SCHULTHEATER DER LÄNDER * 21 - SDL *21 GOES DIGITAL
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SCHULTHEATER
DER LÄNDER * 21
SDL *21
SCHULTHEATER DER LÄNDER 2021
GOES DIGITAL
19.09. –
23.09.
2021
IN ULM
www.sdl2021.de || #sdl21
PROGRAMM
Die Bereiche werden euch individualisiert angezeigt, sodass Workshops und Fachforen. Daher ist dieser Bereich nur für
nur Bereiche eingeblendet sein, die euch über die Festival- Fachtagungsteilnehmer*innen und Spielleiter*innen zu se-
woche hinweg betreffen. Folgende Bereiche könnt ihr dieses hen. In diesem Bereich ist ein Stream für die Fachvorträge
Jahr entdecken: sowie Breakoutrooms für die Workshops und Fachforen ein-
gebunden. Da die Workshops nur mit vorheriger Anmeldung
Theater: Der Theater-Stream ist das zentrale Herzstück des betreten werden können, werden diese speziell für diesen
Festivalprogramms. Hier finden alle Aufführungen, Rück- Tag eingeblendet und es kann nur der selbst gewählte Work-
spiele sowie die Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung shop gesehen werden. Bei den Fachforen gibt es die Beson-
statt. Zudem habt ihr unter dem Stream die Möglichkeit, derheit der Limits: da alle Fachforen gleich ausgelastet sein
euch mit den anderen Festivalteilnehmer*innen in Breakou- sollen, können sich lediglich jeweils 25 Personen in die Bre-
trooms des „Theatervorplatzes“ zu den Aufführungen auszu- akoutrooms einwählen. Dass das Limit erreicht wurde, seht
tauschen und die Aufführungen zu kommentieren. Zu allen ihr daran, dass der Button zum Eintreten nicht mehr klickbar
Aufführungen gibt es zudem einen Link zu einem bestimmten ist. In diesem Fall würden wir euch bitten, ein anderes Forum
Padlet, auf dem ihr eure ersten Eindrücke festhalten könnt. auszuwählen.
Stadtspiel: Dieser Bereich ist nur für Schüler*innen der teil- Klub Fachtagung: Der Klub Fachtagung ist ebenfalls ein
nehmenden Gruppen gedacht. In diesem Bereich ist ein Bereich des Austauschs und Miteinander, ist allerdings nur
Stream eingebunden, der dich zu bestimmten Zeiten durch für Fachtagungsteilnehmer*innen und Spielleiter*innen ge-
die Stadt Ulm und das Stadtspiel führt. dacht, um sich gemütlich zu treffen oder zu unterhalten. Die-
ser Bereich ist nach Ulmer Kneipen und Lokalen gestaltet und
Klub SDL: Im Klub SDL steht das Miteinander aller Schüler*in- ist ebenfalls die gesamte Festivalwoche verfügbar. Mehr In-
nen im Vordergrund. Der Klub besteht aus mehreren Räu- formationen findet ihr auf Seite 32 und 33 zu den Klubs.
men, die nach Ulmer Plätzen gestaltet sind, an denen sich
Ulmer Schüler*innen gerne aufhalten. Hier könnt ihr euch je- Unser Tipp und unsere Bitte: Lass euch voll und ganz auf
derzeit mit anderen verabreden oder auch einfach mal rein- dieses digital Abendteuer ein. Das Festival leben von Inter-
schauen, ob aktuell jemand im Raum ist. Mehr Informationen aktion. Chattet, trefft euch, tausch euch aus, genießt die Zeit
findet ihr auf Seite 32 und 33 zu den Klubs. zusammen in dieser tollen Konstellation. Und natürlich: Lernt
Ulm als Gastgeber kennen: wir geben uns alle Mühe, dass ihr
Fachtagung: In der Fachtagung sind alle Formate der euch dieser schönen Stadt sehr nah fühlen werdet. Also auf:
Fachtagung enthalten. Dazu gehören die Fachvorträge, Ran an die Tasten und rein in eine intensive Woche!
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19.– 23. September 2021 in Ulm (Ba.–Wü.)
Grußworte.............................................................................4
Spielgruppen.................................................................... ...8
Begleitprogramm.............................................................30
Fachtagung........................................................................40
Fachforen............................................................................45
Danksagung.......................................................................50
Impressum...........................................................................52
Wochenplan.......................................................................56
P R O G R A M M
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GRUSSWORT
KULTUSMINISTERIUM BADEN-WÜRTTEMBERG
Liebe Festivalteilnehmerinnen und Festivalteilnehmer, Kommunikation bleiben zentral und werden im Rahmen
zum ersten Mal in seiner Geschichte findet das „Schulthea- des SDL 2021 in beeindruckender Vielfalt präsentiert.
ter der Länder“ in digitaler Form statt. Ich freue mich sehr, Das Digitale überlagert das Theatrale nicht, sondern
dass es gelungen ist, in enger Zusammenarbeit zwischen bereichert es um weitere Facetten. Es ermöglicht neue Be-
dem Bundesverband und dem Landesverband Theater in gegnungsformate, neue Formen der Kommunikation und
Schulen, der Stadt Ulm, dem Ministerium für Kultus, Jugend Vernetzung zwischen den Schultheatergruppen sowie den
und Sport Baden-Württemberg und vielen weiteren Betei- teilnehmenden Lehrkräften und weiteren Beteiligten. Diese
ligten alle pandemiebedingten Hindernisse zu überwin- Vernetzung hat bereits vor dem Festival begonnen und soll
den und ein ausgeklügeltes digitales Festivalkonzept zu weiterwirken in die Zeit nach dem SDL 2021.
entwickeln. Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Würt-
Die Symbiose von kultureller Avantgarde und moderner temberg unterstützt das „Schultheater der Länder“ als
Technik hat in der Geschichte immer wieder große Inno- einen der Motoren der bundesweiten Schultheaterentwick-
vationskraft entfaltet. Auch aktuell erleben wir auf diesem lung sehr gerne. Als Schirmherr des SDL 2021 grüße ich alle
Feld erstaunliche Entwicklungen. Bildung, gerade auch Teilnehmenden aus Ulm, Baden-Württemberg und den 15
kulturelle Bildung, und Digitalität werden immer stärker anderen Ländern sowie aus dem Ausland sehr herzlich.
miteinander gedacht. Die Verantwortlichen des „Schulthe- Mein Dank gilt allen, die sich in der Vorbereitung des Festi-
aters der Länder“ haben dem mit der Wahl des Mottos vals auf das Abenteuer „#theater_digitalitaet“ eingelassen
„#theater_digitalitaet“ weitsichtig Rechnung getragen. haben, für ihren großen persönlichen Einsatz.
Bereits im 17. Jahrhundert leistete der Ulmer Stadtbaumeis- Allen Mitwirkenden wünsche ich viel Freude und intensive
ter Joseph Furttenbach mit seinen technischen Innovatio- Erfahrungen bei dem fünftägigen Reigen digital-theatraler
nen maßgebliche Beiträge zur Entwicklung der Theater- Experimente, vor allem aber einen auch bei räumlicher
architektur und Bühnentechnik. In der Tüftlertradition Ulms Distanz entstehenden gemeinsamen SDL-Festivalgeist!
und Baden-Württembergs knüpft das „Schultheater der
Länder“ / SDL 2021 hieran an, indem es neue digital-theat-
rale Räume für das Schultheater erschafft.
Theater als bewegtes Spiel im Raum ist mehrdimensional.
