Rosen der Helvetia Im Rahmen des nationalen Kunstprojektes der SGBK "Frauen im Bundeshaus" - sgbk-kunst-im-bundeshaus

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Rosen der Helvetia Im Rahmen des nationalen Kunstprojektes der SGBK "Frauen im Bundeshaus" - sgbk-kunst-im-bundeshaus
Eine Anregung und
Zusammenführung von:

                                                                       Ku
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                             Helvetia
                             Im Rahmen des nationalen Kunstprojektes
                                der SGBK «Frauen im Bundeshaus»

                                                                   n   st
                                                       Soziale K u
Rosen der Helvetia Im Rahmen des nationalen Kunstprojektes der SGBK "Frauen im Bundeshaus" - sgbk-kunst-im-bundeshaus
Inhaltsverzeichnis
Einleitung                                                                                 4

Das Projekt «Frauen im Bundeshaus»                                                         5
Auf dem Weg zur Gleichstellung (kurze Einleitung zum Frauenstimmrecht)                     5
Die Schweizerische Gesellschaft Bildender Künstlerinnen SGBK                               6
Das Projekt «Frauen im Bundeshaus» vom SGBK                                                6

«Rosen der Helvetia» – Idee und Gestaltung Anna Aregger Brunner                            7
Der Auftrag von der SGBK und erste Skizzen                                                 7
«Rosen der Helvetia» – die Vision                                                          7
«Rosen der Helvetia» – Inhalt                                                              7
Vernetzung und Verbindung                                                                  8
Einblicke in mein Denken: Mein kreativer Geist entsteht aus der Interaktion mit Menschen   8
Ohne Netz und doppelten Boden: Ein Wiedersehen mit «Frau Lotti»                            9
Warum ist das wichtig?                                                                     9

Eine Frage erwacht: Existieren in der Schweiz Rahmenbedingungen für
ein Zusammendenken und -arbeiten von Kunst und Kultur und Sozial- und Gesundheitswesen?    10
AHA-Effekt!                                                                                10
Die Vision                                                                                 11

Anregen statt Aufregen                                                                     14
Aufregen                                                                                   14
Anregen                                                                                    14

Krone richten und weiter gehen                                                             15
Fragen aus der Einleitung bleiben                                                          15
Sozial-kultureller Ansatz und Gesundheit                                                   15
Das Berufsfeld des Kunsttherapeuten kann sich erweitern.                                   15

Anhang                                                                                     16

Rosen der Helvetia – Das Projekt im Bundeshaus                                             17
Rosen der Helvetia Im Rahmen des nationalen Kunstprojektes der SGBK "Frauen im Bundeshaus" - sgbk-kunst-im-bundeshaus
Einleitung                                                                                                                              Das Projekt «Frauen im Bundeshaus»
    Das nationale Kunstprojekt der SGBK (Schweizerische                Vor allem interessieren mich die Fragen: Sind Bildende               Auf dem Weg zur Gleichstellung
    Gesellschaft bildender Künstlerinnen) lanciert zum 50.             Kunst und zeitgenössische Kulturarbeit gleichgestellt?               (kurze Einleitung zum Frauenstimmrecht)
    Jubiläum des Stimm- und Wahlrechts der Frauen in der               Welche Rahmenbedingungen werden aus kulturpolitischer                3
                                                                                                                                              Das Frauenstimmrecht in der Schweiz (Stimm- und Wahl                                              2021
    Schweiz die Ausstellung «Frauen im Bundeshaus» mit                 Sicht geschaffen, um ein Zusammendenken und -arbeiten                recht wurde durch eine eidgenössische Volksabstimmung
    von 67 Künstlerinnen geschaffenen Frauensilhouetten,               von Kunst und Kultur, Sozial- und Gesundheitswesen zu                am 7. Februar 1971 eingeführt. Formell wurde das Frauen-                                      2020
    darunter meine Figur «Rosen der Helvetia». In dieser Se-           unterstützen? Gibt es eine Förderpolitik in diesem Bereich?          stimmrecht am 16. März 1971 wirksam. Die Schweiz war somit
    mesterarbeit stelle ich zunächst mein Werk und seinen              Ich habe beim Bundesamt für Kultur nachgefragt. Mit                  eines der letzten europäischen Länder, welche ihrer wei-                                     2019
    gedanklichen Hintergrund vor und werde danach auf die              Frau Danielle Nanchen vom BAK darf ich diese Fra-                    blichen Bevölkerung die vollen Bürgerrechte zugestand, doch
    Frage nach der Stellung der Sozialen Kunst in der Schweiz          gen andenken und erörtern. Auch ich nehme aus meiner                 sie war das erste Land, in dem dies durch eine Volksab-                        2008            2018
    aufmerksam machen.                                                 aktuellen Sicht ein «Silodenken» in der Schweiz wahr.                stimmung (des männlichen Teils der Bevölkerung) geschah.
                                                                       IG Kultur beschreibt es wie folgt:
    Als freischaffende Künstlerin und angehende Kunstthera-                                                                                 Es war ein langer und steiniger Weg bis zur Einführung
    peutin lege ich meinen Fokus auf sozialkulturelle Arbeit           2
                                                                         «Zu stark ist das Silodenken in Förderpolitik und -verwaltung      des Frauenstimmrechts. 1868 wagten die Zürcher Frauen
    mit dem Ziel, Menschen zusammenzuführen, Austausch                 verankert, die säuberlich trennt: Entweder wird eine Aktivi-         einen ersten Vorstoss, um das Stimmrecht für Frauen
    und Kreativität anzuregen, ein Gemeinschaftsgefühl zu              tät künstlerischen Ansprüchen gerecht, sie dient therapeu-           einzufordern. Heute ist der Stimmzettel in Frauenhand
    entwickeln sowie die Gesundheit zu fördern.                        tischen Zwecken oder sie ist eine Sozialmassnahme.»                  selbstverständlich geworden. Eine Übersicht bietet fol-                           1998
                                                                                                                                            gende Grafik des Bundesamtes für Statistik.
    Aus dieser Grundhaltung entstand die Idee zu «Rosen der            Die zeitgenössische Kulturarbeit ist spartenübergreifend                                                                                            1997
    Helvetia». 1 «Eine Gesellschaft braucht Gleichberechtigung,        und soll guttun. Darauf möchte ich hinweisen und es sicht-
    Zusammenhalt und Solidarität, davon bin ich zutiefst über-         bar machen. Mit «Rosen der Helvetia» präsentiere ich ein                                                                                                   1996
    zeugt. Diese Gedanken liegen auch diesem Werk zugrunde.            sozial-kulturell-motiviertes Werk mit künstlerischem An-
    Das Resultat: Eine moderne Helvetia, ausgestattet mit 50           spruch und kunsttherapeutischem Hintergrund an einer
    Rosen zum 50-Jahr-Jubiläum (1971 bis 2021 / 22), nicht im          nationalen Kunstausstellung. Es soll darauf aufmerksam
    Alleingang geschaffen, sondern von 49 Frauen und einem             machen, dass eine Verbindung von Kunst und Kultur,
    Mann, die ihre individuellen, rebellischen, aber auch konsens-     Sozial- und Gesundheitswesen hergestellt werden kann.
    suchenden, politischen und persönlichen Visionen gestaltet         Dies soll der Schwerpunkt dieser Semesterarbeit sein
    haben. Für eine starke Schweiz. Zusammen haben wir eine            und eine Anregung für die Zukunft.                                                                                                                                1991
    zukunftsweisende Helvetia kreiert, ihr ein Profil gegeben, viel-
    fältig und bunt, mit Rosen, die mit ihren Stacheln, aber
    auch ihrer überwältigenden Pracht, Kampf und erblühen-
    de Schönheit zugleich symbolisieren. Die Rose 2022, «die                                                                                                                             Auf dem Weg zur Gleichstellung
    Rose der Zukunft» ist für die werdende Mutter, sie trägt                                                                                                                           von Frau und Mann: eine Zeitreise
    ein Kind und damit die Zukunft unter dem Herzen. Für
    Beides sollten wir Verantwortung tragen. Die Kreativität
    und die Bereitschaft aller Beteiligten, einen kreativen Geist
    ins Bundeshaus zu tragen, hat mich beeindruckt. Ent-
    standen ist eine Dynamik, die weit über dieses Projekt
    Blüten tragen wird.»                                                                                                                                                                                                                 1988

