St. Galler Naturschutznachrichten - Nr. 174 Mai 2019 - NVS

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St. Galler Naturschutznachrichten - Nr. 174 Mai 2019 - NVS
Nr. 174
                 Mai 2019

St. Galler
Naturschutznachrichten
St. Galler Naturschutznachrichten - Nr. 174 Mai 2019 - NVS
Naturschutzverein
                    Stadt St. Gallen und Umgebung
                    NVS

  Mitteilungsblatt St. Galler Naturschutznachrichten
             Nr. 174 Mai 2019 43. Jahrgang Auflage 3000
                       Erscheint viermal jährlich

Redaktion:                   Robert Schmid
Redaktionskommission:        Hansruedi Clerici, Elda Heiniger,
                             Barbara Schibler, Ursula Schmid
NVS-Postadresse:             Sekretariat NVS, Wiggenrainstrasse 26,
                             9404 Rorschacherberg

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                             In unserer Homepage erscheinen
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        Die nächsten St. Galler Naturschutznachrichten (Nr. 175)
                      erscheinen im August 2019.
                  Redaktionsschluss ist im Juni 2019.

  Umschlagbilder:            Hans Oettli (Tel. 071 223 48 21)
  Titelblatt:                Haselblattroller
  Schlussblatt:              Haselblattroller
St. Galler Naturschutznachrichten - Nr. 174 Mai 2019 - NVS
Inhalt                                Editorial

                                      Aus den Augen aus dem Sinn…
1 Editorial                           Was haben die Wildvogelpflegestation, der CSIO, das Stadt-
                                      theaterprovisorium und die Bachoffenlegung im Tal der De-
2 50 Jahre NVS St. Gallen             mut gemeinsam? Alle vier Positionen wurden vom Natur-
  und Umgebung                        schutzverein der Stadt St.Gallen und Umgebung aufgegriffen
                                      und bearbeitet. So weit, so gut. Jetzt wäre die Arbeit getan,
3 Rückschau auf Veranstaltungen       doch weit gefehlt. Jetzt erst beginnt der schwierigere Teil. Die
                                      sprichwörtliche Luft ist draussen, die anfängliche Hektik ist
6 Thema Insekten                      verflogen, das allgemeine Interesse schwindet. Jetzt kann
  - Die Schweizer Goldschrecke        das «Süppchen» auf die kleine Flamme gesetzt und ein wenig
  - Die Lieblingsinsekten des         verwässert werden. Ich beschränke mich auf die Wildvogel-
    NSV-Vorstands                     pflegestation. Aktuell werden Massnahmen überprüft, welche
  - Sechsbeiner in der Kunst          baulichen Anpassungen im Naturmuseum notwendig wären,
  - Plagegeister – Wespen und         um die Räume wieder in Betrieb zu nehmen. Man spricht von
    Mücken                            einigen hunderttausend Franken. Geht es darum, den Scha-
  - Das Ortsgedächtnis der            den der Fehlplanung «Wildvogelpflegestation Naturmuseum»
    Wegwespen                         möglichst klein zu halten? Wir vom Naturschutzverein der
                                      Stadt St.Gallen und Umgebung vertreten die klare Haltung,
16 Mein Engagement für den NVS        dass die Wildvogelpflegestation in die Volière integriert wer-
                                      den soll. Mit «etwas gutem Willen» wäre dies möglich. Die Vo-
17 Asiatische Mörtelwespen            lière muss saniert werden, was auch in der städtischen Pla-
                                      nung vorgesehen ist. Statt im Naturmuseum wieder viel Geld
18 Natur-Kreuzworträtsel              in die Hand zu nehmen, könnte es in die ohnehin geplante
                                      Sanierung mit entsprechender Integration der Pflegestation
20 Veranstaltungen                    investiert werden. Der Stadtpark würde aufgewertet und viele
   - Sa 22.06.2019                    Synergien in den Arbeitsabläufen der Volière könnten genutzt
     Vogelexkursion auf die Ebenalp   werden. Eine Tatsache, die ebenfalls in absehbarer Zeit an
   - Sa 29.06.2019                    Bedeutung gewinnen wird, ist die Finanzierung und Organi-
     Naturjuwelen im Bruggwald        sation des benötigten Personals für die Wildvogelpflege. Noch
   - Sa 29.06.2019                    liegt eine Lösung in weiter Ferne. Die dafür benötigten Mit-
     Tag der offenen Tür im           tel sind keineswegs gesichert. Ein gewichtiger Grund mehr,
     NVS-Naturgarten                  Volière und Wildvogelpflegestation zusammenzulegen und an
   - Traditionelle Zusammenkunft      einem Standort zu betreiben. Für Verwirrung sorgt auch der
     mit den Landwirten               Begriff «Auswilderungsgehege». Vögel müssen in «von der
                                      Aussenwelt abgeschotteten» Gehegen ausgewildert werden,
23 Arbeiten für die Natur 2019        wird moniert. Tatsache ist, es sind nur etwa 5 – 8 % Greifvögel,
                                      die gepflegt werden. Weit über 90 % sind Singvögel, die an
26 Auflösung Kreuzworträtsel 173      Futterhäuschen kommen oder gar, ich denke da an Spatzen
                                      und Meisen, die einem aus der «Hand fressen». Ob es wirk-
27 Traueranzeige                      lich «von der Aussenwelt abgeschotteter Gehege» bedarf? Es
                                      wäre für den Stadtrat aus meiner Sicht ein Akt der Stärke,
28 Botanischer Garten St.Gallen       zu den gemachten Fehlern zu stehen. Er sollte den «Stand-
                                      ort Volière» ernsthaft prüfen. Im Naturmuseum erneut Gel-
30 Natur findet…                      der zu sprechen in eine unbefriedigende Lösung, zögert die
                                      Probleme nur hinaus. Vögel sind freilebende Tiere, die nicht
32 Naturschutz ist eine               frei von Ungeziefer sind und das hauptsächliche Problem des
   Herausforderung                    Naturmuseums bezüglich «Schutz ihrer Exponate» nur hin-
                                      auszögen. Persönlich habe ich Verständnis für die Bedenken
33 Der Haselblattroller               zu diesem Standort, die immer wieder geäussert werden. Ich
                                      bin überzeugt, dass die Bevölkerung der «Aufwertung Stadt-
                                      park» zustimmen würde. Die Volière ist in den Köpfen der
                                      Menschen tief verankert.

                                                                     Robert Schmid, Präsident NVS
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St. Galler Naturschutznachrichten - Nr. 174 Mai 2019 - NVS
50 Jahre NVS St. Gallen
        und Umgebung

Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus…..

2020 wird der NVS 50 Jahre alt.

Um diesen Anlass würdig zu feiern suchen wir die
Mithilfe unserer Mitglieder:

Haben Sie eine zündende Idee oder Anregung?

Haben Sie Erfahrung beim Organisieren, z.B. eines
Quartierfestes?

Haben Sie Lust, in Zusammenarbeit mit dem
Vorstand die Fest - Projektleitung zu übernehmen?

Wir nehmen jede Hilfe gerne entgegen.

Melden Sie sich bitte bei:
Barbara Schibler: bschibler@bluewin.ch
Oder beim
NVS-Sekretariat: nvs.sg@gmx.ch
Wiggenrainstr. 26, 9404 Rorschacherberg
071 277 19 68

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St. Galler Naturschutznachrichten - Nr. 174 Mai 2019 - NVS
Rückschau auf Veranstaltungen
                49. NVS - Hauptversammlung
                         vom 1. März 2019
Die diesjährige 49. Hauptversamm-            Jubiläum des NVS abgeschlossen. Der
lung fiel in ein Wahljahr. Bei guten         Jahresbericht des Präsidenten wurde
Wetterverhältnissen konnten wiede-           einstimmig angenommen und mit Ap-
rum gegen hundert Mitglieder im              plaus verdankt. Der Kassier Roland
festlich geschmückten Saal des               Brunner erläuterte eine ausgegliche-
KV-Zentrums Kreuzbleiche begrüsst            ne Jahresrechnung. Es sind genügend
werden. Bestimmt trug auch der               Mittel zur Erfüllung der Vereinszwe-
zweite Teil des Abends, der von un-          cke vorhanden. Rechnung und Reviso-
serem Vorstandsmitglied Veronika             renbericht wurden einstimmig ange-
Meyer bestritten wurde, zur regen            nommen und dem Vorstand ebenfalls
Teilnahme an der HV bei. Der Präsi-          einstimmig Décharge erteilt. Unter
dent ergänzte den Jahresbericht mit          Punkt 7 (Anträge) stellte der Vorstand
einigen zusätzlichen Informationen.          folgenden Antrag: Der CSIO plant auf
Der Wechsel zur Druckerei Nieder-            dem Breitfeld eine Reithalle mit Aus-
mann mit automatisiertem Versand             senplatz, einen Übungsplatz für Vier-
funktionierte reibungslos. Die «Heft-        spänner und einen riesigen 10`000
ligruppe» konnte nach jahrzehnte-            (zehntausend) m2 grossen Platz für
langer Arbeit aufgelöst werden. Die          Lastwagen, befestigt mit einem 60 cm
Wildvogelpflegestation im Naturmu-           dicken «Koffer». Diese riesige Platte
seum soll nach entsprechenden                soll ein Versinken der Lastwagen im
baulichen Anpassungen wieder in              Dreck verhindern. Hinzu kommen
Betrieb genommen werden. Der Ort             noch zwei Stallungen mit je 24 Pferde-
der Auswilderungsstation ist noch            boxen. Der NVS stellt sich klar auf den
nicht publik. Der NVS schlägt vor, als       Standpunkt, dass das Gebiet geschützt
Standort die Volière im Stadtpark zu         werden müsse und frei von Anlagen zu
prüfen. Dieser wäre zentral gelegen          halten sei. Er schlägt vor, eine Resolu-
und würde den Stadtpark aufwerten.           tion (Absichtserklärung) zum Erhalt
Die Volière muss 2022 saniert wer-           des Breitfelds zu verabschieden. Die-
den. Es liessen sich vor allem in be-        se wird durch die HV einstimmig an-
trieblichen Abläufen Synergien nut-          genommen. Janine Mazenauer tritt
zen und die Betriebskosten senken.           aus dem Vorstand aus. Sie befindet
Die letzte Einsprache betreffend Tal         sich noch in einer Ausbildung und
der Demut wurde zurückgezogen. Es            hat ihren Wohnsitz neu im Kanton
kann mit dem Baubeginn im Herbst             Aargau. Der Präsident und die bishe-
2019 gerechnet werden; damit wäre            rigen Vorstandsmitglieder werden
das Projekt rechtzeitig zum 50-Jahr-         einstimmig wieder gewählt. Werner