Der Bildschirm bildet dies nur unvollkommen ab. Doch Volker Schebesta MdL
diesseits und jenseits aller Bildschirme findet leibhaftiges Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Schultheater vor Ort statt. Körper, Bewegung, Sprache und Baden-Württemberg
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GRUSSWORT
OBERBÜRGERMEISTER DER STADT ULM
Im Namen der Stadt Ulm und des Gemeinderats heiße ich Mit der Veranstaltung 7x7: Alles Theater? Alles Digital? am
die Schüler*innen, Spielleiter*innen und Teilnehmer*innen Montagabend zeigen viele verschiedene Macher*innen aus
aus ganz Deutschland sehr herzlich willkommen zum ersten Ulm, wie digitale Theater- bzw. Kulturformate hier lebendig
digitalen Bundeswettbewerb Schultheater der Länder (SDL sind und dieses Feld derzeit erforscht wird. Das Stadtspiel,
2021), in Kooperation mit dem Bundesverband Theater in das zum ersten Mal digital stattfindet, zeigt unsere Stadt
Schulen (BVTS) und dem Landesverband Theater in Schulen in ihren vielseitigen kulturellen Facetten und lädt dazu ein
Baden-Württemberg (LVTS). auch einmal analog nach Ulm zu reisen. Das Festival ist Teil
der Strategie der Stadt Ulm, sich konsequent den Herausfor-
„#theater_digitalitaet“ - das diesjährige Motto des Fes- derungen der Digitalisierung zu stellen. So ist uns auch die
tivals, ist aktuell wie nie. Durch die COVID-19-Pandemie digitale Kommunikation mit der Bürgerschaft ein zentrales
bestimmen digitale Elemente zunehmend unseren Alltag; Anliegen. Dieses zeigt sich unter anderem in der Beteiligung
unser Leben und unsere Kommunikation haben sich in vielen der Bürger*innen an wichtigen städtischen Projekten wie der
Bereichen grundlegend verändert. Dies eröffnet uns neue Neu-Gestaltung der Fußgängerzone oder der Landesgar-
Möglichkeiten und Chancen, stellt uns aber auch vor neue tenschau 2030.
Herausforderungen. Im Schulunterricht haben digitale For-
mate Einzug gehalten, was neue Fragestellungen in Bezug Für die aufwendige Vorbereitung und Durchführung möchte
auf die Themen Integration und Inklusion zur Folge hat. Es ist ich allen Beteiligten, die mit großem persönlichen Einsatz
wichtig, diese Herausforderungen anzunehmen und jungen zum Gelingen dieses erstmalig auch digital umgesetzen
Menschen vielfältige Begegnungen und kreative Räume des Festivals beitragen, sehr herzlich danken. Allen Schüler*in-
Experimentierens - auch im Digitalen - zu ermöglichen. Ein nen wünsche ich gutes Gelingen für ihre Auftritte und tolle
eben solcher Raum wird unter anderem durch das digitale neue Bekanntschaften, allen Teilnehmer*innen bleibende
Schultheater der Länder geschaffen. Durch die wertvolle Eindrücke und neue Impulse zum Thema Digitalität.
und wichtige Pionierarbeit im Rahmen dieses digitalen Fes-
tivals, können junge Menschen selber aktiv (mit-)gestalten,
ihre Visionen einbringen, die Schnittstelle von Analogem
und Digitalem erforschen und sich auf künstlerisch-theatrale
Weise und im Kontakt mit anderen Schüler*innengruppen Gunter Czisch
mit dem Thema Digitalität auseinandersetzen. Oberbürgermeister der Stadt Ulm
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Ja, mach nur einen Plan!
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch’ nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.
Bertolt Brecht
GRUSSWORT
1. VORSITZENDER DES BADEN-WÜRTTEMBERGISCHEN
LANDESVERBAND THEATER IN SCHULEN E.V. (LVTS)
Wer hätte sich das träumen lassen vor drei Jahren? Kann ein digitales SDL über den Stream der Projekte hin-
Wir ringen um ein Motto für das SDL 2021, für dessen aus funktionieren? Das Treffen lebt aus der Begegnung,
Ausrichtung Baden-Württemberg turnusgemäß dran ist der Unmittelbarkeit ästhetischer Erfahrungen, Reflexio-
und einigen uns auf #theater_digitalitaet. Längst schon nen…! Lässt sich Analoges in Digitales transformieren?
hat die mediale Welt die Kinderzimmer erobert und das Was werden wir dabei vermissen? Welche neuen Erfah-
Schultheater erreicht. Die Arbeit mit Kamera, Einspielun- rungsfelder eröffnen sich? Erneut erweist sich Ulm als
gen, Plattformen, digitaltechnische Möglichkeiten wer- Glücksfall, die Stadt zieht mit, bringt mit der Firma Maurer
den genutzt, neue ästhetische Formate fanden Einzug. einen digitaltechnisch kompetent aufgestellten Veran-
Theater als Kunstform, die sich mit dem Menschen be- stalter ins Spiel, übernimmt einen wesentlichen Teil der
schäftigt, stellt Fragen und vieles infrage, weshalb auch damit verbundenen Kosten und setzt eigene Akzente.
inhaltliche Aspekte der Thematik im Fokus stehen sollten. Kurzum, wir betreten NEULAND.
Schultheater bewegt sich immer schon im Spannungsfeld
zwischen Ästhetik und Pädagogik. Digitalität erweiterte Dabei ereilt uns ein weiterer Glücksfall. Aus nahezu allen
dies um Aspekte analoger und virtueller Welten und da- Bundesländern erreichen uns Bewerbungen, die auf viel-
mit verbundenen Wahrnehmungen. Soweit der Plan. In fältigste Art das Motto bewegen. Neben inhaltlichen Aus-
Ulm sollten diese Koordinaten mit Leben und Diskurs ge- einandersetzungen mit Aspekten, was Digitalität für uns
füllt werden. Die Stadt stieg auf großartige Weise ein und bedeutet, entstehen völlig neue Lern- und Arbeitsformen.
entwickelte eigene, konzeptionelle Vorstellungen. Das Analoges vermischt sich mit Digitalem, Virtuelles mit Rea-
SDL 21 soll zu einem Campus der Begegnung werden, zu- lem, Offline mit Online. Das Schultheater 2021 (er)findet
kunftsrelevante Fragen stellen, Antworten suchen, kurzum, neue Wege und liefert Impulse für eine digitale Schulent-
ein Ort erlebbarer kultureller Bildung. wicklung, die Lernen und Schule grundlegend verändern
kann und – was besonders wichtig ist– stärkt Kinder und
Dann überrollte unsere Welt eine Pandemie, die uns bis Jugendliche besonders auch dadurch, dass es ihnen Räu-
heute im Griff hält, und verändert unsere Arbeits-, Kom- me eröffnet am kulturellen Diskurs aktiv teilzunehmen, ob
munikations- und Begegnungsformen. Überwunden ge- analog oder digital. Schultheater muss sein!
glaubte Grenzen werden wieder hochgezogen, Gräben
tun sich auf, Risse werden sichtbar, quer durch die Ge-
sellschaft und nicht selten auch durch Familien. Was im
Spiel erörtert werden sollte, wurde Wirklichkeit, übertraf
Befürchtungen, erforderte Umdenken, vereinzelte, verein- Jürgen Mack
samte, ganz besonders Kinder und Jugendliche. LVTS Baden-Württemberg
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GRUSSWORT
VORSTANDSVORSITZENDE DES
BUNDESVERBANDS THEATER IN SCHULEN E.V.
Liebe SDL-Community,
wir freuen uns als Veranstalter des Schultheaters der dem Ulmer Münster eine Performance zum Thema STOP
Länder sehr darüber, dass das SDL in diesem Jahr wie- ECOCIDE – START GOOD LIVING aufführen wird.
der stattfindet und das schon vor Jahren entschiedene
SDL-Thema Theater.Digitalitaet. wenn auch unerwünscht. Wir freuen uns sehr auf dieses Festival und sind gespannt,
so gut zur aktuellen Situation passt. Mit dem ersten digi- wie weit die eingeladenen Spielgruppen in ihrem weite-
talen SDL betreten wir Neuland und sind sehr gespannt, ren digital-theatralen Forschungs- und Arbeitsprozess
was wir in dieser Woche gemeinsam auch für zukünftige noch gekommen sind und wie intensiv die Mitwirkenden,
Festivals erfinden, entdecken und erproben werden. 45 die sich ja bereits vor dem Festival digital kennengelernt
Spielgruppen aus 14 Bundesländern haben sich auf den haben, in den Austausch miteinander kommen werden.