                                                                                                                                                                                                                                            1981

                                                                                                                                                                                                                                                1980
                                                                       1 Text aus dem kommenden Katalog von Anna Aregger,                                                                                                 1971
                                                                          Nicole Salathe und Elfi Thoma.

                                                                       2 Zitat aus IG Kultur 2019 Editorial 2. «Achtung, zeitgenössische   3 Wikipedia
                                                                          Kunst und Kultur können Ihr Leben verändern!»

4                                                                                                                                                                                                                                                      5
Rosen der Helvetia Im Rahmen des nationalen Kunstprojektes der SGBK "Frauen im Bundeshaus" - sgbk-kunst-im-bundeshaus
«Rosen der Helvetia»
                                                                                                                               – Idee und Gestaltung Anna Aregger Brunner
    Die Schweizerische Gesellschaft                            Das Projekt «Frauen im Bundeshaus» vom SGBK                     Der Auftrag von der SGBK und erste Skizzen                   «Rosen der Helvetia» – Die Vision
    Bildender Künstlerinnen SGBK                               Die Ausstellung «Frauen im Bundeshaus» ist ein nationales       Die Aufgabenstellung von der SGBK war klar: aus einer        Meine Vision war, Menschen zu inspirieren, ihre Gedanken
    Die Schweizerische Gesellschaft Bildender Künstlerinnen    Kunstprojekt der Schweizerischen Gesellschaft Bildender         Schreinerplatte mit 2 cm Stärke eine Silhouette aussägen     und schöpferischen Ideen zum Frauenstimmrecht und
    SGBK setzt sich seit 1902 für die Anliegen der Künstler-   Künstlerinnen anlässlich des 50. Jubiläums des Stimm-und        und in einem nach Vorgaben festgelegten Sockel fixieren.     zur Stellung der Frau in der Schweiz in diesem gemein-
    innen ein. Damals gründeten engagierte Künstlerinnen die   Wahlrechts der Frau in der Schweiz. Das Kunstprojekt zählt      Das Thema: 50 Jahre Jubiläum Frauenstimm- und Wahl-          samen Werk auszudrücken. Welche Triebe sind in den
    Gesellschaft Schweizerischer Malerinnen und Bildhauer-     zu den vier Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr im Bundes-        recht. Aus dem Thema entwickelte ich das Konzept zu          Jahren 1971 bis 2021 gewachsen? Welche Blüten sind
    innen GSMB, heute SGBK, da sie in die von Männern          haus 2021. Es findet vom 25. Oktober - 20. Dezember 2021        meiner Idee. Es galt, diese auf Papier zu bringen und ihr    erblüht und heute sichtbar? Sind aus den Knospen Blüten
    dominierten Künstlergesellschaften keinen Zugang fanden.   statt und symbolisiert den Einzug der Frauen ins Bundeshaus,    Gestalt zu verleihen in Form von 50 Rosen zum 50-jährigen    entstanden? Wildwuchs? Mauerblümchen? Zuchtrosen
    Rund 120 Jahre nach der Gründung der SGBK gelingt es,      ins Schweizer Parlament. Die zahlreichen Frauensilhouetten,     Jubiläum. Stimmen und Statements von Frauen und einem        oder Wildrosen?
    auf das wichtige Zusammenspiel von Kultur und Politik in   gestaltet von 67 Künstlerinnen aus allen Landesteilen, weisen   Mann einzufangen ergab sich als logische Folge. Gleich-
    der Gesellschaft aufmerksam zu machen.                     auf die berechtigte Präsenz der Frauen in diesem Gebäude        zeitig war mir klar, dies musste auf eine moderne Helvetia   «Rosen der Helvetia» – Inhalt
                                                               hin. Dieses Kunstprojekt unterstützt die Anliegen zur Frauen-   transponiert werden, die in ihrer Körpersprache eindeutig    Die kunsttherapeutische Ausbildung richtet sich nach der
                                                               session im Herbst 2021.                                         leichtfüssig und in Hosen in die Zukunft schreitet. Die      humanistischen Psychologie, und in diesem Sinn ist auch
                                                                                                                               ausgesägten Rosen sind eine Anlehnung an Schweizer           die Herangehensweise an die Rosen gedacht. Begegnen
                                                               Jede Figur beinhaltet eine persönliche, künstlerische Aus-      Traditionen wie Appenzeller Scherenschnitte oder an den      wir der Helvetia doch wohlwollend und empathisch.
                                                               sage zum Thema. Das Gemeinsame der Frauensilhouetten            Schmuck auf Schweizer Trachten. Den für uns heute selbst-    6
                                                                                                                                                                                              «Empathie ist die Voraussetzung zur Entwicklung eines
                                                               ist der Wahlzettel, den jede Figur gut sichtbar trägt. Sie      verständlich gewordenen Stimmzettel platzierte ich neutral   neuen Selbstkonzeptes, denn es geht ums Fühlen und
                                                               zeigen den langen Weg bis zum 50. Jubiläumsjahr auf.            mit zwei gestalteten Messingrosen. Das Stimm- und Wahl-      nicht ums Denken.» Rogers sagt: 6 «Es geht nicht um das
                                                               Zugleich weisen die künstlerischen Botschaften in die           recht wurde nicht im Alleingang gewonnen. Um den be-         unartikulierte Intellektualisieren, sondern um die neue Fähig-
                                                               Zukunft – nämlich zur gemeinsamen, gleichberechtigten           teiligten Menschen zu gedenken, ihnen zu danken und sie      keit zu fühlen.»
                                                               Gestaltung der Zukunft aller Menschen.                          zu würdigen, multipliziert sich unsere Dankbarkeit in den
                                                                                                                               gestalteten Werken.                                          Möglichst viele «Statements» einzufangen, Menschen
                                                               4
                                                                 Kunst ist ein adäquates Mittel, um auf das Thema                                                                           unterschiedlichsten Alters und Berufs oder Hintergrundes
                                                               Frauenstimmrecht und Gleichstellung der Geschlechter                                                                         geben den Rosen vielfältige Visionen. Sie ermöglichen
