BERICHT 2016 - FREIBURGISCHER BAUERNVERBAND Freiburgische Landwirtschaftskammer

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BERICHT 2016 - FREIBURGISCHER BAUERNVERBAND Freiburgische Landwirtschaftskammer
BERICHT 2016

       FREIBURGISCHER BAUERNVERBAND
       Freiburgische Landwirtschaftskammer
BERICHT 2016 - FREIBURGISCHER BAUERNVERBAND Freiburgische Landwirtschaftskammer
INHALTSVERZEICHNIS
    DAS WORT DES PRÄSIDENTEN                                                                                                  3

    DAS WORT DES DIREKTORS                                                                                                    3

    DAS LANDWIRTSCHAFTSJAHR 2015 IN ZAHLEN                                                                                    4

    BERUFSVERTRETUNG                                                                                                          6

    DIENSTE                                                                                                                   9

    GESCHÄFTSFÜHRUNGEN                                                                                                      13

    KOMMISSIONEN DES FBV                                                                                                    16

    EHRENMITGLIEDER DES FBV                                                                                                 18

    DELEGIERTE DES FBV AN DER VERSAMMLUNG DES SBV                                                                           18

    KANTONALVORSTAND UND DIREKTIONSAUSSCHUSS DES FBV                                                                        19

    IMPRESSUM
    Herausgeber: Freiburgischer Bauernverband, Rte de Chantemerle 41, 1763 Granges-Paccot, Tel. 026 467 30 00, Fax 026 467 30 01,
    info@upf-!v.ch, www.agri-fribourg.ch. Mitarbeit: Beat Andrey (BA), Monika Bineau (MB), Romain Castella (RC), Jocelyne
    Co"ng (JC), Fritz Glauser (FG), Christophe Goumaz (CG), Mar#ne Kurzo (MK), Frédéric Ménétrey (FM), Nicole
    Neuhaus (NN), André Remy (AR). Konzept und Gestaltung: Administra#on FBV. Übersetzung: Trait d’Union, Administra#on
    FBV. Fotos: Freiburgische Landwirtscha$skammer (FM). Druck: Druckerei St-Paul, Bd de Pérolles 42, 1705 Freiburg (chlorfrei
    gebleichtes Papier). November 2016.

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BERICHT 2016 - FREIBURGISCHER BAUERNVERBAND Freiburgische Landwirtschaftskammer
DAS WORT ...
... DES PRÄSIDENTEN                                  ... DES DIREKTORS
Wie im übrigen Leben gilt dies auch für die Land-    Nachhalgkeit, Ökologie, Regionalität. Begriffe in
wirtscha: Ist etwas nicht gut, gewöhnt man          aller Munde und insbesondere bei den Händlern
sich daran und richtet sich ein. Tatsächlich, die    weit verbreitet, sind Verkaufsschlager. Zahlreich
AP 2014-17 hat unsere Gesamtprodukon ge-            sind diese Werbeslogans für Nahrungsmiel, die
senkt, so auch die Gelder aus Bern für unseren       Träger von Botschaen und zugleich Aushänge-
Kanton. Die Zahlenakrobak des Bundesamts            schilder für andere Marken sind. Für viele ist diese
für Landwirtscha und des Bundesamts für             Herausforderung strategisch, denn die Kommuni-
Stask diesen September sollen aufzeigen,           kaon ist langfrisg angelegt. Sie will Konsumen-
dass die Einkommen 2016 wieder um rund 6 %           nnen und Konsumenten überzeugen von neuen
gegenüber dem Vorjahr steigen. Sie begründen         Qualitätsmerkmalen ihrer Produkte. Der Preis
dies mit der sinkenden Zahl der Bauern und dadurch   entspricht meist nicht mehr dem tatsächlichen
grösseren Betrieben. Wir stellen aber auch fest,     Marktwert eines Produkts oder einer Marke, wel-
dass die Kosten nicht dementsprechend sinken.        che ausgelobt wird, sondern wird abgeleitet von
Dies bringt vor allem eine höhere Arbeitsbelastung   der Herkun und dem Herstellungsprozess.
für die einzelnen Bauernfamilien und vermehrt
workingpoor. Die kleinen Schwankungen dürfen         Diese Anstrengungen der Werbung sind an und für
nicht darüber hinwegtäuschen, dass das bäuer-        sich interessant und müssten eigentlich begrüsst
liche Einkommen weiterhin rund 30 % unter den        werden. Und doch sind sie nur eine Verwirrungs-
vergleichbaren Berufen wie z.B. Gartenbau liegt.     takk. Es wiederspiegelt eher die wirtschaliche
Um die Situaon nicht zu verschlechtern oder im      Realität der Unternehmen, die nicht mit Selbst-
besseren Fall aufzubessern, kämpfen wir gegen        losigkeit zu Gunsten der Landwirtscha arbei-
Budgetkürzungen und den Erhalt der Schoggi-          ten, sondern für Ihre Kasse. Das zu Eigen machen
gesetzmiel auf Bundesebene und in den ver-          landwirtschalicher Aribute wie Nachhalg-
schiedenen Branchen für bessere Preise. In dieser    keit, Regionalität und Ökologie, ist ein gutes Bei-
Situaon ist auch eine weitere Marktöffnung völlig    spiel dafür. In der Regel vermielt die Landwirt-
unakzeptabel.                                        scha in der kollekven Meinungsbildung ein
                                                     ausgezeichnetes posives Bild, das sie selbst am
Die Märkte haben sich nicht nachhalg verbes-        ehesten in Frage stellt. Ohne ein Autorenrecht
sert. Kommen dann mengenmässig efe Ernten           zu bezahlen, eignet man sich diese Aribute an,
dazu, wie bei Getreide oder Kartoffeln, bleiben       um zweifellos erfolgreicher verkaufen zu können.
die Einkommenslage und die Liquiditätssituaon       Der Prozess ist gut eingespielt und überzeugt:
angespannt.                                          beim Kauf eines besmmten Produkts wird sug-
                                                     geriert, etwas Gutes zu tun, das sagt jedenfalls
Sicherlich sind alle Anstrengungen zur Lösungsfin-    die Werbung. Das ist natürlich nicht immer wahr,
dung willkommen und dringend nög. Hoffentlich        denn nur selten wird die Landwirtscha für ihre
schneller als die Versprechen wie die administ-      Arbeit korrekt bezahlt. Ihr posives Bild hil
rave Vereinfachung von Bundesrat Schneider-         jedoch zu verkaufen.
Ammann, welche droht, sich zum Papierger zu
entwickeln. Solange wir Bauern nicht unseren         Um sich wirklich in der Nachhalgkeit, der Ökolo-
zustehenden Anteil in der Wertschöpfungskee         gie und der Regionalität zu engagieren, ist es an
erhalten, bleibt die Situaon untragbar! Kämpfen     der Zeit, dass die Firmen ihren Produzenten und
wir weiter für unsere Rechte und ein korrektes       Landwirten viel öers den korrekten Preis für die
Einkommen!                                           Produkte bezahlen!
                                     Fritz Glauser                                   Frédéric Ménétrey
                                                                                                            3
BERICHT 2016 - FREIBURGISCHER BAUERNVERBAND Freiburgische Landwirtschaftskammer
DAS LANDWIRTSCHAFTSJAHR 2015 IN ZAHLEN
    Es überrascht nicht, dass alle landwirtscha!lichen   war über dem Durchschni" der letzten fünf Jah-
    Jahresrückblicke 2015 mit der intensiven Tro-        re. Der Gemüsebau ha"e dank dem milden Früh-
    ckenperiode beginnen. Der Schöne Sommer 2015         ling einen guten Saisonstart, die Überschwem-
    bleibt unvergesslich. Während fast drei Monaten      mungen vom Mai verursachten aber eine vor-
    wurde das warme und trockene We"er nur durch         läufige Verminderung des Angebots. Die Apfel-
    ein paar spärliche Gewi"er unterbrochen. Dank        ernte war 5 % schlechter als im Durchschni" der
    reduzierten Krankheiten und Schädlingen war die      Vorjahre.
    Qualität der Kulturen gut, jedoch war die Quan#-
    tät wegen dem Wassermangel gemindert. Die Kar-       Der Milchviehbestand wurde wegen des anhal-
    toffeln und Zuckerrüben li"en am meisten unter        tend schwachen Milchpreises reduziert. Das
    der Trockenheit. Gemäss dem Situa#onsbericht         Schlachtvieh war das ganze Jahr über gefragt und
    des Schweizerischen Bauernverbandes li"en bei        Züchter sowie Mäster profi#erten von guten Prei-
    den #erischen Produkten der Schweine- und der        sen. Die Kälbermäster ha"en ein schwieriges Jahr.
    Milchsektor am meisten.                              Das Verschwinden des offenen Marktes und der
                                                         Abnahmegaran#e für Schlachtkälber erhöhten
    Die Wiesen waren im April bereits grün und konn-     den Druck auf die Preise. Trotz der erhöhten In-
    ten im Mi"elland teilweise schon ab März be-         landproduk#on blieben Schweizer Eier und Poulet
    weidet und früh geschni"en und siliert werden.       gefragt. Der Anteil der Inlandproduk#on beträgt
    Anfangs Mai verursachten starke Niederschlä-         57 % beziehungsweise 55 %. Die Milchproduk#on
    ge Überschwemmungen und Schäden auf Fel-             war ab Anfangs Jahr leicht rückläufig, dies reichte
    dern und Wiesen. Die ersten Grasschni"e waren        aber nicht, um den rasanten Preissturz aufzuhal-
    grosszügig, aber das Gras vertrocknete während       ten. Das Jahr hat schon sehr schlecht begonnen
    der Sommerhitze. Im Juli und August mussten          durch die Aufgabe der Euro-Mindestkurspoli#k
    mehrere Freiburger Alpbetriebe per Lastwagen         durch die Schweizerische Na#onalbank Mi"e
    sowie private und Militärhelikopter mit Was-         Januar. Die Schwäche der weltweiten Preise der
    ser versorgt werden. Die Auswirkung der Hitze-       Landwirtscha!sprodukte, insbesondere die der
    welle auf den Mais variierte je nach Gegend. Die     Milch und der Milchprodukte, ha"en einen nega-
    Qualität der Getreideernte war deutlich besser       #ven Einfluss auf den Schweizer Milchpreis. Der
    als die von 2014. Das Herbstgetreide profi-           Erzeugerpreis von Industriemilch sank während
    #erte von guten Bedingungen bei der Aussaat          gewissen Perioden des Jahres unter 55 Rappen
    und li" nicht allzu sehr an der Hitze. Dank der      pro Kilo.
    trockenen Bedingungen während der Ernte wa-
    ren die Lieferungen an die einheimischen Mühlen      Gemäss dem Bericht von Agroscope über die
    besser als im Vorjahr. Die Rapserträge waren         zentrale Auswertung der landwirtscha!lichen
    überdurchschni"lich, wenngleich etwas unter          Buchhaltungen, sank das durchschni"liche land-
    dem Rekord von 2014. Die extremen We"er-             wirtscha!liche Einkommen um 6,1 % im Ver-
    verhältnisse ha"en einen schlechten Einfluss auf      gleich zum Vorjahr. Es beträgt im Durchschni"
    die Kartoffelernte. Die Erträge für das Jahr 2015     Fr. 61’400.-- pro Betrieb. Der Rückgang erklärt sich
    waren 25 % geringer als der Durchschni" der          hauptsächlich durch die Preissenkungen bei Milch
    letzten fünf Jahre. Nach idealen Verhältnissen       und Schweinefleisch, sowie durch die Ertragssen-
    zu Beginn, li"en die Zuckerrüben an den star-        kungen bei gewissen Ackerkulturen, Fu"erbau
    ken Niederschlägen und dann am trockenen und         und beim Obstbau in Folge der We"erbedingun-
    heisssen Sommer. Die Erntemenge war deutlich         gen. Das Einkommen pro Betriebseinheit betrug
    unter dem Durchschni" und der Zuckergehalt           lediglich Fr. 44’570.--.

