WIE WOLLEN WIR WOHNEN? - Robert C. Spies

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WIE WOLLEN WIR WOHNEN? - Robert C. Spies
AUSGABE # 04 / MÄRZ 2019

DAS MAGAZIN FÜR IMMOBILIEN, STADTENTWICKLUNG & HINTERGRÜNDE

WIE WOLLEN WIR WOHNEN?
STÄDTISCHE INNENANSICHTEN: WÜNSCHE UND ANFORDERUNGEN AN DAS
MODERNE WOHNEN – SO SIEHT DER ORT AUS, AN DEM WIR LEBEN MÖCHTEN

HOTEL – EVERYBODY’S DARLING?
WARUM DER MARKT FÜR FREIZEIT-, TOURISMUS- UND HOTELIMMOBILIEN
STÄRKER IN DEN FOKUS RÜCKT: MIT DEM RICHTIGEN HOTELKONZEPT ZUM
ERFOLGREICHEN INVESTMENT
WIE WOLLEN WIR WOHNEN? - Robert C. Spies
VORWORT

                                                                     SIDNEY CLINE-THOMAS
                                                    Geschäftsführer der Robert C. Spies GmbH & Co. KG Hamburg

                        LIEBE LESERINNEN UND LESER!
                        Wie wollen wir wohnen? Wie viel Platz brauchen wir zum      Freizeitimmobilien. Schlechte Standorte für Hotels gibt
                        Wohnen? Wie sieht der Ort aus, an dem wir leben wol-        es nicht, sondern nur schlechte Hotelkonzepte – das sagt
                        len? Lassen sich viel Grün und zentrales sowie kompaktes    Johann Kerkhofs, der 2018 das erste ARBOREA Resort eröff-
                        Wohnen, Ruhe und eine gute Infrastruktur miteinander        net hat. Es geht immer darum, was der Gast zum Zeitpunkt
                        vereinbaren? Mit diesen Fragen befassen wir uns in der      seines Besuchs braucht und in welcher Rolle er gerade
                        POSITION #04. Als Geschäftsführer unseres Hamburger         unterwegs ist. Freuen Sie sich auf interessante Interviews
                        Wohnimmobilienbereichs freue ich mich ganz besonders,       und spannende Thesen.
                        das Vorwort für diese Themen zu übernehmen.
                                                                                    Auch intern gibt es bei Robert C. Spies Neuigkeiten aus den
                        Fest steht: Immer mehr Menschen zieht es in die Städte –    Teams: Der Geschäftsbereich Logistik und Industrie hat mit
                        es ist und bleibt eine ambitionierte Herausforderung der    Stefan Fath zusätzliche Kompetenzen auf dem nationalen
                        Zukunft, die Wünsche und Bedürfnisse der städtischen        Markt hinzugewonnen und sich strategisch gezielter aufge-
                        Bewohner mit den Möglichkeiten der Stadtplanung, aber       stellt. Und unsere erfahrenen Handelsimmobilienexperten
                        auch den Interessen der Wohnungsentwickler zu verbinden.    berichten über die zunehmende Bedeutung von Fachmarkt-
                        Unsere tägliche Aufgabe als Immobilienberater ist es, die   zentren bei den Anlagestrategien vieler Investoren.
                        Anforderungen dieser Parteien kontinuierlich in Einklang
                        zu bringen – entlang der gesamten Wertschöpfungskette –     Ich wünsche Ihnen wieder spannende POSITIONEN und viel
                        und am Ende eine Zufriedenheit für sämtliche Zielgruppen    Freude beim Lesen.
                        zu schaffen. Das sieht unterschiedlich aus, je nachdem ob
                        nun Familien die Zielgruppe sind oder doch eher Singles
                        in einem Szenestadtteil.

                        Ein weiterer Themenschwerpunkt dieser Ausgabe sind die
                        sich wandelnden Anforderungen an Hotel-, Tourismus- und     Ihr Sidney Cline-Thomas

/ POSITION / SEITE #2                                                                                                        / POSITION / SEITE #3
WIE WOLLEN WIR WOHNEN? - Robert C. Spies
INHALT

VORWORT              #
                         3

NEUES WOHNEN                                                                                                  TOURISMUS- UND HOTELIMMOBILIEN                                                                         26
                                                                                                                                                                                                                 #
                                                                                             #
                                                                                                 6

                                                                                                              ALLES BLEIBT ANDERS – ANFORDERUNGEN IM WANDEL DER ZEIT               #
                                                                                                                                                                                       28
WIE DER SHARING-TREND DIE IMMOBILIENBRANCHE PRÄGT                      #
                                                                           8

                                                                                                              ERLEBNIS IST DER NEUE KONSUM                                                  #
                                                                                                                                                                                                30
TINY HOUSES: WOHNEN AUF KLEINSTEM RAUM                                                           #
                                                                                                     10

                                                                                                              INSTAGRAMMABILITY ALS STANDORTFAKTOR                            #
                                                                                                                                                                                  32
NEUE LEBENSWELTEN – HYBRIDE STRUKTUREN IM FOKUS                                #
                                                                                   12
                                                                                                              HOTELIMMOBILIEN – EVERBODY’S DARLING?                                         #
                                                                                                                                                                                                36
NACHHALTIGE QUARTIERE: AUFWERTUNG VON BESTANDSGEBÄUDEN        #
                                                                  14

EINRICHTUNGSTRENDS: DIE NEUE ART ZU LEBEN                                           #
                                                                                        16                    MÄRKTE                   #
                                                                                                                                           40

WAS JETZT GETAN WERDEN MUSS! EIN BEITRAG VON BFW-PRÄSIDENT ANDREAS IBEL                              #
                                                                                                         18   IMMER MEHR IMMOBILIEN WERDEN VERERBT: BERATUNG IST ZUNEHMEND GEFRAGT                                   #
                                                                                                                                                                                                                         42

KOLUMNE: SCHATZ, WIR BAUEN UNS EINE WOHNUNG ...                                #
                                                                                   20                         EIN BLICK IN DIE POTENZIALSTADT WOLFSBURG                                               #
                                                                                                                                                                                                          44

BAULÜCKENMANAGEMENT: POTENZIALE FÜR INVESTOREN UND EIGENTÜMER                                        #
                                                                                                         22
                                                                                                              RCS INSIDE               #
                                                                                                                                           46

FÜNF THESEN ZU MICRO LIVING                              #
                                                             24
                                                                                                                                                                  46
                                                                                                              RCS LOGISTIK: INTERDISZIPLINÄR ZUM ZIEL         #

                                                                                                              RCS INSIDE: RETAIL-PERSPEKTIVEN AUS ERFAHRUNG       #
                                                                                                                                                                      48

                                                                                                                                                                      Rhein

                 / POSITION / SEITE #4                                                                                                                                                               / POSITION / SEITE #5
WIE WOLLEN WIR WOHNEN? - Robert C. Spies
NEUES WOHNEN

                                                                         #01

                        WIE WOLLEN WIR WOHNEN?
                          In einem Zuhause, das zu unserem Leben passt.
                        Aufregend, heimelig, unkompliziert oder wandelbar:
                         Jeder stellt seine ganz individuellen Ansprüche an
                                       die eigenen vier Wände.

/ POSITION / SEITE #6                                                         / POSITION / SEITE #7
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NEUES WOHNEN

                                                                                                                                                                                                                              #01
                                                                                                                          WIE WERDEN URBANISIERUNG, INDIVIDUALISIERUNG                  Küche vor. Die Größen betragen zwischen etwa 20 und 40

                                                                                                                  G   T   UND KONNEKTIVITÄT UNSERE STÄDTE, UNSERE AR-                   Quadratmeter. Hinzu kommen attraktiv gestaltete Gemein-

                                                                                                           P   RÄ         BEITSPLÄTZE UND UNSERE WOHNRÄUME BEEINFLUS-                   schaftsflächen, die Raum für den Austausch der Bewohner

                                                                                                       E                  SEN? DIE SICH WANDELNDEN ANSPRÜCHE AN ÖFFENT-                 untereinander bieten. Neben einer Gemeinschaftslounge

                                                                                                N   CH                    LICHE RÄUME, DEN ARBEITSPLATZ UND DAS EIGENE                  gehört teilweise sogar „Co-Working Space“ zum Konzept.
                                                                                            A
                                                                                         BR
                                                                                                                          ZUHAUSE ÄNDERN AUCH DIE FORM UND FUNKTIONALI-

                                                                                    EN                                    TÄT VON STÄDTEN, WOHNRÄUMEN, ARBEITSPLÄTZEN,                  WOHNKONZEPTE AUF ANFORDERUNGEN DER BEWOH-

                                                                            B   ILI                                       MÖBELN UND EINRICHTUNGSGEGENSTÄNDEN UND                       NER ZUGESCHNITTEN

                                                                      M O                                                 PRÄGEN SO DIE ZUKUNFT DES WOHNENS. KAUM ETWAS                 Mikroapartments ermöglichen effizientes Wohnen, das für
                                                                I   M                                                     BESTIMMT UNSER LEBEN SO SEHR WIE DIE RÄUME,                   die heutigen Lebensanforderungen optimiert ist. Der pri-

                                           T   ER     D   DIE                                                             DIE UNS UMGEBEN.                                              vate Wohnbereich wird auf das Wesentliche reduziert. Für
                                      EN          N                                                                                                                                     nicht alltägliche Aktivitäten, die mehr Platz beanspruchen,
                              F   IZI          RE
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              W   IR      R       IN                                                                                      effizienter und kompakter? Feste Raumfunktionen und -struk-   bestimmte Wohnbedürfnisse ausgelagert. Je nach Konzept

           EN         A                                                                                                   turen rücken zunehmend in den Hintergrund. Vielmehr           sind Mikroapartments nicht nur auf die Zielgruppe der

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              R    SH                                                                                                     gilt es Lebensräume zu schaffen, die eine Anpassung an        Studenten beschränkt. Auch pendelnde Geschäftsleute und
WO        E
       ED
                                                                                                                          die sich stetig wandelnden Anforderungen der Bewohner         Singles entdecken zunehmend diese Wohnform für sich.

