VirgoVirgo - MITTEILUNGSBLATT DES ENTOMOLOGISCHEN VEREINS MECKLENBURG 23. Jahrgang / 2020 - Entomologischer Verein Mecklenburg eV

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VirgoVirgo - MITTEILUNGSBLATT DES ENTOMOLOGISCHEN VEREINS MECKLENBURG 23. Jahrgang / 2020 - Entomologischer Verein Mecklenburg eV
MITTEILUNGSBLATT
DES ENTOMOLOGISCHEN
VEREINS MECKLENBURG

23. Jahrgang / 2020

Virgo
VirgoVirgo - MITTEILUNGSBLATT DES ENTOMOLOGISCHEN VEREINS MECKLENBURG 23. Jahrgang / 2020 - Entomologischer Verein Mecklenburg eV
Virgo, 23. Jahrgang, 2020: BRUNK, I., GEHLHAR, U., GÜRLICH, S., POEPPEL, S., SCHMID-EGGER, C., STAMPFER, T. & THIELE, V..: Faunistisch
bedeutsame, sowie Neu- und Wiederfunde von Käfern (Coleoptera), Schmetterlingen (Lepidoptera) und Stechimmen (Hymenoptera: Aculeata)
in Wäldern und Waldreststrukturen der Umgebung von Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern): 3-13.

        Faunistisch bedeutsame, sowie Neu- und Wiederfunde von Käfern
          (Coleoptera), Schmetterlingen (Lepidoptera) und Stechimmen
        (Hymenoptera: Aculeata) in Wäldern und Waldreststrukturen der
             Umgebung von Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern)
      INGO BRUNK, UWE GEHLHAR, STEPHAN GÜRLICH, SUSANNE POEPPEL, CHRISTIAN
               SCHMID-EGGER, THERESIA STAMPFER & VOLKER THIELE
Zusammenfassung                                                         InsHabNet     (Erarbeitung,    Optimierung     und
Im Rahmen des Forschungsvorhabens InsHabNet                             Umsetzung von Schutzstrategien für durch
(Erarbeitung, Optimierung und Umsetzung von                             Lebensraumfragmentierung gefährdete Insekte-
Schutzstrategien     für     durch    Lebensraum-                       populationen mit Maßnahmen eines wirkungsvollen
fragmentierung gefährdete Insektenpopulationen                          Biotopverbundes in und außerhalb von Wäldern)
mit      Maßnahmen        eines    wirkungsvollen                       gefördert. In diesem Rahmen führt das Forstliche
Biotopverbundes in und außerhalb von Wäldern)                           Versuchswesen der Landesforst Mecklenburg-
finden seit 2019 entomologische Untersuchungen                          Vorpommern seit 2019 u. a. entomologische
der     Käfer      (Coleoptera),    Schmetterlinge                      Untersuchungen       der     Käfer   (Coleoptera),
(Lepidoptera) und Stechimmen (Hymenoptera:                              Schmetterlinge (Lepidoptera) und Stechimmen
Aculeata) in Wäldern und Waldreststrukturen in der                      (Hymenoptera: Aculeata) in Wäldern und
Umgebung Güstrows statt. Das Forschungsvorhaben                         Waldreststrukturen in der Umgebung Güstrows
wird von der Fachagentur für Nachwachsende                              durch. Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt (weitere in
Rohstoffe (FNR) gefördert, der Landesforst                              den Projektlinks, s. u.) im Projekt dient der
Mecklenburg-Vorpommern (Betriebsteil FVI, FG                            Beantwortung der Frage, ob sich aufgrund der
Forstliches Versuchswesen) durchgeführt und soll an                     Fragmentierung und Verinselung der Wälder in der
dieser Stelle kurz vorgestellt werden. Erste                            Vergangenheit      Aussterbeprozesse     in    den
naturschutzfachlich und faunistisch bedeutsame                          Lebensgemeinschaften der Insekten feststellen
Ergebnisse werden präsentiert. Sechs Arten der                          lassen.
Stechimmen und fünf Arten der Käfer sind
Neufunde für die Fauna von Mecklenburg                                  Untersuchungsgebiet
Vorpommern, eine Käferart ist neu für Mitteleuropa.                     Große Sorgfalt wurde auf die Auswahl eines
                                                                        geeigneten Untersuchungsgebietes gelegt, welches
Summary                                                                 einerseits ein geschlossenes Waldgebiet mit einer
In 2019 entomological research was conducted in                         Mindestgröße von 5.000 ha aufweisen, andererseits
forests and woodland fragments in areas around                          direkt an eine hinsichtlich Waldstrukturen
Güstrow (Mecklenburg-Western Pomerania). This                           ausgeräumte und stark fragmentierte Offen-
research is funded by the Agency for Renewable                          landschaft grenzen sollte (Abb. 1).
Raw      Materials      (FNR,    Fachagentur      für                   Darüber hinaus sollten Klimastufe und Naturraum
Nachwachsende Rohstoffe) as part of the project                         im gesamten Untersuchungsgebiet identisch und die
„InsHabNet“ (Development, optimization and                              mikrochorielle      Ausstattung      (Wuchsgebiet,
implementation of protection strategies for insect                      Wuchsbezirk, möglichst gleiche Hydromorphie,
populations endangered by habitat fragmentation                         Nährkraft) so homogen wie möglich sein. Nach
using measures of an effective biotope network in                       entsprechenden GIS-Analysen (GIS-Geografisches
and outside of forests) and conducted by Landesforst                    Informationssystem) fiel die Wahl auf das in Abb. 1
Mecklenburg-Vorpommern (Betriebsteil FVI, FG                            und Abb. 2 dargestellte Gebiet südlich Güstrows.
Forstliches Versuchswesen). In this paper, first                        Als Baumart, die sowohl im geschlossenen Wald, als
results were presented regarding to the occurrence                      auch im Offenland gefunden und vergleichend
and assessment of habitat specialists as well as rare                   beprobt werden kann, wurde die Stieleiche gewählt.
species (beetles - Coleoptera, butterflies & moths –                    Der Mittelpunkt der Probekreise (PK = 1.000 m2
Lepidoptera, bees & wasps - Hymenoptera:                                große Untersuchungsfläche) wird fast immer durch
Aculeta). Six species of bees & wasps and five                          eine starke Eiche gebildet, die möglichst alt (in der
species of beetles are new records for                                  Regel 150-200 Jahre) und soweit vorhanden bereits
Mecklenburg-Western Pomerania, one beetle                               für xylobionte Insekten relevante Sonderstrukturen
species is a new record for Middle Europe.                              aufweisen sollte. Derlei Eichen wurden in möglichst
                                                                        naturnahen        Laubwäldern         (überwiegend
Einleitung                                                              Buchenwälder), aber auch als Waldreststruktur im
Durch die Fachagentur für nachwachsende                                 Offenland, als Einzelbaum, in Alleen und Hecken,
Rohstoffe (FNR) wird das Forschungsvorhaben                             sowie in und am Rand kleiner Feldgehölze, gesucht

                                                                  3
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Virgo, 23. Jahrgang, 2020: BRUNK, I., GEHLHAR, U., GÜRLICH, S., POEPPEL, S., SCHMID-EGGER, C., STAMPFER, T. & THIELE, V..: Faunistisch
bedeutsame, sowie Neu- und Wiederfunde von Käfern (Coleoptera), Schmetterlingen (Lepidoptera) und Stechimmen (Hymenoptera: Aculeata)
in Wäldern und Waldreststrukturen der Umgebung von Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern): 3-13.

und gefunden. Die Waldgeschichte lässt sich etwa                        vermitteln Eindrücke von den Habitaten und den
für die Zeitebenen 1780 und 1880 rekonstruieren                         Untersuchungsmethoden (Fotos: Dr. I. Brunk).
und mit dem Ist- Zustand vergleichen. Die Abb. 3-9

Material und Methoden                                                   Großschmetterlinge (Makrolepidoptera) und die
Als zu untersuchende Artengruppen wurden und                            aculeaten Hymenoptera standardisiert erfasst und
werden die Käfer Coleoptera), die nachtaktiven                          bearbeitet. Eine Übersicht ist in Tab. 1 gegeben .