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St. Galler Naturschutznachrichten - Nr. 174 Mai 2019 - NVS
Hug gab sein Ausscheiden als Revisor           2020 feiert der NVS sein 50-Jahr-Ju-
bekannt, an seine Stelle wurde der             biläum. Ideen und Helfer sind herz-
Ersatz-Revisor Edi Jenny einstimmig            lich willkommen. Der Präsident be-
gewählt. Unter Punkt 10 (Veranstal-            dankt sich besonders bei der Familie
tungen) erinnerte der Präsident dar-           Koegler für die liebevoll dekorierten
an, dass bei allen Veranstaltungen             Tische. Veronika Meyer brachte uns
auch Nichtmitglieder herzlich will-            im zweiten Teil eine Bergwelt näher,
kommen sind. Oscar Roos wurde zum              die sie selbst erlebte und mit ein-
Ehrenmitglied gewählt. Er hat seit             drücklichen Bildern und Texten un-
2006 die «Heftligruppe» und seit 2014          terlegte. Ein herzlicher Dank an Ve-
auch den Ökomarkt geleitet. Für sei-           ronika für den sehr interessanten
nen ausserordentlichen Einsatz und             und schönen Vortrag.
die Unterstützung bei Werbung und
Einkauf wird Oscar Roos eine Urkun-
de überreicht.

     Resolution: Das Breitfeld muss leben.
   Und wieder erfolgt ein Angriff auf das Breitfeld.
Die Planungen stehen noch in der               der Stadt St. Gallen) die Zusicherung
«Anfangsphase», heisst es vonseiten            gegeben wird, dass dieses Gelände
des CSIO. Die Bauabsichten haben ein           nur drei Grossveranstaltungen (Olma,
riesiges Ausmass. Die Bauten sollen            CSIO und Open Air) während der Dau-
für einen «Ganzjahresbetrieb» ausge-           er der Veranstaltungen zur Verfügung
legt werden. Die einzelnen Bauten be-          steht. Jegliches Parkieren ausserhalb
inhalten eine Reithalle mit Aussenplatz,       dieser «Zeitfenster» ist untersagt. Ge-
einen Übungsplatz für Vierspänner und          mäss kommunalem Richtplan wurde
einen riesigen 10`000 (zehntausend)            das gesamte Breitfeld (und darüber
m2 grossen Platz für Lastwagen, be-            hinaus) als Naherholungsgebiet von
festigt mit einem 60 cm dicken «Kof-           regionaler Bedeutung festgelegt. Die-
fer». Diese riesige Platte soll ein Ver-       se Gebiete sind nachhaltig zu sichern
sinken der Lastwagen im Dreck                  und weiterzuentwickeln, heisst es
verhindern. Hinzu kommen noch zwei             weiter im kommunalen Richtplan. Bei
Stallungen mit je 24 Pferdeboxen.              der Weiterentwicklung stehen natür-
Es existiert ein Stadtratsbeschluss, in        lich die vorhandenen Natur- und
dem klar festgehalten wurde, dass              Landschaftswerte im Vordergrund
solche Ausbaupläne nicht bewilligt             und bilden die Grundlage für die Erho-
werden dürfen. Im Beschluss heisst             lungsnutzung.
es, dass dem NVS (Naturschutzverein

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St. Galler Naturschutznachrichten - Nr. 174 Mai 2019 - NVS
Gemäss Zonenplan handelt es sich               terlinge, Heuschrecken und Libellen.
zudem um eine Grünzone F (Freihal-             Auch hier ist der Artenschwund dra-
tung). Die Mitglieder des NVS verab-           matisch. Bodenbrütende Vögel sind in
schieden an ihrer 49. Hauptversamm-            den letzten Jahren komplett ver-
lung folgende Resolution:                      schwunden. Auch die Feldhasen sind
                                               kaum noch anzutreffen. Ein Grund ist
Das Breitfeld muss leben.                      die intensive Nutzung auf dem stadt-
                                               st.Galler Boden. Darum kann und darf
Nationales Naturschutz-Interesse hat           der NVS keine zusätzliche Beeinträch-
Vorrang.                                       tigung mehr tolerieren. Nur ein konse-
Das Breitfeld ist ein Amphibienlaich-          quenter Vollzug der Eidgenössischen
gebiet von nationaler Bedeutung und            Bundesverordnung über den Schutz
als solches im Bundesinventar aufge-           der Amphibienlaichgebiete von natio-
führt. In diesem Gebiet verdient der           naler Bedeutung kann das Artenster-
Amphibienschutz höchste Priorität.             ben stoppen. Darüber hinaus sind
In der Schweiz sind von 20 Amphibien-          zusätzliche Massnahmen zur ökolo-
arten 14 gefährdet. Im Breitfeld sind          gischen Aufwertung des ganzen
zehn Amphibienarten nachgewiesen.              Schutzgebiets notwendig. Nur so hat
Drei davon sind im Verlauf der vergan-         die vernetzte Lebensgemeinschaft von
genen zehn, zwanzig Jahre verschwun-           Pflanzen und Tieren langfristig Be-
den: Kammmolch, Laubfrosch und                 stand. Im Breitfeld ist nicht der ein-
Geburtshelferkröte. Von den noch ver-          zelne Frosch entscheidend, sondern
bliebenen sieben Arten sind die Popu-          der Erhalt des ganzen Ökosystems.
lationen zum Teil stark rückläufig. Ins-       Der NVS hat im Vorfeld des Stadion-
besondere die Gelbbauchunke und der            baus vorsorglich Einsprache gegen
Teichmolch drohen ebenfalls aus dem            den Stadion-Gestaltungsplan einge-
Breitfeld zu verschwinden. Amphibien           legt. Ziel war es, die zusätzlichen Nut-
sind von März bis Oktober nachts und           zungen des Breitfelds als Parkplatz
bei feuchtem Boden aktiv. Am auffäl-           auszuschliessen. Der Stadtrat hat
ligsten sind im März und April die Wan-        dies damals schriftlich zugesichert.
derungen der drei häufigsten Arten im          Bauten im beabsichtigten Ausmass
Breitfeld: Grasfrosch, Erdkröte und            sind keinesfalls zu tolerieren. Der
Bergmolch. Anschliessend ist von Mai           NVS fordert den Stadtrat auf, alles
bis Juli die Paarungszeit der übrigen          Notwendige für den Vollzug der Ver-
Arten. Diese Tiere sind nur einzeln an-        ordnung über den Schutz der Amphi-
zutreffen und fallen darum kaum auf.           bienlaichgebiete zu veranlassen. Im
Im September und Oktober ziehen sich           Verlauf der neuen Legislatur sind
Amphibien in ihre Überwinterungsge-            Massnahmen zur Sicherung und öko-
biete zurück und sind dann ebenfalls           logischen Aufwertung des Schutzge-
noch unterwegs. Das Breitfeld ist auch         biets zu treffen. Der NVS ist bereit,
für zahlreiche andere Arten von gros-          dabei seinen Beitrag zu leisten. Das
ser Bedeutung. Dazu zählen Schmet-             Breitfeld muss leben!