 WI                                                                                                                       ermöglichen. Zukünftig bestimmt nicht nur die räumliche
                                                                                                                          Privatsphäre die Lebensqualität – stattdessen verschiebt
                                                                                                                                                                                        Daher gilt es bei der Planung solcher Objekte, die genauen
                                                                                                                                                                                        und flexiblen Anforderungen der künftigen Bewohner zu
                                                                                                                          sich der Schwerpunkt von „square meters“ hin zu „shared       beachten. Bewohner von Mikroapartments sind genauso
                                                                                                                          meters“. Der Sharing-Trend gewinnt folglich in der Immo-      anspruchsvoll wie Mieter von normalen Wohnungen. Eine
                                                                                                                          bilienbranche immer mehr an Bedeutung.                        hohe Wohnqualität sowie eine ansprechende Architektur
                                                                                                                                                                                        mit Grünflächen sind auch dieser Zielgruppe wichtig.
                                                                                                                          MIKROAPARTMENTS ALS EINE NEUE WOHNFORM
                                                                                                                          Neben den sich wandelnden Bedürfnissen der städtischen Be-    ATTRAKTIVE KAPITALANLAGE
                                                                                                                          wohner erhöhen steigende Mieten und Kaufpreise sowie eine     Diese kompakten Wohneinheiten bieten nicht nur für Städter
                                                                                                                          zunehmende Zahl an Studenten und Zuzüglern den Bedarf         Wohnen zu moderaten Preisen in begehrten Lagen, sondern
                                                                                                                          an bezahlbarem Wohnraum in deutschen Großstädten – vor        sie stellen auch eine attraktive Kapitalanlage für Investoren
                                                                                                                          allem in Metropolen wie Berlin, Hamburg oder München. Eine    dar. Denn angesichts der nach wie vor hohen Nachfrage nach
                                                                                                                          Lösung können kompakte Wohnungen mit dazugehörigen            Wohnraum sind Mikroapartments für Anleger ein Investment
                                                                                                                          Gemeinschaftsflächen, sogenannte Mikroapartments, sein.       mit gutem Wertsteigerungspotenzial. Zudem bieten sie eine
                                                                                                                                                                                        attraktive Rendite. Ein weiteres Attraktivitätsmerkmal ist der
                                                                                                                          Die mehrstöckigen Konzepte für Mikroapartments sehen in       Rundum-Service für die Anleger. Der Sharing-Trend steht
                                                                                                                          der Regel möblierte Wohneinheiten mit eigenem Bad und         also längst mit im Fokus der Immobilienbranche.

                   / POSITION / SEITE #8                                                                                                                                                                                           / POSITION / SEITE #9
WIE WOLLEN WIR WOHNEN? - Robert C. Spies
NEUES WOHNEN

                                                                                                                                                                                                        #01
LEBEN IM TINY HOUSE

WOHNEN EIN BISSCHEN ANDERS
                                                             „Marketingtool“ für große Unternehmen entwickelt. So                                                 Der Hamburger Jean-Pierre Jacobi ist einer der Pioniere der
                                                             enthüllte Dunkin’ Donuts ein Tiny House, das hauptsäch-                                              Tiny-House-Bewegung in Deutschland und entwickelt mit
                                                             lich mit Kaffee betrieben wird. Das Haus wurde auf Airbnb                                            seiner kleinen Start-up-Firma „Tiny Houses“ Projekte aller Art.
                                                             für zehn Dollar pro Nacht angeboten und den Gästen
                                                             unbegrenzte Mengen an Kaffee zur Verfügung gestellt.

                                                             # Sicherlich sind Tiny Houses nicht für jeden etwas – aber vie-
                                                             len gefällt die Flexibilität, die sie bieten. Denn die Minihäuser
                                                             können per Anhänger mit dem Auto transportiert werden und
                JEAN-PIERRE JACOBI                           ermöglichen schnelle und unkomplizierte Wohnortwechsel.
    Geschäftsführer bei Habitat Wechselbrücken UG            In einer Zeit, in der die Bewohner gerade in den Städten alle
                                                             flexibler und mobiler werden, durchaus ein Vorteil.
# Leben auf gerade einmal 15 Quadratmetern? Das ist für
viele Menschen wohl unvorstellbar. Für die Anhänger der      # Die Idee minimalistischen Lebens im Tiny House rich-
Tiny-House-Bewegung jedoch nicht. Der Trend stammt           tet sich an verschiedene Zielgruppen: Studenten, Singles,
ursprünglich aus den USA, hält nun aber auch Einzug in       kleinere Familien, aber auch ältere Leute zeigen Interesse.
Deutschland. Auch aufgrund des begrenzten Wohnraum-          Vor allem der Gedanke von Sicherheit, etwas Eigenes zu
angebotes in vielen Großstädten werden immer mehr            besitzen und keine Miete zahlen zu müssen, schätzen viele
Menschen selbst aktiv: Sie entscheiden sich für ein soge-    Tiny-House-Liebhaber. Die Kosten für Tiny Houses sind
nanntes Tiny House. Das bedeutet Wohnen auf kleinster        jedoch je nach Ausstattung unterschiedlich.
Fläche, ohne dabei auf Küche, Bad und Bett zu verzichten.
                                                             # Mittlerweile gibt es erste „Tiny House Villages“ in Deutsch-
# Die Tiny-House-Bewegung kombiniert Design, Ästhetik        land, in denen mehrere Bewohner an einem Ort zusam-
und Handwerk mit einer modernen, nachhaltigen Lebens-        menleben. Folglich können Tiny Houses auch etwas sehr
weise, die Wohnen flexibel macht und gleichzeitig Ressour-   Soziales sein. Auch hier spielt der Sharing-Trend eine Rolle.
cen schont. Dieser Grundgedanke beschäftigt, wie es auch     Der Strom in solchen Häusern kann übrigens entweder
beim Bauhaus von Beginn an üblich war, nicht nur Archi-      direkt aus der Steckdose eines anderen, „normalen“
tekten, sondern auch Designer und Künstler verschiedener     Hauses kommen, oder man kann sich mit Solarpaneelen
Ressorts, um das perfekte Gesamtkonzept für modernes         auf dem Dach selbst versorgen.
Wohnen zu entwickeln.
                                                             # Eines gilt es jedoch zu beachten: In Deutschland gelten
# Tiny Houses finden zunehmend Anklang, denn sie             ganz andere Gesetze bezüglich Hausbau als beispiels -
können dazu beitragen, Energie- und Hypothekenkosten         weise in den USA. Steht das Tiny House dauerhaft auf
zu sparen, und unterstützen einen mobileren Lebens-          einem Grundstück, muss es unbedingt genehmigt werden,
stil. Ferner haben sie sich aber auch zu einem beliebten     wie jedes normale Wohnhaus auch.

                                                                                                                                 Ein Traum für Minimalisten ...

                         / POSITION / SEITE #10                                                                                                                                                              / POSITION / SEITE #11
WIE WOLLEN WIR WOHNEN? - Robert C. Spies
NEUE LEBENSWELTEN
                                                                                                                                           NEUES WOHNEN

MIT DER DIGITALEN WELT VERÄNDERT SICH DER LEBENS-
STIL DER STADTBEWOHNER. AUF DIESE ENTWICKLUNG
                                                                                                                                                 #01

                                                                               HYBRIDE STRUKTUREN IM FOKUS
GILT ES MIT NEUEN WOHNTYPOLOGIEN ZU REAGIEREN.
BEREITS JETZT SIND HYBRIDE AUS WOHNEN, ARBEITEN,
GASTRONOMIE UND WELLNESS, KOMBINIERT MIT SER-                                                                HERR GREMMELSPACHER, DIE NUTZUNGSZYKLEN
VICE-ANGEBOTEN, EBENSO GEFRAGT WIE NEUE FOR-                                                                 WERDEN IMMER KÜRZER. WIE BEGEGNEN SIE DER
MEN DES NACHBARSCHAFTLICHEN ZUSAMMENLEBENS.                                                                  WEITERENTWICKLUNG DES BESTANDS?
WEICHE QUALITÄTEN WIE EINE KOMMUNIKATIVE ATMO-
SPHÄRE MIT INFORMELLEM, WOHNLICHEM CHARAKTER                                                                 ULRICH GREMMELSPACHER: Gerade in zentralen Lagen
IN URBANER LAGE RÜCKEN IN DEN FOKUS. IM SINNE EI-                                                            reaktivieren wir Bürogebäude und widmen sie zunehmend
NER GANZHEITLICHEN UND RESSORTÜBERGREIFENDEN                                                                 in Wohnraum um – ergänzt um gewerbliche Nutzungen
BETRACHTUNG REFLEKTIERT DAS ENTWURFSTEAM BEI                                                                 in der Straßenebene. Im Hinblick auf die Belebung, Nah-
KSP JÜRGEN ENGEL ARCHITEKTEN KONTINUIERLICH                                                                  versorgung und sozialen Kontakte spielen die Sockel-
ENTWICKLUNGEN VON GESELLSCHAFT, WIRTSCHAFT,                                                                  geschosse eine wichtige Rolle.
KULTUR UND TECHNOLOGIE, UND UNTERSUCHT DEREN
AUSWIRKUNGEN AUF MENSCH UND ARCHITEKTUR.                                                                     HERR ENGEL, WELCHE BEDEUTUNG HAT AUS IHRER
JÜRGEN ENGEL UND ULRICH GREMMELSPACHER, LEI-                                                                 SICHT DAS ZUHAUSE IN ZEITEN STÄNDIGER ERREICH-
TER DES BRAUNSCHWEIGER BÜROS, STEHEN IN ENGEM                                                                BARKEIT?
DIALOG MIT DEM ENTWURFSTEAM UND ERLÄUTERN IM
GESPRÄCH AKTUELLE ENTWICKLUNGEN UND TRENDS                                                                   JÜRGEN ENGEL: Das eigene Zuhause wird das sein, was
IM BEREICH WOHN- UND LEBENSWELTEN.                                                                           es immer war: ein Rückzugsort, ein attraktiver Ort im Sinne
                                                                                                             einer Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Ob Wohn-
                                                                                                             oder Geschäftshaus – das Haus wird in Zeiten zunehmender
HERR ENGEL, WIE SEHEN UND INTERPRETIEREN SIE                                                                 Digitalisierung mehr denn je zum Begegnungsort.
DEN HEUTIGEN WOHNUNGSBAU?

