schweres Atmen hinter sich hörte. Geräuschlos drehte er sich um und sah den Ladenbesitzer. Er war nicht mehr als ein Meter von ihm entfernt. "Ist da jemand?" rief der Mann so, dass Harry seinen hässlichen Mundgeruch riechen konnte. Harry probierte aus dem Sichtfeld des Mannes Richtung Türe zu gehen. Da fiel sein Blick hinter die Ladentheke und sofort war Harry klar, dass was dort stand musste er haben. Deswegen war er in dieser Gasse. Genau das hatte er gesucht. Es war ein Schwert. Es war das Gryffindor Schwert, dass ihm damals das Leben gerettet hatte in der Kammer des Schreckens. Einer der Todesser musste es aus Hogwarts gestohlen haben. Das war ein Zeichen. Dies musste ein Horkrux sein. Harry hörte ein Schnauben. Schnell drehte er sich wieder zu dem Ladenbesitzer um. Dieser musterte noch einmal den Raum, schaute auf die Straße und verlies dann wieder leise murmelnd das Zimmer. Harry sah sich fieberhaft um. Er braucht etwas zum Transportieren. Ein Schwert konnte man nicht einfach so unter den Umhang verstecken. Nach kurzer Zeit fand er, was er suchte. Er lief zum Ladentisch und steckte das Schwert in den Schaft, den er aus einem der Regale gezogen hatte. 19
Es passte erstaunlich gut. Schnell ging er zur Ladentür. Bloß erst einmal weg hier! Vorsichtig öffnete er die Tür und verließ den Laden. Nun stand er dort in der dunklen Gasse. unter einen Tarnumhang versteckt und mit einem Schwert an der Hüfte, dass höchstwahrscheinlich Bestandteil von der Seele des gefürchtesten Zauberers der Welt war. Jetzt merkte er, wie aufgeschmissen er eigentlich ohne Freunde war. Es war schon nach Mittag und sie wussten bestimmt schon lange, dass er sie einfach zurückgelassen hatte. Was sollte er jetzt bloß tun? Er überlegte einen Moment was er tun sollte. Wie sollte er diesen Horkrux zerstören? Er war kein Buch in das man einen Giftzahn stechen konnte! Er überlegte an wen er sich wenden könnte. Hermine hatte bestimmt schon einmal etwas in einem Buch gelesen aber er wollte sie da nicht mit hinein ziehen. Er hätte Sirius um Hilfe bitten können - doch der war tot. Wieder durchströmte ihn eine Woge Hass. Bei allen Gedanken die er fasste endete er immer bei seinem Erzfeind VOLDEMORT und da viel es ihm wie Schuppen von den Augen DUMBLEDORE! Er musste zu Albus Dumbledore aber da er ja tot war musste er zu seinem Portrait im Zimmer des Schulleiters. aber das war in Hogwarts und er hatte sich geschworen nie wieder nach Hogwarts zu gehen. Doch er fand keinen Ausweg. also musste er nach Hogwarts. aber wie? Mit dem Besen fliegen konnte er nicht da er von Hermine wusste das die Mauern von Hogwarts durch viele Banne und Zauber geschützt waren. Er stand immer noch vor dem Laden und da kam ihm eine Idee. Das Verschwindekabinett im 7. Stock von Hogwarts. Das Gegenstück lagerte genau in dem Laden hinter ihm. 20