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St. Galler Naturschutznachrichten - Nr. 174 Mai 2019 - NVS
Thema Insekten
                 Die Schweizer Goldschrecke
                           Podismopsis keisti

      Bruno Keist, Ebnat-Kappel, Entdecker der
                    Schweizer Goldschrecke

Dieser kleine Grashüpfer wurde erst           nicht zum Flug. Sie laufen oder hüp-
im September 1986 nahe dem Gipfel-            fen zwischen den einzelnen Versen
plateau des Gamserrugg auf 2060 m             oft umher auf der Suche nach Weib-
gefunden (Churfirsten). Er machte             chen. Kaum verschwindet die Sonne
auf sich aufmerksam durch seine               hinter Wolken oder Nebelschwaden,
kurzen Gesangsstrophen, die ähnlich           verstummen sie, kaum wärmen die
klingen wie die des Gemeinen Gras-            Strahlen sie wieder, beginnt das Zir-
hüpfers (eine der Arten, die auch im          pen von neuem.
Kulturland gelegentlich noch gefun-
den wird). Zu hören ist er auf http://        Nach dem Fund wurden die Tiere
www.orthoptera.ch/arten/item/po-              durch ihren Beschreiber A. Nadig ei-
dismopsis-keisti. Er lebt vom Chä-            ner neuen Art zugeordnet und er-
serrugg bis zum Alvier ab 1650 bis            hielten die exklusive Schweizer Zu-
2340 m Höhe in Blaugras- und Rost-            gehörigkeit. Bekannt waren damals
seggenhalden, Zwergstrauchheiden,             zwei nahe stehende Arten aus Mon-
Alpweiden. Einige der Weibchen ma-            tenegro und den Karpaten. Später
chen ihrem Namen Ehre und sind                kam eine steyrische Art zum Vor-
beinahe golden gefärbt, andere grau,          schein, vor drei Jahren auch eine
braun, kupfern oder grün. Behende             Population im Berner Oberland. Die-
sind sie nicht, haben nur kurze Flü-          sen Neulingen gemeinsam ist, dass
gelstummel, und so ist es gut, wenn           sie nur wenig von Bergbahn-Statio-
sie mit ihrer Färbung in den Kräutern         nen entfernt schon zu finden sind.
und Gräsern, in Licht und Schatten,           Alle ausser die Art der Karpaten
verschwinden. Vor allem in den bun-           wurden neu – auch genetisch – un-
ten Zwergstrauchheiden, einem be-             tersucht, und es fanden sich keine
vorzugten Lebensraum, sind sie                wesentlichen Unterschiede an Grös-
kaum zu finden. Die Farben der Männ-          se, Merkmalen, Gesang und Genetik.
chen sind weniger vielfältig, ihre Flü-       Abhängig davon, ob wir den Artbe-
gel halblang, tauglich zum Gesang,            griff nur über Merkmale definieren

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St. Galler Naturschutznachrichten - Nr. 174 Mai 2019 - NVS
wollen oder auch über die Distanzen              vier Arten sprechen, was uns vier En-
zwischen Populationen oder die Mög-              demiten brächte. Spannend ist eher,
lichkeit gemeinsamer Nachkommen,                 dass Tiere so weit auseinander über
können wir von nur einer oder auch               Jahrtausende gleich geblieben sind.

Schweizer Goldschrecke. Männchen oben, Weibchen unten.
Zeichnungen: Christian Roesti.

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St. Galler Naturschutznachrichten - Nr. 174 Mai 2019 - NVS
Thema Insekten
      Die Lieblingsinsekten des NVS - Vorstands

Nachtfalter                                   Ameise
Roland Brunner: Ich liebe Nachtfalter,        Stefan Rohrer: Die Ameisen faszinie-
weil sie so schön gross und oft bunt          ren mich mit ihrem unbändigen Ar-
sind, und weil sie verkannte Schön-           beitswillen und ihrer unglaublichen
heiten sind.                                  Kraft und Geschicklichkeit, Dinge von
                                              A nach B zu transportieren. Zudem
Taubenschwänzchen                             sind die Staaten, in denen Ameisen
Thomas Brunner: Mich fasziniert               leben, sehr sozial aufgebaut.
dieser Falter, der wie ein Kolibri die
Blumen in unserem Garten besucht:             Ameisenlöwe
Während er im Schwirrflug vor einer           Barbara Schibler: Mich fasziniert der
Blüte steht, nascht er mit seinem             Ameisenlöwe mit seiner Fangtech-
langen Rüssel Nektar.                         nik. Er gräbt sich einen Trichter in
                                              den Sand und bewirft die hereinge-
Honigbiene                                    fallenen Ameisen mit Steinchen, um
Elda Heiniger: Mein Lieblingsinsekt           sie am Wegkrabbeln zu hindern. Am
ist die Honigbiene, weil sie sehr em-         untersten Punkt lauert er unsicht-
sig, fleissig, nützlich und herzig ist.       bar, nur seine beiden Fangarme sind
Ohne sie wären unsere Blüten nicht            nicht verborgen.
bestäubt. Sie ist sehr wichtig, und es
kann erst noch feiner Honig herge-            Libelle
stellt werden.                                Robert Schmid: Die Libelle verkör-
                                              pert Kraft, Schönheit und eine un-
Maikäfer                                      glaubliche Wendigkeit. Einen tech-
Martin Koegler: Ich liebe den Maikä-          nik- und flugbegeisterten Menschen
fer, er ist so braun wie Schokolade,          wie mich faszinieren die Bewegungs-
und diese ist mein Leibgericht.               abläufe ihres «Flugapparates». Die
                                              Libelle ist einfach ein Wunder der
Alpenbock                                     Natur.
Veronika Meyer: Der schönste Käfer
der Schweiz, blau und schwarz ge-
mustert. Er ist selten und benötigt
für die Entwicklung totes Buchen-
holz. Leider habe ich noch nie einen
gesehen.

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Nachtfalter Brauner Bär (Arctia caja)                         Taubenschwänzchen
                                                              (Macroglossum stellatarum)

Honigbiene (Apis mellifera)                                   Maikäfer
                                                              (Melolontha melolontha)

Alpenbock (Rosalia alpina)                                    Waldameisen-Königin (Formica sp.)

Ameisenjungfer (Myrmeleon                                     Vierflecklibelle
formicarius). Der Ameisenlöwe ist                             (Libellula quadrimaculata)
die Larve der Ameisenjungfer.

                         6 Bilder von Hans Oettli. Alpenbock und Ameisenjungfer von Thomas Reich.

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Thema Insekten
                  Sechsbeiner in der Kunst

      Veronika Meyer, NVS - Vorstandsmitglied

Immer wieder haben die Insekten              Flügelt ein kleiner blauer
auch die Kunst inspiriert. Empfohlen         Falter vom Wind verweht,
seien die herrlichen Werke von Maria         Ein perlmutterner Schauer
Sibylla Merian (1647 – 1717), welche         Glitzert, flimmert, vergeht.
ungezählte tropische Schmetterlinge          So mit Augenblicksblinken,
beschrieb und detailgetreu zeichne-          So im Vorüberwehn
te. Einige ihrer Bücher sind in neuen        Sah ich das Glück mir winken,
Ausgaben in der Bibliothek Haupt-            Glitzern, flimmern, vergehn.
post ausleihbar. Auf holländischen
Blumen-Stillleben findet man in der          In der Operette «Lysistrata» des Kom-
Regel nicht nur detailgetreu gemalte         ponisten Paul Lincke kommt ein
Pflanzen, sondern auch Schmetter-            «Glühwürmchen-Idyll» vor, wovon es
linge, Fliegen und andere Insekten,          zahlreiche Bearbeitungen für ver-
die auf ihnen herumkrabbeln. Und             schiedenste Instrumente gibt. Und
welches kleine Kind verziert seine           der «Hummelflug» von Nikolai Rims-
Zeichnungen nicht gerne mit Käfer-           ki-Korsakow dürfte allgemein be-
chen und Schmetterlingen?                    kannt sein.
In Dübendorf steht im Schoss-                Liebhaber der Filmkunst können sich
acher-Kreisel die Skulptur «Mug-             an mehreren Animations-Filmen er-
genschwarm» von Yvan Pestalozzzi.            freuen, deren Helden Insekten sind:
Franz Kafka schrieb die gruselige Er-        Das grosse Krabbeln (A Bug’s Life) aus
zählung «Die Verwandlung», in wel-           den Pixar-Studios, 1999 entstanden,
cher der Tuchhändler Gregor Samsa            mit Ameisen. Die Winzlinge – Operati-
eines Morgens als «Ungeziefer», das          on Zuckerdose, 2016, und Die Winzlin-
heisst als Käfer, erwacht. Die Ge-           ge – Abenteuer in der Karibik, 2019,
schichte lässt verschiedenste Inter-         von Hélène Giraud und Thomas Szabo,
pretationen zu, die allesamt nicht           im Original Minuscule 1 und Minuscule
lustig sind. Noch makabrer ist die           2, mit Marienkäfern.
Kurzgeschichte «Die Fliege» von
George Langelaan. Aber es gibt auch
Liebliches. Hübsch, allerdings nicht
ohne Wehmut, ist folgendes Gedicht
von Heinrich Heine:

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Die Skulptur «Muggenschwarm» im Dübendorfer Schossacher-Kreisel. Bild: Veronika Meyer.