JÜRGEN ENGEL: Wir sind sehr viel im Wohnungsbau
tätig und versuchen dabei auch neue Wohnkonzepte zu
verwirklichen. Wir arbeiten an Projekten, bei denen neue
Modelle eines kollektiven Wohnens umgesetzt werden.
Dort wird zum Beispiel Arbeiten und Wohnen viel stär-
ker integriert, Funktionen werden durchmischt. Hybride
Strukturen interessieren uns sehr.

HERR GREMMELSPACHER, WELCHE NEUEN WOHN-
MODELLE GIBT ES UND IN WELCHER LAGE FINDET MAN                                                                                   JÜRGEN ENGEL
DIESE WOHNTYPOLOGIEN?                                                                                                Inhaber bei KSP Jürgen Engel Architekten

ULRICH GREMMELSPACHER: Eine zentrale Lage ist
weiterhin wichtig. Die Wohneinheit selbst wird jedoch
kompakter. Bei einem aktuellen Projekt in Hamburg
sind Wohnen und Arbeiten in moderner Form als Co-
Living-Konzept umgesetzt: „Co-Living“ heißt, dass man
in den Obergeschossen eine kleine, kompakte Wohnung
hat, die um Gemeinschaftsbereiche auf jedem Wohnge-
schoss erweitert wird. Diese gemeinschaftlich genutzten
Bereiche sind je nach Interessenschwerpunkt als Biblio-
thek, Lesezimmer oder Gemeinschaftsküche individuell                                                                      ULRICH GREMMELSPACHER
gestaltet. Im Erdgeschoss hat man darüber hinaus                                                                             Leiter Büro Braunschweig
Flächen, die für die Allgemeinheit da sind.                                                                              bei KSP Jürgen Engel Architekten

                        / POSITION / SEITE #12                                                                                                        / POSITION / SEITE #13
WIE WOLLEN WIR WOHNEN? - Robert C. Spies
NEUES WOHNEN

                                                                                                                                                                                                                    #01
NACHHALTIGE QUARTIERE FUNKTIONIEREN NUR
MIT ATTRAKTIVEN BESTANDSGEBÄUDEN                                                                                                      #03
FÜNF THESEN AUS DER SICHT EINES FAMILIENUNTERNEHMERS
MIT SCHWERPUNKT IMMOBILIENVERWALTUNG IN NORDDEUTSCHLAND

                                                                                                                          AKTIVER BEITRAG ZUM
                                                                                                                          KLIMASCHUTZ
                                                                                                                          Für viele Menschen rückt der Aspekt des „grünen Woh-
                                                                                                                          nens“ immer stärker in den Vordergrund. In einigen Anlagen
                                                                                                                          installieren wir inzwischen sogenannte Mieterstrommodelle,
                                                                                                                          in welchen die Bewohner den Solarstrom von ihrem eigenen
                                                                                                                          Hausdach direkt nutzen können.
                                                                                                                          In Tiefgaragen werden vermehrt spezielle Stellplätze mit

                   MARKUS HEUER
                                                                                  #02                                     Lademöglichkeiten für Elektromobilität integriert.

                    Geschäftsführer
               KG INTER-BAU GmbH & Co.

                                                              NACHVERDICHTUNG OHNE                                                                                                          #05
                                                              ZUSÄTZLICHEN FLÄCHENBEDARF
                                                              Der Ausbau von Dachgeschossen, die Nachverdich-
                                                              tung von Garagen- und Innenhöfen, die Aufstockung
                                                              von Bestandsgebäuden sowie die Nachrüstung                                                                   BARRIEREARME WOHNUNGEN FÜR
                                                              von Balkonen bieten die Chance zur erheblichen                                                               EIN LEBENSLANGES ZUHAUSE
                                                              Auf wertung von Wohnvierteln. So kann rasch und

                      #01                                     ohne lange Genehmigungsverfahren zusätzlicher,
                                                              moderner Mietwohnraum in etablierten Quartieren
                                                                                                                                                                           Unsere Fokussierung in der Sanierung von Wohnungen liegt in der
                                                                                                                                                                           Stärkung der Angebote für altengerechtes Wohnen. Dabei wird die
                                                                                                                                                                           Ausstattung der Wohnungen barrierearm gestaltet.
                                                              geschaffen werden.
                                                                                                                                                                           Zu den Maßnahmen gehört insbesondere, dass in Treppenhäusern
                                                                                                                                                                           oder an Außenfassaden Aufzüge nachgerüstet werden, aber auch
                                                                                                                                                                           das Schaffen von Abstellplätzen für Rollatoren und Kinderwagen.
AUFWERTUNG VON BESTANDS-                                                                                                                                                   In den Wohnungen werden beispielsweise Badewannen durch
GEBÄUDEN – NACHHALTIGE                                                                                                                                                     Duschen mit bodentiefem Einstieg ersetzt.
                                                                                                                                                                           Zusätzlich bieten wir testweise in einzelnen Anlagen Kooperationen
QUARTIERSENTWICKLUNG
                                                                                                                                                                           mit Pflegediensten wie den Johannitern an, sodass die Bewohner
Der Schwerpunkt nahezu aller Marktteilnehmer, insbeson-
dere der Genehmigungsbehörden und Stadtplaner, sollte
                                                                                                                                       #04                                 einen erleichterten Zugang zu Serviceangeboten haben.

sich viel stärker auf die Attraktivität der Bestandsgebäude
und gewachsenen Quartiere und nicht nur auf den Neu-
bau konzentrieren. Insbesondere ältere Menschen wollen
in ihrem Quartier und ihrem Gebäude wohnen bleiben.                                                               ÄNDERUNG DER MOBILITÄTS-
Als Bestandshalter haben wir ein hohes Interesse an ei-
                                                                                                                  BEDÜRFNISSE
ner langfristigen Mieterbindung und einer nachhaltigen
Vermietbarkeit der Gebäude. Dies kann nur durch eine                                                              Wenn möglich, bieten wir eine erhöhte Anzahl an gesicher-
laufende Anpassung der Immobilien an aktuelle Markt-                                                              ten Abstellplätzen für Fahrräder, Rollatoren und Kinder-
anforderungen sichergestellt werden.                                                                              wagen an. Aufgrund des häufig beengten Platzangebotes
                                                                                                                  im Bestand kann dies nur durch die Umnutzung von
                                                                                                                  Pkw-Abstellplätzen (u. a. Garagen) erfolgen. Hier sollte
                                                                                                                  die Politik in Bremen dringend dem Hamburger Beispiel
                                                                                                                  folgen und die Stellplatzverpflichtung aufheben.
                         / POSITION / SEITE #14                                                                                                                                                                           / POSITION / SEITE #15
WIE WOLLEN WIR WOHNEN? - Robert C. Spies
DIE NEUE ART ZU LEBEN –                                                                                                                                                                                                        NEUES WOHNEN

EINRICHTUNGSTRENDS                                                                                                                                                                                                                   #01

             #01
                                                                           #02                                                            #03                                                                     LARS DIERKING
                                                                                                                                                                                                           Geschäftsführer POPO Sitzmöbel-
                                                                                                                                                                                                               und Stehschränke GmbH