Abb. 1: Blick ins Untersuchungsgebiet mit stark verinselten „Waldreststrukturen“ (Foto. Dr. I. Brunk).

Abb. 2: Das Untersuchungsgebiet mit den untersuchten Probekreisen südlich von Güstrow. (Nicht dargestellt
ist ein weiterer PK nördlich von Güstrow).

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bedeutsame, sowie Neu- und Wiederfunde von Käfern (Coleoptera), Schmetterlingen (Lepidoptera) und Stechimmen (Hymenoptera: Aculeata)
in Wäldern und Waldreststrukturen der Umgebung von Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern): 3-13.

Abb. 3: Waldkante bei Klein Upahl.
                                                                        Abb. 7: Totholzreiche Untersuchungsfläche.

Abb. 4: Hecke bei Steinbeck.

                                                                        Abb. 8: Steineichenallee Bei Steinbeck.

Abb. 5: Kleines Feldgehölz einer Wüstung bei Mühl
Rosin.

Abb. 6: Im           Untersuchungsjahr         umgestürzte
Stieleiche.

                                                                  5
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bedeutsame, sowie Neu- und Wiederfunde von Käfern (Coleoptera), Schmetterlingen (Lepidoptera) und Stechimmen (Hymenoptera: Aculeata)
in Wäldern und Waldreststrukturen der Umgebung von Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern): 3-13.

                                                                        Abb. 9: Aufhängung der Lufteklektoren (Pfeile) im
                                                                        Bestand.

Tab. 1: Überblick über die angewendeten Methoden, sowie Artenzahlen und Aktivitätsdichten.
 Artengruppe       Erfassungs-     Anzahl Anzahl Erfassungszeitraum               Arten-                          Individuen
                   methode         Fallen   Probe-                                zahl                            [Aktivitäts-
                                            kreise                                                                dichte]
 Coleoptera        Lufteklek-        100      50      kontinuierlich (07.05.-       944                              127.190
                   toren                              02.10.2019, 3-wöchige
                                                      Leerungen)
 Nachtaktive       Automatische       40      40      28 Erfassungen bei            335                               20.699
 (Makro)-          Lichtfallen                        geeigneter Witterung
 Lepidoptera                                          (21.05.-23.10.2019, 14
                                                      2-tägige Durchgänge)
 Hymnoptera:       Gelbschalen       400      40      14 Erfassungen bei            233                                5.692
 Aculetata                                            geeigneter Witterung
 (exklusive                                           (14.05.-23.10.2019, 14
 Formicoidea)                                         2-tägige Durchgänge)

Erste        Ergebnisse       und      faunistisch                      Käfer (Coleoptera)
bemerkenswerte Funde                                                    Im ersten Untersuchungsjahr wurden insgesamt 944
Die Bearbeitung des Materials des ersten                                Käferarten in 127.190 Individuen erfasst und
Untersuchungsjahres 2019 ist abgeschlossen. Das                         ausgewertet. 389 dieser Arten sind „Holzkäfer“
Untersuchungsgebiet erwies sich als unerwartet                          (Xylobionte) im Sinne des Kataloges von KÖHLER
artenreich. Aus den drei jeweils mittels der o. g.                      (2000, 2014). Insgesamt 167 dieser Arten werden in
Fallen beprobten Tiergruppen wurden allein 1.512                        den     Roten      Listen    Deutschlands      oder
Arten nachgewiesen. Weitere Arten sind mit anderen                      Mecklenburg-Vorpommerns geführt. Von diesen
Nachweisverfahren (Sichtbeobachtungen, Beifänge                         Rote-Liste-Arten nehmen die „Holzkäfer“ den
der anderen Erfassungsmethoden) erfasst und                             größten Anteil ein (78 %, 130 Arten).
werden derzeit noch bearbeitet. Gesamtartenlisten                       Unter den Nachweisen befanden sich sechs
werden nach Abschluss der Untersuchungen                                Urwaldreliktarten (Tab. 2), sensu MÜLLER et al.
veröffentlicht. Es gelangen schon nach dem ersten                       (2005). Diese Urwaldreliktarten sind aber
Untersuchungsjahr eine Reihe von faunistisch                            keinesfalls als Überbleibsel eines „Urwaldes“ zu
bedeutsamen, sowie Neu- und Wiederfunden für                            verstehen. Es sind Arten mit besonders hohen
Mecklenburg-Vorpommern, die im Folgenden kurz                           Ansprüchen an die „Kontinuität eines Bestandes
vorgestellt werden sollen.                                              hinsichtlich Totholzangebot und Bestandsstruktur“,
                                                                        was von den Autoren als „Habitattradition“ definiert

                                                                  6
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Virgo, 23. Jahrgang, 2020: BRUNK, I., GEHLHAR, U., GÜRLICH, S., POEPPEL, S., SCHMID-EGGER, C., STAMPFER, T. & THIELE, V..: Faunistisch
bedeutsame, sowie Neu- und Wiederfunde von Käfern (Coleoptera), Schmetterlingen (Lepidoptera) und Stechimmen (Hymenoptera: Aculeata)
in Wäldern und Waldreststrukturen der Umgebung von Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern): 3-13.

