WORTPROTOKOLL RESOCONTO INTEGRALE

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XV. Legislaturperiode                        XV legislatura

         WORTPROTOKOLL                           RESOCONTO INTEGRALE
       DER LANDTAGSSITZUNG                     DELLA SEDUTA DEL CONSIGLIO
                                                      PROVINCIALE
                        NR. 31                                   N. 31

                 vom 7.10.2014                                del 7/10/2014

Präsident                        Dr. Thomas Widmann                               Presidente
Vizepräsident                      Dr. Roberto Bizzo                          Vicepresidente
WORTPROTOKOLL                                                              RESOCONTO INTEGRALE
           DER LANDTAGSSITZUNG                                                        DELLA SEDUTA DEL CONSIGLIO
                                                                                             PROVINCIALE
                                 NR. 31                                                                            N. 31

                           vom 7.10.2014                                                                     del 7/10/2014

                       Inhaltsverzeichnis                                                                          Indice

Ratifizierung des Beschlusses der Landesregierung                                  Ratifica della deliberazione della Giunta provinciale
vom 30. September 2014, Nr. 1157: Verfassungs-                                     del 30 settembre 2014, n. 1157: Corte Costitu-
gerichtshof – Anfechtung des Gesetzesdekretes vom                                  zionale- Impugnazione del decreto –legge 24 giugno
24. Juni 2014, Nr. 90, "Dringende Maßnahmen zur                                    2014, n. 90, recante "Misure urgenti per la semplif-
Verwaltungsvereinfachung und Transparenz für die                                   icazione e la trasparenza amministrativa e per l'effi-
Leistungsfähigkeit der Gerichtsämter", und des Ge-                                 cienza degli uffici giudiziari", e del decreto-legge 24
setzesdekretes vom 24. Juni 2014, Nr. 91, "Drin-                                   giugno 2014, n. 91, recante "Disposizioni urgenti per
gende Maßnahmen in der Landwirtschaft, für den                                     il settore agricolo, la tutela ambientale e l'efficienta-
Umweltschutz und die Energiesuffizienz im Schul-                                   mento energetico dell'edilizia scolastica e universita-
und Universitätsbau, für den Aufschwung und die                                    ria, il rilancio e lo sviluppo delle imprese, il conteni-
Entwicklung der Unternehmen, zur Einschränkung                                     mento dei costi gravanti sulle tariffe elettriche, non-
der auf die Energietarife lastenden Kosten sowie für                               ché per la definizione immediata di adempimenti
die sofortige Festlegung von vom Unionsrecht her-                                  derivanti dalla normativa europea" – riserve all'erario
rührenden Verpflichtungen" – Vorbehalt zugunsten                                   di gettito di tributi erariali. . . . . . . . . . . . . . . . . .pag. 1
von Einnahmen aus Staatsabgaben". . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 1

Aktuelle Fragestunde. . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 15                  Interrogazioni su temi di attualità. . . . . . . . . . .pag. 15

Beschlussantrag Nr. 175/14 vom 1.7.2014, einge-                                    Mozione n. 175/14 dell'1.7.2014, presentata dai
bracht von den Abgeordneten Zimmerhofer, Klotz                                     consiglieri Zimmerhofer, Klotz e Knoll, riguardante
und Knoll, betreffend die Einführung eines Süd-                                    l'introduzione di una piattaforma per la circolazione
Tiroler Sorgentachos für Verkehr. . . . . . . . . . . . . . . .                    stradale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pag. 36
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 36

Beschlussantrag Nr. 92/14 vom 24.3.2014, einge-                                    Mozione n. 92/14 del 24/3/2014, presentata dal
bracht vom Abgeordneten Urzì, betreffend Sicherheit                                consigliere Urzì, riguardante la sicurezza in Alto
in Südtirol. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 40          Adige. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .pag. 40

Begehrensantrag Nr. 22/14 vom 8.7.2014, einge-                                     Voto n. 22/14 dell'8/7/2014, presentato dai consiglieri
bracht von den Abgeordneten Köllensperger, Foppa                                   Köllensperger, Foppa e Heiss, riguardante un accor-
und Heiss, betreffend Abkommen zum Handel mit                                      do sullo scambio di servizi. . . . . . . . . . . . . . . .pag. 41
Dienstleistungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 41
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      Vorsitz des Präsidenten | Presidenza del presidente: Dr. Thomas Widmann

      Ore 10.04 Uhr

      Namensaufruf - appello nominale

       PRÄSIDENT: Die Sitzung ist eröffnet. Laut Artikel 59 Absatz 3 der Geschäftsordnung wird das Protokoll der
jeweils letzten Landtagssitzung allen Abgeordneten in Papierform zur Verfügung gestellt. Zum Protokoll können
bis Sitzungsende beim Präsidium schriftlich Einwände vorgebracht werden. Sofern keine Einwände nach den
genannten Modalitäten erhoben werden, gilt das Protokoll ohne Abstimmung als genehmigt. Kopien des Protokolls
stehen bei den Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen, die mit der Abfassung des Protokolls betraut sind, zur Verfügung.
       Bevor wir zur Behandlung der Tagesordnung kommen, möchte ich laut Artikel 110 Absatz 5 der Geschäfts-
ordnung mitteilen, dass die Anfrage Nr. 481/14 vom zuständigen Mitglied der Landesregierung nicht innerhalb von
der Geschäftsordnung vorgesehenen Frist von 60 Tagen beantwortet worden ist und somit im Rahmen der "Aktu-
ellen Fragestunde" vorrangig behandelt werden müsste.
       Ich verlese nun ein entsprechendes Schreiben von Landesrat Schuler, das heute eingegangen ist: "Sehr
geehrter Herr Landtagspräsident, sehr geehrte Herr Abgeordneter, in Bezug auf obgenannte Anfrage muss ich
Ihnen mitteilen, dass es mir aufgrund der verspäteten Zustellung (3.10.14) nicht möglich war, die Landtagsanfrage
vom 28. Juli 2014 innerhalb der vorgegebenen Frist zu beantworten. Die Landtagsanfrage wurde am 7.8.2014 an
Landeshauptmann Dr. Kompatscher übermittelt und am 3.10.2014 an mein Sekretariat kompetenzhalber weiter-
geleitet (siehe beiliegende E-Mail). Landesrat Schuler".
       Wir werden sämtliche Unterlagen nochmals an Landesrat Schuler übermitteln, damit die entsprechende
Antwort vorbereitet werden kann.
       Ich teile auch noch mit, dass die Antworten auf die Anfragen zur "Aktuellen Fragestunde" Nr.
11/September/14 und 67/September/14 verspätet eingegangen sind, wobei Landesrätin Stocker bzw. Landesrat
Schuler für die Antwort zuständig waren.
       Bevor wir zur "Aktuellen Fragestunde" kommen, möchte ich Ihnen mitteilen, dass es einen Zusatztagesord-
nungspunkt gibt, dessen Behandlung ich vorziehen möchte. Gibt es irgendwelche Einwände? Keine. Dann kom-
men wir nun zur Behandlung dieses Punktes.

      Punkt 154 der Tagesordnung: "Ratifizierung des Beschlusses der Landesregierung vom 30. Septem-
ber 2014, Nr. 1157: Verfassungsgerichtshof – Anfechtung des Gesetzesdekretes vom 24. Juni 2014, Nr. 90,
"Dringende Maßnahmen zur Verwaltungsvereinfachung und Transparenz für die Leistungsfähigkeit der
Gerichtsämter", und des Gesetzesdekretes vom 24. Juni 2014, Nr. 91, "Dringende Maßnahmen in der
Landwirtschaft, für den Umweltschutz und die Energiesuffizienz im Schul- und Universitätsbau, für den
Aufschwung und die Entwicklung der Unternehmen, zur Einschränkung der auf die Energietarife lasten-
den Kosten sowie für die sofortige Festlegung von vom Unionsrecht herrührenden Verpflichtungen" –
Vorbehalt zugunsten von Einnahmen aus Staatsabgaben."