CO-LIVING UND CO-WORKING –
EINE NEUE ART ZU LEBEN
                                                                                                                                                                                                          #04
Co-Living ist eine neue Art des Wohnens, die dem aktuellen
Zeitgeist entspricht: Menschen leben zusammen in möblierten                                                                    MIKROWOHNEN – PLATZ
Wohngemeinschaften und teilen sich Gemeinschaftsküchen
                                                                                                                               IST IN DER KLEINSTEN HÜTTE
mit hohem Standard. Sie unterstützen sich gegenseitig, um      TRADITIONELLES HANDWERK –
kreativ zu werden und ihre Ideen zu verwirklichen. Der Wohn-                                                                   Es kommt nicht auf die Quadratmeter an, sondern darauf,
bereich inspiriert dabei und befähigt zu weiterem Schaffen.
                                                               SLOW LIVING                                                     was man daraus macht. Mit Ideen, ein paar von den Japa-
Co-Living wird so zu einer Mischform aus Arbeits- und Wohn-    Genau zu wissen, woher die verwendeten Materialien kom-         nern abgeschauten Tricks und den richtigen Möbeln kann
gemeinschaft. Ein Beispiel dafür ist WeLive: Ähnlich wie bei   men und wie sorgfältig sie verarbeitet wurden, wird wichti-     aus wenig Platz sehr viel Raum werden. Der Wettbewerb
Airbnb können die Bewohner sich für einige Tage oder           ger: Kunstfertig hergestellte Qualitätsarbeit liegt im Trend.   um Raum zum Wohnen ist längst auch in Kreisen ange-
Monate einmieten. Die Wohnräume sind dabei anhand der          Gefragt sind werthaltige Möbel, die sich von industriell        kommen, in denen es nicht in erster Linie ums Geld geht.       WOHNEN WIE BEI … – „VORBILD“
Stile, die in den Co-Working-Büros der Mutterfirma WeWork      produzierter Massenware abheben und nachhaltig sind – es        Wenn großzügige Angebote fehlen, muss der knappe Platz
                                                                                                                                                                                              SOCIAL-MEDIA-INFLUENCER
am meisten gebucht werden, eingerichtet. In den Gemein-        kehrt Rückbesinnung ein. So mischt Tom Dixon beispiels-         durch Kreativität ausgeglichen werden. Das gilt fürs Studen-
schaftsbereichen können die Bewohner in einer geräumigen       weise handwerkliche Tradition mit der Formensprache des         ten-WG-Zimmer genauso wie für die Fünfzimmerwohnung            Living-Influencer öffnen ihre Türen und gewähren Einblick
Küche zu Abend essen, im Waschraum Poolbillard spielen         21. Jahrhunderts. Dabei verschmilzt Hightech mit Tradi-         einer vierköpfigen Familie. Kluge Raumkonzepte, intelligen-    in ihr Zuhause. Ein Ort, der nie wirklich fertig zu sein scheint
oder auf der Dachterrasse bei kostenfreien, von WeWork be-     tion, wie zum Beispiel bei Carl Hansen oder Brdr. Kruger.       te, flexible Möbel, modulare Systeme und Smarthome-Tech-       und sich ständig verändert. Sie zeigen dabei aktuelle Wohn-
reitgestellten Cocktails Nachbarn kennenlernen. Überhaupt                                                                      nologien sind die Antworten, mit denen Innenarchitekten,       trends, zeitlose Gestaltungstipps und kombinieren Fund-
ist eine Renaissance des möblierten Wohnens zu beobachten:
Pendelnde Manager, zeitwohnende Job-Hopper oder mobile
                                                               „EIN HAUS SOLLTE DAS                                            Raumplaner, Ingenieure und Möbelproduzenten dem Para-
                                                                                                                               doxon von steigenden Ansprüchen und stagnierenden oder
                                                                                                                                                                                              stücke mit neuesten Designobjekten und Klassikern. Die Ein-
                                                                                                                                                                                              richtung wird so immer mehr zu einem „Kleidungsstück“,
Expats haben keine Lust, sich aufwendig selbst einzurichten,   HERZ, DEN KERN UND DAS                                          gar sinkenden Quadratmeterzahlen begegnen. Funktionale         das der Bewohner regelmäßig wechselt oder an die Jahres-
wollen aber auch nicht in kargen Wohnzellen leben. Der Trend
geht deshalb hin zu rundum perfekt ausgestatteten, funktio-
                                                               FUNDAMENT UNSERER                                               Möbel gewinnen so immer höheren Stellenwert. Nils Holger
                                                                                                                               Moormanns „Kammerspiel“ stellt z. B. ein einziges großes
                                                                                                                                                                                              zeiten anpasst. Skandinavien-Möbel-Hersteller wie Menu,
                                                                                                                                                                                              Ferm Living oder HAY reagieren auf diesen Trend und bringen
nalen Wohnsuiten und damit zu edlen Vorzeigeprojekten mit      WERTE WIDERSPIEGELN.“                                           Möbel im Zentrum dar, welches alle wichtigen Bereiche des      ähnlich wie Modehersteller zweimal im Jahr neue Kollek-
wandelbaren Möbeln für jeden Zweck und Anspruch.               Nathan Williams – Kinfolk Co-Founder                            Wohnens auf kleinstem Raum verbindet.                          tionen oder Kooperationen wie „HAY X Sonos“ auf den Markt.

                          / POSITION / SEITE #16                                                                                                                                                                                          / POSITION / SEITE #17
WIE WOLLEN WIR WOHNEN? - Robert C. Spies
NEUES WOHNEN

                                                                                                                                       #01
                                       KONSTRUKTIVE ZUSAMMENARBEIT STATT IDEOLOGISCHE GRABENKÄMPFE:

                                       WAS JETZT GETAN WERDEN MUSS!
                                                                                                     schaftliche Aufgabe, für alle Menschen ausreichend be-
                                                                                                     zahlbaren Wohnraum zu schaffen.

                                                                                                     Denn auch auf dem Wohnungsmarkt gilt das simple
                                                                                                     Prinzip von Angebot und Nachfrage: Fehlen Wohnungen,
                                                                                                     müssen dringend welche gebaut werden. Um bauen zu
                                                                                                     können, braucht es zunächst einmal Bauland mit Bau-
                                                                                                     recht. Die dafür eigens eingerichtete Baulandkommission
                                                                                                     des Bundesbauministeriums arbeitet derzeit an Vorschlä-
                                                           ANDREAS IBEL                              gen für entsprechende Maßnahmen. Das ist richtig und
                                                 Präsident BFW Bundesverband Freier                  wichtig – deshalb arbeitet der BFW in dem Gremium mit
                                               Immobilien- und Wohnungsunternehmen                   und stellt seine fachliche Expertise zur Verfügung. Doch
                                                                                                     wir brauchen jetzt nicht nur schöne Worte und leere
                                       1,5 Millionen neue Wohnungen bis 2021: Das ist das Ziel der   Versprechungen, sondern Taten – und zwar solche, die

    1,5
                                       Bundesregierung. Dagegen kann wohl niemand ernsthaft          endlich investitionsfreundlichere Rahmenbedingungen
                                       etwas haben, sollte man meinen! Angesichts des wachsen-       für den Wohnungsneubau schaffen.
                                       den Regulierungsdschungels, steigender Abgaben und im-
                                       mer schrillere Töne im öffentlichen und politischen Diskurs   Eines der Hauptprobleme bei der Baulandmobilisierung
                                       könnte man jedoch fast den gegenteiligen Eindruck gewin-      ist sicherlich die lange Entwicklungsdauer von Wohnbau-
                                       nen. Schlägt man in Berlin die Zeitung auf, kann man sich     flächen. Eine wichtige Stellschraube im Prozess der Bau-

MILLIONEN
                                       nur noch wundern: Die gewünschten Optionen scheinen           landaktivierung liegt daher in der Verkürzung der Dauer
                                       zwischen Enteignungen, dem „rekommunalisieren“ – also         von B-Plan-Verfahren. Zudem ist die Eindämmung von
                                       verstaatlichen! – von Wohnungsbeständen und dem Einfrie-      Auflagen im Rahmen städtebaulicher Verträge notwendig,
                                       ren von Mieten kaum noch Raum für vernünftige Argumente       um kostengünstiges Bauen überhaupt zu ermöglichen.
                                       und differenzierte Zwischentöne zu lassen.                    Vor allem aber dürfen private Unternehmen bei der Ver-
                                                                                                     gabe nicht gegenüber den kommunalen Unternehmen
                  neue Wohnungen bis   Ist der Staat denn zwangsläufig ein besserer Vermieter?       benachteiligt werden!

   2021
                                       Muss nicht auch der Staat auskömmlich mit Steuergel-
                                       dern wirtschaften? Und müssen wir denn wirklich alle          Wir brauchen also ein ganzes Bündel an Maßnahmen,
                                       Fehler aus der Vergangenheit wiederholen? Mitnichten!         um für Entspannung auf den Wohnungsmärkten und
                                                                                                     günstigere Mieten zu sorgen. Wer die Lösung hier in
                                       Politisch motivierte Rechthabereien und ideologische          Mietendeckeln und Enteignungen sieht, hat das Problem
                                       Grabenkämpfe nützen uns gar nichts, im Gegenteil: Sie         aber nicht verstanden. Schlimmer noch: Der stellt den
                                       spalten und verstellen den Blick auf die gesamtgesell-        Zusammenhalt in unserer Gesellschaft aufs Spiel.

  / POSITION / SEITE #18                                                                                                                   / POSITION / SEITE #19
NEUES WOHNEN

                                                                                                                                                                           #01

SCHATZ, WIR BAUEN UNS
EINE WOHNUNG …
                                                                                                         Möglichkeit geben, das Produkt mit den eigenen Bedürf-
                                                                                                         nissen abzugleichen. Ebenso sollte ein Entwickler etwaige
                                                                                                         Sonderwünsche antizipieren und hierfür idealerweise
                                                                                                         durchdachte Ausstattungslinien und Grundrissoptionen
                                                               Der eingangs beschriebene Käufer          vordefinieren. Ein transparenter Zeitplan in Verbindung mit
                                                               ist ebenfalls ein Pionier – er hegt den   einer guten Kommunikationsstrategie führen den Käufer
                                                               nachvollziehbaren Wunsch, seine neue      sicher durch den Prozess. Ferner kann er so eine plausible
                                                               Immobilie individuell zu gestalten.       Absage seines Sonderwunsches entsprechend nachvoll-
… so oder so ähnlich lautete die freudige Aussage eines        So selbstverständlich er sich seinen      ziehen.
Käufers, nachdem der Notar den 24-seitigen Kaufvertrag         Neuwagen online konfigurieren kann,
über eine Neubaueigentumswohnung verlesen hatte und            verfolgt er diese Haltung auch bei        „Schatz, wir haben uns eine fertige Wohnung gekauft!“ –
die Tinte getrocknet war.                                      der Wohnungsgestaltung und konfron-       so sollte die Aussage nach der Vertragsunterzeichnung lauten.
Auch wenn dieser Satz harmlos klingt, gibt er doch einen       tiert den Projektentwickler fortan mit
tiefen Einblick in das Rollenverständnis dieses Käufers: Ein   vielen Sonderwünschen. Dies un-
Paradebeispiel dafür, wie sich manch einer nach dem Er-        geachtet dessen, dass ein – gemäß
werb seiner Neubauwohnung fühlt – als weisungsbefugter         Baubeschreibung – bereits fertiges
Bauherr oder auch als selbsternannter Architekt, der sich      Produkt erworben wurde. Denn anders
bei seiner Wohnungsgestaltung kreativ selbst verwirk-          als beim Neuwagen bekommt er den
lichen möchte.                                                 Entstehungsprozess unmittelbar mit.
Verstehen Sie mich nicht falsch, diese Beschreibung ist kei-   Folglich fällt es ihm schwer zu verste-
nesfalls despektierlich gemeint – im Gegenteil, vielmehr       hen, weshalb einige Wünsche aufgrund
sollte man allen Käufern, die eine Wohnung vom Papier          des Planungsvorlaufes nicht mehr um-
weg kaufen, zunächst den nötigen Respekt zollen. Denn          setzbar sind, obgleich der Bautenstand
neben der nicht unerheblichen Investition zahlen sie dem       vermeintlich noch nicht so weit zu sein
Projektentwickler einen enormen Vertrauensvorschuss.           scheint.
Ferner sichern sie die für den Entwickler wichtigen Vor-
verkaufsquoten. Im Grunde sind diese Kunden moderne            Ein Projektentwickler tut sich einen
Pioniere, die einer in Hochglanzprospekten dargestellten       Gefallen, gewisse Standards festzu-                     Eine Kolumne von SIDNEY CLINE-THOMAS
Vision folgen und vertrauen.                                   setzen, die dem Käufer frühzeitig die                  Geschäftsführer bei Robert C. Spies in Hamburg

