Halbjahresbericht 2017 - Roche
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Finanzen in Kürze Wichtige Kennzahlen 1. Halbjahr Verkaufswachstum Kernbetriebsgewinnmarge in % (CER) in % der Verkäufe Pharma 2017 +5,0 45,1 2016 +4,3 46,2 Diagnostics 2017 +5,0 18,2 2016 +6,3 18,1 Konzern 2017 +5,0 38,5 2016 +4,8 39,4 1. Halbjahr 2017 2016 Veränderung in % In % der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CHF) (CER) 2017 2016 Ergebnisse nach IFRS Verkäufe 26 344 25 022 +5 +5 Betriebsgewinn 7 795 8 142 –4 –4 29,6 32,5 Konzerngewinn 5 577 5 467 +2 +2 21,2 21,8 Den Inhabern von Roche-Titeln zuzurechnender Konzerngewinn 5 477 5 378 +2 +2 20,8 21,5 Gewinn je Titel (CHF) – verwässert 6,37 6,24 +2 +2 Kernergebnisse Forschung und Entwicklung 5 025 4 780 +5 +5 19,1 19,1 Kernbetriebsgewinn 10 135 9 854 +3 +3 38,5 39,4 Kerngewinn je Titel (CHF) 8,23 7,74 +6 +6 Freier Geldfluss Freier Geldfluss aus operativen Tätigkeiten 7 589 5 487 +38 +37 28,8 21,9 Freier Geldfluss 5 605 2 849 +97 +95 21,3 11,4 30. Juni 2017 31. Dezember 2016 Veränderung in % Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CHF) (CER) Nettoverschuldung (14 180) (13 248) +7 +15 Kapitalisierung 46 394 48 757 –5 –2 –– Darlehen 21 115 22 355 –6 –1 –– Eigene Mittel 25 279 26 402 –4 –2 CER (Constant Exchange Rates): Die Prozentabweichungen zu konstanten Wechselkursen werden berechnet, indem die Ergebnisse 2017 und 2016 zu konstanten Währungen konsolidiert werden (Durchschnittskurse Gesamtjahr 2016). Kernergebnisse und Kerngewinn je Titel: Darin sind keine kernergebnisfremden Positionen wie globale Restrukturierungspläne sowie keine Abschreibungen und Wert- minderungen von Goodwill und immateriellem Anlagevermögen enthalten. Dies erlaubt eine Beurteilung der Ergebnisse sowie der zugrundeliegenden Performance des Geschäfts. Die Erfolgsrechnung des Konzerns und die operativen Ergebnisse der Divisionen werden sowohl nach IFRS als auch auf Basis des Kernergebnisses ausgewiesen. Das Konzept zur Darstellung der Kernergebnisse wird auf den Seiten 68–72 ausführlich beschrieben. Die Überleitungen zwischen den nach IFRS aus- gewiesenen Resultaten und den Kernergebnissen werden dort aufgeführt. Der freie Geldfluss wird verwendet, um die Fähigkeit des Konzerns zu beurteilen, die zur Durchführung und Aufrechterhaltung seiner Geschäftstätigkeiten erforder lichen liquiden Mittel zu generieren. Darüber hinaus zeigt er die Fähigkeit des Konzerns auf, liquide Mittel für Dividendenzahlungen, Schuldenrückzahlungen sowie Übernahmen und Unternehmenszusammenschlüsse zu generieren. Das Konzept des freien Geldflusses wird intern zur Steuerung des Geschäfts genutzt. Es wird auf den Seiten 73–74 ausführlich beschrieben. Die Überleitungen zwischen dem Geldfluss nach IFRS und dem freien Geldfluss werden dort aufgeführt. 1 | Roche Halbjahresbericht 2017
Inhaltsverzeichnis Finanzen in Kürze 1 Finanzieller Überblick 3 Konsolidierte Halbjahresrechnung des Roche-Konzerns 38 Anhang zur konsolidierten Halbjahresrechnung des Roche-Konzerns 44 1. Grundsätze der Rechnungslegung 44 10. Darlehen 59 2. Informationen nach operativen Segmenten 46 11. Personalvorsorge 61 3. Nettofinanzaufwand 50 12. Den Inhabern von Roche-Titeln 61 4. Ertragssteuern 51 zuzurechnendes Eigenkapital 5. Unternehmenszusammenschlüsse 51 13. Tochtergesellschaften 62 6. Globale Restrukturierungspläne 53 14. Gewinn je Aktie und Genussschein 63 7. Goodwill 55 15. Konzerngeldflussrechnung 64 8. Immaterielles Anlagevermögen 55 16. Finanzielles Risikomanagement 65 9. Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten 57 Bericht des unabhängigen Wirtschaftsprüfers über die Review der konsolidierten Halbjahresrechnung 67 Zusätzliche Angaben 68 Roche-Titel 77 2 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick Finanzieller Überblick Konzernergebnisse Verkäufe in Milliarden CHF Kernbetriebsgewinn in Milliarden CHF Wachstum in % (CER) In % der Verkäufe 0 5 10 15 20 25 0 2 4 6 8 10 2017 + 5,0 38,5 2016 +4,8 39,4 2015 +5,7 39,2 Den Inhabern von Roche-Titeln zuzurechnender Konzerngewinn in Milliarden CHF Kerngewinn je Titel in CHF 0 2 4 6 0 2 4 6 8 2017 5,5 8,23 2016 5,4 7,74 2015 5,2 7,22 Das Konzernergebnis von Roche für das erste Halbjahr 2017 verzeichnete zu konstanten Wechselkursen eine Zunahme der Verkäufe um 5%, wobei auch der Kernbetriebsgewinn und der Kerngewinn je Titel um 3% bzw. um 6% zulegten. Angekurbelt wurde das Verkaufswachstum durch die kürzlich eingeführten Medikamente Tecentriq und Ocrevus in der Division Pharma sowie durch das Immundiagnostik-Geschäft in der Division Diagnostics. Der Konzern verbesserte seine Profitabilität, gleich- zeitig wurde die Entwicklung und Einführung neuer Produkte unterstützt. Der freie Geldfluss aus operativen Tätigkeiten belief sich auf CHF 7,6 Milliarden und nahm um 37% zu. Dafür verantwortlich ist der Bargeldzufluss aus dem Geschäft ver- bunden mit geringeren Zunahmen des Gesamtnettoumlaufvermögens. Die Division Pharma verzeichnete einen Verkaufsanstieg um 5% auf CHF 20,5 Milliarden, wobei Tecentriq, Ocrevus und Alecensa neue Verkäufe in Höhe von CHF 0,5 Milliarden generierten, die rund die Hälfte des Wachstums der Division ausmachen. Zum Verkaufswachstum in der Immunologie haben Xolair und Actemra/RoActemra mit Zuwächsen von 17% bzw. 13% beigetragen. In der Onkologie nahmen die Verkäufe der HER2-Produkte um 6% auf CHF 5,0 Milliarden zu, ange- trieben von Perjeta. Die Verkäufe von MabThera/Rituxan beliefen sich auf CHF 3,8 Milliarden, was einer Zunahme von 3% entspricht. Avastin verzeichnete im ersten Halbjahr 2017 Verkäufe in Höhe von CHF 3,4 Milliarden. Der Rückgang um 1% ist dem Konkurrenzdruck zuzuschreiben. Die Verkäufe von Tamiflu gingen nach dem Patentablauf in den USA zurück. Die Division Diagnostics steigerte ihre Verkäufe um 5%. Der wichtigste Wachstumsbereich war Centralised and Point of Care Solutions mit einem Umsatzplus von 8%, was vor allem dem immundiagnostischen Geschäft zu verdanken ist. Der Kernbetriebsgewinn legte in der Division Pharma um 3% und in der Division Diagnostics um 5% zu. Der Anstieg der Marketing- und Vertriebskosten um 2% in der Division Pharma ist der Einführung neuer Produkte zuzuschreiben, insbeson- dere der Präparate Tecentriq und Ocrevus. In der Forschung und Entwicklung wurden die Investitionen vor allem im Bereich Onkologie fortgeführt. In der Division Diagnostics fielen die Forschungs- und Entwicklungskosten tiefer aus. Dies ist vor allem auf die geringeren Ausgaben für Projekte bei Molecular Diagnostics zurückzuführen. Die Wachstumsraten des Betriebs gewinns wurden in beiden Divisionen vom Basiseffekt eines Ertrags im Jahr 2016 infolge von Änderungen bei Pensions plänen des Konzerns in der Schweiz beeinflusst. 