Was Bayern morgen braucht

Die Seite wird erstellt Valentin Lindner
 
WEITER LESEN
Was Bayern morgen braucht
Was Bayern
morgen braucht
Handlungsempfehlungen des
Zukunftsrats der Bayerischen Wirtschaft

Stand Juli 2015
1

                                                                     A.   Was Bayern
                                                                          morgen braucht

Inhaltsverzeichnis

A. Was Bayern morgen braucht			                                 01

B. Der Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft empfiehlt         05

01		   Unternehmerische Eigenverantwortung stärken              06
02		   Rahmenbedingungen für Innovationen verbessern            08
03		   Grenzen zwischen Branchen und Technologien überwinden    09
			    – Neue Kooperationsformen wagen
			    – Digitalisierung als zentrale Treiberin begreifen
04		   Wachstum in ganz Bayern fördern		                        13
			    – Gründerland Bayern stärken
			    – Unternehmerisches Wachstum und Wertschöpfung fördern
05		   Bayerische Technologieförderung auf dem Prüfstand        17

C. Fazit		                                                      18

		 Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft                       19
2       Was Bayern morgen braucht                                     Schlüsseltechnologien                                          3

                                                                      Neue Technologien und daraus entstehende Innovationen sind der
                                                                      Schlüssel dazu. Als Ausgangspunkt für die Überlegungen des
                                                                      Zukunftsrats dient die Studie Bayerns Zukunftstechnologien. Sie
                                                                      analysiert die Grundlagen des bisherigen Erfolgs und arbeitet die
                                                                      Schlüsseltechnologien der kommenden zehn Jahre heraus:

Stärken stärken, Klumpenrisiko durch Diversifikation auflö-           Die Schlüsseltechnologien
sen, Chancen der Digitalisierung nutzen, Wertschöpfung in
ganz Bayern sichern.                                                   Intelligente Verkehrssysteme und Mobilität

Bayern nimmt heute unter den Technologie- und Wirtschaftsregi-
                                                                       Digitalisierung und IKT
onen einen nationalen und internationalen Spitzenplatz ein. Das
ist neben einer leistungsfähigen Forschungsinfrastruktur und einer
                                                                       Energiesysteme und Energiesystemtechnologien
vorausschauenden Standort- und Technologiepolitik in hohem
Maß der Technologieführerschaft vieler bayerischer Unternehmen
                                                                       Nanotechnologie
zu verdanken.
                                                                       Biotechnologien
Bayern ist stark vom produzierenden Gewerbe geprägt, das sich
im Rahmen hybrider Geschäftsmodelle zunehmend mit dem
                                                                       Gesundheits- und Medizintechnologien
Dienst­­leistungssektor vernetzt. Schlüsselbranchen sind Fahr-
zeug- und Maschinenbau, Medizin-, Mess- und Steuerungstech-
                                                                       Luft- und Raumfahrttechnologien
nik, Anlagen zur Elektrizitätserzeugung und die chemische Indus­
trie. Insbeson­d ere der Fahrzeug- und Maschinenbau bildet die
                                                                       Ernährungs- und Lebensmitteltechnologien
Grundlage unseres heutigen Erfolgs. Mit einer starken Speziali-
sierung ist allerdings ein Klumpenrisiko verbunden. Um unsere
solide industrielle Basis für die Zukunft zu rüsten, müssen wir die    Neue Werkstoffe und Materialien
Stärken durch Vernetzung stärken und gleichzeitig das Klumpen-
risiko durch Diversifikation auflösen.                                 Industrielle Produktionstechnologien
4       Was Bayern morgen braucht                                                           5

                                                                     B.   Der Zukunftsrat
                                                                          empfiehlt

Bayern ist in diesen Technologiefeldern jedenfalls bei Forschung
und Entwicklung heute insgesamt gut bis sehr gut aufgestellt.
Diese gute Position müssen wir aber im verschärften internatio-
nalen Wettbewerb halten und ausbauen. Wir müssen sicherstel-
len, dass Forschung und Entwicklung in Produktion in Bayern
umgesetzt werden. Nur so lassen sich Wachstum, Wohlstand und
gesellschaftlicher Zusammenhalt in Bayern sicherstellen.