                                                               aufmerksam zu machen.                                                                                                        einen Einblick ins aktuelle Denken und Zeitgeschehen.
                                                               Elfi Thoma Präsidentin SGBK.                                                                                                 Die Zusammenstellung der Rosen auf der Helvetia ist ab-
                                                                                                                                                                                            sichtlich zufällig gewählt. Jede Rose wurde mit einer
                                                               5
                                                                                                                                                                                            Jahreszahl von 1971 bis 2022 versehen. Die Auswahl der
                                                                                                                                                                                            Rosen erfolgte nach persönlichen Wünschen ohne gegen-
                                                                                                                                                                                            seitige Absprache. Alle Beteiligten gestalteten ihre Rose
                                                                                                                                                                                            frei und ohne Vorgaben, damit die Helvetia mit ihren Rosen
                                                                                                                                                                                            authentisch, frei und echt für sich selber sprechen kann.

                                                                                                                                                                                            Die Rose: Mein Wunsch ist es, mit meiner Vorlage zu inspirieren und
                                                                                                                                                                                            anzuregen, gross zu denken. Ein bunter Blumenstrauss von Visionen
                                                                                                                                                                                            und Utopien sollen auf die Helvetia von heute projiziert werden.
                                                                                                                                                                                            Ich glaube an die Kraft des guten Geistes, und ein guter Geist soll
                                                                                                                                                                                            ins Bundeshaus getragen werden. Das Beste aus sich holen, um
                                                                                                                                                                                            das Beste zu hinterlassen. Etwas Gutes erblühen lassen. Vielleicht
                                                                                                                                                                                            können wir inspirieren? Erhellen? Erweitern und öffnen? Daran
                                                                                                                                                                                            erinnern, dass wir in der glücklichen und privilegierten Lage sind,
                                                                                                                                                                                            in einer Demokratie leben zu dürfen. Die Frage ist: Was können wir
                                                                                                                                                                                            geben und tun? Aus meiner Sicht ist diese Fragestellung typisch
                                                                                                                                                                                            weiblich, und sie beinhaltet auch typisch weibliche Qualität,
                                                                                                                                                                                            weibliche Energie und kämpferische Stärke, Durchhaltevermö-
                                                                                                                                                                                            gen und den Glauben an das Gute. Gerne möchte ich daran er-
                                                                                                                                                                                            innern. Vor mehr als 50 Jahren kämpften die Schweizer Frauen für
                                                                                                                                                                                            ihr Stimmrecht. Sie kämpften gemeinsam für eine Sache. Heute
                                                                                                                                                                                            malen wir gemeinsam und ehren die Sache. Obwohl die Flächen
                                                                                                                                                                                            der Rosen begrenzt sind, bieten sie gestalterische Freiheit und sind
                                                                                                                                                                                            offen in ihren Möglichkeiten, einen Herzenswunsch auszudrücken,
                                                               4 Text aus der Webseite www.sgbk-kunst-im-bundeshaus.ch                                                                      in der Hoffnung, er möge im Bundeshaus den guten Geist aktivieren
                                                               5 Bild: Andrea Nottaris                                         6 Carl Rogers                                                und auf gesunden Boden fallen und erblühen.

6                                                                                                                                                                                                                                                                  7
Rosen der Helvetia Im Rahmen des nationalen Kunstprojektes der SGBK "Frauen im Bundeshaus" - sgbk-kunst-im-bundeshaus
Post der Rosen-Gestalterinnen und Gestalter.

