AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT FRANKREICH - Exkurs: Fürstentum Monaco - WKO
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AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT FRANKREICH Exkurs: Fürstentum Monaco AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER PARIS März 2020
2 Eine Information des AußenwirtschaftsCenters Paris Wirtschaftsdelegierter Mag. Christian H. SCHIERER T +33 1 53 23 05 05 E paris@wko.at W wko.at/aussenwirtschaft/fr HEAD OFFICE Mag. Martin Meischl T 05 90 900 4450 E aussenwirtschaft.westeuropa@wko.at fb.com/aussenwirtschaft twitter.com/wko_ac_fra linkedIn.com/company/aussenwirtschaft-austria youtube.com/aussenwirtschaft flickr.com/aussenwirtschaftaustria www.austria-ist-ueberall.at Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die Rechte der Verbreitung, der Vervielfältigung, der Übersetzung, des Nachdrucks und die Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege durch Fotokopie, Mikro- film oder andere elektronische Verfahren sowie der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, der Wirtschaftskammer Österreich - AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA vorbehalten. Die Wiedergabe mit Quellenangabe ist vorbehaltlich anders lautender Bestimmungen gestattet. Es wird darauf hingewiesen, dass alle Angaben trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung der Wirtschaftskammer Österreich - AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA ausgeschlossen ist. Darüber hinaus ist jede gewerbliche Nutzung dieses Werkes der Wirtschaftskammer Österreich – AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA vorbehalten. © AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA DER WKÖ Offenlegung nach § 25 Mediengesetz i.d.g.F.: Herausgeber, Medieninhaber (Verleger) und Hersteller: WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH | AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA Wiedner Hauptstraße 63, Postfach 150, 1045 Wien Redaktion: AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER PARIS | T+33 1 53 23 05 05 F+33 1 47 20 64 42 | E paris@wko.at | W wko.at/aussenwirtschaft/fr Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
3 AUSSENWIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT FRANKREICH (Rückblick 2019, Ausblick 2020) Frankreich: 3.wichtigster EU-Handelspartner Österreichs, Nummer 5 weltweit. Österreichische Exporte nach Frankreich steigen um +7,6%, (EUR 6,27 Mrd.,1-11/2019) an. Inlandsnachfrage & Re-Industrialisierung stützen reales BIP-Wachstum +1,3% (2020: +1,3 %) Pensions- und Arbeitslosengeld-Reform schreiten weiter voran Budget-Defizit bei 3,2% im Jahr 2019 (2020: 2,5%) Arbeitslosigkeit sinkt weiter 8,3% (2020: 8,0%) Kommunalwahlen im März 2020 Wirtschaftskennzahlen 2018 2019 2020 (e) Nominales Bruttoinlandsprodukt in Mrd. Euro1 2.354 2.420 2.490 Bruttoinlandsprodukt/Kopf in US-Dollar2 46.764 48.401 49.808 Bevölkerung in Mio.3 67,1 67,4 67,4 Reales Wirtschaftswachstum in % 4 1,7 1,3 1,3 Inflationsrate in %5 2,1 1,3 1,4 Arbeitslosenrate in %6 8,8 8,3 8,0 Wechselkurs der Landeswährung zu US-Dollar 1,181 1,12 1,13 Warenexporte des Landes, in Mrd. EUR 517,44 533,92 554,39 Warenimporte des Landes, in Mrd. EUR 567,06 588,75 599,73 Handelsbilanzdefizit, in Mrd. EUR -49,7 -54,73 54,33 Wirtschaftsleistung des Landes 2018, Weltwertung:8 Rang 6 Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich 2017 2018 1-11/19 Veränderung in % Österreichische Warenexporte, in Mio. Euro 7.008 6.397 6.268 +7,6% Österreichische Warenimporte, in Mio. Euro 3.952 4.295 3.853 -3,3% Österreichische Dienstleistungsexporte, in Mio. Euro9 1.253 1.352 374 +2,1% Österreichische Dienstleistungsimporte, in Mio. Euro10 1.102 1.145 265 +17,3% Österreichische Direktinvestitionen11, Stand 2018: 4.192Mio. Euro Beschäftigte bei österr. Direktinvestitionen12, Stand 2018: 15.200 Direktinvestitionen aus FR in Ö13, Stand 2018: 4.949Mio. Euro Beschäftigte in Österreich bei Direktinvestitionen aus Frankreich 14: 9.355 Wichtigster Warenexportmarkt für Österreich in EU: 3. Rang Wichtigster Warenexportmarkt für Österreich weltweit: 5. Rang Quelle: The Economist Intelligence Unit (EIU), EU harmonisiert 1-2,4,5,6 3 Quelle: Insee - Institut national de la statistique et des études économiques (inkl. Mayotte) 8 Quelle: Weltbank 9-14 Quelle: Österreichische Nationalbank Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