       Punto 154) all'ordine del giorno: "Ratifica della deliberazione della Giunta provinciale del 30 settembre
2014, n. 1157: Corte Costituzionale- Impugnazione del decreto –legge 24 giugno 2014, n. 90, recante "Mi-
sure urgenti per la semplificazione e la trasparenza amministrativa e per l'efficienza degli uffici giudiziari",
e del decreto-legge 24 giugno 2014, n. 91, recante "Disposizioni urgenti per il settore agricolo, la tutela
ambientale e l'efficientamento energetico dell'edilizia scolastica e universitaria, il rilancio e lo sviluppo
delle imprese, il contenimento dei costi gravanti sulle tariffe elettriche, nonché per la definizione imme-
diata di adempimenti derivanti dalla normativa europea" – riserve all'erario di gettito di tributi erariali."

      Beschluss der Landesregierung/Deliberazione della Giunta provinciale:

      Im ordentlichen Beiblatt Nr. 70/L zum Gesetzesanzeiger der Republik Nr. 190 vom 18. August 2014
      wurde das Gesetz vom 11. August 2014, Nr. 114, mit dem das Gesetzesdekret vom 24. Juni 2014,
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Nr. 90 (Dringende Maßnahmen zur Verwaltungsvereinfachung und Transparenz und für die Leis-
tungsfähigkeit der Gerichtsämter), mit Änderungen zum Gesetz erhoben wurde, veröffentlicht.
Im Rahmen der neuen Bestimmungen, die eingeführt werden, um die Effektivität des telematischen
Prozesses zu gewährleisten, ist Artikel 52 dazu bestimmt, die finanzielle Deckung der sich daraus
ergebenden Kosten, die durch ihre Durchführung Mindereinnahmen darstellen, zu gewährleisten
(enthalten im Kapitel 2 mit dem Titel „Bestimmungen zur Gewährleistung der Effektivität des telema-
tischen Prozesses“). Insbesondere wird mit dieser Bestimmung beabsichtigt, die Ausgaben bezüglich
der neuen Regeln über die Zustellung (Artikel 46 Absatz 1 Buchstabe d) sowie die Gebühren für die
Kopien (Artikel 52 Absatz 2 Buchstaben a), b) und c) durch die Erhöhung des von Artikel 13 des
DPR vom 30. Mai 2002, Nr. 115, vorgesehenen Einheitsbetrages zu decken, wodurch die notwendi-
gen Mehreinnahmen garantiert sind (Absatz 1).
Die Bestimmung beziffert für das Jahr 2014 und dann, ab dem Jahre 2015, das Ausmaß der ent-
sprechenden Ausgabe im vom Gesetz geschätzten Ausmaß, wobei es die Möglichkeit vorsieht, die
vom Gesetzgeber in Ermessensfreiheit festgelegten Beträge mit Dekret der zuständigen Ministerien
anzupassen (Absätze 2, 3 und 4).
Dass es sich beim Einheitsbetrag um eine Steuereinnahme des Staates handelt, ist seit dem Urteil
des Verfassungsgerichtshofs Nr. 73/2005 unbestritten.
Außerdem wurde im ordentlichen Beiblatt Nr. 72/L zum Gesetzesanzeiger der Republik Nr. 192 vom
20. August 2014 das Gesetz vom 11. August 2014, Nr. 116, mit dem das Gesetzesdekret vom 24.
Juni 2014, Nr. 91 (Dringende Maßnahmen in der Landwirtschaft, für den Umweltschutz und die
Energieeffizienz im Schul- und Universitätsbau, für den Aufschwung und die Entwicklung der Unter-
nehmen, zur Einschränkung der auf die Energietarife lastenden Kosten sowie für die sofortige Fest-
legung von vom Unionsrecht herrührenden Verpflichtungen), mit Änderungen zum Gesetz erhoben
wurde, veröffentlicht.
Im Rahmen des Kapitels I, das dringende Bestimmungen für den Aufschwung in der Landwirtschaft
beinhaltet, ist die Bestimmung nach Artikel 8 dazu bestimmt, die finanzielle Deckung einiger sich
daraus ergebenden Aufwendungen zu gewährleisten. Insbesondere wird beabsichtigt, mit dieser Be-
stimmung jene Ausgaben zu decken, die aufgrund der Anerkennung von Steuerguthaben zugunsten
bestimmter Unternehmen in Bezug auf neue Investitionen für die Stärkung des elektronischen Han-
dels und die Entwicklung neuer Produkte, Prozesse und Technologien sowie für die Zusammenarbeit
bei der Produktions- und Vertriebskette (Artikel 3 Absätze 1 und 3), durch die Bereitstellung von För-
derungen für die Aufnahme von jungen landwirtschaftlichen Arbeitern und dadurch entstehen, dass
Gewerbesteuerabzüge in Bezug auf landwirtschaftliche Arbeiter auf Zeit vorgesehen sind (Artikel 5
Absätze 2 und 13), eine Abschreibung auf die Einkommenssteuer (IRPEF) zuerkannt wird (Artikel 7
Absätze 1 und 2) sowie durch die Erhöhung, ab dem Jahre 2018, des Fonds für wirtschaftspolitische
Strukturinterventionen (Artikel 8 Absatz 1) entstehen.
Die Deckung dieser Ausgaben erfolgt zum Teil durch die Mehreinahmen, die sich aus der Aufhebung
der Bestimmung, die eine herabgesetzte Bewertung des Eigentumsertrags im Fall von Verlusten we-
gen mangelnder Bestellung und aus Gründen, die nicht auf landwirtschaftliche Techniken zurückzu-
führen sind vorsehen (Artikel 7 Absatz 3), sowie durch die Neubewertung des Eigentums- oder des
Bodenertrags (Artikel 7 Absatz 4) ergeben. Die Bestimmung legt für das Jahr 2015 (13,3 Millionen
Euro) und dann ab dem Jahr 2016 (7,6 Millionen Euro) die Mehreinnahmen fest, die sich aufgrund
der Aufhebung der besagten Bestimmungen ergeben, sowie für die Jahre 2015 (36,3 Millionen Euro)
und 2016 (28,4 Millionen Euro) und dann, ab dem Jahre 2017 (21,8 Millionen Euro) jene Mehrein-
nahmen fest, die sich aufgrund der vorgesehenen Neubewertung ergeben (Artikel 8 Absatz 2 Buch-
staben d) und e).
Es ist offensichtlich, dass es sich bei den besagten Mehreinnahmen um Steuereinahmen handelt,
deren Ertrag den autonomen Provinzen zusteht, da sie das Steueraufkommen der Einkommens-
steuer (IRPEF), die zu den direkten Steuern gehört, erhöhen.
Somit verletzen die Bestimmungen laut Artikel 53 Absatz 1 GD 90/2014 und Artikel 8 Absatz 2 Buch-
staben d) und e) GD 91/2014, dadurch dass sie Steuererträge aus staatlichen Steuern, die aufgrund
der statutarischen Bestimmungen der Autonomen Provinz Bozen zustehen, dem Staat vorbehalten,
die Sonderrechte, die der Autonomen Provinz Bozen aufgrund des Autonomiestatuts und der ent-
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sprechenden Durchführungsbestimmungen zuerkannt sind, sowie die Grundsätze der Vernünftigkeit
und der loyalen Zusammenarbeit.
Der 6. Titel des Autonomiestatuts erkennt der Region Trentino-Südtirol und den Autonomen Provin-
zen von Trient und Bozen eine besondere Finanzautonomie zu.
Mit der Vereinbarung von Mailand aus dem Jahre 2009 haben die Region Trentino-Südtirol und die
autonomen Provinzen von Trient und Bozen mit der Regierung die Änderung des VI. Abschnittes des
Autonomiestatuts, welcher eben die Finanzbestimmungen enthält, gemäß dem von Artikel 104 des-
selben Statuts vorgesehenen, verstärkten Verfahren vereinbart.
Dieses Einvernehmen hat laut Artikel 2 Absätze von 106 bis 126 des Gesetzes vom 23. Dezember
2009, Nr. 191 (Finanzgesetz 2010) zu einem neuen System der Beziehungen zum Staat im Bereich
Finanzen, auch in Durchführung des Umgestaltungsprozesses in Richtung Föderalismus auf der
Grundlage des Gesetzes vom 5. Mai 2009, Nr. 42 (Delegierung der Regierung auf dem Gebiet des
Steuerföderalismus, in Durchführung von Artikel 119 der Verfassung), geführt. In Absatz 106 wird
ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Bestimmungen in den Absätzen 107 bis 125 im Sinne und
für die Wirkungen des Artikels 104 des Autonomiestatuts genehmigt sind, weshalb die besagten
statutarischen Maßstäbe und die dazu erlassenen Bestimmungen berücksichtigt werden müssen.
Der statutarische Rahmen auf dem Gebiet der Finanzen ist unter anderem dadurch charakterisiert,
dass ausdrücklich vorgesehen wird, dass sich die Region und die autonomen Provinzen an der Ver-
wirklichung der Ausgleichs- und Solidaritätsgrundsätze sowie zur Erfüllung der finanziellen Ver-
pflichtungen, die von der gemeinschaftlichen Ordnung, vom internen Stabilitätspakt und von ande-
ren, in staatlichen Vorschriften vorgesehenen Maßnahmen zur Koordinierung der öffentlichen Finan-
zen herrühren, beitragen.
Artikel 79 definiert die Grenzen und die Modalitäten des Beitrags der autonomen Provinzen zur Ver-
wirklichung der Ziele des Finanzausgleichs und der Solidarität sowie zur Erfüllung der finanziellen
Verpflichtungen, die von der gemeinschaftlichen Ordnung, vom internen Stabilitätspakt und von an-
deren, in staatlichen Vorschriften vorgesehenen Maßnahmen zur Koordinierung der öffentlichen Fi-
nanzen herrühren. Unbeschadet der allgemeinen Ziele der öffentlichen Finanzen, sieht Absatz 3 vor,
dass die Provinz mit dem Minister für Wirtschaft und Finanzen die aus dem internen Stabilitätspakt
erwachsenden Verpflichtungen vereinbart und dass es der Provinz zusteht, die aus dem internen
Stabilitätspakt resultierenden Verpflichtungen festzulegen und die Koordinierungsbefugnisse gegen-
über den örtlichen Körperschaften, den eigenen Anstalten und sonstigen instrumentalen Einrichtun-
gen, die von ihr auf ordentlichem Wege finanziert werden, wahrzunehmen. In diesem Zusammen-
hang wird weiters festgelegt, dass die für die Regionen und die anderen Körperschaften im restlichen
Staatsgebiet ergriffenen Maßnahmen keine Anwendung finden. Weiters besagt Absatz 4, dass die
staatlichen Bestimmungen über die Verwirklichung der Ziele des Finanzausgleichs und der Solidari-
tät sowie über die Einhaltung der Verpflichtungen aus dem internen Stabilitätspakt bezüglich der
Provinz keine Anwendung finden und auf jeden Fall durch die Bestimmungen des Artikels 79 ersetzt
sind.
Insbesondere werden laut Artikel 75 des Autonomiestatuts den autonomen Provinzen die in ihrem
Gebiet eingehobenen Anteile am Ertrag der Steuereinnahmen des Staates zu (Register- und Stem-
pelsteuern sowie der Gebühren für staatliche Konzessionen, Steuer auf den Verbrauch von Tabak-
waren, Mehrwertsteuer, Akzise auf Benzin, auf das als Kraftstoff verwendete Gasöl und auf das als
Kraftstoff verwendete Flüssiggas sowie Akzisen auf andere energetische Produkte, die dort konsu-
miert werden) und auf jeden Fall neun Zehntel aller anderen direkten oder indirekten, wie immer be-
nannten Einnahmen aus Staatssteuern, die nicht bereits angeführt wurden, zuerkannt.
Außerdem sieht Artikel 75-bis des Autonomiestatuts vor, dass im Betrag der der Region und den
Provinzen abgetretenen Anteile der Steuereinnahmen des Staates auch die Einnahmen inbegriffen
sind, die das Regional- oder Landesgebiet betreffen und in Durchführung von gesetzlichen oder