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BERICHT 2016 - FREIBURGISCHER BAUERNVERBAND Freiburgische Landwirtschaftskammer
DAS LANDWIRTSCHAFTSJAHR 2015 IN ZAHLEN
Wert der landwirtschalichen Produkon                                           Der Rückgang im Kanton Freiburg ist etwas ge-
Es kann keine wirkliche Verbesserung der Ent-                                    ringer als jener schweizweit (-1,5 %). Ende 2015
wicklung der Produkonswerte festgestellt wer-                                   zählte man in der Schweiz 53’232 Betriebe. Es ist
den. Sie stabilisiert sich auf einem efen Niveau                                eine seit Jahrzenten festgestellte strukturelle Evo-
etwas oberhalb der Limite von 700 Mio. Franken                                   luon, welche vor allem im Zusammenhang mit
(727,5 Mio. Franken, + 0,4 %). Die Zahlen für 2016                               Betriebsaufgaben ohne direkten Nachfolger des
sind noch provisorisch. Wegen der schlechten                                     Hofes steht.
Weerverhältnisse für gewisse Ackerkulturen ist                                  Der Jahresdurchschni der Rückgänge der An-
eine Korrektur nach unten noch möglich.                                          zahl Betriebe zwischen 2000 und 2015 beträgt
                                                                                 1,9 %, was einem Rückgang von 64 Landwirt-
            Jährliche Entwicklung des Produktionswerts
 In 1'000    der Schweizer Landwirtschaft (1999-2016)                 In 1'000
                                                                                 scha"sbetrieben pro Jahr entspricht. In 15 Jahren
 Franken                                                              Franken    haben 894 Landwirtscha"sbetriebe im Kanton
11'200'000                                                            820'000
11'000'000                                                            800'000    Freiburg ihre Tägkeit eingestellt. Im Jahr 2000
10'800'000                                                            780'000
10'600'000                                                            760'000
                                                                                 betrugen sie noch 3’804. In Prozenten ausge-
10'400'000
10'200'000
                                                                      740'000
                                                                      720'000
                                                                                 drückt sind die Werte denjenigen der Schweiz
10'000'000                                                            700'000    ähnlich, mit 1,86 % jährlichen Rückgängen oder
 9'800'000                                                            680'000
 9'600'000                                                            660'000    durchschnilich -1’154 Betrieben. Im Jahr 2000
 9'400'000                                                            640'000
                                                                                 zählte die Schweiz noch über 70’000 Bauern-
              1999
              2000
              2001
              2002
              2003
              2004
              2005
              2006
              2007
              2008
              2009
              2010
              2011
              2012
              2013
              2014
              2015
              2016

                                                                                 betriebe.
                  Schweiz                Kanton Freiburg
                  Linear (Schweiz)       Linear (Kanton Freiburg)                Wenn man die Entwicklung der Produkonswerte
                                                                                 und den Rückgang der Betriebe aus allen Pro-
Grafik 1: Entwicklung des Produkonswerts in der                                  dukonstypen vergleicht, muss man feststellen,
Schweiz und im Kanton Freiburg                                                   dass im Verlaufe der Jahre beide Indikatoren
Die jährlichen Variaonen erfolgen aus zwei                                      rücklaufend sind. Wird der Rückgang der Betriebe
Haup!aktoren: die Preisschwankungen und die                                      infolge von technologischen Verbesserungen und
Weerverhältnisse auf allen Produkonszweigen.                                   einer besseren Arbeitseffizienz als eher logisch
                                                                                 erachtet, ist der Rückgang der Produkonswerte
Entwicklung der Anzahl Landwirtschasbetriebe                                    auf längere Sicht ganz klar der Ausdruck des stän-
Zwei Jahre nach der Umsetzung der Agrarpolik                                    dig verübten Druckes auf die Märkte der Landwirt-
2014-17 scheint sich die Tendenz zur Reduzie-                                    scha"sprodukte.
rung der Anzahl Betriebe zu verlangsamen. Der                                    Die Landwirtscha" ist schon ein seltsamer Sektor,
Rückgang ist mit -0,9 % oder 27 Betrieben gerin-                                 wo die erwirtscha"eten Ersparnisse tendenziell
ger als im letzten Jahr, gerechnet zwischen 2014                                 mit einer Preisredukon kompensiert werden, um
und 2015, bei einem Total von 2’910 Betrieben                                    der Liberalisierung und der internaonalen Kon-
(Tabelle 1).                                                                     kurrenz zu trotzen.
Entwicklung der Anzahl Betriebe                                                  Als Beispiel und zur Erinnerung, der Kanton Frei-
                                                                                 burg hae noch 2’711 Milchproduzenten im Jahr
im Kanton Freiburg
                                                                                 2000 gegenüber 1’744 im 2015 (davon 176 Söm-
Jahr              2000 2013                         2014            2015
                                                                                 merungsbetriebe). Das entspricht einer gros-
Betriebe                     3'804     2'973       2'937            2'910        sen Anzahl weniger Betriebe. Hingegen blieb die
Jährlicher                                -60         -36              -27       Menge produzierter Milch im Kanton unverän-
Rückgang                               -2.0%       -1.2%            -0.9%        dert. (FM) •

Tabelle 1: Die Freiburger Landwirtscha!sbetriebe                                 Quellen: Bundesamt für Stask / Schweizer Bauernverband-Agristat