wurde. Die Urwaldreliktarten zeichnen sich durch                        Kategorie 1, auf zwei Probekreisen zu werten. Die
folgende Kriterien aus: „Reliktäres Vorkommen in                        Art war in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 100
Mitteleuropa; Bindung an Strukturkontinuität bzw.                       Jahre verschollen, wurde 2006 auf Usedom
Habitattradition sowie Kontinuität der Alters- und                      wiederentdeckt (SCHEUNEMANN 2010) und ist
Zerfallsphase; hohe Ansprüche an Totholzqualitäten                      aktuell von fünf Fundorten belegt (SCHEUNEMANN
und -quantitäten; aus den kultivierten Wäldern                          2013, GÜRLICH i. Dr., i. V.. diese Untersuchung).
Mitteleuropas     verschwindend      oder     schon                     Eine Urwaldreliktart der Kategorie 2, der
verschwunden.“                                                          Baumschwammkäfer          Mycetophagus       decem-
MÜLLER et al. (2005) unterscheiden zwei                                 punctatus Fabricius, 1801, konnte über das gesamte
Kategorien.      Arten     der     Kategorie       1                    Gebiet an den entsprechenden Alters- und
(„Urwaldreliktarten im engeren Sinne“) sind heute                       Zerfallsstrukturen gefunden werden (95 Individuen
meist extrem selten und besitzen spezifische                            insgesamt). Für die postulierte Indikation einer
zusätzliche „Anforderungen an Requisiten,                               Habitattradition spricht der Umstand, dass sie im
Ressourcen und Strukturen wie z. B. große                               ersten Untersuchungsjahr in fast allen Probekreisen
Waldflächen,      seltene     Holzpilze,      starke                    aus alten Wäldern nachgewiesen wurde, während sie
Totholz-Dimensionen, hohes Baumalter, Heliophilie                       in den Probekreisen der kleinen Feldgehölze,
der Bestände, lange Verweildauer bzw. späte                             Einzelbäume (Feldeichen), den Hecken und der
Sukzessions-Stadien      der    Holzstruktur      im                    Allee trotz vorhandener Strukturelemente fehlt.
Abbauprozess“.                                                          Weitere Urwaldreliktarten der Kategorie 2 sollen
Das Vorkommen von Urwaldreliktarten im                                  hier nur genannt werden. Es sind die
Untersuchungsgebiet ist als Indikator für das                           deutschlandweit stark gefährdeten Arten:
Noch-Vorhandensein einzelner Strukturelemente                           Allecula rhenana Bach, 1856
und -qualitäten von Bestandesstrukturen der „Alters-                    Colydium filiforme Fabricius, 1792
und Zerfallsphase“ oder "reifer Wälder", sowie                          Corticeus fasciatus (Fabricius, 1790)
deren „Habitatkontinuität“ auf Landschaftsebene zu                      Elater ferrugineus Linnaeus, 1758 (Tab. 2).
bewerten.
Als große Besonderheit ist der Nachweis des
Bockkäfers Necydalis ulmi Chevrolat., 1838,
Panzers Wespenbock, einer Urwaldrelikart der

Tab. 2: Überblick über Nachweise von Urwaldreliktarten (UWR) nach MÜLLER et al. (2005). RL BRD – Rote Liste
Deutschland, nach GEISER (1998).
 Art                                         Familie            UWR          Anzahl der          RL
                                                                Kategorie Fundereignisse         BRD
 Necydalis ulmi Chevr., 1838                 Cerambycidae           1                 2             1
 Allecula rhenana Bach, 1856                 Alleculidae            2                 1             2
 Colydium filiforme F., 1792                 Zopheridae             2                 2             2
 Corticeus fasciatus (F., 1790)              Tenebrionidae          2                11             2
 Elater ferrugineus L., 1758                 Cerambycidae           2                 4             2
 Mycetophagus decempunctatus F., 1801        Mycetophagidae         2                53             1

Den folgenden Meldungen von Erst- oder                                  bisherigen Aufarbeitung von Sammlungsmaterial
Wiederfunden         für        das         Land                        aus Nordwestdeutschland lässt sich bereits
Mecklenburg-Vorpommern liegt das Verzeichnis der                        erkennen, dass S. subseriatus offene Lebensräume
Käfer Deutschlands (KÖHLER & KLAUSNITZER                                bevorzugt, während S. collaris in Wäldern lebt (mdl.
1998) mit dem publizierten 2. Nachtrag (KÖHLER                          Mitt. Meybohm).
2011) sowie die seit Anfang 2013 verfügbare
Online-Datenbank zur laufenden Fortschreibung des                       Aulonium trisulcum (Geofroy, 1785) (Zopheridae,
Kataloges auf www.coleokat.de zugrunde (BLEICH                          ehem. Colydiidae, 60-.019-.001-.)
et al. 2019).                                                           Xylobiont, entwickelt sich als Verfolger von
                                                                        Scolytus-Arten unter der Rinde anbrüchiger Ulmen.
Neumeldung für Mecklenburg-Vorpommern (5                                Mecklenburg-Vorpommern war die einzige Region
Arten)                                                                  Deutschlands, aus der diese Art bisher noch
                                                                        unbekannt war. Ihr Nachweis erfolgte westlich Kirch
Stenichnus subseriatus Franz, 1960 (Staphylinidae;                      Rosin in einem einzigen Exemplar in der
ehem. Scydmaenidae, 18-.007-.0082.)                                     Fangperiode 26.07.-06.08.2019.
Ein Streubewohner, der bisher mit Stenichnus                            Bruchidius varius (Olivier, 1795) (Chrysomelidae;
collaris (Müller & Kunze, 1822) vermengt war (als                       ehem. Bruchidae, 89-.004-.010-. )
Synonym geführt) und erst jüngst als artverschieden                     Dieser    Samenkäfer      lebt    oligophag      an
erkannt wurde (MEYBOHM 2019). Aus der                                   Trifolium-Arten. Die Art war ehemals ausschließlich

                                                                  7
VirgoVirgo - MITTEILUNGSBLATT DES ENTOMOLOGISCHEN VEREINS MECKLENBURG 23. Jahrgang / 2020 - Entomologischer Verein Mecklenburg eV
Virgo, 23. Jahrgang, 2020: BRUNK, I., GEHLHAR, U., GÜRLICH, S., POEPPEL, S., SCHMID-EGGER, C., STAMPFER, T. & THIELE, V..: Faunistisch
bedeutsame, sowie Neu- und Wiederfunde von Käfern (Coleoptera), Schmetterlingen (Lepidoptera) und Stechimmen (Hymenoptera: Aculeata)
in Wäldern und Waldreststrukturen der Umgebung von Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern): 3-13.