Wissen ist weltumspannend vernetzt, seine Halbwertszeit
schrumpft, die Innovationszyklen beschleunigen und verkürzen
sich. Wertschöpfungsketten und Warenströme haben globale Di-
mensionen. Die Grenzen zwischen den Technologien und Bran-
chen lösen sich auf. Das Konsumverhalten verändert sich grund-
legend. Auf diesen rasanten Wandel brauchen wir Antworten.
Hier eröffnet die Digitalisierung neue Horizonte mit einzigartigen
Chancen.

Mit konkreten Maßnahmen müssen wir die bisher sehr erfolgreiche
Technologiepolitik zukunftsfähig machen. Dazu muss „unterneh-
merischer Spirit“ zur Grundstimmung unserer Gesellschaft wer-
den. Nur so lassen sich die großen Herausforderungen der Zukunft
bewältigen, wie Globalisierung, demografischer Wandel, Energie-,
Ressourcen- und Klimafragen.
6       Der Zukunftsrat empfiehlt                                     Handlungsempfehlungen                                           7

Unternehmerische                                             01
Eigenverantwortung stärken

Es ist Teil des unternehmerischen Selbstverständnisses, sich per­     –	s ich eine Digitalisierungsstrategie zu geben, die betriebliche
manent Veränderungen in eigener finanzieller Verantwortung zu            Arbeitsorganisation und Aus- und Weiterbildung an den neuen
stellen. Durch Globalisierung und Digitalisierung haben diese            betrieblichen Anforderungen von Globalisierung und Digitalisie­
Herausforderungen eine neue Dimension und Geschwindigkeit                rung auszurichten und die Belegschaften für die darin liegen-
bekommen. Aufgabe der Wirtschaftsorganisationen ist es, die              den Chancen zu begeistern;
Unternehmen bei diesem Prozess zu unterstützen.                       –	gleichzeitig wissenszentriertes weltweites mobiles Arbeiten und
                                                                         digitale Fabriken am Standort Bayern umzusetzen;
                                                                      –	d ie Unternehmenssicherheit an den Erfordernissen der vernetz­
Der Zukunftsrat empfiehlt:                                               ten Welt auszurichten, insbesondere bei IT-Security und Schutz
                                                                         geistigen Eigentums;
–	bei der Produktentwicklung verstärkt technologie- und bran­chen­   –	Technologiebegeisterung in der Gesellschaft zu wecken.
   ­ü bergreifende Ansätze zu realisieren, auch im Rahmen neuer
   (hybrider) Geschäftsmodelle, um neue Kundenbedürfnisse der
   Gesellschaft 4.0 bestmöglich umzusetzen;                           Damit die unternehmerische Selbstverantwortung bestmöglich
–	verstärkt unternehmensübergreifende Kooperationen einzuge-         zur Entfaltung kommt, müssen die Rahmenbedingungen entspre­
    hen, vor allem auch mit Existenzgründern;                         ch­e nd ausgestaltet sein.
–	verstärkt die Zusammenarbeit mit bayerischen Hochschulen und
    außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu suchen;
8        Der Zukunftsrat empfiehlt                                         Handlungsempfehlungen                                            9

Rahmenbedingungen                                                 02       Grenzen zwischen Branchen 03
für Innovationen verbessern                                                und Technologien überwinden