                     / POSITION / SEITE #20                                                                                                                                  / POSITION / SEITE #21
NEUES WOHNEN

                                                                                                                                                                                                 #01
BAULÜCKENMANAGEMENT – POTENZIALE
FÜR INVESTOREN UND EIGENTÜMER
AUCH WENN VIELE STÄDTE BEREITS EIN BAULÜCKENMANAGEMENT BETREIBEN, WIRD ES FÜR EINE ERFOLGREICHE                                      VERSTECKTE MARKTLÜCKEN
INNENSTADTVERDICHTUNG HÄUFIG NOCH UNTERSCHÄTZT UND NICHT GENÜGEND AUSGESCHÖPFT.
                                                                                                                            In Hamburg liegt das Baulückenmanagement in privater Hand.
Um der ungebremsten Nachfrage nach Wohnraum entge-             sende, stagnierende und auch schrumpfende Städte mit         Projektentwickler fungieren zunehmend als Schnittstelle zwischen
genzukommen, steht das Schaffen von zentrumsnahem              dem Thema Baulückenmanagement.                               Eigentümern, Investoren, Bauträgern, Behörden und weiteren Be-
Wohnraum an erster Stelle. Die zur Entwicklung stehenden                                                                    teiligten. Dabei werden Eigentümer, Kommunen und Bürger dar-
Grundstücke für Neubauten sind knapp und vielerorts be-        Das Problembewusstsein ist sogar bei schrumpfenden Städ-     auf aufmerksam gemacht, wie viel Potenzial doch oftmals in den
reits ausgeschöpft. Innerstädtische Baulücken oder min-        ten noch ausgeprägter. Neben der Chance, die hohe Wohn-      ungenutzten oder brachliegenden Flächen steckt. Ziel ist es, einen
dergenutzte Flächen bieten jedoch weiteres Potenzial, was      raumnachfrage zu decken, bietet eine Baulückenschließung     Mehrwert der Flächen zu erlangen. Dafür werden der Wert des
für eine erfolgreiche Innenstadtverdichtung häufig unter-      auch eine städtebauliche Aufwertung. Diese positiven Im-     Grundstücks ermittelt, die Nachbarschaftsrechte geklärt und auch
schätzt wird. Der Vorteil in der Nutzung von Baulücken liegt   pulse können auf ganze Quartiere ausstrahlen und wieder-     die Behördengänge von den Projektentwicklern durchgeführt. Die
darin, dass diese zentral in attraktiven Vierteln liegen und   um Effekte wie Mietpreissteigerungen nach sich ziehen.       Koordination und das In-Einklang-Bringen sämtlicher Interessen
bereits über eine gute Infrastruktur verfügen. Aufgrund der                                                                 der Beteiligten ist dabei die große Herausforderung. Am Ende er-
Streuung der Flächen im Stadtgebiet sowie der geringen         UNTERSCHÄTZTE POTENZIALE                                     folgt für das Grundstück idealerweise die Baurechtgenehmigung,
Flächengröße, schwieriger Eigentumsverhältnisse und recht-     Häufig scheitert die Nachnutzung einer Baulücke an der       was durchaus bis zu zwei oder mehr Jahre dauern kann. Oftmals
licher Restriktionen (Geschosshöhe, Nachbarbebauung,           mangelnden Verkaufs- oder Verwertungsbereitschaft der        liegen potenzielle Grundstücke auch aus Unwissenheit der Eigen-
Lichtverhältnisse etc.) oder Altbestand ist die Entwicklung    Eigentümer, am Bau- oder Nachbarschaftsrecht sowie an                tümer über eine erweiterte Nutzung jahrelang brach.
für mehrgeschossigen Wohnungsbau auf diesen Flächen            der fehlenden Wirtschaftlichkeit. Hier kann eine gezielte
eingeschränkt. Ein gezieltes Baulückenmanagement kann          Informations- und Vermittlungsleistung zur Flächennut-
allen Akteuren Hilfestellung leisten und den Wohnraum-         zung und Immobilienentwicklung auch seitens der Immo-
bedarf teilweise decken. Die Kommunen und Stadtver-            bilienberater Transparenz bei den Eigentümern schaffen.
waltungen sind bei diesem Thema als Vermittler und             Weil Grundstücke oft aus Unwissenheit der Eigentümer
Mediator gefragt. Dabei betreibt jede Stadt ihr Bau-           über eine erweiterte Nutzung jahrelang brachliegen, bedarf
lückenmanagement jedoch unterschiedlich – entweder liegt       es bundesweit eines professionellen Baulückenmanage-
die Verantwortung bei der Stadt, in privatwirtschaftlicher     ments, verbunden mit einer Debatte zum Thema. So könn-
Hand oder aber eine Schnittstelle muss erst noch geschaf-      te ein wesentlicher Anteil zur notwendigen Schaffung von
fen werden. Nach einer Studie der Universität Bonn über        innerstädtischem Wohnraum geleistet werden. Das betrifft
Baulücken in Nordrhein-Westfalen beschäftigen sich wach-       auch wachsende Mittelstädte sowie kleinere Großstädte.

                                                                                                                                                                                                 / POSITION / SEITE #23
DIE WG IST TOT – ES LEBE DIE WG!
                               Heute findet man kaum noch jemanden, der dauerhaft in einer Wohngemeinschaft mit
                               sechs oder mehr Leuten wohnen möchte, um sich täglich das Bad und die Küche zu
                               teilen – während gleichzeitig das Gemeinschaftsgefühl mehr und mehr auf der Stecke

                         #01
                               bleibt. Genau hier setzen moderne Co-Living-Konzepte an und ersetzen die „Mutter der
                               Kompanie“ durch ein professionelles Management.
                                                                                                                                                                                                               MICRO LIVING

                                                                                                                                                         ZUKUNFT AUCH FÜR DAS WOHNEN GELTEN.

/ POSITION / SEITE #24
                               ALLES KANN – NIEMAND MUSS!
                                                                                                                                                         MODERNE WOHNKONZEPTE ZEICHNEN SICH DADURCH AUS,

                                                                                                                                                         WAS BEREITS AUS DEM CO-WORKING BEKANNT IST, WIRD IN
                                                                                                                                                         DIENEN, ALS AUCH DEN COMMUNITY-GEDANKEN UMSETZEN.
                                                                                                                                                         DASS SIE SOWOHL DEN WUNSCH NACH INDIVIDUALITÄT BE-

                               Community Manager kümmern sich online um die Anliegen der Mitglieder – damit unterstützen sie
                               stets den Zusammenhalt der Gemeinschaft. So finden sich schnell Gleichgesinnte in der Gruppe der
                               Hausbewohner, die teilweise bis zu mehrere hundert Personen umfassen kann.

                         #02
                               Da die gemeinsamen Unternehmungen jedoch außerhalb der eigenen vier Wände stattfinden, ist
                               niemand gezwungen sich zu beteiligen. Es gilt das Motto: „Alles kann – niemand muss.“
                                                                                                                                            FRITJOF KUNZE

                               MICRO IST MULTI
                                                                                                                                        Niederlassungsleiter bei

                               Diese innovativen Konzepte bieten maximale Entscheidungsfreiheit in einer Welt voller Möglich-
                                                                                                                                   UBM Development Deutschland GmbH

                               keiten. Weil ich mir den Dachgarten, das E-Mobil und das Haustier mit anderen Nutzern teile, kann

                         #03
                               ich morgen ein Start-up gründen, nach Madrid auswandern oder einfach alles beim Alten belassen.

                               ORGANISATION – MODERATION – KOMMUNIKATION
                               Co-Living- und Micro-Living-Konzepte gehen weit über das altbekannte Studenten-
                               wohnheim hinaus. Sie sind nicht die Reaktion auf einen angespannten Wohnungs-
                               markt und auch keineswegs auf eine spezielle Altersgruppe beschränkt.
                               Während immer mehr Menschen die zunehmende Anonymisierung und Vereinsa-
                         #04
                               mung in der Stadt beklagen, wächst der Bedarf, das Zusammenleben organisieren
                               und moderieren zu lassen.

                               EINFAMILIENHAUS AM STADTRAND STEHT NICHT
                               MEHR AN ERSTER STELLE
                               Neue Wohnformen werden niemals die passende Lösung für alle sein, aber ihre Bedeutung
                               wird in naher Zukunft deutlich zunehmen. Genauso wie Car-Sharing-Modelle in urbanen
                               Ballungsräumen eine echte Alternative zum eigenen Auto geworden sind, verliert das Ein-
                         #05

                               familienhaus am Stadtrand zunehmend seinen hohen Stellenwert. Wer will schon ständig
                               Versicherungen, Reparaturen und dergleichen bezahlen, für etwas, das die meiste Zeit un-
                               genutzt in der Gegend herumsteht?!
/ POSITION / SEITE #25
                                                                                                                                                                                                #01
                                                                                                                                                                                                                              NEUES WOHNEN
TOURISMUS- UND HOTELIMMOBILIEN

                                                                         #02

                             REISEN MIT KONZEPT
                          Ob beruflich oder privat: Veränderungen der
                            Erwartungen an Tourismus-, Freizeit- und
                         Hotelimmobilien erfordern das stetige Hinterfragen
                                     der Position im Markt.