   Mathi´s Genuss – Ecke :
Geh raus – deine Stadt ist essbar
Geniesse die meditative Stimmung                  mit dem Löwenzahnsud und dem Ge-
beim Sammeln der Kräuter. Für mich                liermittel mit dem Zucker mindestens
gibt es nichts Entspannenderes.                   4 Min. kochen lassen. Gelierprobe ma-
Traditionelles Rezept für Löwen-                  chen. Etwas LZB - Honig auf einen
zahnblüten-Honig:                                 Porzellanteller tropfen. Geliert er, ist
                                                  der LZB - Honig fertig. Wenn er noch
Zutaten                                           zu flüssig ist, 1 – 2 Minuten weiterko-
200g Löwenzahnblüten                              chen oder etwas Zitronensäure (flüs-
1 Liter Wasser                                    sig oder Pulver) zufügen. Heiss in Glä-
1 Bio-Zitrone                                     ser füllen.
1 kg Zucker
Geliermittel                                      Tipp
                                                  Gerne gebe ich auch noch eine
Zubereitung                                       Scheibe Ingwer oder Nelken oder
Löwenzahnblüten 5 Min. kochen, dann               eine Chilischote mit ins Glas. Das
24 Std. ruhen lassen und anschlies-               verleiht den Gläsern unterschiedli-
send absieben. Die Zitrone abreiben               che Geschmacksrichtungen und
und auspressen, den Saft und Abrieb               sieht auch gut aus.

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Thema Insekten
           Plagegeister – Wespen und Mücken

  André Mégroz, NVS-Mitglied, www.insects.ch

Insekten sind – ausser Schmetter-              Herbst für die jungen Königinnen viel
lingen, Marienkäfern und Bienen –              Zucker zu sammeln, damit diese den
nicht gerade Sympathieträger. Mü-              Winter gut überstehen und der Fort-
cken, Bremsen und Wespen zählen                bestand des Volkes gesichert ist,
sogar zu den meistgehassten Plage-             denn alle übrigen Wespen sterben
geistern schlechthin.                          im Winter. Im Unterschied zu den
Wir leben in einer sehr komplexen              Bienen sind die Wespen keine Vege-
Welt, in der wir uns immer mehr von            tarier, denn sie benötigen für ihre
der Natur entfernen und die Zusam-             Larven eiweissreiche Nahrung. Des-
menhänge immer weniger erkennen.               halb jagen sie andere Insekten, zer-
Eigentlich sollte uns dies beunruhi-           kauen diese und füttern mit dem
gen, jedoch haben wir uns eine Stra-           entstandenen Brei ihre Larven. Die
tegie angeeignet: das Schwarz-                 Wespen helfen damit, unliebsame
weiss-Sehen. Wir teilen die Welt in gut        Schädlinge im Garten zu bekämpfen
und böse ein, in Schädlinge und Nütz-          und bestäuben bei ihren Besuchen
linge. Doch ist unsere Optik richtig?          auch Blütenpflanzen. Und noch et-
                                               was: es stechen nur die Weibchen,
Wespen sind eine Plage…                        denn der Wehrstachel hat sich im
Sie belästigen uns beim Dessertes-             Verlauf der Evolution aus dem Lege-
sen, schwirren bedrohlich um unse-             stachel entwickelt. Bei Wespen, Hor-
ren Kopf, und wenn wir sie verscheu-           nissen, Hummeln und Bienen ste-
chen wollen, stechen sie uns. Doch             chen also nur die Weibchen, nie
warum machen sie dies? Wespen                  jedoch die Männchen.
bilden einen Staat mit einer Königin
und zählen zu den hoch entwickelten            Ist es ethisch gerechtfertigt, eine
Insekten. Vor allem die Deutsche               Mücke totzuschlagen?
Wespe (Paravespula germanica) und              Mücken nützen aber gar nichts, ob
die Gemeine Wespe (Paravespula                 tot oder lebendig – wird gesagt! Der
vulgaris) sind echte Schleckmäuler             Stich allein ist schon schmerzhaft,
und werden durch Süssigkeiten ma-              aber so richtig rasend macht das
gisch angezogen, denn sie haben                nächtliche Summen. Warum sticht
eine sehr anspruchsvolle Aufgabe.              sie und vor allem, warum summt sie
Sie müssen sich stärken, um im                 noch so nerventötend? Und wieder

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geht es um das «Warum». Alle Stech-             population auswirken. Kehren wir zu-
mücken stechen, darum heissen sie               rück zur Eingangsfrage: Ist es ethisch
Stechmücken. Weit gefehlt – stechen             gerechtfertigt, eine Mücke zu erschla-
tun auch hier nur die Weibchen, und             gen? Halten wir es doch zumindest
zwar aus einem Mutterinstinkt, denn             wie bei Wölfen oder Bären: Wenn das
sie brauchen für ihre Nachkommen                Vergrämen nichts hilft und sie wirk-
eine Blutmahlzeit, ob von Mensch oder           lich gefährlich werden, könnte es al-
Tier spielt keine Rolle. Ohne Blut kön-         lenfalls gerechtfertigt sein.
nen sich die Eier nicht entwickeln –
also reine Mutterliebe. Und da die              Lernen wir vermehrt nach dem
Männchen diesen Instinkt nicht ha-              «Warum» zu fragen. Dann könnte
ben, stechen sie auch nicht. Nun gibt           eventuell aus Schwarz-Weiss zu-
es Menschen, die sagen: «Warum                  mindest Grau werden.
kann mir die Mücke nicht einfach
Blut abzapfen und dann leise ver-
schwinden, warum muss sie noch
summen und mich um meinen wohl-
verdienten Schlaf bringen?» Eigent-
lich bringen sich Mücken durch ihr
Summen selbst in Gefahr, denn
schon bei diesem Ton schlagen wir
um uns. Aber trotz diesem für sie ge-
fährlichen Verhalten summen sie:
hoch (ca. 600 Hertz) die Männchen,
etwas tiefer (ca. 550 Hertz) die Weib-
chen. Dieses tiefere Summen ist für             Porträt einer Hornisse. Diese sind weit weniger
die Männchen unwiderstehlich. Könn-             stichfreudig als Wespen und stechen meist nur
ten wir Menschen also bei den Mü-               in Nestnähe. Bild André Mégroz.
cken den Ton abstellen, würden sich
die Partner nur noch selten finden
und vielleicht hätten wir dann bald
keine Mücken mehr. Die Auswirkun-
gen könnten jedoch verheerend sein.
Stechmücken reinigen unser Wasser,
denn sie brauchen für ihre Entwick-
lung feuchte Biotope. Die Larven fil-
tern Nahrungspartikel aus dem Was-
ser, womit sie erheblich zur Verbes-
serung der Wasserqualität beitragen.
Zudem stehen Mücken zuunterst auf
der Nahrungskette: Fehlen sie, würde            Wespen töten viele andere Insekten, hier eine
sich dies u.a. auf die Vogel- und Fisch-        Schwebfliege. Bild André Mégroz.

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Thema Insekten
          Das Ortsgedächtnis der Wegwespen

              Jean-Henri Fabre (1823 – 1915)

Wegwespen-Weibchen jagen Spin-                 Während der Hautflügler an seiner
nen als Nahrung für ihren Nach-                Höhle arbeitet, bemächtige ich mich
wuchs. Die Larve wächst in einer von           des Wildbrets und lege es auf eine
der Wespe gegrabenen kleinen Erd-              kahle Stelle, etwa einen halben Me-
höhle heran.                                   ter von der ursprünglichen entfernt.
Das Wildbret, die Nahrung der künfti-          Bald verlässt die Wegwespe das
gen Larve, wird gefangen und ge-               Loch, um nach ihrer Beute zu schau-
lähmt; die Behausung wird danach               en, und läuft geradeaus zu dem
gegraben. Da die schwere Beute den             Punkt, wo sie sie zurückgelassen
Hautflügler beim Suchen nach einer             hatte. Im Augenblick findet sie ohne
günstigen Stelle sehr behindern wür-           jedes Zögern den Grasbüschel, wo
de, legt er die Spinne an einer hohen          ihre Beute lag. Dann gibt es in die-
Stelle ab, auf einem Grasbüschel oder          sem Büschel ein Hin- und Zurück-
im Gestrüpp; dort ist sie sicher vor           laufen, sorgfältige Nachforschungen
Ameisen, die das kostbare Stück in             und häufiges Zurückkehren zu dem
Abwesenheit der rechtmässigen Be-              Punkt, wo die Spinne gelegen hatte.
sitzerin beschädigen könnten. Hat die          Nachdem sich der Hautflügler über-
Wegwespe ihren Fang auf einen grü-             zeugt hat, dass sie nicht da ist,
nen Gipfelpunkt gelegt, sucht sie sich         durchmisst er die Umgebung mit
eine passende Stelle und gräbt ihre            langsamen Schritten. Die Spinne
Höhle. Ab und an geht sie zur Spinne,          wird auf der kahlen Stelle entdeckt,
knabbert an ihr und beklopft sie, als          wo ich sie hingelegt habe.
wollte sie sich zu der reichen Kost be-        Die Jägerin packt die Spinne und
glückwünschen; dann gräbt wie wie-             schleppt sie rückwärts, um sie, stets
der an ihrer Erdhöhle. Wenn etwas sie          an erhöhter Stelle, auf einem zwei-
beunruhigt, beschränkt sie sich nicht          ten grünen Büschel abzusetzen. Da-
auf Besuche bei der Spinne; sie bringt         rauf kehrt sie zur Erdhöhle zurück,
sie näher an ihren Arbeitsplatz, legt          wo sie eine Zeitlang wühlt. Zum
sie aber stets auf einen grünen Busch.         zweiten Mal entferne ich die Spinne
Das sind die Manöver, die ich mir              und lege sie ein Stück weiter auf die
leicht zunutze machen kann, um zu              nackte Erde. Dies ist der Moment,
erfahren, wie flexibel das Gedächtnis          das Gedächtnis der Wegwespe zu be-
der Wegwespe ist.                              urteilen. Wohin wird sie laufen?