Weg gemacht, Neuland zu entdecken und sich für die-
ses besondere digitale SDL beworben. Die SDL-Jury hat Dass dieses möglich wird, dafür danken wir nicht zuletzt al-
sich nach den Kriterien Vielfalt und besonderer digitaler len an der Organisation dieses SDL beteiligten Menschen,
Dialog für 18 Spielgruppen entschieden und neben den besonders dafür, dass sie mit uns gemeinsam Neuland be-
Vertreterinnen der 14 Bundesländer erstmalig vier wei- treten und diese Festival entwickelt haben:
tere Gastspielgruppen eingeladen, die uns wegen ihres
experimentellen digitalen Theateransatzes besonders Herzlichen Dank an Jürgen Mack vom LVTS, Thomas
überzeugt haben. Dieses war nur möglich aufgrund der Müller aus dem KM Baden-Württemberg, den Theaterleh-
besonderen Form des digitalen Festivals und der beson- rern Marco Grasa und David Howard, Christiane Dauben-
deren finanziellen Unterstützung der Stadt Ulm und des berger vom TSB, Gerhard Semler, Lena Palesch, Sabine
Landes Baden Württemberg, für die wir uns ganz herzlich Schwarzenböck und Simon Fosseler von der Stadt Ulm,
bedanken! Dana Hoffmann und den Moderatorenteam und allen,
die an der Entwicklung des Festivals beteiligt waren.
Herzlichen Dank allen Gruppen, die sich für dieses digi-
tale SDL 2021 beworben haben! Das SDL wird zudem in- Auf einen lebendigen digitalen Dialog im KLUB SDL!
ternational bereichert durch die Gewinner-Spielgruppe
des 25. Schultheaterfestivals in deutscher Sprache des
Goethe-Instituts St. Petersburg 2021 sowie die afro-ama-
zonische Tänzerin Camylla Alves, die als Beschützerin
für den brasilianischen Regenwald nach Ulm reisen und Ulrike Mönch Heinz und Tonio Kempf
dort bereits am Samstag an der Ulmer Kulturnacht vor Vorsitzende des Bundesverbandes Theater in Schulen e.V.
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BADEN-WÜRTTEMBERG
BAYERN
BERLIN
BRANDENBURG
BREMEN
HAMBURG
HESSEN
MECKLENBURG-VORPOMMERN
NIEDERSACHSEN
NORDRHEIN-WESTFALEN
RHEINLAND-PFALZ
SACHSEN-ANHALT
SCHLESWIG-HOLSTEIN
THÜRINGEN
+
GASTSPIEL ST.PETERSBURG
GASTSPIEL BADEN-WÜRTTEMBERG
GASTSPIEL HAMBURG
GASTSPIEL HESSEN
GASTSPIEL THÜRINGEN
9BADEN-WÜRTTEMBERG Sonntag, 19.09.21
Die Roller im Roggen 19:30 Uhr
Eigenproduktion
Geschwister Scholl Schule Weingarten
UK Theater
Spielleitung: Alex Niess, Thorsten Mühl
Hannah Rech
Spieldauer: 60 Minuten
Die HeldInnen dieser Geschichte können nicht sprechen, Aus dem Resümee der Bundesjury:
die meisten nicht laufen und mit dem Liebesleben hat es Raus aus dem Alltag. Weg vom Gewohnten. Arbeiten.
bei keinen auch nicht so geklappt: Zum Glück gibt es die Geld verdienen. Erwachsen sein. Selbstständig werden.
Schule, die einen warmen, sicheren und abwechslungs- Die meisten Jugendlichen sehnen sich danach, denn da-
reichen Lebensraum bietet. Doch damit ist es jetzt auch mit verbunden sind Unabhängigkeit und ein Stück Aben-
vorbei. Denn jetzt kommt das harte Arbeitsleben. Wobei teuer. Was aber, wenn jungen Menschen dieser Drang
hart das falsche Wort ist. Langweilig, öde, sinnlos trifft es nach Eigenständigkeit verwehrt ist. Wenn ihre Möglichkei-
wohl eher. Und was machen verzweifelte, gelangweilte ten aufgrund ihrer Körperlichkeit eingeschränkt sind?
Jugendliche? Sie begeben sich auf eine Abenteuerreise,
weg von inkludierter Sinnlosigkeit, hin zu explodierenden Die inklusive Theater-Gruppe der Geschwister-Scholl-Schu-
Gefühlen. Dass da natürlich Freundschaften, ein alter VW le aus Weigarten stellt sich diesen Fragen mit viel Humor
Bulli, AfD-Stände, so mancher Rollstuhl und vielleicht sogar und Selbstironie. Auf Abenteuer und Selbstwirksamkeit
die Jungfräulichkeit auf der Strecke bleiben, ist ja wohl wollen die jungen Menschen trotz ihrer Einschränkungen
selbstverständlich. aber nicht verzichten. Und so brechen sie gemeinsam zu
einem wahren Roadtrip auf, wobei sie ihre Behinderungen
Nach ihrem Blockbuster „Rollin Love“ wagt sich die immer wieder gewitzt zum Thema machen. In bewegen-
UK-Truppe an ein neues Stück. Und das wurde auch Zeit. den Film-Clips erleben die Zuschauer*innen, was Frei-Sein
Denn neue SchauspielerInnen wurden rekrutiert und neue diesen jungen Menschen bedeutet. Wie die jungen Spie-
Probleme entdeckt. Noch sind nicht alle Lösungen gefun- ler:innen trotz und mit ihrer Behinderung großes Theater
den und deswegen spielen wir auch Theater. Der Ort, an auf die Bühne und die Leinwand bringen, ist umwerfend,
dem man sich ausmalen kann, was wäre wenn.. entwaffnend und ganz großes Kino.
Name der Spieler*innen:
Hannes B. / Sameh, M. / Lukas E. / Max K. / Felix P. / Lena K.
/ Pascal W. / Silvan B.
Es gibt über diese Gruppe anlässlich deren Teilnahme am
Unterstützt wird die Gruppe durch FSJlerInnen und SDL 2017 in Potsdam einen Dokumentarfilm.
BFDlerInnen der Schule Link: brugger@nugat-video.de
10BAYERN Montag, 20.09.21
FEMINISMUSS 18:30 Uhr
Eigenprodunktion
Albert-Einstein-Gymnasium München
Profilfach Theater und Film Q11 / Q12:
Neme der Gruppe: Die wilde 13
Spielleitung: Ingund Schwarz
Spieldauer: 35 Minuten
Frau sein! Quoten! Sexismus! Me Too! Genderdebatte! Name der Spieler*innen:
Empowerment! MUSS?! FeminisMUSS! Lotti D. / Marlene S. / Emma S. / Phini G. / Amelie K. / Charlie B. /
Juli D. / Siri P. / Carolina S. / Mira G. / Sophia G. / Linnea T. /
Nach über zwei Jahrhunderten gibt es sie immer noch und Antonia S.
stärker denn je, die Frage nach dem gesellschaftlich ge-
prägten Rollenbild der Frau. Wie wird man das eigentlich Aus dem Resümee der Bundesjury:
los? Kann man sich aus dem Patriarchat befreien? Die jungen Frauen konfrontieren ihr Publikum mit sehr per-
sönlichen Statements und Fragestellungen zum Thema
Als Frau. Da gab es schon viele, die das versucht haben und Frau sein. Dabei geht es um weitaus mehr als Selbstdefini-
immer noch versuchen und auch etwas verändern, oder? tionen und eigene Standortbestimmungen. Mit den Trans-
Malala Yousafzai, Emma Watson, Hengameh Yagohoobi- formationsmitteln des biographischen Theaters gelingen
farah, Marie Curie, Simone de Beauvoir und viele mehr. eindrucksvolle, authentische Statements in Form einer sze-
nischen Collage. Sie verbindet die Mittel des Theaters und
Wer sind deine Vorbilder? Sind Frauen gleichberechtigt? des Films zu einem eindrucksvollen Ganzen. Privates wird
Bist du schon einmal sexuell belästigt worden? Nimmst konfrontiert mit dem Öffentlichen. Die Produktion zeigt bei-
du wahr, welche Rollenbilder die Medien transportieren? spielhaft, wie aus der Auseinandersetzung mit einem für
Wie stellst du dich dar auf Instagram? Wie gelingt es dir, junge Menschen relevanten Thema persönliche Lebenshal-
authentisch und selbstbestimmt zu sein? tungen und Perspektiven entstehen und dafür ästhetische
Formen der Präsentation gefunden werden können, die
Über eine Live-Performance auf Zoom versuchen wir eine auch die Zuschauer*innen berühren und mitnehmen.