Er überlegte nicht lange und stürmte erneut in den Laden, darauf bedacht nicht ein Körperteil von ihm unter dem Tarnumhang hervor scheinen zu lassen. Zum Glück hatte ihn der Ladenbesitzer nicht bemerkt und so streifte er erneut an den Regalen umher. und da sah er es - doch im gleichen Moment spürte er erneut Atem hinter sich. Dieses Mal streckte der Besitzer des Ladens aber die Arme aus als wolle er ihn ertasten. Ohne lange zu zögern sprang er ins Verschwindekabinett. Alles drehte sich und er dachte er würde von einem Staubsauger eingesogen. Wenige Minuten später stand er im 7. Stock von Hogwarts. Er schaute sich um. Alles sah genauso wie immer aus. Der Tarnumhang war ihm von den Schultern gerutscht und so bückte er sich um ihn aufzuheben, doch in dem Moment hörte er Schritte. Er packte den Tarnumhang und seine Sachen und sprang in den nächsten Raum. Er war im Raum der Wünsche. Der Raum sah nun aus wie ein normales Zimmer, das ihn einlud sich dort niederzulassen. So ließ er seinen Koffer und den Besen zurück und warf sich den Tarnumhang erneut über. Er wanderte durch das menschenleere Schloss und seine Füße trugen ihn zum Astronomieturm in dem Dumbledore getötet wurde. Der platz sah aus, als ob dort nichts Sonderliches geschehen war doch auf Harry kam eine Sturmflut von bedrückenden Gefühlen und Angst zu. Die Angst vor dem Vergangenen sowohl die Angst vor dem Zukünftigen. Und zum ersten Mal verstand er was Dumbledore damit meinte als er immer wieder zu ihm sagte "deine größte Stärke ist das lieben, Harry. Voldemort kann nicht lieben und er unterschätzt die Liebe." Er verstand warum es seine größte Stärke war und er merkte, dass er eigentlich hier mit Ginny, Hermine und Ron sein müsste. Doch dann packte ihn wieder die Angst um seine Freunde. 21
Nicht zum ersten Mal in seinem Leben wünschte er sich einmal in ein anderes, viel einfacheres Leben tauchen zu können. In ein Leben mit Eltern und ohne ständige Gefahr. Plötzlich schreckte Harry auf. Er hatte ein leises Tapsen auf der Treppe gehört. "Wer könnte das sein?" schoss ihm durch den Kopf. Mit jeder Sekunde wurde das Geräusch lauter. Und dann erkannte er es. Es war Mrs. Norris, Filch's Katze. "Na warte", dachte Harry und zückte seinen Zauberstab. Da er noch immer unter dem Tarnumhang steckte, konnte ihn die Katze nicht sehen, aber anscheinend riechen, da sie misstrauisch umherschnupperte. Harry trat noch einen Schritt an die Katze heran, richtete den Zauberstab auf sie und rief: "Petrificus Totalus!" Die Katze erstarrte und kippte zur Seite. "Das wollte ich schon immer tun..." murmelte Harry zufrieden. Denn ihn störte das ewige Hinterhergeschleiche der Katze genauso sehr wie alle anderen Hogwarts-Schüler. Wenn das jetzt bloß Ron sehen würde! Bei dem Gedanken fuhr ein Stich durch Harrys Herzen. Nein, es half nichts, er musste es ohne seine Freunde versuchen! Jetzt durfte er aber nicht weiter zögernd auf dem Turm stehen bleiben, da jeden Augenblick Filch auftauchen könnte, der bestimmt schon seine Katze vermisste. Also schlich Harry die Treppen wieder hinunter in Richtung des Aufgangs zum Zimmer des Schulleiters. An dessen Eingang fiel im plötzlich ein, dass er das Passwort nicht wusste, welches er ja brauchte um zur Treppe zu gelangen. Er überlegte. Wenn Dumbledore noch Schulleiter gewesen wäre, dann würde es sicherlich der Name irgendeiner Süßigkeit die Lösung sein. Da jetzt aber Mc Gonagall die Leitung übernommen hatte, war es um einiges schwieriger. Er überlegte und überlegte, doch ihm fiel nichts Brauchbares ein. Doch dann kam ihm ein Gedankenblitz. Hatte Mc Gonagall diesen Slogan nicht als "Super" empfunden? Harry musste es einfach probieren: "Dumbledores Armee!" rief er leise. Und das Unfassbare geschah: Die beiden Figuren gaben den Weg frei zur Wendeltreppe, die sich sofort in Bewegung setzte. Harry sprang hinauf und ließ sich zum Schulleiterzimmer emporheben. 22