3 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick Der freie Geldfluss aus operativen Tätigkeiten betrug CHF 7,6 Milliarden, was einer Zunahme um CHF 2,1 Milliarden bzw. 37% (CER) entspricht. Dies ist auf einen hohen Bargeldzufluss aus dem Geschäft zurückzuführen, da das Wachstum der Verkäufe den Anstieg der Baraufwendungen übertraf. Die Zunahme des Gesamtnettoumlaufvermögens fiel im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 ebenfalls geringer aus, wobei die Vorräte im Wesentlichen unverändert blieben gegenüber einer Erhöhung der Lagerbestände Anfang 2016. Der Anstieg des freien Geldflusses um CHF 2,8 Milliarden auf CHF 5,6 Milliarden ist dem höhe- ren Geldfluss aus operativen Tätigkeiten sowie dem tieferen Nettomittelabfluss aus Tresorerie-Aktivitäten zuzuschreiben, darunter tiefere Zinszahlungen. Der Konzerngewinn nach IFRS nahm um 2% (CER) und auf Basis des Kernergebnisses um 7% zu. Die Abnahme des Netto finanzaufwandes ist auf einen tieferen Zinsaufwand, einen höheren Nettoertrag aus dem Verkauf von Aktien und den Basis effekt in Zusammenhang mit Verlusten aus der Rückzahlung von Darlehen im Vorjahr zurückzuführen. Zusätzlich zu den oben unter den Kernergebnissen beschriebenen Faktoren enthält das Ergebnis nach IFRS Wertminderungen von immateriellem Anlagevermögen in Höhe von CHF 1,5 Milliarden, darunter CHF 1,0 Milliarden für die teilweise Wertminderung von produkt bezogenem immateriellem Anlagevermögen in Zusammenhang mit Esbriet, nachdem die Verkäufe des Produkts im ersten Halbjahr 2017 geringer als erwartet ausgefallen waren. Dies wurde durch einen Ertrag in Höhe von CHF 0,2 Milliarden aus der Auflösung gewisser Vereinbarungen über bedingte Gegenleistungen («contingent consideration arrangements») sowie durch einen Ertrag in Höhe von CHF 0,2 Milliarden aus der Auflösung von Rückstellungen für Rechtsfälle aufgehoben. Der Kerngewinn je Titel stieg zu konstanten Wechselkursen um 6%. Im ersten Halbjahr 2017 schwächte sich der Schweizer Franken im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 gegenüber verschie denen wichtigen Währungen ab, insbesondere dem US-Dollar, wurde aber gegenüber dem Euro und anderen europäischen Währungen stärker. Verglichen mit den Ergebnissen zu konstanten Wechselkursen war die Nettoauswirkung der Währungs- umrechnung auf die in Schweizer Franken dargestellten Resultate gering. 4 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick Erfolgsrechnung 1. Halbjahr 2017 2016 Veränderung in % Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CHF) (CER) Ergebnisse nach IFRS Verkäufe 26 344 25 022 +5 +5 Lizenzeinnahmen und sonstige betriebliche Erträge 1 204 986 +22 +21 Kosten der verkauften Produkte (8 752) (7 578) +15 +14 Marketing und Vertrieb (4 493) (4 362) +3 +3 Forschung und Entwicklung (5 605) (5 297) +6 +6 Allgemeines und Administration (903) (629) +44 +44 Betriebsgewinn 7 795 8 142 –4 –4 Finanzaufwand (391) (600) –35 –35 Sonstiger Finanzertrag/(-aufwand) 59 (23) – – Gewinn vor Steuern 7 463 7 519 –1 –1 Ertragssteuern (1 886) (2 052) –8 –8 Konzerngewinn 5 577 5 467 +2 +2 Davon zuzurechnen –– den Inhabern von Roche-Titeln 5 477 5 378 +2 +2 –– den nicht-beherrschenden Anteilen 100 89 +12 +12 Gewinn je Titel (CHF) – unverwässert 6,42 6,31 +2 +2 Gewinn je Titel (CHF) – verwässert 6,37 6,24 +2 +2 Kernergebnisse 1) Verkäufe 26 344 25 022 +5 +5 Lizenzeinnahmen und sonstige betriebliche Erträge 1 204 986 +22 +21 Kosten der verkauften Produkte (6 829) (6 428) +6 +5 Marketing und Vertrieb (4 444) (4 309) +3 +3 Forschung und Entwicklung (5 025) (4 780) +5 +5 Allgemeines und Administration (1 115) (637) +75 +75 Betriebsgewinn 10 135 9 854 +3 +3 Finanzaufwand (386) (573) –33 –33 Sonstiger Finanzertrag/(-aufwand) 52 (23) – – Gewinn vor Steuern 9 801 9 258 +6 +6 Ertragssteuern (2 614) (2 497) +5 +4 Konzerngewinn 7 187 6 761 +6 +7 Davon zuzurechnen –– den Inhabern von Roche-Titeln 7 077 6 663 +6 +6 –– den nicht-beherrschenden Anteilen 110 98 +12 +12 Kerngewinn je Roche-Titel (CHF) – unverwässert 8,30 7,82 +6 +6 Kerngewinn je Titel (CHF) – verwässert 8,23 7,74 +6 +6 1) Für die Definition der Kernergebnisse und des Kerngewinns je Titel siehe Seiten 68–72. 5 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick Verkäufe Im ersten Halbjahr 2017 nahmen die Verkäufe um 5% (CER) auf CHF 26,3 Milliarden zu (+5% in CHF; +4% in USD). Die Ver- käufe in der Division Pharma stiegen um 5% auf CHF 20,5 Milliarden, angekurbelt vom Wachstum bei den kürzlich eingeführten Produkten Tecentriq, Ocrevus und Alecensa, die Verkäufe in Höhe von CHF 0,5 Milliarden generierten, sowie bei Perjeta, MabThera/Rituxan, Xolair und Actemra/RoActemra. Ein Verkaufswachstum wurde in den USA und der Region International verzeichnet, wo das HER2-Produktportfolio um 7% bzw. 6% zulegte. Die Verkäufe von MabThera/Rituxan beliefen sich auf CHF 3,8 Milliarden, was einer Zunahme von 3% entspricht. Im ersten Halbjahr 2017 wurden auf verschiedenen Märkten in der EU die ersten Biosimilars von MabThera/Rituxan eingeführt. Sie hatten bis jetzt jedoch nur geringe Auswirkungen auf die Verkäufe. Die Verkäufe von Avastin beliefen sich im ersten Halbjahr 2017 auf CHF 3,4 Milliarden, was im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 jedoch einem Rückgang entspricht, der dem Konkurrenzdruck zuzuschreiben ist. Die tieferen Verkäufe von Tamiflu sind auf die Konkurrenz durch Generika in den USA zurückzuführen. Die Division Diagnostics steigerte ihre Verkäufe um 5% (CER) auf CHF 5,8 Milliarden. Der wichtigste Wachstumsbereich war Centralised and Point of Care Solutions, der mehr als die Hälfte des divisionalen Umsatzes generierte und um 8% wuchs, angeführt vom Immundiagnostik-Geschäft. Die Verkäufe von Diabetes Care nahmen um 4% ab, was auf eine anhaltend schwierige Marktlage in den USA zurückzuführen ist. Operative Ergebnisse der Divisionen im 1. Halbjahr 2017 Pharma Diagnostics Konzernzentrale Konzern (Mio. CHF) (Mio. CHF) (Mio. CHF) (Mio. CHF) Verkäufe 20 521 5 823 – 26 344 Kernbetriebsgewinn 9 257 1 059 (181) 10 135 –– Marge in % der Verkäufe 45,1 18,2 – 38,5 Betriebsgewinn 7 213 780 (198) 7 795 –– Marge in % der Verkäufe 35,1 13,4 – 29,6 Freier Geldfluss aus operativen Tätigkeiten 7 560 260 (231) 7 589 –– Marge in % der Verkäufe 36,8 4,5 – 28,8 Operative Ergebnisse der Divisionen – Ergebnisentwicklung im Vergleich zum 1. Halbjahr 2016 Pharma Diagnostics Konzernzentrale Konzern Verkäufe –– Prozentuale Veränderung (CER) +5 +5 – +5 Kernbetriebsgewinn –– Prozentuale Veränderung (CER) +3 +5 +32 +3 –– Marge: Veränderung in Prozentpunkten –0,9 +0,1 – –0,8 Betriebsgewinn –– Prozentuale Veränderung (CER) –5 +18 +30 –4 –– Marge: Veränderung in Prozentpunkten –3,8 +1,5 – –2,8 Freier Geldfluss aus operativen Tätigkeiten –– Prozentuale Veränderung (CER) +26 – –13 +37 –– Marge: Veränderung in Prozentpunkten +6,2 +7,8 – +6,7 Operative Kernergebnisse Der Kernbetriebsgewinn des Konzerns stieg um 3% (CER); in der Division Pharma nahm er um 3% zu, in der Division Diagnostics um 5%. Das erste Halbjahr 2016 enthält einen Ertrag in Höhe von CHF 426 Millionen, der in Zusammenhang mit Änderungen bei Pensionsplänen des Konzerns in der Schweiz steht (CHF 341 Millionen nach Steuern). Ohne diesen Ertrag stieg der Kernbetriebsgewinn des Konzerns im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 um 7%, in der Division Pharma ebenfalls um 7% und in der Division Diagnostics um 14%. 