Annäherung über eine bunte Collage zum Thema, in
die Rechercheergebnisse zum Leben von Feministinnen,
eigene Texte und Erfahrungen sowie kleine Spielszenen Ein-
gang finden. Dabei bleibt für die Zuschauer*innen*innen
Raum sich assoziativ mit vielen Aspekten des Themas ausein-
anderzusetzen. Während des Festivals kannst du unserer Sto-
ry auf Instagram folgen und mit uns Kontakt aufnehmen, folge
feminismuss.
11BERLIN Montag, 20.09.21
UNSERE INSEL 09.30 Uhr
EIN CHAT - ABENTEUER DER 8B
HTTPS://WWW.DROPBOX.COM/PREVIEW/CHRISTOF%20HEINZ/SDL2021/SDL
PEN/BRANDENBURG/%23DU11.JPG?ROLE=WORK
Eigenproduktion
HTTPS://WWW.DROPBOX.
HEFT/SPIELGRUPPEN/PROGRAMMHEFT-SPIELGRUPPEN/BRANDENBURG/%23
Willy - Brandt - Teamschule Wedding
8b (Halbe Schulklasse)
Spielleitung: Sabine Kündiger
Spieldauer: 25 Minuten
Das Abenteuer beginnt direkt auf einem Spielplatz hinter Aus dem Resümee der Bundesjury:
der Schule im Wedding in Berlin. Hier öffnet sich plötzlich Wer von uns wünscht sich nicht ab und an einen Aufenthalt
ein Tunnel, der die zwölf Jugendlichen der 8b auf eine auf einer Insel, raus aus dem Alltag, rein ins Abenteuer?
unbekannte Insel bringt. Am Anfang ein Traumort - ohne Die Performer*innen der Willy Brandt Teamschule haben
Schule, ohne Corona und vor allem ohne Erwachsene. hinter ihrer Schule einen geheimen Zugang zu einer Insel
Doch plötzlich sind drei Jugendliche verschwunden. Der gefunden, auf der sie so einiges erleben. Sie treffen auf Pi-
Rest der Gruppe macht sich auf die Suche…. raten und Feen und wundern sich über so manch wunder-
same Dinge, die da passieren mögen. Was bedeutet die-
Durch die Pandemie und das digitale Proben entstand se neu gewonnene Freiheit und wie frei sind sie wirklich?
eine neue Dimension: Indem wir uns nur digital treffen
konnten, wurde der Chat zu einer gemeinsamen Insel. Doch so schön es in der Ferne auch sein kann, so ziemlich
Gleichzeitig wuchs die Sehnsucht nach einem Ort ohne sicher tritt auch irgendwann Heimweh ein, und man will
Corona. Im Klassenchat entwickelten wir so miteinander wieder zurück nach Berlin. Man schwelgt in Erinnerungen
die Geschichte unserer Reise zur Insel und griffen da- und träumt sich hier in die Kindheit zurück. Das klingt ein
bei im Laufe der Stoffentwicklung, mit GIFS, Avataren, bisschen nach … richtig: Peter Pan! Motive aus der Ge-
selbstgestalteten digitalen Stickern, Handyvideos und schichte des Ewig-Kind-Gebliebenen finden wir auch in
Sprachnachrichten, auf Motive aus „Peter Pan“ zurück. So dieser Inszenierung, die ihren ganz persönlichen Zugang
entsteht ein digitales WhatsApp-Sticker-Drama, das die dazu findet. Allerdings wird hier nicht einfach eine Ge-
Zuschauer*innen herausführt aus dem Lockdown auf die schichte erzählt. Es werden variantenreich verschiedene
Insel der 8b und das gleichzeitig ein Theaterprojekt in be- digitale Formen des Erzählens verwendet, wie Video-Ein-
sonderen Zeiten dokumentiert. spielungen, Sprachnachrichten, Chat-Verläufe, Internet-
recherche, Memojis, GIFs u.v.m.
Name der Spieler*innen:
Hazar A. / Sedratulmantaha A. / Sevda Halil Hyusein /
Manar M. / Omar K. / Mariana A. / Florina D. / Ferad N. /
Mavi Y. / Charlotte D. / Eduard I. / Ismail E.
12BRANDENBURG Montag, 20.09.21
Und raus bist #DU 17.00 Uhr
SDL21_PROGRAMMHEFT/SPIELGRUPPEN/PROGRAMMHEFT-SPIELGRUP-
OX.COM/PREVIEW/CHRISTOF%20HEINZ/SDL2021/SDL21_PROGRAMM-
Eigenproduktion frei nach nach
%23DU17.JPG?ROLE=WORK
Evan Placey ‚Mädchen wie die‘
Leonardo da Vinci Campus Nauen
Kursunterricht fachübergreifend
Spielleitung: Stephan Dierichs,
Karsten Prühl für den Dreh
Spieldauer: 40 Minuten
Das Thema des Stückes ist Ausgrenzung, Erwachsen wer- Name der Spieler*innen:
den, Frau werden, Umgang mit Sexualität. Eine Mädchen- Lucy-Antonia B. / Phiedes R. / Marla S. / Corvin F. / Zoé
gruppe, seit dem Kindergarten befreundet, muss sich Rebecca S. / Elenor Z. / John Moritz A. / Clara R. / Freya H. /
einer Prüfung unterziehen. Wird ihr Zusammenhalt beste- Pia Luna K. / Jan Niklas M. / Emily Josefine M. / Joanna U.
hen? Ausgrenzung kann Leben aber auch Tod bedeuten.
Jede hat Gründe für ihr Handeln. Aus dem Resümee der Bundesjury:
Thematisch befasst sich das Stück mit Ausgrenzung, Er-
Auf der Bühne lässt sich das mit viel Phantasie (Schat- wachsenwerden, Frauwerden und Sexualität, Themen
tentheater etc.) gestalten. Film fordert Realität. Fragen also, die eine hohe Präsenz im Leben der Jugendlichen
eröffnen sich ... Wie stellt man Nacktheit dar ohne Nackt- haben. Das Besondere der Aufführung liegt in den pro-
heit zu zeigen? Wo sind die Grenzen der realistischen Dar- fessionellen Schnitten und Kamerafahrten bzw. -einstel-
stellung? Wie werden innere Welten vor der Kamera ge- lungen, die an aktuelle internationale Jugendserien erin-
spielt? Welche Wirkung hat getrennter Ton und Bild? Sind nern. Dadurch entsteht eine schnelllebige Erzählweise, die
Drohnenaufnahmen nur Effekthascherei? Wir arbeiten mit die Zuschauer*innen gefangen nimmt.
weitestgehend vorhandenen Drehorten, um nach Corora
Bedingungen zu produzieren. Wir untersuchen die Wirkung
von Innen und Außen in der gleichen Szene zu verbinden.
Wie konzentrieren wir uns auf die Geschichte, ohne kon-
tinuierlich zu erzählen? Ab wann zerfällt die Story? Auch
auf Grund der begrenzten Zeit müssen wir mit zwei Teams
drehen. Wie bekommt man trotzdem eine einheitliche Ka-
merasprache und Ästhetik hin? Wir wissen was wir erzäh-
len wollen. Aber wir wollen auch die größtmögliche künst-
lerische Freiheit gewährleisten. Die endgültige szenische
Auflösung werden wir erst am Drehort entscheiden. Nicht
nur technische Prozesse, sondern auch demokratische Pro-
zesse werden uns begleiten.
