Bericht Sprachstanderhebung Stadt Zürich

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Bericht
 Sprachstanderhebung
 Stadt Zürich | 2020

 M.Sc. Marina Jambreus,
 Prof. Dr. Alexander Grob

 Basel, den 23. November 2020

Marina Jambreus M Sc ú Projektkoordination DaZ-E
Universität Basel | Fakultät für Psychologie
Abteilung für Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie
Missionsstrasse 62 | 4055 Basel | Schweiz
email marina.jambreus@unibas.ch | psychologie.unibas.ch
Rücklauf und Stichprobe
Im Rahmen des Programms «Gut vorbereitet in den Kindergarten» wurden die Deutschkennt-
nisse von Kindern zwischen 33 und 48 Monaten von Eltern resp. Erziehungsberechtigten mit
dem Fragebogen Deutsch als Zweitsprache – Elternfragebogen (DaZ-E) eingeschätzt. Der
DaZ-E besteht in digitaler und Papierform. Die Stadt Zürich hat sich dazu entschieden, den
DaZ-E in der ersten Phase der Sprachstanderhebung 2020 in digitaler Form und mit dem ersten
Erinnerungsschreiben auch als Papierversion anzubieten. Der webbasierte Fragebogen wurde
den Familien in den Sprachen Albanisch, Arabisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch, Deutsch,
Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Spanisch, Tamilisch und Türkisch zur Verfü-
gung gestellt. Der Papierfragebogen lag zusätzlich auf Tigrinya vor.
Zur Sprachstanderhebung wurden brieflich alle Eltern eingeladen, deren Kinder aufgrund ihres
Alters im Schuljahr 2021/22 in den Kindergarten eintreten werden (N = 4470).
Im ersten Zeitraum, vom 24.12.2019 bis zum 27.12.2019 (Mittag) haben 14.5% der Ange-
schriebenen den webbasierten Fragebogen vollständig oder teilweise ausgefüllt. Aufgrund eines
Programmierfehlers seitens der Universität Basel erfolgte die Umfrage initial komplett anony-
misiert, so dass eine Code-Daten-Zuordnung nicht möglich war. Allerdings konnten die Codes
identifiziert werden, die in diesem Zeitraum benutzt wurden. An diese Eltern wurde in der Ka-
lenderwoche 2/20 ein Pannenbrief verschickt mit einer Erläuterung zum Programmierfehler
und der Bitte, an der Umfrage erneut teilzunehmen.1 Nach der Deaktivierung der Umfrage
wurde diese am 27.12.2019 ein zweites Mal komplett neu aufgesetzt. Im zweiten Zeitraum vom
27.12.2019 bis zum Erinnerungsschreiben in der Kalenderwoche 3 haben 63.0% der Ange-
schriebenen die Umfrage ausgefüllt. In der Kalenderwoche 3 wurde das Erinnerungsschreiben
verschickt. Dieses enthielt den Link zur online Umfrage und den dazugehörigen QR-Code so-
wie eine deutschsprachige Version des DaZ-E in Papierform. Ab diesem Zeitpunkt wurde die
Wahl den Eltern überlassen, ob sie den Fragebogen online oder als Papierversion ausfüllen
möchten. Im dritten Zeitraum vom Erinnerungsschreiben bis hin zur Schliessung der Umfrage
am 04.03.2020 lag der Rücklauf bei 24.9%. Zusätzlich wurde ein telefonischer Rücklauf von
1.7% durch die Stadt Zürich erfasst. Insgesamt liegt die Rücklaufquote bei 88.9%2. Eine detail-
lierte Darstellung des Rücklaufes ist in Tabelle 1 dargestellt.

1
 Von den von der Panne betroffenen Eltern (N=649) haben 82% (n = 530) den Fragebogen nochmals ausgefüllt.
Aufgrund der Panne gingen 119 Fragebogen verloren (2.7%).
2
    0.7% (n = 31) haben den Fragebogen doppelt ausgefüllt. Diese wurde vom gesamten Rücklauf subtrahiert.