/ POSITION / SEITE #26                                                        / POSITION / SEITE #27
TOURISMUS- UND HOTELIMMOBILIEN

                                                                                                                                                                                             #02
ALLES BLEIBT ANDERS – AUCH BEI TOURISMUS-, FREIZEIT- UND HOTELIMMOBILIEN

ANFORDERUNGEN IM WANDEL DER ZEIT
                                                                                                                            „   DER TOURISMUS DER ZUKUNFT:
                                                                                                                                OB ZIELGRUPPENGERECHTE

DIE FAHRT AN DEN STRAND IST FÜR RUND DIE HÄLFTE DER          WANDELNDE ERWARTUNGEN DER REISENDEN
                                                                                                                                ANSPRACHE, NACHHALTIG-
DEUTSCHEN REISENDEN NOCH IMMER DIE BELIEBTESTE               Ein Hotel oder eine Anlage in exponierter Lage reicht heute
ART, URLAUB ZU MACHEN. DOCH DIE WEITEREN URLAUBS-            in vielen Fällen nicht mehr aus. Um von einem zukunfts-
                                                                                                                                KEITSMODELLE ODER DIGI-
FORMEN SIND FAST EBENSO NACHGEFRAGT: OB AKTIV-               orientierten Investment zu sprechen, ist also vielmehr ein
                                                                                                                                TALE MÖGLICHKEITEN – FÜR
ODER WELLNESSURLAUB, STÄDTETRIPS ODER RUND-                  konzeptioneller Kontext wichtig, der den Zeitgeist und die
REISEN – DIE BEGEHRTESTEN ZIELE BEFINDEN SICH DABEI          Bedürfnisse der Reisenden trifft. Neben der zunehmenden            PROJEKTENTWICKLER BIETEN
NACH WIE VOR INNERHALB DER GRENZEN DER BUNDES-               Bedeutung von nachhaltigen Konzepten und digitalen                                                             THERESA FASTENAU
REPUBLIK. IN DER ZWEITREISEFREUDIGSTEN NATION                Lösungen, dirigiert der Wunsch nach Erlebnis viele neue            SICH DURCH DIFFERENZIE-             Beraterin für Projekte und Entwicklung
HINTER CHINA WERDEN IMMER NEUE KONZEPTE NACH-                Konzeptideen. Durch diese zunehmende Fokussierung auf                                                            bei Robert C. Spies
GEFRAGT. DIE PRODUKTPALETTE DES TOURISMUS DIFFE-             die Reise als Erlebnis besteht ein hohes Potenzial für den         RUNG UND INDIVIDUALITÄT
RENZIERT SICH UND WIRD DEN NUTZERWÜNSCHEN                    weiteren Ausbau neuer Konzepte. Das entstehende Zusatz-
                                                                                                                                IN DIVERSEN REGIONEN VIEL-

                                                                                                                                                “
NACH INDIVIDUALITÄT GERECHT. FÜR DIE DEUTSCHE TOU-           angebot dient gleichwohl der Saisonverlängerung und als
RISMUS-, FREIZEIT- UND HOTELBRANCHE BIETEN SICH              Plausibilisierung von Standorten, die nicht primär in erster
SOMIT SPANNENDE MÖGLICHKEITEN, DIE STANDORT-                 Reihe am Meer in den Top-Urlaubsregionen liegen. Die
                                                                                                                                FÄLTIGE CHANCEN.
VORTEILE UND DIE HOHE NACHFRAGE ZU NUTZEN.                   Möglichkeit der höheren Auslastung steigert somit auch die
                                                             Investmentfähigkeit und die Attraktivität des Standortes.
TREND ERLEBNIS
Heute werden wir in sozialen Medien von den vielfältigen     GOLDENE ZUKUNFT FÜR INVESTOREN?
Erlebnissen, spannenden Orten und schönen Plätzen an-        Die Anforderungen an die Betreiber und auch an die Immo-
derer inspiriert. Der Megatrend Individualisierung schlägt   bilie steigen. Auch andere Zielgruppen, wie z. B. ansässige
sich auch im Tourismus nieder. Bei vielen Menschen findet    Unternehmen sind hierbei zu beachten: Die Nutzung von
ein Umdenkprozess – hin zum Konsum von Erlebnissen           Besprechungsräumen, integrierte Sport- und Freizeitan-
und zur Investition in Erinnerungen – statt. Die Emotiona-   gebote sowie flexible Arbeitsplätze und Veranstaltungen
lisierung von Destinationen und die Schaffung einer eige-    können das Angebot entsprechend erweitern und die
nen Identität steht somit für neue Entwicklungen im Fokus.   Attraktivität steigern.
Mit dem richtigen Konzept, das der Herausforderung der       Nicht nur für Freizeitimmobilien sind diese Trends entschei-
Saisonabhängigkeit begegnet und die Standortentwick-         dend. Auch im Bereich der Hotelimmobilien als Assetklasse
lung strategisch vorantreibt, können Regionen ihren spezi-   sind die genannten Herausforderungen für den Erfolg von
fischen Charme nutzen und Touristen aus aller Welt anzie-    Investments bedeutend. So haben nicht nur erstklassige
hen. So können zum Beispiel für DINKs (Double Income No      Innenstadtlagen das Ziel, die Bedürfnisse von Business-
Kids) abgeschiedene Erholungsmöglichkeiten mit beglei-       und Städtetripreisenden zu erfüllen. Die Anforderungen
tendem Seminarangebot interessant sein, während viel-        werden komplexer und die Branche professionalisiert und
fältig aufgestellte Urlaubs-Parks mit Kinderbetreuung und    diversifiziert sich. Das richtige Konzept bietet vielfältige
einem bunten Angebot an Aktivitäten auf die Bedürfnisse      Möglichkeiten für ein gewinnbringendes Investment, von
von Familien ausgerichtet sind.                              dem alle profitieren.

                         / POSITION / SEITE #28
TOURISMUS- UND HOTELIMMOBILIEN
ERLEBNIS IST DER NEUE KONSUM
MUTIGE KONZEPTE KÄMPFEN GEGEN LANGEWEILE UND BIETEN GEBORGENHEIT. JÖRG LINDNER
VON 12.18. INVESTMENT MANAGEMENT ERLÄUTERT AUS SEINER ERFAHRUNG, WELCHE ROLLE
                                                                                                                                                                                                     #02
DER ERLEBNISFAKTOR BEI DER PROJEKTENTWICKLUNG SPIELT.

                                                                                                                          den Markenkern stringent zu wahren: Denn neben dem
                                                                                                                          Drang, Neues zu erleben, zeichnet den Menschen vor allem
                                                                                                                          eines aus: die Neigung zum Gewohnheitstier. Der Wunsch,
                                                                                                                          auch außerhalb der eigenen vier Wände ein Gefühl von
                                                                                                                          Heimat und Geborgenheit zu verspüren, ist ungebrochen.

                     #01
                                                                                                                          Das erfordert von Hoteliers eine Gratwanderung, die in der

                                                                                 #03                                      Praxis durchaus herausfordernd sein kann: dem Gast stets
                                                                                                                          den gewohnten Komfort zu bieten, um einen Wiedererken-
                                                                                                                          nungswert und ein Wohlgefühl zu schaffen, aber zugleich
                                                                                                                          keine langweiligen Routinen entstehen zu lassen.

ZEIT IST KOSTBAR.
                                                           ERFOLG HAT, WER MEHRWERT
Ob der sonntägliche Zoobesuch mit der Familie, die mor-
                                                           BIETET.
                                                                                                                                                #05
gendliche Joggingrunde in der Dämmerung oder ein
gemütlicher Abend am Kaminfeuer – der Faktor Zeit ist      Seien es mitreißende Outdoor-Erlebnisse wie ein privater
kostbarerer denn je. Fernab von Calls, Meetings und der    Jagdausflug in den schottischen Wäldern, die erlebbare
E-Mail-Flut durchdringt uns die immer klarer werdende      hoteleigene Landwirtschaft im Herzen der Mecklenbur-
Erkenntnis, dass das Leben jetzt – genau in diesem         gischen Seenplatte oder die exklusive Yacht mit eigener
Moment – passiert und nicht auf uns wartet. Diese Zeit     Crew zum Chartern vor der Küste Ibizas: Im Sinne unserer
erfüllend zu gestalten, ist ein wachsendes Bedürfnis der   12.18.-Unternehmensphilosophie „Anders. Aus Prinzip.“
heutigen Gesellschaft.                                     verleihen wir unseren Hotels und Ferienimmobilien im-          WER MUTIG IST, DARF AUCH
                                                           mer einen besonderen Mehrwert. Dabei sind wir immer            EINMAL IRREN.
                                                           auf der Suche nach neuen Kooperationspartnern aus den
                                                                                                                          „Dem Mutigen gehört die Welt.“ So wahr das Sprichwort
                                                           unterschiedlichsten Disziplinen, um unsere Ideen Realität
                                                                                                                          auch ist – bei aller Euphorie für Innovationswillen und
                                                           werden zu lassen.
                                                                                                                          Unternehmergeist zählt zur Entwicklung innovativer Er-

                     #02                                                                                                  lebniskonzepte auch, sich offen einzugestehen, dass nicht
                                                                                                                          jedes Angebot auf ungeteilte Begeisterung der Zielgruppe
                                                                                                                          stößt. Dann heißt es: kritisch hinterfragen, Stellschrauben
                                                                                                                          neu justieren und mit neuer Motivation durchstarten.