Wettbewerbsfähigkeit braucht innovationsfördernde Rahmenbe­                Neue Kooperationsformen wagen
dingungen.
                                                                           Innovationsführerschaft ist zunehmend auf Zusammenarbeit an-
                                                                           gewiesen. Bestehende Kooperationsmodelle innerhalb der Wirt-
Der Zukunftsrat empfiehlt:                                                 schaft, zwischen Wirtschaft und Wissenschaft und auch innerhalb
                                                                           der Wissenschaft sind bisher im Wesentlichen branchen-, techno­
–	d ie Maßnahmen zur Bewältigung des demografischen Wandels               logie- und fachgetrieben.
   (Anpassung der sozialen Sicherungssysteme, Ausbau alters­g e­
     rech­ter Angebote in Wirtschaft und Gesellschaft) zu intensivieren;
–	die Maßnahmen zur Fachkräftesicherung zu forcieren (Aus­schöp­          Der Zukunftsrat empfiehlt:
   ­fung aller Potenziale durch bessere Qualifizierung, höhere Er-
   werbsbeteiligung von Frauen und Älteren, Integration von Fach-          –	n eue Cross-Cluster-Aktivitäten aufzubauen und bestehende
     kräften aus dem Ausland);                                                Cluster so auszugestalten, dass sie durchgängige Wertschöp-
–	eine höhere Bildungsbeteiligung, eine Absenkung der Ab­bre­cher­           fungsketten erfassen;
    ­q uoten im gesamten Bildungssystem und die richtige Bildung           –	n eue Kooperationszentren zur Stärkung der Forschung des Mit­
     in allen Lebensphasen für die Gesellschaft 4.0 zu gewährleisten;          telstands mit Hochschulen und außeruniversitären Forschungs-
–	e inen Arbeitsrechts- und -organisationrahmen zu schaffen, der              einrichtungen an Hochschulstandorten zu schaffen, mit Unter-
     den völlig neuen Anforderungen der globalisierten und digitali-           stützung durch die Wirtschaftsorganisationen;
     sierten Welt gerecht wird;                                            –	i ntegrierte Standortkonzepte für die Dynamisierung der Wissen­
–	eine leistungsfähige Infrastruktur in allen Landesteilen zu ge­währ­        schaftslandschaft zu realisieren (u. a. Strategie „Industry-on-
     ­­leisten und fortlaufend den neuen Anforderungen anzupassen             Campus“);
   (Verkehr, Breitband, soziale Infrastruktur);                            –	Innovation Labs zur Erarbeitung von Ideen für bestehende Unter­-
–	e ine sichere, bezahlbare und umweltverträgliche Energie- und              ­n ehmen einzurichten;
    Rohstoffversorgung zu gewährleisten.
10       Der Zukunftsrat empfiehlt                                     Handlungsempfehlungen                                           11

–	d ie Sichtbarkeit bestehender Angebote für F+E Prozesse von
   Unternehmen zu erhöhen (z. B. Living Labs);
–	gemeinsame Thementage und Partnering Events von Wirt-
   schaftsorganisationen und Hochschulen in allen Landesteilen
   durchzuführen;
–	Forschungssemester für Mitarbeiter von Unternehmen zu ermög­
   lichen und den zeitlich begrenzten Wechsel von Professoren in
   die Industrie zu erleichtern;
                                                                       Digitalisierung als zentrale Treiberin begreifen
–	Kooperationen zwischen Unternehmen und mit Start-ups zu för­
   dern, z. B. durch Netzwerk-Plattformen und Forschungsverbünde;      Die Digitalisierung durchdringt alle Technologie-, Lebens- und
                                                                       Arbeitsbereiche. Sie ist die zentrale Treiberin für praktisch alle
–	e ine durchgängige Hochschulstrategie zwischen Universitäten        technischen Innovationen und gesellschaftlichen Veränderungen.
   und Hochschulen für angewandte Wissenschaften zu entwi-
   ckeln, themenbezogene Kooperationsplattformen zu errichten,
   gemeinsame Abschluss- und Promotionsarbeiten zu fördern             Der Zukunftsrat fordert:
   und duale Studiengänge auch in Bayern an Universitäten zu
   etablieren;                                                         –	B ildung muss in allen Phasen digitale Kompetenzen vermitteln.
–	e in Institut / Zentrum für Systemkompetenz zu gründen;                Schulen sind flächendeckend mit digitaler Infrastruktur auszu-
                                                                          rüsten. Lehrinhalte an Schulen, Hochschulen, in der dualen
–	e ine bessere Kompatibilität und Anschlussfähigkeit zwischen           Ausbildung und in der Weiterbildung sind anzupassen, Lehrende
   Master- und Bachelorstudiengängen unterschiedlicher Fachrich­          und Ausbilder sind hierfür zu ertüchtigen.
   tungen zu gewährleisten sowie die interdisziplinäre Neuaus­
   richtung von Studiengängen voranzutreiben, z. B. die Aufnahme       –	Jedes Unternehmen muss seine eigene Digitalisierungsstrategie
   technischer Fächer in die Medizinerausbildung;                         finden und umsetzen.
                                                                       –	W irtschaftsorganisationen müssen in eigener Verantwortung
–	d ie rechtlichen Rahmenbedingungen für die Erfordernisse der           und Finanzierung Unternehmen bei der digitalen Ertüchtigung
   neuen Technologien gemeinsam zu entwickeln (Wissenschaft,              unterstützen, z. B. mit Plattformen, Best-Practice-Beispielen,
   Wirtschaft, Politik), z. B. für autonomes Fahren, Drohnen, Daten­      Messung der digitalen Durchdringung, Potenzialanalysen, bran­
   sicherheit;                                                            chenspezifischen Weiterbildungen und Zertifizierungen (z. B. für
–	Forschungsprojekte zum Zusammenwirken von Gesellschaft                 CyberSecurity).
   und Anwendern bei technologischen Neuerungen zu fördern.
12       Der Zukunftsrat empfiehlt                                     Handlungsempfehlungen                                           13