aus dem Südwesten Deutschlands bekannt, hat sich                        Eine aus Deutschland bisher nur aus Bayern (LOHSE
aber in den vergangenen Jahren nach Norden und                          1989), Schleswig-Holstein, Mecklenburg- Vorpom-
Osten ausgebreitet (RHEINHEIMER & HASSLER                               mern und Brandenburg (ASSING et al. 1998)
2018). Das westliche Niedersachsen wurde bereits                        bekannte und wenig dokumentierte Art. Sie lebt in
1992 erreicht (BELLMANN et al. 2003), das nördliche                     Sumpfgebieten,       bevorzugt        in       Carex
Niedersachsen 2010 (MEYBOHM et al. 2011). Nun                           paniculata-Bulten, wie es MEIßNER (1998) aus
erfolgte südöstlich von Kirch Rosin im Zeitraum                         Brandenburg ausführlich beschreibt. Aktuelle
16.08.-03.09.2019     der      Erstnachweis     für                     Nachweise für Mecklenburg-Vorpommern sind
Mecklenburg-Vorpommern und praktisch zeitgleich                         bereits bekannt, wurden lediglich noch nicht für den
2019     auch     der    erste     Nachweis     für                     Deutschlandkatalog gemeldet bzw. publiziert
Berlin-Brandenburg (ESSER; colkat.de).                                  (KLEEBERG i. l.), einer davon aus der Nähe des
                                                                        Untersuchungsgebietes bei Klueß 11.04.2015 leg.
Polygraphus grandiclava (Thomson, 1886)                                 Kleeberg.    Im     Rahmen       der    vorliegenden
(Curculionidae; ehem. Scolytidae, 91-.010-.001-.)                       Untersuchung       wurden       zwei      Exemplare
Xylobiont, entwickelt sich als Rindenbrüter in                          Schistoglossa pseudogemina östlich von Bellin
verdorrenden Ästen und schwachem Stammholz von                          (13.06.-05.07.2019) und ein Exemplar nordwestlich
Baumrosaceen, wie z. B. der Vogelkirsche Prunus                         Zehna (26.07.-16.08.2019) festgestellt.
avium, aber auch an Pinus-Arten. Die Art ist aus
allen Regionen Deutschlands bekannt. Für                                Atheta cribrata (Kraatz, 1856) (Staphylinidae,
Mecklenburg-Vorpommern        gelang    nun     der                     23-.188-.094-.)
Erstnachweis     bei   Tieplitz    im     Zeitraum                      Ein Faulstoffbewohner, der bevorzugt in Wäldern an
05.07.-26.07.2019.                                                      Aas lebt. Ein Exemplar wurde im Zeitraum
                                                                        05.07.-26.07.2019 westlich von Kirch Rosin erfasst.
Acrotona nigerrima (Aubé, 1850) (Staphylinidae,
23-.1881.009-.)                                                         Alevonota       gracilenta     (Erichson,    1839)
Nach BENICK & LOHSE (1974) ist Acrotona                                 (Staphylinidae, 23-.190-.002-.)
nigerrima mediterran verbreitet und alle alten                          Alle Vertreter der Gattung Alevonota werden
Meldungen aus Deutschland bzw. Mitteleuropa                             aufgrund      ihrer     mutmaßlich      vorwiegend
(siehe HORION 1951) seien vermutlich irrtümlich                         unterirdischen      Lebensweise       nur    selten
erfolgt. PACE (2008) gibt als Gesamtverbreitung                         nachgewiesen (ASSING & WUNDERLE 2008), nach
Europa, Afrika, Madagaskar, Zentral-Asien und                           den wenigen Funden aus Nordwestdeutschland ist A.
Indien an. Der Nachweis von jeweils einem                               gracilenta augenscheinlich xerothermophil. Die
Exemplar dieser Art nordwestlich Zehna im Mai                           Meldung        im       Deutschlandkatalog      für
2019 sowie im Juli 2019 bei Tieplitz und                                Mecklenburg-Vorpommern beruht auf einem
südwestlich von Upahl ist somit sehr überraschend                       Bodenfallen-Fund südöstlich von Stralsund (Devin,
und     nicht   nur   der    Erstnachweis      für                      30.05.1967, 1 Ex., leg. Zerche, DEI). Der
Mecklenburg-Vorpommern und ganz Deutschland,                            Wiederfund gelang in einem Exemplar im Zeitraum
sondern – soweit derzeit bekannt – auch für ganz                        21.05.-03.06.2019 nördlich Klein Upahl.
Mitteleuropa.
                                                                        Longitarsus reichei (Allard, 1860) (Chrysomelidae,
Erste Nachweise ab 2000 (im Deutschlandkatalog +,                       88-.051-.0242.)
7 Arten)                                                                Lebt oligophag an Plantago-Arten und wurde bis in
                                                                        die jüngere Vergangenheit (DÖBERL 1994) nicht von
Cercyon haemorrhoidalis (Fabricius, 1775)                               der verwandten Art Longitarsus pratensis getrennt.
(Hydrophilidae, 09-.003-.006-.)                                         Die Meldung im Deutschlandkatalog für
Ein Dungbewohner, der in Deutschland verbreitet                         Mecklenburg-Vorpommern beruht auf Funden im
aber zumindest im Norden recht selten ist (GÜRLICH                      Elbtal, Rüterberg bei Dömitz (leg. Ziegler,
et al. 2017). Ein Exemplar wurde im Zeitraum                            09.08.1994). Der Wiederfund gelang nun in einem
16.08.-13.09.2019 südlich Mühl Rosin mit einem                          Exemplar nordöstlich Suckow im Zeitraum
der Lufteklektoren erfasst.                                             16.08.-13.09.2019.

Laccobius       sinuatus   (Motschulsky,   1849)
(Hydrophilidae, 09-.011-.002-.)
Eine thermophile Wasserkäfer-Art, die am flachen                        Orchestes betuleti (Panzer, 1795) (Curculionidae,
Ufer sich schnell erwärmender Kleingewässer lebt.                       93-.1804.002-.)
Ein Exemplar wurde im Zeitraum 21.05.-13.06.2019                        Dieser Spring-Rüssler lebt als Blattminierer an
bei Tieplitz erfasst.                                                   Ulmus-Arten, nach RHEINHEIMER & HASSLER
                                                                        (2010) bevorzugt an der Flatterulme. Die am
Schistoglossa pseudogemina G. Benick, 1981                              nächsten gelegenen Funde befinden sich im
(Staphylinidae, 23-.160-.0031.)                                         Südosten     Schleswig-Holsteins    sowie     im

                                                                  8
VirgoVirgo - MITTEILUNGSBLATT DES ENTOMOLOGISCHEN VEREINS MECKLENBURG 23. Jahrgang / 2020 - Entomologischer Verein Mecklenburg eV
Virgo, 23. Jahrgang, 2020: BRUNK, I., GEHLHAR, U., GÜRLICH, S., POEPPEL, S., SCHMID-EGGER, C., STAMPFER, T. & THIELE, V..: Faunistisch
bedeutsame, sowie Neu- und Wiederfunde von Käfern (Coleoptera), Schmetterlingen (Lepidoptera) und Stechimmen (Hymenoptera: Aculeata)
in Wäldern und Waldreststrukturen der Umgebung von Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern): 3-13.

nordöstlichen Niedersachsen entlang der Elbe. Die
Meldung        im     Deutschlandkatalog        für                     Cryptocephalus      chrysopus     (Gmelin,   1788)
Mecklenburg-Vorpommern beruht auf einer                                 (Chrysomelidae, 88-.017-.055-.)
unveröffentlichten Checkliste der Curculioniden der                     Eine wärmeliebende Blattkäferart warmer Säume
neuen Bundesländer (DIECKMANN & BEHNE, o. J.).                          und locker mit Gehölzen bestockter Magerrasen. Die
Wie Lutz Behne (i. l.) mitteilte, sind ihm keine                        Art ist nach RHEINHEIMER & HASSLER (2018) „in
Funde       aus     dem        heutigen      Gebiet                     Deutschland weit verbreitet aber durchweg selten
Mecklenburg-Vorpommerns bekannt, Dieckmann                              und in einigen Regionen im Norden verschwunden.“
habe aber einige Nachweise von 1975 für                                 Die       letzten     bekannten       Funde     aus
Wittenberge/Elbe, das im Kreis Perleberg gelegen                        Mecklenburg-Vorpommern stammen nach SCHMITT
ehemals zum Bezirk Schwerin gehörte, heute in                           et al. (2018) aus dem Jahr 1912 (Waren/Müritz) bzw.
Brandenburg liegt. Der aktuelle ‚Wiederfund‘ für                        Werder nordöstlich Altentreptow aus dem Juli 1926
Mecklenburg-Vorpommern südöstlich Kirch Rosin                           (beide leg. Hainmüller, coll. Müritzeum Waren). Der
unweit der Nebel im Zeitraum 21.05.-13.06.2019 in                       Wiederfund für Mecklenburg-Vorpommern gelang
einem Exemplar ist somit eigentlich der                                 im Zeitraum 21.05.-13.06.2019 in einem Exemplar
Erstnachweis für Mecklenburg-Vorpommern.                                östlich von Bellin.