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Einheimische Wegwespe aus der Unterfamilie Pompilidae. Bild: Hans Oettli.

Gerade verlässt sie die Erdhöhle, um                nicht um die anderen. Ich staune
nochmals die Spinne aufzusuchen.                    über das Gedächtnis dieses Knirp-
Sie läuft geradeaus zum zweiten Bü-                 ses. Er braucht einen Punkt, der sich
schel, wo sie ihre nicht vorhandene                 in nichts von vielen anderen unter-
Beute lange sucht. Sie weiss sehr                   scheidet, nur einmal kurz zu erbli-
genau, dass sie beim letzten Mal hier               cken, um sich an ihn gut zu erinnern,
und nicht anderswo war. Danach be-                  trotz seiner Bergmannsarbeit, ver-
ginnen die Nachforschungen in der                   tieft in sein Werk untertage. Könnte
Umgebung.                                           unser Gedächtnis hier mithalten?
Als der Hautflügler sein Wildbret auf
der kahlen Stelle fand, packte er die
Spinne rasch auf ein drittes Grasbü-
schel, und der Versuch beginnt von
vorn. Diesmal läuft die Wegwespe                    Jean-Henri Fabre, Souvenirs entomo-
sofort zum dritten Büschel, ohne es                 logiques, Paris 1879. Deutsch von
mit den beiden ersten zu verwech-                   Christian Thanhäuser, Erinnerungen
seln, die zu besuchen sie ver-                      eines Insektenforschers, Matthes &
schmäht, so sicher ist ihr Gedächt-                 Seitz, Berlin 2010, Band II, S. 138-140,
nis. Das mache ich noch ein paar                    gekürzt. Informationen zu Wegwes-
Mal, und das Insekt geht stets zum                  pen: https://de.wikipedia.org/wiki/
letzten Ruheplatz und kümmert sich                  Wegwespen.

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Naturschutzverein NVS
                    Stadt St.Gallen und Umgebung
                    Sekretariat: Tel. 071 277 19 68
                    Mail: nvs.sg@gmx.ch Web: www.nvs-sg.ch
                    Postkonto: 90-16478-1

Mein Engagement für den NVS der Stadt St. Gallen und Umgebung
Die Natur und Umwelt ist mir ein wichtiges Anliegen. Deshalb unterstütze ich den Naturschutzverein der Stadt
St. Gallen und Umgebung für die nächsten Jahre mit einem einmaligen Betrag wie folgt (Zutreffendes bitte an-
kreuzen):

    Für fünf Jahre => Mindestbetrag Fr. 50.–

    Für zehn Jahre => Mindestbetrag Fr. 100.–
    Lebenslang => Mindestbetrag Fr. 380.–

Ich überweise den oben angekreuzten Betrag in den nächsten Tagen auf das Postkonto Nr.
IBAN CH82 0900 0000 9001 6478 1 des NVS der Stadt St. Gallen und Umgebung. Meine Daten:

Name:                                         Vorname:
Strasse:
PLZ:                             Ort:
E-Mail:                                       Geburtsdatum:

Auf Wunsch:
    Der Betrag soll als Mitgliederbeitrag für folgende Person verwendet werden:

Name:                                         Vorname:
Strasse:
PLZ:                             Ort:
E-Mail:                                       Geburtsdatum:

Der NVS versendet viermal im Jahr ein Mitteilungsheft, die «St. Galler Naturschutznachrichten» SNN. Auf die-
sem Weg informieren wir unsere Mitglieder und Unterstützer über das Vereinsgeschehen und über alle wichti-
gen Anliegen des Naturschutzes der Stadt St. Gallen und Umgebung.

Ort / Datum

                                             (Unterschrift)

Senden Sie diese unterzeichnete Erklärung an unseren Kassier:
Roland Brunner, Schönaustrasse 35, 9000 St. Gallen                                   Web => www.nvs-sg.ch
Asiatische Mörtelwespen
                  Text: Verena Lerche, NVS

Vielleicht ist sie Ihnen schon begeg-
net, diese Wespe. Wie so viele andere
Arten sind auch sie aus Indien und
Nepal eingeschleppt worden. Erst-
mals wurden sie in der Steiermark (A)
nachgewiesen.
Inzwischen sind sie weitverbreitet
und werden immer öfter beobachtet.
Zu finden sind sie etwa von Mai bis
September fast ausschliesslich im
Siedlungsbereich.
Warum ist mir dieser «Eindringling»
aufgefallen? Ich wollte, wie ich es
hin und wieder mache (zu wenig),
das Büchergestell in meinem Schlaf-          wie ich es erlebt habe. Die kleinen
zimmer abstauben. Plötzlich fielen           Behälter werden mit verschiedenen
mir auf einem Buch drei Erd-Lehm-            «Fressalien» gefüllt, vor allem Spin-
klümpchen auf. Bei näherer Be-               nen. Nachdem die Wespe dann noch
trachtung waren es kleine Kunst-             ein Ei abgelegt hat, wird die Brutzelle
werke, länglich geformt mit einer            mit einem Lehmdeckel verschlossen.
Öffnung. Guter Rat war teuer!                Aus dem Ei schlüpft nach wenigen
Ich lief über die Strasse zu unseren         Tagen eine Larve, das alles über mei-
Nachbarn, sehr naturverbundene               nem Kopf! Die madenförmige Larve
Menschen, und wollte ihnen stolz             lässt es sich bis zur Verpuppung an
meinen Fund zeigen. Erika hatte nur          den beilegten Spinnen gut gehen!
ein mildes Lächeln übrig. Sie sagte:         Irgendwann fliegt dann eine junge
Was, du hast nur drei? Wir hatten ca.        Mörtelwespe aus. Bekämpfen muss
10 «Tönnchen» hinter einer Tapete            man diese Wespenart nicht, da sie
auch im Schlafzimmer.                        völlig harmlos sind und nicht ste-
Ihr Mann hatte schon längst «gegoo-          chen können.
gelt», er konnte mir alles ausführ-          Ich habe natürlich oft ein Summen
lich erklären. Wie alle Arten dieser         gehört, aber das hat mir den Schlaf
Gattung baut die Wespe etwa 2 – 3 cm         nicht geraubt, irgendwann wird man
lange Lehmtönnchen. Bücherregale             als Naturfreund «immun»! Im Ge-
mit aufgestellten Büchern liebt sie          genteil, man freut sich, schon wieder
besonders, ein guter Ort, um ihre            etwas gelernt zu haben!
Tönnchen zu platzieren! Genauso,

                                        17
Natur-Kreuzworträtsel
Waagrecht                         Senkrecht

 1 Bergblume                      1 Greifvogel
10 militärische Ausbildung        2 Erdteil
12 Bienenzüchter                  3 Bergblume
13 Behälter                       4 Schiedsrichter ( Abk.)
15 franz. Artikel                 5 Grenzstadt im Tessin
16 Amerikaner ( Abk.)             6 Trockengebiet
17 Legende                        7 ital. Artikel
18 Autokennz. Halbkanton          8 Lokomotive ( Abk.)
19 Abk. Kantonsschule             9 Artikel
21 entweder…                      10 Ring (Abk.)
24 Nickel (Abk.)                  11 Binnengewässer
25 Dorf im Kt. Glarus             14 Frühlingsblume
26 Männername Kurzwort            20 Werbespruch
27 russischer Kaiser              22 Bergblume
29 Filmtheater                    23 Frauenname
30 Futteral                       28 Wasservogel
31 kl. Fluss                      34 Freude
32 Wohngemeinschaft (Abk.)        36 Ort im Kt. NE
33 Frauenname                     40 heimgehen, Dialekt
35 Suisse (Abk.)                  41 ist (franz.)
36 Männername                     43 Männername
37 Unterwalden ( Abk.)            45 Fluss CH
38 Spielkarte                     46 Schneeheide
39 eisern                         50 Ort am Silsersee
41 Grautier                       52 Viehfutter
42 Lebensbund                     53 Fruchtstand
44 Brauprodukt                    56 Grenzfluss
45 Schaumwein                     58 Lebewesen
47 Waschmittel                    62 Kanton (Abk.)
48 Verbrechen                     63 Waldpflanze
49 Alarmzeichen                   64 Bergblume
51 Kantonshauptstadt              67 überlegen
53 Hundename                      68 Frauenname (Abk.)
54 Nachname                       69 Südfrucht
55 Laubbaum                       70 Bergblume
57 Sommer (franz.)                74 Sportclub (Abk.)
59 in Ordnung (engl.)             75 Lob
60 und (franz.)                   78 Artikel (franz.)
61 nicht morgen                   79 Autokennzeichen Holland
62 Schul…
65 Frauenname
66 Teil des Baumes
69 Frauenname
71 Butter, ugs.
72 Männername (Abk.)               90   91    92   93    94   95    96      97   98   99
73 Berg BE
76 Dokument
77 Senn                           Einsenden bis 30.06.2019 an:
80 Spielkarte                     Koni Frei, Altersheim Sömmerli,
81 Körperteil                     St. Josefen-Strasse 27, 9000 St. Gallen
82 Das Ganze                      Es werden Büchergutscheine verlost.
83 gr. Gewässer