                                                                                                                                                     5
BERICHT 2016 - FREIBURGISCHER BAUERNVERBAND Freiburgische Landwirtschaftskammer
BERUFSVERTRETUNG
    Studie zur Westschweizer Landwirtscha                analysiert vier landwirtscha#liche Wertschöp-
                                                          fungske"en (Milch, Brotgetreide, Geflügelmast
    In den 90er-Jahren wandelte sich die Agrarpoli!k
                                                          und Weinbau) und liefert sechs Zukun#sstrategien.
    des Bundes stark. Sie entwickelte sich von einem
                                                          Die vorgeschlagenen Strategien sind das Ergebnis
    vom Bund kontrollierten System mit Preisstützun-
                                                          einer ver!e#en Analyse der Daten von 20 West-
    gen und Abnahmegaran!en für Agrarprodukte zu
                                                          schweizer Landwirtscha#sbetrieben, welche ver-
    einem System, das auf Direktzahlungen ausgerich-
                                                          schiedene Betriebsarten und Produk!onssektoren
    tet war. Dieser Wandel erfolgte über eine stärkere
                                                          repräsen!eren. Die Studie beleuchtet die Stärken
    Liberalisierung der Märkte und über die Verknüp-
                                                          und Schwächen unserer Westschweizer Landwirt-
    fung der Direktzahlungen an die Erfüllung des öko-
                                                          scha# und soll als Hilfe bei der Entwicklung von
    logischen Leistungsnachweises. Über die letzten
                                                          Strategien und Ini!a!ven dienen, welche die Lage
    30 Jahre veränderte sich das Mo"o nicht wesent-
                                                          unserer Landwirtscha# verbessern sollen. Insbe-
    lich.
                                                          sondere hinsichtlich der bevorstehenden Diskus-
    Parallel dazu - aber grösstenteils zweifellos auf-    sionen zur Agrarpoli!k ab 2022 sind die Hinweise,
    grund dieses Wandels der Schweizer Agrarpo-           welche diese Studie über die heu!ge Westschwei-
    li!k - veränderte sich die Landwirtscha# grund-       zer Landwirtscha# liefert, nützlich und sinnvoll.
    legend. In der Westschweiz sank die Zahl der Be-      (FM)
    triebe in den letzten 30 Jahren von über 35’000
    auf 13’000! Dieser Rückgang wirkte sich natürlich     Kantonaler Richtplan
    auch auf die Arbeitswelt aus, in der Westschweiz      Der kantonale Richtplan befindet sich zurzeit
    gingen schätzungsweise 30’000 Arbeitsplätze ver-      in Revision. Das Dekret des Grossen Rates vom
    loren. Eine bedeutende Entwicklung, die in der Be-    2. Februar 2016 legt die Grundsätze und Ziele
    völkerung allerdings keine grossen Wellen schlug.     der Raumplanung fest. Der Freiburgische Bau-
                                                          ernverband, welcher an den Diskussionen der be-
    Indem die Käufer, Verarbeiter und Verteiler von
                                                          ratenden Raumplanungskommission teilnimmt,
    Agrarprodukten und Lebensmi"eln direkter ein-
                                                          verfolgt aufmerksam die diesbezüglich kommu-
    bezogen worden sind, setzen die Gesetze des libe-
                                                          nizierten Informa!onen. Als nächster Schri" ist
    ralen Marktes unsere familienbetriebenen, diver-
                                                          Anfang 2017 eine interne Vernehmlassung bei den
    sifizierten und regionalen Betriebe stark unter
                                                          Ämtern des Kantons geplant. Die Genehmigung
    Druck. Jede Marktöffnung schwächt so jenes land-
                                                          des kantonalen Richtplans durch den Bundesrat
    wirtscha#liche und agronomische Gleichgewicht
                                                          erfolgt voraussichtlich im Mai 2019. (FM)
    etwas mehr, das über Jahrzehnte aufgebaut wor-
    den ist und auf die äusserst strengen Produk!ons-     Ini!a!ve «für Ernährungssicherheit»
    bedingungen und das Marktumfeld in der Schweiz
                                                          Im Juli 2014 reichte der Schweizer Bauernverband
    abges!mmt ist.
                                                          (SBV) die Ini!a!ve «für Ernährungssicherheit»
    Die letzte ver!e#e Analyse der Westschweizer          ein. Diese beschä#igt Bundesbern nach wie vor.
    Landwirtscha# ist 1988, ebenfalls im Au#rag von       Nachdem der erste Gegenvorschlag des Bundes-
    AGORA, durchgeführt worden. Damals ist das            rats abgelehnt wurde, wird nun weiter darüber
    starke Eingreifen des Bundes insbesondere in den      disku!ert, wie es mit der Ini!a!ve weitergehen
    Milch- und den Getreidemarkt in Frage gestellt        und bis wann eine Lösung vorliegen soll. Der Bun-
    worden. Heute steht die Landwirtscha# vor allem       desrat musste während der Vernehmlassung Kri-
    unter dem Druck einer sehr liberalen Mark!deo-        !k einstecken und verzichtete 2015 darauf, dem
    logie. Angesichts dieser Feststellung hat sich eine   Parlament einen Gegenentwurf vorzulegen. Der
    aktuelle Studie zur Lage der Westschweizer Land-      Na!onalrat s!mmte der Ini!a!ve «für Ernährungs-
    wirtscha# aufgedrängt. Die spezifische Studie          sicherheit» am 9. März 2016 zu und empfahl sie
    über und für die Westschweizer Landwirtscha#          zur Annahme.
6
BERICHT 2016 - FREIBURGISCHER BAUERNVERBAND Freiburgische Landwirtschaftskammer
BERUFSVERTRETUNG
Dies war ein bedeutender Etappensieg für die Be-      In den letzten Jahren erreichte die Freiburgische
fürworter der Iniave. Die Iniave befindet sich     Landwirtschaskammer Verbesserungen des Ent-
nun zur Prüfung im Ständerat. Die Kommission für      schädigungssystems. Diese Verbesserungen, für
Wirtscha und Abgaben des Ständerats hat noch         die es teils langer Diskussionen bedure, sind ent-
keinen klaren Beschluss zum weiteren Vorgehen         scheidend für eine erfolgreiche Bekämpfung ge-
bezüglich der Iniave gefasst. Sie möchte einen      wisser Tierarten und dafür, dass die Bekämpfung
Gegenvorschlag prüfen und hat die Verwaltung          gemeinsam zwischen der Landwirtscha, dem
damit beauragt, ihr mehrere Oponen zu unter-        WALDA und den Jägern erfolgt. (FM)
breiten. Das Ergebnis der ständerätlichen Debat-
ten wird per Ende 2016, Anfang 2017 erwartet.         Kantonale Wahlen 2016
Der SBV und das Iniavkomitee warten gespannt        Die kantonalen Wahlen finden am 6. Novem-
auf den Vorschlag der Kommission, möchten aller-      ber sta#, der zweite Wahlgang wird am 27. No-
dings nach wie vor ihre Iniave dem Volk zur Ab-     vember durchführen. Mehrere Mitglieder oder
smmung vorlegen. (FM)                                Vertreter des FBV kandidieren im Namen ihrer
                                                      Partei für einen Sitz im Grossen Rat, im Staats-
Wildschäden an Kulturen                               rat oder im Oberamt. Ins Rennen um einen Sitz
Zahlreiche Betriebe erleiden jährlich Wildschäden     im Grossen Rat steigen nicht weniger als 45 Per-
an ihren Kulturen. Je nach Region gehören beschä-     sonen, die mit dem FBV verbunden sind. Im
digte und teils gar verwüstete Felder und Wiesen      Sensebezirk stellt sich Andreas Freiburghaus zur
für die Betriebe jedes Jahr zur traurigen Realität.   Wahl des Oberamtmanns und Georges Godel
Die grössten Schäden verursachen eindeug Wild-       kandidiert für eine Wiederwahl in den Staats-
schweine. Die Wildschweinschäden beschränken          rat.
sich seit geraumer Zeit nicht mehr nur auf Acker-     Es kann nicht o genug erwähnt werden, wie
flächen mit Kulturen wie Mais, Kartoffeln oder          wichg das bürgernahe, polische Engagement
Weizen, sondern betreffen in gewissen Gebieten         zugunsten der landwirtschalichen Interessen-
regelmässig auch Wiesen, Weiden oder Sömme-           vertretung ist, um den Anliegen des Sektors Gehör
rungsgebiete. Um einen vollständigen Überblick        zu verschaffen und um die Situaon der Landwirt-
über die Schäden im Kanton zu haben, ist es wich-     schasbetriebe zu verbessern. Unabhängig von
g, dass jeder Schaden dem Amt für Wald, Wild         der Parteizugehörigkeit ist und bleibt eine durch-
und Fischerei (WALDA) gemeldet wird. Schadens-        dachte und entschlossene polische Präsenz stets
meldungen und Gesuche für eine Berechnung             das Wichgste. Der Anteil der Bauernfamilien
der finanziellen Entschädigung können über den         an der Bevölkerung sinkt konnuierlich, daher
örtlichen Wildhüter oder direkt an das WALDA          ist es umso wichger, sich für die bäuerlichen
eingereicht werden. Die Landwirtschaskammer          Interessen einzusetzen. Dies ist ein zentraler As-