13BREMEN Mittwoch, 22.09.21
SCHÖN 09.30 Uhr
Eigenproduktion
Oberschule am Leibnizplatz
Leistungskurs Darstellendes Spiel
Spielleitung: Elisabeth Machemer (Lehrerin)
Marion Amschwand (Choreografin)
Spieldauer: 40 Minuten
18 junge Menschen haben ihre schönsten Plätze Bremens Aus dem Resümee der Bundesjury:
ausgesucht und Choreografien, Situationen und Texte Ein Tanzprojekt in Zeiten des Lockdowns, dazu noch als
entwickelt. Orte und Begebenheiten, kleine besondere für das Abitur relevanter Leistungskurs der gymnasialen
Erlebnisse, die kleinen Begleiter im Alltag standen im Zen- Oberstufe? Die Gruppe stellt eindrucksvoll unter Beweis,
trum der Arbeit. Dabei wurden Fragen gestellt wie: Was dass neben ästhetischen Kompetenzen auch Kreativität
sind die kleinen Momente, in denen Schönheit sichtbar gefordert ist im Umgang mit restriktiven Vorgaben für die
wird und die uns durch den Tag tragen? Welche Orte sind Schulen zur Eindämmung der Pandemie. Das führt nicht
besonders oder auch skurril, die auf den ersten Blick un- nur zu erstaunlichen Ergebnissen, sondern eröffnet neue
auffällig oder vielleicht sogar hässlich wirken? Wie können Blicke auf die eigene Stadt.
wir durch den Tanz die Besonderheit dieser Orte, Bege-
benheiten oder damit verbundene persönliche Erinnerun-
gen zeigen?
Während im Spätsommer noch ein an Corona angepass-
tes Konzept geplant war, in dem live an den unterschied-
lichen Orten getanzt werden sollte, war spätestens zu
Weihnachten klar, dass es aufgrund der unterschiedlichen
Lockdown-Situationen keine Live-Performance mit Zu-
schauer*innen würde geben können. Somit entstand die
Idee, einen Film zu produzieren, der nun auf ganz eigene
Weise die Kreativität der jungen Menschen in Szene setzt
und die Atmosphäre ihrer geliebten Stadt sichtbar und
erlebbar macht.
Name des Spieler*innen:
Greta B./ Berbi B. / Tamina C. / Lovis D., Sara H. / Maja H. /
Fanny H. / Paul H. / Otis K. / Azad K. / Mirja Elin L. / Leonie R. /
Anika S. / Nelly T. / Lena V. / Emma W. / Camille W. /Valesca W.
14HAMBURG Mittwoch, 22.09.21
SOCIETY KILLED ANTIGONE 11.30 Uhr
Eigenproduktion
in Teilen sehr frei basierend
auf Sophokles’ „Antigone“
Gymnasium Othmarschen
Profilkurs Klasse 12 – KiK Theaterkurs
Spielleitung: Ina Steen und
Caroline Zimmermann
Spieldauer: 30 Minuten
Die Website „society killed ANTIGONE“ führt Euch/Sie Aus dem Resümee der Bundesjury:
durch eine Theaterproduktion, welche sehr frei auf So- Die Inszenierung verknüpft gekonnt einen Ur-Stoff der The-
phokles‘ „Antigone“ basiert. Die rebellische Antigone lebt atergeschichte mit dem postdigitalen Raum der Gegen-
bei ihrem recht aggressiven Onkel Kreon, mit welchem wart. Die graphisch geschickt komponierte Ästhetisierung
sie oft in Konflikte gerät. Ihre Schwester Ismene pflegt ein eines digitalen Tools ermöglicht einen eklektizistischen Re-
besseres Verhältnis zu Kreon und schafft es daher meist zeptionsprozess, der durch die Auswahlmöglichkeiten ein
Antigone vor schlimmen Strafen Kreons zu bewahren. einzigartiges Erlebnis wird. So können die Zuschauenden
Hämon, Kreons Sohn, ist in einen Liebestumult zwischen in diverse Ebenen des chronologischen Handlungsstrangs
Ismene und Antigone verstrickt, der schließlich ein tra- eintauchen.
gisches Ende findet... Das Konzept der Website besteht
darin, dass Ihr/Sie unterschiedliche Eindrücke zu den ein-
zelnen Szenen erhaltet, indem sie angeklickt werden und
individuell von Euch/Ihnen angeschaut werden können.
Sie variieren zwischen eigenen graphischen Programmie-
rungen, die zum Beispiel die Gefühle und Gedanken der
Figuren darstellen sollen, sowie Videos, die in Form von
gespielten Szenen narrative und performative Elemente
dazu ergänzen.
Name des Spieler*innen:
Yara B. / Leonie D. / Johanna D. / Filippo J. / Liv K. / Sophie M. /
Vishana O. / Lia S. / Tassia S. / Luise W. / Anna W. / Nina Z.
15HESSEN Mittwoch, 22.09.21
IM DIGITAL – EINE ERKUNDUNG 11.00 Uhr
(SchEIN) SCHEINoderSEIN*My Point of View
Eigenproduktion
Dreieichschule Langen
freie Gruppe aus zwei Kursen
Spielleitung: Katrin Aurich
Spieldauer: 30 Minuten
Wir machen uns auf zur Erkundung des digiTALs auf der Live-Geschehen durch die Moderation durch SuS, die
Suche nach den Möglichkeiten, die uns die Digitalität un- teilweise auch die Entstehung und Techniken, die hinter
ter anderem für den DS-Unterricht bietet. den Videos stecken, erläutern.
Digitale Formate bieten die Möglichkeit, die Wirklichkeit
zu verfremden und je nach Blickwinkel oder technischer Name des Spieler*innen:
Bearbeitung aus dem SEIN ein SCHEIN zu machen. Im Paul B. / Luis dlH. / Dennis D. / Lasse J. / Tamara J. / Paula
Kontrast dazu möchten wir mit Live-Performances einen J. / Nina K. / Lavinia K. / Adrian K. / Adrian L. / Lilly M. /
Gegenpol bieten, der wahrhaftes Tun abbildet und un- Annika N. / Lilly O. / Sina R. / Rosalie S. / Sophie S. / Jessica
bearbeitet während der gesamten Präsentation live ver- T. / Metehan T. / Ana W. / Melina W. / Anna Z / Joel V-E. /
folgt werden kann. Unsere Video-Ausschnitte beleuchten Aurela Y.
unterschiedliche Themen und Techniken, die mit Illusio-
nen und Verfremdung spielen. Hierbei werden diverse Ka- Aus dem Resümee der Bundesjury:
meraperspektiven, Kombinationen von Video- und Live- Ausgangspunkt für die Forschungen war die Sicht der Ju-
Spiel, Einsatz von verschiedenen Licht und Farbquellen, gendlichen, ihre Sicht der Dinge – eben ihr „point of view“
zum Leben erweckte Kunstwerke, das Spiel über mehrere auf eine Zeit voller Andersartigkeit unter dem Einfluss
Bildschirme hinweg, Einsatz von Livekamera, unterschied- einer weltweiten Pandemie. Technisch umgesetzt wird
liche Projektionsflächen, Green Screen, Apps etc. einge- diese vielschichtige Sichtweise unter anderem durch den
setzt. Dabei geht es auch um die Frage, wie man das fil- Einsatz einer Handkamera und eines Green-Screens, der
mische Material mit dem Spiel auf der Bühne oder vor der fiktive Szenarien real werden lassen kann. Dabei spielen
Kamera kombinieren kann. biographische Momente ebenso eine Rolle wie haptische
Materialien, wie Corona-Selbsttests oder Klopapierrollen,
Wenn die technische Umsetzung gelingt, soll es den Zu- an denen sich die Spieler:innen der Gruppe abarbeiten,
schauer*innen möglich sein, die Livestreams der Perfor- sie erforschen, abstrahieren und damit ästhetische (For-
mances auf dem eigenen Handy über geeignete Apps schungs-)Prozesse in Gang bringen, die gezeigt und vom
mit zu verfolgen, während die Videos präsentiert werden. Publikum erlebt werden. Die Bundesjury war überzeugt
Auch bei der Präsentation der Live-Performances sollen von diesem Konzept, das sich den Themen der Jugendli-
verschiedene „Point of Views“ eingesetzt werden, die den chen widmet und ihre Gedanken und Haltungen in Vor-
Fokus der Zuschauer*innen lenken. Begleitet wird das gänge transformiert, die performativ ästhetisiert werden.