6 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick Division Pharma. Der Kernbetriebsgewinn der Division nahm um 3% (CER) zu und lag damit unter dem Verkaufswachstum von 5%. Die Ausgaben für die Forschung und Entwicklung wurden erhöht, und es fielen Kosten für die Einführung von Tecentriq und Ocrevus sowie anderen neuen Produkten an. Die Gewinne aus der Veräusserung von Produkten beliefen sich auf CHF 231 Millionen gegenüber CHF 50 Millionen im ersten Halbjahr 2016. Der Ertrag aus Änderungen bei den Pensions plänen betrug im ersten Halbjahr 2016 CHF 310 Millionen. Division Diagnostics. Der Anstieg des Kernbetriebsgewinns um 5% (CER) lag im Rahmen des Verkaufswachstums von ebenfalls 5%. Die Forschungs- und Entwicklungskosten fielen aufgrund der geringeren Ausgaben für Projekte bei Molecular Diagnostics tiefer aus, wodurch der Basiseffekt eines Ertrags in Höhe von CHF 77 Millionen aus Änderungen bei den Pensionsplänen im Jahr 2016 grösstenteils kompensiert wurde. Akquisitionen Im ersten Halbjahr 2017 erwarb der Konzern durch eine 100%ige Beteiligung Kontrolle über mySugr GmbH, einer der füh- renden mobilen Diabetesplattformen auf dem Markt. Insgesamt beliefen sich die Kosten des Erwerbs auf CHF 70 Millionen, die in bar bezahlt wurden. Im ersten Halbjahr 2017 fielen kernergebnisfremde Erträge in Höhe von CHF 196 Millionen aus Rückstellungen für bedingte Gegenleistungen («contingent consideration») an, was hauptsächlich auf die teilweise Auflösung von Rückstellungen in Zusammenhang mit den Akquisitionen von Dutalys und Trophos zurückzuführen ist. In Zusammenhang mit diesen Akqui sit ionen wurden Wertminderungen in Höhe von CHF 269 Millionen erfasst, wie unten im Abschnitt «Wertminderung von Goodwill und immateriellem Anlagevermögen» beschrieben. Das erste Halbjahr 2016 enthielt kernergebnisfremde Erträge in Höhe von CHF 147 Millionen aus Rückstellungen für bedingte Gegenleistungen («contingent consideration») und eine Wertminderung von immateriellem Anlagevermögen in diesem Zusammenhang in Höhe von CHF 187 Millionen. Die kernergebnisfremden Kosten enthielten im Vorjahr zudem Ausgaben in Höhe von CHF 166 Millionen aus der bis Mitte 2016 vollständigen Auflösung der Fair Value-Anpassung auf Vorräte von Esbriet. Siehe Anmerkungen 8 und 16 zur Halbjahresrechnung. Globale Restrukturierungspläne Im ersten Halbjahr 2017 setzte der Konzern die Umsetzung verschiedener grösserer globaler Restrukturierungspläne fort. Diese wurden in den Vorjahren eingeleitet und betreffen insbesondere die strategische Neuausrichtung des firmeneigenen Produktionsnetzwerks in der Division Pharma. Globale Restrukturierungspläne: Angefallene Kosten im 1. Halbjahr 2017 in Millionen CHF Standort- Diagnostics 1) konsolidierung 2) Sonstige Pläne 3) Total Globale Restrukturierungskosten –– Mitarbeiterbezogene Kosten 53 (68) 7 (8) –– Kosten Standortschliessungen 5 157 0 162 –– Veräusserungen von Produkten und Geschäftseinheiten 0 94 0 94 –– Weitere Reorganisationskosten 43 3 27 73 Total Kosten 101 186 34 321 1) Einschliesslich der Strategiepläne in der Division Diagnostics und des «Autonomy and Speed»-Plans bei Diabetes Care. 2) Einschliesslich der strategischen Neuausrichtung des firmeneigenen Produktionsnetzwerks in der Division Pharma. 3) Einschliesslich der Pläne für die Auslagerung von IT-Bereichen und anderen Funktionen. Division Diagnostics. Im Jahr 2016 in der Division Diagnostics lancierte Strategiepläne führten zu A ufwendungen in Höhe von CHF 62 Millionen, hauptsächlich für mitarbeiterbezogene Kosten. Die Ausgaben für verschiedene kleinere Pläne innerhalb der Division beliefen sich auf CHF 39 Millionen, darunter Kosten in Zusammenhang mit der Initiative «Autonomy and Speed» von Diabetes Care und IT-Projekten. 7 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick Standortkonsolidierung. Am 12. November 2015 gab die Division Pharma eine strategische Neuausrichtung des firmen eigenen Produktionsnetzwerks bekannt, darunter die Trennung von den Produktionsstätten Clarecastle in Irland, Leganés in Spanien, Segrate in Italien und Florence in den USA. Die im ersten Halbjahr 2017 für diesen Plan angefallenen Kosten betrugen CHF 176 Millionen, davon CHF 126 Millionen für nicht zahlungswirksame Abschreibungen und Sonderabschreibun- gen auf Sachanlagen. Gewisse Rückstellungen für mitarbeiterbezogene Kosten wurden aufgelöst, da das wahrscheinlichste Szenario für einen dieser Standorte wechselte. Er wird voraussichtlich nicht geschlossen, sondern veräussert. Die Veräus serung der Tochtergesellschaft Roche Carolina am Standort in Florence, USA, wurde abgeschlossen. Die Verbuchung der Veräusserung enthält kumulierte Währungsumrechnungsverluste aus der Konsolidierung in Höhe von CHF 91 Millionen, die in die Erfolgsrechnung transferiert wurden. Roche Carolina hatte ein positives Nettovermögen von rund USD 0,5 Milliarden seit der Gründung in den 1990er Jahren. In Schweizer Franken dargestellt nahm dieser Wert im Verlauf der vergangenen zwanzig Jahre ab. Sonstige globale Restrukturierungspläne. Den Hauptteil machten CHF 30 Millionen für die Auslagerung von IT-Bereichen und anderen Funktionen an Shared Service Centres und externe Anbieter aus. Wertminderung von Goodwill und immateriellem Anlagevermögen In der Division Pharma wurden Wertminderungen in Höhe von CHF 1 475 Millionen erfasst. Der grösste Einzelposten bezieht sich auf CHF 978 Millionen für die teilweise Wertminderung von produktbezogenem immateriellem Anlagevermögen in Zusammenhang mit Esbriet, das im Rahmen der InterMune-Akquisition erworben wurde. Hauptgrund dafür waren die im Vergleich zu den aktuellsten Langfristprognosen geringer als erwartet ausgefallenen Verkäufe von Esbriet im ersten Halbjahr 2017. Die nächsten Langfristprognosen werden im zweiten Halbjahr 2017 ausgearbeitet. Je nachdem, wie die Annahmen für Esbriet in diesen Prognosen ausfallen, kann es in der Jahresrechnung 2017 zu einer Überprüfung des immateriellen Vermögenswertes auf seine Werthaltigkeit oder zu einer Wertaufholung der Wertminderung kommen. Darüber hinaus wurde eine Wertminderung in Höhe von CHF 195 Millionen erfasst. Sie bezieht sich