unterhält enge Beziehungen zum WALDA, um so           pekt der landwirtschalichen Interessenvertre-
geeignete, einfache und pragmasche Lösungen          tung.
zu finden, welche den auf den Betrieben verur-
sachten Wildschäden Rechnung tragen und insbe-        Der FBV bedankt sich bei allen Kandidannen und
sondere auch eine angemessene und korrekte            Kandidaten, die an den kantonalen Wahlen 2016
finanzielle Entschädigung ermöglichen. Die beste       teilnehmen. (FM)
Lösung, um die Zunahme der Schäden einzudäm-
men, ist der Abschuss von Tieren. Voraussetzung       Förderung der Landwirtscha!
dafür sind gute Jagdbedingungen, denn so lässt        Der Höhepunkt bezüglich Förderung der Landwirt-
sich der Bestand gewisser Tierarten - namentlich      scha durch den FBV war der Bauernhof an der
der Wildschweine und Hirsche - kontrollieren.         Kilbi im Freiburgerland.
                                                                                                            7
BERICHT 2016 - FREIBURGISCHER BAUERNVERBAND Freiburgische Landwirtschaftskammer
BERUFSVERTRETUNG
    Die 4. Ausgabe dieses Anlasses fand vom 9. bis       1. August-Brunch 2016
    11. September 2016 in Romont sta! und war ein        Der 1.-August-Brunch ist jedes Jahr wieder ein
    voller Publikumserfolg. Über 15’000 Besucher         Publikumserfolg. Der Reiz dieser Veranstaltung
    reisten in das auf einem Hügel gelegenen Romont      und das einzigar"ge Erlebnis ziehen jedes Jahr
    im Glanebezirk, um das tradi"onelle Kilbi-Menü       zahlreiche Gäste an und haben den Brunch zu ei-
    zu geniessen, den Regionalmarkt zu erkunden          nem festen Bestandteil unseres Na"onalfeiertags
    und an den verschiedenen Ak"vitäten teilzuneh-       gemacht.
    men.
                                                         2016 stellten sich 14 Freiburger Bauernbetriebe
    Die Schweizer und Freiburger Landwirtscha# prä-      der Herausforderung und organisierten einen
    sen"erte dem Publikum während drei Tagen im          Brunch. 6 dieser Betriebe organisierten den
    Hof des «Foyer St. Charles» ihre vielsei"gen Tä"g-   Brunch auf ihrer Alp. Die Verbindung zwischen
    keiten. Zu sehen gab es grosse und kleine Tiere,     einem Einblick in das Bauernleben auf einem
    die in Zusammenarbeit mit den Rinder-, Pferde-,      Heim- oder Sömmerungsbetrieb und einem
    Schweine-, Schaf- und Ziegenzüchter der Region       nahrha#en Brunch mit lokalen Produkten ist
    sowie dem Klein"erzüchterverband ausgestellt         eine hervorragende Kommunika"onsstrategie und
    wurden; eine Präsenta"on von Obst aus der Re-        stösst vor allem bei Familien auf grosses Interesse.
    gion mit der Associa"on des arboriculteurs de        Die Organisa"on eines Brunchs ist aufwändig und
    la Glâne-Gruyère-Veveyse, der Apfelsa# press-        verlangt den Bauernfamilien vieles ab. Schliesslich
    te; der Vorstand des Vin-cuit-Fests in Grange!es     wollen sie ihren Gästen auf dem Hof oder der Alp
    führte die Herstellung des Birnendicksa#s vor;       ein möglichst schönes Ambiente bieten. Der FBV
    eine Getreidepräsenta"on und ein We!bewerb,          richtet einen herzlichen Dank an die 14 Bauern-
    organisiert vom Schweizerischen Getreideprodu-       höfe, die im 2016 einen 1.-August-Brunch organi-
    zentenverband und der Mühle in Romont; eine          siert haben. Wer im 2017 einen Brunch auf seinem
    Präsenta"on zur Imkerei mit den Bienen von Jean-     Hof durchführen will, kann sich bei der Freibur-
    Christophe Audemard und natürlich widmete sich       gischen Landwirtscha#skammer melden.
    ein grosser Bereich des Bauernhofs der Milchpro-
                                                         2016 haben folgende Freiburger Betriebe einen
    duk"on mit einer Kuh zum Melken und einem
                                                         Brunch angeboten:
    Milk-Shake-Stand. Die Schüler der umliegenden
    Schulen nahmen ebenfalls am Fest teil. Dank der      • Fam. Fouzia und Pierre-Yves Ducry, Dompierre
    Zusammenarbeit mit der Freiburger Sek"on der         • Fam. Hubert Oberson, Montagny-les-Monts
    Schule auf dem Bauernhof besuchten am Freitag        • Fam. Anne und Gérard Biland, Alp Les
    über 300 Schüler den Kilbi-Bauernhof und ent-           Invue!es, Charmey
    deckten bei verschiedenen Ak"vitäten die faszi-      • Fam. Silvia und Beat Buchs, Ritzli-Alp, Jaun
    nierende Welt der Landwirtscha#.                     • Fam. Jannine und O!o Buchs, Alp Oberer
                                                            Euschels, Jaun
    Dieser Bauernhof entspricht genau der Art von        • Fam. Daniela und Yves Delacombaz, Lessoc
    Förderung, die es braucht, um ein breites Pub-       • Pflegeheim Jeuss, Herr Pierre Aufranc, Jeuss
    likum anzusprechen. Ein Publikum, das eher           • Fam. Claude Magnin, Co!ens
    aus dem städ"schen Raum stammt und jung ist,         • Fam. Dominique Zamofing, Posieux
    denn dies sind die kün#igen Konsumenten von          • Fam. Michel Bapst, Vuisternens-en-Ogoz
    regionalen, hochwer"gen Produkten aus der            • Herr Moritz Boschung, Alp Stoss, Plaffeien
    Schweizer Landwirtscha#. Der FBV schätzt die         • Herr Paul Boschung, Alp Gassera, Schwarzsee
    Zusammenarbeit mit der Vereinigung der Kilbi im      • Fam. Anita und David Dévaud, Bouloz
    Freiburgerland bei der Organisa"on dieses An-        • Fam. Jocelyne und Roland Progin, Alpage
    lasses. (FM)                                            Rathvel, Châtel-St-Denis                 (FM) •
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BERICHT 2016 - FREIBURGISCHER BAUERNVERBAND Freiburgische Landwirtschaftskammer
DIENSTE - VERSICHERUNGEN
Versicherungen in der Landwirtscha                     und deren Interessen zu vertreten. Die Beziehung
                                                        zwischen Agrisano und den Bauernfamilien ist
Die Agrisano Versicherungen sind auf die Bedürf-
                                                        immer stärker auf eine neutrale und unabhän-
nisse der Bauernfamilien unseres Landes aus-
                                                        gige Versicherungsberatung ausgerichtet. Dies-
gerichtet und bieten Produkte, welche für eine
                                                        bezüglich kommt den Regionalstellen die Aufgabe
gute Versicherung der Landwirtschasbetriebe
                                                        zu, sicherzustellen, dass die Bauernfamilien, ihre
und insbesondere der Bauernfamilien notwendig
                                                        Angestellten und ihre Betriebe ausreichend ver-
sind. Die Beratung zu den Versicherungsangebo-
                                                        sichert sind.
ten richtet sich nach den Bedürfnissen, welche die
Bauernfamilien bezüglich ihrer Betriebe haben.          Globalversicherung für familienfremde
                                                        Angestellte
Agrisano bietet Bauernfamilien und deren Ange-
stellten selbstentwickelte und bedürfnisgerechte        Die Globalversicherung für familienfremde Ange-
Versicherungslösungen an: obligatorische Kran-          stellte ist eine einfache, umfassende und kosten-
kenpflegeversicherung, Zusatz- und Taggeldversi-         günsge Lösung. Sie erlaubt den Betrieben als
cherungen, Globalversicherung für familienfremde        Arbeitgeber, ihre Angestellten gemäss den gesetz-
Angestellte, umfassende Beratung, steuerbegüns-         lichen Verpflichtungen korrekt und einfach zu ver-
gtes Sparen, Angebote in der beruflichen und in         sichern.
der freiwilligen beruflichen Vorsorge sowie wei-         Mit der obligatorischen Krankenpflegeversiche-
tere Versicherungslösungen wie Sach- und Ha-           rung der Agrisano stellt der Arbeitgeber sicher,
pflichtversicherungen in Zusammenarbeit mit der          dass seine ausländischen Angestellten ordnungs-
emmental versicherung.                                  gemäss für Heilungs- und Pflegekosten bei Krank-
Die Agrisano umfasst fünf Unternehmungen: Agri-         heit, Unfall und Mu!erscha versichert sind.
sano Sung, Agrisano Krankenkasse AG, Agrisano         Als ideale Ergänzung zur Grunddeckung wird
Versicherungen AG, Agrisano Prevos und Agrisano         die Zusatzversicherung AGRI-spezial automasch
Pencas. Die Agrisano besteht aus Sungen und           mitversichert.
Akengesellschaen, deren Träger ausnahms-              Die Krankentaggeldversicherung der Agrisano
los in der Landwirtscha zu Hause sind. Dadurch         versichert einen allfälligen Erwerbsausfall bei
garanert die Struktur der Agrisano eine starke         einer krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeit.
und kohärente Verbindung zur landwirtscha-
lichen Basis. Die Agrisano ist operav in die Struk-    Darüber hinaus können Arbeitgeber bei der
turen des Schweizer Bauernverbandes (SBV)               Agrisano eine Unfallversicherung für ihre fami-
eingebunden. Agrisano befasst sich mit der Fest-        lienfremden Angestellten abschliessen. Die Un-
legung von schweizerischen, landwirtschalichen         fallversicherung deckt neben Pflegeleistungen
Versicherungsstrategien.                                und Heilungskosten auch Taggeldleistungen bei