16MECKLENBURG-VORPOMMERN Dienstag, 21.09.21
TASCHA 17.15 Uhr
Eigenproduktion
frei basierend auf Schullelktüre „Tschick“
von W. Herrendorf
bernsteinSchule Ribnitz-Damgarten
Wahlpflichtunterricht Klasse 10
Spielleitung: Katrin Rosenbohm, Jenny
Wiesmüler, Mark Sternkiker (Filmpädagoge)
Spieldauer: 45 Minuten
Angeregt durch die Schullektüre „Tschick“ erzählen wir Aus dem Resümee der Bundesjury:
die Geschichte einer besonderen Freundschaft. Tascha Die Gruppe „Drama“ spielt gekonnt mit verschiedenen
und Maike unternehmen eine gemeinsame Reise, auf der digitalen Formaten, um die Geschichte von „Tascha“ zu er-
sie sich, das Verhältnis zu ihren Familien und Jakob ent- zählen: seien es bösartige Lästereien per Videobotschaft,
decken. „Liebesgeständnisse via Tiktok oder professionell gestaltete
Spielfilmsequenzen …
Erzählt wird dieses Roadmovie in unterschiedlichen digi-
talen Formen. Die Zuschauer*innen dürfen/sollen dabei Durch die gewählte Form behandelt die Gruppe Themen-
sein. Folgt den Hauptfiguren auf Instagram und spielt mit felder wie zunehmende Selbstinszenierung in Zeiten stei-
beim Kahoot! Quiz. (Bitte die App herunterladen!) gender virtueller Öffentlichkeit, setzt sich aber auch mit
Aspekten wie Ausgrenzung, Selbstfindung und dem großen
Name des Spieler*innen: Spannungsfeld des Erwachsenwerdens auseinander.
Pauline H. / Jasmin W. / Torben G.
… mit präzisem Spiel und Humor überzeugt die Gruppe in
ihrer ganz eigenen Adaption von „Tschick“. Und man kann
nur gespannt sein, wie das fertige Ergebnis aussieht.
17NIEDERSACHSEN Montag, 20.09.21
BEGEGNUNGEN/INTERSECTIONS 10.00 Uhr
Eigenproduktion
Cäcilienschule Oldenburg &
Bildungszentrum Technik und Gestaltung
Oberstufenkurs & Abschlussklasse
Spielleitung: Hanna Puka, Margit Ostern,
Saskia Burchards,
Fabian Becker (Film und Schnitt)
Spieldauer: 25 Minuten
Es war geplant als Projekt der Begegnung von Menschen,
deren Lebenswege sich im „normalen“ Leben kaum kreu- Name des Spieler*innen:
zen: die Oberstufenschüler*innen des Gymnasiums Cäci- Sara A. / Kian A. / Ferid B. / Maya B. / Michael B. / Isadora B. /
lienschule und die Schüler*innen der Abschlussklasse des Joana C. / Maurice C. / Kevin E. / Melissa G. / Jotyar H. /
Bildungszentrum Technik und Gestaltung in Oldenburg. Rosa G. / Nikita H. / Hemin B. / Khalid A. / Lotte K. / Julian K. /
Doch Corona machte da einen Strich durch die Rech- Jule K. / Leif L. / Niklas S. / Ole M. / Justus M. / Anwar M. /
nung... War zu Beginn noch ein Kennenlernen und ge- Sönke N. / Zoran Y. / Pierro P. / Svenja P. / Cora R. / Viviane T. /
meinsames Proben (immer mit 1,5 m Abstand!) möglich, Maximilian W. / Valerija Z.
durfte man nicht zusammenkommen – wie die berühmten
Aus dem Resümee der Bundesjury:
Königskinder – und sich nur noch digital begegnen.
Eingebettet in die Ballade „Es waren zwei Königskinder“
erfahren die Zuschauer*innen, dass sich die Antworten
Und so bildet die Ballade den Rahmen für das Projekt,
der Gymnasiast*innen und Berufsschüler*innen zu ihrem
in dem die Schüler*innen ihre ganz persönlichen Le-
Selbst und zu ihrem Leben gar nicht so sehr unterscheiden.
bensgeschichten mit fiktiven verweben konnten, um am
Choreografierte Szenen, Interviewszenen mit zwei Repor-
Ende festzustellen: So unterschiedlich sind sie nicht. Trotz
ter*innen und Dr. Nikita, die die Ballade in das heutige Ol-
der sich stark unterscheidenden Lebenswege sind die
denburg holen, und Probenaufnahmen in Schwarz-Weiß
Wünsche an diese Welt oft die gleichen: Frieden, Freund-
gehalten machen den Reiz der Collage aus.
schaft, Familie, Liebe. Durch die Filmtechnik (Green
Screen) konnte Nähe hergestellt werden, die real nicht
sein durfte, konnten sich Menschen ihre Lebensgeschich-
ten und Träume erzählen, obwohl sie einander nicht sa-
hen, konnten Choreografien und ein Lied performt wer-
den, was „live“ zu Corona-Zeiten nicht gegangen wäre.
Ein Film ist entstanden, der – umrahmt von dem Original-
text der Ballade – die Geschichte zweier Jugendlicher
erzählt, die nicht zusammen sein können, und der Aus-
schnitte aus den Leben der Schüler*innen und Bilder von
den Begegnungen und Proben sichtbar macht.
18NORDRHEIN-WESTFALEN Dienstag, 21.09.21
THE WAITING ROOM 18.30 Uhr
Eigenproduktion
Marienschule Münster
Theater AG - Ensemble ARTIG
Spielleitung: Christian Reick
Spieldauer: 75 Minuten
Bin ich bald dran? Kommt der Bus mal endlich? Wann ruft Name des Spieler*innen:
sie bloß zurück? Fragen im Wartestand. Leben ist das, Clara Sophie H. / Franziska M. / Amira N. / Ziena M. / Tessa
was sich ereignet, während wir der Dinge harren, die da D. / Emma M. / Emma P. / Melanie S. / Lore L. / Marie B. /
kommen sollen. Dass der Stau sich auflöst, unsere Num- Karla W. / Karla S. / Lena E.
mer aufgerufen wird, endlich irgendwas vorangeht. Das
Ensemble ARTIG widmet sich dem unsichtbaren Wert
Aus dem Resümee der Bundesjury:
dieser Geduldsproben, schaut auf die Grautöne, die wir
Warten. Warten an verschiedenen Orten wie dem Warte-
sonst nicht wahrnehmen. Und entdeckt den Zauber des
zimmer beim Arzt, im Gefängnis, auf einen Brief, auf ein
erzwungenen Stillstands. Willkommen im Wartezimmer
Vortanzen usw. ist das Thema der Inszenierung, die in der
des Lebens. Willkommen im WAITING ROOM.
Zoom-Kacheloptik präsentiert wird. Abwechselnd wird mit
vier, zwei oder einer Kachel in dieser Collage gearbeitet.
Die 13 Mitglieder des Ensembles ARTIG der Marienschule
Wunderbar sind die Figuren, die warten, herausgearbeitet
Münster gehen in jedem Jahr für ihre Theater-Produktio-
worden und mit großer Spielfreude werden die Zuschau-
nen neue Wege. In diesem Jahr führen die aktuellen Auf-
er*innen in ihren Bann gezogen.
führungsumstände genau dahin, wo viele zur Zeit stehen
oder sitzen: in Räume, wo jemand wartet. Die Zuschau-
er*innen der Online-Performance „The Waiting Room“
begegnen 12 Figuren, die – jede allein für sich – in einem
Raum auf etwas warten. Sie warten auf das Glück, auf die
große Inspiration, aufs Einschlafen, darauf dass sie dran-
kommen, darauf dass sie rauskommen….
Das Ensemble ARTIG nutzt das Format der Online-Perfor-
mance, um das Publikum an diese höchst unterschiedli-
chen Orte des Wartens mitzunehmen, die über die ganze
Stadt verteilt sind. Die Gruppe schafft damit Spielräume,
wo sonst keine sind, und hat die Möglichkeit mit Hilfe von
Kameras große Nähe zu den Figuren aufzubauen.
19RHEINLAND-PFALZ Mittwoch, 22.09.21
@TATTO(O)THEATER 17.45 Uhr
frei nach Igor Bauersima (Tattoo)
Geschwister-Scholl-Gymnasium, Daun
Freie Gruppe aus ehem. Theater AG
und DS Kurs MSS12
Spielleitung: Tanja Finnemann,
Volker Weinzheimer
Spieldauer: 60 Minuten
Die WG ist aufgeregt: ihr berühmter Künstlerfreund Tiger Name der Spieler*innen:
hat sich angekündigt. Er ist international bekannt und er- Hannah S. / Merle B. / Salomé P. / Jan S. / Mara A. / Marie C. /
folgreich in den USA mit seiner Kunst unterwegs. Und auch Tymek T. / Lina W / Marcel R. / Madlen D.
er selbst ist pure Kunst: Sein ganzer Körper ist tätowiert.