                                                                       Wachstum in                                                   04
                                                                       ganz Bayern fördern

–	Das Zentrum Digitalisierung.Bayern ist zügig, wirksam in allen      Gründerland Bayern stärken
   Regionen wie auch vernetzt mit der Wirtschaft aufzubauen; es
   sind Plattformen zu allen relevanten Themen einzurichten, z. B.     Revolutionär neue Technologien und tief greifende technologi-
   Digitale Arbeitswelt, Digitales Planen und Bauen, Verwaltung 4.0;   sche Veränderungen haben ihren Ursprung häufig in neu gegrün-
   zum Umgang mit Daten sind eigene Standards zu setzen.               deten Unternehmen. Deshalb muss der seit Jahren rückläufige
–	D ie öffentliche Verwaltung muss ein umfassendes digitales Ser­     Trend im Gründungsgeschehen gedreht werden, Bayern bedarf
   viceangebot und einen zentralen Zugang zu (staatlichen und          der Kultivie­rung eines neuen Gründerklimas. Davon profitieren
   kommunalen) Verwaltungsleistungen einrichten; sie muss den          nicht zuletzt „eta­b lierte“ Unternehmen, die sich mit Start-ups ko-
   Zugang zu den von ihr erhobenen, nicht personenbezogenen            operativ vernetzen.
   Daten gewährleisten (Open Data).
–	Der Rechtsrahmen für IT-Themen, insbesondere für die IT-Sicher­
   heit, ist kontinuierlich und im Zusammenwirken von Staat, Wirt-     Der Zukunftsrat empfiehlt:
   schaft und Wissenschaft den neuen Erfordernissen und Verant­
   wortlichkeiten anzupassen.                                          –	d en Unternehmergeist in der Wissenschaft zu beflügeln, z. B.
                                                                          durch Freisemester für „gründungsaktive“ Wissenschaftler, An-
–	E s ist ein neues Förderprogramm für Digitalisierung aufzusetzen       erkennung von Ausgründungen in der akademischen Leistungs­
   (alle Branchen, alle Anwendungsbereiche).                              bilanz und bei der Professorenberufung, Erweiterung der Lehr-
–	Ein Digitalisierungslotse bei Bayern Kapital und LfA ist als spe-      angebote um Entrepreneurship-Kurse;
   zialisierter Ansprechpartner zu installieren.                       –	G ründerzentren in allen Regierungsbezirken zu errichten und
                                                                          eine Kommunikationsplattform als zentrale Anlaufstelle z. B. für
                                                                          die Medien- und Gamesbranche zu schaffen;
                                                                       –	g eistiges Eigentum in der öffentlich finanzierten Forschung sys­
                                                                          tematisch zu identifizieren und durch Schutzrechte zu sichern,
                                                                          wofür sich ein professionelles Scouting-System anbietet;
14      Der Zukunftsrat empfiehlt                                    Handlungsempfehlungen                                           15

                                                                     Unternehmerisches Wachstum und
                                                                     Wertschöpfung fördern