                                                        unfallbedingter Arbeitsunfähigkeit sowie Renten-
In enger Zusammenarbeit mit dem Schweizer Bau-          leistungen bei unfallbedingter Erwerbsunfähigkeit
ernverband werden massgeschneiderte Produkte            oder unfallbedingtem Todesfall.
geprü und angeboten, um so den Bedürfnissen
der Landwirtscha bestmöglich zu entsprechen            Die Agrisano Pencas bezweckt, dass die Angestell-
                                                        ten die berufliche Vorsorge gemäss dem Bun-
                                                        desgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlas-
                                                        senen- und Invalidenvorsorge (BVG) umsetzen
                                                        können.
                                                        Die Privathapflichtversicherung ergänzt das An-
                                                        gebot in Zusammenarbeit mit der emmental ver-
                                                        sicherung. (FM) •
                                                                                                             9
BERICHT 2016 - FREIBURGISCHER BAUERNVERBAND Freiburgische Landwirtschaftskammer
DIENSTE - UMWELT UND LÄNDLICHE ENTWICKLUNG
     Biodiversität im Sömmerungsgebiet                    Betreuung ihrer Projekte mit der Freibur-
     Das Interesse am Programm «Artenreiche Grün-         gischen Landwirtscha"skammer zusammengear-
     und Streueflächen im Sömmerungsgebiet» war            beitet. Dies entspricht über 300 teilnehmenden
     in den intensiven ersten beiden Testjahren gross,    Betrieben (Grafik 2).
     nahm dann aber ab. So beurteilte die Freibur-
     gische Landwirtscha"skammer im ersten Test-
     jahr 2014 die Pflanzenvielfalt auf 362 Alpen,
     2015 noch auf 65 Alpen und 2016 auf 11 Alpen.
     Mehrere Alpen wurden ausserdem durch ein spe-
     zialisiertes Büro beurteilt.
     Rund zwei Dri#el der beurteilten Alpen weisen
     eine beachtliche Biodiversität auf und haben so-
     mit Anspruch auf einen Beitrag von Fr. 150.-- pro
     Hektare, wie dies seit 2014 in der Direktzahlungs-
     verordnung vorgesehen ist. Mehrere Alpen un-
     seres Kantons, auf denen die Pflanzenvielfalt noch
     nicht erhoben worden ist, könnten vermutlich
     ebenfalls in den Genuss dieses Beitrags kommen.
     Auf mindestens 20 % der Fläche müssen die von
     Agridea aufgelisteten Pflanzen zahlreich vorhan-
     den sein, damit die Alp Beiträge innerhalb dieses
     neuen, im Rahmen der Agrarpoli$k 2014-17 ge-
     schaffenen Programms, erhält. Die artenreichen
     Grün- und Streueflächen im Sömmerungsgebiet
     befinden sich hauptsächlich an mageren, unge-
     düngten und wenig beweideten Standorten.
     Dieses Grünland kann aus sehr feuchten oder so-
     gar sumpfigen Gebieten bestehen oder im Gegen-
     satz dazu aus trockeneren Flächen in Hanglage.
     Die Freiburgische Landwirtscha"skammer setzt         Grafik 2: Netzwerke, die mit der Freiburgischen Land-
     sich zusammen mit dem Freiburgischen Alpwirt-        wirtschaskammer zusammenarbeiten (gelb)
     scha"lichen Verein dafür ein, den Mitgliedern
     hochwer$ge Dienstleistungen anzubieten. Und          Landscha!squalität
     dies zu einem vernün"igen Preis - verglichen mit     Nach über einem Jahr intensiver Arbeit mit dem
     den Preisen anderer in diesem Bereich tä$gen         Ziel, möglichst vielen Landwirten unseres Kantons
     Umweltbüros. Für die Landwirte sollen sich da-       den Zugang zu Landscha"squalitätsbeiträgen zu
     durch die Umsetzungskosten für die neuen Pro-        ermöglichen, werden die verschiedenen Projekte,
     gramme im Rahmen der Direktzahlungen redu-           welche in den 2015 gestarteten Perimetern ange-
     zieren. (FM)                                         laufen sind, erfolgreich weiterbetreut. Die Verei-
                                                          nigungen sollten besonderen Wert auf die Infor-
     Ökologische Vernetzungsprojekte                      ma$on ihrer Mitglieder legen. Denn die neuen
     Die Dienstleistung zur Bildung und Betreuung öko-    Beitragsprogramme des Bundes sorgen bei den
     logischer Vernetzungsprojekte wurde 2013 ein-        Landwirten für Verwirrung und Unannehmlichkei-
     geführt und trägt langsam Früchte. Ende 2016         ten, da die verschiedenen vom Bund geforderten
     haben bereits 11 Netzwerke bei der Bildung und       Massnahmen äusserst komplex sind. (FM) •
10
DIENSTE - LANDWIRTSCHAFTLICHE BUCHHALTUNG
AGRO Fiduciaire / Treuhand Fribourg                    Personnelles: Nach 24 Jahren Tä"gkeit als Teilzeit-
                                                       buchhalter hat Pierre Brand, Tafers, die Treuhand-
Geschäsgang: Es konnten im 2015 erneut rund
                                                       firma verlassen, um in die wohlverdiente Pension
400 Kundenbuchhaltungen abgeschlossen wer-
                                                       zu gehen. Wir danken ihm für seinen unermüd-
den. Hinzu kommen rund 280 Steuererklärungen.
                                                       lichen Einsatz und wünschen ihm alles Gute,
Einige Probleme gab es erneut mit dem Abgabe-
                                                       Gesundheit und viel Freude im neuen Lebensab-
termin der Steuererklärung, so dass einige Kunden
                                                       schni. Es arbeiten ab Sommer 2016 insgesamt
mit einer Ordnungsbusse bestra wurden, weil
                                                       11 Teilzeitmitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie
entweder der Abschluss oder die Steuererklärung
                                                       deren Leiter für die Firma.
noch nicht bereit zum Einsenden war und der
Betrag von Fr. 20.-- zu spät oder gar nicht einbe-     Steuern in der Landwirtscha: In der Dezember-
zahlt wurde. Es handelt sich hier vor allem um         session 2016 der Eidgenössischen Räte werden
den Termin im Sommer, der während den gros-            die Würfel fallen. Der Ständerat wird dann über
sen Arbeiten fällig ist. Vielleicht häe die Steuer-   den Vorschlag eines neuen Gesetztesentwurfs des
verwaltung ja die Möglichkeit, diesen Termin von       Bundesrats befinden der vorsieht, Gewinne aus
Juni auf August zu verlegen.                           Baulandverkäufen nicht mehr der Einkommens-
Weiterbildung der Mitarbeiter: Die Mitarbeite-         steuer zuzuführen sondern wie vor dem Entscheid
rinnen und Mitarbeiter konnten am jährlichen           des Eidg. Verwaltungsgerichts vom 2. Dezember
Weiterbildungskurs der Agridea Kenntnis neh-           2011, diese Gewinne wieder der Immobilienge-
men vom neuen Buchhaltungsgesetz, das im 2015          winnsteuer zu unterstellen, was zu einer massiv
in Kra gesetzt wurde. Betroffen davon sind der         geringeren Steuerbelastung führt. Entscheidet
Kontenplan und die Darstellung der Bilanz und          sich der Ständerat wie der Na"onalrat im Frühjahr
der Erfolgsrechnung. Thema waren auch die über-        2016, so wäre der Weg frei für eine Änderung der
arbeiteten Verträge der Agridea für Betriebs-          Steuerpraxis. Allerdings könnte dann ein Referen-
gemeinschaen in all ihren Formen. Bei grossen         dum den Entscheid wieder in Frage stellen und die
gemeinsamen Inves""onen ist es interessant, die        Verhandlungen beginnen von vorne.
Kosten gemeinsam zu tragen. Der Tatsache, dass
                                                       Die Steuerkommission des Freiburgischen Bau-
man sich dabei langfris"g bindet, muss unbedingt
                                                       ernverbandes in Zusammenarbeit mit der AGRO
ins Auge geschaut werden. Eine Auflösung der
                                                       Treuhand Freiburg ist in ständigem Kontakt mit
Gemeinscha, aus welchem Grund auch immer,
                                                       der kantonalen Steuerverwaltung, um individu-
ist nur langfris"g möglich. Die jährlichen Kosten
                                                       elle Lösungen für Kunden zu erarbeiten, welche
müssen gedeckt sein. Es muss bei einer vorzei"gen
                                                       Immobiliengewinne realisiert haben oder kurz
Auflösung mit hohen Entschädigungszahlungen
                                                       davor sind. In der Übergangsphase, bis die recht-
an den verbleibenden Gemeinschaer gerechnet
                                                       liche Situa"on geklärt ist, können nicht alle Dos-
werden.
                                                       siers aufgeschoben werden, da diese Phase nun
An einer internen Sitzung im Dezember 2015             bereits fünf Jahre anhält. (BA)
konnten die Buchhalter zudem Kenntnis nehmen
von Neuerungen betreffend die Steuern auf kan-
tonaler Ebene. Zudem konnten sich die Mitarbei-
terinnen und Mitarbeiter an prak"schen Kursen
mit dem Buchhaltungsprogramm WinBiz Agro ver-
traut machen.