Dieses war - wie erhofft - verlassen. Mc Gonagall war wohl anscheinend außer Haus. Schnell schritt Harry zu dem Gemälde, in dem sich - wie er noch schwach in Erinnerung hatte - Dumbledore befand. Er nahm den Tarnumhang herunter und schaute hoch in Dumbledores Gesicht. Er schlief. Doch genau in dem Moment, als Harry ihm etwas zurufen wollte, damit er aufwachen würde, öffnete er die Augen. "Nun, ich habe längst auf dich gewartet", sagte er leicht lächelnd. Harry erstarrte. Er wusste nicht, was er antworten sollte. Ihm kamen so viele Gefühle hoch, Fragen, die er stellen wollte, Vorwürfe - warum Dumbledore Harry gehindert hatte, ihn zu beschützen... Bevor Harry nur eine Frage diesbezüglich stellen konnte, sprach Dumbledores Bild wieder. "Wir haben nicht viel Zeit. Spar dir deine Fragen bitte für ein anderes Mal auf. Ich weiß, es ist schwer für dich, der in den letzten Monaten so viel durchgemacht hat. Aber über meine Gründe, so zu handeln, kann ich jetzt noch nicht sprechen. Aber eins lass dir gesagt sein: Es war nicht umsonst, dass ich gestorben bin!" - Harry sah in fassungslos an. Was wollte er ihm damit sagen? "Du bist her gekommen, damit du von mir Rat bezüglich deines weiteren Vorgehens hinsichtlich der Horkruxe bekommen kannst. Nun, ich will tun, was ich kann." Dumbledores Bildnis versuchte, Harry durch ein Lächeln aufzumuntern. "Der erste Rat, den ich dir geben möchte, ist folgender: Hör auf dein Herz! Wie ich dir schon öfter gesagt habe, ist dies deine stärkste Waffe gegen Voldemort. Was es dir sagt, befolge es! Auch, wenn dein Verstand dir zu sagen versucht, es sei falsch! Du brauchst nun einmal deine Freunde!" - "Aber ich will nicht, dass ein weiterer meiner Freunde dabei umkommt! Ich habe schon zu viele Leben auf dem Gewissen - meine Eltern, Cedric, Sirius und... - dich!" schluchzte Harry. Ihm schossen plötzlich die Tränen in die Augen, sodass er Dumbledore in seinem Gemälde nur noch undeutlich erkennen konnte. "Nein, du hast uns nicht auf dem Gewissen! Jeder von uns ist nicht wegen dir - sondern wegen Voldemort! - gestorben. Versteh doch, im Kampf gegen ihn! Und außerdem: Jetzt zu dieser dunklen Stunde ist keiner mehr seines Lebens sicher, egal, ob er Zauberer oder Muggel ist! Von daher würden sich deine Freunde 23
von einer Gefahr in eine andere begeben - mit dem Unterschied, dass sie dir helfen können! Überleg dir gut, bevor du eine endgültige Entscheidung hinsichtlich einer Trennung oder aber eines gemeinschaftlichen Kampfes gegen Voldemort triffst!" redete Dumbledore eindringlich auf Harry ein. "Mein zweiter Rat ist nun dieser: Wie ich dir erzählt habe, vermute ich, 6 der 7 Horkruxe zu kennen. Drei von ihnen - soviel wussten wir bereits, sind bereits vernichtet. Ein vierter, das Amulett, so denke ich, ist auch vernichtet worden - eben von diesem R.B.B. Frag mich nicht, woher ich das weiß! Dazu komme ich wann anders...", wandte Dumbledore schnell ein, also Harry zu einer Frage diesbezüglich ansetzen wollte. "Bitte lass mich weiterreden, wir haben nicht viel Zeit. Es darf niemand wissen, dass wir miteinander geredet haben, auch nicht Mc Gonagall! Denn dies hier ist zu wichtig, als dass die Informationen