                                                                     Die Wachstumspotenziale der bayerischen Unternehmen für die
                                                                     Wertschöpfung im Freistaat lassen sich nur dann voll ausschöp-
                                                                     fen, wenn die zentralen Technologiefelder miteinander vernetzt
                                                                     und damit so stark sind, dass strategische Investitionen lohnend
                                                                     erscheinen.
–	U nternehmer- und Gründungskampagnen mit Informations- und
   Karrieremessen an Hochschulen durchzuführen und als weitere
   Elemente Thementage Mittelstand, Projekte und Wettbewerbe         Der Zukunftsrat empfiehlt:
   mit Gründerbezug (z. B. regionale Gründerpreise) auszubauen;
–	„ Angebotsplattformen“ für junge Unternehmen einzurichten, auf    –	mit Leuchtturm-Initiativen komplette Wertschöpfungsnetzwerke
   denen diese sich und ihre Innovationen präsentieren können;          in Bayern zu knüpfen, z. B. für Assistenzrobotik;
–	B usiness Angels und Finanzierungsnetzwerke unter Einbindung      –	Demonstratoren zu fördern;
   junger Unternehmen zusammenzuführen und dadurch den Aus­          –	Sonderförderprogramme für besonders riskante F+E Vorhaben
   gründungserfolg zu beflügeln;                                        aufzulegen („high risk, high reward“);
–	e inheitliche Ansprechpartner und Förderlotsen zu installieren;   –	höhere Förderquoten von regelmäßig mindestens 40 Prozent bei
–	d ie Suche etablierter Unternehmen nach Kooperationspartnern       „riskanten“ Innovationsprojekten vorzusehen, die sich möglicher­
   unter den Start-ups durch gezielte Scouting-Maßnahmen zu             weise als disruptiv herausstellen;
   unterstützen;
–	Start-up-Unternehmerreisen und Ausbildungsprogramme für die       –	d ie Förderphilosophie technologieneutral auszugestalten und
   Internationalisierung von Gründern und jungen Unternehmen            grund­s ätzlich einen einheitlichen Programmtypus vorzusehen,
   anzubieten;                                                          zu­mindest als branchenübergreifendes Basisprogramm;
                                                                     –	eine Förderung bis zur Markteinführung anzubieten und insoweit
–	gesetzliche Auflagen und Verwaltungsanforderungen für Gründer        eine Kapitalausstattung auch von unternehmerisch aktiven Uni-
   auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren;                           versitäten zu schaffen;
–	d ie Vergaberichtlinien so anzupassen, dass gezielte Auftrags-    –	gezielt Verbundprojekte zwischen Groß- und Kleinunternehmen
   vergaben auch an junge Unternehmen möglich werden.                   zu fördern;
                                                                     –	die Förderverfahren zu vereinfachen und Förderentscheidungen
                                                                        zu beschleunigen (in der Regel < 3 Monate nach Vorlage der voll-
                                                                        ständigen Antragsunterlagen);
16       Der Zukunftsrat empfiehlt                                     Handlungsempfehlungen                                            17

                                                                       Technologieförderung                                          05
                                                                       auf dem Prüfstand

–	die Zusammenarbeit mit anderen Ländern und dem Bund bei             Der Zukunftsrat begrüßt die Absicht der Bayerischen Staatsre-
   Förderprojekten auszubauen (Hebelwirkung);                          gierung, ihre Technologieförderung im Lichte der Erkenntnisse
–	die Innovationscluster zu internationalen Allianzen zu erweitern;   und Empfehlungen des Zukunftsrats auf den Prüfstand zu stellen
–	B undes- und EU-Mittel gezielt nach Bayern zu holen und die         und extern evaluieren zu lassen.
   Komplementärförderung sicherzustellen (auch bei Großfor­
   schungs­­p rojekten);
                                                                       Der Zukunftsrat empfiehlt:
–	die steuerlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für
   Wagniskapital im Sinne wirksamer Anreize anzupassen;                –	d ie Evaluierung sofort in Gang zu setzen. Er wird die Ergebnisse
–	eine steuerliche Forschungsförderung auf Bundesebene herbei-           erörtern und daraus gegebenenfalls weitere Empfehlungen ab-
  zuführen, auch bei der Vergabe an Dritte (z. B. Forschungsein-          leiten. Die Bayerische Staatsregierung beabsichtigt, darauf auf­
   richtungen).                                                           bauend die Technologieförderung neu aufzustellen, um den ver­
                                                                          änderten Bedürfnissen und Herausforderungen gerecht wer­d en
                                                                          zu können.
18                                                                                                                                        19