    Vernetzung und Verbindung                                                                                                      Ohne Netz und doppelten Boden:                                Warum ist das wichtig?
    Auf der Bilderstrecke im Anhang kann man die Rosen                                                                             Ein Wiedersehen mit «Frau Lotti»                              Die Erfahrung aus dem improvisierten Theater hat mich
    und Statements der Frauen und eines Mannes bestaunen.                                                                          Beim interaktiven Spiel, beim improvisierten Strassen-        geprägt. Sie ist die Kernkompetenz meiner Arbeit als
    «Rosen der Helvetia» spricht für sich und braucht keine                                                                        theater, braucht es eine schnelle Auffassungsgabe, ein        Künstlerin und angehende Kunsttherapeutin. Das Ein-
    weiteren Erklärungen.                                                                                                          blitzschnelles Erfassen der Situationen und des Umfelds,      binden des Umfeldes, in dem ich mich bewege, ist für
                                                                                                                                   Hingabe und Annehmen aller beteiligten Personen und           mich selbstverständlich. Ich wähle die Menschen nicht
    Während der Entstehung der Helvetia habe ich Einblicke                                                                         Gegenstände, sogar der Hunde, Katzen, Tische, Blumen,         nach Kriterien aus, die limitieren, selektieren und bewerten.
    in die Vielfalt der einzelnen Menschen bekommen. Obwohl                                                                        Bierflaschen, Geräusche, kurz, einfach allem. Wenn man        Solche antrainierten und an-konditionierten Prägungen,
    ich bei allen erhaltenen Werken Dankbarkeit und Demut                                                                          die Aufmerksamkeit und Gunst eines Publikums gewinnen         die wir Menschen alle kennen, sind äusserst destruktiv und
    empfunden habe, kann ich an dieser Stelle nicht alle                                                                           will, muss man schnell aufnehmen und die angebotene           geben einem kreativen Geist keinen Raum. Auch ich bin
    Namen erwähnen, da dies den gegebenen Rahmen spren-                                                                            Situation unmittelbar in Humor umwandeln können. Nur          nicht frei von solchen Gedanken, aber bei einem kreativen
    gen würde, und bitte um Verständnis.                                                                                           so gelingt es, ein Energiefeld aufzubauen. Das Energie-       Prozess, wo es darum geht, sich für etwas Grösseres
                                                                                                                                   feld entsteht zuerst aus dem Interesse, welches man           einzusetzen, haben diese Gedanken keinen Platz. Also
    Ich könnte zu allen Beteiligten etwas schreiben, da ich bei                                                                    weckt, dann folgen Zuneigung, Lustbarkeit und Liebe. Auf      weg damit! Ich versuche, mich voll und ganz davon zu
    jedem Brief, den ich erhalten habe, jeder Arbeit, die ich in                                                                   diesem angelegten Energiefeld entsteht als Krönung die        lösen und folge Instinkt, Zufällen und spontanen Im-
    Händen hielt, die Hingabe erkannte. Es sind nicht nur 50                                                                       Bühnen-Show. Diese befindet sich auf einem höheren            pulsen. Für dieses Projekt «Rosen der Helvetia», habe ich
    gestaltete Rosen, sondern es steckt weit mehr dahinter. Es                                                                     Energie-Level, da sich das aufgebaute Energiefeld kom-        Menschen gewonnen, die ich zum Teil kaum kenne. Ich
    entstand eine Vernetzung und Verbindung von Leben und                                                                          primiert und vervielfältigt, vergleichbar mit einem Fuss-     weiss nicht, wie sie arbeiten, gestalten oder kreativ wer-
    Botschaften, die ein gemeinsames Werk ergeben haben.                                                                           ballspiel oder einem Rockkonzert. Alles entsteht aus dem      den. Ich lege meinen Schwerpunkt nicht auf Äusserlich-
    Dem gilt es mit Achtung und Verantwortung zu begegnen.                                                                         Moment heraus, zusammen mit dem Publikum. Meine Auf-          keiten, sondern überlasse den Prozess einem gewissen
    Es erfüllt mich mit grosser Dankbarkeit. Es zeigt sich, dass                                                                   gabe im Strassentheater, wie bei den Auftritten als «Frau     Zufall. Es soll sich organisch fügen. Spannenderweise
    das Kunstprojekt verbindet und verknüpft, anregt und                                                                           Lotti» (siehe Bild), bestand darin, zu transformieren. Wenn   läuft es dann fast von alleine, was für mich ein Zeichen ist,
    belebt. Damit sich alle Beteiligten auch real begegnen und                                                                     dies gelang, entstand eine Art Magie, ein Etwas, das sich     dass es stimmig ist.
    vernetzen können, wird als Krönung dieser Arbeit ein Fest                                                                      nicht künstlich herstellen lässt. Es entsteht unmittelbar
    stattfinden. Dadurch werden neue Bekanntschaften und                                                                           als Raum der Freiheit, der, gefüllt mit Herzensenergie,
    Verbindungen geschaffen werden.                                                                                                hoch inspirierend für alle Beteiligten wird.