in die Hände des Feindes gelangen dürfen. Also, drei bleiben noch übrig. Welche es sind, ist aber nicht so leicht zu sagen, bis auf Nagini. Ich kenne aber einen Weg, zumindest einen der zwei verbliebenen Horkruxe zu enttarnen. Wie ich kurz vor meinem Tod erfahren habe, kennt einer der Todesser den Gegenstand, welches einen Teil von Voldemorts Seele beinhaltet. Leider konnte ich aber nicht herausfinden, wer. Es muss aber einer aus Voldemorts engstem Umfeld sein! Finde ihn, und versuch, ihm das Geheimnis zu entlocken!" "Aber wie?" stieß Harry hervor. "Ich weiß gar nicht, wie ich das anstellen, geschweige denjenigen finden soll! Ich bin zu nichts fähig - nicht einmal Snape konnte ich stoppen!" wieder brannte Harry es in den Augen. "Wie ich dir schon gesagt habe, Harry - verlass dich auf dein Herz, und auf deine Freunde! Gemeinsam werdet ihr schon eine Lösung finden." Beide schwiegen für einen Moment. Als Harry sich wieder gefangen hatte, flüsterte er leise: "Ich habe vielleicht schon einen weiteren Horkrux gefunden, Sir." Er zog Godric’s Schwert hervor. "Wo hast du das her?" fragte Dumbledore schnell. "Aus Borgin und Burks", antwortete Harry. "Oh weh..." stöhnte Dumbledore auf. “Was ist?" rief Harry erschreckt. "Ist das also tatsächlich ein Horkrux?" - "Ich weiß es nicht - als ich noch lebte war es jedenfalls noch keins. Ja, ich habe es schon darauf geprüft", wandte er auf Harrys ungläubigen Blick ein. "Was nicht heißen muss, dass es jetzt nicht doch eins ist. Vielleicht hat 24
Voldemort ein weiteres Mal seine Seele gespalten, da er weiß, dass zumindest eins seiner bestehenden Horkruxe zerstört wurde!" Verwundert sah Harry, dass Dumbledore trotz dieser bestürzenden Neuigkeit zu strahlen begann. "Wenn er dies getan hat, wäre er - du entschuldigst, Harry - törichter, als ich gedacht hab!" Dumbledore erklärte Harry, wie schon zu Lebzeiten, nicht was er damit meinte. "Alles zu seiner Zeit, Harry - wenn wir wissen, ob ich recht habe." Er sah auf das Schwert. "Hör gut zu, Harry! Du musst jetzt erst einmal herausfinden, ob das Schwert wirklich ein Horkrux ist. Dazu leg es erst einmal auf den Tisch. So", antwortete er - hörbar angespannt, als Harry folgsam das Schwert auf der Mitte des Tisches platzierte, "jetzt nimm dein Zauberstab und sprich "RELEVATO HORCRUXO" - keine Angst, das zeigt nur, ob es wirklich einer ist - wen das Schwert dann rot aufleuchtet, dann haben wir es mit einem 8. Horkrux zu tun. Also los" Harry packte seinen Zauberstab, doch seine Hand zitterte. Langsam hob er seine Hand, bis sie auf das Schwert deutete. Er konzentrierte sich, schloss die Augen und murmelte: "Relevato Horcruxo" Dumbledore schnalzte mit der Zunge, sodass Harry seine Augen öffnete. Das Schwert leuchtete strahlend rot... Plötzlich hörte er Schritte. Er packte das glühende Schwert und schwang sich den Tarnumhang über. Dann schlich er zur Tür. Als sie sich öffnete und Professor Mc Gonagall herein kam, schlüpfte er durch die Tür auf die Treppe. Er rannte den Korridor entlang und dachte darüber nach wie oft Voldemort seine Seele zusätzlich gespalten hatte. Seine Füße trugen ihn zur Fetten Dame, die wachsam in ihrem Bild hockte. Als er abrupt stehen blieb, fiel ihm der Tarnumhang vom Körper und der Fette Dame 25
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