Und was soll man sagen... Tigers Besuch in der WG verläuft Aus dem Resümee der Bundesjury:
anders als erwartet. Die WG Party wird feuchtfröhlich und Die Inszenierung „@tatootheater“ hat über Instagram
Tiger schafft es, Leah ein Versprechen abzuringen: sehr frei nach „Tattoo“ von Igor Bauersima ein innovatives
Der tätowierte @tigerarts.official begreift seinen Körper digitales Performance-Format in sechs Akten entwickelt,
als Kunstwerk. Und da er nicht will, dass sein Körper nach das dem Publikum zahlreiche Interaktionsmöglichkeiten
seinem Tod (der natürlich in weiter Ferne liegt...) von ir- und unterschiedliche Rezeptionsmöglichkeiten eröffnet.
gendwelchen Kunsthändlern plastiniert und teuer ver- Die fünf Influencerinnen und ihr berühmter Künstlerfreund
kauft wird, will er seinen Körper nach seinem Tod an seine Tiger zeigen viel Spielfreude und einen sehr selbstver-
Jugendliebe @live.love.lea.official verschenken. Sie ver- ständlichen Umgang mit dem Instagram-Style (vielfältige
spricht, auf seinen Körper aufzupassen und diesen niemals Perspektiv-, Orts- und Medienwechsel, Filter, Anime-Ge-
zu verkaufen. Außerdem sind ja alle noch jung und fit. Auch sicht von Bibi aus der Bravo) in der digitalen Performance.
wenn Ihr Mitbewohnerinnen @texts.by.fridi und @zoethe- So entsteht ein digitaler Dialog mit Liveness-Charakter für
vegan33 die Idee irgendwie merkwürdig finden. Was hat das Publikum durch Foto-, Video-, Audio-GIFS, Chatdia-
Tiger sich dabei wohl gedacht... log-Texte, Links zu den Porträts mit Zusatzmaterial, Um-
Verfolgt das Leben der WG und ihrer Freunde in den Storys und Entscheidungs- und anderen Fragen: „Darf ich meinen
von @tattotheater auf Instagram (Der Stream läuft über plastifizierten Freund als Kunstwerk auf Ebay versteigern
Instagram und hat einen eigenen Zugang, der nicht über oder Was ist Kunst eigentlich und was darf sie?“
die Festival-Plattform läuft.)
Immer wieder könnt ihr eingreifen, Fragen stellen und ab-
stimmen. Und falls ihr nicht genug bekommt: Alle Mitspie-
ler*innen haben auch eigene Accounts, die regelmäßig
mit Zusatzcontent gefüllt werden.
20SACHSEN-ANHALT Dienstag, 21.09.21
UPDATE FEHLGESCHLAGEN…? 09.30 Uhr
Eigenproduktion, Kurzfilmmusical
Freie Schule im Burgenland Jan Hus
AG- Schulmusical „Jan Husical“
Spielleitung: Felix Neumann, Ronald
Schulz, Anett Eulau
Spieldauer: 35 Minuten
In Zeiten der Pandemie suchen die Mitglieder einer Aus dem Resümee der Bundesjury:
Freundesgruppe nach eigenen Wegen, die Krise zu be- Kleine, witzige Videoclips spiegeln den Alltag des Lock-
wältigen. Die digitale Welt bietet hier schier unendliche downs der Jugendlichen mit all seinen Tücken im Umgang
Möglichkeiten. Ob das gemeinsame Feiern eines Ge- mit dem digitalen Unterricht wider. Den Rahmen finden
burtstages über Soziale Netzwerke, das Streitgespräch, diese Aufnahmen in Live-Musik-Auftritten, die je nach Prot-
das per Mausklick einfach beendet werden kann, endlos agonist bzw. Protagonistin verschiedene Gefühle in dieser
scheinende Unterrichtsstunden über Kamera, die man- Pandemiezeit aufgreifen.
gels ausreichender Internetabdeckung oft unterbrochen
werden, oder neue Freundschaften, die zu anderen Per-
sonen entstehen können und vielleicht nicht immer von
Vorteil sind. Doch was passiert, wenn man im Rausch der
digitalen Welt sich selbst verliert oder sich auseinander-
lebt? Wenn der beste Freund nah ist, aber doch nicht
wirklich da? Das Kurzfilmmusical ist ein Zeitdokument,
welches wie ein Tagebuch die Erlebnisse junger Men-
schen dokumentiert, die sich in einer entscheidenden
Phase ihrer Entwicklung befinden.
Name der Spieler*innen:
Toska Sonja G. / Luisa K. / Niklas E. / Tommy H. / Lilly S. /
Alina K. / Jannis P. / Leon W. / Mia K. / Hannes R. / Lene Z. /
Leonie S. / Antonia S. / Feliz H. / Carolin Sch. /Chantal R. /
Lina H. / Tamira P. / Tamino R. / Vinc E. /, Nele G. / Lina H.H. /
Chiara Janina H. / Fynn K. / Leonard K. / Nils N. / Max P. /
Ferdinand S. / Amelie T. / Joel W. / Jan W.
21SCHLESWIG-HOLSTEIN Mittwoch, 22.09.21
WAS WIR DACHTEN, WAS WIR TATEN. 20.00 Uhr
Eigenproduktion
Vorlage: Roman von Lea-Lina Oppermann
Berufliche Schule des Kreises Stormarn,
Bad Oldesloe
Wahlpflichtkurs des 13. Jahrgangs,
Berufliches Gymnasium
Spielleitung: Iris Klostermann, Knut Winkmann
Spieldauer: 40 Minuten
Ein Tag, der beginnt, wie viele andere. Ein Klassenraum, Name der Spieler*innen): Lea F. / Inge G. / Tabea G.
ein Lehrer, Schüler*innen, die eine Mathearbeit schrei- / Laura-Sophie G. / Nico L. / Henner L. / Mercedes N. /
ben. Doch plötzlich schrillt eine Alarmglocke und schlag- Caroline S. / Tino S. / Cedric S. / Malte W.
artig ist nichts mehr so, wie es vorher war. Eine vermumm-
te Person dringt in das Klassenzimmer ein, sie hat eine Aus dem Resümee der Bundesjury:
Waffe. Sieht so ein Amoklauf aus? Briefe tauchen auf und Der Inszenierung „Was wir dachten, was wir taten“ nach
scheinbar weiß die Person mehr, als es der Klasse lieb ist. dem Roman von Lea-Lina Oppermann gelingt in beson-
Es werden Geheimnisse an die Oberfläche gezerrt und derer Weise ein intensives, unmittelbares Story-Telling mit
keiner bleibt verschont. Nach und nach bröckeln Fassa- hohem Erzähltempo im fließenden Kachelwechsel-Spiel
den, werden Rollenbilder aufgelöst und Freundschaften aus Nähe und Distanz zwischen Erzähler- und Figurenper-
in Frage gestellt. Es gilt sich zu entscheiden. Weiter mit- spektiven, wodurch eine dialogische Bewegung zwischen
laufen und lügen oder sich klar positionieren? Ein Mittel- den Spieler*innen entsteht. Diese erzählen so die Amo-
weg ist nicht mehr möglich… klauf-Situation sehr authentisch retrospektiv im Kollektiv
Die besondere Herausforderung bei der Entwicklung des als Gedankenexperiment: Welche Werte würdest Du in
Stückes bestand darin, eine intime Klassenraumsituation, einer Amoklauf-Situation als Lehrer*in, Schüler*in unter
wie sie bei Proben in Präsenz entstanden war, plötzlich dem Druck der Gruppe aufgeben, wenn der Täter das
aus der Distanz heraus zu erhalten und weiterzuentwi- von Dir fordert? Durch das gelungene Zusammenspiel
ckeln. Wie schafft man Nähe, wenn sich alle Mitglieder unterschiedlicher Kompositionsmittel und – Kompositions-
einer Spielgruppe an unterschiedlichen Orten befinden? ebenen entstehen so ein einheitliches und zugleich viel-
Wie übermittelt man Gefühle, ohne sein Gegenüber zu stimmiges Ensemble-Bild und eine eindringliche Kammer-
sehen? Angelehnt an das Format einer Videokonferenz spielatmosphäre, die auch Freiräume zur Imagination und
entstand aus hunderten von Einzelclips ein Gesamtwerk. Reflexion schafft.