                                                                                 #04
DER GAST SUCHT DAS BESONDERE.
Erlebnis ist der neue Konsum. Und Tourismus wird zum
Megatrend. Die Mittelschicht wächst kontinuierlich, so-
dass sich immer mehr Menschen den Luxus „Urlaub“           SICH NEU ERFINDEN – UND
erlauben können. Dabei wachsen die Ansprüche von er-
                                                           SICH DABEI TREU BLEIBEN.
holungssuchenden und abenteuerhungrigen Reisenden
stetig. Neben einem sauberen, bequemen – und besten-       Den Gast immer wieder aufs Neue zu überraschen, ist eine
falls optisch ansprechenden – Refugium auf Zeit erwarten   Kunst. Schließlich geht es nicht um Fortschritt um des Fort-                       JÖRG LINDNER
Gäste von Hotels heutzutage Erlebnisse, die tiefer gehen   schritts willen, sondern darum, unsere Gäste nachhaltig zu              Geschäftsführender Gesellschafter bei
als nur das analoge oder digitale Fotoalbum zu füllen.     begeistern. Somit gilt es, sich selbst treu zu bleiben und                 12.18. Investment Management
                        / POSITION / SEITE #30                                                                                                                                                         / POSITION / SEITE #31
TOURISMUS- UND HOTELIMMOBILIEN
INSTAGRAMMABILITY ALS STANDORTFAKTOR
LAGE, INFRASTRUKTUR UND JEDE MENGE POLITIK:
DIESE FAKTOREN BESTIMMEN NACH WIE VOR DIE
STANDORTFINDUNG FÜR TOURISMUSPROJEKTE. DOCH
                                                       LIKES. FÜR DEN HOSPITALITY-EXPERTEN JOHANN
                                                       KERKHOFS STEHT UND FÄLLT EIN STANDORT MIT DEM
                                                       KONZEPT. WARUM? – DAS ERKLÄRT ER HIER MIT FÜNF
                                                                                                                                                                                           #02
DIE ZEITEN ÄNDERN SICH. DESTINATIONEN BANGEN UM
IHREN AUSVERKAUF UND DIE URLAUBER UM INSTA-
                                                       THESEN UND DEM FOLGENDEN INTERVIEW.
                                                                                                        #03
                                                                                                          URLAUB AUF DEM LAND WIRD
                                                                                                         URBAN. DIE STADT WIRD NATUR.

    #01                                                                                                  Zwei Gegenpole bereichern sich. In engen
                                                                                                         Ballungsräumen und Städten sind Konzepte
                                                                                                         gefragt, die Naturerlebnisse möglich machen.
                                                                                                         Auf dem Land darf es lifestyliger, hipper, urba-
                                                                                                         ner werden. Die Anforderungen an Architektur
         ES GIBT KEINEN SCHLECHTEN                                                                       und Interior Design, an die Gastronomie und
         STANDORT. NUR SCHLECHTE                                                                            das Erleben verlassen gewohnte Bahnen.

                  KONZEPTE.
       Top-Lagen werden rarer und teurer. Aber mit
       der richtigen Bespielung kann man jede Lage
       zu einem Top-Standort entwickeln. Mit dem
          Grundstück fängt die Arbeit also erst an.                                                                                                         #04
                                                                                                                                                                   DER MEGATREND
                                                                                                                                                             PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG
                                                                                                                                                                FINDET IM HOTEL STATT.
                                                                                                                                                             Im Urlaub ist Zeit für wie auch immer geartete
                                                                                                                                                             „Selbstoptimierung“. Hotels, die die Persön-

                                                 #02                                                                                                         lichkeitsentwicklung unterstützen, werden die
                                                                                                                                                             Nase vorn haben. Persönlichkeitsentwicklung

                                                                                                        #05                                                  ist ein absolut salonfähiges Thema. Wer nicht
                                                                                                                                                              mitredet, scheint zum alten Eisen zu gehören.

                                                      EINE STANDORTERSCHLIESSUNG
                                                      IST EINE GRATWANDERUNG DER
                                                                                                            AN INSTAGRAMMABILITY
                                                               INTERESSEN.
                                                                                                          KOMMT KEINER MEHR VORBEI.
                                                      Wie viele Gästebetten verträgt eine Gemein-
                                                      de? Und wie viele Saisonbetriebe? Fragen wie       Mit der Wahl des Standorts geht die Prüfung der
                                                      diese beschäftigen die Ferienhotellerie seit       sogenannten Instagrammability, also die Foto-
                                                      jeher. Es geht nicht ohne offenen, intensiven      und Like-Tauglichkeit für Instagram, schon los.
                                                      Dialog mit den Menschen vor Ort. Denn an           Spas wandern auf die Dächer, Schwimmbäder
                                                      ihrem Leben, ihrer Lebensqualität, wollen die      bekommen Glaswände, und die Karriere von
                                                                  Urlauber ja teilhaben.                 Infinity Pools wäre ohne Instagram sicher lang-
                                                                                                                   samer vonstatten gegangen.

                      / POSITION / SEITE #32                                                                                                                                                    / POSITION / SEITE #33
TOURISMUS- UND HOTELIMMOBILIEN

             Das ARBOREA Marina Resort
             in Neustadt
                                                                                                                                                                                                        #02
                                                                                                       KONZEPT SCHLÄGT STANDORT
                                                                                                       DER HOTELMARKT BOOMT. HAMBURG, MÜNCHEN, BER-                WAS IST DAS WICHTIGSTE, WENN ES UM EINE STANDORT-
                                                                                                       LIN, IN DEN METROPOLEN SIND NOCH UND NÖCHER                 ENTWICKLUNG FÜR EIN LEISURE-HOTEL GEHT?
                                                                                                       HOTELPROJEKTE IN DER PIPELINE. ABER AUCH IM
                                                                                                       LEISUREBEREICH TUT SICH EINIGES IM DEUTSCHSPRA-             JOHANN KERKHOFS: Ich plädiere unbedingt für einen
                                                                                                       CHIGEN RAUM. WIR HABEN MIT JOHANN KERKHOFS                  offenen Dialog mit den Menschen vor Ort. Und der braucht
                                                                                                       GESPROCHEN, INHABER UND GESCHÄFTSFÜHRER DER                 Zeit! Wenn am Ende ein Hotel wie ein Fremdkörper da-
                                                                                                       ORANGE LION HOSPITALITY & REAL ESTATE SOLUTIONS             steht, den die Einheimischen meiden, ob als Gast oder als
                                                                                                       GMBH, DER 2018 DAS ERSTE ARBOREA RESORT ERÖFF-              Mitarbeiter, dann ist vieles schiefgelaufen. Ein Hotel ist
                                                                                                       NET HAT. ER KENNT DIE HERAUSFORDERUNGEN BEI DER             ein Ort der Begegnung, und die fängt mit den Einwohner-
                                                                                                       STANDORTFINDUNG FÜR HOTELPROJEKTE GENAU.                    innen und Einwohnern an.

                                                                                                       GRATULATION ZUM ERSTEN ARBOREA RESORT! MITTEN               SIE SAGEN: AN INSTAGRAMMABILITY KOMMT KEINER
                                                                                                       IM PRIVATEN YACHTHAFEN ANCORA MARINA IN DER LÜBE-           MEHR VORBEI?
                                                                                                       CKER BUCHT LIEGT ES AN EINEM GANZ BESONDEREN
                                                                                                       UND NICHT ALLTÄGLICHEN STANDORT. WIE KAM ES DAZU?           JOHANN KERKHOFS: Ja. Das regt zum Nachdenken an,
                                                                                                                                                                   oder? Schauen Sie sich einfach um, wenn Sie an einem
                                                                                                       JOHANN KERKHOFS: Vielen Dank! Ja, die Lage ist wirklich     tollen Ort sind, in einer Bar, auf der Skipiste oder auf einer
                                                                                                       einzigartig. Je nachdem, wo man aus dem Fenster schaut,     Aussichtsterrasse. Die Menschen wollen doppelt genie-
                                                                                                       sieht man entweder Yachten sich im Wasser spiegeln, Ost-    ßen: das Erlebnis an Ort und Stelle – und die Anerkennung
                                                                                                       seestrand oder die Salzwiesen, auf denen Rinder grasen.     und Bewunderung auf Instagram. Jeder Gast ist heute
                                                                                                       Die ancora Marina hat nach einem Projekt gesucht, das den   ein potenzieller x-facher Multiplikator, ein ausgelagerter
                                                                                                       Hafen belebt und ergänzt. ARBOREA passt da hervorragend,    Marketingmitarbeiter sozusagen. Da wäre es doch ver-
                                                                                                       weil ARBOREA für gemeinsame Outdoor-Erlebnisse steht.       schenktes Potenzial, wenn wir ihn nicht bei seiner Arbeit
                                                                                                       Wind, Wasser, Wellen, näher an der Natur geht es nicht.     unterstützen würden.

                                                                                                       SIE SAGEN, DASS ES KEINE SCHLECHTEN STANDORTE FÜR
                                                                                                       HOTELS GIBT, SONDERN NUR SCHLECHTE KONZEPTE.