                                                                                                            2
Tabelle 1
Fragebogenrücklauf
                                                                  Total              Total
 Rücklauf                                                         in %           (von N=4470)

    (Zweit-) Start bis erstes Erinnerungsschreiben                63.0%               2817
    Erinnerungsschreiben bis Schliessung der Um-
                                                                  24.9%               1112
    frage
    Telefonisch durch Stadt Zürich                                1.7%                 77
    Fragebogen doppelt ausgefüllt                                 0.7%                 31
 à Rücklauf insgesamt                                             88.9%              39751

                                        Rücklauf nach Format
                                             (N=39751)
             webbasiert                        paper-pencil                   telefonisch
      in %                 N               in %               N           in %              N
     88.0%                3497            10.1%             401           1.9%              77
 Anmerkung. 1Davon wurden 27 Fragebogen nicht ausgefüllt.

Die vorliegende Auswertung basiert auf Daten von 3948 Vorschulkindern der Stadt Zürich. Ge-
mäss Angaben der Eltern sind 48.9% der Kinder monolingual, 39.8% bilingual und 9.7 % sind
drei- oder mehrsprachig. Die detaillierte Darstellung nach Sprachen ist in Tabelle 2 ersichtlich.
Differenziert man die Kinder nach der Dominanz des Deutschen/Schweizerdeutschen lassen
sich 37.6 % der Kinder der Kategorie „Deutsch als monolinguale Erstsprache“ zuordnen, was
bedeutet, dass Deutsch die einzige in der Familie gesprochene Sprache darstellt. 23.6 % der El-
tern gaben „Deutsch als bilinguale Erstsprache“ und 21.6 % „Deutsch als weitere Sprache“ an.
15.6 % der Kinder sind der Kategorie „andere Sprachen“ zuzuordnen. Die beiden letztgenann-
ten Kategorien werden für die nachfolgenden Analysen zusammengefasst und als
Kategorie „Deutsch als Zweitsprache“ bezeichnet (siehe Tabelle 3).

                                                                                                 3
Tabelle 2
 Mehrsprachigkeit
                                                               TOTAL                    TOTAL
                                                                  in %                  N = 3948
     Monolingual
         Monolingual deutschsprachig                             37.6%                    1486
         Monolingual andere Sprache                              11.3%                     446
     Bilingual
         Deutsch plus andere Sprache                             35.9%                    1417
         Zwei andere Sprachen                                    3.9%                      153
     Dreisprachig
         Deutsch plus zwei andere Sprachen                       8.3%                      326
         Drei andere Sprachen                                    0.3%                      13
      Viersprachig
         Deutsch plus drei andere Sprachen                       1.1%                      44
      Keine Angaben                                              1.6%                      63
 Anmerkungen. Unter „andere Sprachen“ werden sämtliche nicht deutschen Sprachen subsummiert.

Tabelle 3
Sprachdominanz

                                                                TOTAL                   TOTAL
                                                                  in %                 N = 3948

 Deutsch als monolinguale Erstsprache                            37.6%                   1486
 Deutsch als bilinguale Erstsprache                              23.6%                    930
 Deutsch als Zweitsprache                                        37.2%                   1469
 Keine Angabe                                                     1.6%                     63
 Anmerkungen.

                                                                                                   4
Elternfragebogen DaZ-E

Der DaZ-E Fragebogen enthält Fragen zur Sprachbiographie, dem Sprachkontakt und den
Sprachfähigkeiten der Kinder. Die meisten Eltern (85.5%) haben den deutschen Fragebogen
ausgefüllt. Wie stark die Eltern die fremdsprachigen Fragebogen genutzt haben, ist in Tabelle 4
ersichtlich. Basierend auf den Fragen zum Sprachkontakt und den expressiven und rezeptiven
Sprachfähigkeiten wird das allgemeine Sprachentwicklungsniveau in Deutsch erhoben. Der
Fragebogen weist eine ausgezeichnete Reliabilität (interne Konsistenz3, Split-Half-Reliabilität,
Test-Retest-Reliabilität > .90) und eine sehr gute konkurrente und prognostische Validität auf
(rkonk = .84 respektive rprog = .81). Zudem vermag der Fragebogen mit hoher Treffsicherheit
Kinder mit ausreichenden und nicht ausreichenden Deutschkenntnissen zu unterscheiden
(RATZ-Indices von 72% bis 93%). Weitere Informationen zur Testgüte des Fragebogens DaZ-
E sind Keller und Grob (2013) zu entnehmen. Die Auswertung des Fragebogens erfolgt stan-
dardisiert. Insgesamt können 0 bis 27 Punkte erzielt werden, die acht Sprachentwicklungsni-
veaus zugeordnet werden können (Tabelle 5).