                                                                   Einblicke in mein Denken: Mein kreativer Geist
                                                                   entsteht aus der Interaktion mit Menschen.
                                                                   Die Idee zu «Rosen der Helvetia» entstand gleich zu Be-
                                                                   ginn, bei der Anfrage von Elfi Thoma bei einem Telefon-
                                                                   gespräch, und im Austausch mit ihr auch die passenden
                                                                   Bilder. Unmittelbar war klar: das entspricht der Sache
                                                                   und macht Sinn. Die Idee fesselte mich. Sofort machte
                                                                   ich mich ans Zeichnen. Die Silhouette brauchte eine klare
                                                                   Körpersprache. Meine Ausbildung bei der Scuola Dimitri
                                                                   und zum Bachelor of Physical Theatre halfen mir bei
                                                                   ihrer Gestaltung. Ein Schwerpunkt der Formgebung war,
                                                                   dass ich die Helvetia nicht personalisieren wollte, daher ist
                                                                   sie ohne Gesicht. Der Hauptfokus legte sich wie von alleine
                                                                   auf die Rosen und die Menschen, die sie gestaltet haben.
                                                                   Sie verleihen der Helvetia Gesicht und Profil. Das Spiele-
                                                                   rische, welches die Figur ohne Gesicht anbietet, erinnert
                                                                   an Jahrmärkte. Die Figur entspricht meiner Vorstellung, sie
                                                                   bietet grosse Offenheit, Vielschichtigkeit und Facetten-
                                                                   reichtum, den ich gerne einfange und ausspiele. Ich arbeite
                                                                   intuitiv und instinktiv. Das habe ich hauptsächlich auf
                                                                   der Strasse, beim spontanen Spiel und Improvisieren in
                                                                   direkter Interaktion mit dem Publikum gelernt.

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Rosen der Helvetia Im Rahmen des nationalen Kunstprojektes der SGBK "Frauen im Bundeshaus" - sgbk-kunst-im-bundeshaus
Eine Frage erwacht:
     Existieren in der Schweiz Rahmenbedingungen für
     ein Zusammendenken und -arbeiten von Kunst
     und Kultur und Sozial- und Gesundheitswesen?
     AHA-Effekt!                                                  Die Vision
     Diese Frage stellte sich mir während des Entstehungs-        Ich möchte gerne für den folgenden Abschnitt ein paar
     prozesses von Rosen der Helvetia. Aus der Meta-Ebene         visuelle Metaphern anwenden. Hier eine Symbolerklärung.
     und in Zusammenhang mit meiner Ausbildung als Kunst-         Die Symbole entstanden aus «Rosen für Helvetia» und
     therapeutin konnte ich mein bisheriges künstlerisches und    sollen die soziale Kunst, die Bildende Kunst und die Kunst-
     kreatives Schaffen reflektieren. Ich verstand den inneren    therapie darstellen.
     Antrieb meiner bisherigen Tätigkeit neu.

     Soziale Kunst heisst für mich, Menschen in ein Kunstwerk
     einzubinden. Das verbindende, vernetzte, soziale Tun                                                                                   Die Soziale Kunst.
     steht im Mittelpunkt. Mein Anliegen wäre, dass Bildende                                                                                Die Rose symbolisiert den
     Kunst, Soziale Kunst und Kunsttherapie vernetzt werden                                                                                 Sozialkulturellen Bereich.

                                                                                                    Die Vision
     und eingesetzt werden zur Förderung der Gesundheit.

     Wo gibt es in der Schweiz eine Anlaufstelle für sparten-
     übergreifende Künstler, die präventive, kurative und bil-
     dende Kunst schaffen? Gibt es eine Zusammenarbeit
     von BAK (Bundesamt für Kultur) und BAG (Bundesamt
     für Gesundheit)?                                                                                                           Die Kunsttherapie
                                                                                                                                steht für das Gesundheitswesen.
     Frau Danielle Nanchen vom BAK, meldete sich auf meine
     Anfrage und lud mich zu einem Gespräch über Skype ein.
     Auch Frau Nanchen sieht diese Problematik und bestä-
     tigt mich in meinem Anliegen. In der Schweiz wird Kunst
     in «gute Kunst» und «schlechte Kunst» eingeteilt. Eine
     Zusammenarbeit von BAK und BAG existiert nicht. Das
     Silodenken ist auch aus der Sicht von Frau Nanchen
     problematisch. Ich habe darauf hingewiesen, dass der
     Trend existiert, Kulturarbeit in einen erweiterten Zusam-
     menhang zu stellen. (Kultur auf Rezept) IG Kultur In Finn-
     land und England wurden bereits auf Bundesebene ent-
     sprechende Modelle verabschiedet.

                                                                               Die Bildende Kunst
                                                                               Die Silhouette symbolisiert
                                                                               den Kunstmarkt.

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Rosen der Helvetia Im Rahmen des nationalen Kunstprojektes der SGBK "Frauen im Bundeshaus" - sgbk-kunst-im-bundeshaus
BAG: Bundesamt für Gesundheit
                                                                                                                          BAK: Bundesamt für Kultur
                                                                                                                          BASK: Bundesamt für spartenübergreifende Kunst

                                                                                                                 n ke n                6
                                                                                                       e   nde
                                                                                               sa   mm
                                                                                          Zu
                                                                                      5

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                                               Einen Sprung wagen
                                                                                                                                                          Die Vision
                en
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                                                                                                                                                           BAG + BAK + BASK
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                                                                                                                                                           Durch die Zusammenarbeit entsteht ein neuer Resonanzraum
      3
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               Ku n
           1

           Soziale Kunst

                                                                                                                                                                                 Die nächsten Schritte
                                                                                                                                                                                 1. Mit Frau Nanchen werde ich in Kontakt bleiben.
                                                                                                                                                                                 2. Meine Abschlussarbeit wird sich mit
                                                                                                                                                                                    diesem Thema vertieft auseinandersetzen.
                                                                                                                                                                                 3. Zeichen setzen. Vereinsgründung: Spartenübergreifende
                                                                                                                                                                                    Kunst zur Förderung der Gesundheit und
                                                                                                                                                                                    zum Wohlbefinden der Gesellschaft. (SKFGWG)
                                                                                                                                                                                 4. Vision: Ein Zusammendenken und -handeln von
                                                                                                                                                                                    BAK und BAG: neues Amt BASK