                                                                                                             11
DIENSTE - EXPERTISEN UND SCHÄTZUNGEN FBV
     Bäuerliche Bürgschasgenossenscha                  Exper!sen und Schätzungen FBV
     des Kantons Freiburg                                Die Aufgaben des Dienstes werden stets komple-
     Die Tä!gkeit der Bürgscha"sgenossenscha"            xer, sie erfordern viel Einsatz und grosse Kennt-
     war im Jahr 2015 umfangreich. 20 neue Bürg-         nisse. Hat ein Betrieb keine Nachfolgelösung, löst
     scha"sverträge wurden abgeschlossen für die         dies bei den abtretenden Landwirten grosse Sor-
     Summe von insgesamt Fr. 2’781’000.--. Das sind      gen aus.
     Fr. 701‘000.-- mehr als im Vorjahr. Nach Abzug
                                                         Das Ende der selbständigen Tä!gkeit führt un-
     der entlassenen Bürgscha"en von Fr. 203’000.--
                                                         weigerlich zur Berechnung des Gewinns, welcher
     und den ordentlichen Rückzahlungen von
                                                         aktuell durch den Wertzuwachs für Grundstücke
     Fr. 878’910.--, beträgt die Gesamtsumme der ver-
                                                         in der Bauzone und für Gebäude zu ergänzen ist,
     bürgten Kredite am 31.12.2015 Fr. 10’167’116.--
                                                         welche aus dem Geltungsbereich des Bundesge-
     zu Gunsten von 109 Landwirtscha"sbetrieben.
                                                         setzes über das bäuerliche Bodenrecht (BGBB)
     Für die Anpassung von Stallungen an das neue        entlassen wurden.
     Tierschutzgesetz und Neubauten von Kuhstäl-
     len gingen 6 Bürgscha"en und für den Neu-           Die Erträge unterliegen der ordentlichen Besteue-
     bau 1 Pouletmastshalle Bürgscha"en von              rung, welche für Personen zwischen 55 und
     Fr. 1’181’000.-- ein. Hinzu kommt 1 Bürgscha"       70 Jahren bei Aufgabe der selbständigen Er-
     von Fr. 300’000.-- für eine Gemüselagerhalle        werbstä!gkeit milder ausfällt. Dennoch sind
     mit Kühlräumen, 5 Bürgscha"en für Landkäu-          die geschuldeten Steuern o"mals hoch und be-
     fe im Umfang von Fr. 260’000.--, 2 Bürgschaf-       reiten den betroffenen Steuerzahlern grosse Sor-
     ten für Wohnungssanierungen im Umfang von           gen.
     Fr. 260’000.-- sowie 5 Bürgscha"en für Start-       Die Anpassungen des Bundesgesetzes über die
     hilfen und Maschinenkäufe im Umfang von             direkte Bundessteuer vom 14. Dezember 1990
     Fr. 780’000.--.                                     und des Bundesgesetzes über die Harmonisierung
     Der Verwaltungsrat hat seine Geschä"e an            der direkten Steuern der Kantone und Gemeinden
     5 Sitzungen durchgeführt. Die Generalversamm-       vom 14. Dezember 1990 - wenn sie denn ange-
     lung fand am 20. April 2016 in Marly sta#. Nach     nommen werden - ändern nichts an der Berech-
     24-jähriger Ak!vität im Verwaltungsrat und davon    nung des Gewinns bei Betriebsaufgabe. Sie betref-
     23 Jahre als Präsident, hat Alt-Ständerat Urs       fen einzig die kumulierten Gewinne für Gebäude,
     Schwaller seine Demission eingereicht, um Inte-     welche aus dem Geltungsbereich des BGBB ent-
     ressenskonflikte mit seiner neuen Tä!gkeit als       lassen wurden.
     Präsident der Schweizer Post zu vermeiden. Als      Die Anzahl Exper!sen zur Belastungsgrenze und
     Vertreter des Staates Freiburg, hat er die Inte-    dem Ertragswert bleibt stabil. Die übrigen Man-
     ressen der Freiburger Landwirtscha" tatkrä"ig       date wie Betriebsübernahme, Pacht usw. sind
     unterstützt und mitgeholfen, dass manchmal          keine leichten Aufgaben.
     auch Landwirte in wirklich schwierigen Situa!o-
     nen zu einer Bürgscha" gekommen sind und so         Die Beratungen zu verschiedenen Problemen
     die Existenz ihres Betriebes sichern konnten. Ein   werden stets umfangreicher und schwieriger zu
     grosses Vergeltsgo# an Urs Schwaller.               lösen.
     An seine Stelle ernannte der Staatsrat Georges      An dieser Stelle danken wir allen Mitarbeiterin-
     Godel, Vorsteher der Kantonalen Finanzdirek!on,     nen und Mitarbeitern für ihren unermüdlichen
     zum neuen Vertreter des Kantons Freiburg. Der       Einsatz. Ihre Fachkenntnisse brauchen nicht
     Verwaltungsrat hat ihm das Präsidium anvertraut.    mehr bewiesen zu werden und erfüllen in den
     Wir wünschen ihm viel Freude und gutes Gelingen     meisten Fällen die Bedürfnisse unserer Mitglieder.
     in seiner Tä!gkeit. (BA)                            (AR)
12
GESCHÄFTSFÜHRUNGEN
Landwirtschalicher Betriebshelferdienst               in Fleurier, an der Expo der Ostschweizer Jung-
(SECADA)                                               züchter und an der Junior Expo Aargau in
Im Vergleich zu den Vorjahren hat der SECADA im        Brunegg teilzunehmen. Der Jahresausflug führte
Jahr 2015 deutlich weniger Anfragen für Ferien         ins Waadtland.
und Freitage erhalten und diese Tendenz bestägt       Im August 2016 organisierte der Vorstand zum
sich auch für 2016. Wir müssen feststellen, dass       ersten Mal einen Einführungskurs in die verschie-
die Landwirtscha schwierige Zeiten durchmacht         denen Expo-Tägkeiten. 35 Clubmitglieder konn-
und die Bauernfamilien beim Ferienbudget spa-          ten kostenlos an dieser Veranstaltung teilnehmen.
ren.                                                   Diese wird voraussichtlich in 3 Jahren wiederholt.
Die Betriebshelfer haben letztes Jahr 100 Ein-         Eine Woche vor der Junior Bulle Expo 2016 wird
sätze geleistet, durchschnilich 69 Stunden pro        die 8. Ausgabe der Schweizerischen Jungzüchter-
Einsatz und im Gesamten 6’908 Stunden. Die             schule sta"inden, mit 35 Teilnehmern aus Frei-
Familienhelferinnen vom Haushaltdienst arbeite-        burg und der ganzen Schweiz und in enger Zu-
ten 288 Stunden während 16 Einsätzen zu durch-         sammenarbeit mit dem Team der Europäischen
schnilich 18 Stunden.                                 Jungzüchterschule.
Die Vereinigung entlöhnte 21 Temporärangestell-        Junge Frauen und Männer von 12 bis 35 Jahren
te je nach ihren Verfügbarkeiten, 2 festangestellte    können dem Club beitreten, indem sie ein Mo-
Betriebshelfer und 4 Familienhelferinnnen.             vaonsschreiben an den Präsidenten, Edouard
                                                       Raboud in Grandvillard, oder an die Freiburgische
Ende 2015 zählte die Vereinigung 127 Kollekv-
                                                       Landwirtschaskammer richten. (MB)
mitglieder (landwirtschaliche Organisaonen
und Gemeinden) und 1’107 Einzelmitglieder und          Freiburgische Genossenscha der Alpkäse-
registrierte einen Rückgang von insgesamt 27 Mit-      produzenten
gliedern, was dem Rückgang der Betriebsanzahl          2015 war für die Milchwirtscha ein eher schwie-
im Kanton entspricht. Um diesem finanziellen            riges Jahr. Die Au#ebung des Euro-Mindestkurses
Verlust infolge der konstanten Mitgliedererosion       führte zu einem enormen Export- und Preisdruck.
entgegenzusteuern, hat die Generalversammlung          Darüber hinaus erschwerte die Trockenheit den
vom 29. April 2015 eine Beitragserhöhung ab            Produzenten die Arbeit.
Januar 2016 befürwortet.
                                                       Die hervorragende Qualität der Gruyère d’alpage
An der Generalversammlung vom 13. April 2016           AOP (im Schni 19,12 Punkte) und der Vacherin
wurden 2 neue Mitglieder in den Vorstand ge-           Fribourgeois d’alpage AOP (19 Punkte) bewies das
wählt, welcher von Louis Bapst präsidiert wird:        Können der Produzenten und Affineure.
Alexandre Horner, Verantwortlicher des Bildungs-
                                                       Diesbezüglich ist das hervorragende Ergebnis von
zentrums für Naturberufe in den Sitz von Grange-
                                                       Nicolas Brodard zu erwähnen, der am Schweizer
neuve und Philippe Villoz aus Neyruz, Vertreter
                                                       Webewerb der Regionalprodukte eine Goldme-
bei der Landi in Grolley, für den Sitz der landwirt-
                                                       daille mit der Note «Excellence» erhielt. Daneben
schalichen Organisaonen. (MB)
                                                       waren unsere Produzenten auch an der OLMA-
                                                       Alpkäse-Prämierung erfolgreich, wo sie den 3., 5.
Klub der Freiburgischen Jungzüchter                    und 7. Platz belegten.
Einmal mehr war die 26. Ausgabe der Junior Bulle       Der Weggang unseres Präsidenten André Remy
Expo ein voller Erfolg und zog über 3’000 Besucher     prägte das Jahr 2015. René Kolly, Le Mouret, trat
an. Diese Ausstellung ist eine wahre Movaon          seine Nachfolge an. Er verfügt über alles, was es
für die junge Bauerngeneraon.                         braucht, um das Unternehmen erfolgreich zu füh-
Im Verlaufe des Jahres 2015 wurden die Club-           ren und den Bedürfnissen der Produkon nach-
mitglieder eingeladen, an der Neuenburger Expo         zukommen. (AR)