4 1. Wirtschaftslage Politisch stabile Mehr- Der seit Mai 2017 für 5 Jahre regierende französische Staatspräsident, Emmanuel heiten erlauben weitere Macron, und seine zentristische Bewegung LaREM – La République en marche, hat Reformprozesse... inzwischen die Halbzeit seiner Regierungsperiode überschritten. Nach schwierigen Monaten der Gelbwesten-Proteste verfügt die Regierung mit Unterstützung der Par- tei MoDem - Mouvement démocrate von Francois Bayrou weiterhin über eine ausrei- chende politische Mehrheit im französischen Unterhaus (Assemblée nationale, 413 der 577 Sitze) um das ambitionierte Wirtschafts- und Reformprogramm durchzuset- …der aktuelle Streik ist zen. Die aktuellen Reformen des Pensionssystems werden derzeit durch Streiks ge- Teil des politischen Pro- bremst, dies ist in Frankreich jedoch als Teil des normalen politischen Prozesses zu zesses sehen. Es findet derzeit im Rahmen von Verhandlungen der Regierung mit den Ge- werkschaften ein Annäherungsprozess statt. Die landesweiten Bürgermeisterwahlen im März werden ein guter Indikator dafür sein, wie stark sich die verhältnismäßig junge Partei regional verwurzeln konnte. Die Stabilität des Landes und der Fortschritt auf wirtschaftspolitischer Ebene kön- nen sich nachwievor sehen lassen. Auch wenn die positiven Effekte geringerer Energiekosten und eines schwachen Eu- ros gegenüber dem US-Dollar abnehmen, so sind ein bevorstehender BREXIT, ein bis vor Kurzem noch schwelender Handelsstreit mit den Vereinigten Staaten (Stich- worte: GAFA-Besteuerung, Boeing- und Airbus-Subventionen), ein prononcierterer Handelskonflikt zwischen den USA und der V.R. China und eine sich abschwächende Weltwirtschaft Szenarien, welche den Reformprozess etwas verzögern könnten. Wir gehen allerdings davon aus, dass Staatspräsident Emmanuel Macron bis zum Ende …variable makroökono- seines Mandates im Jahre 2022 genügend Zeit hat Frankreich als treibende Kraft Eu- mische Szenarien und ropas zu positionieren, um ausländische Investoren von der Attraktivität des Landes Vorbildwirkung stehen zu überzeugen, das Wirtschaftswachstum weiter anzukurbeln, Steuersätze weiter zu auf der Agenda 2020. senken, das Leistungsbilanzdefizit auf unter 1% und das Budgetdefizit auf unter 3% (2019: 3,2%) des BIP zu drücken und die öffentlichen Ausgaben als auch die Arbeits- losigkeit weiter zu reduzieren. Frankreich wird alles daran setzen von der voran- schreitenden Globalisierung und Digitalisierung stark zu profitieren und gleichzeitig die sozialen Standards zu halten. Das französische Modell soll Vorbild für andere Staaten werden und z.B. das skandinavische Wohlfahrtssystem neu abbilden. Frankreich ist eine der produktivsten Volkswirtschaften der Welt, leidet jedoch unter einer fast schon chronischen Unterauslastung des Faktors Arbeit. Dies spiegelt sich auch in einer hohen – wenngleich nunmehr sinkenden – Arbeitslosigkeit wider. Die Arbeitszeiten gehören neben Schweden und Norwegen zu einer der niedrigsten in- nerhalb der OECD-Länder. Durchschnittlich werden in Frankreich 1.616,2 Stunden bzw. rund 202 Tage, in Österreich 1.738,2 bzw. 217 Tage gearbeitet. Die Neufassung des französischen Arbeitsgesetzes, die Veränderung der Krankenkassen und eine Steigende Produktivität Novellierung des Pensionsrechts sind daher ein wesentliches Ziel der Regierung. und Re-Industrialisie- Diese werden trotz des starken Widerstands von Seiten der Gewerkschaften im Par- rung gewinnen weiter lament beschlossen. Zu den wichtigsten Reformpunkten des Gesetzes gehört eine an Fahrt… größere Flexibilität bei Entlassungen und bei der Festsetzung der Arbeitszeit, was die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erhöhen soll. Gleichzeitig erhielten die Sozialpartner mehr Verhandlungsmöglichkeiten auf Betriebsebene und Saisonarbei- ter wurden sozial besser abgesichert. Änderungen gab es auch beim Recht auf Fort- bildung. Aufgrund der positiven demographischen Entwicklung wird Frankreich langfristig zur Bundesrepublik Deutschland aufschließen können. Die vier wichtigsten Themenschwerpunkte der Regierung umfassen auch eine Fülle von vornehmlich wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die in der laufenden Legislatur- periode bis zu den Neuwahlen im Jahre 2022 umgesetzt werden sollen: Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