Verwaltungsbestimmungen Ämtern außerhalb des Gebietes der Region oder der jeweiligen Provinz
zufließen.
Artikel 80 des Autonomiestatuts erkennt den Autonomen Provinzen von Trient und Bozen primäre
gesetzgeberische Zuständigkeit auf dem Gebiet der Lokalfinanzen zu.
Artikel 81 Absatz 2 des Autonomiestatuts sieht außerdem vor, dass, um die Gemeinden finanziell in
die Lage zu versetzen, den Zielsetzungen gerecht zu werden und die gesetzlich festgelegten Befug-
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nisse auszuüben, die Autonomen Provinzen den Gemeinden geeignete finanzielle Mittel entrichten,
die zwischen dem jeweiligen Landeshauptmann und einer einheitlichen Vertretung der betreffenden
Gemeinden zu vereinbaren sind.
Artikel 82 des Autonomiestatuts sieht vor, dass die Feststellung der Steuern auf dem Gebiet der Pro-
vinzen aufgrund von Leitlinien und strategischen Zielen erfolgt, die durch Einvernehmen zwischen
jeder Provinz und dem Minister für Wirtschaft und Finanzen und durch nachfolgende operative Ver-
einbarungen mit den Steueragenturen festgelegt werden.
Artikel 83 des Autonomiestatuts sieht außerdem vor, dass die Region, die Provinzen und die Ge-
meinden einen eigenen Haushalt haben und dass die Region und die Autonomen Provinzen die ei-
gene Gesetzgebung der staatlichen Gesetzgebung auf dem Sachgebiet Harmonisierung der öffentli-
chen Haushalte anpassen.
Das gesetzesvertretende Dekret vom 16. März 1992, Nr. 268 (Durchführungsbestimmungen zum
Autonomiestatut über das Finanzwesen auf regionaler und provinzialer Ebene), regelt taxativ (Ver-
fassungsgerichtshof, Urteile Nr. 182/2010, Nr. 142/2012 und Nr. 241/2012) die Fälle, in denen Steu-
ererträge dem Staat vorbehalten sind (Artikel 9, 10 und 10-bis) und enthält spezifische Bestimmun-
gen bezüglich der Festlegung der Staatssteuern (Artikel 13).
Insbesondere mit dem Urteil Nr. 145/2014 hat der Verfassungsgerichtshof staatliche Bestimmungen,
die dem Staatshaushalt Steuereinnahmen vorbehalten haben, die aufgrund des Statuts einer Region
mit Sonderautonomie zuerkannt sind, für verfassungswidrig erklärt, zumal die Voraussetzung der
spezifischen Zweckbestimmung fehlte. Für jenen Teil, der einen Vorbehalt zugunsten des Staates
unter Beachtung der zeitlichen Begrenzung und der spezifischen Zweckbestimmung vorsah, wurden
die Bestimmungen hingegen als rechtmäßig erkannt.
Da feststeht, dass auch der Einheitsbetrag eine Steuereinnahme ist handelt es sich um eine Ein-
nahme, die – im vom Autonomiestatut festgelegten Ausmaß – der Provinz zusteht; dies auch des-
halb, weil dieser Einheitsbetrag Steuereinnahmen, die ausdrücklich den autonomen Provinzen zu-
stehen, ersetzt. Auch die Mehreinnahmen laut Artikel 8 Absatz 2 Buchstaben d) und e) GD 91/2014
betreffen Steuern, deren Erträge dem Land zustehen. Somit verletzen diese Bestimmungen, indem
sie die entsprechenden Erträge dem Staat vorbehalten, die der Autonomen Provinz Bozen aufgrund
des Statutes zuerkannte Autonomie, zumal nicht alle von den Artikeln 9, 10 und 10/bis des geset-
zesvertretenden Dekrets Nr. 268/1992 taxativ vorgeschriebenen Voraussetzungen gegeben sind.
Insbesondere der Artikel 53 Absatz 1 GD 90/2014, der „ab dem Jahre 2015“ einen Vorbehalt zu-
gunsten des Staates vorsieht, enthält keine zeitlich begrenzte Regelung und ermöglicht es nicht, mit
einer gesonderten Verbuchung das genaue Ausmaß dieses Vorbehaltes zugunsten des Staates zu
beziffern. Was den Vorbehalt für das Jahr 2014 angeht, hat es nur den Anschein, die Voraussetzun-
gen der zeitlichen Begrenzung und der gesonderten Verbuchung seien gegeben; in Wirklichkeit han-
delt es aber sich nicht um eine provisorische und außerordentliche, sondern um eine strukturelle
Maßnahme.
Die durch diesen Vorbehalt zugunsten des Staates gedeckten Ausgaben haben nämlich kontinuierli-
chen Charakter. Aus diesem Grund wird die von der Durchführungsbestimmung verlangte Voraus-
setzung, wonach der Ertrag allfälliger Vorbehalte zugunsten des Staates für die Deckung neuer be-
sonderer gelegentlicher Ausgaben, die nicht die Zuständigkeitsbereiche der Region und der Provin-
zen betreffen, einschließlich der Ausgaben in Zusammenhang mit Naturkatastrophen, bestimmt ist,
verletzt.
Auch die Bestimmung nach Artikel 8 Absatz 2 Buchstaben d) und e) GD 91/2014 führt für jenen Teil,
mit welchem der Vorbehalt zugunsten des Staates ab bestimmten Jahren (2016 und 2017) verfügt
wird, eine endgültige Maßnahme ein, die zeitlich nicht begrenzt ist. Auch ist keine gesonderte Verbu-
chung vorgesehen. Was den Teil der Bestimmung angeht, mit dem der Vorbehalt jeweils für die
Jahre 2015 und 2016 festgelegt wird, hat es nur den Anschein, die Voraussetzungen der zeitlichen
Begrenzung und der Besonderheit seien gegeben; in Wirklichkeit handelt es sich aber auch in die-
sem Fall nicht um eine provisorische und außerordentliche, sondern um eine strukturelle Maßnahme.
Auch die durch diesen Vorbehalt zugunsten des Staates gedeckten Ausgaben haben kontinuierli-
chen Charakter. Aus diesem Grund wird wiederum die von der Durchführungsbestimmung verlangte
Voraussetzung, wonach der Ertrag allfälliger Vorbehalte zugunsten des Staates für die Deckung
neuer besonderer gelegentlicher Ausgaben, die nicht die Zuständigkeitsbereiche der Region und der
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Provinzen betreffen, einschließlich der Ausgaben in Zusammenhang mit Naturkatastrophen, be-
stimmt ist, verletzt.
Da die von der beanstandeten Bestimmung vorgesehenen Mehrerträge zum Teil allgemein für den
Fonds für wirtschaftspolitische Strukturinterventionen bestimmt sind, ist die Bedingung der genauen
Zweckbestimmung für vom Erreichen des Zieles der Sanierung der öffentlichen Finanzen verschie-
denen Zweck, so wie von der Durchführungsbestimmung verlangt, nicht gegeben.
In diesem Zusammenhang ist auch von Bedeutung, dass die Regelung der Beziehungen zwischen
dem Staat und den Sonderautonomien auf dem Gebiet der Finanzen vom Grundsatz der Einver-
nehmlichkeit geprägt ist (Verfassungsgerichtshof, Urteile Nr. 82/2007, Nr. 353/2004, Nr. 39/1984, Nr.
98/2000).
Insbesondere, was die Autonomen Provinzen von Trient und Bozen betrifft, hat der Verfassungsge-
richtshof, mit Urteil Nr. 133/2010, den Grundsatz des Einvernehmens, der die Beziehungen zwischen
Staat, Region Trentino Südtirol und Autonome Provinzen auf dem Gebiet der Finanzen regelt, be-
kräftigt: „Per quanto riguarda la Provincia autonoma di Trento, bisogna osservare che l’autonomia fi-
nanziaria della Regione Trentino-Alto Adige/Südtirol è disciplinata dal Titolo VI dello statuto speciale.
Negli articoli che vanno da 69 a 86 di tale statuto sono regolati i rapporti finanziari tra lo Stato, la Re-
gione e le Province autonome, comprese le quote di compartecipazione ai tributi erariali. Inoltre, il
primo comma dell’art. 104 dello stesso statuto stabilisce che «Fermo quanto disposto dall’articolo
103 le norme del titolo VI e quelle dell’art. 13 possono essere modificate con legge ordinaria dello
Stato su concorde richiesta del Governo e, per quanto di rispettiva competenza, della regione o delle
due province». Il richiamato art. 103 prevede, a sua volta, che le modifiche statutarie debbano avve-
nire con il procedimento previsto per le leggi costituzionali. Dalle disposizioni citate si deduce che
l’art. 104 dello statuto speciale, consentendo una modifica delle norme relative all’autonomia finanzi-
aria su concorde richiesta del Governo, della Regione o delle Province, introduce una deroga alla re-
gola prevista dall’art. 103, che impone il procedimento di revisione costituzionale per le modifiche
statutarie, abilitando la legge ordinaria a conseguire tale scopo, purché sia rispettato il principio con-
sensuale. In merito alla norma censurata nel presente giudizio, è indubbio che essa incida sui rap-
porti finanziari intercorrenti tra lo Stato, la Regione e le Province autonome, per i motivi già illustrati
nel paragrafo precedente a proposito della Regione Valle d’Aosta, e che pertanto avrebbe dovuto
essere approvata con il procedimento previsto dal citato art. 104 dello statuto speciale, ove è ri-
chiesto il necessario accordo preventivo di Stato e Regione. Di conseguenza, deve ritenersi che i pe-
riodi secondo, terzo e quarto del comma 5 dell’art. 9-bis sono costituzionalmente illegittimi, nella
parte in cui si applicano anche alla Provincia autonoma di Trento. La conclusione appena enunciata
deve estendersi anche alla Provincia autonoma di Bolzano, in base alla giurisprudenza di questa
Corte, secondo cui la dichiarazione di illegittimità costituzionale di una norma statale, a seguito del
ricorso di una Provincia autonoma, qualora sia basata sulla violazione del sistema statutario della
Regione Trentino-Alto Adige, deve estendere la sua efficacia anche all’altra (ex plurimis, sentenze n.
341 e n. 334 del 2009).“
Es ist somit offensichtlich, dass die besagten Bestimmungen die Gesamtheit der Bestimmungen än-
dert, die im Jahre 2009 von der Region Trentino-Südtirol und den Autonomen Provinzen von Trient
und Bozen mit der Regierung vereinbart wurden, um ihren Beitrag an den Zielsetzungen der öffentli-
chen Finanzen und um die Umsetzung des s.g. Steuerföderalismus zu definieren.
Diese staatlichen Bestimmungen, die noch dazu in einem ordentlichen Gesetz und somit in einer or-
dentlichen Rechtsquelle enthalten sind, bringen substantielle Änderungen von Bestimmungen des
Autonomiestatus, von Durchführungsbestimmungen und von Bestimmungen des Statuts auf dem
Gebiet der Finanzen mit sich, ohne dass die paritätischen Verfahren - wie sie von den Artikeln 103,
104 und 107 des Autonomiestatus vorgesehen sind – eingehalten wurden, wodurch die entspre-
chenden Parameter verletzt werden.
Sicherlich können mit diesen Bestimmungen, eben weil es sich um eine ordentliche Rechtsquelle
handelt, die auf keinem Einvernehmen basiert, nicht ranghöhere Rechtsquellen, so wie es die Be-
stimmungen, die im Sinne der Artikel 104 und 107 des Autonomiestatuts erlassen wurden, geändert
werden.
Es ist somit nicht rechtens, Mehreinnahmen steuerlicher Natur, die das Landesgebiet betreffen, der
Staatskasse vorzubehalten, weil mit Bestimmungen einfacher Gesetze nicht einseitig Bestimmun-
6