                                                                                                            13
GESCHÄFTSFÜHRUNGEN
     Vereinigung zur Förderung der Produkte              Freiburgischer Alpwirtscha!licher Verein
     aus dem Freiburgerland
                                                         Ein Jahr vor dem 120-jährigen Jubiläum des Frei-
     Terroir Fribourg blickt auf ein Jahr 2016 mit ei-   burgischen Alpwirtscha'lichen Vereins (FAV),
     nem schönen und vielsei!gen Programm zu-            hat der Vorstand beschlossen, diesen Geburtstag
     rück: Die Sendung «Passe-moi les jumelles» des      gebührend zu feiern, indem er einen grossen
     Westschweizer Senders RTS berichtete über den       Alpprodukte-We"bewerb organisiert. Für die Vor-
     «Salon Interna!onal de l’Agriculture» in Paris.     bereitungen dieser Veranstaltungen und die übli-
     Die Kilbi in Romont war ein voller Erfolg, an der   chen Geschä'e, traf sich der Vorstand 2016 vier
     Schweizer Gastromesse «Goûts & Terroirs» waren      Mal.
     diverse Mitglieder mit einem Stand vertreten und
     im Bundeshaus fand zum Jahresende eine gelun-       Aktuelle Themen werden immer in die Diskussio-
     gene Promo!onsak!on sta".                           nen des Vorstands integriert, um die Entwicklung
                                                         der Alpwirtscha' unseres Kantons weiterzuent-
     Doch dies ist noch nicht alles: Daneben führte      wickeln und die Bedingungen für die Bewirtschaf-
     unsere Vereinigung zahlreiche Ak!vitäten durch.     tung der Alpen durch Unterstützung des Vereins
     So fiel die Präsenz unserer Regionalprodukte         an seine Mitglieder zu verbessern. Die Organi-
     am Eidg. Schwingfest in Estavayer-le-Lac auf, wo    sa!on des tradi!onellen Ausflugs, die Winter-
     unsere Bar bis um 4 Uhr morgens geöffnet und         kurse in Echarlens und Plaffeien, die Gewährung
     rege besucht war. Ausserdem belieferten wir das     von finanzieller Unterstützung für Renova!onen
     Fest mit Brot von 16 Bäckereien des Kantons. Für    und verschiedene bauliche Massnahmen auf den
     die 250’000 Besucher gab es frisches, knuspriges    Alpen und die Zuteilung der Beträge des Fonds
     Brot, selbstverständlich aus Freiburger Mehl!       Goetschmann an verdienstvolle Bergbauernfami-
     Zurück im Büro gab unser Team alles, um mehrere     lien wurden behandelt. Nach einer von der Hitze
     neue Projekte aufzugleisen. Darunter den Freibur-   geprägten Saison 2015, war es nur logisch, dass
     ger Apéro, der in den Restaurants die Erdnüsschen   die Winterkurse von der Problema!k der Was-
     durch Gruyère AOP und Vacherin Fribourgeois         serversorgung auf den Alpen und dem Wasser-
     AOP ersetzen soll. Danach wurde der «Passeport      transport durch Helikopter handelten. Folgende
     Terroir Fribourg» entwickelt, in dem unsere Mit-    Themen wurden den zahlreichen Teilnehmern an
     glieder verlockende Angebote präsen!eren. Er        den Winterkursen, sowohl auf deutsch wie auf
     wird auf das Jahresende veröffentlicht, bis wann     französisch, präsen!ert: «Bilanz: Trockenheit und
     auch rund 30 neue Produkte zer!fiziert werden.       Wasserversorgung auf den Alpen im Sommer
     Die Vernehmlassung zum AOP-Gesuch für die           2015», «Wasserversorgung auf den Alpen», «Vor-
     Cuchaule läu'. Und als Abschluss dieses beson-      stellung Projekt Brecca-schlund», «Bauwerke für
     deren Jahres wurden die ersten Schri"e hin zum      die Wasserversorgung auf den Alpen», «Welche
     Schutz des Freiburger Doppelrahms unternom-         Massnahmen können infolge der Trockenheit
     men.                                                2015 zur Verbesserung der Wasserversorgung auf
                                                         den Alpen getroffen werden?», «Vorstellung der
     Hiermit richte ich zum letzten Mal meinen Dank      Tä!gkeiten 2016 des FAV und Verschiedenes».
     an das dynamische Team von Terroir Fribourg so-
     wie an die Mitglieder der Vereinigung. Ich ha"e     Die von Philippe Dupasquier präsidierte Ge-
     während 8 Jahren die Ehre und das Vergnügen,        neralversammlung fand am 29. April 2016 in
     mit ihnen zusammenzuarbeiten. Meine besten          Châtel-St-Denis sta". Bei dieser Gelegenheit
     Wünsche für die Zukun' gehen an die Vereinigung     konnten Ehrenurkunden des Schweizerischen Alp-
     und ihren neuen Direktor, Pierre-Alain Bapst, der   wirtscha'lichen Vereins für langjährige Alpdienste
     frischen Wind in die Förderung der Produkte aus     an Yvan Brodard, Treyvaux, sowie an Bernade"e
     dem Freiburgerland bringen wird. Alles Gute! (RC)   und Armin Rumo, Plaffeien, überreicht werden.
14
GESCHÄFTSFÜHRUNGEN
Die Alpinspekonen wurden in der Zone II «Les         Freiburgischer Pächterverband
Alpees» in den Gemeinden Châtel-St-Denis,
                                                      Der Freiburgische Pächterverband zählt 106 bei-
Semsales, Vaulruz, Vuadens, Bulle und La
                                                      tragspflichge Mitglieder. Die Jahresversammlung
Verrerie durchgeführt. Vier Kommissionen wa-
                                                      fand am 18. März 2016 in Corpataux sta. Die
ren beauragt, innert zwei Tagen über 60 Inspek-
                                                      Besucherzahl war wegen des schönen Weers
onen auszuführen. Während diesen Inspeko-
                                                      reduziert. Neben dem statutarischen Teil, wel-
nen mussten leider zahlreiche Wildschwein-Schä-
                                                      cher einen Verlust von Fr. 800.-- in der Jahresrech-
den in den Alpgebieten festgestellt werden (siehe
                                                      nung auswies, wurde das Problem des Kaufs von
Foto unten).
                                                      landwirtschalichen Grundstücken durch Nicht-
Der Jahresausflug führte die Mitglieder des FAV        Landwirte diskuert. Der Vertreter der Behörde
auf die Höhen der Jurakee in den Kantonen            für Grundstückverkehr, Jacques Clément, erklärte,
Jura und Bern, zwischen den Freibergen und dem        weshalb diese Käufe bewilligt werden konnten.
Chasseral.                                            Die Jahresversammlung des Schweizerischen
                                                      Pächterverbands fand in Kirchberg (SG) sta. Der
Eine Sonderkommission wurde damit beauragt,
                                                      Geschäsführer des Freiburger Verbands nahm
den Alpprodukte-Webewerb anlässlich des
                                                      an der Sitzung teil und stellte fest, dass sich der
120-jährigen Bestehens des FAV zu organisieren.
                                                      Präsident, Peter Kistler, und der Geschäsführer,
Dieser Webewerb gibt den Sennen die Gelegen-
                                                      Bernhard Koch, mit ungebrochenem Engagement
heit, ihr Können und die während der Alpsaison
                                                      für die Pächter einsetzen. (CG)
hergestellten Produkte zu präseneren. Dies ist
auch eine Gelegenheit, den Konsumennnen und
Konsumenten die wunderbaren Produkte von un-          Freiburgische Vereinigung
seren Voralpen näher zu bringen. Eine speziell für    der Zuckerrübenpflanzer
diesen Anlass geformte Jury beurteilt die verschie-   Die Freiburger Zuckerrübenpflanzer trafen sich
denen Produkte-Kategorien. Die Verkündigung           am 29. Januar 2016 in Ried-bei-Kerzers zur jähr-
der Resultate wird im Sommer 2017 anlässlich der      lichen Mitgliederversammlung unter der Leitung
120-Jahr-Feier des Freiburgischen Alpwirtscha-       des Präsidenten Yves Gaillet. Die vorgestellten
lichen Vereins erfolgen. (FM)                         Zahlen der Kampagne 2015 entsprechen einem
                                                      durchschnilichen Jahr, in dem die Zuckerquote
                                                      nicht erfüllt wurde. Die 1’450 ha Zuckerrüben im
                                                      Kanton Freiburg erzielten einen Durchschnis-
                                                      ertrag von 70 t/ha mit einem Zuckergehalt von
                                                      18,7 %.
                                                      Der Vorstand traf sich im August, um Bilanz über
                                                      die laufenden Geschäe zu ziehen. Die Ernte
                                                      2015 wird schliesslich zum Preis von Fr. 44.--/t
                                                      vergütet, doch die Aussichten für die kommen-
                                                      den Jahre sind nicht besonders vielverspre-
                                                      chend.
                                                      Für die Kampagne 2016 setzt sich der Vorstand
                                                      für einen nicht zu frühen Beginn ein, um so das im
                                                      Herbst bestehende Verbesserungspotenzial beim
Wildschwein-Schäden auf der Alp «Les Alpees»         Zuckergehalt zu nutzen. (CG) •