12                                                                                                                                                                                                                                          13
Rosen der Helvetia Im Rahmen des nationalen Kunstprojektes der SGBK "Frauen im Bundeshaus" - sgbk-kunst-im-bundeshaus
Anregen statt aufregen                                                                                                                  Krone richten und weitergehen
     Aufregen                                                                                                                                Fragen aus der Einleitung bleiben
     Wo ist die Förderung, die Unterstützung und die Bereit-           In der Schweiz besteht ein Nachholbedarf in dieser                    Die Fragen aus der Einleitung (Sind Bildende Kunst und
     schaft in der Schweiz, Kulturschaffende, die sich in mehre-       Richtung. In Österreich lassen sich erste Paradigmen-                 zeitgenössische Kulturarbeit gleichgestellt? Welche Rah-
     ren Sparten bewegen, zu erkennen, zu fördern und weiter           wechsel identifizieren.                                               menbedingungen werden aus kulturpolitischer Sicht ge-
     zu bringen? Es braucht einen grossen finanziellen Ein-                                                                                  schaffen, um ein Zusammendenken und -arbeiten von
     satz und freiwilliges Engagement, um solche Projekte zu           7
                                                                         So gibt es mit der «Kompetenzgruppe Entstigmatisie-                 Kunst und Kultur, Sozial- und Gesundheitswesen zu
     realisieren. Dabei ungesehen und unerhört zu bleiben,             rung» eine erste institutionalisierte Mental-Health-In-All-           unterstützen? Gibt es eine Förderpolitik in diesem Be-
     entspricht nicht der Leistung und dem hohen sozialen              Policies-Plattform der Zusammenarbeit zwischen                        reich?) zu beantworten, würde den Rahmen dieser Se-
     Engagement. Aus persönlicher Sicht falle ich immer wieder         Praxis und Veranstaltung aus Kunst, Kultur, Gesund-                   mesterarbeit sprengen. Aber sie dienen der Anregung,
     zwischen «Stuhl und Bank». Offensichtlich überfordert             heit, Bildung und Sozialem.                                           und ich werde weiter nach Antworten forschen.
     dieser Anspruch. Ich behaupte, dass es nicht an den
     Menschen liegt, sondern an der fehlenden Kultivierung             7
                                                                        In Finnland wurde in interministerieller Zusammen-                   Sozial-kultureller Ansatz und Gesundheit                   Das Berufsfeld des Kunsttherapeuten
     und Sensibilisierung für Menschen, die Soziale Kunst              arbeit eine Strategie zur Stärkung des Wohlbefindens                  Mitstudentinnen und Mitstudenten einzuladen, eine Rose     kann sich erweitern
     machen. Es scheint, dass jeder sein eigenes Süppchen              verabschiedet. Sie setzt – zusätzlich zur regulären                   zu gestalten und diese dann ins Bundeshaus zu tragen,      8
                                                                                                                                                                                                          «Die Arbeit an der Schnittstelle Kunst und Soziales braucht
     kocht und man lieber unter sich bleibt. In Wirklichkeit           Kulturförderung – auf Kunst als vorbeugende Mass-                     entspricht meiner Vorstellung von Förderung des WeQ        einen langen Atem, intrinsische Motivation, Neugierde, Aus-
     herrscht ein regelrechter Kampf untereinander. Lieber             nahme, als Teil der Sozialarbeit und Teil des Gesund-                 und Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. Nicht nur für       dauer, Wissen um die Bedingungen der beiden Felder, Inspi-
     bleibt man bei der «Nasenrümpfer-Kultur», die mir auch            heitswesens und der Rehabilitation. Grossbritannien,                  die Studierenden an der Schule für Gestaltung bietet       ration und Sensibilität für künstlerische und soziale Prozesse,
     schon unter Kunsttherapeuten entgegenwehte, erklärt von           das in diesem Zusammenhang als Pionierland gilt,                      das Projekt eine Gelegenheit zu Einblicken in ein ak-      um aus den Effekten und Wirkung der Zusammenarbeit zu
     einer gestandenen Kunsttherapeutin als «Kampf ums Brot».          unterstützt «Kunst auf Verschreibung». Impulse kom-                   tuelles Zeitgeschehen. Aus kunsttherapeutischer Sicht      profitieren und ein implizierendes Selbstverständnis daraus
     Dieser Neoliberalismus hat sich auch in kunsttherapeuti-          men auch von EU- und UN-Ebene. Einer Initiative                       ist die Auseinandersetzung mit dem Frauenstimmrecht        zu gewinnen.»
     schen und sozialen Berufen durchgesetzt: «Ellbogen raus           Österreichs ist es zu verdanken, dass das Thema                       und der Gleichberechtigung wichtig, denn viele Krank-
     und jeder für sich». In der Kunst- und Kulturarbeit hat sich      «Kultur und soziale Inklusion» im Rahmen einer                        heiten entstehen aus Ungerechtigkeiten und fehlendem       Die Arbeit eines Kunsttherapeuten kann sich über den
     dieses Verhalten bereits verfestigt.                              EU-Expertinnen-Gruppe bearbeitet wurde. Der Ab-                       Gleichgewicht.                                             Tätigkeitsbereich in einer Klinik hinaus erstrecken und eine
                                                                       schlussbericht vom Oktober 2019 identifizierte Good                                                                              sozio-kulturelle Schaltstelle sein, eine starke Gesellschaft
     7
      «…getrieben durch eine Instrumentalisierung, die Kultur auf      Practices und Handlungsempfehlungen. Die Welt-                                                                                   bilden, den Sinn für das Gemeinsame schärfen und die
     einen wettbewerbsrelevanten Standortfaktor und Katalysa-          gesundheitsorganisation WHO veröffentlichte im                                                                                   WeQ-Qualität fördern. Politische Entscheide betreffen uns.
     tor für Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze und Innovation         November 2019 den ersten Weltbericht zu «KUNST                                                                                   Jede Gemeinschaft ist politisch und prägt jeden von uns.
     reduziert. Wer wie an welcher Kunst und Kultur partizipie-        UND GESUNDHEIT», der wissenschaftliche Erkennt-                                                                                  Wie wir etwas tun, formt uns und unsere Gesellschaft.
     ren kann, wird dabei nicht gefragt. Denn soziale Fragen zu        nisse dazu bündelt.                                                                                                              Unsere Haltung und unser Handeln haben eine Wirkung.
     stellen und komplexen und vielschichtigen Zusammenhän-                                                                                                                                             Oder, wie es Elfi Thoma auf ihrer Rose formuliert:
     gen nachzugehen, deren Erklärung länger als ein Elevator                                                                                                                                           Die Verantwortung tragen für alles, das nicht geschieht.
     Pitch sind, ist nicht mehr en vogue – oder wird auf Nischendis-
     kurse am Rande der politischen Wahrnehmbarkeit verschoben.»