                                                                                                       JOHANN KERKHOFS: Ja, sonst könnte es ja zum Beispiel
Indoorfreitreppe „The Stairs“ mit Blick auf das Meer   Deutschlands erstes Restaurant mit Grillworks   auch keine Autobahnhotels geben. Es muss immer da-
und die Salzwiesen                                     Feuergrill: „The Grand Grand Grill“             rum gehen, was der Gast zum Zeitpunkt seines Besuchs
                                                                                                       braucht und in welcher Rolle er gerade unterwegs ist. Je-
                                                                                                       mand, der allein in den Urlaub fährt, um sich einfach mal
                                                                                                       nach Herzenslust auf seinem Mountainbike auszupowern,
                                                                                                       braucht etwas anderes als die Familie mit Kindern im Kin-
                                                                                                       dergartenalter oder das verliebte Pärchen. Deshalb ist es
                                                                                                       uns bei Orange Lion so wichtig, dass wir schon von Anfang                   JOHANN KERKHOFS
                                                                                                       an auch immer über das Konzept sprechen und nicht nur                  Inhaber und Geschäftsführer der
                                                                                                       über den Standort.                                           Orange Lion Hospitality & Real Estate Solutions GmbH

                         / POSITION / SEITE #34                                                                                                                                                               / POSITION / SEITE #35
TOURISMUS- UND HOTELIMMOBILIEN

EVERYBODY’S DARLING                                                                                                                                                                                                          #02
Hotelinvestments sind nach wie vor auf der Überhol­         Sektor geflossen sind. Aus diesem Grund halten Inhaber         BESTANDSHOTELS MIT ZUKUNFT
spur. Diese Anlageklasse – vor allem auf dem deutschen      von Bestandsimmobilien an ihrem Objekt fest, wodurch           Doch um einen langfristigen Erfolg von bestehenden              le überprüfen. Bestehende Konzepte müssen regelmäßig
Markt – lockt zahlreiche Interessenten. Gedankt sei dies    wiederum das Angebot für interessierte Investoren zu-          Hotels zu sichern, sind Investitionen in die Zukunft nötig.     auf die wandelnden Bedürfnisse des Marktes ausgerichtet
auch den stetig steigenden Zahlen an Übernachtungen,        rückgeht. Auf der anderen Seite tut dies aber dem Ganzen       Der Immobilienwert in 1-a-Lagen steigt immerhin fast von        werden. So reicht kostenfreies WLAN für die Gäste – ob
der wachsenden Beliebtheit Deutschlands als Tourismus­      keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil! „Die Produktknapp-          allein. Allerdings stellt die Drittverwertung solcher Anlagen   beruflich oder privat unterwegs – schon längst nicht mehr
standort und den attraktiven Renditeperspektiven von        heit der letzten zehn Jahre wirkte sich bei der hohen          meist eine große Herausforderung dar, sodass eine konti-        aus. Damit gehört die Investition in Markenbildung heute
über vier Prozent. Schon seit Jahren entwickelt sich die    Nachfrage geradezu positiv auf die Preisentwicklung aus.       nuierliche Weiterentwicklung bestehender Nutzungskon-           ebenso zu einem modernen Nutzungskonzept dazu wie
Marktlage positiv – sowohl für Neuinvestoren wie auch für   Darüber hinaus waren Bestandsimmobilien und Projekt-           zepte umso wichtiger ist. Um langfristige Renditen sichern      eine durchdachte Lifestyle-Ausrichtung, Nutzung techni-
Bestandshalter: Laut dem Deutschen Tourismusverband         entwicklungen kurz vor der Fertigstellung besonders ge-        zu können, müssen auch die bei Investoren beliebten             scher Möglichkeiten und WhatsApp-Roomservice.
lag bei den Deutschen das eigene Land mit 27,6 Prozent      fragt. Auch und vor allem, weil sie ein rares Gut waren“, so   Markenhotelketten schon wenige Jahre nach Beginn ihres
im Jahr 2017 als beliebtestes Urlaubsziel sehr weit vor-    Julian Hankel, Investmentberater bei Robert C. Spies. Das      Siegeszuges die Grundannahmen ihrer Geschäftsmodel-
ne und wird von einer steigenden Nachfrage übertroffen,     Marktvolumen hat sich hierzulande innerhalb der letzten
die seit 2010 bereits zu beobachten ist. Insbesondere bei   Jahre nahezu verdoppelt und bewegte sich allein im Jahr
Kurzurlauben wird von einer weiter zunehmenden Betten-      2017 bei 4,1 Milliarden Euro. So können bei bestehenden
buchung ausgegangen. Hier wird geradezu vom Konsum-         Hotels sofortige Mieteinnahmen erzielt werden, die durch
motor Deutschlandtourismus gesprochen, wonach allein        die steigende Auslastung mit einem sinkenden Risiko ver-
224,6 Mrd. Euro von inländischen Reisenden in diesen        bunden sind.
TOURISMUS- UND HOTELIMMOBILIEN

                                                                                                                                                                                                                                                                                      #02
CHANCEN FÜR C-LAGEN                                          stehen viele Entwicklungen vor dem Abschluss, sodass in den        HOTELS BLEIBEN DIE
Für Immobilien in C-Lagen ergeben sich somit völlig neue     nächsten Jahren eine Übersättigung die Folge sein könnte.
Möglichkeiten, denn die weiter außerhalb liegenden Bezirke   Auch Plattformen für private Übernachtungsmöglichkeiten            WICHTIGSTE UNTERKUNFTSART
beliebter Städte – wie München, Hamburg und Berlin –
werden für Investments zusehends interessanter. Hier
                                                             stellen eine zusätzliche Konkurrenz dar. Dem gegenüber
                                                                                                                                BEI REISEN IM INLAND:
                                                             stehen jedoch zuletzt getroffene rechtliche Beschränkungen
spielen das schwindende Angebot in den Innenstädten          sowie gute Hotelkonzepte mit konkretem Mehrwert für Gäs-
sowie die wachsende Aufmerksamkeit für Regionalmarke-        te: Die richtige Idee zählt. Ist diese vorhanden, können die

                                                                                                                                                                                                                         3 % Apartment-, Bungalow-, Club
ting eine wichtige Rolle. Durch dieses werden neue Tou-      Hotelbetreiber den Eigentümern in den meisten Fällen noch
rismusströme angeregt, die eine für Anleger interessante     immer transparent darlegen, weshalb sich ein Investment
steigende Nachfrage mit sich bringen. So sind beispiels-     lohnt. Zu beachten ist bei so entstehenden Pachtverträgen
weise auf Unternehmen zugeschnittene Seminare und            jedoch, dass klare Zuständigkeiten für die Wartung, die Be-
Tagungsräume aufgrund attraktiver Preise auch abseits        seitigung von Mängeln sowie die Instandhaltung definiert
der Groß- und Innenstädte gefragt.                           werden. Doch ganz gleich, ob das Investment mit einem Ma-

                                                                                                                                                                                       6%
                                                             nagement- oder mit einem Pachtvertrag einhergeht: Nur ge-

                                                                                                                                                                                            So
TOP-LAGEN VOR DEM AUS?                                       naue Branchenkenntnisse – entweder der Investoren selbst

                                                                                                                                                                                            nst
                                                                                                                                                                                             i ge
1-a-Lagen sind jedoch nach wie vor für Investoren die        oder durch Berater – können Unsicherheiten und Risiken

                                                                                                                                                                                                             5% P
                                                                                                                                                                                                 Un
beliebteste Art des Hotelinvestments. Im Wettstreit um       reduzieren. Die Komplexität ist nicht zu unterschätzen. Bei

                                                                                                                                                                                                                                 anlage
                                                                                                                                                                                                  te r

                                                                                                                                                                                                                 ensio
die interessantesten Objekte sind hier allerdings kreative   Managementverträgen hingegen empfiehlt es sich immer,

                                                                                                                                                                                                    ku
                                                                                                                              7%

                                                                                                                                                                                                      nft
Lösungen und umfangreiche Projektentwicklungen gefragt.      die Wirtschaftlichkeit des Investments durch eigene Berech-           Wo

                                                                                                                                                                                                                 n
                                                                                                                                        hn

                                                                                                                                                                                                       sar
Eine geschickte Nutzungsdurchmischung macht die so           nungen zu prüfen. Ein mögliches Ungleichgewicht der zur                         mo

                                                                                                                                                                                                         t
                                                                                                                                                  bil
entstehende Immobilie nicht nur für die Gäste attraktiv,     Verfügung stehenden Informationen lässt sich so minimieren                                 ,W
                                                                                                                                                             oh
auch die Investoren profitieren durch neue Möglichkeiten     und das Investment wird zu dem Erfolg, der diese Assetklasse                                         nw
                                                                                                                                                                       ag
der noch verfügbaren Innenstadtflächen. Abhängig von         nun schon seit Jahren ausmacht.                                                                                en
                                                                                                                                                                                 ,Z
Lage und Betreiberkonzept eröffnen sich dadurch gute                                                                                                                                  elt
Renditeperspektiven. Die Mehrzahl der Investments in
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        thof,
diese Assetklasse geht in Deutschland vornehmlich von                                                                                                                                                                                                                                                      k   l. Gas
                                                                                                                                                                                                                                                                                                o te l i n
Deutschen aus, dicht gefolgt von asiatischen Anlegern und                                                                                                                                                                                                                            47 % H               e
                                                                                                                            9 % Privat                                                                                                                                                         , Lo d g
jenen aus dem Nahen Osten. Neben institutionellen Anle-
                                                                                                                                       b e i B e ka n
                                                                                                                                                      nten,                                                                                                                           M o te l
                                                                                                                            eigene Im
                                                                                                                                      mobilie
gern gehören auch Family Offices, Privatpersonen oder die
Hotelbetreiber selbst zu denen, die sich in diesem Gebiet
engagieren. Hinzu kommen Immobilienfirmen, Entwickler,
Private-Equity-Gesellschaften sowie REITs.

HERAUSFORDERUNGEN MEISTERN
Auch im Marktumfeld der Hotelinvestments lassen sich Kon-                       JULIAN HANKEL
solidierungen in Form von Übernahmen beobachten. Zudem             Senior Investmentberater bei Robert C. Spies

                                                                                                                                                                                                  s
                                                                                                                                                                                                 au
                                                                                                                                                                                             nh
                                                                                                                                                                                             ie
                                                                                                                                                                                            er
                                                                                                                                                                                        ,F
                                                                                                                                                                                      ng
                                                                                                                                                                                 nu
                                                                                                                                                                            oh
                                                                                                                                                                       nw
                                                                                                                                                                   rie
                                                                                                                                                                  Fe                                                                          Quelle:
                                                                                                                                                                                                                                              Deutscher Tourismusverband e. V. (2017): Zahlen – Daten – Fakten
                                                                                                                                                             %
                                                                                                                                                         23

                         / POSITION / SEITE #38                                                                                                                                                                                                                                               / POSITION / SEITE #39
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