Wiederfunde nach über 50                     Jahren      (im            Schmetterlinge (Lepidoptera)
Deutschlandkatalog -, 2 Arten)                                          Bei den Großschmetterlingen wurden insgesamt 335
                                                                        Arten in 20.699 Individuen (Tab. 1) mittels
Lamiogethes haemorrhoidalis (Förster, 1849)                             automatischer Lichtfallen nachgewiesen, die sich
(Nitidulidae, 50-.008g.010-.)                                           auf 5 Tagfalterarten, 64 Spinnerartige, 162
Phytophag an Lamium-Arten. Die Meldung im                               Eulenartige und 104 Spannerartige verteilen (sensu
Deutschlandkatalog für Mecklenburg-Vorpommern                           KOCH 1991). In eine hohe Kategorie der Gefährdung
beruht auf einem Eintrag bei HORION (1960)                              nach der Roten Liste (WACHLIN et al. 1997) lassen
„Greifswald, Rebmann leg. 1936-39 in Anzahl“.                           sich die in Tab. 3 aufgeführten Arten einordnen.
Südwestlich von Klein Upahl wurde ein Exemplar
im Zeitraum 08.05.-21.05.2019 erfasst.

Tabelle 3: An den verschiedenen Fallenstandorten nachgewiesene Arten, die einer hohen Gefährdungskategorie
nach Roter Liste Mecklenburg-Vorpommern angehören.
Art                   Familie            Fundorte            Habitat                   Fraßpflanzen
Kategorie 0 – ausgestorben oder verschollen
Pseudeustrotia        Noctuidae          auf 17 Probekreisen Waldränder und            krautige Pflanzen,
candidula (Den. &                                            Waldwiesen,               wie Kleiner
Schiff., 1775)                                               Lichtungen, lichte        Sauerampfer,
                                                             Wälder                    Wiesen-Knöterich
Kategorie 1 – vom Aussterben bedroht
Tethea ocularis (L.,      Drepanidae             1 Probekreis:              feuchte                         Espe, Pappel
1767)                                            Rundes Holz bei            Waldinnenbereiche,
                                                 Groß Upahl                 gewässernah
Tyta luctuosa (Den.       Noctuidae              1 Probekreis:              südgerichtete                   Acker-Winde
& Schiff., 1775)                                 Wieres Feld südl.          Waldränder, Ökotone
                                                 Hägerfelde                 zur Feldmark
Siona lineata (Scop., Geometridae                auf 8 Probekreisen         magere Wiesen mit               krautige Pflanzen,
1763)                                            (v. a. zwischen            Ökotonen zu                     wie Wegerich,
                                                 Mühl Rosin und             Waldrändern, partiell           Johanniskraut,
                                                 Steinbeck)                 gewässernah                     Löwenzahn

Das Dreieck-Grasmotteneulchen (Pseudeustrotia                           Lokal, aber in den letzten Jahren deutlich häufiger
candidula) wird in den letzten Jahren deutlich                          kommt der Augen-Eulenspinner (Tethea ocularis)
häufiger gefunden und erweitert sein Areal. Die Eule                    vor. Er braucht feuchtere Waldbereiche in
liebt offene und südexponierte Standorte, wobei der                     Niederungen, wo seine bevorzugte Fraßpflanze, die
Falter sowohl tagaktiv ist, als auch ans Licht kommt.                   Zitterpappel oder Espe, wächst. Die Raupen sind
Sie ist häufiger an Ökotonstandorten am Waldrand                        nachtaktiv und verstecken sich am Tage zwischen
und auf Waldwiesen zu finden. Die Raupen fressen                        versponnenen Blättern.
an krautigen Pflanzen, die Puppe überwintert.
                                                                        Jahrweise   in   Nordexpansion                   ist    die
                                                                        Ackerwinden-Trauereule    (Tyta                   luctuosa)

                                                                  9
VirgoVirgo - MITTEILUNGSBLATT DES ENTOMOLOGISCHEN VEREINS MECKLENBURG 23. Jahrgang / 2020 - Entomologischer Verein Mecklenburg eV
Virgo, 23. Jahrgang, 2020: BRUNK, I., GEHLHAR, U., GÜRLICH, S., POEPPEL, S., SCHMID-EGGER, C., STAMPFER, T. & THIELE, V..: Faunistisch
bedeutsame, sowie Neu- und Wiederfunde von Käfern (Coleoptera), Schmetterlingen (Lepidoptera) und Stechimmen (Hymenoptera: Aculeata)
in Wäldern und Waldreststrukturen der Umgebung von Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern): 3-13.