Tabelle 4
Nutzung des Fragebogens nach Sprache
                                                                TOTAL                       TOTAL
                                                                  in %                     N = 3948
    Albanisch                                                     0.3%                         10
    Arabisch                                                      0.6%                         25
    Bosnisch-Kroatisch-Serbisch                                   0.3%                         10
    Deutsch                                                      85.5%                        3377
    Englisch                                                      6.3%                         249
    Französisch                                                   1.5%                         58
    Italienisch                                                   1.7%                         66
    Portugiesisch                                                 0.8%                         32
    Spanisch                                                      1.0%                         39
    Tamilisch                                                     0.2%                          9
    Tigrinya                                                        -                           -
    Türkisch                                                      0.4%                         14
    Keine Angabe                                                  1.4%                         59

3
    Sowohl beim webbasierten Fragebogen ist die interne Konsistenz über alle Sprachen hinweg >.90.

                                                                                                      5
Tabelle 5
 Sprachniveaus

 Punkte             Niveau      Sprachkontakt / Deutschkenntnisse
 0 Punkte           Niveau 1    Kein Kontakt zur deutschen Sprache, keine Deutschkennt-
                                nisse
 1-4 Punkte         Niveau 2    Erster Kontakt zur deutschen Sprache hat stattgefunden, na-
                                hezu keine Deutschkenntnisse
 5-8 Punkte         Niveau 3    Verstehen einzelner, isoliert dargebotener Wörter, in der Re-
                                gel noch keine Wortproduktion
 9-12 Punkte        Niveau 4    Verstehen einzelner, häufig verwendeter Wörter, Beginn der
                                Produktion erster Wörter
 13-16 Punkte       Niveau 5    Verstehen einfacher Äusserungen, Beginn der Produktion
                                erster Wortverbindungen
 17-20 Punkte       Niveau 6    Verstehen einfacher Anweisungen, Kind kann sich in wieder-
                                kehrenden Alltagssituationen verständigen
 21-24 Punkte       Niveau 7    Verstehen einer Vielzahl von sprachlichen Äusserungen,
                                Kind kann sich verständigen
 25-27 Punkte       Niveau 8    Gute Deutschkenntnisse, Kind kann sich situationsspezifisch
                                ausdrücken

Die Kinder durchlaufen die verschiedenen Sprachentwicklungsniveaus in ihrem individuellen
Tempo. Dieses ist unter anderem abhängig von der sprachlichen Anregung und den Sprachkon-
taktgelegenheiten eines Kindes. Monolingual deutschsprachige Kinder benötigen im Durch-
schnitt drei Monate, um von einem Sprachniveau ins nächsthöhere Sprachniveau zu gelangen.
Bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache ist diesbezüglich – je nach Sprachanregung und
Sprachkontaktsituation – von einer deutlich längeren Zeitspanne auszugehen (Keller & Grob,
2013; Grob, Keller & Troesch, 2014). Es wird davon ausgegangen, dass Kinder, die aus-
schliesslich Deutsch oder Schweizerdeutsch sprechen, über ausreichende Deutschkenntnisse
verfügen. Deshalb müssen diese Eltern die Elemente des Fragebogens zur Bestimmung des
Sprachniveaus nicht bearbeiten (DaZ-E Fragen 4 -17).

                                                                                              6
Deutschkenntnisse eineinhalb Jahre vor dem Kindergarteneintritt

In Absprache mit der Fachstellenleitung Frühe Förderung Stadt Zürich, wurde als kritischer
Wert ein Grenzwert von
Kinder der Niveaugruppe 4 und 5 sind in der Lage, einfache Äusserungen zu verstehen. Zudem
können sie bereits einige Wörter in Deutsch produzieren. Trotz der ersten Schritte im Deutsch-
spracherwerb sind ihre Kommunikationsmöglichkeiten in Deutsch noch sehr eingeschränkt. Sie
können sich in einer deutschsprachigen Umgebung noch nicht oder nur erschwert mitteilen und
benötigen eine Vielzahl von Kontexthinweisen, um dem Geschehen in der Gruppe folgen zu
können. Im Hinblick auf die Anforderungen des Kindergartens ist anzunehmen, dass diese Kin-
der dem Unterricht nur partiell folgen können. Besonders schwierig ist das Verstehen von nicht
kontextgestützten Lern- und Gesprächsinhalten, die sich nicht unmittelbar auf das Hier und
Jetzt beziehen. Im Vergleich zu allen erhobenen Kindern liegt der Anteil an Kindern, welche
ein Sprachentwicklungsniveau 4 und 5 erreicht haben, bei 11.0% — Diese Gruppe macht die
Mehrheit der Kinder mit Deutschförderbedarf aus (48.8%).