                                                                                                             15
KOMMISSIONEN DES FBV
     Bienenkommission                                    Müller erwartet. Der Gesetzesentwurf des Bun-
                                                         desrates wurde im Frühjahr 2016 vom Na!onalrat
     Im Jahr 2015 hat die Bienenkommission am
                                                         angenommen, so dass der Weg offen wäre für die
     18. März und am 28. Oktober getagt, um Fragen
                                                         Herstellung der alten Situa!on. Das hiesse, dass
     der Bienengesundheit, der Situa!on mit dem
                                                         Gewinne aus Baulandverkäufen wieder der Immo-
     Feuerbrand im Kanton sowie über Probleme mit
                                                         biliengewinnsteuer und nicht der Einkommens-
     Pflanzenschutz in der Landwirtscha# zu beraten.
                                                         steuer zugeführt würden. Was die Steuerlast mas-
     Feuerbrand: Gemäss der Kantonalen Sta!on für        siv verkleinern würde und eine Gleichstellung mit
     Obstbau sind im Jahr 2015 gleich an mehreren        privaten Baulandeigentümern herstellen würde.
     Orten Feuerbrandherde entdeckt und unschädlich      Der Ständerat sollte seinen diesbezüglichen Ent-
     gemacht worden. Besonders betroffen war der          scheid im Dezember 2016 fällen.
     Glanebezirk mit 18 Apfelbäumen, 27 Birnbäumen
                                                         Im Weiteren wurden Geldwerte Leistungen an
     und 13 Qui%enbäume, gefolgt vom Sensebezirk
                                                         die eigene juris!sche Gesellscha# und umgekehrt
     mit 1 Birnbaum und 4 Qui%enbäumen. Im See-
                                                         disku!ert. Jährlich werden die Zinssätze von der
     bezirk wurde 1 Apfelbaum unschädlich gemacht
                                                         Eidg. Steuerverwaltung publiziert. Schuldet die
     und im Greyerzbezirk 1 Qui%enbaum. Die übrigen
                                                         GmbH dem Eigentümer der Gesellscha# Geld, ist
     Bezirke waren frei von Feuerbrand. Das Verstel-
                                                         die Zinszahlung frei. Schuldet jedoch der Eigentü-
     len der Bienen war im letzten Jahr eingeschränkt,
                                                         mer seiner GmbH Geld, so muss der offizielle Zins
     ausser im Broyebezirk.
                                                         bezahlt werden.
     Im 2015 wurden in zwei Fällen Bienenvergi#ungen
                                                         Weiter wurden disku!ert: der Mietwert Wohnung
     gemeldet.
                                                         der Eltern, die auf dem Betrieb tä!g sind; die Be-
     Problema!sch für die Bienen sind Weissklee-         steuerung von Schenkungen; die Folgen der Pre-
     wiesen, die in voller Blüte stehen und während      ponderanz auf den Mietwert Wohnung des Be-
     des Bienenflugs mit dem Quetschmäher geschnit-       wirtscha#ers. (BA)
     ten werden. Da es im Spätsommer meist nicht
     viele andere Trachtpflanzen gibt, ist an schönen     Berufsbildungskommission
     Tagen mit 5 bis 8 Bienen je m2 zu rechnen, die
                                                         Die Berufsbildungskommission wurde über die
     in Weisskleewiesen nach Nektar suchen. So sind
                                                         Entscheidungen der Teilrevision der Grundaus-
     je Hektare schnell einmal 50’000 bis 80’000 Bie-
                                                         bildung informiert, welche Ende Oktober vom
     nen zerquetscht. Diese Verluste könnten vermie-
                                                         Vorstand der AgriAliForm gutgeheissen wurde.
     den werden, wenn das Emd in der Frühe oder am
                                                         Die Kommission hat auch die Verantwortung,
     Abend nach dem Bienenflug geschni%en würde:
                                                         die Landwirtscha# am Forum der Berufe START!
     ganz einfach aber effizient!
                                                         2017 zu vertreten. (FM)
     Bienengesundheit: Die lang anhaltende Hitze im
     Jahr 2015 hat den Bienen geholfen. Die Varroa-      Freiburgische Kommission für überbetriebliche
     milbe verträgt offenbar die Hitze schlecht, denn     Kurse in der Landwirtscha!
     bei den Bienen wurde weniger Milbenbefall fest-
                                                         Die 8 verschiedenen Kurse, welche jeweils ein
     gestellt. Der Kampf gegen die Milbe darf aber
                                                         anderes spezifisches Ausbildungsthema behan-
     nicht aus diesem Grunde erlahmen. (BA)
                                                         delten, wurden alle in Zusammenarbeit mit dem
                                                         Kurskoordinator für die Kommission, Laurent
     Steuerkommission
                                                         Guisolan, in Grangeneuve organisiert. Im Schul-
     Am 2. Dezember 2015 hat die Steuerkommis-           jahr 2015-2016 hielten die 23 von der Freiburgi-
     sion ihre Tagung abgehalten. Mit Spannung wird      schen Landwirtscha#skammer angestellten Kurs-
     immer noch die Umsetzung der Mo!on Leo              leiter 804 Kurstage ab. (FM) •
16
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