auf einen Wirkstoff, der im Rahmen der Akquisition von Trophos erworben wurde, und geht auf die Einführung eines Konkurrenzprodukts zurück. Eine weitere Wertminderung in Höhe von CHF 74 Millionen steht in Zusammenhang mit einem Entscheid zur Been- digung der Entwicklung eines Wirkstoffs, der im Rahmen der Dutalys-Akquisition erworben wurde. Wie zuvor im Abschnitt «Akquisit ionen» beschrieben, wurden im selben Zusammenhang Rückstellungen für bedingte Gegenleistungen («contingent consideration») aufgelöst, hauptsächlich in Zusammenhang mit den Akquisitionen von Trophos und Dutalys, was zu den Erträgen in Höhe von CHF 196 Millionen beitrug. Die weiteren Wertminderungen, die in der Division Pharma anfielen, beliefen sich auf insgesamt CHF 228 Millionen. In der Division Diagnostics gab es keine Wertminderungen. Zusätzliche Informationen dazu finden sich in Anmerkung 8 und 16 zur Halbjahresrechnung. Personalvorsorge Im ersten Halbjahr 2016 wurde ein betrieblicher Ertrag für nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwand in Höhe von CHF 426 Mil lionen erfasst, der sich auf im Juni 2016 angekündigte Änderungen bei Pensionsplänen des Konzerns in der Schweiz bezieht. Er widerspiegelte den Einmaleffekt, der sich infolge der Anpassung der Verbindlichkeit aus Personalvorsorge durch die Ände rungen der Pensionspläne ergab. Von diesem Betrag wurden CHF 310 Millionen in der Division Pharma, CHF 77 Millionen in der Division Diagnostics und CHF 39 Millionen in der Konzernzentrale erfasst. Der Effekt nach Steuern betrug CHF 341 Mil lionen. Der daraus resultierende Basiseffekt wirkte sich auf die Wachstumsraten der Halbjahresergebnisse 2017 aus. Zusätzliche Informationen zur Personalvorsorge des Konzerns finden sich auf Seite 34, in Anmerkung 11 zur Halbjahres rechnung und in Anmerkung 25 zur Jahresrechnung 2016. Rechtsfälle und Umweltschutz Aufgrund der Entwicklung in verschiedenen Rechtsverfahren, insbesondere im Fall Accutane, wurden gewisse bestehende Rückstellungen aufgelöst. Dies führte im ersten Halbjahr 2017 zu Erträgen in Höhe von CHF 204 Millionen. Detailliertere Angaben dazu finden sich in Anmerkung 9 zur Halbjahresrechnung. 8 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick Tresorerie und Ertragssteuern Der Finanzaufwand auf Basis des Kernergebnisses sank um 33% auf CHF 0,4 Milliarden. Grund dafür waren ein tieferer Zins- aufwand sowie ein Basiseffekt in Zusammenhang mit Verlusten von CHF 100 Millionen aus der Rückzahlung von Anleihen im Jahr 2016. Der sonstige Finanzertrag auf Basis des Kernergebnisses belief sich auf CHF 52 Millionen, darunter ein Netto ertrag aus Aktien in Höhe von CHF 89 Millionen, der durch Nettofremdwährungsverluste in Höhe von CHF 55 Millionen teilweise aufgehoben wurde. Auf Basis des Kernergebnisses nahm der Steueraufwand um 4% auf CHF 2,6 Milliarden zu und der effektive Konzernsteuersatz sank von 27,0% im ersten Halbjahr 2016 auf 26,7%. Hauptgrund dafür sind latente Steuer effekte, die sich aus Änderungen von Steuersätzen ergaben. Diese wurden durch den höheren Gewinnbeitrag aus Ländern, deren Steuersatz über dem durchschnittlichen Konzernsteuersatz liegt, namentlich den USA, teilweise aufgehoben. Konzerngewinn und Gewinn je Titel Der Konzerngewinn nach IFRS und der verwässerte Gewinn je Titel stiegen sowohl in Schweizer Franken als auch zu konstan ten Wechselkursen um jeweils 2%. Zu konstanten Wechselkursen nahm der Konzerngewinn auf Basis des Kernergebnisses um 7% und der Kerngewinn je Titel um 6% zu. Die Angaben auf Basis des Kernergebnisses enthalten keine kernergebnis- fremden Positionen wie globale Restrukturierungskosten, Abschreibungen und Wertminderungen von Goodwill und imma- teriellem Anlagevermögen und Kosten für Allianzen und Unternehmenszusammenschlüsse. Ohne den Basiseffekt aus Ä nderungen bei Pensionsplänen des Konzerns in der Schweiz im Jahr 2016 nahm der Kerngewinn je Titel um 12% zu. Konzerngewinn 1. Halbjahr 2017 2016 Veränderung in % Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CHF) (CER) Konzerngewinn nach IFRS 5 577 5 467 +2 +2 Überleitungspositionen (nach Steuern) –– Globale Restrukturierung 282 317 –11 –10 –– Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen 656 597 +10 +9 –– Wertminderung von Goodwill und immateriellem Anlagevermögen 972 284 +242 +240 –– Allianzen und Unternehmenszusammenschlüsse (199) 4 – – –– Rechtsfälle und Umweltschutz (104) 21 – – –– Normalisierter Steuerertrag aus anteilsbasierten Vergütungsplänen 3 71 –96 –95 Konzerngewinn auf Basis des Kernergebnisses 7 187 6 761 +6 +7 Auf den Seiten 68 bis 72 finden sich zusätzliche Informationen zum Konzerngewinn und zum Gewinn je Titel, unter anderem Berechnungen des Kerngewinns je Titel, sowie eine Überleitung der Kernergebnisse zu den nach IFRS publizierten Ergebnis- sen des Konzerns. 9 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick Finanzielle Position 30. Juni 2017 31. Dezember 2016 Veränderung in % Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CHF) (CER) Pharma Gesamtnettoumlaufvermögen 5 470 4 582 +19 +22 Langfristiges Nettobetriebsvermögen 24 021 26 174 –8 –4 Diagnostics Gesamtnettoumlaufvermögen 3 308 2 796 +18 +21 Langfristiges Nettobetriebsvermögen 13 116 13 392 –2 +1 Konzernzentrale Gesamtnettoumlaufvermögen (87) (104) –16 –16 Langfristiges Nettobetriebsvermögen (178) (213) –16 –15 Nettobetriebsvermögen 45 650 46 627 –2 +2 Nettoverschuldung (14 180) (13 248) +7 +15 Personalvorsorge (6 144) (6 940) –11 –11 Ertragssteuern (599) (390) +54 +113 Sonstiges nichtbetriebliches Nettovermögen 552 353 +56 +54 Total Nettovermögen 25 279 26 402 –4 –2 Im Vergleich zum Jahresbeginn wurde der Schweizer Franken gegenüber dem US-Dollar deutlich stärker. Dies führte zu einem negativen Währungsumrechnungseffekt auf das Nettobetriebsvermögen, der auf Konzernebene durch die natürliche Absicherung durch auf US-Dollar lautende Anleihen des Konzerns aufgehoben wurde. Die Aufwertung des Schweizer F rankens gegenüber dem japanischen Yen wurde durch die Abschwächung gegenüber dem Euro teilweise aufgehoben, was zu einem leicht negativen Währungsumrechnungseffekt auf die Bilanzpositionen führte. Die verwendeten Währungs umrechnungskurse finden sich auf Seite 29. In der Division Pharma nahm das Nettoumlaufvermögen um 22% (CER) zu. Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist auf hohe Verkäufe im zweiten Quartal 2017 und auf längere Zahlungsfristen für gewisse neue Produkte zurückzuführen. Für den Rückgang bei den Vorräten war der gleiche Umsatzeffekt verantwortlich, da die Warenbestände am Ende der Berichtsperiode relativ tief waren. Dazu beigetragen hat auch die tiefere Produktion im Verlauf des ersten Halb- jahres 2017. Die Verbindlichkeiten nahmen seit Ende 2016 ab. Grund dafür ist die Begleichung per Jahresende ausstehender Verbindlichkeiten und Abgrenzungen, darunter Leistungen an Arbeitnehmer. Das langfristige Nettobetriebsvermögen fiel aufgrund der Wertminderungen von immateriellen Anlagevermögen in Höhe von CHF 1,5 Milliarden tiefer aus. In der Division Diagnostics ist die Zunahme des Gesamtnettoumlaufvermögens um 21% (CER) vor allem einem Anstieg der Vorräte sowie einer Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zuzuschreiben. Für den Anstieg der Vorräte sind die höhere Nachfrage in Schwellenmärkten sowie die Vorbereitung neuer Markteinführungen verantwortlich. Die Verbindlichkei- ten n ahmen seit Ende 2016 aus ähnlichen Gründen ab, wie sie für die Division Pharma beschrieben wurden. Das langfristige Nettobetriebsvermögen blieb insgesamt relativ konstant. Die Zunahme der Nettoverschuldung ist der Dividendenzahlung von CHF 7,1 Milliarden zuzuschreiben, die durch den freien Geldfluss in Höhe von CHF 5,6 Milliarden teilweise aufgehoben wurde. Die Nettoverbindlichkeiten aus Personalvorsorge nahmen um CHF 0,8 Milliarden auf CHF 6,1 Milliarden ab. Dies ist auf die bessere Entwicklung der Vermögenswerte in Zusammenhang mit Pensionsplänen des Konzerns in der Schweiz und auf höhere Diskontsätze zurückzuführen. Die Zunahme der Nettosteuerverbindlichkeiten beruht hauptsächlich darauf, dass der Steueraufwand die bezahlten Steuern überstieg. 10 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick Freier Geldfluss 1. Halbjahr 2017 2016 Veränderung in % Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CHF) (CER) Pharma 7 560 5 937 +27 +26 Diagnostics 260 (183) – – Konzernzentrale (231) (267) –13 –13 Freier Geldfluss aus operativen Tätigkeiten 7 589 5 487 +38 +37 Tresorerie-Aktivitäten (351) (890) –61 –60 Bezahlte Steuern (1 633) (1 748) –7 –8 Freier Geldfluss 5 605 2 849 +97 +95 Für die Definition des freien Geldflusses siehe Seiten 73–74. Der freie Geldfluss aus operativen Tätigkeiten des Konzerns belief sich im ersten Halbjahr 2017 auf CHF 7,6 Milliarden, was einer Zunahme um CHF 2,1 Milliarden bzw. 37% (CER) entspricht und auf zwei Gründe zurückzuführen ist. Einerseits auf den höheren Bargeldzufluss aus dem Geschäft aufgrund der besseren operativen Ergebnisse, da das Verkaufswachstum die operativen Baraufwendungen überstieg. Andererseits auf den im Vergleich zur Vorjahresperiode geringeren Anstieg beim Gesamtnettoumlaufvermögen. Während die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in beiden Berichtsperioden zunah- men, wurde die Erhöhung der Lagerbestände im ersten Halbjahr 2016, die teilweise in Zusammenhang mit der Vorbereitung von Markteinführungen erfolgte, im ersten Halbjahr 2017 nicht wiederholt. Sowohl die Investitionen in Sachanlagen als auch in immaterielles Anlagevermögen fielen tiefer aus als im ersten Halbjahr 2016. Der freie Geldfluss betrug im ersten Halbjahr 2017 CHF 5,6 Milliarden, was einer Zunahme um CHF 2,8 Milliarden im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 entspricht. Grund dafür ist der höhere freie Geldfluss aus operativen Tätigkeiten und ein tieferer Nettomittelabfluss aus Tresorerie-Aktivitäten, darunter vor allem tiefere Zinszahlungen. 11 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick Operative Ergebnisse der Division Pharma Operative Ergebnisse der Division Pharma im 1. Halbjahr Veränderung Veränderung 2017 2016 in % in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CHF) (CER) Ergebnisse nach IFRS Verkäufe 20 521 19 460 +5 +5 Lizenzeinnahmen und sonstige betriebliche Erträge 1 115 926 +20 +19 Kosten der verkauften Produkte (5 917) (4 809) +23 +21 Marketing und Vertrieb (3 116) (3 048) +2 +2 Forschung und Entwicklung (4 943) (4 619) +7 +7 Allgemeines und Administration (447) (279) +60 +60 Betriebsgewinn 7 213 7 631 –5 –5 –– Marge in % der Verkäufe 35,1 39,2 –4,1 –3,8 Kernergebnisse 1) Verkäufe 20 521 19 460 +5 +5 Lizenzeinnahmen und sonstige betriebliche Erträge 1 115 926 +20 +19 Kosten der verkauften Produkte (4 180) (3 868) +8 +6 Marketing und Vertrieb (3 107) (3 039) +2 +2 Forschung und Entwicklung (4 383) (4 129) +6 +6 Allgemeines und Administration (709) (366) +94 +94 Kernbetriebsgewinn 9 257 8 984 +3 +3 –– Marge in % der Verkäufe 45,1 46,2 –1,1 –0,9 Finanzielle Position Gesamtnettoumlaufvermögen 5 470 4 582 +19 +22 Langfristiges Nettobetriebsvermögen 24 021 26 174 –8 –4 Nettobetriebsvermögen 29 491 30 756 –4 0 Freier Geldfluss 2) Freier Geldfluss aus operativen Tätigkeiten 7 560 5 937 +27 +26 –– Marge in % der Verkäufe 36,8 30,5 +6,3 +6,2 1) Für die Definition der Kernergebnisse siehe Seiten 68–72. 2) Für die Definition des freien Geldflusses siehe Seiten 73–74. 12 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick Überblick über die Verkäufe Division Pharma – Verkäufe nach Therapiebereichen im 1. Halbjahr Veränderung In % In % 2017 2016 in % der Verkäufe der Verkäufe Therapiebereich (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2017) (2016) Onkologie 12 995 12 418 +4 63 62 Immunologie 3 739 3 414 +9 18 18 Infektionskrankheiten 779 935 –17 4 5 Ophthalmologie 727 704 +2 4 4 Neurologie 526 325 +60 3 2 Übrige Therapiebereiche 1 755 1 664 +4 8 9 Total Verkäufe 20 521 19 460 +5 100 100 Die Verkäufe der Division Pharma nahmen um 5% (CER) auf CHF 20,5 Milliarden zu, angeführt vom Wachstum in den Berei- chen Onkologie und Immunologie. Zum Verkaufswachstum beigetragen haben vor allem die kürzlich eingeführten Produkte Tecentriq, Ocrevus und Alecensa, die neue Verkäufe in Höhe von CHF 0,5 Milliarden generierten, was rund der Hälfte des Umsatzwachstums der Division entspricht. Weitere wichtige Wachstumstreiber waren Perjeta, MabThera/Rituxan, Xolair und Actemra/RoActemra. MabThera/Rituxan, Herceptin und Avastin erzielten alle Verkäufe von mehr als CHF 3,0 Milliarden. MabThera/Rituxan verzeichnete sowohl in der Onkologie als auch in der Immunologie ein Verkaufswachstum. Die Verkäufe von Herceptin nahmen insbesondere in den USA zu. Die Verkäufe von Avastin gingen aufgrund des Wettbewerbsdrucks um 1% zurück. Der Rückgang der Verkäufe von Tamiflu ist der Konkurrenz durch Generika in den USA zuzuschreiben. Im ersten Halbjahr 2017 wurden die ersten Biosimilars für MabThera/Rituxan auf verschiedenen europäischen Märkten eingeführt. Sie hatten bis jetzt jedoch nur geringe Auswirkungen auf die Verkäufe. Das Wachstum von Tecentriq wurde hauptsächlich von der Aufnahme des Präparats zur Behandlung von metastasierendem Blasenkrebs und metastasierendem nichtkleinzelligem Lungenkrebs in den USA angekurbelt. Das HER2-Produktportfolio wies wiederum ein Wachstum auf und verzeichnete im ersten Halbjahr 2017 ein Umsatzplus von 6%. Ein wichtiger Wachstums- träger war der Anstieg der weltweiten Nachfrage nach Perjeta zur neoadjuvanten Behandlung sowie bei metastasierendem Krebs. Ocrevus wurde im April 2017 in den USA eingeführt und wurde gut aufgenommen. Das Verkaufswachstum in der Immunologie ist den Verkäufen von Xolair in den USA und der zunehmenden Anwendung von Actemra/RoActemra in den USA und in Europa zu verdanken. In den USA und Japan waren die Verkäufe von Alecensa deutlich höher. 