Der Anteil an Kindern der Niveaugruppen 6 bis 8 beträgt 75.0% im Vergleich zu allen er-
hobenen Kindern. Es sind Kinder, die bereits in verschiedenen Situationen Erfahrungen mit der
deutschen Sprache sammeln konnten. Die Kinder verstehen sprachliche Anweisungen und sind
in der Lage, ihre Grundbedürfnisse mitzuteilen. Den Kindern der Sprachniveaus 7 und 8 gelingt
es in der Regel, dem Geschehen in einer deutschsprachigen Bildungseinrichtung zu folgen und
sich zumindest partiell am Unterricht zu beteiligen. Die Kinder der Niveaustufe 6 unterschei-
den sich von ihren Gleichaltrigen auf Niveaustufen 7 und 8 insbesondere im Verstehen von
komplexeren Lerninhalten und einem altersentsprechend differenzierten sprachlichen Aus-
druck.

                                                                                                8
Tabelle 6
    Verteilung der Kinder nach Sprachentwicklungsniveau, differenziert nach Sprachdominanz
                                                Sprachdominanz                          Alle Kinder
                                            DaZ                     DaE
                                          N = 1479               N = 2469                 N = 3948
    Sprachniveau
            Niveau 1                        8.5%                   0.0%                     3.2%
            Niveau 2                       10.9%                   0.2%                     4.2%
            Niveau 3                       11.0%                   0.2%                     4.2%
            Niveau 4                       15.1%                   0.3%                     5.9%
            Niveau 5                       12.4%                   0.8%                     5.1%
            Niveau 6                       15.0%                   2.5%                     7.2%
            Niveau 7                       14.5%                   6.7%                     9.6%
            Niveau 8                       10.0%                   87.0%                   58.2%
            Keine Angabe                    2.6%                   2.4%                     2.5%
    Anmerkungen. DaZ = Deutsch als Zweitsprache, DaE = Deutsch als mono- oder bilinguale Erstsprache.

          Einrichtungsbesuch

Von den 3948 Kindern besuchen knapp vier Fünftel eine deutschsprachige Betreuungseinrich-
tung. Von diesen Kindern besuchen 88.3% eine Kinderkrippe/Kita, 7.4% eine Spielgruppe,
1.2% eine deutschsprachige Tagesfamilie, 0.2% sowohl eine Spielgruppe als auch eine Kinder-
krippe, 0.1% sowohl eine Spielgruppe als auch eine Tagesfamilie4. 19.2% der Kinder besuchten
zum Zeitpunkt der Erhebung noch keine Einrichtung. Die Verteilung der Kinder ohne Einrich-
tungsbesuch differenziert nach Sprachdominanz ist in Tabelle 7 ersichtlich.

4
    Zu 2.8% fehlen Angaben dazu

                                                                                                        9
Tabelle 7
 Vorschulkinder ohne Einrichtungsbesuch differenziert nach Sprachdominanz
                                                                              TOTAL               TOTAL
 Sprachdominanz                                                                  in %             N = 758
 Deutsch als monolinguale Erstsprache                                           30.9%               234

 Deutsch als bilinguale Erstsprache                                             17.8%               135

 Deutsch als Zweitsprache                                                       51.3%               389

Kinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen besuchen signifikant weniger oft pro Woche
(t(895.410)= -5.587, p < .01) eine deutschsprachige Betreuungseinrichtung als Kinder mit aus-
reichenden Deutschkenntnissen5. Die Aufschlüsselung der Häufigkeiten sind in der Tabelle 8
dargestellt.