     Anregen
     Das IG Kultur Magazin hat sich mit seiner 2019 erschie-
     nenen Ausgabe auf Spurensuche gemacht und fragt:
     7
       Wofür kann Kultur ein Rezept sein? Sie nimmt im
     grossen Feld des sozialen Verengens die Rezeptana-
     logie wörtlich: Welche Schnittstellen gibt es zwischen
     Gesundheit, Wohlbefinden und Kulturarbeit? Kann
     Kulturarbeit dazu beitragen, sozialen Ausschluss zu
     verhindern bzw. zu vermindern? Wer hat überhaupt
     Zugang zu den Möglichkeiten, die Kunst und Kultur
     bieten? Es geht daher auch um das Sichtbarmachen
     kollektiver blinder Flecken. Kunst kann aber auch Tü-
     ren zur gesellschaftlichen Teilhabe für jene öffnen,
     die nicht dem Ideal des gesunden, leistungsstarken                                                                                                                                                 8 IG Kultur, Zentralorgan für Kulturpolitik und Propaganda.
     Normmenschen entsprechen – und als erwünschten                                                                                                                                                        Artikel 15 über KunstRaum Goethestrasse xdt wurde für seine
                                                                                                                                                                                                           Arbeit an der Schnittstelle Kunst und Soziales mehrfach
     Nebeneffekt einen Beitrag zur Steigerung des Wohl-                7 IG Kultur, Zentralorgan für Kulturpolitik und Propaganda.                                                                        ausgezeichnet. Zuletzt erhielten Beate Rathmayr und Susanne
     befindens leisten.                                                   Editorial 2, Artikel: «Achtung, Zeitgenössische Kunst und Kultur                                                                 Blaimschein den Kunstwürdigungspreis der Stadt Linz
                                                                          können Ihr Leben verändern!»                                                                                                     für Bildende Kunst und Interdisziplinäre Kunst.

14                                                                                                                                                                                                                                                                        15
Rosen der Helvetia Im Rahmen des nationalen Kunstprojektes der SGBK "Frauen im Bundeshaus" - sgbk-kunst-im-bundeshaus
Anhang

                                                               Rosen
                                                               der Helvetia
     Literatur und Inspiration
     1 | 2019 Zentralorgan für Kulturpolitik und Propaganda

     SGBK
     Ausstellung «Frauen im Bundeshaus»

     Zitate
     «Empathie ist die Voraussetzung zur Entwicklung eines
     neuen Selbstkonzeptes, denn es geht ums Fühlen und
     nicht ums Denken.» Rogers sagt: 6 «Es geht nicht um das
     unartikulierte Intellektualisieren, sondern um die neue
     Fähigkeit zu fühlen.» 6 Carl Rogers

     Begriffserklärung
     WeQ-kokreativ Wir-Intelligenz
     Der Begriff wurde von Peter Spiegel in seinem 2015
     veröffentlichen Buch «WeQ-more than IQ» geprägt. WeQ
     steht für Wir-Qualität. Der WeQ beschreibt das systema-
     tische Verstehen von uns in der uns umgebenden Umwelt.

     Grafik
     Aïmée Schmid

     Textbearbeitung                                                   Das Projekt im Bundeshaus
     S&A Kunz

     Illustrationen
     Anna Aregger Brunner

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Rosen der Helvetia Im Rahmen des nationalen Kunstprojektes der SGBK "Frauen im Bundeshaus" - sgbk-kunst-im-bundeshaus
Vor 50 Jahren sagten die Schweizer Männer an der Urne
     endlich JA zum eidgenössischen Frauenstimm- und Wahl-
     recht. Über 100 Jahre kämpften Frauen in unserem Land
     für ihre Rechte. Eine Gesellschaft braucht Gleichberech-
     tigung, Zusammenhalt und Solidarität, davon bin ich zu
     tiefst überzeugt. Diese Gedanken liegen auch diesem
     Werk zugrunde. Das Resultat: Eine moderne Helvetia, aus-
     gestattet mit 50 Rosen zum 50-Jahr-Jubiläum (1971 bis
     2021 / 22), gestaltet - nicht im Alleingang, sondern von 49
     Frauen und einem Mann, die ihre individuellen, rebellischen,
     aber auch konsenssuchenden, politischen und persön-
     lichen Visionen visualisierten.

                                                                    Für eine
                                                                    starke
                                                                    Schweiz.
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                                                                                          1971                                                                                                                           nne r
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                                                                                                                                               Picardi               C o
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                                                                                      Brigitte
                                                                                               Schökle                                                                                                       chmid
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                                                                                                                                         D e bor a h
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                                                                                            sp

                                                                                                                                                              nd e
                                                                                         ur
                                                                                       de   r                                                                   sh
                                                                                   eit                                                                               a us

                                                                   l ic he Weish

                                                                                                                                                                        w ir k t.
                                                               är t
                                                                   z

                                                          s di e
                                                           as
                                                                   d
                                                                       te      h
         1979
                                                                            öc       m
      Richard                                                                                                                                                                           1986
                                                                                         Ic h
              Sin
                                                                                                                                                                                             chnider
     (SfGBB
             KT)                                                                                                                                                                    Angela S

                        1980                                                                                  1985
                     Loraine                                                                                        Jaroš
                             Sin                                                                           Gabriela

                                      D
                                      as
                                          Tor
                                              zur Welt.