5 1. Liberalisierung: Die Dezentralisierung Frankreichs, Steigerung der Effizienz und der Produktivität (Unternehmensgesetz PACTE - Plan d'action pour la croissance et la transformation des entreprises)), die Neuaufstellung Finanzierung der Lehrlingsaus- …und basieren auf bildung, Deregulierung des Arbeitsmarktes (z.B. generelle Erleichterung von Kündi- vier strategischen wirt- gungen und Deckelung der damit verbundenen Arbeitgeberkosten, Verhandlungen auf schaftspolitischen Maß- Firmenebene statt auf Industrie- und Kollektivvertragsniveau); nahmen. 2. Flexibilität und Entbürokratisierung: Ausbau des e-governments (Frankreich rangiert an 16. Stelle der EU-Länder im Bereich Digitalisierung und das obgleich e- commerce rund EUR 82 Mrd. (+14%) ausmacht), die unpopuläre Teilprivatisierung staatsnaher Betriebe (Stichwort: staatliche Eisenbahngesellschaft SNCF, Flughäfen), Veränderung des Beamten-Status und Abbau von 150.000 Beamten, Schaffen eines flexibleren und zentralen Sozialhilfe-/Krankenkassensystems, welches die über 40 derzeitigen Systeme reduzieren soll. Das Heranführen des französischen Wohl- fahrtssystems an die Systematik skandinavischer „Flexicurity“-Modelle. Schaffen ei- nes mit EUR 10 Mrd. dotierten Innovationsfonds; 3. Migration: Das Europathema schlechthin, welches Frankreich in besonderem Maße beschäftigt. Die Reduktion der Dauer der Asylverfahren von 11 auf 6 Monate, die effizi- entere Rückführung, Drängen auf Wiederaufnahmen durch Herkunftsländer; 4. Repositionierung: Frankreich wird innerhalb der Europäischen Union wieder als starker, ja treibender, Partner wahrgenommen und hat binnen kürzester Zeit wieder jene Rolle auf der Bühne der Weltpolitik (Stichworte: G7-Gipfel, Russland, EZB-Beset- zung) eingenommen, die ihr nach eigener Einschätzung zusteht. Das Hexagon profitiert dabei von der Globalisierung und der digitalen Disruption ebenso wie von den Verände- rungen in der wirtschaftsgeopolitischen Polarität. Die durchwegs positiven Trends, z.B. Reduktion der Abgabenlast auf 45% und An- steigen der Kaufkraft der Bevölkerung um 1%, schaffen bei der französischen Bevöl- kerung trotz steigender Inflation, welche 2018 bei rund 2,1% lag (unter dem OECD- Durchschnitt), neues Vertrauen in die Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Entwick- lungen. Wir rechnen mit einer Inflation von 1,3% in diesem Jahr und einem weiter Das Vertrauen von Un- positiven Ausblick vor allem ab 2021 wenn die externe Produktnachfrage wieder an- ternehmen und Konsu- steigt. Die wiedererstarkende Inlandsnachfrage trägt zu einem wesentlichen Plus menten in das Wirt- bei der Produktion von Konsumgütern und dem wichtigen Indikator von neu zu schaftswachstum steigt schaffendem Wohnraum und KFZ-Neuanschaffungen bei. Privatkonsum ist dabei der weiter. stärkste Treiber und trägt mit 0,8% zum gesamten BIP-Wachstum von 1,3% bei. Ein weiterer Anstieg um 1,5% im Jahr 2019 lässt ebenso positiv in die Zukunft blicken wie Staatsausgaben von +1,1%, welche zu 0,3% zum BIP-Wachstum 2019 beitragen. Die bereits durchgeführte Einkommens- und Gewerbesteuerreform sowie erfolg- reich umgesetzte Einführung einer Quellensteuer werden die Wirtschaft Frankreichs weiter ankurbeln. Die Bruttowertschöpfung nach Sektoren stellt sich in Frankreich (Österreich-Wert in Die strukturelle Wert- Klammer) wie folgt dar: Landwirtschaft: 1,7% (1,2%), Produktionsbereich (inkl. Indust- schöpfung basiert auf rie): 19,4% (28,3%), Tendenz steigend. Dienstleistungen: 78,9% (70,5%), Tendenz stei- dem Dienstleistungs- gend. Die Erwerbstätigen nach Sektor, Agrar: 2,6% (3,9%), Produktionsbereich: 20,5% sektor und…. (25%) spiegeln gleichfalls die starke Dienstleistungsausprägung Frankreichs mit 76,9% (71,1%) dar. Wesentliches Element des französischen Strukturwandels ist neben der geforderten Re-Industrialisierung Frankreichs der Dienstleistungssektor. Zu den am schnellsten wachsenden Dienstleistungssektoren gehören die Kommunikations-, Informatik- und Informationsbranche. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