begriffen. Der kleine Falter ist tag- und nachtaktiv                    unerwartet. Die zweite Gruppe setzt sich aus Arten
und ein Binnenwanderer. Die Eier werden                                 zusammen, die derzeit aufgrund des Klimawandels
vornehmlich an den Blüten von Acker-Winde                               expansiv sind und die in den letzten Jahren ihre
abgelegt. Wie bei dem Augen-Eulenspinner auch,                          Areale nach Norden erweitert haben. Gleiches ist
sind die Raupen nachtaktiv und verbringen den Tag                       auch in Hamburg zu beobachten (Schmid-Egger:
zwischen zusammengesponnenen Blättern der                               eigene Untersuchungen), wo ebenfalls zwei der hier
Futterpflanze. Im Untersuchungsgebiet wurde sie an                      erwähnten Arten in den letzten Jahren neu
südgerichteten Waldrändern mit Ökotonen zur                             nachgewiesen wurden.
Feldmark gefunden, wo Acker-Winde wächst.
                                                                        Neumeldung für Mecklenburg-Vorpommern (6
Der Linien-Spanner (Siona lineata) findet sich                          Arten)
sowohl in gebüschdurchsetzten Magerrasen-
biotopen, als auch an Ökotonen zu Waldrändern und                       Andrena strohmella Stöckhert, 1928 (Apidae)
partiell auf Waldwiesen. Er kann aber auch in                           Die Sandbienenart A. strohmella (Abb. 10) ist in der
gewässernahen, teils anmoorigen Wiesenbereichen                         südlichen Hälfte Deutschlands weit verbreitet und
nachgewiesen werden. Die Raupen fressen an                              nicht selten. In den letzten Jahren häufen sich auch
verschiedenen krautigen Pflanzen, ihre Eier werden                      Funde in der Norddeutschen Tiefebene (Hamburg,
in Reihen an der Fraßpflanze abgelegt. Die                              eigene Beobachtung) und Brandenburg, so dass ein
Verpuppung findet im Frühjahr statt. Aus dem                            Vorkommen der Art in Mecklenburg-Vorpommern
geblichen Gespinst schlüpft im Mai der Falter.                          zu erwarten war. Die wärmeliebende Art reagiert
                                                                        damit auf die aktuellen Klimaerwärmungen. Sie
Stechimmen (Hymenoptera Aculeata)                                       nistet im Boden. Neun Weibchen wurden zwischen
Zu den Stechimmen zählen verschiedene                                   15.-29.05.2019 an sechs verschiedenen Standorten
Insektenfamilien, unter denen die Wildbienen                            im gesamten Gebiet nachgewiesen.
(Apoidea),        Grabwespen         (Ampulicidae,
Crabronidae), Wegwespen (Pompilidae) oder
Faltenwespen (Vespidae) am artenreichsten sind.
Diese Insektengruppe ist in Deutschland gut
untersucht und wurde auch bei der letzten
bundesweiten Roten Liste bearbeitet (Wespen:
SCHMID-EGGER 2011, dort auch weiterführende
Literatur zu Bestimmung und Lebensweise, Bienen:
WESTRICH       2011).   Für   die     Fauna      von
Mecklenburg-Vorpommen          liegen        aktuelle
zusammenfassende Bearbeitungen nur für die
Wegwespen (JACOBS 2012) und die Goldwespen
(JACOBS & KORNMILCH 2007) vor. Andere Familien
sind in Bearbeitung. Somit konnte das in Güstrow
ermittelte Artenspektrum nicht mit aktueller
Literatur abgeglichen werden.                                           Abb. 10: Weibchen der Sandbienenart Andrena
Stechimmen wurden mittels Gelbschalen in 5.692                          strohmella (Foto: Dr. C. Schmid-Egger).
Individuen nachgewiesen, die zu 107 Bienenarten
und 126 Arten der Wespenfamilien gehörten. Neben                        Crossocerus heydeni (Kohl, 1880) (Crabronidae –
einigen Nachweisen seltener Arten wurden während                        Grabwespen)
der Untersuchung 2019 sechs Arten neu für die                           Diese sehr selten gefundene Grabwespenart ist
Fauna         von        Mecklenburg-Vorpommern                         boreoalpin verbreitet und in Deutschland vor allem
nachgewiesen.      Dieses   Ergebnis     ist     sehr                   auf die Mittelgebirge beschränkt. Sie war bisher
überraschend, auch wenn man berücksichtigt, dass                        noch nicht aus der nördlichen Hälfte Deutschlands
die untersuchten Standorte nicht zu wirklich                            bekannt. Vermutlich kam die kleine und unauffällige
optimalen Stechimmen-Lebensräumen zählen.                               Art schon immer in Mecklenburg-Vorpommern vor
Diese entwickeln vor allem in trockenwarmen                             und wurde bisher übersehen. Ihre Lebensweise ist
Lebensräumen wie Binnen- und Küstendünen,                               unbekannt.    Verwandte       Arten    nisten    in
Magerrasen oder Abbaugebieten hohe Artendichten.                        Käferfraßgängen in Totholz und tragen Blattläuse
Bei den neu nachgewiesenen Arten lassen sich zwei                       als Larvennahrung ein. Nachweis: Ein Männchen
Gruppen unterscheiden. Einmal handelt es sich um                        am 09.07.2019 nördlich Klein Upahl (Wieres Feld).
unauffällige und versteckt lebende Waldarten, die
wohl schon immer in Mecklenburg-Vorpommern                              Diodontus luperus Shuckard, 1837 (Crabronidae –
vorkamen, aber bisher übersehen wurden. Bei                             Grabwespen)
Projekten, in denen vermehrt Fallen eingesetzt                          Diese Art ist bereits durch zwei unpublizierte
werden, sind die Nachweise solcher Arten nicht                          aktuelle Funde in Mecklenburg-Vorpommern
                                                                        bekannt und hat dieses Bundesland vermutlich auch

                                                                 10
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Virgo, 23. Jahrgang, 2020: BRUNK, I., GEHLHAR, U., GÜRLICH, S., POEPPEL, S., SCHMID-EGGER, C., STAMPFER, T. & THIELE, V..: Faunistisch
bedeutsame, sowie Neu- und Wiederfunde von Käfern (Coleoptera), Schmetterlingen (Lepidoptera) und Stechimmen (Hymenoptera: Aculeata)
in Wäldern und Waldreststrukturen der Umgebung von Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern): 3-13.

erst in den letzten Jahren von Süden her neu                            sowie der Landesforst MV – Waldservice und
besiedelt. Ähnlich wie die Sandbiene Andrena                            Energie GmbH, hier insbesondere Charlotte Fischer
strohmella und die Rollwespe Tipia minuta scheint                       und Enrico Drewitz, für die zuverlässige Betreuung
sie damit auf die aktuellen Klimaveränderungen zu                       der Fallen. Wir danken Hans-Joachim Jacobs und
reagieren. Sie ist in der südlichen Hälfte von                          Frank Wagner für Hinweise zum Artenspektrum der
Deutschland weit verbreitet und besiedelt                               Aculeata in Mecklenburg-Vorpommern. Die
trockenwarme Lebensräume mit leichten Böden.                            Bestimmung von Acrotona nigerrima erfolgte durch
Dort gräbt sie Niströhren in den Boden und trägt                        Jürgen Vogel, Görlitz, dem an dieser Stelle
Blattläuse ein. Nachweis: Ein Männchen am                               herzlichst für seine freundliche Unterstützung
18.07.2019 an einer Eichenallee südlich Steinbeck.                      gedankt sei.