13 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick Verkäufe der Produkte Division Pharma – Verkäufe im 1. Halbjahr Veränderung In % In % 2017 2016 in % der Verkäufe der Verkäufe (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2017) (2016) Onkologie Herceptin 3542 3 434 +3 17 18 Avastin 3405 3 430 –1 17 18 MabThera/Rituxan 1) 3048 2 952 +3 15 13 Perjeta 1065 906 +17 5 5 Kadcyla 443 408 +9 2 2 Tarceva 436 520 –17 2 3 Tecentriq 237 19 Über +500 1 0 Xeloda 229 230 –1 1 1 Alecensa 148 72 +103 1 0 Gazyva/Gazyvaro 133 91 +44 1 0 Übrige Produkte 309 356 –13 1 2 Total Onkologie 12 995 12 418 +4 63 62 Immunologie Actemra/RoActemra 922 814 +13 4 4 Xolair 866 731 +17 4 4 MabThera/Rituxan 1) 789 750 +7 4 4 Esbriet 418 358 +16 2 2 Pulmozyme 352 337 +4 2 2 CellCept 346 373 –7 2 2 Übrige Produkte 46 51 –13 0 0 Total Immunologie 3 739 3 414 +9 18 18 Infektionskrankheiten Tamiflu 364 410 –12 2 2 Rocephin 143 157 –7 1 1 Valcyte/Cymevene 127 160 –21 1 1 Pegasys 92 143 –35 0 1 Übrige Produkte 53 65 –22 0 0 Total Infektionskrankheiten 779 935 –17 4 5 Ophthalmologie Lucentis 727 704 +2 4 4 Total Ophthalmologie 727 704 +2 4 4 Neurologie Ocrevus 192 0 – 1 0 Madopar 163 140 +14 1 1 Übrige Produkte 171 185 –8 1 1 Total Neurologie 526 325 +60 3 2 Übrige Therapiebereiche Activase/TNKase 613 537 +13 3 3 Mircera 236 241 –3 1 1 NeoRecormon/Epogin 156 161 –3 1 1 Übrige Produkte 750 725 +3 3 4 Total übrige Therapiebereiche 1 755 1 664 +4 8 9 Total Verkäufe 20 521 19 460 +5 100 100 1) Aufteilung der gesamthaften Verkäufe von MabThera/Rituxan in Höhe von CHF 3 837 Millionen (2016: CHF 3 702 Millionen) in die beiden Bereiche Onkologie und Immunologie. 14 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick HER2-Produktportfolio (Herceptin, Perjeta und Kadcyla). Zur Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs und HER2- positivem metastasierendem Magenkrebs (nur Herceptin). Das HER2-Portfolio verzeichnete ein Wachstum von insgesamt 6% auf CHF 5,0 Milliarden. Die Verkäufe von Herceptin nahmen um 3% zu, angetrieben vom Wachstum in den USA (+6%), das teilweise auf die Staffelung der Einkäufe von Grosshändlern nach der Lancierung einer neuen Darreichungsform zurück- zuführen ist. Auch in der Region International stieg die Nachfrage nach Herceptin, insbesondere in Brasilien und China. Die Verkäufe von Perjeta verzeichneten in allen Regionen ein Wachstum infolge der höheren Nachfrage zur neoadjuvanten Behandlung sowie bei metastasierendem Krebs, insbesondere in Europa (+21%), den USA (+10%) und der Region Inter national (+44%). Auch die Verkäufe von Kadcyla zeigten ein Wachstum, vor allem in der Region International (+47%). MabThera/Rituxan. Zur Behandlung des Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL), der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL), des follikulären Lymphoms (FL) und der rheumatoiden Arthritis (RA) sowie bestimmter Arten von ANCA-assoziierten Vaskuli- tiden. Die Verkäufe legten um 3% zu. Dazu beigetragen haben sowohl das Wachstum in der Onkologie als auch in der Immu- nologie. In den USA, wo das Produkt in fast allen zugelassenen Indikationen eine breite Anwendung findet, nahmen die Ver- käufe um 5% zu. Höhere Verkäufe wurden auch in der Region International verzeichnet, insbesondere in China (+10%) dank verbesserter Kostenerstattungen. In Europa gingen die Verkäufe um 1% zurück, was vor allem Preiskürzungen in Frankreich zuzuschreiben ist. Die ersten Biosimilars für MabThera/Rituxan, die im ersten Halbjahr 2017 auf verschiedenen europäischen Märkten eingeführt wurden, hatten bis jetzt nur geringe Auswirkungen auf die Verkäufe. Avastin. Zur Behandlung von fortgeschrittenem Dickdarm-/Enddarm-, Brust-, Lungen-, Nieren-, Gebärmutterhals- und Eierstockkrebs sowie rezidivierendem Glioblastom (einer Form von Hirntumor). Trotz beachtlicher Verkäufe in Höhe von CHF 3,4 Milliarden wurde dennoch ein Rückgang von 1% im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. In den USA, wo Avastin in allen zugelassenen Indikationen eine breite Anwendung findet, sanken die Verkäufe um 3%, was auf die Konkurrenz durch Immuntherapeutika bei Lungenkrebs zurückzuführen ist. In Europa nahmen die Verkäufe um 5% ab. Hauptgrund dafür ist, dass die Indikation Brustkrebs in Frankreich gestrichen wurde. Die Region International verzeichnete ein Verkaufswachs- tum von 11%, insbesondere in China, wo die Verkäufe infolge einer besseren Marktdurchdringung im Bereich Lungen- und Dickdarm-/Enddarmkrebs zunahmen. In Japan sanken die Verkäufe um 3% infolge der negativen Auswirkungen der alle zwei Jahre staatlich verordneten Preiskürzungen, die im Jahr 2016 vorgenommen wurden. Actemra/RoActemra. Zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA), bestimmter Formen der juvenilen idiopathischen Arthritis und der Riesenzellarteriitis (nur USA). Die Verkäufe nahmen um 13% zu. Alle Regionen trugen zum Wachstum bei, mit besonders hohen Zuwächsen in den USA (+16%) und Europa (+15%). Angekurbelt wurde das Wachstum durch die weitere Aufnahme des Präparats in seiner subkutanen Darreichungsform. Der Anstieg der Verkäufe in Japan um 7% ist dem anhaltenden Wachstum der subkutanen Darreichungsform zu verdanken. Xolair. Zur Behandlung von mittelschwerem bis schwerem anhaltendem allergischem Asthma (AA) und chronischer idiopathischer Urtikaria (CIU). Die Verkäufe nahmen um 17% zu. Grund dafür ist das Mengenwachstum in beiden Indikationen in den USA. Lucentis. Zur Behandlung der feuchten altersbedingten Makuladegeneration (wAMD), des Makulaödems nach Netzhaut- venenverschluss (RVO) und des diabetischen Makulaödems (DME). Die Zunahme der Verkäufe von Lucentis in den USA (+2%) ist auf die Einführung von Fertigspritzen und das allgemeine Marktwachstum zurückzuführen. Activase/TNKase. Zur Behandlung von akutem ischämischem Schlaganfall (AIS) und akutem Myokardinfarkt (AMI). Die Zunahme der Verkäufe um 13%, angeführt vom Wachstum in den USA, ist hauptsächlich auf die breitere Anwendung in Krankenhäusern sowie auf die gestiegene Anzahl an Patienten, die behandelt werden, zurückzuführen. Übrige Produkte. Das Wachstum der Verkäufe von Tecentriq und Ocrevus ist vor allem der raschen Aufnahme in den USA zu verdanken. Zum Anstieg der Verkäufe von Alecensa hat die wachsende Nachfrage insbesondere in den USA und Japan beigetragen. Die Verkäufe dieser drei neu eingeführten Produkte machten die Hälfte des Umsatzwachstums der