6 Faktor Arbeit wird neu Die traditionell hohe Arbeitslosigkeit stellt immer noch eine Herausforderung dar, bewertet, strukturelle wenngleich die Gesamtjahreszahlen der Regierung ein gutes Zeugnis ausstellen Arbeitslosigkeit sinkt (2017: 9,1%, 2018: 8,7%, 2019: 8,3%) und eine weitere zu erwartende Abnahme 2020 weiter. auf 8,0%. Die Neubewertung des Faktors Arbeit wird durch Steuermaßnahmen, Ab- gabenentlastungen und Erleichterungen beim Arbeitsrecht, Entrümpelung der Pen- sionsansprüche und Reduktion der Arbeitslosenentschädigung sowie neuen staatli- chen als auch privatwirtschaftlichen Investitionsinitiativen zur Re-Industrialisierung geben weiter Anlass zur Hoffnung, dass das nach Deutschland zweitbevölkerungs- reichste EU Mitgliedsland (66,9 Mio. Einwohner) sich weiter positiv entwickelt. Mit der Initiierung von Großprojekten wie z.B. Le Grand Paris, dem größten Stadter- Hohe Investitionen in weiterungsprojekt in Europa, der Austragung der Schi-WM 2023 in Courchevel-Méri- Infrastrukturprojekte…. bel und der Abhaltung der Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris, werden jetzt wichtige Weichenstellungen und strategische Großinvestitionen für die Zukunft des Landes vorgenommen. Gleichzeitig – und dies ist der Balanceakt der macronschen Gratwanderung - müssen die proklamierten Reformpläne zu einer wesentlichen Stärkung des Wirtschaftswachstums führen, ohne dieses im Keim zu ersticken. Da- bei spielt auch die Entwicklung des französischen Automobilsektors – der zweitwich- tigste in der EU – eine große Rolle. Die Zahl der Neuzulassungen nimmt tendenziell ab und die Verlagerung der Produktion nach v.a. Spanien, Marokko und in die Slowa- kei spiegeln neue Realitäten wieder. Frankreich leidet traditionell unter einem Exportdefizit. Dies basiert allerdings zu ei- ...dem stetig wachsen- nem Großteil auf dem Faktum, dass die gewichtigen CAC40 (Börse notierten Unter- den Exportgeschäft. nehmen, siehe Exkurs „Besondere Entwicklungen“) in ausländischen Märkten pro- duzieren, um nicht exportieren zu müssen. Dennoch wird alles darangesetzt, um mit französischen Produkten auf den Weltmärkten präsenter zu sein. Dabei setzt man auch auf die Flugzeugträger-Funktion in den Markt der 280 Mio. Einwohner umfas- sende Frankophonie. Frankreich ist der fünftgrößte Exporteur von Waren und Dienstleistungen weltweit. Traditionell verzeichnet die französische Exportwirtschaft einen starken Handelsbilanzüberschuss im Bereich von Dienstleistungen und ein starkes Defizit bei Waren und Gütern. 2018 betrugen die französischen Exporte EUR 498 Mrd. Es ist zu erwarten, dass diese 2019 weiter auf EUR 520 Mrd. ansteigen wer- den. Die Zeichen stehen also auf Veränderung und Wachstum. Es sind vor allem die französische Luftfahrtindustrie, die chemische Industrie, die KHOL ist Frankreichs Maschinenbauindustrie und die Automobilindustrie, die diese Entwicklung tragen. Antwort auf GAFA Die wichtigsten Exportprodukte sind neben Maschinen und Transportausstattung (39,1%), Chemikalien (18,8%), Lebensmittel, Getränke und Tabakwaren (11,7%) so- wie mineralische Grundstoffe und Ölprodukte (3,6%). Die französischen Exporte im Luxussegment z.B. Lederwaren, Textilien, Kosmetik und Parfums der sogenannten KHOL (Kering, Hermès, L´Oréal, LVMH), trotzen der schwächelnden Weltwirt- schaftsentwicklung, dies aufgrund der besonders guten Nachfrage in Asien. Den- noch, Frankreichs Außenwirtschaft fehlt es bislang an einer strategischen Export- kultur vor allem der KMUs. Die Anzahl der Firmen die exportieren, beträgt nur rund 125.000 Unternehmen. In Italien sind es vergleichsweise 250.000 und in Deutschland 360.000 Export-Unternehmen. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
7 2. Besondere Entwicklungen Konsensuale Reform- Nach finanziellen und steuerlichen Zugeständnissen in der Höhe von EUR 10 Mrd., maßnahmen und Steu- welche die Kaufkraft vor allem der Kleinstverdiener und Pensionisten steigern sollen ererleichterungen und der zwischen Mitte Jänner bis März 2019 landesweit abgehaltenen „Nationalen werden umgesetzt. Debatte“, ein Bürgerdialog, setzt die Regierung Macron auf konsensuale Reform- maßnahmen. Zu erwartende Steuersenkungen, z.B. die Reduktion der Körper- schaftssteuer für KMUs (bis max. EUR 75.000,- Gewinn) von bislang 33,3% auf 28% und weiter auf 25% bis zum Jahre 2022 und Maßnahmen zur Arbeitsplatzschaffung werden sich positiv auf das Verbraucherverhalten auswirken. Die effektive Körper- schaftssteuerrate i.d.H. von knapp 20%, liegt unter dem EU-Durchschnitt und auch die Mehrwertsteuerrate von 20% wird bei einer Mehrheit von Produkten unterschrit- ten. Der Einkommenssteuersatz liegt bei ca. 45%. Die Abschaffung der Wohnraum- steuer für knapp 70% der französischen Haushalte sowie die Steuer auf Großvermö- gen und die eingeführte Quellenbesteuerung nach dem angelsächsischen PAYE (pay- as-you-earn) System