                             18
1    2         3    4         5     6    7    8    9         10   11

12                            13                        14

15                       16                        17

18             19   20        21    96   22   23

24             25                   26                  27        28

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31             32             33    34                  35

          36                        37             38

39   40                       41    90                  42   43

44                       45                        46        95

47                  48                   49   50

          51   52                   53             93        54

55   56                  57   58              59             60   91

     61   92                             62   97        63

64                       65         99

66             67   68                             69             70

71                                       72        94

               73             74    75             76

77   78             79                             80

81             98                                  82

                         83

                                   19
Der Turmfalke jagt gerne auf der Ebenalp.

Vogelexkursion auf die Ebenalp
Samstag, 22. Juni 2019

Liebe Interessierte
Die diesjährige Exkursion führt uns in ein für die Vogelwelt noch weitgehend
intaktes Gebiet. Wir wandern von der Bergstation Ebenalp in Richtung Gar-
tenalp. Mit etwas Glück können wir Zitronengirlitze, Steinschmätzer, Hänf-
linge, Ringdrosseln oder auch Murmeltiere beobachten. Vielleicht entdecken
wir an einer Felswand den Mauerläufer oder über unseren Köpfen den impo-
santen Steinadler.

Treffpunkt: St. Gallen AB, Gleis 11, Abfahrt 07.20 Uhr, Richtung Appenzell.

Billet: Jeder löst selber.

Mitnehmen: Feldstecher, Fernrohr; Zwischenverpflegung; der Witterung an-
gepasste Kleider (wir sind auf 1500 m unterwegs).

Wetter: Die Exkursion findet nur bei trockenem Wetter statt (Auskunft gibt im
Zweifelsfall Tel. 079 388 72 36, am Vorabend zwischen 19 und 20 Uhr).

Dauer/Rückfahrt: Die Exkursion dauert bis am Mittag. Individuelle Rückwan-
derung.

Anmeldungen:
Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen beschränkt.
Anmeldungen (mit Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail) bitte bis
10. Juni 2019 an
F. Blöchlinger: franzbloechlinger@bluewin.ch oder
Lehnstrasse 96, 9014 St. Gallen.

Führung und Auskunft: Franz Blöchlinger, 079 388 72 36.

                                     20
Veranstaltungen
                Naturjuwelen im Bruggwald
                   Samstag, 29. Juni 2019
Der Bruggwald hinter Rotmonten ist ein Naherholungsgebiet, das mit schö-
nen Spazierwegen und Ruhebänken punktet. Für Laien weniger gut erkenn-
bar, sind viele verschiedene Pflanzengesellschaften anzutreffen. Eine Spezi-
alität dieses Waldes sind steile Hangkanten, welche Flora und Fauna ganz
unterschiedliche Lebensräume bieten. Die Förster Patrik Hollenstein und
Urban Hettich von der Ortsbürgergemeinde zeigen auf einem Rundgang die-
se und andere Besonderheiten und berichten über die forstlichen Nutz- und
Pflegemassnahmen.
Siehe auch den Artikel über den Bruggwald auf Seite 22 im letzten Heft
(Nr. 173). Die Wanderung erfolgt auf Forststrassen oder guten Wegen. Alle
neugierigen Leute von fünf bis achtzig und mehr Jahren sind willkommen!

Datum:        Samstag, 29. Juni 2019
Treffpunkt:   9.30 Uhr bei der Bushaltestelle Sonne
              (Linien 5 und 9), vis-à-vis Lebensmittelgeschäft Müller
Kosten:       keine
Anmeldung: keine
Dauer:        ca. 2 Stunden, davon 1 Stunde reine Wanderzeit
Organisation: Veronika Meyer, 071 222 16 81

                                     21
Tag der offenen Tür im
           NVS - Naturgarten
     Samstag, 29. Juni 2019, 10.00 – 16.00 Uhr

Der Naturgarten befindet sich am Freibergweg, der von der Girtannerstrasse
Richtung Guisanstrasse abzweigt.

Buslinie 5
Haltestelle Universität.
Zu Fuss ca. 5 Min den Hinweistafeln folgen!

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, unseren wunderschönen Garten
zu besuchen. Der Anlass findet bei jeder Witterung statt.
Für Kaffee und Kuchen ist gesorgt.

  Traditionelle Zusammenkunft
       mit den Landwirten
In diesem Jahr lädt der NVS die            Mit etwas Glück dürfen wir einige be-
Landwirte ein.                             legte Nistkästen bestaunen.
                                           Bei Kaffee und Kuchen lassen wir
                                           den Nachmittag gemütlich ausklin-
Wir treffen uns am Samstag, 13.Juli        gen.
2019, um 13.30 Uhr am Burgweiher-
weg beim Tröckneturm in St. Gallen.        Auf eine rege Teilnahme freut sich
Wir kommen in den Genuss einer             der Vorstand.
Führung zu den Nistkästen der Mau-
ersegler im Dachstock des Tröckne-
turms.

                                      22
Arbeiten für die Natur 2019
Einsätze in Schutzgebieten

Aktiv etwas für die Natur tun? Zusammen mit anderen in der Natur einer
sinnvollen Tätigkeit nachgehen? Wer das möchte, ist bei den Praktikerinnen
und Praktikern des Naturschutzvereins gut aufgehoben. Wir pflegen im
Herbst unsere Schutzgebiete. Dazu zählen ein Naturgarten, grössere und
kleinere Riedflächen sowie verschiedene Weiher und Tümpel. Diese Objekte
sind in unserer intensiv genutzten Landschaft wichtige Rückzugsmöglichkei-
ten für viele Tier- und Pflanzenarten.

Informationen und Anmeldungen für Einsätze bei den Gebietsverantwortlichen.

Naturgarten
am Freibergweg (Rotmonten)
Tag der offenen Tür:
Samstag, 29. Juni 2019, 10 bis 16 Uhr

Arbeitseinsatz
Samstag, 22. Juni 2019, 8.30 Uhr
Samstag, 7. September 2019, 8.30 Uhr
Martin Koegler, Zwyssigstrasse 23, 9000 St. Gallen, 071 277 41 23

Tobelweiher
im Sittertobel (oberhalb Open-Air-Areal)
Samstag, 7. September 2019, 8.30 Uhr
Franz Blöchlinger, Lehnstrasse 96, 9014 St. Gallen, 071 278 76 35

Wolfgangweiher
an der Wolfgangstrasse (Wolfganghof/Bruggen)
Samstag, 7. September 2019, 8.30 Uhr
Norbert Hauser, Wolfgangstrasse 68, 9014 St. Gallen, 071 278 22 64

Hubermoos
unterhalb Wittenbach (beim Schloss Dottenwil)
Samstag, 14. September 2019 , 9 bis spätestens 13.30 Uhr
André Matjaz, Föhrenstrasse 57, 9113 Degersheim, 079 409 64 63
Elda Heiniger, Bitzistrasse 40, 9011 St. Gallen, 071 222 65 44

                                        23
Breitfeld
nordwestlich Winkeln
Samstag, 21. September 2019, 8.30 Uhr
Franz Blöchlinger, Lehnstrasse 96, 9014 St. Gallen, 071 278 76 35

Langhaldenweier und Schulreservat Tonisberg in Gaiserwald
Samstag, 28. September 2019, 9 Uhr
Gerda Weder, Meienbergstrasse 10, 9000 St. Gallen
071 311 46 83, gerda.weder@bluemail.ch
Reto Voneschen, Metallstrasse 8, 9000 St. Gallen
071 227 69 05, reto.voneschen@tagblatt.ch

Einsatztermine Herbstarbeiten auf Anfrage
Altmannen- und Teuchelrosenweiher
am Freudenberg
Elda Heiniger, Bitzistrasse 40, 9011 St. Gallen
071 222 65 44, tasso.heiniger@bluewin.ch

Bergbachweiher
im Osten der Stadt unter der Autobahnbrücke im Lerchental
Marianna Signer, Guggeienhof 1, 9016 St. Gallen, 071 222 51 48

Hüttenwiesweiher
an der Bahnlinie im Galgentobel
Hans Silberschmidt, Bruggwaldpark 21, 9008 St. Gallen
silberone_g@bluewin.ch, 078 761 39 89

Bildweiher
in Winkeln
Christoph Noger, 079 791 77 80, christoph,noger@bluewin.ch

SAK-Weiher
am Westende des Gübsensees (Winkeln)
Christoph Noger, 079 791 77 80, christoph.noger@bluewin.ch

Oberbergfeld
beim Schloss Oberberg (nordwestlich über Breitfeld/Winkeln)
Franz Blöchlinger, Lehnstrasse 96, 9014 St. Gallen, 071 278 76 35

                                      24
Waldauweiher
im Werkhof Waldau (Sömmerliwaldstrasse/Lachen)
Martin Koegler, Zwyssigstrasse 23, 9000 St. Gallen, 071 277 41 23

NISTKASTENGEBIETE
Der NVS bietet Vögeln Bruthilfen in Form von Nistkästen an. Die Kästen wer-
den im Oktober, November oder Dezember gereinigt. Das ganze Jahr über
finden Kontrollgänge statt.
Interesse, bei diesen Arbeiten mitzuhelfen? Information und Anmeldung für
Einsätze bei der Ansprechperson des Gebietes, das einem interessiert.