                                                                    Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft

C.            Fazit
                                                                    Vorsitzende

                                                                    Alfred Gaffal
                                                                    Präsident der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Wirtschaftlicher Erfolg hat eine Schlüsselstellung in der gesell-   Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann
schaftlichen Entwicklung Bayerns. Die größ­­ten Herausforderungen   Präsident der Technischen Universität München
der Zukunft – Gesundheit und Ernährung, Energie, Mobilität, Ver-
kehr, Infrastruktur, natürliche Ressourcen, Klima und Umwelt, In-
formation und Kommunikation – sind an technologische Kompe-         Mitglieder					                                    Fachgebiet
tenzen und wirtschaftliche Wertschöpfungsketten gebunden, die
umso besser zur Wirkung kommen, je stärker die Bevölkerung im       Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Broy                    Informatik
Sinne einer aktiven, innovationsfreundlichen Bürgergesellschaft     S oftware & Systems Engineering TU München
integriert ist.
                                                                    Prof. Dr. Ansgar Büschges                          (Neuro-)Biologie
Wird die Digitalisierung als verbindender Lösungsansatz für die      ehrstuhl für Neurobiologie / Tierphysiologie
                                                                    L
Bewältigung dieser Zukunftsaufgaben begriffen und landesweit        Universität zu Köln
verankert, dann wird Bayern auch in Zukunft europäischer Premi-
umstandort sein.                                                    Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger                      Maschinenbau
                                                                    Mitglied des Senats der Fraunhofer-Gesellschaft,
                                                                    Aufsichtsratsvorsitzender TÜV-Süd

                                                                    Prof. Dr. Alexander von Gabain                     Nanotechnologie,
                                                                    Deputy Vice-Chancellor,                            Life Science
                                                                    Karolinska Institutet, Stockholm, Schweden

                                                                    Prof. Dr. Thomas Hamacher                          Energie
                                                                    Lehrstuhl für Erneuerbare und Nachhaltige
                                                                    Energiesysteme TU München
20       Die Mitglieder des Zukunftsrats

Mitglieder			                                    Fachgebiet            Ansprechpartner

                                                                       Christine Völzow                          Dr. Manfred Heublein
Prof. Dr. Gerd Hirzinger                         Robotik, Luft-        Büroleiterin des Präsidenten              Referent Zukunftsrat
Ehem. Direktor (jetzt Berater) des DLR Robotik   und Raumfahrt         und des Hauptgeschäftsführers
und Mecha­t ronik-Zentrums RMC, Mitglied der
nationalen Akademien Leopoldina und Acatech                            Telefon 089-551 78-104                   Telefon 089-551 78-276
                                                                       Telefax 089-551 78-106                   Telefax 089-551 78-91276
                                                                       christine.voelzow@vbw-bayern.de          manfred.heublein@vbw-bayern.de
Prof. Dr.-Ing. Udo Lindemann                     Maschinenbau,
Lehrstuhl für Produktentwicklung                 System-
TU München		                                     kompetenz

Prof. Dr. Sabine Maasen                          Soziologie
Friedrich Schiedel-Stiftungslehrstuhl für
Wissenschafts­s oziologie TU München

Prof. Dr. Reimund Neugebauer                     Energie- und
Präsident Fraunhofer-Gesellschaft                ressourceneffektive   Alle Angaben in dieser Publikation beziehen sich grundsätzlich sowohl auf die
							                                          Produktion            weibliche als auch auf die männliche Form. Zur besseren Lesbarkeit wurde meist
                                                                       auf die zusätzliche Bezeichnung in weiblicher Form verzichtet.

Prof. Dr. Dr. Birgit Spanner-Ulmer               Medienproduktion,
Direktorin Produktion und Technik                Arbeitswissen-        Impressum
Bayerischer Rundfunk                             schaft
                                                                       Herausgeber                               Realisation
Prof. Dr. Günther Wess                           Biotechnologie,
President und CEO Helmholtz Zentrum München,     Pharma,
Vizepräsident der Helmholtz-Gemeinschaft         Life Science          vbw                                       gr_consult gmbh
                                                                       Vereinigung der Bayerischen               vbw @ gr-consult.net
                                                                       Wirtschaft e. V.
Prof. Dr. med. Dr.-Ing. habil.                   Medizintechnik
Erich Wintermantel                                                     Max-Joseph-Straße 5                       Druck
Lehrstuhl für Medizintechnik TU München                                80333 München

                                                                       www.vbw-bayern.de                         Druck & Medien Schreiber
Prof. Dr.-Ing. Michael F. Zäh                    Fertigungstechnik                                               Oberhaching
Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen                                        © vbw 07 / 2015
und Fertigungstechnik im iwb der TU München
Weitere Informationen
www.vbw-zukunftsrat.de
Sie können auch lesen