gen, die paritätisch im Sinne der Artikel 103, 104 und 107 des Autonomiestatuts ausgearbeitet wur-
den, geändert werden können.
Dies bedeutet auch eine Verletzung des Grundsatzes der loyalen Zusammenarbeit.
Artikel 2 Absatz 108 des Gesetzes vom 23. Dezember 2009, Nr. 191 (Finanzgesetz 2010), der im
Sinne und für die Wirkungen des Artikels 104 des Autonomiestatuts genehmigt wurde, wie in Absatz
106 desselben Artikels festgehalten ist, bestimmt, dass die der Region Trentino Südtirol und den
Autonomen Provinzen Trient und Bozen im Sinne der Artikel 69, 70 und 75 des Autonomiestatuts
zustehenden Anteile an den staatlichen Steuereinnahmen für die Steuern, die Gegenstand eines
vereinheitlichten Zahlungssystems oder einer Kompensation sind, ab 1. Jänner 2011 von der Steu-
erverwaltungsstelle laut Artikel 22 des Gesetzesvertretenden Dekrets vom 9. Juli 1997, Nr. 241 , und
für die anderen Steuern von den Subjekten, bei welchen sie eingehen, direkt an die Region und die
autonomen Provinzen auf das beim provinzialen Schatzamt des Staates auf deren Namen einge-
richtete zinslose Konto überwiesen werden, und zwar in der Art und Weise und innerhalb des Zeit-
raumes, die mit einem eigenen Dekret des Ministers für Wirtschaft und Finanzen festgesetzt werden,
der dieses im Einvernehmen mit der Region und den autonomen Provinzen erlässt. Mit dem Ministe-
rialdekret vom 20. Juli 2011 wurde die Bestimmung nach Absatz 108 durchgeführt.
Der Verfassungsgerichtshof hat des Öfteren festgehalten (Urteile Nr. 437 und 337 von 2001, Nr.
507/2000 und Nr. 138/1999), dass Finanzmaßnahmen auch Reduzierungen der Verfügbarkeiten der
Regionen mit sich bringen können; Voraussetzung ist allerdings, dass diese keine Unausgeglichen-
heit mit sich bringen, die mit den Gesamtbedürfnissen der regionalen Ausgaben unvereinbar sind
und schlussendlich die finanziellen Mittel, die die Region benötigt, um ihre Aufgaben wahrzunehmen,
unzureichend sind (Urteile Nr. 431, Nr. 381, Nr. 29 und Nr. 17 von 2004).
Die Bestimmungen des Gesetzesdekretes 90/2014 und des Gesetzesdekretes 91/2014 zielen nicht
darauf ab, die höheren Ziele der öffentlichen Finanzen zu erreichen und erfüllen somit auch aus die-
sem Grund nicht die Voraussetzungen, um die Mehrerträge dem Staat im Sinne des Gv.D. 268/1992
vorzubehalten, auch weil sie nicht im Sinne von Artikel 81 der Verfassung für die Deckung neuer be-
sonderer gelegentlicher Ausgaben bestimmt sind.
Auch halten sie nicht den Grundsatz der loyalen Zusammenarbeit und die in den Artikeln 10 und
10/bis desselben Dekrets definierten paritätischen Mechanismen sowie Artikel 79 des Autonomie-
statuts ein, in welchem genau festgelegt ist, wie die autonomen Provinzen zur Erreichung der Ziele
der öffentlichen Finanzen beitragen. Die Bestimmungen stehen auch im Widerspruch zu den besag-
ten Parametern, da dem Staatshaushalt nicht nur ein Teil der vorgesehenen Erhöhung des Steuer-
ertrages, sondern sämtliche Mehreinnahmen vorbehalten werden. Somit werden dem Staat Steuern
vorbehalten, die aufgrund von Artikel 75 des Autonomiestatuts eine andere Bestimmung haben. Es
liegt auch eine Verletzung von Artikel 136 der Verfassung vor.
Aufgrund der Artikel 8 und 9 des Autonomiestatuts hat die Provinz ausschließliche und konkurrie-
rende Gesetzgebungsbefugnisse und übt auf diesen Sachgebieten auch die entsprechenden Ver-
waltungsbefugnisse aus (Artikel 16).
Da die besagten Bestimmungen somit die Finanzautonomie des Landes, die besagten Landeszu-
ständigkeiten und die Grundsätze der Vernünftigkeit und der loyalen Zusammenarbeit verletzen, ist
es notwendig, sie vor dem Verfassungsgerichtshof anzufechten und sich aufgrund der Dringlichkeit
der Befugnis laut Artikel 54 Absatz 1 Nr. 7) des Dekrets des Präsidenten der Republik vom 31. Au-
gust 1972, Nr. 670, zu bedienen.
Dies vorausgeschickt und gestützt auf Artikel 127 Absatz 2 der Verfassung, Artikel 10 des Verfas-
sungsgesetzes Nr. 3/2001, Artikel 98 des DPR vom 31. August 1972, Nr. 670, und die Artikel 31, 32,
34 und 36 des Gesetzes vom 11. März 1953, Nr. 87,
beschließt
DIE LANDESREGIERUNG
einstimmig in gesetzmäßiger Weise
1. vor dem Verfassungsgerichtshof
a) Artikel 53 Absatz 1 des Gesetzesdekretes vom 24. Juni 2014, Nr. 90 (Dringende Maßnahmen zur
Verwaltungsvereinfachung und Transparenz und für die Leistungsfähigkeit der Gerichtsämter), mit
Änderungen zum Gesetz erhoben mit Gesetz vom 11. August 2014, Nr. 114,
7