Passaloecus borealis Dahlbom, 1844 (Crabronidae -                       Projektlinks (letzter Zugriff am: 27.04.2020)
Grabwespen)                                                             https://www.fnr.de/projektfoerderung/projekte-und-
Auch diese Grabwespe ist in Deutschland vor allem                       ergebnisse/ausgewaehlte-projekte/projekte/tx_news
auf kühlere und waldreiche Lebensräume                                  /waldinsektenschutz-durch-biotopverbund-in-und-z
konzentriert und besitzt in Deutschland einen                           wischen-waeldern/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5
Schwerpunkt in Hessen und Thüringen. Aus der                            D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cH
norddeutschen Tiefebene liegt bisher nur ein Fund in                    ash=e734a6a7246c6f6362dff237897cf78c
Schleswig Holstein vor. P. borealis nistet ebenfalls                    https://pflanzen.fnr.de/projekte/insektenfoerderung/
in Totholz und trägt Blattläuse ein. Nachweis: Ein
Weibchen      am      16.05.2019       auf     einer                    Literatur
Hochspannungstrasse bei Suckow.                                         ASSING V., FRISCH, J., KAHLEN, M., LÖBL, I.,
                                                                        LOHSE, G.A., PUTHZ, V., SCHÜLKE, M.,
Passaloecus brevilabris Wolf, 1958 (Crabronidae –                       TERLUTTER, H., UHLIG, M., VOGEL, J.,
Grabwespen)                                                             WUNDERLE, P. & ZERCHE, L. (1998): 23. Familie
Ähnlich wie die vorhergehende Art ist auch P.                           Staphylinidae. – In: LUCHT, W. & KLAUSNITZER, B.
brevilabris eine typische Waldart, die nur sehr selten                  (1998): Die Käfer Mitteleuropas, Band 15, 4.
gefunden       wird.     Die     Art       war      in                  Supplementband. – Krefeld (Goecke & Evers, im
Mecklenburg-Vorpommern zu erwarten, weil es                             Gustav Fischer Verlag). 398 S.
bereits Funde aus Schleswig-Holstein sowie                              ASSING, V. & WUNDERLE, P. (2008): On the
Brandenburg gibt. In der Lebensweise gleicht sie der                    Aleuonota species of the Western Palearctic region
vorhergehenden Art. Nachweis: Ein Weibchen am                           (Coleoptera: Staphylinidae: Aleocharinae: Athetini).
22.08.2019 in einem buchendomierten Laubwald bei                        – Beiträge zur Entomologie 58: 145-189.
Hoppenrade.                                                             BELLMANN, A., ESSER, J., LAKOMY, W. & ROSE,
                                                                        A. (2003): Bemerkenswerte und neue Käferfunde
Tiphia minuta van der Linden, 1827 (Tiphidae –                          aus dem Weser-Ems-Gebiet (Coleoptera) (Teil 5). –
Rollwespen)                                                             Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Verein
Diese unauffällig lebende Rollwespenart entwickelt                      zu Bremen 45: 445-448.
sich parasitisch bei im Boden lebenden                                  BENICK, G. & LOHSE, G. A. (1974): Tribus 14
Blatthornkäferlarven. Sie besiedelt vor allem                           (Callicerini). – In: FREUDE, H., HARDE, K. W,
trockenwarme, offene Habitate und ist in der                            LOHSE, G. A.: Die Käfer Mitteleuropas. Band 5:
südlichen Hälfte Deutschlands weit verbreitet,                          72-220. – Goecke & Evers, Krefeld.
jedoch sehr selten. Offenbar ist die wärmeliebende                      BLEICH, O., GÜRLICH, S. & KÖHLER, F. (2019):
Art expansiv, weil auch aus Hamburg und Schleswig                       Verzeichnis und Verbreitungsatlas der Käfer
Holstein mehrere aktuelle Funde vorliegen (eigene                       Deutschlands. – World Wide Web electronic
Beobachtungen). Somit sind die Funde auf                                publication www.coleokat.de.
Zuwanderung und damit vermutlich auf die                                DIECKMANN, L. & BEHNE, L. (o.J.): Checklist der
Klimaerwärmung zurückzuführen. Nachweis: Ein                            Curculioniden der neuen Bundesländer. –
Weibchen       am      12.08.2019     auf     einer                     Unveröffentlichtes Manuskript, Eberswalde (Stand
Hochspannungstrasse bei Suckow.                                         vor 1998).
                                                                        DÖBERL, M. (1994): U. F. Alticinae. – In: LOHSE, G.
Danksagung                                                              A. & LUCHT, W. H.: Die Käfer Mitteleuropas. Band
Die Untersuchungen werden von der Fachagentur                           14: 92-141, 3. Supplementband. – Goecke & Evers
für Nachwachsende Rohstoffe (FNR) mit Mitteln                           (Krefeld).
des BMEL (FKZ: 22013518) gefördert. Wir danken                          GEISER, R. (1998): Rote Liste der Käfer
den Unteren Naturschutzbehörden Rostock und                             (Coleoptera). – In: BINOT, M., BLESS, R., BOYE, P.,
Ludwigslust-Parchim für die artenschutzrechtlichen                      GRUTTKE, H. & PRETSCHER, P. (Bearb.): Rote Liste
Ausnahmegenehmigungen, den Flächeneigen-                                gefährdeter Tiere Deutschlands. – Schriftenreihe für
tümern, dem Forstamt Güstrow (R. Neuss) und den                         Landschaftspflege und Naturschutz (Bonn-Bad
zuständigen Revierleitern für ihre Unterstützungen,                     Godesberg). 168-230.

                                                                 11
Virgo, 23. Jahrgang, 2020: BRUNK, I., GEHLHAR, U., GÜRLICH, S., POEPPEL, S., SCHMID-EGGER, C., STAMPFER, T. & THIELE, V..: Faunistisch
bedeutsame, sowie Neu- und Wiederfunde von Käfern (Coleoptera), Schmetterlingen (Lepidoptera) und Stechimmen (Hymenoptera: Aculeata)
in Wäldern und Waldreststrukturen der Umgebung von Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern): 3-13.