unterstützen den Reformkurs in Frankreich. Frankreich akzentu- Seien es die Nominierung von Christine Lagarde, der ehemaligen IMF-Chefin als iert seine Wirtschafts- erste Frau an der Spitze der EZB, die Unterstützung der bulgarischen Kandidatin position Kristalina Georgieva im IMF, die Auswahl der EU-Kommissare oder aber auch die bi- lateralen Treffen mit Boris Johnson anlässlich des bevorstehenden BREXIT oder die „détant“-Gespräche mit Vladimir Putin im südfranzösischen Fort de Brégançon vor dem G7 Gipfel an der Atlantikküste in Biarritz oder aber auch die Einladung des Iran zu informellen Gesprächen, Frankreich positioniert sich nicht nur wirtschaftspoli- tisch ganz klar. Frankreich übernimmt auch eine internationale Vorreiterrolle bei der Besteuerung der GAFAs, bei Regulativen für eine CO2-Besteuerung und die zu klä- rende Rolle der V.R. China bei der letzten Netzwerkgeneration 5G. Frankreichs Rolle bei Im Juli 2019 implementierte Frankreich die sogenannte GAFA (Google, Apple, Face- der Digitalsteuer und book und Amazon)-Steuer um die seit Jahren anhaltende Steueroptimierung zu un- beim BREXIT sind klar terbinden. Aufgrund der Tatsache, dass die USA unter Präsident Trump dies als ge- zielte Maßnahme gegen ausschließlich amerikanische Unternehmen auffasste, drohte Trump mit der Einführung von Strafzöllen auf v.a. französische Weine. Man ei- nigte sich schlussendlich auf einen OECD-Konsensus. Hintergrund des Streites ist allerdings eine gewisse Frustration Europas mit US-amerikanischen Avancen im Be- reich exterritorialer Sanktionen, welche wiederum europäische Unternehmen trifft, die z.B. den iranischen Markt verlassen mussten, wollten sie weiterhin in den US- amerikanischen Markt liefern. Frankreich hielt bei Redaktionsschluss an der Besteu- erung fest und sucht nach Verbündeten innert der EU. Mit der Wiederwahl Boris Johnsons als britischer Premierminister und einem dadurch immer wahrscheinli- cheren BREXIT nimmt die Verlagerung insbes. von Unternehmen aus dem Finanz- sektor nach Frankreichs zu. Rund 50 Finanzunternehmen mit 2.000 Arbeitsplätzen haben ihren Sitz bereits von London nach Paris verlegt. Darüber hinaus ist zu erwar- ten, dass mit dem Austritt Großbritanniens aus der EU die Rolle Frankreichs im der Europäischen Verteidigungspolitik ebenso steigt. Ohne Großbritannien ist Frankreich als einziges EU-Land ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates Der sogenannte französische CAC 40 Börse-Kursindex (exkl. Dividenden) der rund 40 führende französische Aktiengesellschaften, die an der Pariser Börse gehandelt wer- den abbildet, nimmt seit der Fusion des französischen Giganten Thales mit Gemalto im Juni und angespornt durch die positive September-Wirtschaftsstimmung wieder an Fahrt auf. Gleichzeitig kam es zu einer radikalen Verjüngungskur: Atos, STMicro- electronics, Dassault Systèmes bestätigen die neue Ausrichtung der von Euronext gemanagten Börse in Paris in Richtung Technologie und Innovation. Der Automobil- sektor hingegen verliert durch den Abgang von Valeo etwas an Bedeutung und wird Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
8 Auch der CAC 40 derzeit nur noch durch Peugeot, Renault und Michelin abgebildet. Der Luxuskonzern nimmt an Fahrt auf Hermès ist das „new kid on the block“ und ersetzte LafargeHolcim. Mit 5.390 Punk- ten im September liegt der CAC 40 sehr deutlich über dem Jänner Kurs von 5.200 Punkten. Mit einem Absinken von bis zu 10%-Punkten kann aufgrund des sich aus- breitenden Corona-Virus gerechnet werden. Kommunalwahlen in Die insgesamt 34.968 Kommunen Frankreichs wählen in zwei Durchgängen am 15. Frankreich und am 22. März 2020 Bürgermeister. Während sich die parteipolitische Landschaft auf nationaler Ebene seit den letzten Kommunalwahlen im Jahr 2014 stark verändert hat, herrscht auf kommunaler Ebene Beständigkeit. Eine große Mehrheit der Franzo- sen ist mit der Arbeit ihrer Bürgermeister sehr zufrieden: 75 Prozent haben eine gute, wenn nicht sogar sehr gute Meinung über die geleistete Arbeit ihrer Kommu- nalvertreter. 3. Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich Frankreich: Der Top- Mit einem bilateralen Handelsvolumen (inkl. Dienstleistungsexporte) von rund Markt für Österreichs EUR 13 Mrd. im Jahr 2018 ist Frankreich auch 2019 und einem Zuwachs von Exportwirtschaft +7,6% in Q1-Q3 der fünftwichtigste Exportmarkt Österreichs weltweit und der drittwichtigste in der EU, hinter Deutschland und Italien. Das Aktivum in der Handelsbilanz mit Frankreich ist mit fast EUR 2,1 Mrd. eines der höchsten welt- weit. Die österreichischen Exporte nach Frankreich basieren zwar auch auf so- genannten Sondereffekten bei der antizyklischen Lieferung von Hormonen, al- lerdings ist der positive Trend über fast alle Warengruppen weiterhin stimmig und führt zu einem bereinigten satten Exportplus von knapp 7%. Die traditionellen Lieferungen von Maschinenbauerzeugnissen und Lieferungen in die bedeutende französische Automotiv- und Aeronautik-Industrie schlägt mit … findet sich weiter +7,3%, d.s. EUR 1,5 Mrd. zu Buche. Wir erwarten jedoch aufgrund der Verlage- auf Expansionskurs… rung von Produktionsstätten in der Automobilindustrie in Richtung Ost-Europa und die Levante eine gewisse Verschiebung der Warenströme. Aber auch bei Nahrungsmitteln, hier vor allem Biolebensmittel, kann ein sattes Plus in einem verwöhnten Lebensmittelmarkt verzeichnet werden. Wichtigste Exportprodukte sind dabei feine Backwaren, Pizzen, Zuckerwaren, Fruchtsäfte und Energy Drinks. Österreich ist mit 355 originären Niederlassungen und weiteren 100 Filialen in Frankreich stark vertreten. Die über 450 rot-weiß-roten Unternehmen beschäfti- … ist Heimat für über gen rund 15.200 Angestellte. Tendenz steigend. Wir erwarten aufgrund der geän- 400 rot-weiß-rote Nie- derten Rahmenbedingungen, insbesondere im Arbeitsrecht, und dem hohen Po- derlassungen… tential des 66,9 Mio. Einwohner-Marktes, der das Eingangstor in die Frankopho- nie ist, ein zunehmendes Interesse bei Firmengründungen und Entsendungen. Frankreich wird auch aufgrund der knapp 150 Flugverbindungen pro Monat und der Steigerung der Flüge von AUSTRIAN seit Mai 2019 von 26 auf 39 Flügen in der Woche immer attraktiver und zieht vermehrt österreichische Unternehmen und Startups an. Der starke Anstieg in den meisten Exportbranchen sowie der hohe Exportüber- Die wichtigsten Ex- schuss sind Beleg dafür, dass österreichische Unternehmen neuerdings wieder port-Chancen liegen in große Exportchancen in der zweitwichtigsten Volkswirtschaft Europas sehen und den Bereichen: auch wahrnehmen. Der Maschinen- und Anlagenbereich hat noch immer ein ho- hes Wachstumspotential, da in der Industrie fortlaufend Investitionen in Ausrüs- tungsgüter und Anlagen anstehen, um die Wettbewerbsfähigkeit der französi- schen Unternehmen zu erhöhen. Dabei ergeben sich zusätzlich 3 besonders Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
9 starke Export-Chancen in Frankreich, Es sind dies die Bauinfrakstruktur und touristische Großprojekte (Stichworte: Ski-WM, Olympische Spiele, Stadterweite- rungsprojekt Grand Paris), der Aeronautik und wenngleich etwas schwächelnd, auch der Automobilsektor und Eisenbahnwesen, weiters der Sektor Innovation und Nahrungsmittel, hier vor allem Bio-Lebensmittel. Sieben Branchen- Die strategischen Geschäftsfelder für die kommenden Jahre stellen neben der Leuchttürme der WKÖ stärkeren Unterstützung bei Handelsvertreter-Suche folgende 7 Leuchttürme in Frankreich dar 1. der Bereich Mobilität, hier spezialisiert auf Automotive, Aerospace und Ei- senbahntechnologie, 2. der Hoffnungsmarkt Lebensmittel mit einem starken Fo- kus auf Bionahrungsmittel, 3. Der Themenschwerpunkt Silver Economy einem aufgrund der demographischen Entwicklung Frankreichs immer attraktiver wer- denden Sektor, 4. Luxury & Lifestyle mit Fokus auf Mode, Architektur und De- sign, 5. Smart Factory, Innovation und Urban Technologies aber auch 6. die Be- reiche Energieeffizienz und Green Building, bei denen Österreich von seiner Vor- reiterrolle profitieren kann, sowie bei 7. Chemie und Kunststoff sowie Neuen Materialien, und besonders Verbundstoffe. Innovationsschwer- Frankreich erlangt unter „Start-up Präsident“ Emmanuel Macron nicht nur neue punkt der Außenwirt- politische Dynamik, sondern gewinnt auch als Forschungsstandort und Innovati- schaft Austria im Star- onspartner weiter an Attraktivität. Wie hoch der Stellenwert von Innovation in tup-Hub Paris. Frankreich ist sieht man deutlich an den staatlich gesetzten Initiativen. Ende September gab Präsident Macron bekannt, 5 Mrd. Euro zu mobilisieren um aus den erfolgreichsten Start-Ups der „Grande Nation“ auch „Grandes Start-Ups“ zu machen. Neben der traditionellen Exzellenz in der akademischen Bildung und der öffentlichen Forschung sowie der Weiterentwicklung von