Knappe, aber ausdrucksstarke Texte, große Emotionen,
klare Schnitte sowie unterstützende Bilder und Musik fes-
seln die Zuschauer*innen nicht nur, sondern geben ihnen
vielmehr das Gefühl, sich selbst im Klassenraum zu befin-
den. So bleibt es am Ende nicht aus, dass man sich fragt:
“Wie hätte ich gehandelt?“
22THÜRINGEN Dienstag, 21.09.21
10.15 Uhr
WIR WOLLEN ALLE EURE ERWARTUNGEN
ERFÜLLEN UND WERDEN DARAN SCHEITERN
Eigenproduktion
Evangelisches Ratsgymnasium Erfurt
Theater am EvRG Klasse 9
Spielleitung: Arwen Burgau und
Johanna Edom
Spieldauer: 60min
Eltern erwarten gute Noten, in der Schule muss man immer für einen Sieg zu tun bereit? Das müssen die Darsteller*in-
aufnahmebereit sein und für Freunde braucht man immer nen in jeder Vorstellung erneut herausfinden.
ein offenes Ohr und auch wir haben Ansprüche an unser Ein Live-Stream voller Wettkämpfe. Eine Show voller Stoff
Leben. zum Nachdenken.
Tag für Tag sind wir diesem Druck ausgesetzt. Ein Thema, Name der Spieler*innen:
welches uns unser ganzes Leben hindurch begleitet und Mike G. / Leandra P. / Tom R. / Hannah S. / Johanna S. /
gerade in der Pubertät präsenter ist als je zuvor. Die Richard S. / Konstantin S.
Auseinandersetzung erfolgt durch autobiografische
Texte, das Auswerten von Fakten und Statistiken und
Aus dem Resümee der Bundesjury:
verschiedene Spiele, in denen überprüft wird, wie gut
Ein digitales Theaterstück mittels Zoom, das mit dem The-
die Spieler*innen den Erwartungen des Umfeldes genü-
ma „Erwartungen“ spielt und in Form eines Wettbewerbes
gen können. Dabei messen sie sich nicht nur aneinander,
die Zuschauer*innen aktiv einbezieht. So werden immer
sondern überlegen auch, wie wichtig das Erfüllen dieser
wieder neue Fragen gestellt oder Herausforderungen
Erwartungen überhaupt ist.
formuliert, die die Spieler:innen zu beantworten oder zu
meistern haben. Das Publikum stimmt ab, sodass jede Auf-
Das Publikum nimmt durch Live-Abstimmungen ständi-
führung ihren eigenen Verlauf hat.
gen Einfluss auf den Verlauf des Stücks. Wenn wir über
die Erwartungen der Gesellschaft reden, muss man diese
immerhin auch aktiv einbeziehen. Wer ist an dem Tag am
besten drauf? Wer denkt am schnellsten? Wem liegt das
Thema der Quizrunde diesmal? Wem mag das Publikum
diesmal am liebsten und wen würden sie gerne Punkte
abziehen?
Jeder hat andere Erwartungen an uns und niemand kann
es allen zu 100% recht machen. Aber vielleicht schafft
jemand immerhin 90%. Und was sind die Spieler*innen
23GAST
SPIELE
Die über viele Jahre bewährte Struktur
des SDL sah keine Gastspiele vor, weil
das Programm mit den Aufführungen der
sechzehn Bundesländern gut gefüllt war.
Aufgrund der schwierigen Situation in der
Pandemie gab es in diesem Jahr keine
Bewerbungen aus dem Saarland und aus
Sachsen. Vorgesehen war als besonderes
Gastspiel die Teilnahme einer Schulthea-
tergruppe aus St. Petersburg in Russland.
Die Bundesjury hat aus jedem Bundes-
land, das Bewerbungen geschickt hat,
eine Gruppe ausgewählt und am Ende
festgestellt, dass einige sehr spannende
Projekte, die ganz besondere digitale
Formate entwickelt haben, nicht zum Zug
kamen.
Die relative Kürze vieler Beiträge und das
digitale Festivalformat ermöglichten es,
dass die Jury für das SDL 2021 vier weite-
re Projekte auswählen konnte, die eben-
falls gezeigt werden können. Diese vier
Gastspiele erweitern das Spektrum im
Umgang mit dem Thema und belegen
eindrucksvoll, wie vielfältig und kreativ
Schultheater auch in Zeiten sein kann, in
denen es eigentlich gar nicht hat stattfin-
den können.
24RUSSLAND Montag, 20.09.21
DIE WELLE 10.30 Uhr
frei nach Roman von Tod Strasser
Deutsch-Russisches Begegnungszentrum,
Sankt-Petersburg
Theater-AG Zeppelin
Spielleitung: Antonina Popova
Spieldauer: 25 Minuten
Es geht um ein Experiment, das der Geschichtslehrer Ben deren Worten) bezeichnet wurde. In dieser Hinsicht wurde
Ross in seiner Klasse durchführt, um seinen Schülerinnen in unserem Stück der Text des Buches teilweise verändert
und Schülern die Entstehung von der faschistischen Bewe- (in einigen Szenen, vor allem in den Szenen, die sich in
gung verständlicher zu machen und erfahrungsmäßig zu der Klasse abspielen), indem die im Buch vorkommenden
zeigen, dass sich Faschismus als solcher in jeder Gesell- Analogien zum Dritten Reich durch Beispiele aus der Welt-
schaft und zu jeder Zeit etablieren kann. geschichte ersetzt wurden. Dadurch wurde das Thema
des Buches erweitert, generalisiert und aktualisiert.
Alles beginnt wie ein harmloses Spiel: Disziplin und Ge-
meinschaft werden gefördert, Zusammenhalt und Gleich- Name der Spieler*innen:
heit werden gestärkt. Das Interesse am Unterricht ist spür- Lev L. / Uliana V. / Ekaterina E. / Alina E. / Yan K. / Elena P. /
bar gewachsen. Es wird eine Organisation gegründet, die Vera Z. / Maria Z. / Aristarkh Y.
den Namen „Die Welle“ erhält und deren Mitglieder nun
alle Mitschüler werden sollen.
Ben Ross (sein Urbild/Prototyp ist Ron Jones) bemerkt aber Aus dem Resümee der Bundesjury:
nicht sofort, dass die Schule sich Im Laufe von einigen Ta- Die Inszenierung des Stückes „Die Welle“ von Morton Rhue
gen in einen kleinen militaristischen Staat verwandelt hat in gekürzter Form stellt für die russische Gruppe eine He-
und dass er selbst immer mehr Ähnlichkeit mit einem Dik- rausforderung bezüglich der deutschen Sprache dar, die
tator aufweist und seine Rolle als Führer genießt. Gelingt sie sehr gut meistert. Das Thema ist immer wieder span-
es dem Lehrer, sein Experiment unter Kontrolle zu halten? nend für junge Erwachsene und die Gruppe findet ihren
eigenen Weg, dieses umzusetzen.
Mit unserem Stück wollen wir hervorheben, dass Faschis- Die darstellerische Leistung und das gelungene Zusam-
mus leider keine Sache der Vergangenheit ist und dass er menspiel überzeugen die Zuschauer*innen davon, dass
auch heute entstehen kann, wenn auch in einer anderen die Spieler:innen den Text und damit auch den Inhalt zu ih-
Form, in einem neuen Kontext und unter einer anderen rem eigenen Anliegen machen. Das dramaturgische Kon-
Maske. Dass er eigentlich in verschiedenen Variationen zept, der gezielte Einsatz von Geräuschen, Video, Lichtef-
und in verschieden Ländern schon vor 1933 und nach fekten und Musik tragen dazu bei, dass diese Aufführung
1945 vielmals entstand, obwohl er dabei anders (mit an- den Zuschauenden berührt.
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