b) Artikel 8 Absatz 2 Buchstaben d) und e) des Gesetzesdekretes vom 24. Juni 2014, Nr. 91 (Drin-
gende Maßnahmen in der Landwirtschaft, für den Umweltschutz und die Energieeffizienz im Schul-
und Universitätsbau, für den Aufschwung und die Entwicklung der Unternehmen, zur Einschränkung
der auf die Energietarife lastenden Kosten sowie für die sofortige Festlegung von vom Unionsrecht
herrührenden Verpflichtungen), mit Änderungen zum Gesetz erhoben mit Gesetz vom 11. August
2014, Nr. 116,
anzufechten, und zwar wegen Verletzung:
- der Artikel 8, 9 und 16 des Autonomiestatus für Trentino-Südtirol (Dekret des Präsidenten der Re-
publik vom 31. August 1972, Nr. 670),
- des 6. Titels des Autonomiestatuts, insbesondere Artikel 75, 75-bis, 79, 80, 81, 82, 83 und 84,
- der Artikel 103, 104 und 107 des Autonomiestatuts,
- der entsprechenden Durchführungsbestimmungen, insbesondere Gesetzesvertretendes Dekret
vom 16. März 1992, Nr. 268 (insbesondere Artikel 9, 10, 10/bis, 13, 17, 18 und 19,
- der Artikel 117, 118, 119 und 120 der Verfassung in Verbindung mit Artikel 10 des Verfassungsge-
setzes vom 18. Oktober 2001, Nr. 3,
- der Artikel 81 und 136 der Verfassung,
- des Artikels 2 Absätze 106 und 108 des Gesetzes vom 23. Dezember 2009, Nr. 191,
- der Grundsätze der loyalen Zusammenarbeit und der Vernünftigkeit,
- sowie der anderen Parameter, die von den beauftragten Verteidigern festgestellt werden,
2. mit der Vertretung und Verteidigung der Autonomen Provinz Bozen in den entsprechenden Ver-
fahren die Rechtsanwälte Renate von Guggenberg, Stephan Beikircher, Bernardi Cristina und Laura
Fadanelli, aus Bozen, und den Rechtsanwalt Michele Costa, aus Rom, zu betrauen und das Domizil
bei Letzterem in 00195 Rom, Via Bassano del Grappa Nr. 24, zu erwählen, und den Landeshaupt-
mann zu ermächtigen, diesen Verteidigern die nötigen Vollmachten, einzeln und zusammen, zu er-
teilen,
3. eine beglaubigte Kopie des gegenständlichen Beschlusses dem Präsidenten des Südtiroler
Landtages zu übermitteln, damit dieser in der ersten darauf folgenden Sitzung dem Landtag zur Ra-
tifizierung im Sinne und für die Wirkungen von Artikel 54 Absatz 1 Ziffer 7) des Dekrets des Präsi-
denten der Republik vom 31. August 1972, Nr. 670, vorgelegt wird.
                                                      ----------
Nel Supplemento ordinario n. 70/L della Gazzetta Ufficiale della Repubblica n. 190 del 18 agosto
2014 è stata pubblicata la legge 11 agosto 2014, n. 114, di conversione, con modificazioni, del de-
creto-legge 24 giugno 2014, n. 90 (Misure urgenti per la semplificazione e la trasparenza ammini-
strativa e per l'efficienza degli uffici giudiziari).
Nell’ambito delle nuove disposizioni introdotte per garantire l’effettività del processo telematico,
l’articolo 53 è destinato ad assicurare la copertura finanziaria degli oneri conseguenti, che costitui-
scono le minori entrate derivanti dall’attuazione delle medesime (contenute nel Capo II, rubricato “Di-
sposizioni per garantire l’effettività del processo telematico”). In particolare con la disposizione si in-
tende coprire la spesa derivante dall’applicazione delle nuove regole sulle notificazioni (articolo 46,
comma 1, lettera d) nonché sui diritti di copia (articolo 52, comma 2, lettere a), b) e c), attraverso
l’aumento del contributo unificato di cui all’articolo 13 del dPR 30 maggio 2002, n. 115, che garanti-
sce le necessarie maggiori entrate (comma 1).
La norma quantifica, rispettivamente, per l’anno 2014 e, in seguito, a decorrere dall’anno 2015,
l’entità della relativa spesa nella misura valutata in legge, fatti salvi i successivi eventuali adegua-
menti degli importi discrezionalmente stabiliti dal legislatore, demandati dalla stessa legge ai Mini-
steri competenti (commi 2, 3 e 4).
La natura di entrata tributaria erariale del contributo unificato è pacificamente riconosciuta dalla Corte
costituzionale a partire dalla sentenza n. 73/2005.
Inoltre, nel Supplemento ordinario n. 72/L della Gazzetta Ufficiale n. 192 del 20 agosto 2014 è stata
pubblicata la legge 11 agosto 2014, n. 116, di conversione, con modificazioni, del decreto-legge 24
giugno 2014, n. 91 (Disposizioni urgenti per il settore agricolo, la tutela ambientale e l’efficientamento
energetico dell’edilizia scolastica e universitaria, il rilancio e lo sviluppo delle imprese, il contenimento
dei costi gravanti sulle tariffe elettriche, nonché per la definizione immediata di adempimenti derivanti
dalla normativa europea).
8