Bruggwald
Ruth und Heinz Matzenauer-Lengwiler, Bruggwiesen 5,
9300 Wittenbach, 071 244 30 89

Kapfwald
Margrit Fürer, St. Georgen-Strasse 180, 9011 St. Gallen, 071 222 71 06

Hätterenwald und Friedhof Feldli
Martin Koegler, Zwyssigstrasse 23, 9000 St. Gallen, 071 277 41 23

Bildweiher
Christoph Noger, 079 791 77 80, christoph.noger@bluewin.ch

Gübsensee
Ruth Perlt, Geigerstrasse 28, 9015 St. Gallen, 071 311 52 19

Gründenwald
Stefanie Kollmann, Dietlistrasse 26, 9000 St. Gallen, 071 535 11 38

Höchsterwald
Yvonne Gschwend, Florastrasse 11, 9000 St. Gallen, 077 439 73 39

Ostfriedhof
Janine Mazenauer, janinemaz@yahoo.de

Menzlenwald
Gerda Weder, Meienbergstrasse 10, 9000 St. Gallen,
071 311 46 83, gerda.weder@bluemail.ch

                                      25
Dreilinden/Freudenberg
Marco Waldvogel, Speicherstrasse 48, 9000 St. Gallen
marco.waldvogel@gmail.com

Hagenbuchwald/Achslen
Barbara Vogel, Huebstrasse 5 D, 9011 St. Gallen
071 244 04 32, barbara29.vogel@outlook.de

Frösche und Kröten retten: Kontaktpersonen
Aktive Rettungsstellen

Bildweiher
Christoph Noger
079 791 77 80, christoph.noger@bluewin.ch

Sonnenberg (bei Abtwil)
Christa Schmidhauser, Auwiesenstrasse 47 B, 9030 Abtwil
071 311 38 53, christa.schmidhauser@bluewin.ch

Ober- und Ahornstrasse/Fürstenlandstrasse/Schiller- und Dürrenmattstrasse
Franz Blöchlinger, Lehnstrasse 96, 9014 St. Gallen, 071 278 76 35
2017 Fortsetzung Rettungsaktion mit Amphibienzaun bei der Verzweigung
Ober- und Ahornstrasse sowie Zählung der gefundenen Tiere.

Ostfriedhof/Kesselhaldenstrasse
Marianna Signer, Guggeienhof 1, 9016 St. Gallen, 071 222 51 48

  Kreuzworträtsel SNN Nr.173
                  Lösungswort: ALPENROSE

Nr. 1 Senkrecht: Tannenhäher

Es sind 49 richtige Lösungen eingegangen.

Die Tochter von Koni Frei hat folgende Gewinner ausgelost:
Veronika Meyer, St.Gallen                        Florian Gasner, St.Gallen
Marie-Louise Tümmers-Gmür, St. Gallen            Sibylle Zoller, St.Gallen

                                     26
Silvio Stocker ist gestorben

Wann und wo immer sich der NVS zu              Naturschutzvereins. Eine ruhige, an-
einer seiner Vogelexkursionen ver-             genehme Stimme am Telefon, der ich
sammelt hatte, ist ein grossge-                gerne zuhörte.
wachsener, hagerer Mann, meist mit
dunkler Sonnenbrille, aufgefallen.             Diese Stimme ist nun für immer ver-
Manchmal hatte er auch seinen Hund             stummt. Silvio Stocker ist im Betag-
bei sich. Ein wahrhaft treuer und in-          tenzentrum Dösselen in 6274 Eschen-
teressanter Teilnehmer an unseren              bach im Alter von 95 Jahren verstorben.
Veranstaltungen. Er wohnte im Osten
der Stadt. Silvio Stocker war sein             Was nun bleibt, sind unsere nachhal-
Name. Auch fehlte er kaum einmal               tigen Erinnerungen an einen liebens-
an einer Hauptversammlung. Kurz:               würdigen, naturverbundenen Men-
Ein Beispiel grosser Treue.                    schen.

Nach seiner Pensionierung zog es               Wir entbieten seiner Tochter, Elda
ihn zusammen mit seiner Frau in die            Heiniger-Stocker, der Vizepräsidentin
Innerschweiz. Der Raum Luzern ist              des NVS und all seinen Angehörigen
zu seiner neuen Heimat geworden.               unser tief empfundenes Beileid und
Von dort aus erhielt ich in regelmässi-        sind dankbar, dass wir diesen Men-
gen Abständen Telefonanrufe. Silvio            schen kennenlernen durften.
erkundigte sich nach meinem Wohl-
ergehen, und interessierte sich über           Christian Zinsli
die Entwicklung und die Erfolge des            Ehrenpräsident NVS

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Botanischer Garten St.Gallen

Sonntag, 5. Mai 2019          Essbare Wildpflanzen
Beginn 10.15 und 15.15 Uhr    Führung und Degustation mit Marianna
                              Buser. Sie ist Störköchin und bereichert
                              ihre Menüs mit selbst gesammelten
                              Wildkräutern.

Donnerstag, 30. Mai, bis      winden, ranken, klimmen –
Sonntag, 13. Oktober 2019     wie die Pflanzen klettern
Täglich 08.00 bis 17.00 Uhr   Ausstellung des Botanischen Gartens
                              St. Gallen über Kletterpflanzen
                              Vernissage: Mittwoch, 29. Mai 2019, um
                              19.00 Uhr, Begrüssung durch Stadträtin
                              Maria Pappa, Kurzführungen, Apéro

Sonntag, 2. Juni 2019         Gartenfest mit öffentlichen Führungen
09.00 bis 17.00 Uhr           • Ausstellung «winden, ranken, klimmen –
                                wie die Pflanzen klettern»
                              • Sonderpflanzung mit Kletterpflanzen in
                                der Abteilung Wechselthemen
                              • Gartenführungen zum Thema Kletter-
                                pflanzen mit Silvan Dal Molin und
                                Hanspeter Schumacher, um 10.15,
                                13.15 und 15.15 Uhr
                              • Familien-Programm: Kletterpflanzen
                                vermehren für Garten und Wohnraum
                              • Festwirtschaft

Samstag, 15. Juni, bis        Botanica – Wochen der Botanischen Gärten
Sonntag, 14. Juli 2019        Im Juni finden in allen botanischen Gärten
                              der Schweiz Sonderveranstaltungen zum
                              Thema «Die letzten ihrer Art – Pflanzen im
                              Klimawandel» statt (botanica-week.org).
                              Der Botanische Garten St. Gallen beteiligt
                              sich mit folgenden Veranstaltungen:

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Samstag, 15. Juni            Pflanzliche Gewinner und Verlierer des
14.00 bis 15.00 Uhr          Klimawandels: Eine Führung mit Gisela
                             Bauert.

Freitag, 21. Juni            Tropenpflanzen in Extremlebensräumen:
21.00 bis 22.00 Uhr          Ein nächtlicher Rundgang durchs
                             Tropenhaus mit Corina Schelling und
                             Silvan Dal Molin.

Montag, 24. Juni             Alpenpflanzen in einer sich ändernden
19.00 bis 20.30 Uhr          Umwelt: Vortrag mit Prof. Christian
                             Körner aus Basel im Naturmuseum
                             St. Gallen.

Donnerstag, 4. Juli          Biodiversität an unerwarteter Stelle:
19.00 bis 20.30 Uhr          Botanischer Abendspaziergang im
                             Ostfriedhof mit Hanspeter Schumacher,
                             Leiter Botanischer Garten St.Gallen.
                             Besammlung: Eingang Ostfriedhof,
                             Kesselhaldenstrasse 40/42.

Sonntag, 7. Juli 2019        Bionik – von der Natur lernen
Beginn 10.15 und 15.15 Uhr   Vortrag und Führung mit Walter Arn.
                             Er ist ehemaliger Werklehrer und
                             beschäftigt sich intensiv mit der Verbin-
                             dung von Natur und Technik.