Division aus. 15 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick Division Pharma – Verkäufe nach Regionen im 1. Halbjahr Veränderung In % In % 2017 2016 in % der Verkäufe der Verkäufe Region (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2017) (2016) Vereinigte Staaten 10 185 9 273 +8 50 48 Europa 4 539 4 639 0 22 24 Japan 1 771 1 756 0 9 9 International 4 026 3 792 +5 19 19 –– EEMEA 1) 756 851 –9 4 5 –– Lateinamerika 1 089 892 +14 5 5 –– Asien-Pazifik 1 734 1 627 +6 8 7 –– Übrige Regionen 447 422 +5 2 2 Total Verkäufe 20 521 19 460 +5 100 100 1) Osteuropa, Nahost und Afrika. Vereinigte Staaten. Die Verkäufe stiegen um 8%, angeführt vom Wachstum der kürzlich eingeführten Produkte Tecentriq und Ocrevus. Die gestiegene Nachfrage führte bei Xolair zu einem Umsatzplus von 17%. Auch die Verkäufe von MabThera/ Rituxan nahmen wiederum zu (+5%). Der Rückgang der Verkäufe von Tamiflu ist der Konkurrenz durch Generika zuzuschreiben. Die um 3% tieferen Verkäufe von Avastin sind der Konkurrenz durch Immuntherapeutika zuzuschreiben. Zwangsrabatte an Krankenhäuser im Rahmen des «340B Drug Discount Program» fielen höher aus, wenn auch im geringeren Ausmass als im Vorjahr. Grund dafür war vor allem der Anstieg der Verkäufe bei den Krebsmedikamenten. Europa. Die Verkäufe blieben insgesamt stabil. Zum erneuten Wachstum des HER2-Produktportfolios trugen vor allem die Verkäufe von Perjeta bei, insbesondere in Spanien, Italien und dem V ereinigten Königreich. Das Verkaufswachstum von Actemra/RoActemra ist der höheren Nachfrage nach der subkutanen Darreichungsform zu verdanken. Der Rückgang der Verkäufe von Avastin ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Indikation Brustkrebs in Frankreich gestrichen wurde. Im ersten Halbjahr 2017 wurden die ersten Biosimilars von M abThera/Rituxan auf verschiedenen Märkten in der EU eingeführt. Die ersten Biosimilars von Herceptin könnten im zweiten Halbjahr 2017 in Europa auf den Markt kommen. Die Auswirkungen dieser Biosimilars auf die Verkäufe waren bis jetzt gering. Japan. Die Verkäufe lagen im Rahmen der Vorjahresperiode. Zuwächse verzeichneten Alecensa (+42%), das Osteoporose- Medikament Edirol (+10%) und Actemra/RoActemra (+7%). Aufgehoben wurde dieses Wachstum durch den Rückgang der Verkäufe von Avastin (–3%). Grund dafür ist der negative Einfluss der alle zwei Jahre staatlich verordneten Preiskürzungen, die im Jahr 2016 vorgenommen wurden. International. Die Verkäufe stiegen um 5%. Dazu beigetragen haben insbesondere die Subregionen Lateinamerika und Asien-Pazifik. Die Zuwächse in Brasilien wurden von Herceptin angekurbelt. Grund dafür waren eine höhere Nachfrage zusammen mit gewissen zeitlichen Effekten bei der Terminierung von Tendergeschäften. Die Verkäufe in China nahmen dank zusätzlicher Rückerstattungen und einer besseren Marktdurchdringung von Avastin, Herceptin und MabThera/Rituxan zu. In Russland hatte die Konkurrenz durch nicht vergleichbare Biologika einen negativen Einfluss auf die Verkäufe von Herceptin und Avastin. Division Pharma – Verkäufe in den sieben führenden Schwellenmärkten (E7) im 1. Halbjahr Veränderung In % In % 2017 2016 in % der Verkäufe der Verkäufe Land (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) (2017) (2016) Brasilien 511 335 +29 2 2 China 912 846 +11 4 4 Indien 34 43 –23 0 0 Mexiko 129 132 +4 1 1 Russland 30 63 –60 0 0 Südkorea 184 154 +14 1 1 Türkei 146 153 +17 1 1 Total Verkäufe 1 946 1 726 +11 9 9 16 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick Konkurrenz durch Generika und Biosimilars. Die Einführung von Generika, Biosimilars oder nicht vergleichbaren Biologika für ein Medikament gleicher oder verwandter Art hat in der Regel einen deutlichen Umsatzrückgang für das betroffene P rodukt zur Folge, da andere Produzenten diese meistens zu einem günstigeren Preis anbieten. Produktverkäufe, die im ersten Halbjahr 2017 von einem kürzlich erfolgten Patentverlust betroffen waren Veränderung 2017 2016 in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) Kommentar Patentablauf in den USA im Jahr 2018, Pegasys 92 143 –35 in anderen wichtigen Märkten ab 2017 Patentablauf in den USA und in anderen Tamiflu 364 410 –12 wichtigen Märkten im Jahr 2016 Patentablauf in den USA im Jahr 2015, Valcyte/Cymevene 127 160 –21 in anderen wichtigen Märkten ab 2017 Das geistige Eigentum für jedes einzelne Biopharmazeutikum kann verschiedene Patente und Patentfristen umfassen. Es ist deshalb schwierig, das exakte Datum des Patentablaufs von Biopharmazeutika anzugeben. Der Konzern geht derzeit davon aus, dass einige Basis- bzw. Primärpatente für wichtige Biopharmazeutika folgendermassen abzulaufen beginnen: •• MabThera/Rituxan: ab zirka Mitte 2018 in den USA •• Herceptin: ab zirka 2019 in den USA •• Avastin: ab zirka 2020 in den USA und ab zirka 2020 in der EU •• Subkutane Darreichungsformen von MabThera/Rituxan und Herceptin: nach 2025 (Sekundärpatentrechte) Die Stoffschutzpatente für MabThera/Rituxan und Herceptin sind in der EU abgelaufen. Im ersten Halbjahr 2017 wurden die ersten Biosimilars für MabThera/Rituxan auf verschiedenen europäischen Märkten eingeführt. Sie hatten bis jetzt jedoch nur geringe Auswirkungen auf die Verkäufe. Aufgrund öffentlich zugänglicher Informationen von Konkurrenzunternehmen hält der Konzern es derzeit für wahrscheinlich, dass die ersten Biosimilars für Herceptin ab der zweiten Jahreshälfte 2017 auf den europäischen Markt kommen könnten. Es bestehen immer noch viele Unsicherheiten darüber, wann spezifische Biosimilars für biologische Präparate des Konzerns von der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zugelassen werden. Operative Ergebnisse Division Pharma – Lizenzeinnahmen und sonstige betriebliche Erträge im 1. Halbjahr 2017 2016 Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) Lizenzeinnahmen 749 766 –4 Erträge aus sonstigen Lizenzvereinbarungen 45 40 +15 Erträge aus der Veräusserung von Produkten und sonstige betriebliche Erträge 321 120 +167 Total – nach IFRS und auf Basis Kernergebnis 1 115 926 +19 Der Anstieg um 19% zu konstanten Wechselkursen beruht auf einem Ertrag in Höhe von CHF 231 Millionen aus der Veräusserung von Produkten, insbesondere aus dem Verkauf der weltweiten Rechte für Dilatrend und Kytril (ohne Japan), im Vergleich zu CHF 50 Millionen im ersten Halbjahr 2016. Der Rückgang der Lizenzeinnahmen um 4% ist hauptsächlich auf den Ablauf lizenzgebührenpflichtiger Patente für Eylea zurückzuführen und wurde durch eine Nettozunahme der Verkäufe innerhalb des Lizenzportfolios teilweise aufgehoben. 