Nell’ambito del Capo I recante disposizioni urgenti per il rilancio del settore agricolo, la norma di cui
all’articolo 8 è destinata ad assicurare la copertura finanziaria di alcuni degli oneri conseguenti; in
particolare con la disposizione si intende coprire la spesa derivante dall’attribuzione di un credito di
imposta a favore di determinate imprese in relazione a nuovi investimenti per il potenziamento del
commercio elettronico e per lo sviluppo di nuovi prodotti, processi e tecnologie, nonché per la coope-
razione di filiera (articolo 3, commi 1 e 3), dall’erogazione di incentivi all’assunzione di giovani lavo-
ratori agricoli e dalla previsione di deduzioni IRAP (Imposta Regionale sulle Attività Produttive) in rife-
rimento ai lavoratori agricoli a termine (articolo 5, commi 2 e 13), dall’attribuzione di una detrazione
dall’IRPEF (Imposta sui Redditi delle Persone Fisiche) (articolo 7, commi 1 e 2), dall’incremento a
partire dal 2018 del “Fondo per interventi strutturali di politica economica” (articolo 8, comma 1).
La copertura delle spese sopra individuate è assicurata, in parte, mediante l’utilizzo delle maggiori
entrate derivanti dall’abrogazione della norma che prevedeva la valutazione ridotta del reddito domi-
nicale in caso di perdite per mancata coltivazione e per cause non dipendenti dalla tecnica agraria
(articolo 7, comma 3), nonché dalla rivalutazione prevista per i redditi dominicali o agrari (articolo 7,
comma 4). La norma determina, rispettivamente, per l’anno 2015 (13,3 milioni di euro) e, in seguito,
a decorrere dall’anno 2016 (7,6 milioni di euro), le maggiori entrate previste per effetto
dell’abrogazione della norma sopra descritta, e rispettivamente per ciascuno degli anni 2015 (36,3
milioni di euro) e 2016 (28,4 milioni di euro) e, in seguito, a decorrere dall’anno 2017 (21,8 milioni di
euro) le maggiori entrate derivanti dalla prevista rivalutazione sopra indicata (articolo 8, comma 2,
lettere d) ed e).
È evidente che le predette maggiori entrate riguardano pacificamente tributi il cui gettito è devoluto
alle Province autonome, dato che comportano l’aumento del gettito IRPEF, che rientra nell’ambito
delle imposte dirette.
Quindi, le disposizioni di cui all’articolo 53, comma 1, d.l. 90/2014 e all’articolo 8, comma 2, lettere d)
ed e), d.l. 91/2014, nella parte in cui riservano all’erario gettiti di tributi erariali spettanti statutaria-
mente alla Provincia autonoma di Bolzano, sono lesive delle speciali prerogative riconosciute alla
stessa in forza dello Statuto di autonomia e delle relative norme di attuazione), nonché dei principi di
ragionevolezza e di leale collaborazione.
Il Titolo VI dello Statuto speciale di autonomia riconosce alla Regione Trentino Alto Adige/Südtirol ed
alle Province autonome di Trento e Bolzano una particolare autonomia di carattere finanziario.
Con l’Accordo di Milano del 2009, la Regione Trentino-Alto Adige e le Province autonome di Trento e
di Bolzano hanno concordato con il Governo la modificazione del Titolo VI dello Statuto di autono-
mia, recante appunto le disposizioni di carattere finanziario, secondo la procedura rinforzata prevista
dall’articolo 104 dello Statuto medesimo.
La predetta intesa ha, quindi, portato, ai sensi dell’articolo 2, commi da 106 a 126, della legge 23 di-
cembre 2009, n. 191 (legge finanziaria 2009), ad un nuovo sistema di relazioni finanziarie con lo
Stato, anche in attuazione del processo di riforma in senso federalista contenuto nella legge 5 mag-
gio 2009, n. 42 (Delega al Governo in materia di federalismo fiscale, in attuazione dell'articolo 119
della Costituzione). Il comma 106 ricorda espressamente che le disposizioni recate dai commi da
107 a 125 sono approvate ai sensi e per gli effetti del predetto articolo 104 dello Statuto speciale, per
cui vanno rispettati i predetti parametri statutari e le relative norme interposte.
Il quadro statutario in materia finanziaria si caratterizza, tra l’altro, per la previsione espressa di una
disposizione volta a disciplinare il concorso della regione e delle province autonome al consegui-
mento degli obiettivi di perequazione e di solidarietà, nonché all’assolvimento degli obblighi di carat-
tere finanziario posti dall’ordinamento comunitario, dal patto di stabilità interno e dalle altre misure di
coordinamento della finanza pubblica stabilite dalla normativa statale.
L’articolo 79 definisce i termini e le modalità del concorso delle Province autonome al conseguimento
degli obiettivi di perequazione e di solidarietà, nonché all’assolvimento degli obblighi di carattere fi-
nanziario posti dall’ordinamento comunitario, dal patto di stabilità interno e dalle altre misure di coor-
dinamento della finanza pubblica stabilite dalla normativa statale. Fermi restando gli obiettivi com-
plessivi di finanza pubblica, il comma 3 stabilisce che la Provincia concordi con il Ministero
dell’Economia e delle finanze gli obblighi relativi al patto di stabilità interno, e attribuisce alle Province
la funzione di stabilire gli obblighi relativi al patto di stabilità interno e provvedere alle funzioni di co-
ordinamento con riferimento agli enti locali ed ai propri enti ed organismi strumentali, nonché agli altri
9