 Tabelle 8
 Anzahl wöchentlicher Stunden in einer Betreuungseinrichtung
                                                                           Deutschkenntnisse
                                                                 Unzureichend              ausreichend1
                                                                     N = 564                 N = 1346
                                                                in %            N          in %          N
 Stunden in Betreuung
          0-3 Stunden                                           4.3%           24          1.8%         24
          4-8 Stunden                                           14.4%          81          8.1%        109
          9-16 Stunden                                          21.6%         122         19.7%        265
          Mehr als 16 Stunden                                   59.5%         336         70.1%        944
          Keine Angabe                                          0.2%            1          0.3%           4

 Anmerkungen. 1Monolingual deutschsprachige Kinder wurden von der Analyse ausgeschlossen

5
  Kinder, die in der Familie ausschliesslich Deutsch sprechen sowie Kinder, die keine Betreuungseinrichtung besu-
chen, sind von der Analyse ausgeschlossen worden.

                                                                                                              10
Kontakthäufigkeit zu deutschsprechenden Personen

Kinder mit ausreichenden Deutschkenntnissen haben deutlich mehr Kontakt zu Personen, die
Deutsch sprechen im Vergleich zu Kindern, welche gemäss dem Cut-Off Wert (< 16.5 Punkte)
noch unzureichende Deutschkenntnisse haben (Tabelle 9 & 10).

 Tabelle 9
 Kontakt zu deutschsprechenden Kindern
                                                              Deutschkenntnisse (N = 23991)
                                                              unzureichend        ausreichend2
                                                              in %      N            in %     N
 Kontakt zu deutschsprechenden Kindern
            Selten oder einmal pro Woche                      39.7%     351          5.5%      77
            Mehrmals pro Woche                                48.5%     428         37.7%     528
            Täglich                                           11.8%     104         56.8%     796

 Anmerkungen. 1 Insgesamt wurden aufgrund von fehlenden Angaben 109 Fälle von der Analyse ausgeschlossen
 2
     Monolingual deutschsprachige Kinder wurden von der Analyse ausgeschlossen

 Tabelle 10
 Kontakt zu deutschsprechenden Erwachsenen
                                                              Deutschkenntnisse (N = 23991)
                                                              unzureichend        ausreichend2
                                                              in %      N            in %     N
 Kontakt zu deutschsprechenden Kindern
            Selten oder einmal pro Woche                      46.0%     406          6.2%      86
            Mehrmals pro Woche                                40.6%     358         30.5%     428
            Täglich                                           13.4%     118         63.3%     887

 Anmerkungen. 1 Insgesamt wurden aufgrund von fehlenden Angaben 109 Fälle von der Analyse ausgeschlossen
 2
     Monolingual deutschsprachige Kinder wurden von der Analyse ausgeschlossen

                                                                                                       11
Empfehlung der Stadt Zürich

Um im Projekt «Gut vorbereitet in den Kindergarten» aufgenommen zu werden, müssen Kin-
der mit unzureichenden Deutschkenntnissen an drei Tagen pro Woche (mindestens 3 Halbtage)
in einer Projekt-Kita betreut werden. Um die Zielkinder zu erreichen, wurden in Absprache mit
der Leitung Fachstelle Frühe Förderung mit Angaben zur Betreuungseinrichtung und dem er-
reichten Punktewert fünf Gruppen erstellt. Mittels dieser Gruppierung konnte die Stadt Zürich
den Eltern die Empfehlung zur Deutschförderung im Rahmen des Programms mitteilen. Die
Beschreibungen der Gruppen sowie die Häufigkeiten sind in Tabelle 11 dargestellt.

Tabelle 11
Zielgruppe für die Empfehlung für das Programm «Gut vorbereitet in den Kindergarten»
                                                                       Total          Total
                                                                       in %         (N=3948)
 Zielkinder 1: Geringe Deutschkenntnisse, kein Einrichtungsbe-         8.5%           336
 such (oder erst beabsichtigter Besuch)
 Zielkinder 2: Geringe Deutschkenntnisse, Einrichtungsbesuch           0.6%           25
 mit einem Umfang von < 4 Stunden
 Zielkinder 3: Geringe Deutschkenntnisse, Einrichtungsbesuch           14.0%          552
 (mit einem Umfang von > 4 Stunden)
 Zielkinder 4: Ausreichende Deutschkenntnisse, kein Ein-               10.7%          422
 richtungsbesuch (oder erst beabsichtigt)
 Zielkinder 5: Ausreichende Deutschkenntnisse, Einrichtungsbe-         66.2%         2613
 such

       Datennutzung und Verdankung

Zur Qualitätssicherung des DaZ-E Verfahrens und zu Forschungszwecken werden die Daten in
anonymisierter Form gespeichert und der Universität Basel zur Verfügung gestellt.