17 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick Division Pharma – Kosten der verkauften Produkte im 1. Halbjahr 2017 2016 Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) Produktionskosten der verkauften Produkte und Periodenkosten (2 708) (2 393) +10 Lizenzabgaben (338) (402) –16 Aufwendungen für Allianzen und Kooperationen (1 147) (1 069) +6 Wertminderung von Sachanlagen 13 (4) – Kosten der verkauften Produkte – auf Basis Kernergebnis (4 180) (3 868) +6 Globale Restrukturierungspläne (81) (121) –32 Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen (678) (654) +3 Werminderung von immateriellem Anlagevermögen (978) 0 – Unternehmenszusammenschlüsse – Fair Value-Anpassung auf Vorräte 0 (166) –100 Total – nach IFRS (5 917) (4 809) +21 Auf Basis des Kernergebnisses nahmen die Kosten um 6% (CER) zu. Bezogen auf die Verkäufe stieg der prozentuale Anteil der Kosten der verkauften Produkte um 0,4 Prozentpunkte auf 20,3%. Die Produktionskosten der verkauften Produkte nahmen um 10% zu und lagen somit über dem Wachstum der Verkäufe von 5%. Die Division Pharma hat in den letzten Jahren hohe Investitionen in das Produktionsnetzwerk von Biopharmazeutika getätigt. Die Inbetriebnahme dieser Anlagen führt zu einem gewissen Anstieg der Kosten, insbesondere während der Anlaufphase. Die Lizenzabgaben nahmen um 16% ab. Dies ist den geringeren Verkäufen verschiedener Produkte zuzuschreiben, insbesondere dem Verkaufsrückgang von Tamiflu in den USA nach Ablauf des Patents. Kernergebnisfremde Kosten enthalten die Abschreibung auf immaterielles Anlage vermögen, hauptsächlich auf das produktbezogene immaterielle Anlagevermögen in Zusammenhang mit Esbriet, das im Rahmen der InterMune-Akquisition im Jahr 2014 erworben wurde. Die Halbjahresergebnisse 2017 enthalten zudem CHF 978 Millionen für die Wertminderung dieses immateriellen Anlagevermögens, da die Verkäufe von Esbriet im ersten Halbjahr 2017 tiefer ausgefallen sind, als gemäss aktuellster Langfristprognose erwartet worden war. Das Ergebnis 2016 enthielt die restliche Auflösung der Fair Value-Anpassung auf die Vorräte von Esbriet in Höhe von CHF 166 Millionen. Division Pharma – Marketing und Vertrieb im 1. Halbjahr 2017 2016 Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) Marketing und Vertrieb – auf Basis Kernergebnis (3 107) (3 039) +2 Globale Restrukturierungspläne (6) (8) –15 Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen (3) (1) +156 Total – nach IFRS (3 116) (3 048) +2 Auf Basis des Kernergebnisses nahmen die Kosten um 2% (CER) zu. Der prozentuale Anteil der Kosten bezogen auf die Verkäufe sank von 15,6% in der Vorjahresperiode auf 15,1%. Kosten fielen für die Verbesserung des Patientenzugangs sowie für die Einführungen von Tecentriq, Ocrevus und weiteren Produkten an. Division Pharma – Forschung und Entwicklung im 1. Halbjahr 2017 2016 Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) Forschung und Entwicklung – auf Basis Kernergebnis (4 383) (4 129) +6 Globale Restrukturierungspläne 1 (45) – Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen (64) (68) –7 Wertminderung von immateriellem Anlagevermögen (497) (377) +31 Total – nach IFRS (4 943) (4 619) +7 18 | Roche Halbjahresbericht 2017
Finanzieller Überblick Auf Basis des Kernergebnisses nahmen die Kosten um 6% (CER) zu. Der prozentuale Anteil der Kosten bezogen auf die Verkäufe nahm um 0,2 Prozentpunkte auf 21,4% zu. Das Gebiet der Onkologie blieb der primäre Bereich der Forschung und Entwicklung mit Tecentriq und Krebsimmuntherapien als wichtigen Wachstumstreibern. Dies gilt auch für die Ausgaben in der späten Entwicklung. In der frühen Forschung und Entwicklung steht die Onkologie ebenfalls an erster Stelle, wobei vor allem in die Immunologie und Neurologie investiert wurde. Die Division Pharma wendete zudem insgesamt CHF 260 Millionen für die Einlizenzierung von Produkten und Technologien auf, die sich in der Entwicklung befinden. Diese wurden als immate- rielles Anlagevermögen aktiviert. Die Wertminderungen in Höhe von CHF 497 Millionen enthalten eine Wertminderung in Höhe von CHF 195 Millionen, die sich auf einen Wirkstoff bezieht, der im Rahmen der Akquisition von Trophos erworben wurde, und auf die Einführung eines Konkurrenzprodukts zurückgeht. Eine weitere Wertminderung in Höhe von CHF 74 Millionen steht in Zusammenhang mit einem Entscheid zur Beendigung der Entwicklung eines Wirkstoffs, der im Rahmen der Dutalys- Akquisition erworben wurde. Division Pharma – Allgemeines und Administration im 1. Halbjahr 2017 2016 Veränderung in % (Mio. CHF) (Mio. CHF) (CER) Administration (577) (556) +3 Personalvorsorge – nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0 311 –100 Unternehmenssteuern und Kapitalsteuern (169) (164) +3 Sonstige allgemeine Positionen 37 43 –24 Allgemeines und Administration – auf Basis Kernergebnis (709) (366) +94 Globale Restrukturierungspläne (118) (61) +91 Allianzen und Unternehmenszusammenschlüsse 186 152 +22 Rechtsfälle und Umweltschutz 194 (4) – Total – nach IFRS (447) (279) +60 Auf Basis des Kernergebnisses nahmen die Kosten um 94% (CER) zu, und der prozentuale Anteil bezogen auf die Verkäufe stieg von 1,9% auf 3,5%. Grund dafür ist ein Ertrag infolge von Änderungen bei Pensionsplänen im ersten Halbjahr 2016. Ohne diesen Ertrag nahmen die Kosten auf Basis des Kernergebnisses um 5% zu. Die Erträge aus Allianzen und Unter nehmenszusammenschlüssen enthalten die Auflösung von Rückstellungen für bedingte Gegenleistungen («contingent consideration») in Zusammenhang mit den Akquisitionen von Trophos und Dutalys. Die globalen Restrukturierungskosten beziehen sich hauptsächlich auf die Veräusserung des Standortes in Florence, USA. Die Auflösung von Rückstellungen für Rechtsfälle führte zu einem Ertrag in Höhe von CHF 204 Millionen. Grund für die Auflösung ist die Entwicklung in verschiedenen Rechtsverfahren, insbesondere im Fall Accutane. Operative Ergebnisse der Subdivisionen Roche Pharma und Chugai Operative Ergebnisse der Pharma-Subdivisionen im 1. Halbjahr in Millionen CHF Roche Pharma Chugai Division Pharma 2017 2016 2017 2016 2017 2016 Verkäufe –– An Drittkunden 18 750 17 704 1 771 1 756 20 521 19 460 –– Innerhalb der Division 686 719 326 329 1 012 1 048 Kernbetriebsgewinn 8 928 8 552 436 380 9 257 8 984 –– Marge in % der Verkäufe an Drittkunden 47,6 48,3 24,6 21,6 45,1 46,2 Betriebsgewinn 6 901 7 205 419 374 7 213 7 631 –– Marge in % der Verkäufe an Drittkunden 36,8 40,7 23,7 21,3 35,1 39,2 Freier Geldfluss aus operativen Tätigkeiten 7 203 5 874 357 63 7 560 5 937 –– Marge in % der Verkäufe an Drittkunden 38,4 33,2 20,2 3,6 36,8 30,5 Der Betriebsgewinn und der Kernbetriebsgewinn der Division Pharma enthalten beide die Eliminierung von minus CHF 107 Millionen für nicht realisierte konzern interne Gewinne zwischen Roche Pharma und Chugai (2016: plus CHF 52 Millionen). 19 | Roche Halbjahresbericht 2017
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