enti ed organismi ad ordinamento provinciale finanziati dalla Provincia in via ordinaria. In tale conte-
sto, il medesimo comma dispone che non si applicano le misure adottate per le regioni e per gli altri
enti del restante territorio nazionale. Inoltre il comma 4 prevede che le disposizioni statali relative
all’attuazione degli obiettivi di perequazione e di solidarietà, nonché al rispetto degli obblighi derivanti
dal patto di stabilità interno, non trovano applicazione con riferimento alla Provincia e sono in ogni
caso sostituite da quanto previsto dall’articolo 79.
In particolare, l’articolo 75 dello Statuto attribuisce alle Province autonome le quote di gettito delle
entrate tributarie dello Stato indicate dallo Statuto e percette nei rispettivi territori (imposte di registro
e di bollo, tasse di concessione governativa, imposte sul consumo dei tabacchi, imposta sul valore
aggiunto, accisa sulla benzina sugli oli da gas per autotrazione e sui gas petroliferi liquefatti per au-
totrazione e le accise sui prodotti energetici), ed, in ogni caso, i nove decimi di tutte le entrate tributa-
rie erariali, dirette o indirette, comunque denominate, ulteriori rispetto a quelle sopra elencate.
Inoltre, l’articolo 75-bis dello Statuto stabilische che nell'ammontare delle quote di tributi erariali de-
volute alla regione ed alle province sono comprese anche le entrate afferenti all'ambito regionale e
provinciale ed affluite, in attuazione di disposizioni legislative o amministrative, ad uffici situati fuori
dal territorio della regione e delle rispettive province.
L’articolo 80 dello Statuto attribuisce alle Province autonome di Trento e di Bolzano la potestà legi-
slativa primaria in materia di finanza locale.
L’articolo 81, comma 2, dello Statuto prevede inoltre che, allo scopo di adeguare le finanze dei co-
muni al raggiungimento delle finalità ed all’esercizio delle funzioni stabilite dalle leggi, le Province
autonome corrispondono ai comuni stessi idonei mezzi finanziari da concordare tra il Presidente
della relativa Provincia ed una rappresentanza unitaria dei rispettivi comuni.
L’articolo 82 dello Statuto prevede che le attività di accertamento dei tributi nel territorio delle Pro-
vince sono svolte sulla base di indirizzi e obiettivi strategici definiti attraverso intese tra ciascuna Pro-
vincia e il Ministro dell’Economia e delle finanze e conseguenti accordi operativi con le agenzie fi-
scali.
L’articolo 83 dello Statuto prevede inoltre che la Regione, le Province ed i Comuni hanno un proprio
bilancio per l'esercizio finanziario e che la Regione e le Province adeguano la propria normativa alla
legislazione dello Stato in materia di armonizzazione dei bilanci pubblici.
Il decreto legislativo 16 marzo 1992, n. 268 (Norme di attuazione allo Statuto di autonomia in materia
di finanza regionale e provinciale) disciplina tassativamente le ipotesi di riserva all’erario (articoli 9,
10 e 10-bis), come riconosciuto dalla Corte costituzionale con le sentenze n. 182/2010, n. 142/2012
e n. 241/2012, e contiene specifiche disposizioni per quanto attiene l’attività di accertamento delle
imposte erariali (articolo 13).
In particolare, con la sentenza n. 145/2014 la Corte costituzionale ha dichiarato l’illegittimità costitu-
zionale di norme statali che riservavano all’erario entrate tributarie devolute per Statuto ad una Re-
gione ad autonomia differenziata, in difetto del requisito della specifica destinazione, mentre per la
parte che introduceva una riserva all’erario rispettosa del requisito della temporaneità e della speci-
fica destinazione ha confermato la legittimità della riserva.
Ora, dato per pacifico la natura di entrata tributaria erariale del contributo unificato, anche lo stesso
costituisce un’entrata di spettanza provinciale - nella misura definita dallo Statuto speciale - anche in
quanto tale contributo sostituisce tributi espressamente devoluti alle Province autonome e che le
maggiori entrate di cui all’articolo 8, comma 2, lettere d) e e), d.l. 91/2014 riguardano tributi il cui get-
tito è devoluto alle Province autonome, la riserva dei relativi gettiti all’erario è lesiva dell’autonomia
statutaria della Provincia autonoma di Bolzano, in quanto non sussistono tutti i requisiti necessari
prescritti tassativamente dagli articoli 9, 10 e 10/bis del decreto legislativo n. 268/1992.
In particolare, l’articolo 53, comma 1, d.l. 90/2014 per la parte in cui dispone la riserva all’erario “a
decorrere dall’anno 2015” non contiene una disciplina limitata nel tempo e non consente con una
contabilità separata di quantificare precisamente l’entità della predetta riserva all’erario; per la parte
in cui determina la riserva per l’anno 2014, il requisito della temporaneità e quello della separata
contabilizzazione della riserva possono apparire soddisfatti solo in apparenza, ma in realtà compor-
tano la non provvisorietà e la non straordinarietà della misura prevista e disciplinata che, quindi, si
configura come una misura strutturale.
10