          1981                                                                                                                                                                          1984
                                                                                                                                                                                             e r ni
      Asita Ba                                                                                                                                                                      Fränze A )
               toe                                                                                                                                                                           KT
                                                                                                                                                                                     (SfGBB

                          1982
                     Sonja W
                            üthrich                                                                        1983
                                                                                                                  ppi
                      (SfGBB
                             KT)                                                                         Ewa Feli

22                                                                                                                                                                                                     23
1987                                                                              1994
                                                                                                r be r
     Bojana S
              avic                                                                      Vera Ge
                                                                                                 KT)
                                                                                        (SfGBB

                          1988                                     1993
                     Petra Sc                                             D us s
                              hnider                         B a r ba r a

                                          Me
                                               hr
                                               Toleranz
                                           für Chaos.

        1989                                                                             1992
                                                                                                       ger
     Sabina K                                                                               ne B r u g
             unz                                                                   Jacqueli

                             1990                              1991
                                                                  Pispico
                         Vrene R
                                 ys e r                   Yvonne
                                                                    KT)
                                                            (SfGBB

24                                                                                                           25
1995
       Vera Ge
               r be r                                                        2 0 02
                                                                                    ppi
       (SfGBB
              KT)                                                          Ewa Feli

                                1996                20 01
                            Nina Vig                     ze Halle
                                     a nò     Co ns t a n
                                                           KT)
                                                (SfGBB

            1997                                                               20 0 0
     Julia Sie                                                                              oo
               genthale
                        r                                              s s ic a B o n c hi W
        (SfGBB                                                      Je                KT)
                 KT)                                                       (SfGBB

                                  1998           1999
                             Jennifer               devila
                                      Webe
                               Lankeste r    Eva Cap T )
                                                      K
                                        r     (SfGBB

26                                                                                               27
20 03                                                         2010
                                                                            ffen
     Ewa Feli
              ppi                                                 Silvia Ste )
                                                                            KT
                                                                   (SfGBB

                               20 04               20 09
                      S u s a nne
                                  Birgelen              B use r
                                               Sulamith

         20 05                                                      20 08
     Elena Vig                                                            t s ch
               a nò                                               Mona Ve

                                20 06            20 07
                            Seline B                  alathé
                                     ur n    Nicole S

28                                                                                 29
2011                                                                                  2018              er
        Mirela V
                ernier                                                                         A r e g g e r B r unn
           (SGBK )                                                                      A nn a              KT)
                                                                                               (SfGBB

                                                                                                                d Se he n e rm
                                                                                                       n   un                    u ti g t
                                                                                                                                            zu m
                                                                                                   öre                                             Ha
                                                                                               H                                                        nd
                                                                                                                                                             e

                                                                                        s
                                                                                      t ive
                                      2012                            2017

                                                                                                                                                             ln
                                                                            r egger

                                                                                                                                                                 mi
                                                                                      Ak
                                   Alicia Le
                                               u               T he r e s A

                                                                                                                                                                 tW
                                                                                                                                                                      i

                                                                                                                                                                  e
                                                                                                                                                                      she
                                                                                                                                                                          i t.
               2013
     A nn a A r
              egger B                                                                               2016
                      r unne r                                                                                   er
           (SfGBB                                                                                      h A r egg
                  KT)                                                                         Elisabet

                                          201
                                 Elfi Zang 4                     2015
                                           g e r T ho m                      r
                                                        a            ankeste
                                        (SGBK )             Marisa L

30                                                                                                                                                                               31
« 
          2019
     Carol Pia
               Lu s s i
      (SfGBB
               KT)
                                                        Mein
                                                             persönlicher Wunsch an die Politikerinnen
                                                        und Politiker in Bundesbern: Es braucht Offen-
                                 2 02 0
                                                        heit und Mut, das Gegenüber nicht um jeden
                            Carol Pia
                                      Lu s s i          Preis überzeugen zu wollen, sondern ihm zuzu-

                                                                                                           »
                             (SfGBB
                                      KT)
                                                        hören, sich aufs vis-à-vis einzulassen. Doch nur
                                                        in echtem Austausch entsteht Neues, entsteht
                                                        Wunderbares, Schönes.

                                                        Anna Aregger Brunner

           2021
     Sofia Fra
               u t s c hi

                                      2 02 2
                                  Ro s a B o
                                             og
                                 (SfGBB
                                           KT)

32                                                                                                             33
Die Rose 2022, «die Rose der Zukunft» überliess ich    So, wie wir alle es sollten; für uns, die Gemeinschaft,
     meiner Studienkollegin Rosa Boog. Sie trägt ein Kind   die Schweiz, den ganzen Planeten. Die Kreativität
     und damit die Zukunft unter dem Herzen. Für beides     und die Bereitschaft aller Beteiligten, einen krea-
     wird sie Verantwortung tragen.                         tiven Geist ins Bundeshaus zu tragen, hat mich
                                                            beeindruckt. Entstanden ist eine Dynamik, die weit
                                                            über dieses Projekt Blüten tragen wird.

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36   37
Mit besten Dank an alle Mitwirkenden für ihre grossar-
     tigen Beiträge. Besonderen Dank an Elfi Zangger Thoma,
     SGBK für das Projekt «FRAUEN IM BUNDESHAUS».
     An die Schulleitung Silvia Steffen und Roger Spindler
     (Intermediale Kunsttherapie SfG Bern-Biel.) An Aïmée
     Schmid für die grafische Umsetzung der Messing-Ro-
     sen, sowie an die Firma GRAFE AG. An Nicole Salathé,
     die mein Statement auf den Punkt bringt. Und last but not
     least ein Danke an meinen Ehemann, Beat Brunner für
     das Aussägen der Silhouette.

     Anna Aregger Brunner

38                                                               39
Semesterarbeit,
Anna Aregger Brunner
sfgb 4. Semester 2021

Grafik:
Aïmée Schmid
Textbearbeitung:
S&A Kunz
Illustrationen:
Anna Aregger Brunner
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