Sonntag, 4. August 2019      Pflanzen, die süchtig machen
Beginn 10.15 und 15.15 Uhr   Führung mit Judith Untersee, Primarleh-
                             rerin und Gartenpädagogin, im Botani-
                             schen Garten St. Gallen.

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Natur findet…
Neophyten in der Stadt St. Gallen

Eine Erklärung, was Neophyten sind, braucht es in diesem Heft wohl kaum. Und
was es bedeutet, Neophyten in langwieriger Handarbeit auszureissen, darüber
wissen sicher auch Sie, die aktiv in den Naturschutzgebieten Hand anlegen, bes-
tens Bescheid. Für dieses Engagement danken wir von der städtischen Abtei-
lung Natur und Landschaft herzlich!
Auch abseits der Naturschutzgebiete wird einiges investiert, damit die Verbrei-
tung der Neophyten verlangsamt oder eingeschränkt werden kann.

Stadtgrün, Abteilung Natur und Land-        muss dafür in einem anderen Gebiet
schaft*                                     das Engagement verstärkt werden.

Auf öffentlichen Grünflächen wer-           Neue kantonale Strategie
den die Neophyten von den Mitarbei-         In den erwähnten Flussgebieten sind
tenden von Stadtgrün bei ihrer lau-         Springkraut, Goldrute und Japan-
fenden Unterhaltspflege entfernt.           knöterich die vorherrschenden und
Entlang unserer grossen Gewässer            prioritär bekämpften Arten. Seit 2018
und deren Einzugsgebiete Steinach,          gibt es die kantonale Neophytenstra-
Sitter und Goldach werden ebenfalls         tegie. Sie legt fest, in welchen Le-
Neophyten bekämpft. Bei grossen             bensräumen welche Arten mit wel-
und flächigen Beständen geschieht           chem Ziel bekämpft werden sollen.
dies durch Organisationen, die ge-          So gilt für Arten wie den Riesen-Bä-
meinsam mit Arbeitslosen oder Asyl-
suchenden arbeiten. Es zeigt sich,
dass dort, wo seit längerem Neophy-
ten bekämpft werden, der Aufwand
stets abnimmt. So sind im Goldachto-
bel nur noch wenige personalintensi-
ve Kontrollen der Bestände nötig.
Über die ganze Stadt betrachtet ver-
bleibt der Aufwand für die Neophy-
tenbekämpfung jedoch auf gleich-
bleibend hohem Niveau. Wird der
Aufwand an einem Ort geringer,              Drüsiges Springkraut im Sittergebiet

                                       30
renklau über alle Lebensräume hin-
weg eine Nulltoleranz. Auch bei den
asiatischen Staudenknötericharten
(darunter der bekannte Japanknöte-
rich) herrschen strenge Vorgaben:
Nulltoleranz in den Naturschutzge-
bieten und entlang grösserer Gewäs-
ser, Stabilisierung der Bestände in
den übrigen Lebensräumen wie
Wald, Siedlungsgebiet o.ä. Bei ande-
ren Arten wie z.B. dem drüsigen
Springkraut und der amerikanischen
Goldrute wird die Bekämpfung im
Wald aufgrund der bisherigen Erfah-
rungen als weniger prioritär betrach-
tet. Die Stadt hält sich, wo möglich, an
die kantonalen Vorgaben.

Umgekehrte Optik                                Riesen-Bärenklau Wegrand
Bei der ganzen Thematik geht manch-
mal auch vergessen, dass nicht alle             Weitere Informationen zum Thema:
Neophyten invasiv sind. Rund 550                • www.anjf.sg.ch – Kantonale
Neophyten, also gebietsfremde Pflan-              Neophytenstrategie und weitere
zen, zählt die Schweizer Flora. Um die            kantonale Grundlagen
Verbreitung der Rosskastanie oder               • www.infoflora.ch/neophyten –
der Kartoffel muss sich niemand sor-              Übersicht und Merkblätter zu
gen. Ca. 40 Pflanzen finden sich indes            den einzelnen Neophyten
auf der schwarzen Liste des nationa-            • www.pollenn.ch – Informationen,
len Daten- und Informationszentrums               Bestimmungshilfen und Kosten-
zur Schweizer Flora. Sie gelten als sich          schätzungen für die Beseitigung
schnell verbreitende Pflanzen mit                 von Neophyten
Schadenspotenzial und sind damit zur            • www.pronatura.ch – Faltblatt
verstärkten Kontrolle, Beobachtung                Invasive Neopyhten im Garten
oder eben Bekämpfung bestimmt. Und                (inkl. Vorschläge für
spannend zu wissen: Pflanzen, die bei             Ersatzpflanzen)
uns heimisch und problemlos sind, be-
reiten in anderen Ländern oder Konti-           * Natur und Landschaft ist neu eine
nenten Schwierigkeiten. So z.B. der bei         Abteilung von Stadtgrün (bis anhin
uns harmlose Knoblauchhederich, der             Stadtplanung).
im Frühjahr an unseren Waldrändern
blüht. Er verdrängt im Osten Nordame-
rikas dort heimische Arten.

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Naturschutz ist eine
               Herausforderung
Seit 1970 gibt es in St. Gallen einen Naturschutzverein. Mit seinen inzwischen
nahezu 3000 Mitgliedern ist der NVS die mit Abstand grösste lokale Natur-
schutzorganisation in der Schweiz.

In Sachen Natur- und Umweltschutz gibt es in unserer Stadt und ihrer Umge-
bung noch immer sehr viel zu tun! Dazu braucht es einen starken Naturschutz-
verein. Je mehr Leute zu uns gehören, desto grösser sind die Chancen, dass wir
mit unserer Arbeit und mit unseren Forderungen Erfolg haben.

Für nur 10 Franken im Jahr gehören auch Sie zur grossen Naturschutzfami-
lie. Sie erhalten viermal jährlich unser Mitteilungsheft, die «St. Galler Natur-
schutznachrichten», zugestellt, das Sie über das Geschehen im Naturschutz
umfassend orientiert. Helfen auch Sie mit bei der Werbung!

              Naturschutzverein
              Stadt St. Gallen und Umgebung
              NVS

 Der Jahresbeitrag beim NVS beträgt nur 10 Franken.

 Beitrittserklärung
 Name
 Vorname                             Geburtsdatum
 Str./Nr.
 PLZ/Wohnort
 Telefon
 Handy
 E-Mail
 Unterschrift

 Senden an:         Sekretariat NVS
                    Wiggenrainstrasse 26, 9404 Rorschacherberg

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Der Haselblattroller
             (Apoderus coryli)
      Text von Hans Oettli, NVS - Ehrenmitglied

Dieser kleine Käfer hat rote Flügel-    Beinen die beiden Blatthälften über-
decken und einen schwarzen Kopf.        einander und beginnt mit dem Ein-
Es gibt aber Exemplare mit umge-        rollen des Blattes. Das Röllchen wird
kehrter Farbanordnung. Auf den          so geformt, dass es am unteren Ende
grünen Blättern eines Haselstrau-       verschlossen ist. Es gibt zwei Kä-
ches sind die farbigen Käfer gut aus-   fer-Generationen pro Jahr. Bei der
zumachen, trotz kleiner Abmessun-       ersten Generation lässt der Käfer
gen von nur 6 bis 8 mm. Manchmal        das Röllchen am Rest des Blattes
fallen zylindrische Röllchen auf, die   hängen. Bald schlüpfen im Innern
an angeknabberten Blättern hängen.      des Röllchens die Larven, die sich
Wenn diese Röllchen verdorren, se-      anschliessend verpuppen. Im Ver-
hen sie aus wie Stummel von Rau-        lauf des Sommers schlüpfen die Kä-
cherstumpen. Diese Röllchen ent-        fer, die sich paaren und ihrerseits
stehen, wenn der Käfer mit seinem       Röllchen bauen. Bei der zweiten Ge-
Beisswerkzeug ein Blatt und dessen      neration trennt das Weibchen das
Adern in einem bestimmten Kurven-       Röllchen mit den darin enthaltenen
verlauf durchtrennt. Dadurch wird       Eiern vom Rest des Blattes, dabei
die Wasserzufuhr im Blatt unterbro-     fällt es zu Boden. Aus den Eiern
chen und das Blatt beginnt zu wel-      schlüpfen die Käferlarven, die im
ken. Bevor das Weibchen mit dem         Röllchen auf dem Erdboden über-
Einrollen des Blattes beginnt, findet   wintern. Die Käfer sind von Mai bis
die Käferpaarung statt. Dann formt      September aktiv. Seltener als an Ha-
das Weibchen aus einem kleinen Teil     sel findet man die Käfer an Birke,
des Blattes eine Art Tasche, die als    Erle, Buche, Hainbuche und Eiche.
Schutzhülle für 1 bis 2 Eier dient.     Es gibt zwei weitere mitteleuropäi-
Nachher legt das Weibchen mit den       sche Arten, die ähnlich aussehen.
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