Einrichtungen zum Wissenstransfer in die Wirtschaft sind wesentliche Faktoren dafür eines der weltweit vorteilhaftesten Steuererleichterungssysteme für F&E bzw. Innovation in Unternehmen, millionenschwere Investitionsprogramme zur Modernisierung und Digitalisierung des Landes, die Beheimatung und Neuansiedelung for- schungsintensiver Weltkonzerne sowie die seit kurzem stark aufstrebende fran- zösische Gründerszene. Das AußenwirtschaftsCenter Paris bietet darüber hin- aus maßgeschneiderte Services im Bereich „Innovations-Radar“. Nähere Details zu den Veranstaltungen und Aktivitäten finden Sie bitte hier. Eröffnung der Mit der Eröffnung der #AUTFRA LandingZone für österreichische Startups im #AUTFRA Landing- AußenwirtschaftsCenter Paris, setzt das Büro im Geschäftsjahr 2019/20 klar auf Zone in Paris Innovation. Es werden österreichischen Jungunternehmen einerseits eine eigne LandingZone in Form eines Büros mit technischer Infrastruktur und vier Work- desks zur Verfügung gestellt. Andererseits kann unmittelbar auf das Know-how und das Know-who der Fachmitarbeiter in den unterschiedlichsten „verticals“ direkt zugegriffen werden. Als Clou bietet das AC Paris auch noch ein fein gewo- benes Netz an Kontakten und Verstärkern wie bspw. die Innovations-Abteilungen von handverlesenen CAC40 börsennotierten Unternehmen an, die ihre Perspek- tiven und Zugänge zu Hackatons und anderen Events teilen. Das Team des AußenwirtschaftsCenter Paris serviciert über 1.600 Kunden aus Unser Service für Sie Österreich und 1.400 Kunden aus Frankreich pro Jahr. Das Büro veranstaltet in Frankreich und Mo- mehr als 60 Wirtschafts-Events zum Thema Frankreich in Österreich als auch im naco Hexagon. Diese monatlichen Veranstaltungen, Fachvorträge und Themen-Mati- néen sowie „Austrian Business Circle“-Netzwerkveranstaltungen in den Büro- räumlichkeiten des AußenwirtschaftsCenter Paris sind vor allem die Repositio- nierung der Kommunikation zum Image Österreichs in Frankreich und die Imagebildung Frankreichs in Österreich zu den o.g. Themenschwerpunkten. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
10 Exkurs: Fürstentum Monaco Das „Manhattan am Ein Wirtschaftswachstum von +1,2% des BIP, d.s. insg. EUR 5,75 Mrd. im Jahre Mittelmeer“… 2018, lassen die Bezeichnung „Manhattan am Mittelmeer“ mehr als nur zulässig erscheinen. Mit einem Budgetüberschuss von EUR 38,4 Mio. und einem konstitu- tionellen Reserve Fonds (FRC) i.d.H. von EUR 5,2 Mrd., davon fast 50% in liquider Form oder Gold, verfügt Monaco über eine ausgesprochen gute finanzielle Posi- tion. Das nur 2 km2 große umweltschutzorientierte Fürstentum Monaco, welches Sitz des IAEO-Meerwasserlabors sowie des internationalen hydrographischen Büros ist, zählt zu den europäischen Alpenstaaten und liegt an der Süd-Ostspitze Frankreichs an der Grenze zu Italien. Mit seinen 38.300 Einwohnern, wovon nur knapp 30% auch gebürtige Monegassen, sogenannte „Landeskinder“ sind (Stand: 2017) und einer der höchsten Bevölkerungsdichte weltweit, ist der Stadt- staat eines der wenigen Länder ohne Staatsverschuldung. Denkt man in Österreich in erster Linie an Casinos, den weltberühmten Zirkus von Monte Carlo, internationale Banken, mondänen Luxus, Formel 1, kristallkla- res Wasser und natürlich an das katholische Fürstenhaus Grimaldi - welches im Jahre 1297 die Herrschaft von Genua übernahm und seitdem eine Erbmonarchie ist - an dessen Spitze seit dem Jahre 2005 Fürst Albert II. steht, so sind es genau diese Atouts die Monaco ausmachen und für die Positionierung österreichischer Produkte interessant erscheinen lassen. …profitiert effizient Obwohl der kleine Stadtstaat kein Mitglied der Europäischen Union ist, verfügt er von seinem Spezial- über ausgesprochen enge Beziehungen zur EU (mehr als 75% des Außenhan- status, … dels), einen vorteilhaften Spezialstatus was den Schutz der eigenen Staatsbürger anlangt, ist Teil der EU-Zollunion und des Schengen-Raums und nennt seit 2001 die Euro-Währung sein Eigen. Der im Jahre 1963 unterfertigte Fiskalvertrag mit Frankreich führte dazu, dass die Mehrwertsteuersätze Frankreichs in Monaco angewandt und knapp 60% der Einnahmen daraus an Frankreich abgeführt wer- den. Frankreich übernimmt dafür eine Vielzahl von administrativen Leistungen (u.a. Postwesen, Sicherheit und Militär). …diversifiziert zuneh- Das BIP des Fürstentums betrug 2018 EUR 5,75 Mrd. wobei knapp 50% aus Ein- mend strategisch, … nahmen