In particolare, quindi, le spese coperte dalla predetta riserva all’erario sono comunque di carattere
continuativo e per questa ragione si prospetta la violazione del requisito della norma di attuazione
statutaria che prescrive che il gettito delle eventuali riserve all’erario sia destinato alla copertura “di
nuove specifiche spese di carattere non continuativo che non rientrano nelle materie di competenza
della regione o delle province, ivi comprese quelle relative a calamità naturali”.
Anche la norma di all’articolo 8, comma 2, lettere d) ed e), d.l. 91/2014, per la parte in cui dispone la
riserva all’erario a decorrere da determinate annualità (2016 e 2017) introduce una misura perma-
nente e non limitata nel tempo e non prevede una contabilità separata della predetta riserva
all’erario; per la parte in cui determina la predetta riserva con riferimento a ciascuno degli anni 2015
e 2016, il requisito della temporaneità e quello della specifica determinazione possono apparire sod-
disfatti solo in apparenza, ma in realtà anche in questo caso comportano comunque la non provviso-
rietà e la non straordinarietà della misura prevista e disciplinata che, quindi, si configura come una
misura strutturale.
Anche le spese coperte dalla predetta riserva all’erario sono comunque di carattere continuativo e
per questa ragione si prospetta ancora una volta la violazione del requisito della norma di attuazione
statutaria che prescrive che il gettito delle eventuali riserve all’erario sia destinato alla copertura di
nuove specifiche spese di carattere non continuativo che non rientrano nelle materie di competenza
della regione o delle province, ivi comprese quelle relative a calamità naturali.
In quanto le maggiori entrate previste dalla norma in contestazione sono in parte destinate in modo
generico al Fondo per interventi strutturali di politica economica, non rispettano la destinazione spe-
cifica, a finalità diverse dal generico raggiungimento degli obiettivi di riequilibrio della finanza pub-
blica, richiesta dalla normativa di attuazione statutaria delle Province autonome.
In merito rileva anche che il regime dei rapporti finanziari tra Stato e autonomie speciali è dominato
dal principio dell’accordo (Corte costituzionale, sentenze n. 82 del 2007, n. 353 del 2004, n. 39 del
1984, n. 98 del 2000).
In particolare, per le Province autonome di Trento e di Bolzano la Corte costituzionale (sentenza n.
133 del 2010) ha ribadito il principio consensuale che regola i rapporti finanziari tra lo Stato e la Re-
gione Trentino-Alto Adige/Südtirol e le Province autonome: „Per quanto riguarda la Provincia auto-
noma di Trento, bisogna osservare che l’autonomia finanziaria della Regione Trentino-Alto
Adige/Südtirol è disciplinata dal Titolo VI dello statuto speciale. Negli articoli che vanno da 69 a 86 di
tale statuto sono regolati i rapporti finanziari tra lo Stato, la Regione e le Province autonome, com-
prese le quote di compartecipazione ai tributi erariali. Inoltre, il primo comma dell’art. 104 dello
stesso statuto stabilisce che «Fermo quanto disposto dall’articolo 103 le norme del titolo VI e quelle
dell’art. 13 possono essere modificate con legge ordinaria dello Stato su concorde richiesta del Go-
verno e, per quanto di rispettiva competenza, della regione o delle due province». Il richiamato art.
103 prevede, a sua volta, che le modifiche statutarie debbano avvenire con il procedimento previsto
per le leggi costituzionali. Dalle disposizioni citate si deduce che l’art. 104 dello statuto speciale, con-
sentendo una modifica delle norme relative all’autonomia finanziaria su concorde richiesta del Go-
verno, della Regione o delle Province, introduce una deroga alla regola prevista dall’art. 103, che im-
pone il procedimento di revisione costituzionale per le modifiche statutarie, abilitando la legge ordina-
ria a conseguire tale scopo, purché sia rispettato il principio consensuale. In merito alla norma cen-
surata nel presente giudizio, è indubbio che essa incida sui rapporti finanziari intercorrenti tra lo
Stato, la Regione e le Province autonome, per i motivi già illustrati nel paragrafo precedente a propo-
sito della Regione Valle d’Aosta, e che pertanto avrebbe dovuto essere approvata con il procedi-
mento previsto dal citato art. 104 dello statuto speciale, ove è richiesto il necessario accordo preven-
tivo di Stato e Regione. Di conseguenza, deve ritenersi che i periodi secondo, terzo e quarto del
comma 5 dell’art. 9-bis sono costituzionalmente illegittimi, nella parte in cui si applicano anche alla
Provincia autonoma di Trento. La conclusione appena enunciata deve estendersi anche alla Provin-
cia autonoma di Bolzano, in base alla giurisprudenza di questa Corte, secondo cui la dichiarazione di
illegittimità costituzionale di una norma statale, a seguito del ricorso di una Provincia autonoma,
qualora sia basata sulla violazione del sistema statutario della Regione Trentino-Alto Adige, deve
estendere la sua efficacia anche all’altra (ex plurimis, sentenze n. 341 e n. 334 del 2009).“
È, pertanto, evidente che le disposizioni in questione introducono modificazioni nel complesso delle
disposizioni concordate con il Governo dalla Regione Trentino-Alto Adige/Südtirol e dalle Province
11

autonome di Trento e Bolzano nel 2009 al fine di definire il loro concorso agli obiettivi di finanza pub-
blica e per realizzare il processo di attuazione del c.d. federalismo fiscale.
Dette disposizioni statali sono contenute in una legge ordinaria e, quindi, in una fonte legislativa ordi-
naria, comportano la sostanziale modifica di norme dello Statuto speciale, di norme di attuazione
statutaria, ovvero di norme autorizzate dallo Statuto in materia finanziaria, senza l’osservanza delle
procedure paritetiche prescritte dagli articoli 103, 104, e 107 dello Statuto, con conseguente viola-
zione dei predetti parametri.
Sicuramente tali disposizioni, in quanto appunto fonte normativa ordinaria, non fondata su di
un’intesa, non abilitano a modificare fonti sovraordinate, costituite dalle norme emanate ai sensi degli
articoli 104 e 107 dello Statuto speciale.
Non è, pertanto, legittimo riservare all’erario le maggiori entrate di natura tributaria afferenti all’ambito
provinciale, perché con disposizioni di legge ordinaria non possono essere modificate unilateral-
mente norme definite pariteticamente ai sensi degli articoli 103, 104, e 107 dello Statuto speciale.
Un tanto costituisce anche la violazione del principio di leale collaborazione.
Il comma 108 dell’articolo 2 della legge 23 dicembre 2009, n. 191 (Legge finanziaria 2010), appro-
vato ai sensi e per gli effetti dell’articolo 104 Statuto - come ulteriormente precisato dal comma 106
dello stesso articolo – dispone che le quote dei proventi erariali spettanti alla Regione Trentino-Alto
Adige/Südtirol e alle Province autonome di Trento e di Bolzano ai sensi degli articoli 69, 70 e 75 dello
Statuto, a decorrere dal 1°gennaio 2011, sono riversate dalla struttura di gestione individuata
dall’articolo 22 del decreto legislativo 9 luglio 1997, n. 241, per i tributi oggetto di versamento unifi-
cato e di compensazione, e dai soggetti a cui affluiscono, per gli altri tributi, direttamente alla Re-
gione e alle Province autonome sul conto infruttifero, intestato ai medesimi enti, istituito presso la te-
soreria provinciale dello Stato, nei modi e nei tempi da definire con apposito decreto del Ministro
dell’Economia e delle finanze, adottato previa intesa con la regione e le Province autonome. Con il
decreto ministeriale 20 luglio 2011 è stata data attuazione al predetto comma 108.
La Corte costituzionale ha affermato più volte (sentenze n. 437 e n. 337 del 2001, n. 507 del 2000, n.
138 del 1999) che, a seguito di manovre di finanza pubblica, possono anche determinarsi riduzioni
nella disponibilità finanziaria delle regioni, purché esse non siano tali da comportare uno squilibrio in-
compatibile con le complessive esigenze di spesa regionale e, in definitiva, rendano insufficienti i
mezzi finanziari dei quali la regione stessa dispone per l’adempimento dei propri compiti (sentenza n.
431 del 2004, sentenze n. 381, n. 29 e n. 17 del 2004).
Le previsioni contenute nel decreto-legge 90/2014 e nel decreto-legge 91/2014, in quanto non desti-
nate alle esigenze di raggiungimento degli obiettivi di finanza pubblica, anche per questo non sono
riconducibili alle condizioni in cui è ammessa la riserva all’erario del maggior gettito di tributi erariali
ai sensi del d.lgs. 268/1992, anche perché non destinati alla copertura, ai sensi dell’articolo 81 della
Costituzione, di nuove specifiche spese di carattere non continuativo.
Né risultano rispettose del principio di leale collaborazione e dei meccanismi paritetici definiti negli
articoli 10 e 10/bis del medesimo d.lgs. e nell’articolo 79 dello Statuto speciale, che definisce specifi-
camente le modalità del concorso delle Province autonome agli obiettivi di finanza pubblica; le dispo-
sizioni statali si pongono altresì in contrasto con i predetti parametri in quanto non riserva all’erario
“una quota del previsto incremento del gettito tributario”, ma tutte le maggiori entrate. Si determina
così la riserva allo Stato di tributi che dovrebbero seguire la destinazione statutaria ai sensi
dell’articolo 75 dello Statuto. Sussiste altresì la violazione dell’articolo 136 della Costituzione.
Questa Provincia è titolare di potestà legislativa primaria e secondaria nelle materie di cui agli articoli
8 e 9 dello Statuto e vi esercita anche la correlativa potestà amministrativa (articolo 16).
Essendo, quindi, le predette disposizioni lesive dell’autonomia finanziaria provinciale, delle compe-
tenze provinciali nonché dei principi di ragionevolezza e della leale collaborazione, si rende necessa-
rio impugnare le stesse innanzi alla Corte Costituzionale e, stante l’urgenza, di avvalersi del potere di
cui all’articolo 54, comma 1, cifra 7), del D.P.R. 31 agosto 1972, n. 670.
Ciò premesso e visti l’articolo 127, secondo comma, della Costituzione, l’articolo 10 della legge co-
stituzionale n. 3 del 2001, l’articolo 98 del D.P.R. 31 agosto 1972, n. 670, nonché gli articoli 31, 32,
34 e 36 della legge 11 marzo 1953, n. 87,
LA GIUNTA PROVINCIALE
delibera
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