GÜRLICH, S. (i. Dr.): 15 Jahre Holzkäfererfassung in                    LUCHT, W. H.: Die Käfer Mitteleuropas, Band 12, 1.
Naturwaldreservaten und weiteren Schutzgebieten                         Supplementband. – Goecke & Evers, Krefeld. 346 S.
in     Mecklenburg-Vorpommern.          Stand     der                   MEIßNER, A. (1998): Die Bedeutung der
Erkenntnisse und Aussichten. – Jubiläumsband zur                        Raumstruktur für die Habitatwahl von Lauf- und
Tagung „20 Jahre Forstliches Versuchswesen in                           Kurzflügelkäfern (Coleoptera: Carabidae, Staphy-
Mecklenburg-Vorpommern“ vom 12. Oktober 2016                            linidae). Freilandökologische und experimentelle
in Güstrow.                                                             Untersuchung       einer    Niedermoorzönose.       –
GÜRLICH, S. (i. V.): Naturwaldreservat ‚Schieren                        Dissertation an der TU-Berlin, 184 S.
Buchen’      mit      Vergleichsfläche,     Forstamt                    MEYBOHM, H. (2019): Erste Ergebnisse zur
Neubrandenburg       –    Bestandsaufnahme        und                   Revision von Stenichus collaris (unpubl. Vortrag im
Bewertung der Holzkäferfauna 2018/2019. –                               Verein für Naturwissenschaftliche Heimatforschung
Gutachten im Auftrag der Landesforstanstalt                             zu Hamburg e. V., siehe auch Abbildungen in den
Mecklenburg-Vorpommern,          Abt.     Forstliches                   Bestimmungstabellen        von     Arved      Lompe,
Versuchswesen.                                                          www.coleonet.de).
GÜRLICH, S., MEYBOHM, H. & ZIEGLER, W.                                  MEYBOHM, H., ZIEGLER, W. & GÜRLICH, S.
(2017): Katalog der Käfer Schleswig-Holsteins und                       (2011):     Nachträge      zur    Käferfauna     von
des Niederelbegebietes. – Verhandlungen des                             Schleswig-Holstein, Hamburg und Nord- Nieder-
Vereins für naturwissenschaftliche Heimatforschung                      sachsen. Bericht der koleopterologischen Sektion
zu Hamburg 44: 1-207.                                                   für das Jahr 2010. – Bombus 3: 369-380.
HORION, A. (1951): Verzeichnis der Käfer                                MÜLLER, J., BUßLER, H., BENSE, U., BRUSTEL, H.,
Mitteleuropas        (Deutschland,        Österreich,                   FLECHTNER, G., FOWLES, A., KAHLEN, M.,
Tschechoslowakei) mit kurzen faunistischen                              MÖLLER, G., MÜHLE, H., SCHMIDL, J. &
Angaben, 2 Bände, 536 S. (Stuttgart).                                   ZABRANSKY, P. (2005): Urwaldrelikt-Arten –
HORION,        A.      (1960):     Faunistik      der                   Xylobionte       Käfer     als    Indikatoren     für
mitteleuropäischen Käfer. Bd. 7, Clavicornia 1. Teil,                   Strukturqualität      und      Habitattradition.    –
(Sphaeritidae - Phalacridae. – Überlingen (Feyel)                       Waldoekologie online, 2.Freising: 106-113.
346 S.                                                                  PACE, R. (2008): Aleocharinae della Regione
JACOBS, H.-J.         (2012).    Die     Wegwespen                      Etiópica al Naturkundemuseum di Erfurt
Mecklenburg-Vorpommerns               (Hymenoptera,                     (Coleóptera, Staphylinidae). – Beiträge zur
Pompilidae). Entomologische Nachrichten und                             Entomologie 58 (2): 357 - 397.
Berichte, 56: 29-131.                                                   RHEIMHEIMER, J. & HASSLER, M. (2010): Die
JACOBS, H.-J. & KORNMILCH, J.-C. (2007). Die                            Rüsselkäfer Baden-Württembergs. – Landesanstalt
Goldwespen               Mecklenburg-Vorpommerns                        für Umwelt, Messungen und Naturschutz
(Hymenoptera, Chrysididae). – Entomologische                            Baden-Württemberg (LUBW) (Hrsg.), Heidelberg:
Nachrichten und Berichte 51: 73-92.                                     Regionalkultur, 944 S.
KOCH, M. (1984): Wir bestimmen Schmetterlinge.                          RHEIMHEIMER, J. & HASSLER, M. (2018): Die
Ausgabe in einem Band, bearbeitet von W. Heinicke.                      Blattkäfer Baden-Württembergs. – Kleinsteuber
– Leipzig, Radebeul: Neumann Verlag, 792 S.                             Books (Karlsruhe). 928 S.
KÖHLER,        F.    (2000):     Totholzkäfer      in                   SCHEUNEMANN, P. (2010) Wiederfund von
Naturwaldzellen des nördlichen Rheinlands. –                            Necydalis      ulmi      (Chevrolat,     1838)    für
Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und                            Mecklenburg-Vorpommern (Coleoptera, Ceramby-
Forsten/Landesamt für Agrarordnung NRW (Hrsg.),                         cidae). – Virgo 13 (1): 72-73.
LÖBF-Schriftenreihe, Band 18. 352 S.                                    SCHEUNEMANN, P. (2013) Weitere bemerkenswerte
KÖHLER, F. (2011): 2. Nachtrag zum „Verzeichnis                         Käfernachweise (Coleoptera) in Mecklenburg-
der    Käfer      Deutschlands“     (KÖHLER       und                   Vorpommern (Teil 2). – Virgo 16 (1): 39-42.
KLAUSNITZER 1998) (Coleoptera) Teil 1. –                                SCHMID-EGGER, C. (2011). Rote Liste und
Entomologische Nachrichten und Berichte 55 (2-3):                       Gesamtartenliste der Wespen Deutschlands.
109-174.                                                                Hymenoptera, Aculeata: Grabwespen (Ampulicidae,
KÖHLER, F. (2014): Die klimabedingte Veränderung                        Crabronidae, Sphecidae), Wegwespen (Pompilidae),
der Totholzkäferfauna (Coleoptera) des nördlichen                       Goldwespen (Chrysididae), Faltenwespen (Vespi-
Rheinlandes. Analysen zur Gesamtfauna und am                            dae), Spinnenameisen (Mutillidae), Dolchwespen
Beispiel von Wiederholungsuntersuchungen in                             (Scoliidae),     Rollwespen      (Tiphiidae)     und
ausgewählten Naturwaldzellen. – Wald und Holz                           Keulhornwespen (Sapygidae). – In: BINOT-HAFKE,
NRW (Hrsg.), 198 S.                                                     M., BALZER, S., BECKER, N., GRUTTKE, H., HAUPT,
KÖHLER, F. & KLAUSNITZER, B. (Hrsg.) (1998):                            H., HOFBAUER, N., LUDWIG, G., MATZKE-HAJEK, G.
Verzeichnis     der     Käfer    Deutschlands.      –                   & STRAUCH, M. (Red.): Rote Liste gefährdeter
Entomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft                        Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3:
4. Dresden, 185 S.                                                      Wirbellose Tiere (Teil 1). –                 Münster:
LOHSE, G. A. (1989): Familie Staphylinidae (II)                         Landwirtschaftsverlag.      –    Naturschutz     und
(Aleocharinae) S. 185-240. – In: LOHSE, G. A. &                         Biologische Vielfalt 70 (3): 419-465.

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Virgo, 23. Jahrgang, 2020: BRUNK, I., GEHLHAR, U., GÜRLICH, S., POEPPEL, S., SCHMID-EGGER, C., STAMPFER, T. & THIELE, V..: Faunistisch
bedeutsame, sowie Neu- und Wiederfunde von Käfern (Coleoptera), Schmetterlingen (Lepidoptera) und Stechimmen (Hymenoptera: Aculeata)
in Wäldern und Waldreststrukturen der Umgebung von Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern): 3-13.

SCHMITT, M., BÄSE, W., BEENEN, R., DROVENIK,
B., FRITZLAR, F., GEISER, E., JÄCKEL, R.,                               Anschriften der Verfasser:
LANGER, M., MAUSER, J., RINGEL, H., SCHÖLLER,                           Dr. Ingo Brunk, Uwe Gehlhar, Susanne Poeppel &
M. & SIEDE, D. (2014): Das Projekt ChryFaun –                           Theresia Stampfer:
Faunistik der mitteleuropäischen Blatt- und                             Landesforst     Mecklenburg-Vorpommern,        FG
Samenkäfer      (Chrysomelidae       s.    l.).   –                     Forstliches Versuchswesen, Projekt Insektenschutz
Entomologische Blätter und Coleoptera 110: 33–38.                       (InsHabNet), Zeppelinstrasse 3, 19061 Schwerin
(Datenbestand Januar)                                                   E-Mail: Ingo.Brunk@lfoa-mv.de (korrespondieren-
WACHLIN, V., KALLIES, A. & HOPPE, H. (1997):                            der Autor)
Rote Liste der gefährdeten Großschmetterlinge
Mecklenburg-Vorpommerns. – Umweltministerium                            Stephan Gürlich, Büro für koleopterologische
des Landes Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.), 32                           Fachgutachten, Wiesenstraße 38, 21244 Buchholz
S.                                                                      E-Mail: stephan-guerlich@t-online.de
WESTRICH, P. (2011). Rote Liste und
Gesamtartenliste der Bienen (Hymenoptera, Apidae)                       Dr. Christian Schmid-Egger, Fischerstr. 1, 10317
Deutschlands. – In: BINOT-HAFKE, M., BALZER, S.,                        Berlin,
BECKER, N., GRUTTKE, H., HAUPT, H., HOFBAUER,                           E-Mail: christian@bembix.de
N., LUDWIG, G., MATZKE-HAJEK, G. & STRAUCH, M.
(Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und                      Dr. Volker Thiele, biota – Institut für ökologische
Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil                      Forschung und Planung GmbH, Nebelring 15
1). – Münster: Landwirtschaftsverlag. – Naturschutz                     18246 Bützow,
und Biologische Vielfalt 70 (3): 373-416.                               E-Mail: volker.thiele@institut-biota.de

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        Zum Beitrag DEGEN, B.: Meloe
        proscarabaeus Linnaeus, 1758 –
        Insekt des Jahres 2020 (Coleoptera:
        Meloidae).

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