der Mehrwertsteuer stammen. Wichtigster Sektor ist seit Langem nicht mehr das Glücksspiel. Heute stehen im modernen Monaco die von 35 Bankinsti- tuten und 60 Vermögensverwaltern angebotenen Finanzdienstleistungen (16,8% des BIP) die über EUR 108 Mrd. Vermögen verwalten, Infrastrukturentwicklung, Immobilien (13%), Dienstleistungen (15%) und Tourismus (7%) im Vordergrund. Die Industrie (5% des BIP, d.s. knapp EUR 964 Mio.) besteht aus etwas mehr als 100 hochspezialisierten und umweltorientierten Unternehmungen, die vor allem im Bereich Pharmazeutik, Kosmetik und Chemie tätig sind. …präsentiert sich als Die strategisch hervorragende Lage am Mittelmeer in unmittelbarer Nähe zum hochkarätige Perle am internationalen Flughafen von Nizza (mit 13,3 Mio. Passagiere jährlich der zweit- Mittelmeer… bedeutendste in Frankreich), attraktive Gehälter und Steuervorteile führen dazu, dass täglich rund 40.000 Menschen zur Arbeit nach Monaco pendeln. Mit einem der weltweit höchsten BIP pro Kopf i.d.H. von EUR 152.740 - das Fürstentum hebt von seinen Einwohnern weder eine Einkommens- noch eine Erbschafts- teuer ein - ist Monaco ein wesentlicher Wirtschaftsmotor der gesamten Region. Auch wenn der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Immobilien von EUR 54.100,- Monaco zu einem der teuersten Orte der Welt macht, bleibt das Fürs- tentum eine einzigartige Vitrine um hochqualitative und exklusive Produkte bei einem kosmopoliten Publikum zu positionieren. Knapp 150 Nationalitäten leben in Monaco ausgesprochen friedlich und sicher zusammen. Die Geschäftsspra- chen in Monaco sind neben dem Monegassischen, Französisch, aber auch Eng- …und investiert in die lisch und Italienisch. Insgesamt sechs Hektar Luxusbaufläche wird der Baukon- ökologische Zukunft… zern Bouygues Construction in einem 2 Mrd. EUR schweren Projekt bis 2025 dem Meer abringen. Das Fürstentum Monaco schafft auf einer künstlichen Insel in der „Anse du Portier“ ein Ökoviertel mit Luxuswohnungen (60.000 m²), Park, Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
11 Hafen, öffentlichen Einrichtungen, Parkplatz und einer Ufer-Promenade für Fuß- gänger. Sowohl während der Bauarbeiten als auch der Nutzung unterliegt das Projekt sehr strengen Umweltauflagen. Der erste Bauabschnitt umfasst die Er- richtung eines Gürtels aus 18 trapezförmigen, 26 Meter hohen und 10.000 Ton- nen schweren Stahl-Betonblöcken. Diese werden auf Schuttmaterial im Meeres- boden verankert, um das neue Viertel vor starkem Wellengang zu schützen. Österreichs Wirt- Die beiden Alpenstaaten unterhalten mit einem Gesamthandelsvolumen von EUR schaftsbeziehungen zu 18,6 Mio. einen bescheidenen Warenverkehr. Österreich exportierte 2018 Waren Monaco im Wert von EUR 6,9 Mio. nach Monaco. Das Fürstentum seinerseits exportierte 2018 Waren im Wert von EUR 11,7 Mio. nach Österreich (Handelsbilanz-Defizit von EUR 4,8 Mio.). Der Austausch konzentriert sich dabei hauptsächlich auf Plas- tik- und Kunststofferzeugnisse für die Automobilzulieferindustrie (mehr als 50% der monegassischen Importe aus Österreich), Maschinen, Glaswaren, Beklei- dung, Uhren, Fahrzeugteile und Lebensmittel. Auch bei den monegassischen Ex- porten in Richtung Österreich sind die Kunststofferzeugnisse mit knapp 60% die größte Gruppe. Österreichische Unternehmen kaufen in Monaco Pharmazeutika sowie Uhren und Schmuck. Die Tendenz der Wirtschaftsbeziehungen ist im 1. Halbjahr 2019 positiv für die monegassischen Unternehmen, die einen starken Anstieg im Vergleich zur Vorjahresperiode verzeichnen konnten. Österreichs Ex- porte müssen sich bei Monaco als Zielmarkt noch stärker anstrengen. Das AußenwirtschaftsCenter Paris organisierte 2019 eine monegassische Wirt- schaftsmission nach Österreich und wird im Jahr 2020 erstmals eine Wirt- schaftsmission nach Monaco führen. Das AußenwirtschaftsCenter Paris unter- stützt österreichische Unternehmen vor allem individuell beim Export und bei Firmengründungen im Fürstentum. Bleiben Sie gerade in Frankreich und Monaco immer am Ball Folgen Sie uns auf… Twitter: wko_ac_FRA (in deutscher Sprache) Twitter: austria_in_fr (in französischer Sprache) Facebook: advantageaustriaFR Linkedin: ADVANTAGE AUSTRIA France & Monaco Instagram: advantage_austria_fra Flickr: Aussenwirtschaft Austria Youtube: Aussenwirtschaft Austria Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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