Das Projektteam «Frühe Sprachstanderfassung Zweitsprache» der Abteilung Entwicklungs-
und Persönlichkeitspsychologie der Fakultät für Psychologie der Universität Basel bedankt sich
für die sehr angenehme und stets lösungsorientierte Zusammenarbeit mit der Leitung Fachstelle
Frühe Förderung Stadt Zürich.

                                                                                               12
Wissenschaftliche Artikel

   8.1 Publiziert

Troesch, L.M., Keller, K., Loher, S., & Grob, A. (2017). Umgebungs- und Herkunftssprache?
       Der Einfluss des elterlichen Sprachengebrauchs auf den Zweitspracherwerb der Kinder.
       Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 31, 149-160. doi: 10.1024/1010-
       0652/a000204.
Keller, K., Troesch, L.M., Loher, S., & Grob, A. (2016). Effortful control and language
       comptence – the small but mighty difference between first and second language. Fron-
       tiers in Psychology, 7:1015. doi: 10.3389/fpsyg.2016.01015
Keller, K.L., Troesch, L.M., & Grob, A. (2015). First-born siblings show better second lan-
       guage skills than later born siblings. Frontiers in Psychology, 6:705. doi: 10.3389/-
       fpsyg.2015.00705
Keller, K.L., Troesch, L.M., & Grob, A. (2015). A large receptive-expressive gap in bilingual
       children. Frontiers in Psychology. 6:1284. doi: 10.3389/fpsyg.2015.01284
Keller, K., Troesch, L. M., Loher, S. & Grob, A. (2015). Deutschkenntnisse von Kindern sta
       tusniedriger und statushoher Einwanderergruppen Der Einfluss des familialen und ext-
       rafamilialen Sprachkontexts. Frühe Bildung, 4, 144-151. doi: 10.1026/2191-
       9186/a000219
Troesch, L.M., Keller, K., & Grob A. (2016). Language competence and social preference in
       childhood: A meta-analysis. European Psychologist, 21 ,167-179.
       doi: 10.1027/1016-9040/a000262
Keller, K., & Grob, A. (2013). Elternfragebogen zu den Deutschkenntnissen mehrsprachiger
       Kinder. Zeitschrift für Pädagogische Psychologie, 27, 169-180. Doi: 10.1024/1010-
       0652/a000102
Keller, K., Troesch, L.M., & Grob, A. (2013). Entwicklungspsychologische Aspekte frühkind
       lichen Lernens. In M. Stamm, & D. Edelmann (Hrsg.), Handbuch frühkindliche Bil-
       dungsforschung (pp. 85-96). Berlin: Springer VS.
Keller, K., Troesch, L. M., & Grob, A. (2013). Shyness as a risk factor for local language skills
       of immigrant preschoolers. Journal of Applied Developmental Psychology, 34, 328-335.
       doi:10.1016/j.appdev.2013.07.001

                                                                                               13
Troesch, L. M., Segerer, R., Claus-Pröstler, N., & Grob, A. (2020). Parental Acculturation Atti
    tudes: Direct and Indirect Impacts on Children’s Second Language Acquisition. Early Edu-
    cation and Development, 1-19. doi: 10.1080/10409289.2020.1740640

    8.2 Eingereicht

Troesch, L.M., & Grob, A. (sub.). Bilingualism as an advantage or disadvantage in cognition?
        Results from a longitudinal study. Manuscript submitted to Bilingualism: Language and
        Cognition.

Basel, 23.11.2020
M.Sc. Marina Jambreus
Prof. Dr. Alexander Grob

Marina Jambreus M Sc ú Projektkoordination DaZ-E
Universität Basel | Fakultät für Psychologie
Abteilung für Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie
Missionsstrasse 62 | 4055 Basel | Schweiz
email marina.jambreus@unibas.ch | Tel. +41 61 267 05 77 | psychologie.unibas.ch

                                                                                             14
Sie können auch lesen